Trainer für Cardiofitness (Fach) / Die richtige Belastungsdosierung beim Ausdauertraining (6. Kapitel) (Lektion)
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Parameter der Belastungsdosierung und deren Erklärung
Diese Lektion wurde von Gwen erstellt.
- Warum ist die maximale Herzfrequenz die wichtigste Bezugsgröße zur Bestimmung der Belastungsintensität für das Ausdauertraining Das Hf-Verhalten unter Belastung lässt Rückschlüsse auf die Belastungssituation des Organismus zu. So besteht eine relativ enge Beziehung zwischen der Höhe der Hf und der O2-Aufnahme unter Belastung. Aus diesem Grund werden prozentuale submaximale Intensitäten in Abhängigkeit von der Hfmax zur Belastungssteuerung für das Ausdauertraining herangezogen. Die Hfmax ist dabei Ausdruck der 100%igen Leistungsfähigkeit der Herz-Kreislauf-Systems, in etwa gleichzusetzen mit 100% VO2max. Hfmax ist die unter intensiver körperlicher Belastung höchstmöglich erreichbare Hf und eine anerkannte physiologische Messgröße zur Bestimmung der Ausbelastung des HK-Systems. neben dem SV Ausdruck eines gesteigerten O2-Transports während körperlicher Belastung und weist daher eine enge Beziehung zur maximalen Sauerstoffaufnahme auf.
- Stellen Sie die wesentlichen Kritikpunkte an der Bestimmungsmöglichkeit der maximalen Herzfrequenz mittels verschiedener Faustformeln dar. Altersformeln mit einer Streubreite von 10 - 12 S/Min. Laufen: 220 - Lebensalter Walking: 220 - Lebensalter Radfahren: 200 - Lebensalter Kritikpunkte: relativ große Streubreite
- Worin liegen die Unterschiede der beiden Berechnungsmöglichkeiten der Trainingsherzfrequenzen nach ACSM und Karvonen? ACSM Thf = Hfmax x Intensität in % wobei Hfmax Laufen = 220 - Lebensalter und Hfmax Radfahren = 200 - Lebensalter und Intensität in Prozent = 60 bis 70% (= 45 bis 60% VO2max) für Untrainierte und 70 bis 85% (= 60 bis 80% VO2max) für Trainierte. Karvonen Thf = (Hfmax - HfRuhe) x Intensität in % + HfRuhe wobei HfReserve = Hfmax - HfRuhe wobei Hfmax Laufen = 220 - Lebensalter und Hfmax Radfahren = 200 - Lebensalter und Intensität in Prozent = 45 bis 60% (= 45 bis 60% VO2max) für Untrainierte und 60 bis 80% (= 60 bis 80% VO2max) für Trainierte. Die Karvonenformel berücksichtigt trainingsbedingte Veränderungen der Ruheherzfrequenz.
- Warum sollte grundsätzlich beim Ausdauertraining immer eine Pulsober- und Pulsuntergrenze angegeben werden? So kann der optimale Trainingsbereich eingegrenzt werden und vorallem Über- oder auch Unterforderung ausgeschlossen werden.
- Warum hat eine untrainierte Person bei der Berechnung der Thf nach der Karvonenformel im Vergleich zu einer trainierten Person bei gleicher Belastungsintensität u. U. eine höhere Thf? Bei der Karvonenformel wird die Ruhe-Hf und damit auch der Trainingszustand einer Person bei der Ermittlung der Thf mit berücksichtigt. Insofern bietet die Karvonenformel eine individuellere Möglichkeit der Belastungsdosierung. Eine trainierte Person kann, im Vergleich zu einer untrainierten Person, unter Belastung einen Anstieg der HfRuhe um ein mehrfaches erreichen. Dementsprechend ist die maximal pro Minute vom Herzen in den Kreislauf gepumpte Blutmenge (HMVmax) und damit das Blut- bzw. Sauerstoffangebot für die Arbeitsmuskulatur unter Belastung einer trainierten Person wesentlich größer als bei einer untrainierten Person.
- Beschreibe die IPN-Formel zur Berechnung der Thf! IPN-Formel (Grundlage ist die Karvonenformel und das Modell der HfReserve) ThfRadfahren, Rudern = [(220 - LA) - HfRuhe] x Belastungsfaktor + HfRuhe ThfLaufen, Walken, Stepper = [(220 - 3/4 LA) - HfRuhe] x Belastungsfaktor + HfRuhe Die ermittelten Pulsvorgaben definieren unter Berücksichtigung einer Schwankungsbreite von +/- 5 Schlägen die Obergrenze für das allgemeine aerobe Ausdauertraining und stellen damit eine gute Orientierung für die geeigneten Belastungsbereiche dar. Kritik: Die gemachten Angaben über die Höhe der Hfmax basieren nur auf theoretischen Schätzungen.
- Erläutere die Eignung der Borg-Skala für die Belastungssteuerung des Ausdauertrainings im Fitness- und Gesundheitssport. Für Kranke kann die Borg-Skala auch eine Abschätzung der Anstrengung im täglichen Leben herangezogen werden (z. B. Treppen steigen). Besonders geeignet ist die Borg-Skala zur Belastungssteuerung bei Personen unter medikamentöser Beeinflussung wie z. B. Beta-Rezeptoren-Blocker. Einflussfaktoren sind z. B. Alter, Geschlecht, Trainingszustand, Gesundheitszustand. _____________________________________________________________ Zwischen den geschätzten Skalenwerten auf der Borg-Skala (Skalenwerte von 6 bis 20) und den physiologischen Parametern wie Hf, Laktatwerten, VO2, Atemfrequenz während der Belastung bestehen enge Korrelationen. So sollte z. B. eine Hf von 110 S/min in etwa mit dem subjektiven Anstrengungsempfinden "recht leicht" (Skalenwert 11) übereinstimmen. Der Sportler sollte zunächst das Anstrengungsspektrum der Borg-Skala einschätzen lernen. Dazu wird z. B. vor einer stufenförmigen Belastungsuntersuchung auf dem Radergometer die Person über die Skala des Anstrengungsempfinden ausführlich informiert. Während der Belastung wird die Skala des Anstrengungsempfindens für die Testperson gut sichtbar präsentiert. Der Proband soll auf jeder Stufe angeben, wie anstrengend das Radfahren für ihn ist. Anschließend kann anhand der gemessenenen Hf das subjektive Anstrengungsempfinden mit der objektiven körperlichen Beanspruchung verglichen werden.