Psychologie (Fach) / Vertiefung Orgapsych (Lektion)
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Master-Vorlesung Prof. Meyer TU-Chemnitz SS14
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- Was ist Organisationspsychologie? Formulierung von Gesetzmäßigkeiten über das Denken, Fühlen & Verhalten von Menschen im Zusammenhang mit Organisationen und deren Prüfung an der Realität.
- Erkläre den Instrumentalen Organisationsbegriff! Organisation: Gesamtheit aller Regelungen zur Verteilung von Aufgaben und Kompetenzen und zur Abwicklung von Arbeitsprozessen (mehr der Gegenstand)
- Erkläre den Funktionalen Organisationsbegriff. Organisation als organisieren, d.h. Arbeiten auf Mitarbeiter verteilen (Arbeitsteilung) und auf die übergeordneten Ziele ausrichten (Koordination) (mehr die Tätigkeit)
- Definiere Organisationen nach Porter und nenne die zentralen Elemente. Definition nach Porter et al. (1975): Organisationen sind... •zeitlich relativ stabile,•gegenüber der Umwelt offene,•aus Individuen und Gruppen zusammengesetzte,•zielgerichtet „handelnde“,•strukturierte•soziale Systeme. Zentrale Elemente von Organisationen •Elemente (Individuen, Gruppen)•Verhalten (regelgeleitete Handlungen)•System als überindividuelle Einheit
- Warum gibt es Organisationen? •Komplexe Aufgabe kann nicht durch eine Person alleine bewältigt werden •Deshalb Zusammenschluss von Personen zu sozialem System•Gemeinsames Ziel: z.B. Autos produzieren•Kollektives Handeln: Ressourcenzusammenlegung Zusammenarbeit muss geregelt werden: Ausrichtung aller Mitglieder auf das gemeinsame Ziel. Zu lösen ist: •das Herrschaftsproblem („Wer disponiert wie die zusammengelegten Ressourcen?“) und•das Verteilungsproblem („Wie werden die resultierenden Ergebnisse und Belastungen unter den Mitgliedern verteilt?“).
- Nenne die Spannungsfelder von Organisationen. PRODUKTION von Gütern und Dienstleistungen Motivation der MITARBEITER: Beziehungen untereinander, Macht, Abhängigkeit, Einfluss, Status, Sinnstiftung Physische UMWELT, Ressourcen, Infrastruktur Gesellschaftliche UMWELT
- Was sind die Grundannahmen der Organisationspsychologie? Reduktion von Komplexität ist der Grund für die Entstehung von Organisationen Arbeitsteilung (Differenzierung) und Koordination (Integration) sind die grundlegenden Merkmale jeder Organisation
- Nenne die Stakeholder (alle Personen die von Orga beeinflusst werden), die Art ihrer Beitrages und ihre Gründe. Intern Beschäftigter: Fachwissen, Fähigkeiten / Lohn, Sonderzahlungen, Zukunftsperspektive Manager: Fachwissen, Fähigkeiten / Gehalt, Boni, Macht, Prestige Aktionär: finanzielle Mittel / Erträge Extern Kunde: Einnahmen durch Warenkonsum & Nutzen von Dienstleistungen / Wert und Güte der Ware Lieferant: Materialien / Einnahmen durch Materialienverkauf Regierung: Regulierung von Wirtschaftsrichtlinien / freie, ausgeglichene Marktwirtschaft Gewerkschaft: freier Handel / Erträge sinnvoll und gerecht aufteilen Kommune: soziale, wirtschaftliche Randbedingungen, Infrastruktur / Einnahmen, Steuern, Arbeitsplätze Öffentlichkeit: loyale Kunden, (guter) Ruf der Organisation / Patriotismus, Stolz
- Was sind die Eigenschaften von Organisationen? Organisationen haben Strukturen und werden strukturiertMan unterscheidet zwischen Aufbau- und Ablauforganisation
- Nenne eine grundlegendes Organisationsproblem bei der Gesamtheit der dauerhaften und generellen Regelungen in einer Organisation? Aufgaben müssen differenziert und möglichst effizient zugeordnet werdenBausteine: Formelle Elemente (Aufgaben mit Aufgabenanalyse & Stellen, Instanzen, Abteilungen mit Aufgabensynthese) --> Aufbauorganisation
- Nenne die Strukturierungsprinzipien. Aufgabenverteilung: Zentralisation vs. Dezentralisation, Spezialisierung vs. Generalisierung Koordination: Persönliche Weisung, Selbstabstimmung, Programme, Pläne, organisationsinterne Märkte, Orgakultur Konfiguration: Leitungsspanne und Stellenhierarchie Formalisierung
- Nenne Organisationsformen mit unterschiedlicher Strukturierung. Funktionale Organisation (Stab-Linie) ( nach Funktionen) Objektorganisation (zb Simens, nach Produkten) Matrix-Organisation (beides zusammen)
- Erkläre den Zweck bzw. Ziele von Organisationen nach der Systemtheorie nach Luhmann. System: Vorhandensein einer stabilen Systemgrenze; stabile Differenz von Innen und Außen. Kernannahmen: 1.Nur Systeme können handeln (die Umwelt nicht)2.Jedes System zerlegt die Welt durch Unterscheidungen (z.B. Wissenschaft unterscheidet zwischen wahr und falsch)3.Die systeminterne Komplexität ist kleiner als die systemexterne
- Erkläre warum Systeme autopoietisch (selbstmachend) sind. Operative Geschlossenheit und „Selbsterzeugung“ lebender Systeme. Ein autopoietisches System erzeugt die Bestandteile, die es zur Aufrechterhaltung seiner internen Organisation braucht. Tendenz von sozialen Systemen, sich in einem immer fortschreitenden Prozess auf sich selbst zu beziehen, sich aus sich selbst heraus zu organisieren und immer geschlossener zu werden
- Erkläre den Begriff sozialer Systeme nach Luhmann. Soziale Systeme bestehen aus Elementen, die untereinander durch Kommunikationen (Luhmann: Handlungen – wir: „Verhalten“) verbunden sind. Luhmann: Psychische Systeme sind nur mit bestimmten Kommunikationen Teil von sozialen Systemen.Unsere Interpretation: Nicht der Mensch ist Teil des sozialen Systems, sondern nur sein Verhalten innerhalb des SystemsSoziale Systeme sind autopoietisch: sie sind ihr eigener Zweck und erhalten sich selbstZweck einer Organisation ist demnach, Organisation zu sein und zu bleiben
- Nenne vier anerkannte Kerneigenschaften einer Kleingruppe (Pavitt & Curtis, 1994)? Interdependenz (interdependence) (Cartwright & Zander, 1968; Salas et al., 1992) Struktur oder koordiniertes Verhalten (structure or patterned behavior) (Newcomb, 1951) Gemeinsame Ziele (common goals) (Mills, 1967) Wahrnehmung der Gruppe als solche (perceived groupness) (Smith, 1945; Tajfel & Turner, 1986)
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- Worin unterscheiden sich Arbeit- und soziale Gruppe? Soziale Gruppe: Ansammlung von Individuen, die sich selber als Mitglieder derselben sozialen Kategorie wahrnehmen, die ein gewisses Maß an emotionaler Bindung an diese Kategorie aufweisen und die einen gewissen sozialen Konsens über die Beurteilung und ihre Mitgliedschaft in dieser Gruppe aufweisen (Tajfel & Turner, 1986) Arbeitsgruppe: Drei oder mehr Personen, die eine gemeinsame Aufgabe stark funktions- und arbeitsteilig durchführen (Salas et al., 1992)
- Definiere Gruppe. „A group is a collection of individuals who are mutually aware of, and at least minimally depend upon, one another. Their mutual awareness includes being cognizant of their interdependence. This, more than anything else, is what makes a group a psychological entity, not merely a physical or statistical one. Their interdependence is rooted in a shared purpose, objective, or goal that together they are trying to achieve. It arises from the behavioral requirements of the task(s) they must perform in pursuit of that goal – how they must interact if they are to reach it – and from the fact that the consequences of achieving (or not achieving) their goal will be felt in someway by all of them“ (Larson, 2009, S. 20)
- Definiere Kleingruppe. „A small group is one in which each member can reasonably interact one-on-one with every other member. This implies that it is possible for each member both to influence directly, and to be influenced directly by, every other member of the group. Numerically, small groups range in size from two to abot 20 members, although the upper boundary is a fuzzy one.“ (Larson, 2009, S. 21)
- Was sind Gruppeprozesse? Früher: Phasenmodelle, davon geht man jetzt wegz.B. (Tuckman & Jensen, 1977) Heute: Abgegrenzte zeitliche Abschnitte relativer Stabilität ohne lineare Ordnung (Gersick, 1989) Gruppenentwicklung lässt sich nicht als feste Abfolge von Stufen oder Aktivitäten kennzeichnen (Jehn & Mannix, 2001)
- Erkläre das IPO-Modell der Gruppenarbeit (McGrath, 1984). Input --> Process --> Output Das dominanteste Konzept in der Gruppenforschung (Ilgen, Hollenbeck, Johnson, & Jundt, 2005): Teamarbeit ist eine Interaktion aus Input, Prozess und Output Input-Variablen: Antezedenzien der Interaktion in der Gruppe Prozesse: Mediatoren zwischen Input und Outputs die spezifizieren, wie die Inputs transformiert werden Outputs: Resultate, Ergebnisse und Nebenprodukte der Zusammenarbeit
- Erkläre Inputs auf 3 Ebenen. Individualebene: Z.B. das Wissen, die Fähigkeiten und die Fertigkeiten der Gruppenmitglieder Teamebene: U.a. Diversität/Zusammensetzung, Gruppengröße, Führung Organisationsebene: Z.B. Belohnungs- und Anreizstruktur, Organisationsklima, Komplexität der Umwelt
- Was sind Prozesse? Prozesse spezifizieren, wie Inputs in Outputs umgewandelt werdenBeispiele für beobachtbares Verhalten (sog. Verhaltensprozesse): Kommunikation, Koordination
- Erkläre Outputs. Produkte und Nebenprodukte der GruppenarbeitLeistung, z.B.: Qualität, Quantität, Sicherheit (Unfallfreie Tage, Verletzungen etc.) Affektive Reaktionen der Gruppenmitglieder, z.B.: Zufriedenheit, Kohäsion, Bleibewillen
- Was ist die Kritik am I-P-O-Modell (Ilgen et al., 2005)? Viele Mediatoren zwischen Inputs und Outputs sind keine Prozesse sondern Zustände: Emergente kognitive Zustände, Emergente affektive Zustände Das I-P-O-Modell impliziert einen Zyklus und ist nicht multizyklisch; Feedbackschleifen sind ausgeschlossen, Interaktionen sind ausgeschlossen.Vorschlag: Das IMOI-Modell
- Erkläre das Input-Mediator-Output- Input (IMOI)-Modell (Ilgen et al., 2005). Input --> Mediator (Behaviour, Cognitive States, Affective States) --> Output (Wechselwirkung zwischen dem was Mitglieder machen, denken und fühlen)
- Erkläre das 3×3 der Teamarbeit nach Ilgen et al. (2005). Basierende auf dem IMOI-Modell unterscheiden Ilgen et al. (2005) drei Stufen im Teamprozess: Formierungsphase (Forming Stage, IM): Frühe Phase im Leben des Teams Funktionsphase (Functional Stage, MO): Mehr Erfahrung in der Zusammenarbeit Abschlussphase (Finishing Stage, OI): Abschluss einer Episode In jeder Phase werden drei Ebenen unterschieden: Affekt Verhalten Kognition So ergibt sich ein 3×3 - Framework, in das die Forschung zu Teamprozessen eingeordnet werden kann
- Was lieferte Impulse für die Einführung von Gruppenarbeit? Humanisierung der Arbeitswelt (70er, Kritik der destruktiven Wirkungen unmenschlicher Arbeitsbedingungen und Arbeitsformen, Symbol: Fließbandarbeit)) Lean-Production (Vereinbarkeit von Rationalisierung und Humanisierung durch Arbeitsstrukturierung, 80er) Komplexitätsmanagement (90er, Vollständige Abkehr von Taylor, neue Management-Konzepte, flexible und selbstbestimmte Arbeitszeiten, Gruppenarbeit, Jobenrichment, Enthierarchisierung, Selbstorganisation, Mitarbeiterbeteiligung)
- Erkläre die MIT*-Studie (Womack, Jones & Roos, 1992). Das Fertigungsteam Wann? Anfang der 90‘er Jahre durch einer Studie des MIT über japanische Produktionsmethoden in der Automobilindustrie (Toyota) sehr populär geworden. Ziel von Fertigungsteams: Eine schlanke Produktion (Lean Production). Arbeitsorganisation des Betriebs: Beibehaltung der arbeitsteiligen Fließbandfertigung, aber das Fließband wird in Fertigungsteams von jeweils ca. 10 Leuten unterteilt. Jeder Handgriff ist stark standardisiert.Durch JIT-Lieferung, Anhalten des Bandes bei Fehlern (Nullfehler Mentalität) und hohen Rationalisierungsvorgaben lastet ein starker Leistungsdruck auf den Mitarbeitern. Tätigkeit der Arbeitsgruppe: Fast nur produzierende Tätigkeiten, bei Beibehaltung relativ kurzer Taktzeiten (gesamter Arbeitsumfang meist unter 20 Minuten). Jedes Teammitglied ist außerdem noch zur Kontrolle seiner Arbeit verpflichtet. Jedes Teammitglied muss mindestens drei Stationen beherrschen, um Ausfälle zu kompensieren. Führung der Gruppe: Der Meister ernennt Teamleiter (Vorarbeiter), und ist Vorgesetzter von zwei Teams. FAZIT: Ständiger Druck erzwingt hohe Leistung. Die als Reaktion auf den Erfolg Japans im Westen eingeführte Gruppenarbeit folgte jedoch meist eher dem Konzept der teilautonomen Arbeitsgruppen, und nicht dem der Fertigungsteams. auch Qualitätszirkel, kontinuierliche Verbesserung eingeführt
- Nenne die Ziele der Einführung von Gruppenarbeit, angefangen mit dem höchsten Ziel. Qualität Wirtschaftlichkeit Leistungsziele Qualifikation/persönl. Entwicklung Teamentwicklung / Zusammenarbeit Kosten
- Nenne die Grundregeln der Gruppenarbeit. 1. Individuen brauchen intrinsisch motivierende Aufgaben. 2. Teams brauchen Teamaufgaben 3. Individuen müssen einen wichtigen Beitrag zur Gruppe leisten 4. Die Beiträge der einzelnen Teammitglieder müssen identifizierbar und evaluierbar sein. 5. Auf Teamebene muss es klare Teamziele, unmittelbares Feedback und kontingente Belohnung geben.
- Was sind die Gegenstandsbereiche von Gruppenarbeit? Def. Nach Antoni & Bungard, 2004: In die Arbeitsorganisation integrierte Modelle TAG: kleine Gruppen von MA, denen die Erstellung eines kompletten (Teil-) Produktes oder einer Dienstleistung mehr oder weniger verantwortlich übertragen wurde Fertigungsteams: durch Integration indirekter Funktionen bei taktgebundener Fließfertigung mit kurzen Arbeitszyklen gekennzeichnet; ca. 10 Gruppenmitglieder; Just-in-Time-Prinzip Nicht in die Arbeitsorganisation integrierte temporäre Modelle Qualitätszirkel: kleine moderierte Gruppen von MA der unteren Hierarchieebene, die sich regelm. Freiwillig treffen, um selbst gewählte Probleme aus ihrem Arbeitsbereich zu bearbeiten KVP-Gruppen: neu eingeführte Qualitätszirkel unter dem Prinzip des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses im Rahmen des Kaizen; Begriff steht im Deutschen oft für Qualitätszirkel (MA-Ebene) und Projektgruppen auf Managementebene gleichermaßen Projektgruppen: zeitl. befristete Gruppen, die aus Experten versch. Arbeitsbereiche bestehen, um neuartige, komplexe, vorgegebene Problemstellungen zu bearbeiten
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- Nenne die Merkmale von TAGs. Teilautonome Arbeitsgruppen sind kleine Gruppen von Mitarbeitern, denen die komplette Erstellung eines (Teil-)produkts oder einer Dienstleistung übertragen wurde. Verknüpfung von: Arbeitserweiterung (Job enlargement) Arbeitsbereicherung (Job enrichment) Arbeitswechsel (Job rotation) Entscheidungs-, Tätigkeits- und Interaktionsspielraum wird vergrößert. Merkmale: Gemeinsame aus mehreren Teilaufgaben bestehende Arbeitsaufgabe Selbstorganisation Optimierung Integration indirekter Tätigkeiten Mehrfachqualifikation Ganzheitliche Arbeitsaufgabe Qualifizierung der Mitarbeiter Teilautonomie Flexibler Arbeitseinsatz
- Unterscheide das europäische und das japanische Modell. „europäisches Modell“ (MA zufriedener) / „Japanisches Modell“ (Qualität höher) Aufgaben: Ganzheitlich, komplex / Partialisiert, einfach Gestaltungsprinzipien: Job enrichment (horizontal & vertikal) / Job enlargement (nur horizontal), job rotation Autonomie: Hoch / Gering Taktbindung: Gering / Hoch Zusammensetzung: Heterogen / Homogen Regulationsformen: Kollektive Selbstregulierung / Hierarchische Fremdbestimmung Beziehungsstruktur: Soziale Unterstützung / Soziale Kontrolle Qualifikationsniveau: Facharbeiter oder qualifizierte Angelernte / Angelernte mit qualifiziertem Schulabschluss Mitgliedschaft: Wahl durch die Gruppe / Zuweisung durch Vorgesetzte Besetzung der Leistungsposition: Wahl durch die Gruppe / Bestimmung durch das Management Zeitliche Zuordnung der Leitungsfunktion: Rotierend zwischen Gruppenmitgliedern / Dauerhaft, gebunden an die Leitungsperson
- Was sind Qualitätszirkel? 1.Bei Qualitätszirkeln handelt es sich um Gesprächsrunden von etwa 5 bis 10 Mitarbeitern aus unteren Hierarchieebenen.2.Sie stammen anfangs in der Regel aus einem Arbeitsbereich. Im Zuge wachsender Erfahrungen mit Qualitätszirkeln werden dann häufig auch bereichsübergreifende Qualitätszirkel gebildet, wenn Schnittstellenthemen bearbeitet werden sollen. 3.A Die Gruppe wählt ihre (im weitesten Sinne qualitätsbezogenen) Themen selbst aus; sie werden in der Regel nicht von oben vorgegeben. 3.B Die Produktionsqualität (z.B. im Sinne von weniger Ausschuss) ist dabei nur ein, wenn auch sehr wichtiger Teilaspekt, daneben werden Fragen der Arbeitssicherheit, der Arbeitsplatzgestaltung, der Arbeitsabläufe und -vorrichtungen und der Zusammenarbeit diskutiert. 4.Die Gesprächsrunden finden während der Arbeitszeit oder, insbesondere bei taktgebundenen Fließbandarbeiten, vor oder nach der Schicht gegen Überstundenbezahlung statt. Die Dauer beträgt jeweils ein bis zwei Stunden.5.Sie versuchen, auf freiwilliger Basis regelmäßig (alle 2 bis 4 Wochen) arbeitsbezogene Probleme im weiteren Sinne zu besprechen und möglichst eigenverantwortlich zu lösen.6.Die Moderation im Sinne der Diskussionsleitung übernimmt ein hierfür eigens z.B. in Moderations-, Konflikt-, und Problemlösetechniken geschulter Moderator. Dies kann entweder der direkte Vorgesetzte der Mitarbeiter, also z.B. der Vorarbeiter oder Meister oder ein Kollege sein, der beispielsweise von der Gruppe gewählt wurde.7.Die Moderatoren berichten regelmäßig (anhand eines Ergebnisprotokolls) einem Koordinator über die besprochenen Themen.8.Von der Gruppe ausgearbeitete Problemlösevorschläge können im Rahmen des betrieblichen Vorschlagswesens honoriert werden und /oder sie werden mit Hilfe eines eigenen Belohnungssystems honoriert. Merkmale: gemeinsame Bearbeitung arbeitsbezogener Problem Freie Themenwahl, qualitätsbezogen Ein/mehrere Arbeitsbereiche Bezahlte Arbeitszeit Moderator Mitarbeiter unterer Hierarchiebene als aktive Teilnehmer Vorschlagsrecht freiwillige Teilnahme ca 2h alle 14 Tage QZ vs. KVP
- Was passiert bei KVP-Gruppen? kontinuierlicher Veränderungsprozess basiert nicht auf Freiwilligkeit, vorgegeben dass sich jeder MA engagiert begrenzt sich nicht auf MA der unterer Hierarchieebene
- Was ist KAIZEN und was sind die Merkmale KAI = Veränderung ZEN = zum besseren Der KAIZEN Schirm (Kaizen = Kontinuierliche Verbesserung) •Kundenorientierung•TQC (Umfassende Qualitätskontrolle)•Mechanisierung•QC (Qualitätskontroll-Zirkel)•Vorschlagswesen•Automatisierung•Arbeitsdisziplin•TPM (umfassende Produktivitätskontrolle)•Kanban•Qualitätssteigerung•Just-in-time•Fehlerlosigkeit•Kleingruppenarbeit•Kooperation der Managementebene•Produktivitätssteigerung•Entwicklung neuer Produkte
- Vergleiche Innovation mit KAIZEN. Innovation / KAIZEN Effekt: Kurzfristig dramatisch / Langfristig undramatisch Tempo: Große Schritte / Kleine Schritte Zeitrahmen: Befristet / Kontinuierlich Erfolgschance: Abrupt unbeständig / Gleichbleibend hoch Protagonisten: Wenige Auserwählte / Jeder Angestellte Vorgehensweise: Individualismus / Kollektivgeist Devise: Abbruch und Neuaufbau / Erfahrung und Verbesserung Erfolgskonzept: Neue Erfindungen / Traditionelles Know-how Vorraussetzung: Investment hoch / Investment gering Orientierung: Technik / Menschen Bewertung: Profit / Leistung & Verfahren
- Nenne die Formen der Verschwendung. Formen der Verschwendung (Muda) ▪Überproduktion▪Zeitverschwendung an der Maschine▪Verschwendung beim Teiletransport▪Verschwendung bei der Bearbeitung▪Verschwendung beim Umlauf▪Verschwendung bei den Bewegungen▪Verschwendung in Form fehlerhafter Teile(nach Ohno, 1993)
- Nenne die Merkmale von KVP-Gruppen. gemeinsame Bearbeitung eines Problems Zielvorgabe Vorschlagsrecht Auflösung nach Problemlösung Moderator Auswahl nach Sachkompetenz Problemlösetechniken Gemischter Teilnehmerkreis Ein/mehrere Fachbereiche
- Erkläre die 3 Projektformen. 1.Reine Projektorganisation – Projekt-MA von anderen Arbeiten freigestellt Vorteile: gut in F & E bei Automobilind., kontinuierliche Zusammenarbeit möglich Nachteile: natürliche Pufferfunktion des Vorgesetzten geht verloren à Überforderung & Verzettelung möglich2.Stabs-Projektorganisation – Stäbe übernehmen Koordinationsaufgaben innerhalb der Projekte Vorteile: gut, wenn noch andere Aufgaben neben der Gruppenarbeit erfüllt werden müssen Nachteile: Gefahr der Zergliederung, diskontinuierliche Arbeitsweise3.Matrix-Projektorganisation – Kompetenzaufteilung in ein funktionales und projektorientiertes Leitungssystem Nachteile: komplexe Struktur, evtl. unklare Kompetenzaufteilung
- Was ist eine Projektgruppe? Wann? Schon seit vielen Jahren eingesetzt, aber in den letzten Jahren stark in den Vordergrund gerückt. Arbeitsorganisation des Betriebs: Personen verschiedener Organisationseinheiten arbeiten in einem Projektteam zusammen, um eine neuartige, komplexe und einmalige Aufgabe zu bewältigen (z.B. Entwicklung eines neuen Produkts); auch Task Forces oder Case Team genannt. Projektgruppen können unterschiedlich stark in die reguläre Arbeitsorganisation integriert sein. In sogenannten Projektorganisationen oder Netzwerkorganisationen werden die Mitarbeiter für die Zeitdauer des Projekts völlig freigestellt, und einem selbständigen Projektbereich zugeordnet. Tätigkeit der Arbeitsgruppe: Jedes Teammitglied verwendet einen Teil seiner regulären Arbeitszeit auf die Arbeit in der Projektgruppe. Der Auftrag der Projektgruppe wird vorgegeben, und die Besetzung der Mitglieder erfolgt dementsprechend nach fachlichen Kriterien. Nach der Abschluss der Arbeit löst sich die Projektgruppe wieder auf. Führung der Gruppe: Ein Projektleiter wird von Auftraggeber der Projektgruppe (z.B. dem Vorstand) bestimmt. Entlohnung: Normaler Zeitlohn, eventuell Gruppenprämien. FAZIT: moderne Form der Zusammenarbeit in bereichsübergreifenden Teams, die vor allem in mittleren und höheren Hierarchieebenen zu finden sind.
- Nenne die Merkmale einer Projektgruppe. Gemeinsame Bearbeitung arbeitsbezogener Probleme Planungs- & Entwicklungsaufgaben Projektformen: 1.Reine Projektorganisation, 2.Stabs-Projektorganisation, 3.Matrix-Projektorganisation meist Experten und Führungskräfte Temporär angelegt Teilnahme meist nicht freiwillig, resultiert aus Management-Auftrag Effiziente Auftragsbearbeitung im Vordergrund Operative und dispositive Elemente Neuartige & komplexe Fragestellungen
- Wie sollten Kennzahlen sein? Generell sollen Kennzahlen... •transparent,•beeinflussbar,•eindeutig,•nachvollziehbar,•überschaubar und nicht zu aufwendig in der Erhebung sein
- Nenne mögliche Kennzahlen aus versch. Bereichen. Produktion / Produktivität •Durchlaufzeiten•Termintreue•Auftragsbestand•Produktivität•Lagerbestände Personal •Anwesenheit (Quote)•Abwesenheitsdaten•Einsatzflexibilität•Arbeitsunfälle •Verbesserungs-vorschläge Kosten •Kosten / Einheit•Ausschusskosten•Instandhaltungs- kosten Qualität •Ausschuss•Nacharbeiten•Teileverfügbarkeit Qualitative Größen •Integration von Sekundärtätigkeiten•Arbeitszufriedenheit
- Nenne die Aufgabentypen nach McGrath (1984). 1.Planning tasks 2.Creative tasks 3.Intellective tasks 4.Decision-making tasks 5. Cognitive conflict tasks 6. Mixed motives tasks 7. Contests 8. Performances und arrangiert diese Aufgabentypen auf den zwei Dimensionen: 1.Conflict – Cooperation2.Conceptual – Behavioral
- Beschreibe den Quadrant I – Generate. Dieser Quadrant umfasst Aufgaben, bei denen etwas generiert wird.Angesiedelte Gruppenaufgaben:1.Planning tasks Ziel: Entwickeln von handlungsorientierten Pläne 2.Creative tasks Ziel: Entwickeln von Ideen (nicht unmittelbar handlungsorientiert)
- Beschreibe den Quadrant II – Choose. Dieser Quadrant umfasst Aufgaben, die Entscheidungen beinhalten. Angesiedelte Gruppenaufgaben:3.Intellective tasks Ziel: Finden einer eindeutigen Lösung (Heureka!) 4.Decision-making tasks Ziel: Finden einer (nicht unbedingt demonstrierbar korrekten) Lösung aus Alternativen
- Beschreibe den Quadrant III – Negotiate. Dieser Quadrant umfasst Aufgaben, die Verhandlungen innerhalb der Gruppe beinhalten. Angesiedelte Gruppenaufgaben:5.Cognitive conflict tasks Ziel: Auflösen von gruppeninternen Meinungsverschiedenheiten 6.Mixed motive tasks Ziel: Auflösen von gruppeninternen Interessenverschiedenheiten
- Beschreibe den Quadrant IV – Execute. Dieser Quadrant umfasst Aufgaben, die aktives Handeln beinhalten. Angesiedelte Gruppenaufgaben:7.Contests Ziel: Gewinn eines Wettkampf mit anderer Gruppe 8.Performances Ziel: Gewinn eines gruppeninternen Wettkampfs
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