Modul 1 Einführung in die Psychologie (Fach) / Einführung in die Psychologie und ihre Geschichte (Lektion)
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- Erklärungslückenargument (Levine) Das Erleben als Eigenschaft mentaler Zustände kann noch nicht vollständig erklärt werden. Das heißt auf materielles reduziert werden.
- Psychologie, Alternative Definition nach Dörner Psychologie als Wissenschaft von den offenen bzw. variablen Regulationen Unterschied Tier/Mensch Mensch ist instinktarm, Programme hinsichtlich der Erfüllung von Mängelzuständen sind offen im Hinblick auf die Regulation
- psychische Fähigkeiten/ Eigenschaften als Dispositionen Nicht beobachtbare Merkmale hypothetische Konstrukte, die über beobachtbare Indikatoren erschlossen werden Bsp.: Intelligenzmessung
- Wahrnehmungsurteil + propositionale Einstellung Einstellung im Sinne von Einstellungsprädikat, darunter psych. Verben wie glauben, hoffen, erwarten, denken.., die mit einem Nebensatz verknüpft sind. "Ich glaube, erwarte, denke, dass p (der Fall ist)
- Ziele der Psychologie Beschreiben Erklären Vorhersagen Verändern Bewerten (Evaluation)
- 4 Funktionen der Psychologiegeschichte Traditionsstiftung Selbstvergewisserung Legitimation Kritische Funktion
- Funktion Traditionsstiftung erbauliche, dekorative Funktion
- Funktion Selbstvergewisserung (Geschichte) Fortschritte und Erfolge bei bestimmten Fragestellungen und Problemen seit den Anfängen der Psychologie
- Funktion Legitimatin (Geschichte) Erkenntnisfortschritte legitimieren psychologische Forschung Es lohnt sich die Psychologie zu unterstützen "von weniger zu mehr"
- Kritische Funktion der Psychologiegeschichte Reflexion der oft verborgenen historischen Voraussetzungen psychologischer Theorien und Methoden Einfuss von Tradition bzw. Konventionen die festlegen, wie Psychologie zu betreiben ist und welche Gegenstände wichtig sind
- 4 Typen der Psychologiegeschichte und ihre Funktionen Geschichte großer Männer (Traditionsstiftung, Legitimation) Ideengeschichte (Selbstvergewisserung) Problemgeschichte (Selbstvergewisserung) Sozialgeschichte (kritische Funktion)
- Geschichte großer Männer Traditionsstiftung, Legitimation Wilhelm Wundt, Sigmund Freud, Charlotte Bühler, William Stern (profitierten auch von Vor- und Mitleistungen, die oft nicht erwähnt werden)
- William Stern Begründer der deutschen differentiellen Psychologie auch philosophisches System sah sich selbst als Philosoph
- Ideengeschichte und ihre Funktion Selbstvergewisserung chronologisch wissenschaftliche Grundüberzeugungen sind eher an ein Denkkollektiv gebunden Idee des Bewusstseins, der Informationsverarbeitung und damit zusammenhängender Forschungspraktiken
- Problemgeschichte der Psychologie und ihre Funktion Selbstvergewisserung systematische Betrachtung dessen, worum es in einer Wissenschaft geht (Problem des Gegenstandes, der Theorie und Methode, z.B. Leib- Seele- Problem)
- Sozialgeschichte der Psychologie und ihre Funktion kritische Funktion soziale, politische, intitutionelle Bedingungen psychologischer Forschung- kritische sozial- und Kulturgeschichte der Psychologie
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- Gleichnis vom Wagenlenker, Platon Gespann und Wagenlenker sind ein Gebilde, der Lenker hat eine schwierige Aufgabe: 1 Pferd ist fromm und gut, das andere ist garstig und böse Pferde und Wagenlenker der Götterseelen sind alle fromm, die der Menschen nicht Seele ist dreigeteilt
- Deutung, Gleichnis vom Wagenlenker Platon Wagenlenker -> Denkender Seelenteil -> Tugend der Weisheit Frommes Pferd -> Mutartiger Seelenteil -> Tapferkeit Böses Pferd -> Begehrender Seelenteil -> Selbstbeherrschung
- Seelenlehre Platon mythologische Vorstellung, Seelenwanderung Seele sichert Kontinuität, Transzendenz und Unsterblichkeit Wert- Begriff, Seele wird mit Tugenden verbunden Einfluss auf mittelalterlichen Seelenbegriff und Augustinus Gleichniss vom Wagenlenker 3 Seelenteile
- Aristoteles, Seelenlehre Seele als zweckmäßiges, arbeitendes System leibliches Funktionsgefüge, das die emergenten Phänomene des Lebens, Wahrnehmens Vorstellens und Denkens erzeugt das verwirklichende Wirken (energia) erzeugt tatsächliche Leistungen, aus dem bloßen systemisch bedingten Wirkpotenzial des Körpers (dynamis) drei Seelensysteme die Zusammenarbeiten Geist- Vernunftseele Sinnenseele Nährseele
- Aristoteles, Geist- oder Vernunftseele nach Busche Rationalpsyche, für die Einheit aller gedanklichen Vollzüge Vermögen zur intuitiven Erfassung von Begriffen und Prinzipien Analytisches, diskursives Urteils- und Schlussfolgerungsvermögen trifft nur auf Menschen zu
- Aristoteles, Sinnenseele nach Busche Sensitivpsyche,für die Einheit des wahrnehmenden Bewusstseins Sinnenvermögen (Vorstellungsvermögen) Strebevermögen Bewegungsvermögen trift auf Menschen und Tiere zu
- Aristoteles, Nährseele nach Busche die Vegetativpsyche, kommt für die Einheit aller Selbsterhaltungsprozesse auf Nährvermögen: Zeugung, Nahrungsverwertung, Wachstum, Reife und Zerfall betrifft Menschen, Tiere und Pflanzen
- Römische Philosophie und angewandte Psychologie Hypothese, Schriften und Theorien Hypothese: Anfänge einer angewandten Psychologie in den Schriften römischer Philosophen Marc Aurels Selbstbetrachtungen, Leitsätze zur Bewältigung des Lebens und des Todes Senecas Dialog de vita beata, Fragen der Tugendhaften Lebensführung und den richtigen Umgang mit Reichtum Senecas Schrift de ira, Entstehung und Regulation von Wut Ciceros Rollentheorie in De officis als frühes Beispiel einer personalpsychologischen Theorie
- Diskussion über die Akzeptanz der vergleichbaren Wichtigkeit der Methoden Selbst- und Fremdbeobachtung Contra- Selbstbeobachtung - lässt sich nicht von Außen beobachten, deswegen mangelnde Objektivität (seitens des Behaviorismus) ABER: - keine Beobachtungen ohne Beobachter !! und keine Beschreibung ohne Beschreibenden !! - Objektivität ist eine regulative Idee, kann nur von Personen als Subjekte idealisiert werden
- Methode der Psychologie als Bewusstseinspsychologie (Erleben) Selbstbeobachtung Erste- Person- Perspektive Introspektion
- Methode der Psychologie als Verhaltenswissenschaft Fremdbeobachtung Dritte- Person Perspektive
- Schwieirigkeiten der Anwendung der Methode "Selbstbeobachtung" 1.) Subjektiv, nicht einsehbar 2.) man weiß nicht genau wie Introspektion funktioniert 3.) Beobachtung und das beobachtete Objekt werden simultan vom Beobachtenden erzeugt und sind untrennbar verschmolzen. Somit schwer erfassbar 4.) Innere Beobachtungen müssen versprachlicht werden. Kann zu unterschiedlichen Interpretationen führen. (+ Sprache ist erlernt und prägt; Kulturunterschiede, anderes Thema)
- Diskrepanzerfahrungen, Arten Umspringbilder (Kippbild: Rubinscher Pokal) Konstanzleistungen (Größenkonstanz) Optische Täuschungen (Müller- Lyersche- Täuschung)
- Kausale Wirksamkeit mentaler Zustände Unterscheidung von Vorstellen und Wahrnehmen Erkennen des Innenlebens anderer Lernen, Sinne aneinander zu messen und verschiedene Erfahrungsweisen in ein System von einander wechselseitig stützenden und fordernden Bezügen einzuordnen. (Phänomene sind immer auf andere Phänomene bezogen)
- Inwiefern verdeutlicht die Diskrepanztheorie wie die Psychologie zu ihren Erkenntnissen kommt? Es wird aus Beobachtungen indirekt auf Psychisches geschlossen
- Welchen Ursprung haben Erfahrungsdiskrepanzen? Produktive psychische Funktionen die uns dazu befähigen äußere Gegenstände nicht nur einfach wahrzunehmen (sehen als Funktion), sondern auch mit dem "Inneren" zu verbinden, unsere Erfahrungen, vergangenen Wahrnehmungen und Deutungen mit in unsere Wahrnehmung einfließen zu lassen.
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- Welche Bedeutung haben Konstanzleistungen für das Verständnis des Psychischen? Konstanzleistungen sind Verrechnungsleistungen des Gehirns bezogen auf unterschiedliche Größeneindrücke Psychische Funktionen können Überlebensnotwendig sein, oder können unser Leben einfacher machen (Trotz der sich ständig verändernden Außenwelt haben wir einen stabilen Wahrnehmungseindruck)
- Welche Besonderheiten des Erlebens und Verhaltens verdeutlichen die Beispiele aus dem Bereich der optischen Täuschungen? Optische Täuschungen zeigen, dass angeeignetes Wissen und Erfahrungen im Konflikt zu unserer Wahrnehmung stehen können. Im Falle der Müller-Lyer-Figur steht der Wahrnehmungseindruck „eine Linie ist länger als die andere“ im Konflikt zu unserem Wissen, das aus einer intersubjektiven Messpraxis herrührt. Optische Täuschungen verdeutlichen, dass unsere subjektive Wahrnehmung beeinflussbar und täuschbar ist und intersubjektiver Überprüfung nicht immer standhält
- Durch welche Verhaltensweisen kann man die kausale Wirksamkeit der mentalen Zustände im Alltag erkennen? Die kausale Wirksamkeit mentaler Zustände kann man z. B. daran erkennen, dass wir im Laufe unseres Lebens lernen, Menschen zu beobachten und aus ihrem gezeigten Verhalten auf ihr inneres Erleben zu schließen.Und schließlich lernen wir, dass wir in einem Wechselspiel mit unseren Mitmenschen stehen, und damit ein wechselseitiges Interpretieren ausgesetzt sind. Dabei versuchen wir, andere zu beeinflussen indem wir unsere nach außen gesendeten Daten, z.B. unser Erscheinungsbild, möglichst so gestalten wollen, dass andere die von uns erwünschten Rückschlüsse ziehen.
- Welche Rolle spielt die Vorstellung von einer bewusstseinsunabhängigen äußeren Welt? - Befähigung zur Innen- Außenunterscheidung und damit zur Akzeptanz eines Doppelstatus von Außenobjekten. - Deswegen Möglichkeit unsere Wahrnehmungen kritisch zu hinterfragen und mit unseren Erfahrungen, Vorwissen, vorangegangenen Deutungen in Beziehung zu setzen. - äußere Welt ist unverfälscht und liefert Wahrheiten, die durch den Doppelstatus unterschiedlich interpretiert werden können