Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Fach) / 03416 Psychodynamische Theorien der Persönlichkeit (Lektion)
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Psychodynamische Theorien der Persönlichkeit
Diese Lektion wurde von Guineafowl erstellt.
- Entstehungsgeschichte der Psychoanalyse 1. Dem Bewusstsein nicht zugängliche Inhalte können durch freie Assoziation identifiziert werden. 2. Manifestes Verhalten kann durch bewusste Motive determiniert sein 3. Psychische Erkrankungen können durch die Identifiezierung und Bearbeitung der damit verbundenen, ursprünglichen Konfliktsituationen behandelt werden.
- Grundlegende Konzepte 1. Prinzip der psychischen Determiniertheit 2. Bewusstheit von Motiven ist eher die Ausnahme, als die Regel
- Aufbau und Struktur der Persönlichkeit Trieb Phänomengruppe Psychischer Apparat
- Trieb Mensch als energetisches System mit zwei Trieben: Libido: Sexualtrieb Destrudo / Thanatos: Aggressionstrieb
- Phänomengrupp Nicht bewusste psychische Phänomene * Vorbewusst: Inhalte die momentan nicht bewusst sind, aber grundsätzlich bewusst werden können * Unbewusst: Inhalt die der Person nicht zugänglich sind (evtl. Aber durch freie Assoziation bewusst gemacht werden können)
- Psychischer Apparat - Es: Ursprung der Triebe/ Reservoir psychischer Energie. Lustprinzip - Ich: Vollstrecker der Triebe. Folgt Realitätsprinzip. Vermittler zwischen Es und Aussenwelt - Über-Ich: Traditionelle Werte/ Ideale der Gesellschaft. Hemmung desEs und Überredung des Ich. Bemüht nach Vollkommenheit zu streben
- Sanktionsmöglichkeiten des Über-Ich Bei Normverletzung: SchuldgefühleBei Verhalten entsprechend den Erwartungen: Belohnung
- Entstehung von Angst Zunächst ging Freude davon aus, dass Angst durch unterdrückter/ aufgestauter sexueller Triebenergie entstehe. Später nahm er an, dass Angst immer entsteht, wenn das "Ich" durch starken Reizansturm bedroht wird
- Arten von Angst Realangst: Ich steht Gefahrensituation gegenüber. Tatsächliche Bedrohung Neurotische Angst: Triebimpulse des Es drohen außer Kontrolle zu geraten Moralische Angst: Äußerung in Schuld-/ Schamgefühles, bei Normverletzung Ich ist bei allen drei Arten beteiligt
- Abwehrmechanismen Verdrängung Projektion Reaktionsbildung Verschiebung Verleugnung Fixierung Regression Identifizierung Rationalisierung
- Verdrängung Versperrung des Zugangs zum Bewusstsein von unerwünschten Impulsen
- Projektion Triebimpuls wird auf andere Person verlegt
- Reaktionsbildung Den Triebimpulsen entgegengesetztes Handeln
- Verschiebung Entladung aufgestauter Impulse an weniger gefährlichen Personen/ Objekten
- Verleugnung Unangenehmes wird nicht wahrgenommen/ durch wunscherfüllende Phantasien ersetzt
- Fixierung Zurückbleiben auf früherer Stufe der psychosexuellen Entwicklung
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- Regression Rückzug auf frühere Stufe der psychosexuellen Entwicklung
- Identifizierung Mit andere Person um Bedrohung die von dieser Person ausgeht zu reduzieren
- Rationalisierung Rationales Begründung von bestimmten Verhalten
- Sublimierung normales Gegenstück zu Abwehrmechanismen Manifestation der normalen Ich-Funktionen, um Impulse aus dem Es und Forderungen der Aussenwelt in Einklang zu bringen
- Phasenlehre Orale Phase Anale Phase Phallische Phase Latenzphase Genitale Phase
- Orale Phase frühe oral-einnehmend: Saugen & schluckenNachfolgende oral-aggressive: beißen & kauen
- Anale Phase anal-expulsive: (Lustgewinn durch Ausscheidung) Anal-retentive: (Lustgewinn durch Einhalten)
- Phallische Phase Wichtigste Phase für Persönlichkeitsentwicklung Ödipuskomplex
- Latenzphase Fehlen sexueller Triebimpulse
- Genitale Phase Stadium des ErwachsenseinsZunehmend soziale Orientierung
- Ödipuskomplex Junge begehrt Mutter sexuell --> Vater als RivaleAblehnung des VatersKastrationsangst --> Verstärkung durch vermeintlich verstümmeltes Genital der Mutter Verdrängung der sexuellen Wünsche & Identifikation mit Vater
- Bedeutung früherer Beziehungen nach Alfred Adler Individualpsychologie: Kind erlebt sich als minderwertig & Einfluss des elterlichen Erziehungsmittels auf das Minderwertigkeitsgefühl
- Bedeutung früher Beziehungen nach Kohut Neoanalytische Ansätze: Greift Selbsttheorie das Konzept des Narzissmus auf & Betont Bedeutung der mütterlichen Wertschätzung für die Entwicklung eines stabilen/ positiven Selbstwertgefühls
- Individualpsychologie Alfred Adler Das Kind ist, durch vollständige Abhängigkeit von anderen, unfähig allein zu überleben. Minderwertigkeitsgefühl/ Schwäche. Das Kind entwickelt ein Bedürfnis nach Sicherheit, und somit bestimmte Strategien um Sicherheit zu erreichen. --> Lebensstil Menschen sind mit einem Gemeinschaftsgefühl geboren --> Einbindung in Gemeinschaft als normative Bewältigung von Minderwertigkeit/ Schwäche Krankheitsgewinn durch Neurose, da kranken Menschen im allgemeinen Schonung gewährt wird & Fürsorge zuteilt wird --> Ziel ist Einsicht in Funktion des Verhaltens. In Träumen würden sich recht offen die Themen/ Inhalte zeigen, welche Lebensstil beherrschen
- Selbstpsychologie Kohut Konzeption eines - von den Instanzen - unabhängigen/ eigenständigen Selbst - Selbst als Innerpsychisches System - Narzissmus: von Triebentwicklung unabhängige, eigenständige Entwicklungslinie. Normaler Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung mit zentraler Bedeutung für Bildung eines gesunden/ stabilen Selbst
- Bindungstheorie Bowlby - Attachment behavioral system ist angeboren --> motiviert das Aufsuchen von signifikanten Bezugspersonen um Schutz/ Sicherheit zu erhalten - Bleibt Suche nach Schutz erfolglos, müssen andere Emotionsregulationsstrategien greifen - Hyperaktivierung: gesteigertes Bemühen um Nähe der Bezugsperson/ Aufmerksamkeit/ Unterstützung - Deaktivierung: Hemmung der Schutz-Suche. Entwicklung einer distanzierten Beziehung. Unwohlsein bei großer Nähe - Spätere Ansätze gehen von dimensionalem Modell aus Bindungsvermeidung Bindungsängstlichkeit
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- Narzissmus nach Kohut - Primärer Narzissmus: in früher Kindheitsphase erlebte Einheit mit der Mutter verleiht Gefühl von Allmacht/ Größe. Bewahrung als: - Größen-Selbst/ Grandioses Selbst - Idealisiertes Elternimago
- Bindungsstile nach Bowlby Sicher Gebunden: Unsicher-vermeidend Unsicher-ambivalent
- Sicher Gebunden Suche nach Kontakt/ Nähe zur Bindungsperson Schnelle Beruhigung & Wiederaufnahme des Spiels
- Unsicher- Vermeidend - Emotionen werden in geringem Ausmaß gezeigt - Vermeidung von Nähe/ Kontakt- Aufmerksamkeit auf Exploration
- Unsicher- Ambivalent - starker Ausdruck an Emotionen- Wechsle zwischen Suche nach Nähe & Abwehr des Kontakts - Geringe Exploration
- Defensive Strategien - Selbstwertschutz: Empirische Hinweise für Reaktionsbildung, Isolation, Verleugnung, Ungeschehenmachen, Projektion - Emotionsregulation: Vermeidung/ Unterdrückung von Bedrohungsanzeichen (Repression)- Forcierte Hinwendung zu Bedrohungsanzeichen (Sensitization)