Psychologie (Fach) / Diagnostik (Lektion)

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Vorlesung Prof Strobel SS14

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  • Nützlichkeit Ein Verfahren ist nützlich wenn ein praktisches Bedürfnis zur Erfassung des Merkmals besteht bzw das Verfahren das Merkmal zuverkässiger, valider und/oder ökonomischer erfasst als andere Verfahren
  • Zumutbarkeit Nutzen durch testanwendung sollte in angemessenem Verhältnis zu Belastungen stehen, die Diagnostikanden zugemutet werden
  • Akzeptanz Akzept! Fragebogen zur Messung der Akzeptanz diagnostischer Verfahren Skalen: Kontrollierbarkeit, Messqualität, Augenscheinvalidität, Belastungsfreiheit, Wahrung der Privatspähre, Antwortfreiheit, ...
  • Durchführungsobjektivität Sicherstellend er Durchführung in immer gleicher Weise Ziel: maximale Standardisierung
  • Auswertungsobjektivität gleiches Verhalten der Tespersonen wird nach stest exakt denselben Regeln abgebildet, Übersetzung unabhängig von Diagnostiker
  • Interpretationsobjektivität gegeben, wenn unterschiedliche Diagnostiker aus dem selben diagniostischen Verhalten dieselben Schlüsse ziehen
  • Formen der Reliabilität Paralleltest: Vorgabe paraller Versionen eines Tests mit ähnlichen aber nicht identischen items, die die gleichen Messeigenschaften haben wie die des ersten tests innerhalb eines kurzen Zeitintervalls ...
  • Definition Normierung Die Normierung eines Tests liefert ein Bezugssystem, um die individuellen Testwerte im Vergleich zu deinen einer größeren Stichprobe von TN einordnen zu können
  • Standardskalen der Normierung Linear= unter Beibehaltung der Häufigkeitsverteilung der Rohwerte z-Skala Z-Skala IQ-Skala T-Skala Nichtlinear= Veränderung der Häufigkeitsverteilung der Rohwerte Prozentrangskala Stanine-Skala
  • Definition Validität (Schmidt-Atzert, Amelang) Unter validität wird die Übereinstimmung von Testergebnissen mit dem, was der test messen soll, verstanden. Es handelt sich um ein Urteil darüber, wie angemessen bestimmte Schlussfolgerungen vom Testwert ...
  • Formen der Validität Inhaltsvalidität Kriteriumsvalidität Prädiktive Validität Konstruktvalidität
  • Kontentvalidität =Inhaltsvalidität darunter versteht man, inwieweit ein test oder ein Testitem das zu messende Merkmal repräsentativ erfasst Testitems als repräsentative Stichprobe aus dem Itemuniversum, mit dem das ...
  • Kriteriumsvalidität Ein Test weist Kriteriumsvalidität auf, wenn vom Verhalten innerhalb der Testsituation erfolgreich auf ein Kriterium nämlich auf ein Verhalten außerhalb der testsituation geschlossen werden kann
  • Formen der Kriteriumsvalidität konkurrente Validität: prüfung der Übereinstimmung der Beobachtungen aus dem zu validierenden Verfahren mit Beobachtungen aus einem anderen Beobachtungsverfahren, die zeitgleich erhoben wurden prädiktive ...
  • Konstruktvalidität Synthese aus Inhalts- und Kriteriumsvalidität Einbettung eines Tests im nomologisches Netzwerk verwandter und fremder Konstrukte keine Einzelkennwerte sondern ein Prozess
  • nomologisches Netzwerk (Cronbach, Meehl) Beziehung zwischen beobachtbaren Merkmalen theoretischen Konstrukten und Beobachtbarem verschiedenen theoretischen Konstrukten
  • Konvergente Validität Messungen desselben Traits mit verschiedenen Messmethoden zeigen hohe Übereinstimmung =Monotrait-Hetreomethod-Koeffizienten: Korrelatiponen zwischen verschiedenen Methoden, die denselben Trait messen
  • Diskriminante Validität Geringe Übereinstimmung von bzw Diskrimination zwischen inhaltlich unterschiedlichen Konstrukten, sowohl innerhalb einer Messmethode als auch zwischen den Methoden   =Heterotrait- Monomethod-Koeffizienten: ...
  • Korrelationen Datenmatrix Reliabilität Konvergente Validität Diskriminante Validität
  • Grundüberlegungen der KTT =Reliabilitäts bzw messfehlertheorie, liefert theoretische begründung für die Messgenauigkeit eines Tests Gründe für die Variation der Testergebnisse zwischen verschiedenen Messzeitpunkten: Fähigkeit ...
  • Axiome der KTT Jeder beobachtbare Wert einer Person in einem Test setzt sich additiv zusammen aus dem wahren Wert der Person und einem Messfehler Für jeder Person stellt der Messfehler eine Zufallsvariable mit dem ...
  • Ableitungen der KTT: Reliabilität Die Reliabilität eines Tests ist der Anteil der Varianz der wahren Werte an der varianz der beobachteten Werte Zur Bestimmung der Realibilität anhand empirischer Werte ist eine Schätzung der varianz ...
  • Ableitungen der KTT: Korrektur der Reliabilität bezogen ... Zusammenhang zwischen Reliabilität eines Tests und dessen Länge -> nimmt mit Itemzahl zu Schätzung mittels Spearman-Brown-Formel, wie hoch Reliabilität eines Tests mit einer um Faktor k erhöhten ...
  • Ableitungen der KTT: Standardmessfehler gibt an wie stark die Messfehler um die wahren Werte der Personen streuen Messfehler einzelner Messung nicht bestimmbar, aber Schätzung möglich, wie stark die Messfehler bei sehr vielen wiederholten ...
  • Standardmessfehler: Praktische Bedeutung Bei unendlich vielen Messungen an einer Personergibt sich also der wahre Wert als der Mittelwert der beobachteten Werte Der Messfehler ist dabei normalverteilt genutzt wird dies für die Berechnung des ...
  • Ableitungen: Minderungskorrekturen Geht der messfehler eines Tests zu Lasten der Korrelation mit anderen Tests? Korrelation der Tests soll erhöht werden, deshalb Verminderung der vorherhigen Verzerrung durch Messfehler: Formel zur doppelten ...
  • Kritische Würdigung der KTT Vorteile: ist sparsam, dh kommt mit wenigen Grundannahmen aus hat sich in der Praxis bewährt Nachteile: Axiome nicht empirisch prüfbar, nicht alle gleichermaßen plausibel Messfehler sind nicht immer ...
  • Grundgedanken der IRT Grundfrage, welche Rückschlüsse auf interessierende Merkmale gezogen werden können, wenn nur Antworten auf verschiedene Items vorliegen Unterscheidung in manifeste und latente Variablen: "Bei den manifesten ...
  • Itemhomogenität Annahme, dass Verhaltensvariation mehrer manifester Variablen durch latente Variable zustande kommt- sollte sich in beobachtaren Korrelationen zwischen Testitems zeigen Schluss auf latente Variable erfordert ...
  • Lokale stochastische Unabhängigkeit sind alle Items tatsächlich Manifestationen ein und derselben latenten Variable, sollte Korrelationen untereinander nur durch Unterschiede in dieser zustande kommen Prüfung indem latente Dimension auf ...
  • Vorausetzungen Lokale stochastische Unabhängigkeit ... Testkonstruktion: Fehler bei verschiedenen Items nur unkorreliert, wenn Items unabhängig konstruiert wurden Testanwendung: Fehler bei verschiedenen Personen nur unkorreliert, wenn die Itembearbeitung ...
  • Modellarten der IRT Einteilungsarten ua nach Anzahl der Modellparameter, Art der Itemcharakteristischen Funktion oder Variablenarten der manifesten und latenten Variablen Latent- Class- Modelle: Charakterisierung von Personenunterschieden ...
  • Latent- Trait- Modelle gehen davon aus, dass sowohl Ausprägung verschieener Probanden auf den latenten traits als auch traitbezogene Anforderungen der Items an die Persobnen jeweils durch einen Parameter charakterisiert werden ...
  • Latent- Trait- Modelle: Itemcharakteristische Funktionen ... IC-Funktion ermöglicht Angabe numerischer Ausprägung der Parameter Deterministische Modelle: gehen davon aus, dass das Antwortverhalten der probanden durch die Item- und Personenparameter vollständig ...
  • Skalogramm-Modell (Guttman) deterministisches Modell Für jedes Item gibt es einen bestimmten Wert auf der Skala der latenten Variable, ab dem das Item gelöst wird bzw ab dem dem Item zugestimmt wird Person, die auf ein Item positiv/negativ ...
  • Probleme beim Skalogramm- Modell nur ordinale Reihungsinformation, keine Information über Distanzen einziges unerwartetes Antwortmuster wiederlegt das Modell wichtig: Zahl der Rangplatzvertauschungen
  • Probabilistische Modelle statt Treppenfunktion werden in der regel monoton steigende Funktionen als IC-Funktion angenommen Birnbaum-Modell: two-parameter logistic model, Antwortmodus dichotom Dichotomes Rasch- Modell: Gruppe ...
  • Probabilistische Modelle: Anwendungsmöglichkeit Adaptives Testen= Nutzung von Items, deren Schwierigkeit mit Fähigkeit des probanden hinreichend übereinstimmt, erhöht Informationsausschöpfung positive Auswirkungen auf Ökonomie und Zumutbarkeit ...
  • Strategien des adaptiven Testens taylored: Schätzungen des Personenparameters nach jedem Item- nur in computerbasierten Verfahren möglich branched: verschieden schwierige Itemblöcke, festes Vorgehen, Wahl des nächsten Blocks abhängig ...
  • Adaptives Testen: Kriterien für Beendigung des Tests ... Standardfehler der Personenparameterschätzung hinreichend klein Unterschied zweier aufeinander folgender Schätzungen hinreichend klein bestimmte Maximalzahl von Items dargeboten maximale Testzeit erricht ...
  • Weitere Modelle der IRT Latent-trait-Modelle: mehrere Parameter, polytome Modelle latent-Class-Modelle Mixed-Rasch-Modelle: innerhalb einer Klasse Unterschiede in Merkmalsausprägungen möglich Linear-Logistische-Modelle: Itempramater ...
  • Fazit zur IRT Vorteile: Separierbarkeit von Item und Personenparametern ermöglicht empirische Überprüfung von Skalierbarkeit, Eindimensionalität sowie Item und personenhomogenität IRT  konforme Tests liefern ...
  • Theorie und Empirie in Diagnostik Ohne Theorie ist die Anwednung diagnostischer Instrumente beliebig und sinnlos Theorie= diagnostische Hypothesen
  • Hypothesentheorie der Wahrnehmung (Bruner, 1957) aufgrund der Fülle an Informationen, mit denen Menschen konfrontiert sind, muss Wahrnehmung selektiv sein Auswahl von Aspekten basiert auf Erwartungen und Hypothesen viele davon automatisch ohne großen ...
  • Automatische Hypothesen nach Bruner Eine Hypothese beeinflusst selektive Wahrnehmung umso stärker,  je häufiger sich Hypothese in Vergangenheit bewährt hat je besser sie zu Motiven/ Bedürfnissen der wahrnehmenden Person passt je ...
  • Strategien zur Vermeidung der Einengung des Hypothesenraumes: ... sich selbst Frage stellen, welche Hypothese hinter Wunsch nach bestimmter Information steht Hypothese explizit machen und möglichst viele Alternativhypothesen aufstellen nicht vorschnell auf eine Hypothese ...
  • Interventionsbezogene Aufgaben psychologischer Diagnostik ... Diagnose des Interventionsbedarfs Indikationsstellung und Kosten- Nutzen- Analyse Evaluation von Interventionsmaßnahmen Es gilt: Keine Intervention ohne Diagnostik und andersherum!
  • Diagnose des Interventionsbedarfs üblicherweise abgeleitet aus bestehender Ist-Soll-Diskrepanz müssen diagnostisch ermittelt bzw vorhergesagt werden nicht trivial, nicht immer eindeutig, müssen ebenfalls reflektiert, begründet werden ...
  • Diagnose des Interventionsbedarfs: Herkunft von Soll­‐Werten ... Deskriptive Normen Präskriptive Normen Persönliche Wertvorstellungen und Ziele
  • Diagnose des Interventionsbedarfs: Ermittlung von ... sollten möglichst konkret vorliegen Schwierigkeit: Soll- Werte resultieren häufig aus abstrakten Fernzielen- müssen untergliedert werden professionelle Begleitung bei Setzen von Soll-Werten verhindert ...