Arbeitswissenschaften (Fach) / Karteikarten (Lektion)
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Arbeitswissenschaften,REFA MTM UVV
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- 1.5) Aus welchen Zeitarten setzt sich die Belegungszeit, die für das Betriebsmittel gebildet wird, zusammen? 1.5) Die Belegungszeit TbB setzt sich zusammen aus: TbB = Betriebsmittel - Rüstzeit trB + Betriebsmittel-Ausführzeit taB . taB wird aus m x teB ermittelt. teB als Betriebsmittelzeit je Einheit enthält: Betriebsmittel-Grundzeiten tgB und Betriebsmittel-Verteilzeiten tvB .
- 1.7) Was ist bei der Durchführung von Zeitaufnahmen zu beachten? 1.7) 1. Der Beobachter muss die fachliche Qualifikation besitzen, um den Ablauf beurteilen zu können. 2. Der Beobachter muss einen günstigen Beobachtungsstandort wählen, um einerseits genau beobachten zu können und andererseits den Ausführenden bei seiner Arbeit nicht zu be-hindern. 3. Diskussionen – auch mit Dritten – sind während der Zeitaufnahme möglichst zu vermei-den, um konzentriert lückenlos das Geschehen im Arbeitssystem beobachten zu können. 4. Tarifliche und betriebliche Regelungen zur Information der Vorgesetzten und des Be-triebsrates sind zu beachten. 5. Zeitaufnahmen dürfen nicht ohne Wissen der beobachteten Person durchgeführt werden. Der Mitarbeiter muss über Beginn und Zweck der Untersuchung informiert werden. 6. Der Zeitaufnahmebogen ist eine Urkunde. Nur radierechte Schreibgeräte dürfen verwen-den werden. Bei Verwendung von EDV-Zeiterfassungsgeräten dürfen keine Datenmani-pulationen möglich sein. 7. Die bestehenden Sicherheitsvorschriften müssen unbedingt eingehalten werden.
- 1.8) Welche Möglichkeiten der Erfassung von Ist-Zeiten kennen Sie, und wie lassen sie sich kurz charakterisieren? 1.8) Ist-Zeiten werden erfasst mittels Messen durch Fremdaufschreibung (Zeitaufnahme), Selbstaufschreibung (durch den Menschen oder die Maschine), durch Befragen (Interview oder Fra-gebogen) und durch Beobachten bzw. Zählen (Multimomentaufnahme).
- 1.9) Wofür lässt sich zweckmäßig die Multimomentaufnahme einsetzen? 1.9) Die Multimomentaufnahme besteht im Erfassen und Ermitteln der Häufigkeit zuvor festgelegter Ereignisse und Ablaufarten in einem oder mehreren Arbeitssystemen über einen längeren Zeitabschnitt mit Hilfe von Kurzzeitbeobachtungen. Die Multimomentaufnahme wird vorzugsweise eingesetzt zur Ermittlung von Verteilzeitzuschlägen für Vorgabezeiten, zur Untersuchung der Auslastung von Mitarbeitern und der Belegung von Arbeitsmitteln und zur Ermittlung von Kennzahlen für den inner- und überbetrieblichen Vergleich verschiedener Arbeitsabläufe.
- 1.10) Was verstehen Sie unter Verfahren vorbestimmter Zeiten, und welche Vorteile ergeben sich bei ihrer Anwendung? 1.10) Die Systeme vorbestimmter Zeiten (SvZ) sind Verfahren, mit denen Sollzeiten für das Aus-führen solcher Vorgangselemente (Bewegungselemente) bestimmt werden können, die vom Menschen voll beeinflussbar sind. Aus Kenntnis und Anwendung der Systeme vorbestimmter Zeiten ergeben sich wesentliche Hinweise für die Gestaltung von Arbeitsmethoden.
- 1.11) Wodurch sind Planzeiten charakterisiert? 1.11) Planzeiten sind Soll-Zeiten für bestimmte Ablaufabschnitte, deren Ablauf mit Hilfe von Einflussgrößen beschrieben ist.
- 1.12) Was verstehen Sie unter Verteilzeit? 1.12) Die Verteilzeit tv besteht aus der Summe der Soll-Zeiten aller Ablaufabschnitte, die zusätz-lich zur planmäßigen Ausführung eines Ablaufs durch den Menschen erforderlich sind. Sie bezieht sich auf die Mengeneinheit 1.
- 1.14) Charakterisieren Sie Ihnen bekannte Verfahren zur Ermittlung der Erholungszeit. Analytisches Verfahren: Durch die Aufgliederung der Beanspruchung in einzelne Beanspru-chungsarten werden Teilerholungszeiten ermittelt, die dann zu einer Gesamterholungszeit zu-sammengesetzt werden. Tafeln für den Kalorienumsatz: Dieses Verfahren erlaubt die Berechnung von Erholungszei-ten für dynamische Muskelarbeit abhängig von der Höhe der Belastung. Physiologischen Verfahren: Hier wird die Beanspruchung des Menschen als Reaktion auf die Belastung während der Arbeitsausführung direkt gemessen und aus den Messergebnissen auf die Ermüdung und die notwendige Erholungszeit geschlossen. Bei Muskelarbeit geben Ener-gieumsatz und Pulsfrequenzen ein gutes Bild von der Belastung. Langdauernde Zeitaufnahmen: Im Rahmen langdauernder Zeitaufnahmen (wie z. B. bei Ver-teilzeitaufnahmen) werden die Ist-Zeiten für erholungsbedingtes Unterbrechen gemessen. Dieses Vorgehen ist allerdings nur bei schwerer körperlicher Arbeit anzuwenden.
- 2.1) Nennen Sie Rechtsquellen des Arbeitsschutzes. 2.1) Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG); Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG); Mutterschutzgesetz (MuSchG); Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV); Arbeitszeitgesetz (ArbZG); Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG); Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen Chemika-liengesetz (ChemG); Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG); Unfallverhütungsvorschriften (UVV)
- 2.2) Wodurch unterscheidet sich ein Unfall von einer Berufskrankheit? 2.2) Ein Arbeitsunfall liegt vor, wenn eine versicherte Person bei einer versicherten Tätigkeit ei-nen Unfall erleidet. Berufskrankheiten sind Erkrankungen, die durch spezifische berufliche Einflüsse wiederholter oder langdauernder Art entstehen.
- 2.3) Welche Unfallursachen lassen sich grundsätzlich unterscheiden? 2.3) Sicherheitswidrige Zustände, sicherheitswidriges Verhalten, höhere Gewalt
- 2.4) Welche grundsätzlichen Möglichkeiten der Sicherheitstechnik kennen Sie? 2.4) Es wird zwischen unmittelbarer, mittelbarer und hinweisender Sicherheitstechnik unterschie-den: Unmittelbare Sicherheitstechnik: Hat unbedingten Vorrang. Ist schon „am Reißbrett“ zu kon-zipieren. Mittelbare Sicherheitstechnik: Es sind besondere Schutzeinrichtungen an- oder einzubauen und ggf. weitere Schutzmaßnahmen vorzusehen. Hinweisende Sicherheitstechnik: Wird dann eingesetzt, wenn durch Maßnahmen der unmit-telbaren und mittelbaren Sicherheitstechnik keine Sicherheit erzielt werden kann.
- 2.5) Wie lassen sich Schutzeinrichtungen und Schutzsystem charakterisieren? 2.5) Gefahrstellen sind durch so genannte trennende Schutzeinrichtungen zu sichern. Trennende Schutzeinrichtungen müssen den Zugang zu dem Raum verhindern, der durch diese abge-schlossen wird, sowie Materialien fernhalten, die von der Maschine weggeschleudert bzw. ausgestoßen werden oder herabfallen können. Schutzsysteme: Schutzeinrichtungen müssen selbst zusätzlich gesichert, d. h. zu Schutzsyste-men erweitert werden durch das Kopplungs- oder Verriegelungsprinzip in drei verschiedenen Arten: 1. Ortsbindende Schutzeinrichtungen: Sie wirken dadurch, dass sie den Menschen bzw. sei-ne Körperteile an eine bestimmte Stelle außerhalb des Gefahrenbereiches „binden“. 2. Abweisende Schutzeinrichtungen: Sie wirken dadurch, dass die gefährdeten Körperteile des Menschen (unter Umständen auch der Mensch selbst) von der Gefahrstelle entfernt oder „abgewiesen“ werden. 3. Schutzeinrichtungen mit Annäherungsreaktion: Sie treten bei der Annäherung des Men-schen oder seiner Körperteile an den Gefahrenbereich in Funktion und setzen die Maschine durch Abschalten still oder lenken die gefahrbringende Bewegung um.
- 2.6) Nennen Sie persönliche Schutzausrüstungen. 2.6) Persönliche Schutzausrüstung sind z. B. Schutzhelme, Schutzhauben, Augenschutzgeräte, Ge-hörschutzmittel, Atemschutzgeräte, Rumpfschutz, Arm- und Handschutz, Fuß- und Beinschutz.
- Der Mensch trägt durch körperliche und informatorische Arbeit zur Erfüllung der Ziele des Arbeitssystems bei. Dabei werden an ihn bestimmte Leistungsanforderungen gestellt. Diesen Anforderungen steht der Mensch mit seinem Leistungsange 1.1 Leistungsangebot:Das Leistungsangebot setzt sich zusammen aus der Leistungsfähigkeit (1) und der Leistungsbereitschaft(1).21.2 Leistungsfähigkeit:Eigenschaften und Grundfähigkeiten (1); erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten (1)Leistungsbereitschaft:Disposition (physiologische Leistungsbereitschaft) (1); Motivation (psychologische Leistungsbereitschaft)(1)
- (Arbeits-)Belastung und (Arbeits-)Beanspruchung spielen im Rahmen der Arbeitsgestaltung eine wesentli- che Rolle. 2.1 Definieren Sie die beiden Begriffe. 6 2.2 Nennen Sie drei Methoden zur Erfassung der Beanspruchung. 2.1 Belastung:Die (Arbeits-)Belastung ist die Gesamtheit der erfassbaren Einflüsse (2), die im Arbeitssystem aufden Menschen wirken (1).Beanspruchung:Die (Arbeits-)Beanspruchung ist die individuelle Auswirkung der Arbeitsbelastung (2) imMenschen in Abhängigkeit von seinen Eigenschaften und Fähigkeiten (1).332.2 Methoden zur Erfassung von Beanspruchungen:physiologische Erfassungsmethode (1), psycho-physiologische Erfassungsmethode (1), psychologischeErfassungsmethode (1), und soziologische Erfassungsmethode (1).
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- Die ergonomische Arbeitsgestaltung erfolgt auf zwei Wegen. Nennen Sie diese Wege und führen Sie jeweils zwei Beispiele dazu an. Die ergonomische Arbeitsgestaltung erfolgt durch(1) Anpassung der Arbeit an den Menschen (2)(2) Anpassung des Menschen an die Arbeit (2).4Beispiele zu:(1) Gestaltung des Arbeitsplatzes (Arbeitsmittel, Arbeitsraum usw.) (2),Gestaltung der Arbeitsumgebung (Klima, Schwingungen usw.) (2)Gestaltung der Arbeitsorganisation (Arbeitsaufgabe, Arbeitszeit usw.) (2)(2) Unterweisung und Einarbeitung der Mitarbeiter (Schulungen usw.) (2),Personalplanung und Personaleinsatz (Eignung, Alter, Geschlecht usw.) (2).
- Zeigen Sie mindestens drei Effekte bzw. Ziele auf, die bei der maßlichen Gestaltung von Arbeitsplätzen verfolgt werden. • Positive Beeinflussung der Wirtschaftlichkeit und der Humanisierung von Arbeitsplätzen (2)• Reduzierung unnötiger Belastungen und Gesundheitsschäden (2)• Optimale räumliche und gestalterische Anpassung der Elemente des Arbeitsplatzes an den Menschen (2)• Optimierung von Bewegungswegen und damit Reduzierung von Ausführungszeiten (2)
- Bei der Analyse von Arbeitsabläufen ist besonders die Gliederung der Ablaufarten wichtig. Der Ablauf kann aus der Sicht des Menschen, des Betriebsmittels und des Arbeitsgegenstandes betrachtet werden. Skizzieren Sie die prinzipielle Ablaufglieder Die Ablaufgliederung bezogen auf den Arbeitsgegenstand beinhaltet (die Antwort kann auch in Form einesFunktionsbaumes, siehe Abb. 3.4 erfolgen):• Verändern (1) mit den Elementen Einwirken, Fördern und zusätzliches Verändern• Prüfen (1)• Liegen (1) mit den Elementen ablaufbedingtes Liegen und zusätzliches (sonstiges) Liegen• Lagern (1)• nicht erkennbare (Position) (1).
- Die Zeitwirtschaft dient der Gewinnung und Nutzung arbeitsplatzbezogener Daten und Informationen. Ein Haupt- bestandteil ist dabei die Erfassung von Ist-Zeiten. 6.1 Nennen Sie mindestens vier Methoden, mit deren Hilfe Ist-Zeiten erfasst werden 6.1 Fremdaufschreibung (Zeitaufnahme) (1), Selbstaufschreibung durch Mensch (1), Selbstaufschreibungdurch Maschine (1), Interview und/oder Fragebogen (1), Multimomentaufnahme (1)je 1max.46.2 < siehe Ausführungen in SB 3, es sollte für die vom Studierende gewählte Methode dasWesentliche des Prinzips erläutert werden >
- 7.1 Was verstehen Sie unter Arbeitsschutz? 3 7.2 Führen Sie mindestens vier staatliche Regelungen zum Arbeitsschutz in der Bundesrepublik Deutschland auf. 7.1 Arbeitsschutz:Unter Arbeitsschutz wird die Bewahrung des Menschen vor Gefahren und Beeinträchtigungen in Verbindung mit seiner Berufsarbeit verstanden.7.2 Staatliche Regelungen:• Arbeitsschutzgesetz (1)• Jugendarbeitsschutzgesetz (1)• Mutterschutzgesetz (1)• Arbeitszeitgesetz (1)• Unfallverhütungsvorschriften (1)• Arbeitsstättenverordnung (1)• Geräte- und Produktionssicherheitsgesetz (1)• Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen – Chemikaliengesetz (1)• Arbeitssicherheitsgesetz (1)
- Eine wichtige Komponente im Arbeitsschutz ist die Sicherheitstechnik. 8.1 Welche drei generellen Möglichkeiten der Unterscheidung von Sicherheitstechnik kennen Sie? 8.2 Welche Sicherheitstechnik ist von diesen drei Möglichkeiten zu bevozugen? 8.1 Sicherheitstechnik wird unterschieden in:• unmittelbare Sicherheitstechnik (1)• mittelbare Sicherheitstechnik (1)• hinweisende Sicherheitstechnik (1). 8.2 Unmittelbare Sicherheitstechnik (1) ist zu bevorzugen, da bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der eingesetzten Betriebsmittel keine Gefahren für Leben und Gesundheit ausgehen (2).
- In der Arbeitswissenschaft wird zwischen • Arbeitsbelastung und • Arbeitsbeanspruchung unterschieden. Erläutern Sie kurz, was unter diesen Begriffen verstanden wird. 1.1 Arbeitsbelastung und Arbeitsbeanspruchung:• Die Arbeitsbelastung ist die Gesamtheit der erfassbaren Einflüsse, die im Arbeitssystem auf den Menschen einwirken (wertfreier Begriff).• Die Arbeitsbeanspruchung ist die individuelle Auswirkung der Arbeitsbelastung (Inanspruchnahme) im Menschen in Abhängigkeit von seinen Eigenschaften und Fähigkeiten (nicht direkt messbar).
- Zu den Belastungen am Arbeitsplatz durch die Arbeitsumgebung zählt u. a. der Schall. 2.1 Erläutern Sie, was unter den Begriffen • Schall, • Lärm sowie • Lautstärke verstanden wird. 2.2 Nennen Sie mindestens drei Pflichten eines 2.1 Definition Schall, Lärm, Lautstärke:• Unter Schall werden Schwingungen der Luft oder anderer elastischer Medien im Frequenzbereichdes menschlichen Hörens verstanden.• Lärm ist Schall, der stört oder schädigt. (Lärm kann auch als unerwünschter Hörschall bezeichnetwerden, der zu Störungen, Belästigungen, Beeinträchtigungen oder Schäden führen kann.)• Mit der Lautstärke wird die subjektive Empfindung des Schalls in Abhängigkeit von der Frequenzeines Schallereignisses charakterisiert.2.2 Der Arbeitgeber ist verpflichtet:• lärmmindernde Maßnahmen zu ergreifen,• Gehörschutz zur Verfügung zu stellen,• Lärmbereiche zu kennzeichnen,• für kennzeichnungspflichtige Lärmbereiche Programme zur Lärmminderung aufzustellen und durchzuführen,• jene Mitarbeiter festzustellen, für die eine Gefahr von lärmbedingten Gehörschäden besteht und• die Lärmbereiche fachkundig zu ermitteln.
- In der heutigen Arbeitswelt ist ein stetiges Wachstum der emotionalen Belastungen an den verschiedensten Arbeitsplätzen festzustellen. 3.1 Welche Ursachen können für emotionale Belastungen der Mitarbeiter verantwortlich sein bzw. d 3.1 Ursachen für emotionale Belastungen:Die Ursachen für emotionale Belastungen können darin liegen, dass sich die Mitarbeiter• durch die übertragene Verantwortung für Sachwerte und Personen überfordert fühlen,• durch fehlenden Handlungsspielraum bei der Arbeit behindert fühlen,• über den Umgang der Vorgesetzten mit den Mitarbeitern unzufrieden sind oder• unter hohem Zeitdruck ihre Aufgaben erfüllen müssen.Weitere Ursachen können sein:• Überforderung des Leistungsvermögens (z. B. des Sehvermögens oder der Geschicklichkeit),• Ungünstige Wirkung von Umweltfaktoren (z. B. Blendung oder Lärm)• Angst• Hilflosigkeit• Ärger3.2 Schlussfolgerung für die Gestaltung der Arbeitsabläufe:Die Arbeitsabläufe sind so zu gestalten, dass die Mitarbeiter weder überfordert noch unterfordertwerden.(andere richtige Ursachen und Schlussfolgerungen sind zu bewerten)
- Als Arbeitsgestalter sollen Sie einen Arbeitsplatz einrichten, an dem filigrane Laufwerke für Armbanduhren in Einzelfertigung montiert werden. Dabei wird eine absolut präzise und fehler- freie Arbeitsweise verlangt. 4.1 We 4.1 Zweckmäßige Arbeitshaltung bei der Uhrenmontage:Die Arbeitshaltung „Sitzen“ ist zweckmäßig.4.2 Vorteile der Arbeitshaltung „Sitzen“:• Geringerer Einfluss des Tremors (Handzittern)• Bessere Voraussetzung für Konzentration• Feinmotorische Bewegungen (Präzisionsarbeiten) sind leichter ausführbar• Geringere statische Belastung der Rumpfmuskulatur• Beinen und Füßen können unter Umständen Handlungen übertragen werden
- Für die optimale Gestaltung des Arbeitsablaufes benötigt der Mensch im Arbeitssystem Informationen als Grundlage für seine Handlungen und Entscheidungen. Die optische Darbietung erlaubt dabei die Darstellung und Übermittlung komplexer Informationen. Regeln für die Gestaltung und Anordnung von Anzeigen:• Die Anzeigen mit zusammengehörenden Informationen sollten in der Reihenfolge des Ablesens oder Abfragens (von links nach rechts bzw. von oben nach unten) angeordnet werden.• Betriebszustandsanzeigen sind einheitlich zu gestalten (Normalzustand – außergewöhnlicher Zustand – Gefahrenzustand).• Vergleichbare Betriebszustände sollten entweder durch gleiche Zeigerstellung oder durch gleiche Farbcodierung einheitlich angezeigt werden.• Für Anzeigen sind möglichst standardisierte Anordnungen vorzusehen.• Faktoren zur Umrechnung von angezeigten Werten sollen vermieden werden.• Die Zunahme von Werten auf der Anzeigenskala sollte im Uhrzeigersinn oder von links nach rechts oder von unten nach oben erfolgen.
- Zu den vier Grundmodellen der Arbeitszeitgestaltung gehört neben der Normalzeit, der Teilzeit und der Schichtarbeit auch die sogenannte „Gleitzeit“. Erläutern Sie, wodurch das klassische Gleitzeitmodell gekennzeichnet ist. 6.1 Kennzeichen der Gleitzeit:Das Gleitzeitmodell ist durch eine fest definierte Kernarbeitszeit und einen weiter gefassten Gleitzeitbereich gekennzeichnet.
- Zu den wichtigsten Datenermittlungsmethoden und -verfahren zählt die Multimomentaufnahme. 7.1 Erläutern Sie, was unter der Multimomentaufnahme verstanden wird bzw. woraus diese besteht. 3 7.2 Wozu wird die Multimomentaufnahme vorzugsweise ein 7.1 Multimomentaufnahme:Die Multimomentaufnahme besteht im Erfassen und Ermitteln der Häufigkeit zuvor festgelegter Ereignisse und Ablaufarten in einem oder mehreren Arbeitssystemen über einen längeren Zeitabschnittmit Hilfe von Kurzzeitbeobachtungen.7.2 Einsatzfelder der Multimomentaufnahme:Die Multimomentaufnahme wird vorzugsweise eingesetzt:• zur Ermittlung von Verteilzuschlägen für Vorgabezeiten,• zur Untersuchung der Auslastung von Mitarbeitern und der Belegung von Arbeitsmitteln sowie• zur Ermittlung von Kennzahlen für den inner- und überbetrieblichen Vergleich verschiedenerArbeitsabläufe.
- Zur Verhütung von Unfällen sind Gefahrenstellen durch Schutzeinrichtungen zu sichern. Nennen Sie mindestens vier Forderungen, die bei der Gestaltung und Anordnung von Schutzeinrichtungen gelten bzw. zu beachten sind. Gestaltung und Anordnung von Schutzeinrichtungen:• Schutzeinrichtungen müssen dauerhaft und fest angebracht sein.• Sie dürfen nicht leicht umgangen oder unwirksam gemacht werden können.• Bewegliche Schutzeinrichtungen müssen ihre Schutzstellung jederzeit wieder selbsttätig einnehmen, z. B. durch Eigengewicht oder Federkraft.• Sie dürfen den Arbeitsablauf nicht mehr als nötig hemmen, verlängern oder erschweren.• Durch Schutzeinrichtungen dürfen keine weiteren Gefahrstellen geschaffen werden.• Schutzeinrichtungen sind in einem Sicherheitsabstand von der Gefahrenstelle anzuordnen.
- 1.1 Erläutern Sie den Unterschied zwischen „Ergonomie“ und „Usability“. 2 1.2 Was wird unter „konzeptiver Ergonomie“ und was unter „korrektiver Ergonomie“ verstanden? 1.1 Ergonomie/Usability:Während bei der „Ergonomie“ die Nutzbarkeit und die Optimierung der Bewegungsabläufe unterAblaufgesichtspunkten betrachtet werden (1), befasst sich die „Usability“ mit den logischen undintuitiven Ablaufprozeduren einer Handlung (1).21.2 Konzeptive und korrektive Ergonomie:Um „konzeptive Ergonomie“ handelt es sich, wenn bereits in den Phasen des Entwurfes, der Konzeptionund der Planung eines Arbeitssystems der Mensch mit seinen Leistungsvoraussetzungendurch methodische Vorgehensweisen berücksichtigt wird (2).Um „korrektive Ergonomie“ handelt es sich, wenn erkannte ergonomische Schwachstellen ambereits bestehenden Arbeitssystem beseitigt werden müssen (2).
- Bei der „menschzentrierten Arbeitsystemgestaltung“ werden bei der Planung und Projektierung der Arbeitssysteme die Leistungsvorteile des Menschen gegenüber der automatisierten Fertigung berücksichtigt. Nennen Sie in diesem Zusammenhang stichpunktart Leistungsvorteile des Menschen und der automatisierten Technik:Leistungsvorteile des Menschen • Ausführen schöpferischer Tätigkeiten• Erfassen komplexer Zusammenhänge• strategisch-taktisches Vorgehen• Bilden von Grundsätzen und Regeln (z. B. Programmieren)• Verallgemeinern, Planen, Schätzen, Urteilen,Bewerten• sinnvolles Reagieren auf nicht vorhersehbare,stochastische Ereignisse• Ausführen komplizierter, nicht algorithmierbarerTätigkeiten• universelle Einsetzbarkeiten (Disponibilität) Leistungsvorteile der automatisierten Technik • hohe Wiederholgenauigkeit, geringe Fehlerrate• Ausführung von für den Menschen gefährlichen,gesundheitsschädlichen und monotonen Verrichtungen• Manipulation großer Massen• große Be- und Verarbeitungsgeschwindigkeiten• hohe Belastbarkeit• schneller und sicherer Umgang mit großen Datenmengen,z. B. zur Simulation von Prozessen• von subjektiven Faktoren (Motivation, Disziplin,Urlaub, Krankheit) unabhängige Ausführung• tageszeitunabhängige, ermüdungsfreie, pausenlose,konstante Ausführung
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- Durch die Arbeitsumgebung können am Arbeitsplatz physikalische, chemische und biologische Belastungen auftreten. Nennen Sie diese sechs grundsätzlichen Belastungsarten aus der Arbeitsumgebung (Umgebungseinflüsse). Belastungen aus der Arbeitsumgebung:• Klima• Schall• Mechanische Schwingungen• Beleuchtung• Strahlung• Gefahrstoffe
- Die Effizienz eines Arbeitssystems wird wesentlich durch die Gestaltung des Arbeitsablaufes bestimmt. Dieser muss deshalb analysiert, bewertet und gestaltet werden. Der Arbeitsablauf wird hierfür je nach Aufgabenstel- lung in verschieden große Abla Ablaufabschnitte:• Unter einem Gesamtablauf (1) wird der gesamte Arbeitsablauf verstanden, der zur Herstellung einesErzeugnisses erforderlich ist (1).• Mit Vorgang (bzw. Arbeitsvorgang oder Arbeitsgang) (1) wird der Arbeitsablaufabschnitt bezeichnet,der in der Ausführung an einer Mengeneinheit eines Arbeitsauftrages steht (1). Der Vorgang wiederholtsich bei der Ausführung eines Auftrags mehrmals (1).• Vorgangselemente (1) sind Ablaufabschnitte, die weder bei ihrer Beschreibung noch bei ihrer zeitlichenErfassung weiter unterteilt werden können (1).
- Unter Arbeitsstrukturierung wird die Gestaltung des Arbeitsinhaltes und der zeitlichen Bindung des Menschen bei der Erfüllung der Arbeitaufgaben verstanden. Übergeordnetes Ziel ist dabei die Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Betriebes und gleichz Ziele der Arbeitsstrukturierung: (andere Ziele sind möglich)Vorwiegend sachbezogene Ziele:• höhere Flexibilität• Reduzierung der Durchlaufzeiten• Reduzierung der Bestände• ProduktivitätssteigerungVorwiegend personenbezogene Ziele:• Schaffung von Möglichkeiten zur individuellen Leistungsentfaltung• Erweiterung des Handlungs- und Entscheidungsspielraumes• Reduzierung einseitiger Belastungen• Abbau der Zeitbindung• Identifizierung mit dem Arbeitsergebnis
- Vorderseite Zu den vier Grundmodellen der Arbeitszeitgestaltung gehört auch die sogenannte „Gleitzeit“. 6.1 Wodurch ist das klassische Gleitzeitmodell gekennzeichnet? 2 6.2 Welche Ziele verfolgt die Gleitzeit? 2 6.3 Welcher Hauptvorteil ergibt sic Gleitzeitmodell:6.1 Das klassische Gleitzeitmodell ist durch eine fest definierte Kernarbeitszeit und einen weiter gefassten Gleitzeitbereich gekennzeichnet. 2 6.2 Ziel des Gleitzeitmodells ist es, einen Anteil fester gemeinsamer Arbeitszeit mit einem frei wählbaren rbeitszeitrahmen zu kombinieren. Die Kernarbeitszeitanteile sichern die notwendige Kommunikation und Organisation, während sich durch die Gleitzeiten individuelle Planungen realisieren lassen. 2 6.3 Gleitzeit hat vor allem den Vorteil, dass eine Vielzahl individuell bedingter Organisations- und Steuerungsaufgaben wegfallen. So entstehen z. B. weniger Überstunden, da ein „zu spät zur Arbeit kommen“ durch die Gleitzeitregelungen einfach zu kompensieren ist.
- Zur Gestaltung von direkten und indirekten betrieblichen Prozessen müssen Unternehmen über aktuelle, relevante und hinreichend genaue Daten (wie z. B. Zeitdaten) verfügen. Nennen Sie die vier grundsätzlichen Verwendungszwecke dieser Daten. Grundsätzliche Verwendungszwecke von Daten und Beispiele: (andere Beispiele sind möglich) • Planung und Gestaltung (1): Vorkalkulation oder Vergleich von Arbeitsverfahren und -methoden oder Bedarfsplanung • Steuerung (1): Terminsteuerung oder Maschinenbelegung oder Materialdisposition • Kontrolle (1): Nachkalkulation oder Kennzahlen • Entlohnung (1): Akkord oder Prämie
- Die Systeme vorbestimmter Zeiten (SvZ) sind Verfahren, mit denen Sollzeiten für das Ausführen von Vorgangs- bzw. Bewegungselementen bestimmt werden können. 8.1 Welche zwei Verfahren werden im Wesentlichen angewendet? Erläutern Sie kurz die Unte 8.1 SvZ-Verfahren und Unterschiede:WF-Verfahren (Work-Factor) (1); MTM-Verfahren (Methods Time Measurement) (1)Beim WF-Verfahren werden vorwiegend quantitative Einflussgrößen erfasst (1). Beim MTMVerfahrenwerden dagegen neben quantitativ messbaren Einflussgrößen auch qualitative, also zubeurteilende Einflussgrößen berücksichtigt (1).48.2 Vorteile der SvZ:• Arbeitsmethode und Sollzeiten lassen sich bereits im Planungsstadium detailliert festlegen undmittels Variantenvergleich optimieren.• SvZ zwingen dazu, die Arbeitsmethode detailliert festzulegen.• Durch die detaillierte Erfassung der Einflussgrößen ist eine konstruktiv-kritische Betrachtungsowohl der Ausführungsbedingungen (Konstruktionskritik) als auch des Arbeitsablaufs (Arbeitsmethodengestaltung)möglich.• Somit werden Kosten durch korrektive Arbeitsgestaltung vermieden.• Durch die Kodierung liegt eine reproduzierfähige Beschreibung des Arbeitsablaufes vor. SvZsind damit für den Aufbau von Planzeiten geeignet.• SvZ bieten die Gewähr für ein einheitliches, standardisiertes Bezugsleistungsniveau. Damit entfälltdas Leistungsgradbeurteilen.• Da die SvZ-Normzeitwerte in Abhängigkeit von Einflussgrößen dargestellt sind, entfällt die beiZeitaufnahmen notwendige Einflussgrößenrechnung.• Das Unterweisen der Mitarbeiter kann nach der mit SvZ geplanten Arbeitsmethode effektivdurchgeführt werden. Dadurch werden Anlernzeiten auf ein notwendiges Minimum reduziert.• Im Beschwerdefall stellen SvZ-Vorgabezeiten bei einer leistungsabhängigen Entgeltdifferenzierung(z. B. Akkordlohn) eine objektive, den Sachverhalt eindeutig reproduzierende Basis dar.
- 9.1 Nennen Sie drei wesentliche Anforderungen an die Darstellungstechniken der Ablauforganisation. 9.2 Nennen Sie drei grafische Darstellungsformen von Arbeitsablaufanalysen. 9.1 Anforderungen an Darstellungstechniken der Ablauforganisation:• Eine Ist-Aufnahme muss auf rationelle Weise die Erfassung der benötigten Informationen ermöglichen(1).• Es muss ein einheitliches Instrumentarium von Begriffen und Symbolen vorhanden sein (1).• Alle bei einer Ist-Aufnahme bzw. Soll-Konzeption wichtigen Daten eines Arbeitssystems müssensich genau darstellen lassen (1).• Entsprechend dem jeweiligen Untersuchungszweck soll sowohl eine sehr grobe als auch einesehr feine Darstellung der Abläufe möglich sein (1).• Es müssen sich sowohl Arbeitsabläufe an einzelnen Arbeitsplätzen als auch solche Arbeitsabläufedarstellen lassen, an denen eine Vielzahl von Arbeitssystemen beteiligt sind (1).• Aus der Ablaufdarstellung sollen sich die Daten möglichst einfach entnehmen lassen (1).• Es sollte möglich sein, die Abläufe mit Zeit- und Mengenangaben zu versehen (1).• Alle Grundformen der Ablaufstrukturen müssen darstellbar sein (1).9.2 Grafische Darstellungsformen von Arbeitsablaufanalysen sind beispielsweise:• Balkendiagramm (1)• Netzplan (1)• Materialflussbogen (1)• Materialflussdiagramm (1)• Sankey-Diagramm (1)• Folgestruktur (1)
- Zu den vier Grundmodellen der Arbeitszeitgestaltung gehört neben der Normalzeit, der Teilzeit und der Schichtarbeit auch die sogenannte „Gleitzeit“. Welche Ziele verfolgt das Gleitzeitmodell? Ziel des Gleitzeitmodels: Ziel des Gleitzeitmodells ist es, einen Anteil fester gemeinsamer Arbeitszeit mit einem frei wählbaren Arbeitszeitrahmen zu kombinieren. Die Kernarbeitszeitanteile sichern dabei die notwendige Kommunikation und Organisation, während sich durch die Gleitzeiten individuelle Planungen realisieren lassen.
- Welche Hinweise und Empfehlungen können aus Sicht der Arbeitsgestaltung zur Reduzierung der Ermüdung gegeben werden? Nennen Sie mindestens vier. 1.2 Hinweise und Empfehlungen zur Reduzierung der Ermüdung: Viele Kurzpausen verhindern die Ermüdungszunahme im Laufe der Arbeitszeit. Erholungspausen sollten direkt nach dem ermüdendenden Ablaufabschnitt folgen. Die Addition der Pausen ist zu vermeiden (z. B. durch Unterweisung der Betroffenen, regelmäßige Ablösung durch Springer, Begrenzung des Arbeitspensums und Stillsetzung von Arbeitsmitteln). Entspannungsmöglichkeiten sind bei einseitigen Tätigkeiten vorzusehen. Pausenräume sind in Arbeitsplatznähe anzuordnen, damit Pausen auch genommen werden. Die muskuläre Belastung ist durch technische Mittel (Hebezeuge, Wagen) zu reduzieren. Die informatorische Belastung ist durch ein geeignetes Maß an Informationen zu verringern. Die Lärmbelastung ist zu reduzieren.