Arbeitswissenschaften (Fach) / Karteikarten (Lektion)
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Arbeitswissenschaften,REFA MTM UVV
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- Mit welchen Aufgaben befasst sich die Arbeitswissenschaft, und welche Ziele hat sie sich ge-setzt? Die Arbeitswissenschaft befasst sich mit der – jeweils systematischen – Analyse, Ordnung und Gestaltung der technischen, organisatorischen und sozialen Bedingungen von Arbeitspro-zessen mit dem Ziel, dass die arbeitenden Menschen in produktiven und effizienten Arbeitspro-zessen schädigungslose, ausführbare, erträgliche und beeinträchtigungsfreie Arbeitsbedingungen vorfinden, Standards sozialer Angemessenheit nach Arbeitsinhalt, Arbeitsaufgabe, Arbeitsum-gebung sowie Entlohnung und Kooperation erfüllt sehen, Handlungsspielräume entfalten, Fähigkeiten erwerben und in Kooperation mit anderen ihre Persönlichkeit erhalten und entwickeln können.
- Worin bestehen TAYLORs Verdienste? TAYLOR hat mit der „Wissenschaftlichen Betriebsführung“ die Möglichkeit einer effektiven Gestaltung der Arbeit zur Befriedigung der sozialen Bedürfnisse durch höhere Produktivität der Arbeit aufgezeigt. Er erkannte, dass die „Wissenschaftliche Zeitstudie“ die Voraussetzung für eine moderne Betriebsführung ist. TAYLOR entwickelte in der amerikanischen Industrie ei-ne ausgedehnte Beratungstätigkeit (TAYLOR-System). Begründer des IE „Industrial Engineer“. TAYLORs Verdienst bestand u. a. darin, das die Vorgabezeit als das Maß der Mengenleistung das Ziel seiner Zeitstudie war. Auf dieser Basis konnte er das Leistungslohnverfahren einführen.
- Nennen Sie wichtige Zielsetzungen, die REFA verfolgt. Die Ziele des REFA sind Förderung, Aufbau und Erhalt der Leistungs- und Wettbewerbsfä-higkeit von Unternehmen in Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Verwaltung. Gleichran-gig und gleichwertig sind die Förderung und Weiterentwicklung der menschengerechten Ar-beit für die in diesen Bereichen Beschäftigten.
- Welche Bedeutung hat die Arbeit für den Menschen? Arbeit trägt zur Sicherung der materiellen Existenz bei; schafft Wohlstand der Gesellschaft zur Lösung von Gemeinschaftsaufgaben; führt zur Anerkennung und Selbstachtung des Menschen; Arbeit ist Grundlage menschlicher Existenz
- Auf welchen zwei Wegen erfolgt die ergonomische Arbeitsgestaltung? Anpassung der Arbeit an den Menschen (Arbeitsplatz, Arbeitsumgebung, Arbeitsorganisation) und Anpassung des Menschen an die Arbeit (Personalplanung, Unterweisung, Qualifikation)
- In welchen Gesetzen, Richtlinien, Verordnungen und Normen sind arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse verankert? BetrVG, ASiG, ArbSchG, ArbStättV, ASR, DIN
- Erläutern Sie das Konzept zur Beurteilung menschengerechter Arbeit. Stufen: Schutz, Erhaltung, Entwicklung
- Erläutern Sie das Leistungsangebot des Menschen. Besteht aus Leistungsfähigkeit: aus Eigenschaten und Grundfähigkeiten und erworbenen Kenntnissen und Fertigkeiten Leistungsbereitschaft: aus Disposition und Motivation.
- Welche alters- und geschlechtsspezifischen Besonderheiten sind beim Leistungsangebot des Menschen zu beachten? Männer / Frauen: Körperhöhe, Greifräume, Körperkräfte, Dauerleistung Ältere: mit dem Alter wachsen z. B. Erfahrung, Gesprächs- und Urteilsfähigkeit, Zuverlässig-keit, Verantwortungsbewußtsein, Ausgeglichenheit und Kontinuität, andererseits nehmen ab Muskelkraft, Fähigkeit der Sinnesorgane, Lernfähigkeit, Reaktionsvermögen
- Erläutern Sie die Begriffe "Belastung" und "Beanspruchung" und ihren Zusammenhang anhand eines praktischen Beispiels. (Arbeits)-Belastung ist die Gesamtheit der erfassbaren Einflüsse, die im Arbeitssystem auf den Menschen einwirken; wertfreier Begriff; Beispiele: Lärm, Klima, Arbeitsaufgabe. (Arbeits)-Beanspruchung ist die individuelle Auswirkung der Arbeitsbelastung im Menschen in Abhängigkeit von seinen Eigenschaften und Fähigkeiten.
- Welche Methoden zur Erfassung der Beanspruchung kennen Sie? physiologische (Pulsfrequenz, Blutdruck, Muskel- u. Augenaktivität); psycho-physiologische (Flimmerverschmelzungsfrequenz, Wahlreaktionstest); psychologische (Fragebogen, Inter-view, Skalierung der Beanspruchung); soziologische (Fragebogen, Gruppenbeobachtung)
- Was bezeichnet man mit der Dauerleistungsgrenze? Dauerleistungsgrenze charakterisiert die maximale Leistung, die ohne nennenswerte Arbeits-ermüdung und ohne gesundheitliche Schäden arbeitstäglich auf Dauer erbracht werden kann.
- Welche Empfehlungen können aus der Sicht der Arbeitsgestaltung zur Reduzierung der Er-müdung gegeben werden? Viele Kurzpausen verhindern Ermüdungszunahme im Laufe der Arbeitszeit; Erholungspausen sollten direkt nach dem ermüdenden Ablaufabschnitt folgen; die Addition der Pausen ist zu vermeiden durch Unterweisung der Betroffenen, regelmäßige Ablösung durch Springer, Begrenzung des Arbeitspensums, Stillsetzung von Arbeitsmitteln; Entspannungsmöglichkeiten sind bei einseitigen Tätigkeiten vorzusehen; Pausenräume sind in Arbeitsplatznähe vorzusehen, damit Pausen auch genommen werden; die muskuläre Belastung ist durch technische Mittel (Hebezeuge, Wagen) zu reduzieren; die informatorische Belastung ist durch ein geeignetes Maß an Informationen zu verringern; die Lärmbelastung ist zu reduzieren.
- Welche alters- und geschlechtsspezifischen Besonderheiten sind beim Leistungsangebot des Menschen zu beachten? Männer / Frauen: Körperhöhe, Greifräume, Körperkräfte, Dauerleistung Ältere: mit dem Alter wachsen z. B. Erfahrung, Gesprächs- und Urteilsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewußtsein, Ausgeglichenheit und Kontinuität, andererseits nehmen ab Muskelkraft, Fähigkeit der Sinnesorgane, Lernfähigkeit, Reaktionsvermögen
- 4.1) Durch welche vier Kriterien lässt sich das Klima am Arbeitsplatz charakterisieren und messen? 4.1) Temperatur (Thermometer), relative Luftfeuchtigkeit (Hygrometer, Psychrometer), Ge-schwindigkeit der Luft (Anemometer, Sensor), Strahlungstemperatur (Globethermometer, Sensor)
- 4.2) Was versteht man unter Schall, Lärm und Tageslärmpegel? 4.2) Schall: Schwingung der umgebenden Luft oder anderer elastischer Medien im Frequenzbereich des menschlichen Hörens. Lärm: Schall der stört und / oder schädigt. Beurteilungspegel: Ist der Pegel eines 8stündigen konstanten Geräusches oder bei zeitlichschwankendem Pegel der diesem gleichgesetzte Pegel. Dieser Pegel ist auch als personenbezogener Beurteilungspegel erfassbar.
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- 4.3) Welche Maßnahmen und Grundsätze zur Reduzierung der Wirkung des Schalls auf den Menschen kennen Sie? 4.3) Der Unternehmer ist verpflichtet, lärmmindernde Maßnahmen zu ergreifen; ist der personen-bezogene Beurteilungspegel 80 dB(A), muss Gehörschutz zur Verfügung gestellt werden; Lärmbereiche sind zu kennzeichnen, wenn der ortsbezogene Tageslärmpegel 85 dB(A); für kennzeichnungspflichtige Lärmbereiche sind Programme zur Lärmminderung aufzustellen. Der Arbeitnehmer muss die zur Verfügung gestellten persönlichen Gehörschutzmittel anwenden. Grundsätze: Lärm ist unter allen Umständen zu vermeiden; Lärmschutz ist bei Planung, Projektierung und Konstruktion zu berücksichtigen; die Ausbreitung von Lärm ist durch Schall-dämmung, Schalldämpfung und räumliche Abtrennung der Lärmerzeuger zu vermeiden.
- 4.4) Was verstehen Sie unter Adaptation und Akkommodation? 4.4) Durch die Adaptation erfolgt eine Anpassung an unterschiedliche Helligkeiten. Durch die Akkommodation wird das Scharfsehen ermöglicht.
- 4.5) Welche Formen von Blendung kennen Sie, und wie werden diese charakterisiert? 4.5) - Relativblendung liegt vor bei zu hohem Unterschied der Leuchtdichten im Gesichtsfeld. - Direktblendung entsteht durch direkten Einblick in eine Lichtquelle. - Reflexblendung entsteht durch Spiegelung an glänzenden Flächen z. B. auf Glasplatten. - Absolutblendung entsteht beim Blick in die Sonne. Das Auge kann die Leuchtdichten nicht verarbeiten.
- 4.6) Was verstehen Sie unter dem Begriff "AGW-Wert“?" 4.6) Der AGW-Wert ist die höchstzulässige Konzentration eines Arbeitsstoffes als Gas, Dampf oder Schwebstoff in der Luft am Arbeitsplatz, die nach dem gegenwärtigen Stand der Kenntnis auch bei wiederholter und langfristiger, in der Regel täglich 8stündiger Exposition, jedoch bei Einhaltung einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 40 Stunden (in Vierschichtbe-trieben 42 Stunden je Woche im Durchschnitt von vier aufeinanderfolgenden Wochen) im Allgemeinen die Gesundheit der Beschäftigten nicht beeinträchtigt und diese nicht unange-messen belästigt.
- 4.7) Bei der Arbeitsgestaltung gibt es eine Rangfolge von Maßnahmen, die Gefahren, die durch Gefahrstoffe entstehen, ausschließen oder vermindern. Nennen Sie diese bitte. 4.7) 1. Es sind technisch / technologische Maßnahmen zu ergreifen, die eine Gefahrstoffentstehung vermeiden. 2. Es sind Maßnahmen gegen die Gefahrstoffausbreitung zu ergreifen. 3. Es sind persönliche Maßnahmen gegen die Gefahrstoffeinwirkung anzuwenden. 4. Im Unternehmen ist der betroffene Personenkreis durch Aufklärungsarbeit über die Gefahren zu informieren. 5. Durch arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung sind eventuelle Gesundheitsschäden so früh als möglich zu erkennen.
- Welche Arbeitsformen unterscheidet man? Nennen Sie Beispiele dafür. - Körperliche Arbeit als muskuläre oder sensomotorische Arbeit - Informatorisch / mentale Arbeit als reaktive Arbeit, kombinatorische Arbeit oder schöpferische Arbeit.
- 4.9) Charakterisieren Sie statische (Haltearbeit) und dynamische Muskelarbeit. Statische Arbeit: Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung eines Muskels mit einer Frequenz von < 15 Lastwechsel / min. Ungünstige Form, hohe Kräfte, hoher Muskelinnendruck, dadurch wird die Ver- und Entsorgung des Muskels behindert / unterbrochen, schnelle Ermüdung. Dynamische Arbeit: kurzfristigen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung eines Muskels mit einer Frequenz von > 15 Lastwechsel / min. Im Muskel wechseln ständig Kontraktion und Erschlaffung ab. Pumpwirkung des Muskels erhöht die Durchblutung, geringere Ermüdung bei höheren Dauerleistungen.
- 4.10) Nennen Sie Leitsätze für einen günstigen Muskeleinsatz. 4.10) 1. Kräfte sollten nicht höher als 15 % der Maximalkraft (u. U. kurzzeitig 30 %) betragen. 2. Beim Aufbringen von Kräften sollte durch günstige Anordnung der Betätigungselemente die Kraftrichtung auf die Körperlängsachse bzw. ein Gelenk zu verlaufen. Damit werden statische Drehmomente zur Aufrechterhaltung der Körperhaltung vermieden. 3. Statische Arbeit sollte soweit wie möglich vermieden werden. Sie entsteht, wenn die Ma-ße des Arbeitsplatzes (wie Arbeitshöhe, Greifraum, Sitzflächenhöhe) nicht an den Men-schen angepasst sind. 4. Der Kraftfluss im Körper soll (z. B. durch Abstützen) so gering wie möglich gehalten wer-den. So lässt sich die Anzahl der am Aufbringen einer Kraft beteiligten Muskeln reduzieren. 5. Arbeit gegen die Schwerkraft z. B. Überkopfarbeit soll vermieden werden, da nicht nur beim Halten der Werkzeuge Haltearbeit aufgebracht werden muss, sondern auch ein hoher Energieverbrauch durch Haltungsarbeit (u. U. noch in Zwangshaltungen) entsteht. 6. Das Heben und Tragen von schweren Lasten sollte möglichst vermieden werden. Wenn aber trotzdem gehoben und getragen werden muss, dann sollte unbedingt auf richtiges Heben und Tragen geachtet werden.
- 4.11) Welche Arten von Bedürfnissen des Menschen unterscheidet MASLOW, und in welcher Bezie-hung stehen diese zur Arbeitsgestaltung? 4.11) 1. Physiologische Bedürfnisse 2. Sicherheitsbedürfnisse 3. Soziale Bedürfnisse: Bedürfnis nach angenehmem Arbeitsklima und nach Zugehörigkeit zu bestimmten Personengruppen. 4. Bedürfnisse nach sozialer Wertschätzung: Mensch will seine eigene Leistung, seinen Er-folg, seine Unabhängigkeit und seine eigene Macht erleben. Und er sucht auch die Ach-tung, die Anerkennung, von Dritten und damit seinen Status. 5. Selbstverwirklichungsbedürfnisse: Mensch sucht nach Wachstum, nach Verwirklichung seiner selbst gesteckten Ziele und nach Selbsterfüllung. Er möchte etwas Bedeutsames und Nützliches leisten, was ihn herausfordert und weiterentwickelt.
- 1.1) Mit welchen Systemen befasst sich die Arbeitsgestaltung? 1.1) Die Arbeitsgestaltung befasst sich fast ausschließlich mit soziotechnischen Systemen, die als Arbeitssysteme bezeichnet werden.
- 1.2) Beschreiben Sie ein Arbeitssystem Ihrer Wahl mit den sieben Systembegriffen. 1.2) Mit dem Beispiel müssten folgende Systembegriffe erfasst werden: Arbeitsaufgabe, Eingabe, Mensch, Betriebsmittel, Arbeitsablauf, Ausgabe, Umwelteinflüsse.
- 2.1) Erläutern Sie die Bedeutung der maßlichen Gestaltung von Arbeitsplätzen. 2.1) Ziel der maßlichen Gestaltung von Arbeitsplätzen ist die optimale räumliche und gestalteri-sche Anpassung der Elemente des Arbeitsplatzes an den arbeitenden Menschen zur Humani-sierung des Arbeitslebens, zur Umsetzung arbeitswissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse und zur Umsetzung von DIN 33406 (Arbeitsplatzmaße im Produktionsbereich). Die maßliche Gestaltung reduziert unnötige Belastungen und Gesundheitsschäden, führt gleichzeitig zur Optimierung von Bewegungswegen und damit zur Reduzierung von Ausführungszeiten. Durch eine genaue Realisierung der Arbeitsplatzmaße wird in besonderem Maße die Wirt-schaftlichkeit und Humanisierung von Arbeitsplätzen positiv beeinflusst. Das trifft besonders bei kurzzyklisch repetitiven und körperlich schweren Tätigkeiten zu.
- 2.2) Welche Einflussfaktoren sind bei der Dimensionierung von Arbeitsplätzen zu berücksichtigen? 2.2) Für Arbeitsstellenmaße: Körpermaße des Menschen (Perzentil) und Arbeitshaltung (Stehen, Sitzen) Für Handlungsstellenmaße: Typ (Männer, Frauen), Situation (feste oder anpassbare Arbeits-höhe), visuelle Anforderungen (Sehentfernung)
- 2.3) Welche Vor- bzw. Nachteile sind bei den einzelnen Arbeitshaltungen zu beachten? 2.3) Sitzen Vorteile: geringer Einfluss des Tremors (Handzittern); bessere Voraussetzungen für Konzent-ration; feinmotorische Bewegungen (Präzisionsarbeiten) sind leichter ausführbar, geringe sta-tische Belastung der Rumpfmuskulatur; Beinen und Füßen können u. U. Handlungen übertra-gen werden Nachteile: ständiges Sitzen bei hoher Konzentration führt zu Bewegungsarmut. Stehen Vorteile: größere Bewegungsmöglichkeit und damit größerer Aktionsraum; Aufbringen grö-ßerer Kräfte in bestimmten Bewegungsrichtungen Nachteile: größerer Energieaufwand; stärkere Beanspruchung des Stützapparates; schnellere Ermüdung und starker Einfluss des Tremors (Handzittern).
- 2.4) Welche Einflussfaktoren sind bei der Dimensionierung von Handlungsstellen zu beachten? 2.4) Für Handlungsstellenmaße: Typ (Männer, Frauen), Situation (feste oder anpassbare Arbeits-höhe), visuelle Anforderungen (Sehentfernung)
- 2.5) Beschreiben Sie das methodische Vorgehen bei der Bestimmung der Arbeitsplatzmaße? 2.5) Das methodische Vorgehen erfolgt in folgenden Schritten durch Bestimmen von: Schritt 1: Arbeitshaltung (Sitzen, Stehen, oder Steh-Sitzen) Schritt 2: Typ (F, FM, M) Schritt 3: Situation (1, 2, 2a, 3) Schritt 4: Klasse einer Handlung (visuelle Anforderungen)
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- 2.6) Welche Regeln kennen Sie zur Gestaltung und Anordnung von Informations-Anzeigen? 2.6) 1. Die Anzeigen mit zusammengehörenden Informationen in der Reihenfolge des Ablesens oder Abfragens anordnen (von links nach rechts bzw. von oben nach unten) 2. Betriebszustandsanzeigen sind einheitlich zu gestalten (Normalzustand – außergewöhn-licher Zustand – Gefahrenzustand). 3. Vergleichbare Betriebszustände sollten entweder durch gleiche Zeigerstellung oder durch gleiche Farbcodierung einheitlich angezeigt werden. Für Anzeigen sollten möglichst standardisierte Anordnungen vorgesehen werden. 4. Faktoren zur Umrechnung von angezeigten Werten sollen vermieden werden. 5. Die Zunahme von Werten auf der Anzeigenskala sollte im Uhrzeigersinn oder von links nach rechts oder von unten nach oben erfolgen.
- 2.7) Mit welchen Anforderungs- und Gestaltungsmerkmalen lassen sich Stellaufgaben präzisieren? 2.7) Anforderungsmerkmale sind z. B. Zweckmäßigkeit, Kontrollmöglichkeit, Einfachheit, Genau-igkeit, Sinnfälligkeit der Bewegung, Sicherheit für Ausführung, erträgliche Beanspruchung, Erreichbarkeit, Sicherheit für Mensch, keine unbefugte Betätigung, Schnelligkeit, Zugäng-lichkeit Gestaltungsmerkmale sind z. B. Stellteilart, Stellkraft und -widerstand, Stellweg, Lage und Anordnung, Sicherung, Stellrichtung, Zuordnung und Abstand, Form, Material und Ober-fläche des Griffes, Gefahrstellen, Kennzeichnung, Größe und Abmessungen
- 2.8) Welche Gestaltungsebenen beinhaltet die Softwareergonomie und mit welchen Gestaltungs-gegenständen befasst sie sich? 2.8) Gestaltungsebenen: Schnittstellenergonomie Korrektheitsergonomie Funktionalitätsergonomie Gestaltungsgegenstände: Funktionalität Schnittstelle Organisatorische und technische Peripherie Entwicklungswerkzeuge Verfahren und Methoden der Entwicklung und Einführung
- 3.1) Erläutern Sie die Begriffe Vorgang, Vorgangselement, Bewegungs- und Prozesselement. Vorgang: Arbeitsablaufabschnitt, der in der Ausführung an einer Mengeneinheit eines Arbeitsauftrags besteht; auch mit Arbeitsvorgang oder Arbeitsgang bezeichnet. Vorgangselemente: Ablaufabschnitte, die weder bei ihrer Beschreibung noch bei ihrer zeitlichen Erfassung weiter unterteilt werden können. Es sind zwei Formen zu unterscheiden: Bewegungselemente und Prozesselemente. Bewegungselemente: Sind vom Menschen ausgeführte Grundbewegungen, wie z. B. Hinlangen, Greifen, Bringen, Fügen und Loslassen. Sie sind vom Menschen beeinflussbar. Prozesselemente: Sind von Maschinen ausgeführte Grundvorgänge, wie z. B. Pressenhub, Schweißvorgang, mechanischer Anstellvorgang. Sie sind vom Menschen nicht beeinflussbar.
- 3.2) Wofür sind Daten bei einer wirtschaftlichen Betriebsführung unbedingt erforderlich? 3.2) Diese Daten werden verwendet für die Planung (Vorkalkulation, Bedarfsplanung), die Steue-rung (Terminierung, Kapazitätsbelegung für Mensch und Betriebsmittel), die Kontrolle (Nachkalkulation, Kennzahlenermittlung), die Entlohnung (Festlegung von Vorgabezeiten).
- 3.3) Nennen Sie je vier Beispiele von Ablaufarten aus der Sicht des Menschen und des Betriebs-mittels. 3.3) Berücksichtigt sollten u. a. sein: MH, MA, MN, MP, BS, BE, BH, BA.
- 3.4) Welche Vorteile bringt die grafische Darstellung von Arbeitsabläufen, und welche Darstel-lungsformen kennen Sie? 3.4) Grafische Darstellungen deshalb, weil sich rein textliche Beschreibungen nur sehr bedingt hierfür eignen. Komplexe Abläufe lassen sich verbal nur schwer und umständlich schildern, wichtige Daten können in längeren Texten leicht „untergehen“. Darstellungsformen: Beziehungsschaubilder: Stellen Verknüpfungen von Systemelementen dar. Dabei wird die logische Aufeinanderfolge nicht betrachtet. Ablaufdarstellungen: Zeigen die logische und zeitliche Aufeinanderfolge von Tätigkeiten bzw. Vorgängen oder von Ereignissen, meist unter näherer Angabe weiterer Daten für einzusetzende Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstände. Grafische Darstellung: Balkendiagramm, Netzplan, Materialflussanalyse, Flussdiagramm, Sankey-Diagramm, Folgestruktur
- 4.1) Unter welchen Voraussetzungen kann eine gut gestaltete Arbeitsaufgabe motivierende Wir-kungen haben? 4.1) Eine Arbeitsaufgabe kann motivierende Wirkung haben, wenn die einzusetzenden Fähigkeiten variiert werden können, die Identifikation mit der Aufgabe gegeben ist, wenn das Ergebnis der Arbeit sichtbar ist, die Wichtigkeit der Aufgabe erkannt wird, die Verantwortung für Ergebnisse der eigenen Arbeit (Unabhängigkeit) erlebbar ist, die Information über das Ergebnis der eigenen Arbeit (Rückmeldung) gegeben wird.
- 4.2) Was verstehen Sie unter Arbeitsstrukturierung? 4.2) Die Gestaltung des Arbeitsinhaltes und der zeitlichen Bindung des Menschen bei der Erfül-lung der Arbeitsaufgaben mit dem Ziel, die Wirtschaftlichkeit des Betriebes zu steigern und gleichzeitig die Attraktivität der Arbeitsplätze und die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen.
- .3) Welche Prinzipien der Arbeitsstrukturierung kennen Sie, wie werden diese charakterisiert und zu welchen Effekten können sie führen? 4.3) Aufgabenerweiterung (job enlargement) ist die Zusammenfassung von mehreren strukturell gleichartigen, miteinander in Beziehung stehenden Teilaufgaben zu einer größeren Ar-beitsaufgabe. Dadurch erfolgt für den Menschen eine quantitative Erweiterung des Tätigkeits-spielraumes. Effekte: Flexibilität des Arbeitssystems kann erhöht werden; Interesse an Arbeit kann steigen; der Mitarbeiter kann sich mit dem Produkt identifizieren; einseitige Belastungen können durch Belastungswechsel abgebaut werden; Qualifikationsanforderungen an Mitarbeiter stei-gen; es sind längere Anlernzeiten bei höheren Kosten erforderlich; es werden in der Regel mehr Betriebsmittel benötigt. Aufgabenbereicherung (job enrichment) ist die Zusammenfassung von mehreren strukturell verschiedenen, vor-, nach- und nebengelagerter Teilaufgaben zu einer neuen Arbeitsaufgabe. Mit der qualitativen Bereicherung des Arbeitsinhaltes wird der Handlungsspielraum des Men-schen vergrößert, d. h., er hat mehr Entscheidungs-, Kontroll-, Durchführungs- und Verant-wortungskompetenz als vorher. Effekte: Vergrößerung der Handlungsspielräume der Mitarbeiter; Abbau von Informations- und Reibungsverlusten auf der unteren Ebene der Betriebsorganisation und damit Schaffung attraktiver Arbeitsplätze; Belastungswechsel, aber auch Zunahme psychischer Belastungen, weil anspruchsvollere Arbeitsinhalte anfallen; Bereitschaft zur Weiterqualifizierung ist Vor-aussetzung; Führungspersonal muss „loslassen“ können und wollen; Aufgabenbereicherung muss als Lernprozess konzipiert werden und erfordert damit von allen Beteiligten Durchhal-tevermögen. Arbeitswechsel (job rotation) ist die Erweiterung oder Bereicherung des Arbeitsinhaltes da-durch, dass der Mensch unterschiedliche Tätigkeiten im zeitlichen Wechsel an verschiedenen Arbeitsplätzen durchführt. Effekte: für den Mitarbeiter tritt ein Belastungswechsel ein; es ist eine Höherqualifizierung er-forderlich und die Arbeit wird interessanter; für das Unternehmen sinkt die Störanfälligkeit, da die Mitarbeiter kompetenter und flexibler einsetzbar sind. Gleichzeitig wird die Ferti-gungsqualität steigen. Gruppenarbeit bzw. Teamarbeit (mit erweiterten Arbeitsinhalten) ist die Erfüllung der Ar-beitsaufgabe eines Arbeitssystems durch mehrere Mitarbeiter. Effekte: wie bei Aufgabenerweiterung und Aufgabenbereicherung
- 4.4) Nennen Sie bewegungstechnische Prinzipien. Bewegungsvereinfachung, Bewegungsverdichtung, Teilmechanisierung und Automatisierung
- 4.5) Nennen Sie wichtige konzeptionelle Ansätze zur Arbeitsorganisation, die den strukturellen Änderungen der Arbeit gerecht werden. Wichtige konzeptionelle Ansätze sind: Formen flexibler Arbeitszeitgestaltung Formen von Gruppenarbeit Mobile Arbeitsformen und Telearbeit Wissensmanagement.
- 4.6) Welche Grundmodelle zur Arbeitszeitgestaltung können unterschieden werden? Grundmodelle zur Arbeitszeitgestaltung sind: Normalzeit Gleitzeit Teilzeit Schichtarbeit
- 4.7) Nennen Sie Hemmnisse von Gruppenarbeit. 4.7) Zu Hemmnissen von Gruppenarbeit zählen. inhomogene Gruppenstrukturen (stark differierende Qualifikationsniveaus), fehlende Integration in die Organisation (der Einzelne und nicht die Gruppe wird ange-sprochen), ein autoritärer Führungsstil (Vorgesetzter übergeht Entscheidungsprozesse der Gruppe), fehlender Gruppenbezug bei der Gestaltung von motivationsbildenden Maßnahmen (Bezahlung im Einzelakkord).
- Warum ist das Datenmanagement für die Ziele nach Erhaltung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens wichtig? Die Zeit ist die entscheidende Größe für die Gestaltung des Unternehmensprozesses, denn ohne auf Zeitbezug beruhendem Handeln kann sich ein Unternehmen nicht erfolgreich weiterentwickeln. Zeitdaten sind vor allem erforderlich, um Verschwendungen von Ressourcen im Unternehmen erkennen und beurteilen zu können. Dazu müssen aktuelle, relevante und hinreichend genaue Daten (vor allem Zeitdaten) und daraus abgeleitete Kennzahlen vorhanden sein.
- 1.2) Wofür werden im Unternehmen Daten verwendet? 1.2) Daten werden für die Planung, Gestaltung, Steuerung, Kontrolle und Entlohnung und zur Beurteilung und Bewertung von betrieblichen Leistungen benötigt.
- 1.3) Wie lassen sich Soll-Zeiten in Abhängigkeit von Einflussgrößen darstellen? 1.3) Soll-Zeiten lassen sich in Abhängigkeit von einer Einflussgröße (z. B. Weg) als Grafik, Tabel-le oder Zeitformel darstellen.
- 1.4) Aus welchen Zeitarten setzt sich die Auftragszeit, die für den Menschen gebildet wird, zu-sammen? 1.4) Die Auftragszeit T setzt sich zusammen aus: T=Rüstzeit tr =Ausführungszeit ta . ta wird aus m x te ermittelt. te als Vorgabezeit für den Menschen enthält: Grundzeiten tg , Erholungszeiten ter und Verteilzeiten tv .
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