Modul 2 03607 Empirische Sozialforschung (Fach) / 1 Empirische Sozialforschung und empirische Theorie (Lektion)
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1.1 Zur Situation empirischer Sozialforschung 1.2 Grundpositionen der Erfahrungswissenschaft 1.3 Emp. SF als "kritisch-rationale Wissenschaft" 1.4 Empirische Verfahren und alternative Wissenschaftspositionen 1.5. Annotationen aus der Pewrspektive qualitativ-interpretativer Methodologie
Diese Lektion wurde von HSchorr erstellt.
- Das Dreistadiengesetz nach Auguste Comte (1798-1857) ... Danach durchlaufen sowohl die individuellen Erkenntnisfähigkeiten als auch die Wissenschaften und die Zivilisation „notwendigerweise und unumkehrbar drei Entwicklungsstadien zunehmender Aussonderung ...
- Im theologisch-fiktiven Stadium deuten – so meinte Comte – die Menschen die Natur durch die Annahme der Existenz willensbegabter Wesen (Geister, Götter), welche die rätselhaften Naturvorgänge von innen her bewirken. In einer ...
- In der mittleren Epoche, dem metaphysisch-abstrakten ... wird die Naturerklärung mittels personenähnlicher Wesen ersetzt durch abstrakte „Wesensbegriffe“ wie Substanz, Äther. Die Theologen müssen ihre gesellschaftlich führende Stellung abgeben ...
- Im positiv-realen Stadium schließlich wird die Natur durch die Aufdeckung gesetzmäßiger Zusammenhänge auf der Grundlage empirischer Forschungen wissenschaftlich erklärt. Abstrakt-willkürliche Regelungen der wirtschaftlichen und ...
- Aufgabenzuschreibung an die Wissenschaft (genauer: ... Man erhoffte sich von ihr - sowohl Hilfen zur Orientierung bei politischen Entscheidungen (wissenschaftliche Beratung der Politik, sozialwissenschaftliche Begleitung und empirische Evaluation politischer ...
- Die Wissenschaft sollte aber nicht nur „objektive ... also nicht nur herausfinden, was ist, sondern auch, was sein soll. Der Streit um Werte und ihre wissenschaftliche Begründbarkeit ist zwar mittlerweile abgeklungen, nicht aber mit einem eindeutigen ...
- Ein wesentliches Merkmal wissenschaftlichen Wissens ... - es sich immer wieder aufs Neue zu bewähren hat, dass es - immer wieder in Zweifel gezogen, - immer wieder erneut getestet und in neuen Zusammenhängen- überprüft werden muss. Empirische Wissenschaft ...
- Eine Erfahrungswissenschaft kann nicht begründen ... was sein soll.
- In komplexen Industriegesellschaften besteht ein zunehmender ... wissenschaftlich abgesicherten beschreibenden und erklärenden Aussagen darüber, was ist, wie die Dinge zusammenhängen, welche Folgen bestimmte Handlungen und politische Programme haben können.
- Es besteht Bedarf an sozialwissenschaftlichenDaten ... - bürgernahe Verwaltung, - bedürfnisgerechte Planung und Gestaltung der Umwelt, - Humanisierung der Arbeitswelt, - psychosoziale Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit, - Prozesse gesellschaftlichen Wandels, ...
- Eine Wissenschaft, die sich mit dem Erleben und dem ... - kein Neuland; - sie tritt in Konkurrenz zu vorhandenem Alltagswissen, zu bereits vorhandener Alltagserfahrung.
- Sofern nun die Sozialwissenschaft Ergebnisse liefert, ... „Das ist doch trivial; das wissen wir schon längst. Wozu muss man mit großem Aufwand Daten erheben und auswerten, wenn schließlich nur etwas sowieso Selbstverständliches herauskommt?“
- Sobald dagegen die Sozialwissenschaft Ergebnisse produziert, ... große Skepsis, wenn nicht gar Ablehnung gegenüber solchen Forschungsergebnissen.
- Beobachtungen (alltags und wissentschaftliche) sind ... theoriegeleitet
- Alltagserfahrung ist auf die individuelle Ansammlung von handlungsrelevantem Wissen ausgerichtet.
- Wissenschaftliche Beobachtung ist im Vergleich dazu stärker selektiv – wobei zugleich die Selektivität in höherem Maße kontrolliert wird – und stärker verallgemeinernd.
- Im Fall der Alltagsbeobachtung (rein deskriptiv), ... nur implizit bleiben, also nicht ausdrücklich ausformuliert, dass der Beobachter vielleicht sogar gänzlich unbewusst auf sie zurückgreift. Im anderen Fall dagegen (hypothesen- oder theorietestende ...
- Der Unterschied zwischen „wissenschaftlichen“ ... nicht von prinzipieller, sondern von nur gradueller Art
- Empirisches wissenschaftliches Arbeiten verfolgt also ... – die Phänomene der realen Welt (möglichst „objektiv“) zu beschreiben und zu klassifizieren, – die (möglichst allgemeingültigen) Regeln zu finden, durch die die Ereignisse in der realen ...
- Empirische Wissenschaftverfolgt das Ziel, gesicherte Erkenntnisse über die „Wirklichkeit“ zu gewinnen.
- Das Axiom ( also: diese grundlegende, nicht weiter ... setzt die Existenz einer realen, einer tatsächlichen, „objektiven“ Welt (Gegenstände, Ereignisse, Beziehungen zwischen Gegenständen oder Ereignissen) unabhängig von ihrer Wahrnehmung durch einen ...
- Der erkenntnistheoretische Realismus – und auf dessen Basis wurde bisher implizit argumentiert (vgl. Abschnitt 1.1.4) – bejaht diese Möglichkeit. Denn nur wenn im Prinzip die Chance besteht, mit den Wahrnehmungssinnen und/oder mit ...
- Der erkenntnistheoretische Konstruktivismus bestreitet dagegen die Möglichkeit, mit den Wahrnehmungssinnen die Realität so zu erfassen, wie sie wirklich ist. Vertreter des „radikalen Konstruktivismus“ etwa kommen aufgrund von Forschungen ...
- Die analytisch-nomologischen bzw. deduktiv-nomologischen ... gehen von einer geordneten, strukturvollen, regelhaften „wirklichen Welt“ (Welt der Tatsachen) aus. D.h. die einzelnen Gegenstände stehen in geordneter Weise miteinander in Beziehung, sie bilden ...
- Unter solchen Gegebenheiten besteht die Aufgabe der ... in der Welt der Tatsachen herrschenden Strukturen und Gesetzmäßigkeiten zu „entdecken“.
- Je mehr Wissen über Strukturen und Gesetzmäßigkeiten ... mehr werden beobachtete Ereignisse erklärbar und künftige Ereignisse prognostizierbar, und desto mehr wird die Welt beherrschbar.
- Da die prinzipielle Ordnung und Regelhaftigkeit für ... in dem Gegenstand, mit dem sie sich befassen, nicht dagegen in der Art ihres Vorgehens. D.h. zum Auffinden empirischer Gesetzmäßigkeiten können alle Erfahrungswissenschaften nach der gleichen Verfahrenslogik, ...
- Unterscheidung zwischen (objektiver) Realität und ... Über die Sinne werden zwar Umweltreize wahrgenommen. Diese formen jedoch im Kopf der wahrnehmenden Person kein „Abbild“ der Umwelt. Vielmehr wird aus den Sinnesreizen durch eigene Interpretationsleistun-gen ...
- analytisch-nomologischen bzw. deduktiv-nomologischen ... gehen von einer geordneten, strukturvollen, regelhaften „wirklichen Welt“ (Welt der Tatsachen) aus. D.h. die einzelnen Gegenstände stehen in geordneter Weise miteinander in Beziehung, sie bilden ...
- „interaktionistischen“ oder „interpretativen“ ... lassen für den Bereich des Sozialen (für die Gesellschaft sowie für Ereignisse und Beziehungen innerhalb der Gesellschaft) die These einer vorgegebenen Struktur mit grundlegenden und gleich bleibenden ...
- „interaktionistischen“ oder „interpretativen“ ... Je alltäglicher, je gewohnter die Handlungssituation für die Beteiligten ist und je zutreffender die gegenseitigenVermutungen über die Perspektive des Gegenübers sind, desto unmerklicher läuft der ...
- Wiss. Aussagen nach der analytisch-nomologische Auffassung: ... Induktion:Immer wenn der Sachverhalt X vorliegt und wenn zugleich die Zusatzbedingungen Y1, Y2, Y3, ... erfüllt sind, dann wird auch das Ergebnis Z eintreten. Durch deduktiv-logische Ableitung kann ...
- „analytische“ Sätze? Auf rein logischem Wege begründete Aussagen nennt man auch „analytische“ Sätze. Daraus folgt die Bezeichnung „analytisch-nomologisch“ für die hier skizzierte wissenschaftstheoretische Position; ...
- „Beobachtung“ in einem sehr weit gefassten Sinne zu verstehen als kontrollierte direkte oder indirekte Wahrnehmung mit Hilfe der menschlichen Wahrnehmungs-sinne und unterstützt durch zu diesem Zweck konstruierteBeobachtungs- ...
- Die Forschungsergebnisse haben im Übrigen immer nur ... vorläufigen Charakter, da ja die soziale Welt als im stetigen – wenn möglicherweise auch unmerklich langsamen – Wandel befindlich begriffen wird, nämlich im Zuge der ständig fortlaufenden Interpretationsleistungen ...
- qualitative Sozialforschung: Ein methodisches Vorgehen – Prinzip der Offenheit, - kommunikative Erhebung von Situationsdeutungen im sozialen Feld im Sinne „kontrollierter Subjektivität“ – bezeichnet man üblicherweise als ...
- Die „subjektive Wirklichkeit“ der Handelnden: Die Vergleichbarkeit der Einzeldaten wird von interpretativen Sozialforschern nicht durch Standardisierung der Erhebungssituation herzustellen versucht, sondern dadurch, dass möglichst alle für die ...
- Zentral ist, dass - die in einem standardisierten Vorgehen erhobenen Informationen - den Charakter von „Daten“ haben sollen, - also von „Messwerten“, die in - der Phase der Datenanalyse ohne weitere semantische ...
- Will man die Strategie der sog. „quantitativen“ ... - ein streng zielorientiertes Vorgehen, - das die „Objektivität“ seiner Resultate durch möglichst weitgehende Standardisierung aller Teilschritte anstrebt und - das zur Qualitätssicherung die intersubjektive ...
- Ein solches zielorientiertes und auf Standardisierung ... 1) Zu Beginn muss die Themenstellung exakt und unter Vermeidung von Leerformeln beschrieben und muss der Informationsbedarf vollständig und präzise angegeben werden 2) Bei der Ausarbeitung des Forschungsdesigns ...
- „Standardisierung“ bedeutet in diesem Zusammenhang, ... Erhebung der Informationen sich in jedem einzelnen Fall in gleicher Weise vollzieht. Rein formal ist das zwar relativ gut realisierbar: durch ein für alle identisches Erhebungsinstrument (z.B. standardisierter ...
- Auf wem geht der Begriff "Soziologie" zurück? Der Begriff "Soziologie" geht auf den französchischen Philosophen Auguste Comte 81798-1857) zurück. Ursprünglich hatte er von physique sociale gesprochen. Sie sollte nach dem Vorbilod der positiven ...
- Die semantische Gleichheit formal identischer Antworten ... die gleiche Kategorie im Erhebungsinstrument (z.B. Fragewortlaut plus Antwortvorgaben im Fragebogen) von den Informanten in identischer Weise verstanden und nach den gleichen Kriterien beantwortet wird. ...
- Empirisches Vorgehen ist „Ausgehen von Erfahrungstatsachen“.
- Die vorherrschende Leitmethodologie der Sozialforschung ... Für den Ansatz einer standardisiert-quantitativ vorgehenden empirischen Sozialforschung, deren Methoden im vorliegenden Lehrbuch vorgestellt werden, kann die unter dem Namen „Kritischer Rationalismus“ ...
- Das Hauptprinzip empirischer Forschungsmethodologie ... Alle Aussagen müssen an der Erfahrung überprüfbar sein, müssen sich in der Konfrontation mit der Realität bewähren. oder Alle Aussagen einer empirischen Wissenschaft müssen – sofern sie unzutreffend ...
- Praktisch stellen zwei gravierende Probleme die empirische ... Das erste Problem bezieht sich auf das absolute Postulat der endgültigen Zurückweisung einer Aussage, sobald auch nur ein einziger Fall auftaucht, der im Widerspruch zu der Theorie/Hypothese steht (nur ...
- Hypothese? = eine auf Vermutungen basierende Aussage
- Eine „objektive“ Abbildung der Realität können ... diese (Hilfs-)Theorien nicht fehlerhaft sind und in dem bei ihrer Anwendung keine Fehler begangen wurden.
- Wenn es deshalb so ist, dass der Protokollsatz (der ... eine unsichere Datenbasis.