Psychologie (Fach) / Diagnostik (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 135 Karteikarten

Diagnostik

Diese Lektion wurde von Popel5 erstellt.

Lektion lernen

  • Erläutere den Impliziten Assoziationstest (IAT)! Personen haben implizite Assoziationen zwischen Konzepten und Attributionen müssen Personen inkompatible Kombinationen erarbeiten führt das zu einer Verlängerung der Reaktionszeit Kontraste der Reaktionen liefern Aussagen über das Maß der Stärke der Assoziationen
  • Nennen Sie die drei Merkmale des klassischen Projektionsbegriffs! anderen Menschen werden Gefühle unterstellt, die man selbst nicht einsieht, weil sie als negativ bewertet werden unbewusster Vorgang Abwehrmechanismus
  • Stelle implizites und explizites Leistungsmotiv gegenüber! Implizites LM: Vorsprachlich früh erworben nicht bewusst begrenzte Anzahl universeller Bedürfnisse Unterschiede genetisch oder früherfahrungsbedingt Anregung über situative Hinweisreize Messung durch Phantasiestichproben sagt Konzentrationsverhalten vorher bei individueller Bezugsnorm Explizites LM: später erworben bewusst und sprachlich repräsentiert Selbstdefinition Individuelle Unterschiede sind lernabhängig Anregung über Aktivierung selbstbezogener Kognitionen Messung durch Selbstberichte sagt Entscheidungsverhalten vorher bei sozialer Bezugsnorm
  • Wie wird das Leistungsmotiv gemessen? Adjektive, die Leistung positiv bewerten Erwähnung von Erfolg Ziele oder Leistungen, die in ihrer Beschreibung eine positive Bewertung nahe legen Erwähnung von Gewinn oder Konkurrenz mit anderen Fehlschläge, wenn diese von negativen Gefühlen oder Wünschen es besser machen zu wollen begleitet sind einzigartige, außergwöhnliche Leistungen
  • Wie wird das Anschlussmotiv gemessen? Erwähnung  von Freundschaft, Geliebter Negative Gefühle bei der Trennung einer freundschaftlichen Beziehung, Wille wiederherzustellen Gemeinschaftliche Aktivitäten Handlungen wie helfen, mitfühlen, sorgen
  • Wie wird das Machtmotiv gemessen? starke, kraftvolle Handlungen, welche starke Wirkung auf andere hat Kontrolle oder Regulation Einflussversuche (Überreden, Überzeugen) Hilfe, Ratschläge, Unterstützung andere beeindrucken, Erwähnung von Ruhm, Prestige jede starke emotionale Reaktion einer Person auf die Aktion anderer
  • Nennen sie einige projektive Verfahen! TAT Rorschach-Test Familie in Tieren PFT (Vervollständigkeitsverfahren) Puppenspiel (Ausdrucksverhalten) Wunschprobe (Auswahlverfahren)
  • Nennen Sie Kategorien, in die man projektive Tests unterteilen kann! Nennen Sie jeweils ein Verfahren als Beispiel! Formdeuteverfahren (Beispiel: Rorschach-Test; Aufgabe: Tintenkleckse deuten) zeichnerische- und Gestaltungsverfahren (Beispiel: Familie in Tieren; Aufgabe: die eigene Familie als Tiere zeichnen) verbal-thematische Verfahren (Beispiel: TAT; Aufgabe: Geschichten zu Bilder erfinden)
  • Nenne einige indirekte Messverfahren! Projektive Verfahren (TAT, Rorschach Test, Familie in Tieren, Rosenzweig Bilder Frustationstest) Reaktionsbasierte Verfahren (IAT, Worterkennungslatenz, Affective Priming Task) Implizites Lernen (Implizites Gedächtnis, Künstliche Grammatikaufgaben)
  • Worin unterscheiden sich freie und systematische Verhaltensbeobachtung? freie Beobachtung: Beobachter entscheidet selbst, welche Verhaltensweisen er beobachtet, gibt meist einen Anlass für Beobachtung, gleicht der Alltagsbeobachtung, Aufmerksamkeit wird global auf ganzes Geschehen gelenkt systematische Beobachtung: Beobachtendem wird genau vorgeschrieben was er beobachten soll und wie er es protokollieren soll
  • Was ist beim Einsatz einer verdeckten Beobachtung zu beachten? aus ethischen Gründen nur mit Zustimmung der beteiligten Personen durchgeführt werden kann mit fest installierter Kamera nur zu bestimmten Zeiten aufgezeichnet werden enstprechende technische Voraussetzungen müssen gegeben sein  
  • Was ist der Unterschied zwischen Feld- und Laborverhaltensbeobachtung und was sind die Vor- und Nachteile? Feldbeobachtung: (bspw. Hausbesuche, Klassenbesuch, um ein gutes Bild des Kontextes zu finden) Einschränkung und Beeinflussung der Umwelteinflüsse, Verhalten vermeiden Laboruntersuchung: künstliche Beobachtungssituation, Kontrolle Vorteile: Standardisierung verbessert Diagnose Nachteil: Einbußen Realitätsnähe
  • Worin unterscheiden sich direkte und indirekte Verhaltensbeobachtung? Was sind Vor- und Nachteile? Direkte Beobachtung: Beobachtung ohne Kamera, Beobachtung und Registrierung erfolgen simultan --> hohe Anforderungen an den Beobachter --> wichtige Ereignisse bleiben eveutell unbemerkt (Lösung: mehrere Beobachter) Indirekte Beobachtung: technische Aufzeichnungen, Beobachtung und Registrierung können zeitliche getrennt werden
  • Worin unterscheiden sich offene und verdeckte Verhaltensbeobachtung? Was sind Vor- und Nachteile? offene Beobachtung: wissenschaftlich, Beobachtungsintention wird der Person mitgeteilt verdeckte Beobachtung: unwissenschaftlich, Beobachtungsintention wird zurückgehalten Vorteil: kein Einfluss auf Beobachtungsgegenstand Nachteil: Ethisch bedenklich, zumindest im Nachhinhein muss es
  • Was ist der Unterschied zwischen teilnehmender und nicht teilnehmender Beobachtung? Nicht teilnehmend: Beobachter außerhalb des Feldes Teilnehmend: Beobachter anwesend passiv-teilnehmend: greift nicht ins Geschehen ein aktiv-teilnehmend: greift direkt ins Geschehen ein
  • Was bedeuten Time- und Event-sampling? In welcher Beobachtungsperiode wird beobachtet? Zeitstichprobenplan (time sampling): festes Zeitintervall (a priori festgelegt) Ereignisstichprobenplan (event-sampling): Zeitpunkt ist variabel protokolliert wird wenn ein zuvor festgelegtes Ereignis eintritt
  • Was ist isomorphe und reduktive Beschreibung? Wie wird das Beobachtende beschrieben? Isomorphe Beschreibung: Versuch das Verhalten vollständig wiederzugeben Reduktive Beschreibung: Reduktion der Aspekte auf bestimmte Aspekte Zusammenfasung einzelner Verhaltensweisen in größere Verhaltenskassen Kodierschemata
  • Nach welchen Regeln wird den Beobachtungseinheiten ein Code zugeordnet? Welche Beobachtungssysteme gibt es? Kategoriensystem Klassifizieren der Handlungen nach vorher festgelegten Verhaltenskategorien Zeichensystem: Aufstellung einer Anzahl bestimmter Verhaltensäußerungen, die während eines Beobachtungszeitraums auftreten können Ratingsystem: Ausprägungsgrad eines beobachtenden Verhaltens wird eingeschätzt
  • Mit welchen statistischen Verfahren wird die Übereinstimmung zwischen Beobachtern und Beurteilern berechnet? Beschreibe dieses Verfahren! Maß der Beobachtungsübereinstimmung und damit ein Indikator der Reliabilität des zugrundeliegenden Beobachtungssystems je geringer die Effekte der Beurteiler, desto höher der ICC (0 - 1) wenn adjustiert, dann ICC = Cronbachs Alpha wird berechnet aus der Varianz des Merkmals/ (Varianz des Merkmals/ des Beobachters und der Fehlervarianz)
  • Worin unterscheidet sich die Verhaltensbeurteilung von der Verhaltensbeobachtung? Beobachtung:  dient der Beschreibung von Verhalten einer/ mehrerer Personen Betrachtung relativ elementarer und eng umgrenzter Sachverhalte nur geringes Maß an Bewertung und Interpretation oft große Bedeutung weil andere Informationsquellen nicht verfügbar sind nicht wertend Klient hat Therapeut während des Gesprächs zweimal kurz angeblickt Beurteilung: Grundlage bietet oft Beobachtung Betrachtung komplexer und abstrakter Eigenschaften Ziehen von Schlussfolgerungen aus Wahrnehmungen Ausprägung des Verhaltens wird beurteilt Klient zeigt eine extreme Blickaversion gegenüber dem Therapeuten
  • Welche Motive können gemessen werden? Machtmotiv Anschlussmotiv Leistungsmotiv Intimitätsmotiv Furcht vor Misserfolg
  • Nenne einige Verfahren zur Beurteilerübereinstimmung für Nominal- Ordinal und Intervallskalenniveau! Nominalskalenniveau Übereinstimmungsprozente Chi-Quadrat Test Cohens Kappa Odds Ratio und Yules Y Korrelationen Ordinalskalenniveau Übereinstimmungsprozente Chi-Quadrat Test Cohens Kappa Korrelationen Intervallskalierte Ratings Produkt-Moment-Korrelation Interclass Korrelation
  • Definiere Diagnostisches Interview! Überbegriff für Methoden und Erhebungen von diagnostisch relevanten Informationen mittels Gespräch Anamnese, Exploration, Einstellungsgespräch und Auswahlgespräch bestimmt den Verwendungszweck oder die Zielsetzung eines diagnostischen Interviews näher unterscheiden sich durch den Grad der Standardisierung
  • Was versteht man unter Anamnese und unter Exploration? Anamnese: Erkundung der Vorgeschichte einer Erkrankung oder Störung verstanden. Exploration: Erkundung des subjektiven Lebensraums eines Probanden Anamnese und Exploration können daher Bestandteil, in bestimmten Fällen auch alleiniger Bestandteil, eines diagnostischen Interviews sein
  • Was bedeutet eine standardisierte Auswertung? unstandardisiert: nur der Zweck feststeht steht fest und die Fragen ergeben sich im Laufe des Interviews standardisiert: Ablauf und Wortlaut wird genau festgelegt halbstandardisiert: Standardisierung angestrebt, aber eine Festlegung auf exakte Wortlaute und Abfolgen von Fragen nicht gewollt  
  • Wann bietet sich der Einsatz standardisierter Interviews besonders an? wenn sich eine Fragestellung oft wiederholt und wenn die Ergebnisse mit denen anderer Probanden verglichen werden sollen im klinischen Bereich (Fragestellungen kommen immer wieder in der gleichen Form vor) in der Eignungsdiagnostik (Fragen richten sich immer nach den Anforderungen)
  • Was bedeutet eine standardisierte Auswertung? (richtig) Antworten werden nach festen Regeln verwertet Entscheidung in welche Kategorie Antwort passt Verrechnung der Antworten wird vorher festgelegt (Punkte für jede Frage und am Ende addiert) unterschiedliche Gewichtungen der Antworten Grund: Verzerrung des Interviews soll minimiert werden
  • Warum ist es problematisch, Kappa-Koeffizienten über .70 für die Übereinstimmung zweier Interviewer als gute Übereinstimmung zu interpretieren? Trotz guter Übereinstimmung gibt es immer noch fehlende Übereinstimmung bei den Interviewern. Das bedeutet, dass bis zu 14% klinischer Patienten bei denen fälschlicherweise keine Angststörung diagnostiziert wird kein Treatment erhalten könnte und andere ein Treatment erhalten, obwohl sie dies nicht benötigen.
  • Welches sind die wichtigsten Ergebnisse aus Metaanalysen zur Kriteriumsvalidität von Eignungsinterviews? Der Zusammenhang mit objektiven Kriterien des Berufserfolgs ist mindestens genauso hoch wie der mit subjektiven Kriterien.               strukturierte Interviews sind unstrukturierten überlegen Validitäten niedriger aus, wenn mehrere Interviewer beteiligt sind verhaltensbeschreibende oder biografische Interviews (wie hat sich der Bewerber in zurückliegenden Situationen verhalten) sind situativen (wir würde sich der Bewerber in folgenden Situationen verhalten) überlegen
  • Von welchen Faktoren hängt die Beurteilung im Eignungsinterview ab? Welche Rolle spielt die Art des Interviews dabei? äußeres Erscheinungsbild (körperliche Attraktivität, angemessene Kleidung, gepflegtes Äußeres) impression management (sich selbst positiv darstellen, Interviewer durch nettes Auftreten überzeugen, vorgetäuschte Hilflosigkeit) verbales Verhalten (klare Aussprache, flüssige Sprache) nonverbale Verhaltensweisen (Lächeln, Blickkontakt, zugewandte Körperhaltung) der Einfluss dieser Faktoren hängt vom Grad der Strukturiertheit des Interviews ab in hoch strukturierten Interviews ist die Beurteilung wenig anfällig insbesondere für das äußere Erscheinungsbild und für »impression management«.
  • Welche drei Phasen unterscheiden Westhoff und Kluck (2008) bei der Grobstruktur eines Interviews? Eröffnungsphase (Ablauf schildern, Zentrale Themenbereiche, Dauer, über Rechte aufklären, Einverständniserklärung) Informationserhebungsphase mit mehreren Themenblöcke         (Einleitung - Thema nennen und begründen, Fragen zum Thema, Kurze Zusammenfassung) Abschlussphase (Zusammenfassung der wichtigsten Informationen, Klärung der weiteren Vorgehensweise, nach ungeklärten Fragen erkundigen, Verabschieden)  
  • Welche Vorteile hat man, wenn man einen Leitfaden ausformuliert? Überblick, ob alle wichtigen Fragen gestellt wurden Interviews mit verschiedenen Probanden vergleichbar Entlastung für den Interviewer während des Interviews (Überblick über das was noch gefragt werden muss, freie Kapazitäten für Verhaltensbeobachtung) erleichtert die Auswertung des Interviews (Leitfaden enthält sinnvolle Struktur für den Bericht, der nach dem Interview zu erstellen ist) erlaubt eine direkte Verwertung der Antworten
  • Nenne die Eignungsbereiche des Interviews! Auftragsklärung Arbeits- und Anforderungsanalyse Interviewdesign Vorbereitung und Training der Interviewer Durchführung Protokollierung und Auswertung Feedback Dokumentation und Evaluation
  • Was ist das Behavior Description Interview? Verhalten in bestimmten Situationen in der Vergangenheit ist bester Prädiktor für Verhalten in zukünftigen Situationen Sammlung kritischer vergangener Ereignisse Suche nach erfolgsentscheidenden Ereignissen aus jeweiligen Bereichen
  • Was ist das Situational Interview? Menschen verhalten sich entsprechend ihrer Ziele und Absichten Sammlung kritischer Ereignisse bezogen auf zukünftige/ hypotetische Situationen Wie stellt Interviewer sich vor das Ereignis zu bewältigen?