Grundlagen der Diagnostik I (Fach) / Diagnostik I fragen (Lektion)

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  • Zählen Sie bitte die klassischen psychologischen Untersuchungen( Mit Namen der Forscher) in den ersten 4 Jahrzehnten des 20. Jh. auf die man als Vorgänger der modernen objektiven Tests anführen kann. Downey: Schreibmotorische Analysen Stroop: Interferenzneigung Gottschaldt: kognitive Stile Rohrschach: Wahrnehmungsexperimente R.B. Catell: Perseverationsausprägung
  • Welche zwei größeren Persönlichkeitstheorien stützen sich auf die objektiven Tests? Theorien/Schulen von Catell und Eysenck
  • Welche zwei Persönlichkeitskonstrukte können ausschließlich mit objektiven Tests erfasst werden? -Interferenzneigung -Feldabhängigkeit
  • Was versteht man unter dem Begriff Feldabhängigkeit? -Feldabhängigkeit liegt vor, wenn der Forscher in seiner Wahrnehmung derart von Umgebungsreizen geleitet wird, dass eine vom Feld unabhängige Wahrnehmung nichtmehr möglich ist -auch kognitionen und Emotionen können von der Feldabhängigkeit betroffen sein
  • welche vier Hauptpunkte enthält die Definition von objektiven Tests nach Schmidt? -Messung der Persönlichkeit und Motiviation -unmittelbares Erfassen von Verhalten eines Individuums in einer standardisierten Situation,ohne dass dieses sich in der Regel selbst beurteilen muss -keine mit der Messintention übereinstimmende Augenscheinvalidiät -Testgütekriterien
  • Wieso versuchte man besonders in den 50ger Jahren des 21. Jh. objektive Tests zu konstruieren? -Aufgrund von Enttäuschung über die niedrige Validität und Reliabilität bisheriger Persönlichkeitstests -und der Tatsache dass die Ergebnisse über die Probanden teilweise verfälscht waren
  • Was kann man über die Informationsverarbeitung eines Menschen aussagen dessen Interferenzneigung überdurchschnittlich hoch ist? Bei hoher Interferenzneigung ist die Wahrnehmung eingeschränkt, dH dass die Informationsverarbeitung vermindert ist  
  • Welche Persönlichkeitskonstrukte kann man sowohl mit Fragebogenverfahren als auch mit objektiven Tests erfassen? -Locus of Control -Dogmatismus -Autoritarismus -Sensation Seeking -Repression-Sensation
  • Was passiert beim Prozess der Urteilsbildung? -Verdichten von Einzelinformationen zu einem Gesamtergebnis
  • Worauf basiert die kasuistische/klinische Urteilsbildung? -Fachwissen -Erfahrung -Intuition
  • Worauf basiert die statistische Urteilsbildung? -basiert auf mechanistischen Hilfsmittel (computer ect.) -gekennzeichnet durch eine mechanistische Datenbehandlung -die Utreilsbildung ist somit nichtmehr intuitiv sondern intersubjektiv verbindlich geregelt
  • Was bezweckt Paul E. Meehl mit seiner Monographie Clinical versus staistical prediciton? -Versuch, aufzuzeigen welches die Bessere Methoder zur Prognose ist -in 11/20 durchgeführten Untersuchungen war die statistische der Klinischen Datenkombination überlegen, in 9 entsprachen sich die Ergebnisse
  • was ist ein Prediktor? EIn Prediktor ist eine Vorhersagevariable mit mindestens 2 Ausprägungen
  • Sawyer untersucht die Ausprägung von 6 verschiedenen Methoden der Datengewinnung und Kombination auf die Prognosegüte der diagnostischen Urteile. welche ist die beste Variante und welche die in der Praxis am häufigsten angewandt wird? beste: mechanische Komposita, mechanisch und klinisch gesammelte Daten werden statistisch kombiniert häufigste: klinische Komposita, mechanisch und klinisch gesammelte Daten werden klinisch kombiniert
  • Ein Psychologe lässt einen Kandidaten durch einen Assistenten testen, der auch die Test Auswertung vornimmt. mit Hilfe dieser Ergebnisse stellt der Diagnostiker eine Prognose über den Probanden. welche Art von Datenerhebung ist das? -Profil Interpretation, mechanisch gesammelte Daten werden klinisch kombiniert
  • Wie werden allgemein klinische Daten gewonnen und um welche Art von Datenmaterial handelt es sich? -Werden auf informell subjektivem Weg gewonnen -Exploration und Beobachtungsdaten
  • Welche Daten darf man als mechanische Daten bezeichnen? Daten, die von Verfahren stammen, bei denen Aufzeichnung, Auswertung und Interpretation standardisiert sind
  • Mit welchen Argumenten lehnen viele klinische Diagnostiker den Einsatz von zusätzlichen Tests und anderen diagnostischen Methoden zur Erhöhung der Diagnose- und Prognosegüte ab? -Es ist nicht möglich, die Gesamtvorhersage substantiell über ein gewissen Niveau zu steigern -ein minimaler zuwachs der Vorhersagegüte würde den Mehrkostenaufwand nicht rechtfertigen -erhöhte Belastung für Patienten/probanden
  • Mit Estes und Kelly& Fiske liegen Untersuchungen zur Frage der optimalen Datenmenge für Personen vor. was waren Hauptergebnisse? -Estes: bei ansteigender Datenmenge fällt es dem Kliniker zunehmend schwerer nur die erstrangigen Relaionen zwischen Prädiktor und Kriterium zu benutzen -Kelly & Fiskes: klinische Vorhersagen, die auf Testprofilen und Personalakten beruhen, tendieren dazu ebensogut zu sein wie diejenigen, die auf mehr Material beruhen
  • klinisch orientierte Diagnostiker wie Holt und Lumborski sind von dem Ergebnis der Metaanalyse von Sawyer gar nicht überrascht da es sehr nachzuvollziehende Gründe gibt warum die klinischen Diagnosen bzw Prognosen schlechter ausfallen als statistisc -Kliniker können oft nicht mit den Daten ihrer Wahl arbeiten -Kliniker können nicht auf das psychometrische Testinventar zurückgreifen -klinische Urteile hängen oft von der Ausbildung, der Erfahrung und der Persönlichkeit des Klinikers ab
  • Einige Verteidiger der klinischen Urteilsbildung führen an, dass die oftmals beklagte Güte der klinischen Urteilsbildung auf das ad-hoc Datenmaterial zurückzuführen sei. Welche Art von Daten wäre dies? -Explorations- und Beobachtungsdaten
  • Welchen Zusammenhang hat Delhees zwischen der Urteilsgüte und der subjektiven Sicherheit des Diagnostikers gefunden? -Richtigkeit des Urteils über andere verhält sich umgekehrt proportional zu subjektiver sicherheit des urteilers -Weil: derartige Beobachter sind weniger bereit, neue Informationen und Kentnisse zur Korrektur und Verbesserung ihres eigenen urteils hinzuzuziehen; -->was sie verunsichert blenden sie aus
  • Taft und andere haben für Diagnostiker nicht sehr schmeichelnde Untersuchungen publiziert -Naturwissenschaftler und möglicherweise andere Nichtpsychologen sind besser in der Lage andere zu Beurteilen als Psychologiestudenten und klinische Psychologen -Kurse scheinen das zu verbessern
  • Wellek wies projektiven Verfahren und Tests nur eine beschränkte Rolle zu. Welche Aufgaben hatten diese Methoden für ihn? -als Hilfe,Stütze/Kontrolle heranziehen "Sonde, um Terrain abzutasten"
  • Wie glaubte Wellek die Persönlichkeit eines Menschen erschließen zu können? -mithilfe des Gesprächs und der Intuition (in einer mitmenschlichen Begegnung von einem Explorator mit menschlicher Reife)
  • Wellek und Eysenck hatten eine Kontroverse bezüglich der Funktion von Exploration und Tests: Eysenck: Verfechter der Tests. Exploration um soziale Kompetenzen festzustellen Welleck: Verfechter der Exploration. Tests helfen höchstens zur Erfassung von Begabungen und Eignungen
  • Welche Störfaktoren können die Güte einer Exploration verringern? -Explorator -Befragter -Interaktion der Beiden    
  • Tests und Exploration greifen auf unterschiedliches Datenmaterial zurück. Ordnen sie die drei Datenklassen Tests und Exploration zu mit Beispiel: T-Daten: Test-Daten ( Verhaltensmessung) --> Erfasst durch TEST Q-Daten: Questionnaire Daten (Selbstbeurteilungsfragebogen) --> Erfasst durch TEST L-Daten: Life Daten (über Kommunikation oder Beobachtung) --> Erfast durch EXPLORATION
  • Ein guter Explorator muss gewisse Persönlichkeitsmerkmale in die Exploration miteinbrin -Lebenserfahrung -Kontaktfähigkeit -Affektkontrolle -Empathie
  • Einige Test Befürworter sehen auch Vorteile in der Exploration zur Ergänzung: -Untersuchung von schwer erhebbaren Sachverhalten -Hypothesengenerierung -genauere Analyse von Testdaten -Schaffung einer günstigen Atmosphäre für Testuntersuchungen
  • Größtes Problem von Testnormen: -Mangelnde represäntativität der Normierungsstichprobe
  • Was spricht dagegen ältere aber repräsentativere Stichproben zu nehmen? Die Aktualität der Normen
  • was versteht man unter Testfairness? Den Grad, in dem Probanden unterschiedlicher kultureller und sozialer ethnischer Gruppen im Test selbst und bei mit dem Test zusammenhängenden Entscheidungen fair behandelt werden
  • In Zusammenhang mit der Testfairness wird auch oft das Quotenmodell diskutiert. Führen Sie bitte den Hauptnachteil dieser Methode an: -Die annahme, dass die betroffenen auch alle gleich leistungsfähig seien
  • Beschreiben Sie die Vorgangsweise von Guthke um zu fairen Testergebnissen zu kommen: Durch Verschränkung von Intervention und Leistungsmesung wird die Lernpotenz ermittelt
  • Welche zwei Durchschnittsbereiche kennt die psychologische Diagnostik? Führen Sie diese bitte an und nennen sie die zwei Merkmalsgruppen: Mittlere 68,2% : Persönlichkeitsmerkmale Mittlere 50 %: Leistungsmerkmale
  • Was versteht man unter funktioneller Norm und wie weiß man bei dieser Normart, was innerhalb und was außerhalb dieser Norm liegt? -Erwartete Regelmäßigekeit im Hinblick auf Leistungen, Verrichtungen und Tätigkeiten -Normal ist der dem Individuum hinsichtlich seiner Zielsetzungen und Leistungen gemäße zustand
  • Funktionelle Normen stützen sich laut der Diagnostik Bücher auf die Erfahrung: -Funktionelle Normen basieren auf Erfahrungen, die mit den auf bestimmte Ziele gerichteten Aktivitäten der Personen im situativen Kontext gesammelt worden sind -->sie stützen sich damit einerseits auf statistische Befunde, mit welcher Wahrscheinlichkeit Personen bestimmte Verhaltensweisen in einem bestimmten situativen Kontext zeigen, andererseits  sind sie davon abhängig, wie die Zusammenhänge zwischen den Einzelereignissen erklärt werden
  • Formulieren Sie bitte das Werturteil das hinter dem Beurteilungsschema der mittleren 68% liegt: -Das Werturteil des Mittelwertes -Das Mittelmaß ist das Maß aller Dinge, maßvoll in allen Dingen zu sein
  • Was ist der wesentliche Unterschied zwischen Wertnormen und Konventionen? -Wertnormen können vernünftig begründet sein -Konventionen sind prakitsche Vereinbarungen
  • In welche Testverfahren fließen trotz der Forderung nach Wertfreiheit auch Konventionen ein? -In Leistungstest  
  • Was waren die zwei wesentlichen Hauptrichtung der philosophisch- experimentell orientierten Psychologie in den ersten Jahrzehnten unseres Jh. in Deutschland? -Gestalttheorie -Ganzheitspsychologie
  • Warum wurde in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. in Deutschland der amerikanische Behaviorismus so stark abgelehnt? -Im Behaviorismus gibt es den Begriff Seele nicht
  • Eduard Spranger wandte sich vehement gegen den naturwissenschaftlichen Ansatz einer neuen Psychologie die sich dem Materialismus und dem Atomismus verschrieben hatte und stellte dem zwei Forderungen entgegen: -Den Sinnbegriff wieder in die Psychologie einzuführen -Ruf nach Ganzheit und Sinn
  • Entscheidend für das Entstehen einer psychologischen Diagnostik war die Ablösung des Begriffes Seele der früheren geisteswissenschaftlich orientierten Psychologie durch einen neuen Systembegriff. Welcher Forscher wird hierbei immer genannt? -William Stern
  • Warum kann der Begriff Persönlichkeit in seiner früheren Verwendung kein wissenschaftlicher Terminus sein? -weil er eine deutliche wertphilosophische und normative Note trägt
  • Warum kam es in der nationalsozialistischen Zeit zu einem Aufschwung von Charakterologie, Typologien und Ausdruckskunde? -Wegen der Nützlichkeit für die Wehrmachtspsychologie -zB Auswahl der Offiziere  
  • Auf welche Charakterologie stützten sich die meisten Diagnostiker in der nationalistischen Epoche? Philipp Lersch
  • Wie erfassten die Diagnostiker der nationalistischen Epoche den Leistungsaspekt von Offiziersanwärtern? -mit naturwissenschaftlich pyschotechnischen Methoden
  • Welche zwei grundsätzlichen Zugangsmöglichkeiten zur Untersuchung von Individuen postulierte Albert Wellek? -schematisierender typologischer Zugang -konkreter individualpsychologischer Zugang