neurologie (Fach) / Nervus trigeminus (Lektion)

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  • Was ist das Besondere am N. trigeminus? Er hat keine parasympathischen Hirnnervenkerne, transportiert aber für andere Nerven die vegetativen Informationen Tränen-, Rotz- und Speichelfluß und auch den Pupillenschluß bringt uns der Trigeminus, nicht macht!
  • der wievielte Schlundbogennerv ist der N. trigeminus? der Nerv des 1. Schlundbogens
  • Qualitäten er ist gemischt sensibel und motorisch (allgemein somatosensibel und speziell viszeromotorisch)
  • Hirnnervenkerne Ncl. motorius n. trigemini - Kaumuskulatur, vorderer Bauch des M. digastricus und M. mylohyoideus vom Mundboden, M. tensor veli palatini, M. tensor tympani Ncl. spinalis - werden protopathische Informationen/ Sensibilität aus dem Gesicht (grober Druck, Schmerz, Temperatur, Jucken, 'Trigeminusriechen') zugeleitet. Ncl. principalis (pontinus) n. trigemini - erhält epikritische Information (Druck, Berührung, Vibration, Zwei-Punkt-Diskrimination, bewusst(gemacht)e Tiefensensibilität: Stellung und Spannung der Muskeln, Dehnung der Bänder und Kapsel des Kiefergelenkes, Dehnung des Zahnhalteapparates).  Ncl. mesencephalicus n. trigemini - werden propriozeptive Informationen (unbewusste Tiefensensibilität: Stellung und Spannung der Muskeln, Dehnung der Bänder und Kapsel des Kiefergelenkes, Dehnung des Zahnhalteapparates) zugeleitet, d.h. von Muskelspindeln der Kaumuskulatur
  • Warum bezeichnet man den Ncl. mesencephalicus n. trigemini "im ZNS liegengebliebenes Ganglion"? Dies ist das einzige Mal, daß die (pseudounipolaren) Zellkörper sensibler Neurone innerhalb des ZNS liegen. Die zentripetalen Fortsätze ziehen zum motorischen Ursprungskern des N. trigeminus - auf diesem Weg kann der monosynaptische Masseter-Reflex ausgelöst werden. Die Neurone des Kerns schicken ihre eigenen sensiblen Vortsätze bis in die Kaumuskulatur ohne Umschaltung eines sensiblen Ganglions.
  • Wie verlaufen die sensiblen Efferenzen? von den sensiblen HNkernen verlaufen die Fasern als Lemniscus trigeminalis (Tractus trigeminothalamicus) zu den Kerngebieten des Thalamus, besonders des Nucleus ventralis posterolateralis.Der Lemniscus trigeminale begleitet den Lemniscus medialis. Beide werden zusammen als Lemniscus medialis bezeichnet. Die Axone der im Thalamus gelegenen dritten Neurone ziehen als Fibrae thalamoparietales hauptsächlich zum Gyros postcentralis des Lobus parietalis.
  • Klinik bei zentraler Läsion des V. HN -es betrifft selten alle Kernareale auf einmal. Wird der sensible Kern betroffen, was aufgrund seiner großen Ausdehnung bei Hirnstammschädigung sehr leicht der Fall sein kann, resultiert ein Sensibilitätsausfall im Gesicht
  • Was ist bei der klinischen Untersuchung bei einer Trigeminusläsion besonders wichtig? -man sollte nicht nur die peripheren Äste des Nervs in ihrer Funktion einzeln untersuchen, sondern gesondert auch die zentrale Aufteilung des spinalen Kerns. Dies macht man, indem man konzentrisch von peripher in Richtung oral die protopathische Sensibilität (Schmerz, Temperatur, grobe Berührung) der Gesichtshaut überprüft. Man muss protopathische - Ncl spinalis, und epikritische - Ncl. pontinus (feine Berührungsempfindung) gesondert prüfen. -> so können zentrale Schädigungen des Nervenkerns von peripheren Läsionen des Nervs unterschieden werden. Bei kleineren zentralen Schädigungen kann z.B. selektiv die protopathische Sensi der Perioralregion oder auch selektiv die epikritische Sensibilität des Gesichts ausgefallen sein, was mei peripheren Läsionen des Nervs niemals vorkommt!
  • Was versorgt der sensible Anteil? die Radix sensoria (Portio major nervi trigemini) versorgt das: -gesamte Gesicht, die Mund- und Nasenschleimhaut, sowie einen Großteil der Meningen (der Trigeminus ist sensibel -> Haut, sehr sensibel -> Schleimhaut und äußerst sensibel -> Meningen)
  • Was versorgt der motorische Anteil? die Radix motoria (Portio minor nervi trigemini) versorgt motorisch die Kaumuskulatur
  • Verlauf vor Ganglion trigeminale -Austritt als dickster Hirnstammnerv an der Lateralseite der Pons -> zieht nach vorn über die Felsenbeinpyramidenkante, oberhalb des Foramen lacerum -> hier verschwindet er unter der Dura -> dabei bildet er in eine große Duratasche (Cavitas trigeminalis ein großes sensibles Ganglion => das Ganglion trigeminale (Gasseri)
  • Was ist im Ganglion Gasseri? es enthält die Perikaryen eines Großteils der sensiblen Neurone des Kopfes
  • Wo zweigen sich die Äste des N. trigeminus ab? im Anschluß an das Ganglion trigeminale
  • Äste des N. trigeminus -N. ophthalmicus -N. maxillaris -N. mandibularis
  • Gemeinsamkeiten der Äste des N. Trigeminus? -alle drei geben jeweils einen Ast zur sensiblen Innervation der Meningen ab -alle drei gabeln sich nochmals in 3 weitere sensible Äste, wober bei V3 noch ein sehr feiner vierter motorischer Ast abgeht. -jeweils der 1. zieht zu den zugeordneten Schleimhautarealen der Kopfeingeweide -der 2. zur medialen Haut des Gesichtes -der 3. zur lateralen Haut des Gesichtes
  • Wo liegt das Ganglion Gasseri? Es ist ein 1,5cm breites sensibles Ganglion. Das Ganglion trigeminale liegt in einer Vorwölbung der Dura mater, die man als Cavum meckeli oder Cavitas trigeminalis bezeichnet. Sie ragt ihrerseits in eine Knochenvertiefung, die Impressio trigeminalis, in der Pars petrosa des Os temporale hinein. Das Ganglion trigeminale wird von einer Fortsetzung der Arachnoidea, der Cisterna trigemini, umhüllt.Liegt jedoch außerhalb des Arachnoidalraumes Die etwa sichelförmige Gestalt des Ganglions zeigt mit ihrer konvexen Seite nach rostral. Aus ihr entspringen die drei Nervenäste des Nervus trigeminus
  • Verlauf des V1 nach Verlassen des Ganglions tritt der N. ophthalmicus in den Sinus cavernosus ein, in dessen Seitenwand er nach ventral zieht. Er gibt zuerst einen Ast an die Hirnhäute ab, den rückläufigen R. tentorius (R. meningeus recurrens) und zweigt sich dann beim Eintritt dr. die Fissura orbitalis superior in die Augenhöhle weiter in 3 Äste auf. -N. nasociliares -N. frontalis -N. lacrimalis
  • wo gehen die Äste des V1 ab? beim Eintritt dr die Fissura orbitalis superior in die Augenhöhle
  • Äste des N. ophthalmicus -N. nasociliaris -N. frontalis -N. lacrimalis
  • Verlauf und Innervationsgebiet des N. nasociliares -zieht über den N. opticus hinweg zur med. Wand der Orbita, an der er nach vorn zieht. -er gibt einen Ast zu: -> Ganglion ciliare = sensible Versorgung des Bulbus oculi -> mehrere kleine Äste zur sensiblen Versorgung der Cornea -> 2 Nn. ethmoidales -> für die Siebbeinzellen, die Keilbeinhöhle und die Nasenscheidewand -> Endast -> tritt am med. Augenwinkel aus und innerviert in diesem Bereich die Haut und die Konjunktiva (Bindehaut) -> des Weiteren versorgt er die Haut auf dem Nasenrücken bis zur Nasenspitze
  • Verlauf und Versorgungsgebiet des N. frontalis als mittlerer der 3 Äste zieht er im Dach der Orbita nach vorn um sich in seine beiden Endäste aufzuteilen. 1. N. supraorbitalis -> dieser zieht mit seinen 2 Ästen dr. das Foramen supraorbitale/ Incisura supraorbitale zur Haut der Stirn 2. N. supratrochlearis -> er versorgt zusammen mit dem Endast des N. nasociliares den med. Augenwinkel und das Oberlid
  • Verlauf und Versorgungsgebiet des N. lacrimales -er verläuft oben lateral in der Augenhöhle über dem M. rectus lateralis zur Tränendrüse im lateralen Augenwinkel -er nimmt einen postganglionären Ast aus dem Ganglion pterygopalatinum zur sekretorischen Tränendrüseninnervation auf - R. communicans des N. zygomaticus aus N. maxillaris -dann zieht er über die Drüse hinweg, an die er die aufgenommenen vegetativen Fasern wieder abgibt und innerviert anschließend sensibel die laterale Haut des Augenwinkels, des Oberlids und der Konjunktiva
  • Funktion des N. ophthalmicus -sensible Versorgung des gesamten Bereiches der Orbita bzw. des Auges einschließlich der Kornea, die Haut der Stirn und Nase und die oberen Nasenhöhlen und die Nasenscheidewand
  • Verlauf des V2 -nach Verlassen des Ganglion trigeminale zieht er in der basolateralen Wand des Sinus cavernosus nach vorn - tritt dann, nach Abgabe eines R. meningeus zu den Hirnhäten, dr. das Foramen rotundum aus der Schädelbasis aus und erscheint unterhalb von ihr in der Fossa pterygopalatina wieder. hier teil er sich in seine 3 Äste -Rr. ganglionares -N. zygomaticus -N. infraorbitales
  • Verlauf der Rr. ganglionares sie treten als sensible Wurzel in das Ganglion pterygopalatinum ein -> verlassen nach dessen Durchtritt in alle Richtungen die Fossa pterygopalatina und innervieren dann die angrenzende Schleimhaut der Nasenmuscheln, der hinteren Siebbeinzellen sowie den harten und weichen Gaumen (N. palatinus major und Nn. palatini minores
  • Verlauf des N. zygomaticus er spaltet sich in der Fossa pterygopalatinum vom Maxillaris ab in der Fossa pterygopalatina nimmt er, der ursprünglich rein sensible Nerv, efferente parasympathische Fasern vom VII. HN Ganglion pterygopalatinum auf und tritt dann dr. die Fissura orbitalis inferior von unten her in die Augenhöhle ein. Hier gibt er die eben aufgenommenen Fasern zum N. lacrimales ab, mit dem sie dann zur Tränendrüse ziehen. In der Orbita teilt er sich in 2 Äste: - N. zygomaticotemporalis - N. zygomaticofacialis Er verläuft nach vorn, durchbohrt das Jochbein und erscheint in der Fossa temporalis wieder. Er versorgt die Haut über Jochbein und dem vorderen Schläfenbereich
  • Funktion des N. maxillaris - sensible Versorgung der Gesichtshaut der Wange zwischen Auge und Lippen, sowie den vorderen Schläfenbereich lateral des Auges. weiterhin versorgt er die Schleimhäute eines Großteils der Nasenhöhle und des Gaumens, sowie den knöchernen Oberkiefer mit sämtlichen Zähnen
  • Verlauf des N. mandibularis = er ist der kräftigste der drei Trigeminusäste -er verlässt die Schädelbasis dr. das Foramen ovale und tritt dann in die Fossa infratemporalis ein. -hier gibt er seinen R. meningeus ab, der zusammen mit der A. meningea media dr. das Foramen spinosum wieder in die Schädelhöhle eintritt und die Hirnhäute versorgt. - in der Fossa infratemporalis teilt er sich in seine 4 sensiblen Äste: N. auricotemporalis N. alveolaris inferior N. lingualis N. buccalis und der motorische Anteil teilt sich in mehrere Äste, die dann zu den Kaumuskeln des Unterkiefers und des Mundbodens ziehen
  • Was ist das Besondere am Trigeminus? Weil der Nervus trigeminus einen so großen Bereich des Kopfes innerviert, lagern sich an ihn oftmals Äste anderer Nerven an und benutzen ihn gewissermaßen als Leitschiene. So zieht etwa die Chorda tympani ein Stück weit zusammen mit einem Ast des Nervus mandibularis. Der Nervus lacrimalis dient er als Leitstruktur für Fasern aus dem Nervus facialis, die die Tränendrüse aufsuchen An den "N. zygomaticus" lagern sich parasympathische Fasern an, die aus dem Fazialis stammen, die im Ganglion pterygopalatinum umgeschaltet worden sind, um nun als N. communicans in den N. frontalis-Ast "N. lacrimalis" zu gelangen Der Mandibularis wird am meisten von anderen Nerven "missbraucht", denn an ihn bzw. an seine Endäste lagern sich parasympathische Fasern sowohl aus dem Fazialis ( Chorda tympani zu den Schleimdrüsen am Mundboden) als auch aus dem Glossopharyngeus (mit dem N. auricotemporalis zu Glandula parotidea); außerdem laufen an ihm entlang die Geschmacksfasern des Fazialis und zusätzlich enthält er die Neurone aus der Radix motoria, die ja aus dem Nucleus motorius n. trigemini kommt. Der Mandibularis zieht nun durch das Foramen ovale und teilt sich in der Fossa infratemporalis in vier Äste auf:
  • Welche Muskeln innerviert der motorische Anteil des V3 erstens sämtliche Kaumuskeln, zweitens zwei Tensoren (Musculus tensor veli palatini und Musculus tensor tympani) und drittens die beiden unteren Muskeln des Mundbodens (Venter anterior des Musculus digastricus und Musculus mylohyoideus)
  • Verlauf des N. auricotemporalis -legt sich mit 2 Wurzeln wie eine Schlinge um die A. meningea media und zieht dann, nachdem er einige parasympathische Fasern aus dem Ganglion oticum (vom Glossopharyngeus) aufgenommen hat, nach oben dr. die Parotis hindurch, an die er die aufgenommenen Fasern wieder abgibt und endet mit seinen sensiblen Endästen in der Haut der Schläfengegend und der Vorderfläche der Ohrmuschel
  • Verlauf des N. alveolaris inferior =kräftigste Ast aus dem Mandibularis und läuft lateral vom N. lingualis zwischen den bd. Pterygoidei von der Fossa infratemporalis aus nach kaudal, um von medial her dr. das Foramen mandibulae in den Unterkieferkanal einzutreten. In diesem verläuft er, mehrere Äste zu den Unterkieferzähnen und zum umgebenden Zahnfleisch abgebend nach ventral um in Höhe des Kinns als N. mentalis dr. das Foramen mentale wieder auszutraten. - von hier aus innerviert er mit seinen Endästen die Haut über dem Kinn und dem angrenzenden Unterkieferbereich.
  • Verlauf des N. lingualis - nimmt auch parasympathische Fasern auf, präganglionäre Fasern der Chorda tympani. - es treten auch Geschmacksfasern der Chorda tympani auf den Nerv über - er zieht zwischen den beiden Mm. pterygoidei in einem Bogen zum Zungengrund hinab, gibt die Fasern an das Ganglion submandibulare ab und versorgt mit seinen eigenen Fasern allgemein somatosensibel und mit den Fasern aus der Chorda tympani speziell viszerosensibel (Geschmack) die vorderen 2/3 der Zunge -weitere sensible Äste gehen zur Schleimhaut unter der Zunge und zur Gingiva (Zahnfleisch) des Unterkiefers.
  • Verlauf des N. buccalis sehr dünner Ast, der den M. buccinator durchbohrt, ihn nicht inerviert und dann die Schleimhaut der Wange und des angrenzenden Gingiva versorgt
  • Wie heißen die motorischen Äste des N. mandibularis? sie werden nach den Muskeln benannt, die sie versorgen. - N. massentericus -> M. masseter - Nn. temporales profundi -> M. temporalis -Nn. pterygoidei -> Mm. pterygoidei lateralis und medialis -N. mylohyoideus - (Mundbodenmuskulatur) -N. musculi tensor veli palatini - M. tensor veli palatini (spannt das Gaumensegel) -N. musculi tensoris tympani - M. tensor tympani (spannt das Trommelfell im Sinne einer Empfindlichkeitsminderung der Schallleitung
  • Wo entlassen die Trigeminusäste ihre Rr. meningei? Alle drei Trigeminus-Nerven entlassen Rr. meningei zur Dura oberhalb des Kleinhirnzeltes, der Mandibularis ist dabei der einzige Nerv, der seinen Hirnhaut-Ast nicht (!) vor seinem Durchtritt durch die Schädelbasis abgibt, sondern ihn durch das Foramen spinosum zusammen mit der A. meningea media zurückschickt.
  • Funktion des N. mandibularis - sensible Inervation der Gesichtshaut über Kinn und dem angrenzenden Unterkieferbereich ( N. alveolaris inferior) bis hinauf zur Schläfe (N. auricotemporalis) - weiterhin innerviert er sensibel die vorderen 2/3 der zunge, sowie den Unterkiefer mit sämtlichen Zähnen und die Wangenschleimhaut - motorisch die gesamte Kaumuskulatur, d.h. sowohl Kieferöffner - Mundbodenmuskulatur, als auch Kieferschließer (Masseter, Temporalis, Pterygoidei
  • Klinik bei einer Läsion des motorischen Anteils - auf der Seite ist die Kaumuskulatur abgeschwächt, was man beim Kieferschluß, vor allem aber bei der Kieferöffnung feststellen kann. Der Kiefer weicht dabei zur Seite der Schädigung ab ( dies erklärt sich durch den Verlauf der Mundbodenmuskulatur, die beim Öffnen die Mandibula immer etwas nach medial ziehen. Dieses gleicht sich normalerweise dr. den Gegenzug aus, was beim Ausfall der Innervation des Mundbodens einerseits wegfällt.