Controlling (Fach) / güterwirtschafft (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 83 Karteikarten
Beschaffung
Diese Lektion wurde von snesch erstellt.
Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.
- Beschaffung Unter Beschaffung werden jene Tätigkeiten eines Betriebes verstanden, welche die Organisation mit Material, Dienstleistungen, Betriebs- und Arbeitsmittel versorgen.
- Bedeutung der Beschaffung Aufgrund der Verringerung der Eigenfertigungstiefe, der Globalisierung der Märkte, der Kompetenzverlagerung der Lieferanten, dem hohen Rationalisierungspotential im Bereich der Beschaffungslogistik und einem steigenden Bestandsbewusstsein nimmt die Beschaffungsfunktion immer mehr an Bedeutung zu.
- strategische Aufgaben der Beschaffung Beschaffungsmarktforschung Entscheidung zwischen zentraler und dezentraler Beschaffung Entscheidung bezüglich der Organisationsstruktur Analyse, Bewertung und Entwicklung der Lieferanten t Verhandlung über Rahmenvereinbarungen Einführung von Informations- und Kommunikationssystemen Durchführung von Potentialanalysen und Erstellung von Portfolios Verantwortung über das Risikomanagement im Beschaffungsbereich Förderung und Einführung von logistikorientierten Beschaffungskonzepten Kapazitätsplanung Make-or-Buy-Entscheidung
- operative Aufgaben der Beschaffung Die operativen Aufgaben lehnen sich stark am operativen Beschaffungsvorgang an und lauten wie folgt: Bedarfsermittlung (Planung des Materialsortiments und Materialbedarfsplanung) Bestandskontrolle Lieferantenauswahl Budgetfreigabe Bestellung Bestellüberwachung Logistik Zahlungsabwicklung
- Ziel der Beschaffung Ein Ziel der Beschaffung ist die Maximierung des Beitrags, um die Unternehmensziele zu erreichen. Des Weiteren sollte die Beschaffung die Sicherung der Versorgung unter möglichst geringen Kosten als Ziel festlegen
- Funktionen (Prozesse) der Beschaffung Bedarfsermittlung - ZAMKOQ Beschaffungsmarktforschung - Sammlung, Analyse, Aufbereitung und Weiterleitung von Informationen über den Beschaffungsmarkt. Make or Buy – Entscheidungen - Eigenherstellung oder Fremdbezug Lieferantenmanagement - Lieferantenauswahl und -beurteilung, Entwicklung der Lieferanten, Festlegung der Lieferantenpolitik Bestellung und Bestellabwicklung - Ermittlung der Bestellmengen und -zeitpunkte, Lieferbedingungen, Bestellüberwachung, Wareneingangskontrolle, Rechnungsprüfung und -erledigung
- Objekte der Beschaffung - Rohstoffe: gehen unmittelbar und mit hohen Mengen- bzw. Wertanteilen in das Endprodukt ein. Bsp.: Tuch bei Anzügen, Holz bei Möbeln - Hilfsstoffe: gehen ebenfalls unmittelbar, aber nur mit geringen Mengen- bzw. Wertanteilen in das Endprodukt ein. Bsp.: Nähgarn und Knöpfe bei Anzügen. Leim und Farbe bei Möbeln - Betriebsstoffe: gehen nicht in das Endprodukt ein. Sie dienen der Aufrechterhaltung des Produktionsprozesses Bsp.: Schmierstoffe und Energie für Nähmaschinen, Sägen oder Pressen - Zulieferteile: gehen als Komponenten in das Endprodukt ein. Bsp.: Kurbelwellen und Kolbenringe in Motoren, Sitze, Scheiben, Armaturenbretter in Pkws. Zulieferteile sind wie Roh- und Hilfsstoffe in der Stückliste aufgeführt. - Handelswaren: dienen der Ergänzung und Erweiterung der eigenen Produktpalette Bsp.: Zukauf von Mikrowellengeräten, um das Sortiment der Haushaltsgeräte zu ergänzen. Handelswaren erfahren keine (allenfalls eine geringfügige) Bearbeitung - Ersatzwaren: ihr Bedarf ergibt sich aus der Nutzung der Betriebsmittel (Anlagen), vor allem aus deren Verschleiß und Beschädigung. Sie werden im Zuge der Instandhaltung oder des Umbaus der Betriebsmittel benötigt. - Zu den Betriebsmitteln (Anlagen) zählen Maschinen und Einrichtungen zur Erstellung betrieblicher Leistungen Bsp.: Nähmaschinen, Sägen, Pressen, Stapler - Auch Personal muss beschafft werden. - Informationen sind zweckbezogenes Wissen. Sie dienen auch als Entscheidungsgrundlage. - Kapital: es wird zur Beschaffung und Nutzung von Produktionsfaktoren benötigt. - Dienstleistungen sind immaterielle Güter.
- Beschaffungsorganisation Die Beschaffungsorganisation ist der Teilbereich eines Unternehmens, der für die Beschaffung und Bereithaltung der notwendigen Materialien zuständig ist.
- Zentaler Einkauf Ist die Beschaffung zentral organisiert, werden sämtliche anfallende Beschaffungen durch eine zentrale Einkaufsabteilung durchgeführt. Dies kümmert sich sowohl um Büromaterialien als auch große Fertigungsmaschinen. Vorteile gute Einkaufskonditionen Nutzung des Know-How's der Einkäufer größere Verhandlungsmacht
- Dezentraler Einkauf Bei einer dezentralen Organisation, wird jede anfallende Beschaffung durch die Person getätigt, die gerade Bedarf dafür hat. Im Extremfall werden also z.B. selbst Kugelschreiber für die Verwaltung einzeln bestellt. Es gibt somit eine Vielzahl kleiner "Einkaufsabteilungen". Vorteile: Fachwissen (technisches Know-How) aus den Fachabteilungen wird genutzt Nachteile: keine Preistransparenz und eine daraus eventuell entsehende Preisdiskriminierung durch den Anbieter
- Ziele der Beschaffung Zeit Art Menge Kosten Ort Qualität
- Zielkonflikte der Beschaffung Bedarfsträger fordern hohe Servicegrade (zur Vermeidung von Produktionsausfällen) Management fordert Kostensenkungen (z.B. durch Senkung des Lagerbestandes) Hohe Servicegrade verursachen hohe Kosten (hohe Lager und Dispositionskosten) Bei niedrigem Servicegrad geringere Kosten dafür höhere Fehlmengenkosten Kundenbedarfe sind nur schwer einzuschätzen Wie ist die optimale Bestellmenge?
- Welche Institutionen sind an den Beschaffungsprozessen beteiligt ? - Als Bedarfsträger bezeichnet mal alle betrieblichen Bereiche, die Güter/Dienstleistungen verbrauchen. In Industriebetrieben ist der Produktionsbereich der wichtigste Bedarfsträger, im Handel der Absatz. Die Bedarfsträger lösen durch ihre Bedarfsanforderungenden Beschaffungsprozess aus. - Bei der Auftragsfertigung werden die Beschaffung und in weiterer Folge die Produktion erst dann aktiv, wenn ein konkreter Auftrag eines Kunden vorliegt. Bsp.: Auftrag eines Kunden zur Lieferung einer Spezialmaschine. - Wenn sich der Abnehmer gegen die Eigenerstellung und für die Beschaffung vom Markt entscheidet, werden Lieferanten in Anspruch genommen. -Bei den „Third Parties“ handelt es sich in der Regel um spezialisierte Logistikunternehmen, die im Auftrag der Lieferanten oder der Abnehmer Dienstleistungen erbringen. Bsp.: Transport- oder Lagerdienste.
- Zielkonflikt zwischen Versorgungssicherheit und -wirtschaftlichkeit Das Sachziel der Beschaffung soll die „materielles Liqiudität“ sicherstellen, es geht also um die Versorgungssicherheit. Das Formalziel dient der Versorgungswirtschaftlichkeit. Je höher der Fremdbezugsanteil (je geringer der Fertigungstiefe), desto stärker schlagen Veränderungen der Versorgungswirtschaftlichkeit (z.B. bedient durch gestiegene Rohstoffpreise) aus das Unternehmensergebnis durch.
- Wert-Analyse der Beschaffung Die Wertanalyse ist eine organisierte Anstrengung, die Funktionen eines Produktes für die niedrigsten Kosten zu erstellen, ohne dass die • erforderliche Qualität, • Zuverlässigkeit und • Marktfähigkeit des Produktes negativ beeinflusst werden.
- Ziele der Wertanalyse - Kosten senken - Marktgerechtes Gestalten der Leistung - Unnötige Kosten vermeiden - Zusammenarbeit verbessern · Kommunikation · Kooperation · Motivation
-
- Trends der Beschaffung: - Erhöhung des Zukaufanteils - Single Sourcing und Global Sourcing - Aufbau partnerschaftlicher Lieferbeziehungen, vor allem zu den Schlüssellieferanten - E-Procurement: Vielfältige Nutzungen elektronischer Medien für die Beschaffung - Verkleinerung des Materialsortiments (Baukastensystem) und Modularisierung
- Entscheidungen der Bedarfsermittlung - Sortimentsentscheidung legt fest, welche Materialien (Sortimentsbreite und tiefe) in welcher Qualität beschafft werden. - Mengenentscheidung bezieht sich auf bestimmte Verbrauchsperiode.
- Untergliederung der Mengenentscheidungen der Bedarfsermittlung • Primärbedarf: Bedarf der Absatzmärkte des betrachteten Betriebes nach seinen Produkten und Handelswaren • Sekundärbedarf: Bedarf an Rohstoffen, Zulieferteilen, Zwischenprodukten • Tertiärbedarf: Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen. - Bruttobedarf - Nettobedarf
- Methoden zur Bedarfsermittlung: Programmorientierte Bedarfsermittlung für Güter mit hohem Wertanteil (z.B. Pkws) Verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung bei geringwertigen Gütern und bei guter Vorhersagbarkeit des Bedarfs. (z.B. bei Mineralwasser) Schätzung: bei Versagen der beiden ersten Methoden
- ABC – Analyse Die ABC-Analyse ist eine einfache und in der Praxis weit verbreitende Methode, um Materialien anhand ihres Wert-Mengen-Verhältnisses zu klassifizieren. - A-Güter: Materialarten mit hohem Anteil am Wert. - B-Güter: Mit mittlerem Anteil am Wert. - C-Güter: Mit geringem Anteil am Wert.
- Konsequenzen der ABC-Analyse – A-Güter sollten eine besondere Behandlung erfahren z.B. durch • Intensive Marktanalyse und Marktbeobachtung • Genaue Festlegung der Mengen und Qualitäten • Sorgfältige Prüfung der Preise und Konditionen • Wahl zuverlässiger und leistungsfähiger Lieferanten (ggf. Rahmenverträge) • Minimierung der Beschaffungs- und Lagerzeit • Rascher Rechnungsdurchlauf zwecks Skontoausnutzung • Sofortige Buchung der Zu- und Abgänge – C-Güter sollten eine vereinfachte Behandlung erhalten • Mit Lieferanten z.B. monatliche Sammelrechnungen • Telefonische oder automatische Bestellung • Sicherheitsbestände großzügig bemessen – B-Güter nehmen eine Zwischenstellung ein
- Die Material-Matrix
- Die programmorientierte Bedarfsermittlung 3 Arten von Stücklisten: - Mengenstückliste - Strukturstückliste - Baukastenstückliste
- Die verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung Sie basiert auf Verbrauchswerten aus der Vergangenheit und/oder auf Annahmen über den zukünftigen Verbrauch. Sie wird angewandt wenn _ keine Produktprogrammplanung möglich war _ keine Stücklisten vorhanden sind _ die Teile in den Stücklisten nicht erfasst sind (z.B. Kleinteile, Betriebsstoffe) _ der geringe Materialwert (C-Teile) eine programmorientierte Ermittlung nicht rechtfertigt
- XYZ-Analyse Verfahren zur Klassifizierung von Materialien und Teilen nach den Kriterien Stetigkeit und Vorhersagegenauigkeit des Verbrauchs (Bsp: Medizinbedarf eines Krankenhauses)
- Entscheidungskriterien einer XYZ – Analyse - X-Posten für fertigungssynchrone Beschaffungsabwicklungen - Y-Posten für planmäßige verbrauchs- oder bedarfsorientierte Beschaffungsverfahren - Z-Posten für bevorratende Beschaffungsverfahren mit Sicherheitsbeständen oder bedarfsorientierte Spontanbeschaffungen bei guter Verfügbarkeit orientiert an der Wertigkeit
- Schätzungen Analogschätzung: basiert auf Verbrauchsmengen artverwandter Waren. Intuitivschätzung: stützt sich auf Erfahrungen oder „Daumenregeln“, d.h. man verzichtet auf Rechenverfahren.
- Beschaffungsmarktforschung Unter Beschaffungsmarktforschung versteht man die systematische Ermittlung des aktuellen und des zukünftigen Lieferangebots hinsichtlich aller relevanten Merkmale (Sortiment, Menge/Zeiteinheit, Prei, Know-how, Konditionen)
- Ziele der Beschaffungsforschung - Informationsversorgung der Entscheidungsträger - Erhöhung der (Beschaffungs-) Markttransparenz - Erkennen von Beschaffungsrisiken (durch Lieferengpässe) - Erschließung neuer Beschaffungsquellen und Substitutionsgüter - Zielgerichtete Bearbeitung des Beschaffungsmarktes und Aufbau eines guten Beschaffungs-Images
- Objekte der Beschaffungsforschung _ Die Beschaffungsgüter müssen hinsichtlich ihrer Beschaffenheit und Verwendung untersucht werden. => zu hohe Ansprüche („vergoldete Nägel“) => zu hohe Verfügbarkeitsanforderungen („Lieferung gestern“) _ Der Preis ist ein wesentliches Merkmal. _ Aktuelle und potentielle Lieferanten sind hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen und technischen Leistungsfähigkeit zu beurteilen. _ Struktur des Marktes: Anzahl, Qualität, Größenverhältnisse, Machtverhältnisse, Marktentwicklungen.
- Methoden der Beschaffungsforschung Die Marktanalyse wird einmalig oder in bestimmten Intervallen durchgeführt. Sie dient der Erforschung von Beschaffungsmarktdaten zu einem bestimmten Zeitpunkt. Damit ermöglicht sie Aussagen über marktbezogene Grundstrukturen. Die Marktbeobachtung befasst sich mit der Entwicklung der Beschaffungsmärkte im Zeitablauf. Sie dient dazu, die Veränderungen der Beschaffungsmarktdaten offen zu legen. Marktanalyse und Marktbeobachtung werden in den Unternehmen meist nebeneinander eingesetzt. Vielfach baut die Marktbeobachtung auf den Erkenntnissen der Marktanalyse auf. Bei der Sekundärforschung wird zu anderen Zwecken dienendes Informationsmaterial ausgewertet. Die Primärforschung umfasst Untersuchungen, die speziell für diesen Zweck der Beschaffungsmarktforschung durchgeführt werden.
-
- Anlässe für Eigenfertigung oder Fremdbezug-Entscheidungen (Make or Buy) Erstentscheidung: neuer oder zusätzlich auftretender Bedarf Bsp.: Firmengründung, Sortimentserweiterung, Verlagerung der Produktionsstandorte der Abnehmer. Folge-Entscheidung: eine früher getroffene Entscheidung für Eigenfertigung oder Fremdbezug wird in Frage gestellt wegen: _ Veränderung der Beschäftigungslage auf dem Beschaffungsmarkt _ Verschlechterung der Lieferzuverlässigkeit (z.B. Terminüberschreitungen) _ Markteintritt oder Marktaustritt von Lieferanten _ Veränderte Qualitäts- und Flexibilitätsanforderungen _ Änderung der Kosten der Eigenfertigung oder des Fremdbezugs _ Veränderung der Liquiditätslage der Abnehmer _ Auslaufen von Lieferverträgen
- Objekte von Eigenfertigung oder Fremdbezug-Entscheidungen - Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe - Teile oder Baugruppen - IT-Dienstleistungen - Logistik - Facility Management - Einkauf von C-Gütern
- Die Alternative Eigenfertigung oder Fremdbezug unterscheidet sich nach dem Ausmaß Reiner Fremdbezug: Verzicht auf eigene Fertigung, d.h. bestimmte Güter/Dienstleistungen werden ausschließlich fremd bezogen. Sonderform: Kauf von Handelswaren zur Sortimentserweiterung und zur Entlastung der eigenen Kapazität Reine Eigenfertigung: Verzicht auf Fremdbezug. Mischformen aus Eigenfertigung und Fremdbezug.
- Entscheidungskriterien der Make or Buy _ Kerngeschäft und Unternehmensstrategie Leistungen im Zusammenhang mit Kerngeschäft: Eigenfertigung. Andere Leistungen (v.a. Unterstützende Dienstleistungen) können eventuell zugekauft werden. _ Höhe und Regelmäßigkeit des Bedarfs: Vielfach wird der längerfristig gleich bleibende Bedarf durch Eigenfertigung gedeckt. _ Produktionskapazität des Abnehmers: Verfügbare Kapazität ist kurz- und mittelfristig meist unveränderlich und beschränkt die Eigenfertigung. Rechtliche Bindungen (z.B. Liefer- und Beschäftigungsverträge, Patente/Lizenzen) können die Eigenfertigung bzw. den Fremdbezug erschweren. _ Autonomie: Fremdbezug setzt häufig die Preisgabe von Know-how an die Lieferanten voraus. => Gefahr, dass künftiger Konkurrent „gezüchtet“ wird. _ Lieferangebot / Marktmacht: Fremdbezug setzt ein – auch qualitativ – ausreichendes Lieferangebot voraus. Mit steigendem Fremdbezugsanteil hängt auch die Qualität zunehmend vom Lieferanten ab. _ Hohe Qualitäts-, Mengen- und Terminrisiken auf dem Beschaffungsmarkt sind oft das entscheidende Argument für die Eigenfertigung. _ Kapitalbedarf: eine Ausweitung des Fremdbezugs ist kapitalschonend. _ Kosten: Bei Fremdbezug bleiben Teile der Fixkosten erhalten.
- Entscheidungsinstrumente für die Eigenfertigung / Fremdbezug-Entscheidung _ Break-Even-Analyse _ Eigenfertigung oder Fremdbezug-Portfolio _ Investitionsrechnung _ Nutzwertanalyse (Punktbewertungsmethode) _ Checklisten
- Die Break-Even-Analyse Die Menge, bei der im Falle der Eigenfertigung dieselben Gesamtkosten wie für den Fremdbezug anfallen, bei der also unter Kostengesichtspunkten beide Varianten gleichwertig sind, ist der Break Even-Punkt.
- Die Portfolio-Methode Die Portfolio-Methode dient zur Klassifikation strategischer Optionen. Die folgende Abbildung unterscheidet im Hinblick auf die Kriterien „Verfügbarkeit am Markt“ und „strategische Bedeutung“ neun Handlungsfelder, die zu den drei Optionen Eigenfertigung, Selektive Entscheidung und Fremdbezug verdichtet werden.
- Die Nutzwertanalyse ( Punktbewertungsmethode) Die Nutzwertanalyse vergleicht Entscheidungsalternativen mithilfe bestimmter Kriterien.
- Checklisten. Checklisten erfassen eine Vielzahl und Vielfalt entscheidungsrelevanten Kriterien, die man bei der Nutzwertanalyse entsprechend ihrer Bedeutung gewichsten kann. Probleme ergeben sich bei der Verdichtung der Feststellung en zu den einzelnen Fragen zu einem Gesamturteil.
- Lieferantenmanagement: Lieferantenmanagement: Summe aller Maßnahmen zur Beeinflussung der Lieferanten (im Sinne der Unternehmensziele): _ Auswahl _ Entwicklung _ Beurteilung _ Festlegung der Lieferantenpolitik
- Alternativen der Lieferantenbeziehungen
- Zahl der Lieferanten - Alleinlieferant (Single Sourcing) - Zwei Lieferanten (Double Sourcing) Wettbewerb zweier Lieferanten, die ständig im Wettbewerb stehen. Der günstigere erhält das größere Auftragsvolumen - Viele Lieferanten (Multiple Sourcing) - Modular Sourcing (System Sourcing) Baugruppen werden von wenigen (System-)Lieferanten bezogen. Damit Verringerung der Zahl der Lieferanten.
- Beschaffungswege Direktbezug Indirekte Beschaffung (über Handel) vor allem bei großen Mengen/ bei kleinen Mengen/Werten. Vorteil Werten mit Kostenvorteilen der Sortimentsfunktion und Beratung
- Dauer der Lieferantenbeziehung Lieferantenstamm häufiger Lieferantenwechsel Es wird lange Zeit mit denselben es wird die jeweils günstigste Lieferanten zusammen gearbeitet Bezugsquelle gewählt
- Gründe für den Lieferantenstamm: - enger räumlicher und prozessualer Verbund des Abnehmers mit dem Lieferanten. Vorteile für Abnehmer - niedrigere Logistikkosten - bessere Integration der Prozesse - Zeitersparnisse - Abnehmer kann Qualität besser überwachen (vor allem Lieferpünktlichkeit und Qualität) Nachteile: - größere Abhängigkeit beider Parteien - zusätzliche Investitionskosten für den Zulieferer - Nutzung des Wissens über Stärken/Schwächen auf Grund lang andauernder Geschäftsbeziehungen - Hohe Kosten des Lieferantenwechsels Faustregel: Der Wechsel zu einem ausländischen Lieferanten lohnt sich nur, wenn dessen Preise mindestens 10% unter dem Inlandsniveau liegen. - Ungenügende Kenntnisse über alternative Lieferantenquellen als Folge schwach entwickelter Beschaffungsmarktforschung - „Gewöhnung“ an die Stammlieferanten
- Kriterien der Lieferantenbewertung - Merkmale des Lieferanten - Kalküle des Abnehmers
- Merkmale des Lieferanten: - Liefersortiment - Liefermenge (Flexibilität bei Bedarfsänderungen) - Lieferpreise und Lieferbedingungen (Marktmacht und Gegenstand von Verhandlungen) - wirtschaftliche Lage (z.B. Marktposition) - Zuverlässigkeit - Innovationsfähigkeit - Lieferstandort (Nähe vor allem bei fertigungssynchroner Anlieferung) - Ethisches Verhalten („Social Corporate Responsibility
- Kalküle des Abnehmers: - strategische Überlegungen: vor allem Intensität und Dauer der Lieferanteneinbindung (Risikoverteilung!), Autonomieansprüche - Gewichtung der Merkmale des Lieferanten unter strategischen Gesichtspunkten (z.B. das Verhältnis Lieferqualität versus Lieferpreise betreffend) - Anforderungen anderer Bereiche (Gegengeschäfte auf Wunsch des Vertriebs, Vorliebe für regionale oder lokale Lieferanten) - Lieferantentreue
-