Landwirtschaft (Fach) / Glossar Phyto (Lektion)

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Glossar Phyto Kakau

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  • Abundanz (=Populationsdichte): Die Häufigkeit bzw. Dichte von Organismen bezogen auf eine Flächen- oder Raumeinheit.
  • Abundanzdynamik (=Populationsdynamik;Lehre vom Massenwechsel): Die Veränderung der Bevölkerungsdichte einer Art im Verlaufe einer Generation (Oszillation) oder von Generation zu Generation (Fluktuation). (Gilt für Tiere, bei Mikro­organismen spricht man von Epidemiologie)
  • Acervulus flache Myzelmatte, die unter der Kutikula oder Epidermis der Wirtspflanze entsteht und kurze Konidienträger bildet. Bei Reife reißt die bedeckende Schicht und die asexuell gebildeten Konidien werden freigesetzt.
  • Aecidium, Aecidiosporen : Behälter, Sporenlager und Sporen der Rostpilze (Uredinales), gebildet auf dem Haplontenwirt, in dem nach Dikaryontisierung (Plasmogamie) zweikernige Sporen entstehen, welche den Dikaryontenwirt infizieren.
  • Agressivität Die Fähigkeit eines Organismus, eine Pflanze (einen anderen Organismus) zu befallen, an­zugreifen, ihren (seinen) Widerstand zu überwinden, sie (ihn) für seine Zwecke (insbesondere hinsichtlich seiner Ernährung) zu nutzen und sich in oder auf ihr (ihm) zu vermehren. Aggressivität und Pathogenität dürfen nicht verwechselt werden. Z.B.müssen Knöllchenbakterien aggressiv sein, um ihren Wirt zu besiedeln, sie sind aber nicht pathogen.
  • Antheridium männliches Gametangium der Ascomyceten
  • Apothecium schüssel- oder becherförmiger Fruchtkörper der Ascomyceten; mikroskopisch bis makroskopisch.
  • Appressorium : Haftorgan (Anschwellung der Keimhyphe) von Pilzen auf der Oberfläche des Wirtes; Verankerung der Penetrationshyphe.
  • Aquisitionszeit Zeitspanne, die von einem Vektor zur Aufnahme von Viren aus der Pflanzenzelle während der Saugzeit benötigt wird.
  • Alleopathie Gegenseitige Beeinflussung höherer Pflanzen durch Substanzen, die aus Pflanzenorganen frei werden und auf benachbarte Pflanzen einwirken.
  • Ascogon   weibliches Gametangium der Ascomyceten
  • Ascokarp Asci enthaltender Fruchtkörper der  Ascomyceten..                             
  • Ascus sackartiger Behälter, in dem die Reduktionsteilung bei den Ascomyceten stattfindet und die (8) haploiden Ascosporen entstehen. Mz.: Asci
  • Basidie keulenförmige Hyphenzelle, an der nach Karyogamie und Meiose die Basidiosporen gebildet werden
  • Biotrophie Ernährungsform, bei der ein Organismus auf das Vorhandensein lebender Wirtszellen ange­wiesen ist
  • Chlamydospore dickwandige Dauerspore, die terminal oder interkalar asexuell in Hyphen oder Sporen von Pilzen entsteht.
  • Cleistothecium kugelförmiger, die Asci umschließender Fruchtkörper bestimmter Ascomyceten
  • Diapause (Form der Dormanz bei tierischen Organismen): erblich fixierte Entwicklungshemmung durch physiologische Umstimmung des Stoffwechsels, zumeist streng an ein bestimmtes ontogenetisches Stadium gebunden. Dient zur Überbrückung ungünstiger Jahreszeiten (Winter).
  • Dormanz Übergeordneter Begriff für alle Abweichungen von der normalen Entwicklungsgeschwindigkeit. (Bei tierischen Organismen und Pflanzen.) Bei Pflanzen primäre D. (endogene Keimruhe) und sekundäre (induzierte Keimruhe)
  • Dikaryon zwei assoziierte, sexuell verschiedene Kerne enthaltende Zellen
  • Diploidie, Diplont, Diplophase zwei Chromosomensätze mit spezifischer Chromosomenzahl in einem Kern (diploider Organismus resp. diploide Phase des Organismus).
  • Endophyten Bakterien oder Pilze, die im Innern von Pflanzen auftreten, ohne makroskopisch sichtbare Symptome eines Befalls oder Schadens zu induzieren. Die Pflanze wird als gesund bezeichnet.
  • Epidemie Das zeitlich und örtlich begrenzte gehäufte Auftreten einer Pflanzenkrankheit. Darüber hinaus auch jegliche Zunahme der Befallsintensität in Zeit und Raum.
  • Epidemiologie Wissenschaft, die sich mit dem Auftreten und der Ausbreitung von übertragbaren und nicht übertragbaren Krankheiten und deren biologischen, ökologischen und anbautechnischen Determinanten befasst. Wird oft beschränkt auf die Dynamik von Erregerpopulationen in Wirtspopulationen.
  • Eradikative Verfahren Vernichtung von Schaderregern außerhalb oder auf den Wirtspflanzen, z.B. Beizen, Bodenentseuchung und Beseitigung der Zwischen- und Nebenwirte.
  • Fakultative Parasiten Wenig spezialisierte parasitische Pilze, die sowohl auf der Pflanze als auch saprophytisch ihre volle Entwicklung abschließen können.
  • Fitness Fähigkeit eines Genotyps, sich innerhalb einer Population durchzusetzen. Ihre Komponenten sind Virulenz, Krankheitseffizienz, Läsionenwachstum, Sporulationskapazität, Wachstumsrate und Umweltansprüche. Durch Pflanzenschutzmittel selektierte Genotypen von Schadorganismen können sich nur dann in einer Population durchsetzen, wenn sie auch über eine entsprechende ökologische Fitness verfügen; andernfalls hat die PSM-Resistenz nur eine geringe praktische Bedeutung.
  • Fruchtkörper mehr oder weniger differenziertes Hyphengeflecht, in oder an dem Sporen gebildet werden.
  • Gametangium Bildungszelle der Gameten oder dient zur Gametangienkopulation.
  • Gradation Verlauf der Massenvermehrung. Die Gesamtheit der Populationsschwankungen vom Beginn der Individuenzunahme einer Population über den Höhepunkt einer Übervermehrung bis zum Abklingen.
  • Haploidie, Haplont, Haplophase. einfacher Chromosomensatz, alle Gameten und oft auch der vegetative Teil (Ascomyceten) sind haploid.
  • Haustorium Spezialisiertes Organ das der Nährstoffaufnahme vom Wirt zum Schadorganismus dient; bei Pilzen (z.B. Rost, Mehltau) einzellig, bei parasitischen Pflanzen (z.B. Misteln) ein mehrzelliges Gebilde.
  • Hemibiotrophie, Semibiotrophie Ernährungsform parasitischer Pilze, die sich zunächst biotroph und später perthotroph ernäh­ren (z.B. bei Colletotrichum-, Phytophthora-, Cochliobolus-Arten)
  • Hemimetabol Bezeichnung für Insekten mit unvollständiger Verwandlung, deren Jugendstadien dem adulten Tier ähneln, sich auf gleiche Weise ernähren und von diesem nicht durch ein echtes Puppenstadium getrennt sind.
  • Heterothallisch Bezeichnung für Pilze die zur geschlechtlichen Fortpflanzung sexuell differenzierte Thalli benötigen.
  • Holometabol Bezeichnung für Insekten mit vollständiger Verwandlung, deren Jugendstadien im Körperbau keine Übereinstimmung mit dem adulten Tier aufweisen, i.d.R. eine abweichende Lebens- und Ernährungsweise besitzen und vom Imaginalstadium durch ein echtes Puppenstadium getrennt sind.  
  • Homothallisch Bezeichnung für Pilze die zur geschlechtlichen Fortpflanzung nur einen Thallus benötigen
  • Hyphe fädiger Abschnitt des Thallus eines Pilzes
  • Infektion Das Eindringen von Parasiten oder Endophyten in einen Wirt und die Errichtung eines stabi­len, permanenten oder temporären parasitischen Verhältnisses.
  • Infektionszeit Die Zeitspanne zwischen Eindringen eines Pathogens in den Wirt bis zur Herstellung eines stabilen permanenten oder temporären parasitischen Verhältnisses; erster Abschnitt im Verlaufe der Pathogenese. Noch keine makroskopisch sichtbaren Symptome.
  • Inkubationszeit Phase vom Anlanden der Keime bis zum Auftreten von Symptomen.  Schließt Infektionszeit mit ein
  • Inokulum Vermehrungseinheiten eines Krankheitserregers, die, wenn sie mit ihrem Wirt zusammentreffen, unter geeigneten Umweltbedingungen eine Infektion verursachen.
  • Isolat Durch Isolation von frischem Material gewonnene Reinkultur eines Mikroorganismus sowie jede Subkultur, die von ihr hergestellt wird.
  • Karyogamie Kernverschmelzung
  • Konidie asexuell; oft an oder in bestimmten Organen gebildete Pilzsporen
  • Konidiophor Konidienträger
  • Krankeheit Jede Abweichung vom normalen Verlauf der Lebensvorgänge bei Pflanze, Tier und Mensch, die mit einer Schwächung des betreffenden Organismus oder seiner Teile verbunden ist und unter Umständen zum Tod führen kann.
  • Kurativ Wirkung von Pflanzenschutzmitteln gegenüber Schaderregern an bereits befallenen oder erkrankten Pflanzen. Diese werden durch die Anwendung „geheilt“ Bei Pflanzenkrankheiten wird „kurativ“ für eine Wirkung eines PSM während der Inkubationszeit verwendet.
  • Läsion Deutlich ausgeprägte lokal begrenzte chlorotische oder nekrotische Flecken an Pflanzen.
  • Mykorrhiza Symbiose zwischen Pflanzenwurzeln und Pilzen; endotrophe / ektotrophe Mykorrhiza