Medizin (Fach) / Pädiatrie (Lektion)
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Pädiatrie
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- allometrisches Wachstum Unterchiedliches Wachstum der verschiedenen Körperteile und Organe.
- Normgrenzen im Entwicklungsverlauf. Die Norm ist die 2-Sigma-Grenze, bzw. die 3 und 97 Percentile. Die individuelle Percentilenkurve beim Kopfumfang bleibt konstant.
- Zahnentwicklung 6 Monat: untere Schneidezähne (3-12 Monaten) Milchgebiss: 20 Zähne. Mit 3 Jahren vollständig. Zahnwechsel beginnt mit oberen Molaren im Alter von 6 Jahren. Die dritten Molaren (Weißheitszähne ab 16 Jahren).
- Wurzelknochenentwicklung Mit 2 LJ sind radiologisch 2 Handwurzelknochen erkennbar, mit 12 LJ alle. Die prospektive Größe kann sich mit ca 7 Jahren anhand der Handwurzelentwicklung errechnet werden.
- Bewegungsentwicklung Pränatale Bewegungen ab der 7-8 Woche. Neugeborenes: Überwiegen des Beugetonus. 4-5 Monat: gut greifen, Kopf in Bauchlage sicher halten 9 Monat: selbstständiges Sitzen 6-12 Monat: Pinzettengriff 18 Monat: sicher laufen auf dem Rücken liegende Säuglinge drehen sich mit 5 Monaten
- Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter. U1: unmittelbar nach Geburt U2: 3-10 Tag U3: 4-6 Woche U4: 3-4 Monat (motorische, neurologische Störungen) U5: 6-7 Monat U6: 10-12 Monat U7: 21-24 Monat U8: 43-48 Monat (3 1/2 bis 4 Jahre) U9: 60-64 Monat (5 bis 5 1/2 Jahre) U10/J1: 13-14 Jahr
- Gewichtsentwicklung eines Kindes. Geburtsgewicht ca 3-3,5kg 1J: Gewicht verdreifacht 6J: versechsfacht 12J: verzwölffacht
- Körperlängen-Entwicklung eines Kindes. Geburt: 50 cm 1J: 75cm 6J: 115cm 12J: 150cm Wachstumsschub bei Mädchen früher, jedoch geringer ausgeprägt.
- Entwicklung der Kopflänge, sowie der Kinderfüße in Zahlen. Kopflänge: - Kind: 1:4 Erwachsener: 1:8 Kinderfüße: - bei Laufanfängern Wachstum um 1,5mm/Monat, später 1mm/Monat
- Zeichen der Reife eines Neugeborenen. Haut rosig wenige Lanugo-Haare mit kahlen Stellen Ohrmuschel mit bis in die Peripherie reichendem Knorpel mind. ein Hoden ist deszendiert große Labien bedecken die kleinen Brustdrüsen ca 10mm Extremitäten flektiert, Muskelhypertonus Fingernägel überragen die Fingerkuppen Plantarlinien reichen bis in die vorderen 2/3 der Füße
- U 1 Vorsorgeuntersuchung im Kreissaal nach Apgarschema nach 1, 5 und 10 Minuten. Beurteilung des Vitalzustandes (Hautkolorit, Muskeltonus, Herz-, Atemfrequenz, Reflexe) und des Reifegrades. 2 mg Vit. K zu Blutungsprophylaxe Credé-Prophylaxe (keine Pflicht mehr) mit 1% Silbernitratlösung in die Bindehautsäcke (Ophtalmitiden-Prophylaxe)
- Credé-Prophylaxe (keine Pflicht mehr) Eintropfen von 1% Silbernitratlösung in die Bindehautsäcke eines Neugeborenen bei der U1 (Ophtalmitiden-Prophylaxe). Alternative: 0,5% Erythromycinsalbe
- U 2 Vorsorgeuntersuchung 3-10 Tag Klinische Untersuchung Sono der Hüfte (Subluxationsprüfung mit Ortolani-Zeichen deshalb nicht) Hörtest Screening mit dem Filterpapiertest (Hypothyreose, PKU, Galaktosemie...) Besprechen von Vitamin D- (Rachitis), Jod- und Fluorid-Prophylaxe, sowie anstehenden Impfungen (ab 2 Monat)
- U 3 Vorsorgeuntersuchung 4-6 Woche erweiterte Basisuntersuchung mit klinischer Untersuchung und ggf. Wiederholung der Sono-Hüfte Überprüfung der Verhaltensmuster: Sozialverhalten (lächelt), Spielverhalten (fixiert und folgt) und Sprache (zufriedenes Stöhnen und Seufzen). Motorik: Kopf zur Seite drehen und Reflexe (s. Extrakarte)
- U 4 Vorsorgeuntersuchung 3-4 Monat Überprüfen von zentralen Tonus- und Koordianationsstörungen: - vokalisiert spontan - Kopf kann in Bauchlage gehalten werden - lächelt spontan - anschauen und spielen mit eigenen Fingern Sehtest (fixieren und folgen) Hörtest (Rassel, Papierknistern, Klatschen)
- U 5 Vorsorgeuntersuchung 6-7 Monat Überprüfung zerebraler Bewegungsstörungen und geistiger Entwicklung: - antworten vokalisiert bei ansprechen - sichere Kopfkontrolle - Mitarbeit beim Hochziehen - aufrechtes Sitzen mit Unterstützung - greifen mit beiden Händen abwechselnd, transferieren von Hand zu Hand - freut sich über Zuwendung
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- Reflex-Überprüfung in der U3. - Magnetreflex (Füße folgen) - Schreitreaktion - Steigreaktion (bei Kantenberührung) - Placing Reaktion - Galant Reflex (Rückgratreflex mit Anheben des Beckens und Strecken der betreffenden Extremitäten) - Glabella Reflex (Augenschluß bei Druck auf Glabella) - Puppenaugenphänomen - Halsstellreaktion - Moro-Reflex (Umklammerung bei Fallenlassen) - Bauer-Reaktion (Kriechen bei Widerstand gegen Füße) - TLR (tonischer Labyrinthreflex in Bauchlage) - ATNR (assymetrisch tonischer Nackenreflex) (Kopf zu einer Seite drehen, dabei Strecken der betroffenen Extremitäten) - STNR (symetrisch tonischer Nackenreflex) (Beugen des Kopfes erzeugt Beugung der Arme und Streckung der Beine, umgekehrte Reaktion bei Strecken des Kopfes) - Greifreflex palmar und plantar - LSR (Labyrinthstellreflex) (Kopf wird im Raum ausgerichtet, auch auf schiefer Ablage)
- U 6 Vorsorgeuntersuchung 10-12 Monat - Fremdeln (Sozialentwicklung) - Pinzettengriff - Stehen mit Festhalten und Hochziehen zum Stehen - Spielt mit Gegenständen - Doppelsilben (mamama)
- U 7 Vorsorgeuntersuchung 21-24 Monat - Imitiert Erwachsenentätigkeiten - Trotzreaktionen - gebraucht mind. 20 Worte, versteht und befolgt Aufforderungen - umgeht Hindernisse, setzt sich zum Spielen, steigt Treppen - Fieberkrämpfe erfragen
- U 8 Vorsorgeuntersuchung 43-48 Monate Sehtest monookulär Hörtest mit Tympanometer oder Kleinaudiometer Muskeltonus Urinuntersuchung
- U 9 Vorsorgeuntersuchung 60-64 Monat Sehprüfung Hörprüfung Hand-Augen-Koordinaion (Dreieck, Quadrat und Kreis abzeichnen) Sprachfähigkeit (Möhring-Lauttreppe mit Bildern) Urinstatus ggf. Blutdruck
- U 10/ J1 Vorsorgeüberprüfung 13-14 Jahre ggf. ohne Beisein der Eltern Anamnese (Erkrankungen, Schule, Famile) Untersuchung (Pubertätuntersuchung, Blutdruck) ggf. Cholesterin
- Lebendimpfstoffe MMR (Masern, Mumps, Röteln) Poliomyelitis Varizella (Zoster) Gelbfieber Sofern die Impfungen nicht simultan gegeben werden, sollte ein Mindestzeitabstand von einem Monat eingehalten werden (Außer bei Gelbfieber: hier auch 2 Wochen ausreichend) Gegen Tuberkulose wird eine Impfung mit für den Menschen weitgehend apathogenen Keimen als Lebendimpfung durchgeführt (abgeschwächter Lebendimpfstoff; BCG= Calmette-Guerin). Im Allgemeinen impft man streng intrakutan direkt nach der Geburt. In Deutschland wird jedoch die BCG-Impfung von der STIKO (ständigen Impfkommission) seit 3/98 nicht mehr empfohlen. Nebenwirkungen können verstärkte Ulzerationen, eine generalisierte BCG-Erkrankung, eine BCG-Osteomyelitis oder BCG-Meningitis sein. Der Schutz der BCG-Impfung scheint auf 6-10 Jahre beschränkt zu sein und verhindert offensichtlich nur die schweren generalisierten Erkrankungen. Tuberkulinpositive Kinder dürfen nicht geimpft werden. Der Impferfolg muß durch eine erneute Tuberkulintestung überprüft werden
- Wie wird geimpft? Totimpfstoffe i.m.Lebendimpfstoffe s.c. oder i.m.Bei Blutungsneigung können i.m. Impfstoffe auch s.c. gegeben werden.
- Finkelstein-Regel Berechnung der täglichen Milchmenge: Trinkmenge ml = (Lebenstage - 1) x 50 - 70
- Stilldauer bzw. tägliche Stilllmenge. Stilldauer ca 4-6 Monate, jeweils nicht länger als 20 min. tägliche Milchmenge: ersten 10 Tage ca 500-600 ml ab 3 Woche 110-150 ml/kg/KG/d Finkelstein-Regel
- Wachstumschübe und Genitalentwicklung bei Jungen und Mädchen. Der Pubertätswachstumsschub bei Jungen tritt im Mittel um 13,9 Jahre auf, der erste Beginn der Genitalentwicklung liegt bei 11,2 Jahren (8,5-15,5). Der Pubertätswachstumsschub bei Mädchen beginnt bereits etwa ein Jahr vor der Menarche (erste Periode). Der Gipfel liegt um den 12. Geburtstag herum, während um den 13. Geburtstag im Mittel die Menarche einsetzt. Die individuellen Streubreiten sind erheblich (9,5-15,0 für das Pubertätswachstum und 10,5-17,0 für die Menarche).
- Lesch-Nyhan-Syndrom eine seltene angeborene X-chromosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung mit Hyperurikämie und vermehrter Harnsäure-Ausscheidung im Urin bezeichnet. Sie führt zu folgenden Symptomen: • Gicht • Nierensteine bzw. Harnsäuresteine in den ableitenden Harnwegen • psychomotorische Retardierung • Tendenz zur Selbstverstümmelung • Dystonie, Spastik, Choreoathetose Die Diagnose wird durch Nachweis der erhöhten Harnsäurekonzentration im Serum gestellt. mehr als 6 mg % bei Säuglingen, mehr als 8 mg % bei älteren Kindern
- DD Atrophie, Marasmus und Kwashiokor Atrophie (LSG < 80%) und Marasmus (3 Welt) entstehen aufgrund hypokalorischer Ermährung. Es imposrnieren vordergründig Abnahme des subkutanen Fettes und Muskeln Kwashiorkor bei unzureichendem Eiweißmangel (Fütterung ausschließlich mit Maisbrei): zusätzlich Eiweißmangelödeme, Fettleber, Neuropathien, sowie Hautatrophien, Haarausfall, Pigmentverlust.
- Merkmale der Adipositas bei alimentärer Adipositas sind die Kinder - hochwüchsig (Adiposogigantismus) - Pseudogynäkomastie - Mikropenis (mit vorgetäuschtem Hypogonadismus) - Striae Abschätzung des Körperfettanteils durch Trizepshautfaltendicke
- Hypervitaminosen Durch Überdosierung von Vitamin A Vitamin D Vitamin K
- Muttermilch-Arten nach Zusammensetzung. Kolostrum (Vormilch) bis zum 5 Tag mit aktiven immunkompetenten ZellenÜbergangsmilch (transitorische Milch) bis 8 Tag.danach reife Frauenmilch mit Energieträgern (Fett und Lactose, Anteil an Funktionsproteinen geht zurück)
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- Kathetertechnik nach Broviac zur totalen parenteralen Ernährung Verläuft mehrere cm in der Subcutis bevor er in V. subclavia oder jugularis mündet. Entzündungen und Thrombosen sind seltener
- Vitamin D-Mangel-Rachitis Ätiologie Symptome Diagnostik Therapie Ät: unzureichende Zufuhr, Malnutrition, ungenügende Sonnenexposition. Symptome: Trinkunlust, Unruhe, Schreckhaftigkeit (Hypokalziämie), Schwitzen am Hinterkopf, Bewegungsarmut. Kraniotabes, rachitischer Rosenkranz, Caput quadratum, epiphysäre Auftreibungen, Glockenthorax, Froschbauch, Schmelzhypoplasie, Tetanie, Laryngospasmus Diagnostik: typische Klinik mit Chvostek-Zeichen. Hypophosphatämie und Hyperphosphaturie. Kalzium im Blut kann normal sein. AP erhöht. Therapie: 5000 IE/d Vitamin D3 und 1g Kalzium/d für 3 Wochen, anschließend weitere Prophylaxe mit 500 IE bis zum ersten Lebensjahr. Tabletten nicht in Flasche geben!
- Vitamin D-abhängige Rachitis hereditär, autosomal-rezessiv Typ I mit Enzymdefekt (in Niere) Typ II mit Rezeptordefekt (Endorganresistenz) Bestimmung der Rezeptoren in den Hautfibroblasten Th: lebenslange Therapie mit Calcitriol und Kalzium. Prognose schlecht (Versterben an Pneumonie).
- Phosphatdiabetes familiäre hypophosphatemische Rachitis X-chromosomal-dominant, Mädchen doppelt so häufig betroffen. Durch Verminderung des Kalzium-Phosphatproduktes kommt es zu Störung der Knochenmineralisation. Genu und Coxa vara, Minderwuchs, Zahnentwicklungsstörungen, Inenohrschwerhörigkeit Th: Phosphor und Calcitriol Gabe langsam bis 1 myg/d steigern
- kongenitale Hypophosphatasie autosomal rezessiv Mangel an Alkalischer Phosphatase Fehlende bzw. unzureichende Verkalkung infauste Prognose, keine kausale Therapie DD: Osteogenesis imperfekta
- Neugeborenenperiode die ersten 4 extrauterinen Wochen
- Perinatale Periode 29 SSW bis einschließlich die ersten 7 Lebenstage.
- Geburtsgewicht und seine Abweichungen ELBW: < 1000 g (extreme low birth weight) VLBW: < 1500 g SGA: < 10 Percentile (Mangelgeburt, untergewichtiges Neugeborenes) Norm: zw. 10 und 90 Percentile LGA: > 90 Percentile (large for gestational age)
- Gestationsalter und Beurteilung (reifes, übertragenes, frühgeborenes) Alter vom 1 Tag der letzten Menstruation gezählt: Reifes Neugeborenes: 259-294 Tage (37-42 Wochen) Frühgeborenes: < 37 Woche Übertragenes: >42 Woche
- Totgeburt Fetus mit einem Mindestgewicht von 500g ohne Lebenszeichen.
- häufige Erkrankungen Früh- und Mangelgeborener in der perinatalperiode. fetale Azidose Hypothermie (zu wenig braunes Fettgewebe) Hypoglykämie (erhöhter Energiebedarf bei verminderter Energiereserve) Polyzythämie (aufgrund chronischer intrauteriner Hypoxien)
- optimale Umgebungstemperaturen für Neugeborene reifes N.: 32° Mangelgeburt: 35°
- Atem- und Herzfrequenz Neugeborener Atemfrequenz 40-60 /min Atmung setzt ca 15-30 sec nach der Geburt ein. Herzfrequenz: 200/min direkt nach der Geburt, wenige Stunden später 120-140/min
- Mekonium Kindspech wird innerhalb des ersten Lebenstages abgesetzt, ist dies nicht der Fall und ist eine Klysmagabe erfolglos, muss weiter Abklärung erfolgen.
- Ab wann eigene Urinproduktion? ab der 12 SSW
- Blutbild-Charakteristika eines Neugeborenen. abhängig vom Zeitpunkt des Abnabelns (Blutübertritt aus der Plazenta) Gesamtblutmenge ca 300ml Polyglobulie mit neutrophiler Leukozytose und Linksverschiebung. Trimenon-Reduktion: im 3 Monat sistiert die Erytropoese, es kommt zu einer physiologischen Anämie
- Humorale Leihimmunität durch diaplazentaren Transfer von IgG ab der 14 SSW in der 36 SSW abgeschlossen. eigene IgG-Produktion ab der 17 SSW, IgA ab der 30 SSW.
- Abschätzen des Gestationsalters anhand neurologischer Befunde Pupillenreaktion Beginn ab 29 SSW, konstant ab 31 SSW Glabella-Reflex: Beginn 32 SSW, konstant ab 34 SSW Schulter-Reflex: Beginn 33 SSW, konstant ab 36 SSW
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