Sozialpsycho 3 (Fach) / VO 2: Individualleistungen in der Gruppe (Lektion)
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Gruppe
Diese Lektion wurde von sarah89 erstellt.
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- Was ist eine Gruppe (Definition) eine Gruppe besteht aus 2 oder mehreren Individuen, ist gekennzeichnet durch die Face-to-face Interaktion, deren Mitglieder sich ihrer Mitgliedschaft bewusst sind, so wie der Mitgliedschaft der anderen Mitglieder und ihrem positiven Abhängigkeitsverhältnis, in dem sie sich bemühen ihre gegenseitigen Ziele zu erreichen.
- Gemeinschaft vs Gesellschaft: Gemeinschaft: interpersonelle Beziehungen (community) und Gesellschaft (formelle Zugehörigkeit, association)
- Was ist "Entiativität"? Die Eigenschaft der Gruppe als distinkt, kohärent und als Einheit wahrgenommen zu werden. (Auch wenn große Unterschiede zwischen den Gruppen möglich sind)
- Welche 4 Gruppentypen gibt es? Intime Gruppe, Arbeitsgruppe, soziale Kategorien, lose Assoziationen
- Intime Gruppen: Freunde, Familie, Street Gang
- Arbeitsgruppen: Projektmitarbeiter, Schauspielerensemble, Jury-Mitglieder...
- Soziale Kategorien: amerikanische Bürger, Frauen, Juden, Doktoren
- Lose Assoziation: Warteschlange vor Supermarktkasse, Studenten bei einer Vorlesung, Teilnehmer an einer SPortverantstaltung
- In welchen Variablen unterscheiden sich die 4 Gruppentypen signifikant? Entiativität, Persönliche Wichtigkeit, Wichtigkeit, Interaktion alle Variablen absteigend in der RHF: Intime Gruppe, Arbeitsgruppe, soziale Kategorie, lose Assoziation
- Eigenschaften: Intime Gruppe: klein, hoch interaktiv , langlebig, hoch interaktiv, schwierig einzutreten und auszutreten
- Eigenschaften Arbeitsgruppe: klein, interaktiv, wenig langlebig, durchlässiger
- Eigenschaften Soziale Kategorien: große Gruppe, lange Geschichte, undurchlässige Grenzen, geringe Interaktion
- Lose Assoziation: geringe Interaktion und kleinere Gruppe, sehr kurzlebig
- In welchen Aspekten des BEZIEHUNGSSTILS unterscheiden sich die 4 verschiedenen Gruppen? (und wie)? Kosten/Nutzenrechnung: Arbeitsgruppe am höchsten Gleichheitsprinzip: intime Gruppe am höchsten, lose Assoziation geringsten Gemeinsame Nutzung von Ressourcen: Intime Gruppe am höchsten, lose Assoziation viel weniger Autoritätsgefälle: Intime Gruppe und Arbeitsgruppe gleich auf, lose Assoziation am niedrigsten
- Was ist "social facilation"? Personen fahren schneller Rad, wenn sie in einem direkten Wettbewerb mit anderen Teilnehmern stehen.
- Was ist der Audience-Effekt? Bei Beobachtungen durch andere werden Teilnehmer besser (-> in Nachfolgeuntersuchungen nicht mehr)
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- Was besagt die Drive-Theorie? Die Anwesenheit anderer Personen führt zur Erregung und dies wiederum zur Verstärkung der dominanten Reaktion. Wenn diese korrekt ist kommt es zur Social facilatation, wenn inkorrekt zur Social inhibition. d.h. Wenn man den Stoff als schwer empfindet wird man bei der Anwesenheit von anderen schlechter, wenn man ihn leicht empfindet besser.
- Was besagt das evaluation apprehension model? Belohnung und Strafe werden früh in der Kindheit gelernt --> Die Anwesenheit anderer führt zu einer Erhöhung der Aktivierung, weil EVALUATION erwartet wird --> soziale Erleichterung tritt nur dann auf, wenn die Anwesenheit anderer auch zu einer Evaluation führen kann
- Wann tritt social facilitation auf? wenn Evaluation erwartet wird
- Was besagt die Distraction Conflict Theory? Die Aufmerksamkeit kann nicht auf 2 Dinge gleichzeitig gelenkt werden. Man muss sich entscheiden, wem man mehr Aufmerksamkeit schenkt, dem Anderen (Publikum) oder der Aufgabe. Wenn eine Person eine Aufgabe erfüllt, reicht die reine Anwesenheit anderer, um sie in einen "Aufmerksamkeitskonflikt" zu stürzen - Konzentration auf die Aufgabe vs. Konzentration auf das Publikum.Dieser Konflikt löst erhöhte Aktivierung aus der zu "sozialer Erleichterung" führt.
- Was sind andere Erklärungen für soziale Erleichterung? - Selbstaufmerksamkeitstheorie - Selbstpräsentation - Grenzen der Aufmersamkeitskapazität
- Selbstaufmerksamkeitstheorie als Erklärung für soziale Erleichterung: Wenn man die Aufmerksamkeit auf sich selbst richtet (z.B. durch Spiegel), werden die Diskrepanzen zwischen dem tatsächlichen und dem gewünschten Verhalten bewusst --> dies führt zum Wunsch der Reduktion der Diskrepanz --> man beeilt sich / flüchtet Wenn die Diskrepanz zu groß ist --> Verhalten wird eingestellt, Aufmerksamkeit wird auf andere Dinge gelenkt
- Selbstpräsentation als Erklärung für soziale Erleichterung: Motivation, sich im besten Licht darzustellen (saliente PErsonen werden extremer bewertet) Bei Anwesenheit anderer erhöhte Anstrengung wenn dies nicht möglich ist --> Scham, Leistungsverminderung
- Grenzen der Aufmerksamkeitskapazität als Erklärung für soziale Erleichterung: Wir können uns nicht auf alles gleichzeitig konzentrieren (magical number 7), je nachdem, ob wir uns auf AUFGABE oder PUBLIKUM konzentrrieren, werden wir besser oder schlechter.
- Stoop-Test, was müsste laut der Drive-Theory passieren? Bei Anwesenheit anderer Personen müssten Wöter, die in gleicher Farbe geschrieben wurden, schneller genannt werden und Wörter in anderer Farbe langsamer
- Stoop-Test, was müsste laut Conflict-Distraction Theory passieren? Bei Anwesenheit anderer Personen wird der Aufmerksamkeitsfokus eingeengt - Wörter in anderer Fabe sollten schneller genannt werden
- Aufgaben-Taxonomie nach Steiner: Welche 3 Variablen gibt es bei einer Aufgabe? Teilbarkeit : Teilbar / Unteilbar Maximierbarkeit: Maximierbar / Optimierbar Individueller Beitrag; addidiv / Kompensatorisch / disjunktiv / konjunktiv
- Maximierbare Aufgabe: so viel wie möglich
- Optimierbare Aufgabe: so gut wie möglich
- Additiver Individueller Beitrag: Gruppenleistung besteht aus der Summe der Einzelleistungen
- Kompensatorischer Individueller Beitrag: Mittelwert aus allen Individualleistungen
- Disjunktiver Individueller Beitrag: ein Individualbeitrag wird ausgewählt (z.B. wo fahren wir auf urlaub hin - 1 vorschlag gewinnt)
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- Konjunktiver Individueller Beitrag: das schwächste Mitglied bestimmt die Gruppenleistung
- Gruppenleistung bei additiven Aufgaben Gruppe ist besser als das beste Gruppenmitglied
- Gruppenleistung bei kompensatorischen Aufgaben Gruppenleistung ist besser, als die meisten Individualleistungen
- Gruppenleistung bei disjunktiven Aufgaben Gruppenleistung ist gleich gutr bis schlechter als die beste Individualleistung
- Gruppenleistung bei konjunktiven Aufgaben Gruppenleistung ist so gut wie die schlechteste Individualleistung
- soziale Faulheit: Was besagt der Ringelmann-Effekt? je mehr Personen an einem Gruppenexperiment teilnahmen, desto weniger trug der Einzelne bei je größer die Gruppe, desto weniger leistet die individuelle Person
- Was sind Gründe für den Ringelmann-Effekt? - Koordinationsverlust - Motivationsverlust
- Koordinationsverlust als Grund für Ringelmann-Effekt Aufgrund des ständigen Gerangels können sich die Teilnehmer nicht auf ihre gesamte Kraft konzentrieren (man wird durch die anderen gestört)
- Motivationsverlust als Grund für Ringelmann-Effekt Die Teilnehmer verlieren an Motivation und geben nicht mehr ihr Bestes ("die anderen werdens schon machen")
- Überprüfung der Ringemann-Hypothese: Wie stark ist Koordinationsverlust, wie stark Motivationsverlust? Wie war das Experiment aufgebaut - Ergebnisse und Kritik: VG1: reale Gruppe (MV + KV) VG2: 1 reale Vpn, anderen unreal - zogen nichtdadurch war KV ausgeschaltet - reiner MV konnte beobachtet werden Experiment: MV 15%, KV 7% Kritik: allein die Anwenheit der anderen (oder das Gestöhne) kann zu KV führen --> keine 100% Pseudogruppe
- Welcher Versuch über Motivationsverlsust und Koordinationsverlust schaffte eine völlig 100% Pseudogruppe - wie und welche Ergebnisse? Vpn mussten klatschen und schreien so laut sie konnten VG1: alleine VG2: 2 Mitglieder VG3: 6 Mitglieder Pseudogruppen: Vpn waren taub und blind (Augenbinden und Kopfhörer) - KV war ausgeschaltet Reale Gruppen: Mitglieder sahen und hörten einander Ergebnisse: Individualleistung blieb immer gleich, in der Realen Gruppe nahm die Leistung am stärksten ab, in der Pseudogruppe nahm sie auch ab --> ähnliche Ergebnisse wie Seil-Experiment (MV ist größer als KV)
- Wann (wo) tritt soziale Faulheit auf? bei physischen Aufgaben (Schreien, Klatschen, Ziehen, Schwimmen) kognitiven Aufgaben (Ideengenerisierung) Evaluativen Aufgaben (Herausgeberschaft; Therapien, Bewertung von Gedichten) Wahrnehmungsaufgaben (Lösen eines Labyrinth-Rätsels, Aufmerksamkeitstest) Gruppentherapien...
- Aufteilungsgerechtigkeit: Personen glauben, dass die anderen Mitglieder auch faul sind und es soll eine gerechte Leistungsaufteilung geben
- Gründe für soziale Faulheit: Aufteilungsgerechtigkeit Evaluationsdiffusion Vergleichsstandard
- Evaluationsdiffusion: Durch andere Mitglieder, wird man anonymer, eigene Leistung wird dabei zu wenig gewürdigt --> Leistungsmotivation sinkt
- Vergleichsstandard: es gibt keinen Vergleichsstandard in der Gruppe
- Wie wird soziale Faulheit reduziert? (Reduktion durch...:) - klare persönliche Identifikation durch Vorgesetzte: Wer hat wann was wo wie gemacht? - Persönliche Involviertheit in die Aufgabe: ist Aufgabe wichtig oder überflüssig? - Anstrengung der Partner: wenn er sich mehr anstrengt, strengt man sich selber auch mehr an - Inter-Gruppen-Vergleiche: Vergleich mit anderen Gruppen (Wettbewerb) - wichtige und sinnvolle Aufgaben
- Truckman: 5 Stufen der Gruppengeschichte (bei der Gruppensozialisation): 1. Foming 2. Storming 3. Norming 4. Performing 5. Adjourning
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