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wichtige Begriffe/Definitionen in der Psychiatrie

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  • Alkoholhalluzinose Halluzinose: Halluzinationen auf einem einzelnen Sinnesgebiet stehen ganz im Vordergrund des psychopath. Bildes (z.b. opt. Halluzinose) akust. Halluzinose im Rahmen einer chron. Alkoholabhängigkeit Dauer: ...
  • Wernicke-Enzephalopathie schwerste Alkoholfolgeerkrankung, bei bis zu 10% aller chron. alkoholabhängigen Pat. Klinik: Bewusstseintrübung amnest. Syndrom path. Nystagmus Augenmuskellähmungen, bes. Abducensparese Pupillenstörungen ...
  • zentrale pontine Myelinolyse Entmarkung zentraler Bereiche der Pons Klinik: Schädigung der Hirnnervenbahnen → Bulbärsymptomatik mit Schwäche der Extremitäten, Diplopie, Dysphagie u.ä. Ursache: im Rahmen einer Wernicke-Enzephalopathie ...
  • Korsakow-Syndrom Amnestisches Syndrom durch Hirnschäden Klinik: Desorientiertheit zu Zeit (Zeitgitterstörung), Ort und evtl. zu eigener Person Merkfähigkeitsstörungen (bes. Kurzzeitgedächtnis) Konfabulationen Urs.: ...
  • Einleitung der Therapie der Alkoholabhängigkeit 1. Motivation des Pat. Informationsvermittlung Besprechung neg. Folgen des Konsums Formulierung von Zielen und Maßnahmen zur Zielerreichung Info zu Therapieformen Empathie des Therapeuten
  • Vorgehen und Therapie bei akuter Alkoholintoxikation ... Erregungszustände beruhigendes Gespräch, evtl. mit Hinzuziehung der Angehörigen Haloperidol (5 bis 10 mg) KEINE sed. Medikament wie Benzos oder Clomethiazol! Auschluss Hirnblutung bei Kopfverletzungen ...
  • Medikamentöse Therapie des Alkoholentzugssyndroms Clomethiazol (sedierend, hypnotisch, antikonvulsiv), NW: Bronchialhypersekration, alternativ Diazepam Haloperidol bei halluz. Symptomen (geringeres Risiko für Auslösen eines Krampfanfalls im Gegensatz ...
  • Clomethiazol verstärkt die Wirkung der inhib. Neurotransmitter GABA und Glycin I.: unkomplizierter Alkoholentzug (1.Wahl) sedierend, hypnotisch, antikonvulsiv p.o. oder i.v. bei Alkoholdelir (intensivmed. Überwachung ...
  • Rückfallprophylaxe Alkoholabhängigkeit Acamprosat Anticraving-Substanz GABA-Analogon, wirksame Dosis erst nach 7 Tagen Kombi mit Disulfiram u/o Naltrexon möglich Kombi mit psychosoz. Therapie (wie auch Naltrexon) NW: i.d.R. gut verträglich, ...
  • Langzeitentwöhnungsbehandlung direkt oder mit gewisser Verzögerung nach körp. Entzug Dauer 2 bis 6 Monate, v.a. psychotherapeutische Arbeit Teilnahme von nur 1% der Alkoholabhängingen pro Jahr beste langfristige Behandlungserfolge: ...
  • Opiatintoxikation Beginn: Rötung des Gesichts, Hautjucken, Miosis und Benommenheit dann: Hypotonie, Bradykardie, Hypothermie, Blasensphinkterspasmen, evtl. Krampfanfälle Lebensgefahr: Atemdepression, Bewusstlosigkeit ...
  • Opiatentzugssyndrom Heroin hat das größte Suchtpotential: schon 2 bis 3 Injektionen können abhängig machen! Beginn 8h nach letzter Injektion, Maximum am ca. 1. bis 2. Tag, Dauer 1 bis 2 Wochen (körp. Symptomatik; nach ...
  • "Kalter" Entzug = Entgiftung ohne Medikamente, hohe Abbruchrate, keine Empfehlung
  • medikamentöse Entzugsbehandlung bei Opiatabhängigkeit ... Entgiftung erfolgt medikamentengestützt mit Clonidin: Linderung adrenerge Überaktivität (Schwitzen, Tränenlaufen, Unruhe) und des Cravings + Doxepin: gegen Unruhe + Ibuprofen gegen Schmerzen + MCP ...
  • "warmer" Entzug = opiatgestützte Entgiftung mit Ersatzmittel (Methadon, Buprenorphin) und schrittweisem Ausschleichen Deutlich niedrigere Abbruchrate als "kalter" Entzug
  • Turboentzug = forcierter Entzug, Durchführung nur in spezialisierten Zentren (intensivmed. Bedingungen nötig) beschleunigte Entgiftung innerhalb weniger Stunden unter starker Sedierung bzw. Narkose mit Naloxon, ...
  • Substitutionsbehandlung bei Opiatabhängigkeit Ziele: psychosoz. Stabilisierung, Entkriminalisierung, Distanzierung von Drogenszene, Verbesserung der psych. u. körp. Gesundheit, Reintegration in Arbeitsprozess Ind.: Vorliegen einer Opiatabhängigkeit, ...
  • Missbrauch oder schädlicher Gebrauch ICD-10: Konsumverhalten, das zu einer körperlichen oder psychischen Gesundheitsschädigung führt kein Beweis, wenn das Konsumverhalten von anderen Personen abgelehnt wird, es zu wiederholten akuten ...
  • Phasen der Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit Präalkoholische Phase Trinken zum Spannungsabbau Alkoholtoleranz erhöht Prodromalphase weitere Toleranzetnwicklung heimlicher Trinker amnest. Lücken Kritische Phase starke psych. Abhängigkeit ...
  • Epidemiologie Alkoholabhängigkeit Lebenszeitrisiko: 5% Prävalenz: ca. 2 Mio. behandlungsbedürftige Alkoholiker (5% Männer, 2% Frauen) höchste Alkoholikerrate Männern: Selbstständige, Freiberufliche und ungelernte bzw. angelernte ...
  • riskanter Alkoholkonsum Frauen: 20g/Tag Männer: 30-40g/Tag oder > 5 Trinktage/Woche
  • Typologie nach Jellinek α: ca. 5%, Konflikttrinker, kein Kontrollverlust, Abstinenz: ja β: ca. 5%, Wochenendtrinker, kein Kontrollverlust, Abstinenz, ja γ: ca 65%, süchtiger Trinker, Kontrollverlust, zeitweilige Abstinenz ...
  • Trauma vs. kritisches Lebensereignis vs. Übergang Trauma wird von jedem Menschen als extrem belastend oder katastrophal erlebt Ereignisse/Handlungen, die körperlich schwer verletzt haben oder die psych. Integrität bedrohten auch das Miterleben als ...
  • Definition und Klinik der akuten Belastungssituation ... Auftreten nach Minuten bis Stunden nach einem außergewöhnlichen Ereignis ("Nervenzusammenbruch") Dauer 8 bis 48 Stunden Klinik: Gefühl von "Betäubung" o. innerer Leere, Derealisation, Depersonalisation, ...
  • Therapie Belastungsreaktion Person von Unfallort wegbringen und nicht alleine lassen, Beruhigung stat. Krisenintervention, wenn dissoziative Symptomatik anhält o. erhebl. mot. Unruhe mit Fluchttendenzen → emotionale Entlastung ...
  • Definition Anpassungsstörung nach einem belastendem Lebensereignis (indiv. Vulnerabilität!) tritt emotionale Symptomatik mit Deprimiertheit, Angst, Besorgnis und Anspannung auf neg. Auswirkungen auf Alltag Beginn innerhalb eines ...
  • Klinik Anpassungsstörung Ereignis tritt akut auf (Zerbrechen einer Beziehung, Diagnose einer schlimmen Erkrankung) oder erstreckt sich über längeren Zeitraum (z.B. Probleme auf der Arbeit o. in der Schule) variabel Symptome: ...
  • versch. Untergruppen der Anpassungsstörung kurze depressive Reaktion (< 1 Mo) längere depressive Reaktion (< 2 Jahre → Ausnahme!) Angst und depressive Reaktion gemischt mit vorwiegender Beeinträchtigung von anderen Gefühlen mit vorwiegender ...
  • Trauerrekation ≠ Anpassungsstörung, sondern normale kulturspez. Trauerreaktion Durchlauf von versch. Phasen, nicht notwendigerweise nacheinander, oftmals rasche Wechsel adäquate Verarbeitung als Voraussetzung das ...
  • abnorme Trauerrekation Art, Intensität, Dauer und Inhalt sind außergewöhnlich und deutliche Abweichung von gesellschafts- und kulturspez. Normen Klinik: depremierter Affetk, eingschränkte Auslenkbarkeit, Selbstanklage, ...
  • Was beeinflusst die persönliche Vulnerabilität? individuelle lebensgeschichtliche Ereignisse Persönlichkeitszüge verfügbare Bewältigungsstrategien (subj. Einschätzung der Belastungs- situation und der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten) genetische ...
  • Therapie der Anpassungsstörung initiale Krisenintervention zur emotionalen Entlastung, d.h. Linderung von Schuldgefühlen, Ängsten, Depression o. Anspannung Hilfe bei der Ressourcenaktivierung und der Aktivierung d. soz. Netzwerkes ...
  • Fluide Ingelligenz angeboren bzw. vererbt und kann nicht durch die Umwelt beeinflusst werden geistige Kapazität, Auffassungsgabe, generelles Verarbeitungsniveau nimmt bei Demenz als erstes ab noch vor der kristallinen ...
  • kristalline Intelligenz umfasst alle Fähigkeiten, die im Laufe des Lebens erlernt bzw. durch die Umwelt bestimmt werden ist von der fluiden Intelligenz abhängig umfasst explitzites Wissen (semantisches u. episodischen, z.B. ...
  • Verteilung d. Demenztypen Alzheimer Demenz 50-70% vask. Demenz 15-25% Frontotemporallappen-Demenz 2-20% Lewy-Body-Demenz 2-30% potentiell reversible Demenzformen bis 10%  
  • kortikale Demenz Alzheimer D., Frontotemporal-D. Lok.: Neokortex, Paläokortex, Hippokampus, Assoziationsareale Motorik: unauffällig Kognition: Amnesie, Aphasie, Apraxie, Agnosie
  • subkortikale Demenzen M. Binswanger, M. Parkinson, Chorea Huntington, (Lewy-Body-D.) Lok.: Stammganglien, Thalamus, Hirnstamm Motorik: extrapyramidalmot. Störungen Kognition: Verlangsamung, Verstimmtheit, Vergesslichkeit
  • Diagnostik Demenz Neurostatus internistische Untersuchung neuropsychologische Testung: intellektuelle Einbußen: MMST, Dem Tect (Frühdiagnostik) Ausmaß d. Behinderung durch kog. Störungen und Störungen in der Alltagskompetenz: ...
  • pot. rev. Demenzen Endokrinologie: Hypo-/Hyperthyreose, Hypo-/Hyperparathyreodismus, M. Addison, M. Cushing Vitaminmangelkrankheiten: Vit. B1, B6, B12, Folsäure metab. Enzephalopathien: Hypo-/Hyperglykämien, chron. hypoxische ...
  • Demenz vs. depressive Pseudodemenz Demenz: Pat. versucht im ärztl. Gespräch zu dissimulieren Testleistung und Alltagsleistung entsprechen sich Verlauf: schleichend-progredient Orientierung: gestört sex. Befürfnisse: eher ungestört ...
  • Antidementiva bei Alzheimer-Demenz Acetylcholinesterasehemmer Donepezil: 1x/Tag 10mg, NW: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel (10-17%) Galantamin: 16-24mg 2x/Tag o 1x/Tag ...
  • Antidementiva bei vask. Demenz ASS Clopidgrel Dipyridamol + ASS Wirkung: Thrombozytenaggregationshemmung NW: Ulcus ventriculi/duodeni, Blutungen
  • Therapie zusätzl. Symptome bei Demenz Paranoides Verhalten → evtl. Neuroleptika, Aufdecken und Vermeiden von Auslösern, stabiles Umfeld Halluzinationen → Neuroleptika Aggressivität → evtl. Neuroleptika, Klärung von Auslösern CAVE! ...
  • Alzheimer-Demenz sporadisch (ca. 95%), familiär (ca. 5%, aut-dom., Chr. 1, 14 o. 21, Präsenilingene PS-1 u. PS-2) Klinik: langsam schleichend mit Merkfähigkeitsstörungen initial Verhaltensveränderungen (Aktivität ...
  • vask. Demenzen heterogene Gruppe Typisch: vask. RF (art. Hypertonie, Nikotinabusus, D.m., Adipositas, Hyper- lipidämie) in der Vorgeschichte zerebrale Infarkte meist plötzlicher Beginn und stufenweise Verschlechterung ...
  • Frontotemp. Demenz (M. Pick) Merkmale: fortschreitende Demenz überwiegend Frontalhirn-Symptome (Euphorie, emo. Verflachung und Vergröberung im soz. Verhalten, Enthemmung u. entweder Apathie o. Ruhelosigkeit) Verhaltensstörungen, ...
  • Demenz bei M. Parkinson bei 30% aller Pat. mit M. Parkinson im späteren Verlauf Sonderform: Lewy-Body-Demenz = Koinzidenz von M. Parkinson und Alzheimer-D. diagn. Kriterien fortschr. kog. Beeinträchtigungen, die zu soz. u. ...
  • Diagnose eines Delirs (ICD-10) Störung d. Bewusstseins u. d. Aufmerksamkeit Wahrnehmungsstörungen (Illusionen, opt. Halluz.), Wahnideen, inkohärentes Denken, (zeitl.) Desorientiertheit, Beeinträchtigung d. Immediat- und Kurzzeitgedächtnisses, ...