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wichtige Begriffe/Definitionen in der Psychiatrie

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  • Wahnkriterien subjektive Gewissheit Unkorrigierbarkeit Unmöglichkeit des Inhaltes
  • Wahnwahrnehmung zweigliedrig → Pat. nimmt etwas normal wahr, aber deutet es falsch ≠ Wahneinfall (eingliedrig → entsteht plötzlich ohne vorhergehende objektiv-richtige Sinneswahrnehmung)  
  • Anhedonie Unfähigkeit, Lust und Freude zu empfinden
  • Schizophrenia simplex symptomarmer Verlauf mit langsam progredientem blandem Wesenswandel (sog. blande Psychose) ausgeprägte Negativsymptome DD Persönlichkeitsstörung, org. Psychose o. Folge von Drogenkonsum oft schwierig ...
  • hebephrene Schizophrenie Trias: Affekt-, Denk- und Antriebsstörungen in Verbindung mit einer heiter-läppischen Gestimmheit. Enthemmung (albern, ungeniert-distanzlos), Überschwang, Errungungs- und Unruhezustände, pathet. ...
  • Epidemiologie der Schizophrenie LZ-Prävalenz: 0,5-1% Beginn: 18.-35. LJ, ca. 5 Jahre vorher Prodrom Frauen späterer Krankheitsbeginn Suizidalität: 10%/10 Jahre
  • umweltbedingte und genetische Risikofaktoren Schizophrenie ... umweltbedingte RF: Familiäre Belastung (eineiige Zwillinge RR ca. 50%, zweieiige Zwillinge RR 18%, Geschwister RR ca. 10%) weitere (RR 2-4%): Geburtstkompl., hohes väterl. Alter, Drogenkonsum, niedriger ...
  • NW Neuroleptika - Störungen des Erlebens und Verhaltens ... dysphor. Reaktionen: (eher bei Atypika) Verlangsamung des Denkens (quälend → + Benzos), gefilterte/gedämpfte Aufnahme von Sinnesreizen, aff. Abstumpfung kog. Leistungsschwäche: Störung Merkfähigkeit, ...
  • NW Neuroleptika - neurologische Nebenwirkungen Frühdyskinesien erste 5 Tage (90%), abhängig von Dosis mim. Hyperkinesien, Blickkrämpfe, Opisthotonus, Trismus, Zungen- und Schlundkrämpfe (Aspiration!) Prophylaxe: langsames Ein- und Ausschleichen, ...
  • Frühwarnzeichen vor aktiver Krankheitsphase der Schizophrenie ... Ruhelosigkeit Nervosität und Gespanntheit Stimmungsschwankungen Schlafstörungen Schwierigkeiten bei der Arbeit, Überforderungsgefühle Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sozialer Rückzug
  • DD Schizophrenie psychot. Zustandsbilder bei org. Erkrankungen o. substanzind. Störungen (= symptom. oder sek. Schizophrenie) schizoaff. Erkrankungen bipolare aff. Störungen (v.a. Manie mit psychot. Symptomen) akute ...
  • NW Antipsychotika (Überblick) Eher Typika: EPMS fehlende Sedierung Hyperprolaktinämie (Galaktorrhoe, Amenorrhoe, Gynäkomastie) maligne HRST   Eher Atypika: Gewichtszunahme (v.a. Olanzapin), metab. Syndrom Agranulozytose (Clozapin ...
  • Rezidivprophylaxe Schizophrenie Ersterkrankung: Erhaltungsdosis 1-2 Jahre, dann langsames Absetzen über 3-6 Monate Rezidiv: LZ-Medikation über mind. 5 Jahre, sehr langsames Absetzen von ca. 20% alle 6 Monate chron. Schizophrenie: ...
  • Epidemiologie Depression 4 Millionen Erkrankte in Deutschland Punktprävalenz Major Depression ca. 5-10% Lebenszeitprävalenz Major Depression ca. 16,4% Major Depression bei > 70-Jährigen ca. 5% Häufigkeitsgipfel: 20. bis 29. ...
  • Epidemiologie bipolare Störung Lebenszeitprävalenz: 3,0 bis 6,5% Lebenszeitrisiko: 1-2% Punktprävalenz: Bipolar-I-Störung: 0,5 bis 2,4% Bipolar-II-Störung: 0,2 bis 5,0% ca. 5% der Bevölkerung sind betroffen mittleres Alter bei ...
  • Definition Bipolar-I-Störung vs. Bipolar-II-Störung ... Bipolar-II-Störung: Wechsel zwischen depressiven und hypomanen Phasen Bipolar-I-Störung: Wechsel zwischen depressiven und manischen Phasen
  • Dysthymien chron. (mind. 2 Jahre) leichtere depressive Störungen, die niemals die Kriterien einer depressiven Episode erreichen Neigung zur Chronifizierung 75% entwickeln innerhalb von 5 Jahren eine depr. Episode ...
  • Zyklothymien chron. (mind. 2 Jahre) Erkrankung mit einem Wechsel von depressiver und gehobener Stimmung, die jedoch nicht die Kriterien einer depressiven Episode oder Hypomanie/Manie erfüllt in 15 bis 30% Übergang ...
  • DD Depression mit org. Ausschlussdiagnosen Panikstörung, GAS, soziale Phobie PTBS Zwangssörung (Symptom: ständiges Grübeln) Substanzmissbrauch (Alkohol, Medis, Drogen) Essstörung manische oder hypomanische Episoden Organ. Ausschlussdiagnose ...
  • Rapid Cycling Auftreten von mind. 4 affektiven Krankheitsepisoden in einem Jahr bei 5-15% der Pat. mit bipolaren affektiven Störungen entsteht meist erst im späteren Verlauf 80-90% sind Frauen
  • Einteilung Trizyklika (NSMRI) nach Kienholz (veraltet) ... Amitriptylin-Typ: beruhigend (dämpfend) Imipramin-Typ: antriebsneutral und stimmungsaufhellend Desipramin-Typ: wachmachend bzw. antriebssteigernd
  • NW NSMRI anticholinerg (mAch-R-Blockade) Mundtrockenheit, Obstipation, Miktionsbeschwerden, Sinustachykardie, Akkommodationsbeschwerden antiadrenerg (α1-R-Blockade) Hypotonie, Arrhythmien, orthostat. Dysregulation, ...
  • ernste, aber seltene NW von NSMRI Krampfanfälle (↓Krampfschwelle) anticholinerge Delieren (v.a. ältere Pat.) SIADH Leukopenie und cholestat. Hepatose paralyt. Ileus Kardiomyopathie
  • SSRI Sertralin, Paroxetin, Fluoxetin, Fluvoxamin, Citalopram, Escitalopram NW intial Übelkeit bis zum Erbrechen, Diarrhoe und Unruhezustände → Abbrechrate fast so hoch wie bei NSMRI später sex. Funktionsstörungen ...
  • SNRI Reboxetin NW: Schlafstörung, Mundtrockenheit, Obstipation, Miktionsstörung, Tachykardien keine Kostenübernahme durch GKV
  • SSNRI Venlafaxin, Duloxetin NW: wie SSRI, Hypertonie bei höheren Dosen
  • weitere Antidepressiva Mirtazapin (α2-Antagonist → Hemmung des präsyn. Autorez.): Sedierend wg. H1-R-Blockade, NW: Gewicht ↑ Bupropion: Reuptake-Inhibitor für NA und Dopamin Trimipramin: schwacher SSNRI, schwacher Dopamin-Antagonist, ...
  • Therapieresistenz Depression Überprüfung des Plasmaspiegels und Erhöhung auf Maximaldosis Wechsel auf anderes Wirkprinzip Kombination Antidepressivum mit anderem Wirkprinzip (z.b. SSRI mit Mirtazapin oder SNRI oder Bupropion) ...
  • Therapie der Manie Antipsychotika Atypika (Olanzapin, Quetiapin, Risperidon, Aripiprazol) Typika (Zyklopenitxol, Haloperidol) Mood-Stabilizer: Lithium, Valproat, Carbamazepin Sedierung: Benzos niederpot. Antipsychotika ...
  • nicht-med. Therapieverfahren bei Depression Schlafentzug, v.a. in 2. Nachthälfte jeden 2.Tag (Ansprechrate bis 60%) Lichttherapie (bei saisonaler Depression) EKT (bei schwerer wahnhafter Depression, therapierest. Depression, depressivem Stupor): ...
  • Psychotherapie bei Depression kognitive Verhaltenstherapie Aufbau positiver Aktivitäten kognitive Umstrukturierung Verbesserung sozialer Fertigkeiten Stabilisierung der Erfolge Interpersonelle Psychotherapie initiale Phase (Diagnostik, ...
  • DD Manie Schizophrenie schizomanische Störung org. manische Störungen org. DD Medis (Sympathomimetika, Halluzinogene, Alkohol) Hyperthyreose, postinfektiös zerebrale Tumoren MS, Epilepsie
  • kognitives Depressionsmodell nach Beck kognitive Triade: Annahme, dass Depressionen durch depressionstypische verzerrte Kognitionen ausgelöst werden, die die eigene Person sowie die Umwelt und Zukunft betreffen. depressive Denkfehler: unangebrachte ...
  • Therapie einer Depression im Rahmen einer bipolaren ... Risiko ↑ für "Switch": NSMRI oder SSNRI besser SSRI oder Buproprion in Kombi mit Stimmungsstabilisator (v.a. Lamotrigin)
  • Erhaltungstherapie oder Rezidivprophylaxe bei Depression ... Erhaltungstherapie bei unipolarer Depression für 6-12 Monate in der vollen Dosis des Antidepressivums, dass zur Remission geführt hat Rezidivprophylaxe ist indiziert, wenn innerhalb von 5 Jahren zwei ...
  • niederpotente Typika vs. hochpotente Typika niederpot.: Sedierung und Antriebshemmung, wenig EPMS hochpot.: Antipsychot. Wirkung, auch antiemetisch, stark EPMS
  • Antipsychotika - 4 dopaminerge Bahnsysteme mesolimbisch Mittelhirn → limb. System Lern- und Gedächtnis- sowie affektive Prozesse → antipsychot. Wirkung mesokortikal Mittelhirn → präfrontaler Kortex, Gyrus cinguli, Regio entorhinalis ...
  • Biperiden (Akineton®) Anticholinergikum Einsatz bei Parkinson oder zur Behandlung vom EPMS bei Antipsychotika p.o. oder i.v. Gabe möglich durch euphorisierende Wirkung Suchtgefahr und Auftreten deliranter Syndrome evtl. prophylaktische ...
  • Aripiprazol (Abilify®) D2-R-Antagonist mit intrinsische D2-agon. Wirkung → dadruch erhoffte Wirkung auf psychot. Symptomatik und Negativsymptomatik NW: 10% Akathisie bisher  keine Hyperprolaktinämie, keine QT-Zeit ↑ oder ...
  • NW Clozapin Agranulozytose (1-2%, schriftl. Einverständniserklärung plus Aufklärung des Pat; 4/Monat BB-Kontrolle in ersten 4 Monaten, dann 1/Monat) Sedierung Speichelfluss ↑ Krampfschwelle ↓ anticholinerge ...
  • 6 Diagnosekriterien Abhängigkeit 3 von 6 Kriterien innerhalb eines Jahres (ICD-10) 1. starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren 2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung ...
  • Laborparameter Alkoholabhängigkeit γ-GT, GOT und GPT erhöht MCV erhöht Carbohydrat-defiziente Transferrin (CDT) → Alkoholkonsum in letzten 4 bis 6 Wochen; v.a. bei forensischen Gutachten oder wiss. Untersuchungen
  • Wie viel Alkohol (g) führt zur Leberzirrhose Männer: 60 g pro Tag (ca. 1 Flasche Wein) Frauen: 20 g Pro Tag ( 0,5l Bier)
  • Komorbidität bei Alkoholabhängigkeit 20 bis 60% der Frauen, 20 bis 40% der Männer Angststörungen aff. Störungen (v.a. unipol. Depr., auch bipolare Störungen) Persönlichkeitsstörungen (bei Männern v.a. antisoz. PS) Abhängigkeit ...
  • Typologie nach Cloninger Typ-I-Alkoholiker: späterer Krankheitsbeginn, kaum fam. Belastung, keine Geschlechtsprävalenz, bessere Prognose Typ-II-Alkoholiker: Beginn < 25. LJ, erhöhte fam. Belastung, Dominieren des männl. Geschlechts, ...
  • körperl. Symptome bei Alkoholabhängigkeit Leberhautzeichen (Spider-Nävi, Lacklippen u. -zunge, Palmarerythem, Weißnägel, Bauchglatze) Fettleber, alkoholtox. Hepatitis, Leberzirrhose gerötete Gesichtshaut mit Teleangiektasien Ösophagusvarizen, ...
  • akute Alkoholintoxikation (Promille) 0,5 bis 1,5 ‰: Leichter Alkoholrausch 1,5 bis 2,5 ‰: Mittelschwerer Alkoholrausch 2,5 bis 3,5 ‰: Schwerer Alkoholrausch (Bewusstseinsstörung, Desorientiertheit, schwere Erregungszustände, Ataxie, ...
  • path. Rausch Auslösung durch schon kleine Alkoholmengen (damit ist eine aufgehobene oder erheblich eingeschränkte Steuerungsfähigkeit auch bei Promillewerten < 2,0‰ möglich) oft nur kurze Dauer (einige Minuten ...
  • Alkoholentzugssyndrom (Prädelir) Erbrechen, Durchfall Tachykarde, Hypertonie, Tachypnoe Schwitzen, Tremor, Muskelbeben Schlaflosigkeit, innere Unruhe depr. oder dysph. Stimmung Angst und Schreckhaftigkeit, Antriebssteigerung Konzentrationsstörungen ...
  • Alkoholdelir (Delirium tremens) bei 5 bis 15% der Alkoholabhängigen meist als Alkoholentzugsdelir 1 bis 3 Tage nach dem Alkoholentzug Letaliltät bis 25% bei nicht adäquater Behandlung schwere Folgezustände sind das Korsakow-Syndrom ...