Verarbeitung pflanzlicher Produkte (Fach) / Nasskonserven (Lektion)

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Diese Lektion wurde von j_hunter15 erstellt.

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  • Thermische Lebensmittelverarbeitung Blanchieren: o   Inaktivieren der nachteiligen Enzyme in Lebensmitteln Pasteurisieren o   Inaktivieren der meisten Mikroorganismen, alle pathogenen mit vorgegebener Wahrscheinlichkeit !!nicht jedoch der Sporen Sterilisieren o   Inaktivierung aller lebensnotwendigen Formen von Mikroorganismen (auch der Sporen) mit vorgegebener Wahrscheinlichkeit o   steril bedeutet „frei von vermehrungsfähigen Mikroorganismen“ o   Inaktivieren aller pathogenen, toxinbildenden und Verderbnis erregenden Mikroorganismen mit vorgegebener Wahrscheinlichkeit
  • Pasteurisieren o   Temperaturen zwischen 60°C und 100°C o   vegetative Zellen werden abgetötet o   nur für Produkte mit pH-Wert < 4,5 o   Keimung der Dauersporen von Pilzen und Bakterien nicht möglich
  • Sterilisieren o   Temperaturen über 100°C o   Vegetative Zellen und Dauersporen werden abgetötet o   für Produkten mit pH-Wert > 4,5
  • Unterschiede Pasteurisieren und Sterilisieren o   pH Wert unterschiedlich o   Temperaturunterschiede (Pasteurisieren: < 100°C; Sterilisieren: >100°C)
  • D-Wert o   Bestimmtes Bakterium um einen Log. Zu senken à 10er Potenz, Zeit wird gemessen (Veringerungszeit) o   (dezimale Reduktion) o   Sterilisationszeit, die nötig ist die Anzahl der vermehrungsfähigen Einheiten (bezogen auf den Ausgangswert) bei einer konstanten Temperatur um eine Zehnerpotenz zu reduzieren
  • Z-Wert o   Temperaturerhöhung, die nötig ist um den D-Wert um eine Zehnerpotenz zu reduzieren
  • F-Wert o   Definiert die Zeit (inklusive Haltezeit), bei einer bestimmten Temperatur (oft 121,1 °C), um die vorhandene Keimzahl mit einem spezifische D-Wert um die gewünschte Anzahl der Zehnerpotenzen auf einen Keimzahlwert zu reduzieren  
  • Phasen Einteilungen o   Aufwärm-, Halte-, Abkühlphase
  • Halbkonserve o   6 Monate haltbar bei +5 °C o   Hitzebehandlung (F-Wert) Kerntemp. 65-75 °C o   Abgetötet werden: Vegetative MO
  • Dreiviertelkonserve o   12 Monate haltbar bei +10 °C o   Hitzebehandlung (F-Wert) ~100 °C o   Fmin = 2,6 min o   Abgetötet werden: Sporen mesophiler Arten z.B. Bacillus
  • Vollkonserve o   4 Jahre haltbar bei +25 °C (abiotischer Verderb) o   Hitzebehandlung (F-Wert) 117-130 °C Fmin = 2,6 min o   Abgetötet werden: Sporen mesophiler Arten z.B. Clostridium
  • Tropenkonserve o   1 Jahr haltbar bei +40 °C o   Hitzebehandlung (F-Wert) 132-135 °C Fmin = 18 min o   Abgetötet werden: thermophile Sporen von Bacillus und Clostridium o   Sehr lange Haltbarkeit  bei langer Hitzebehandlung
  • Shelf Stable Products (Fruchtaufstriche, Marmelade, Gelee) o   Hitzebehandlung (F-Wert) Kerntemp. 80-90°C bei aw < 0,65 oder pH < 4,5 o   Abgetötet werden: Hemmung überlebender Sporenbildner
  • Sterilisation wichtiger Werte ·       Der Erhalt wertgebender Inhaltsstoffe wie Vitamine, Farbstoffe usw. ist bei der Einstellung der Sterilisationszeit (abnehmend) und Temperatur (steigend) auch zu beachten
  • Obstkonserven ·       Vorbereitende Maßnahmen: Verlesen, Waschen, Schälen, Schneiden, Entkernen, evtl. Blanchieren ·       Abfüllen: 30%ige Zuckerlösung als Aufguss, z.T. mit Zitronensäure, Vitamin C und Ca-Salze Geringer pH-Wert der Obsterzeugnisse à Pasteurisation für längere Lagerung ausreichend
  • Sauerkonserven ·       Vorbereitende Maßnahmen: Verlesen, Waschen, Schälen, Schneiden, evtl. Fermentieren, Blanchieren à keine Fermentation, dann Aufguss aus Essig (2,5% Säure, pH<4), Wasser, evtl. Salz, Gewürze, Konservierungsmittel Geringer pH-Wert der Sauerkonserven à Pasteurisation für längere Lagerung ausreichend> <4), Wasser, evtl. Salz, Gewürze, Konservierungsmittel ·       Geringer pH-Wert der Sauerkonserven: Pasteurisation für längere Lagerung ausreichend
  • Sterilkonserven ·       Vorbereitende Maßnahmen: Verlesen, Waschen, Schälen, Schneiden, Blanchieren Abfüllen: 1-2%iger Salzaufguss, evtl. Zucker, Zitronensäure, Ca-Salzen und Mononatriumglutamat schwach saure o. neutrale pH-Wert für Sterilkonserven à Sterilisation für längere Lagerung notwendig
  • Säfte ·       Obstsäfte: hohe Säuregehalte, die einen niedrigen pH-Wert bedingen (Pasteurisierung) Gemüsesäfte: teilweise sauervergoren (z.B. Sauerkrautsaft, Möhrensaft), von Natur aus sauer (Tomatensaft) o. Zugabe von Milch- oder Zitronensäure (je nach pH-Wert Pasteurisierung oder Sterilisierung)
  • Auswirkung der Pasteurisation ·       Pasteurisierung zeigt bei Smoothies nur einen geringeren Verlust an phenolischen Verbindungen und antioxidativer Aktivität: Wünschenswerte Substanzen noch vorhanden ·       Smoothies zeigen eine höhere Peroxidaseaktivität und Pektinmethylesteraseaktivität unter klassischen Pasteurisationsbedingungen im Vergleich zu mikrowellenbasierten Methoden (Ohmsche Erhitzung) ·       Nach Pasteurisation von Zitrusfruchtsaft kann sowohl die Zugabe von Saft oder Schalenextrakt oder Mischungen aus beidem Inhaltsstoffe, Enzyme und antioxidative Aktivität erhöhen ·       UV kann zwar die Mikroorganismen in Apfelsaft reduzieren aber Pasteurisation ist wirksamer ·       Vitamin C kann sowohl nach Pasteurisation als auch nach Sterilisation besser erhalten bleiben auch im Vergleich zu neueren Methoden wie Niedrigtemperaturplasm a oder Ultraschall
  • Fermentierte Produkte Absenken des pH-Wertes in Sauerprodukten für längere Haltbarkeit o   Zugabe von Essig zu Sauren-Gurken Alternative sauer vergorenes Gemüse o   Milchsäurebakterien vom Produkt durch Salzzugabe gefördert o   Häufig werden auch Starterkulturen zugeben, z.B. Lactobacillus plantarum o   Zugabe von Zucker für die Gärung 0,1-1 % o   Typische Beispiel: Sauerkraut, Salz(dill)gurken, Schneidebohnen, Karotten, Sellerie, Oliven, und Chinakohl
  • Sauerkraut ·       Hoher Gehalt an Vitamin C à wird aber durch Fermentation entfernt ·       Verfügbarkeit von Eisen und Natrium steigt ·       Sauerkraut wird durch Milchsäuregärung bei 10-20°C für 6 Tagen bis 6 Wochen hergestellt ·       Während der Gärung wird der pH-Wert von etwa 6,2 auf bis zu pH 3,6 gesenkt (Vitamin C bleibt bei den geringen pH-Werten erhalten - allerdings können Verluste an Vitamin C durch mehrfaches Aufwärmen und durch Pasteurisieren auftreten ·       Sensitive Mikroorganismen wie Hefen und Schimmelpilze sind in ihrem Wachstum bei steigender Säurekonzentration und sinkender Sauerstoffkonzentration gehemmt. ·       Salz ist notwendig, um den Zellen der Kohlblätter das Wasser durch osmotische Kräfte zu entziehen à Selektionsvorteil für erwünschte Bakterienstämme (Bildung von Fehlaromen vermindert und gewünschte Konsistenz) ·       Verdaulichkeit von Sauerkraut gegenüber dem frischem Kohl ist erhöht (Zellwandstruktur teilweise abgebaut)
  • Milchsäuregärung ·       heterofermentative Stämme von Milchsäurebakterien, die als Hauptendprodukte Milchsäure, Kohlenstoffdioxid und Ethanol oder Essigsäure bilden z.B. Leuconostoc, einige Lactobacillus ·       homofermentative Stämme von Milchsäurebakterien, die Milchsäure als einziges Hauptendprodukt bilden z.B. Streptococcus, Enterococcus, Lactococcus und Pediococcus sowie einige Lactobacillus ·       Bifidobacterium bifidum – Bifidobacterium Gärung
  • Ascorbigen ·       Indolische Glucosinolate und Ascorbinsäure à Ascoribigen à krebsvorbeugende Wirkung ·       pH-Wert und Salz haben Einfluss auf den Gehalt ·       Vit. C = Ascorbinsäure