Verarbeitung pflanzlicher Produkte (Fach) / Obst, Gemüse, Gewürze - Wein und Essig (Lektion)
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Neugart Wein Essig
Diese Lektion wurde von j_hunter15 erstellt.
- Weinbau und Klimawandel o Potentielle Weinanbaugebiete verschieben sich nach Norden o Weinbau in Potsdam nun möglich o Nördlichere Anbaugebiete als bisher für Weißwein möglich o Ernte zeitiger möglich o Wärmere Regionen: Höherer Alkohol und geringerer Säuregehalt
- TDN: Petrolgeruch o 1,1,6-Trimethyl-1,2-dihydronaphthalene (TDN) ab 2μg/L petrolartigen Petrolgeruch (insbesondere retronasal wahrgenommen) o Problem bei Riesling bei dem es ein Fehlaroma (off-Flavor) ist
- Definition Wein Wein ist ein Erzeugnis, das ausschließlich durch vollständige oder teilweise alkoholische Gärung der frischen, auch eingemaischten Weintrauben oder des Traubenmostes gewonnen wird
- Funktionen Schwefel im Wein o Schutz vor unerwünschten Infektionen mit Hefen, Bakterien und Schimmelpilzen o Selektion erwünschter Hefepopulation o Abbindung sensorisch nachteiliger Gärungsmetaboliten o Oxidationsschutz (z.B. Polyphenoloxidase) o Inaktivierung von sauerstoffübertragenden Enzymen o Schutz vor nachteiligen Oxidationseinflüssen während der Lagerung o Stilprägung und Qualitätssicherung
- Einsatz von Reinzuchthefe o Häufig wird der Most pasteurisiert um nur mit Zuchthefe zu vergären und Spontangärungen zu vermeiden o Saccharomyces cerevisiae Meyenex E.C. Hansen o höhere Alkoholproduktion bis zu 145 g/l o verschiedene Stämme je nach Wein
- Gärungstemperatur und –dauervariieren o bis zu 21 Tage bei 20°C für Weißwein / Rotwein eher bei 20-24°C o zugesetzte Sulfite verlangsamen die Gärung o Gärung endet bei Ethanol Konzentration von 12-15 % ja nach Hefe (Hefen sterben ab)
- Alkoholische Gärung o Zucker --> Ethanol (Alkohol) + CO2 C6H12O6 2 C2H5OH + 2 CO2 + 2 H2OGlucose Ethanol + Kohlenstoffdioxid + Wasser
- Malolaktische Gärung · Äpfel-Milchsäure Gärung · Verwendung für Rotwein, aber auch im Weißwein möglich · Vornehmlich für Rotwein verwendet, aber auch in Weißwein möglich · Säuregehalt des Weins wird vermindert, milder Geschmack · Nach alkoholischer Gärung eingeleitet · Durch Oenococcus oeni: grampositives Bakterium aus der Ordnung der Milchsäurebakterien (Lactobacillaceae); Tolerant gegenüber Alkohol und niedrigem pH; Empfindlich gegenüber Sulfit
- Schönung (Klärung und Stabilisierung) von Wein · Ausfällen von Trub mithilfe verschiedener Substanzen (auch durch langen Ausbau im Fass oder Tank – natürliche Schönung) · Verarbeitungshilfsstoff, der nicht im Produkt verbleibt und damit nicht deklariert werden muss (!Veganer), außer es handelt sich um ein potentielles Allergen (Ei, Milch)
- Möglichkeiten Schönung (Klärung und Stabilisierung) von Wein o Aktivkohle – insbesondere Fehlgeschmack verringern (unspezifische Wirkung), im Moststadium angewendet, auch bei Spirituosen o Bentonit – binden thermolabiler Eiweiße, Bakterien oder biogener Amine o Kieselsol/Gelatineschönung – Fehlgeschmack entfernen o Kupfercitrat/Kupfersulfat – entfernt Schwefelböckser (Schwefelwasserstoff) und verwandte Geschmacksfehler o Eiklar/Hühnereiweiß (Albumin) - Harmonisierung von Rotweinen (Gerbstoffentzug) o Hausenblase (getrockneten Fischblasen von Hausen, Stören oder Wels) – Klärung gerbstoffarmer Weißweine (Vorklärung) o Kasein (aus Magermilch) – Klärung von Gerb- und Farbstoffen gegen Hochfärbigkeit bei Weißwein und Braunstich bei Rotwein o Speisegelatine (aus Tierknochen und –knorpel) - 84–90 % Eiweiß, 2–4 % Mineralstoffen Gerb-und Farbstoff mindernd in Weiß- und Rotwein o Chitinderivate (z.B. Schale von Krustentieren) – Schwermetallbindung (statt Blauschönung), Binden von Eiweißen und Mikroorganismen o Gummi arabicum – verzögert die Weinkristallbildung o Tannine – Eiweißschönung (siehe auch adstringierde Wirkung VL 1) bei gerbstoffarmen Weißweinen o Hefe – Filtration durch die Hefen nach der Gärung
- Weinstein · Salze der Weinsäure mit Metallen · Entstehung beispielsweise in zu kaltgelagerten älteren Weinen · Unbedenklich · Geschmacklos · Sandige Textur, daher qualitätsmindernd · Als Säure in Backpulver eingesetzt neben Natriumhydrogencarbonat
- Aromastoffe in Weiß- und Rotwein · Von Traubensaft zu Wein entstehen in der Fermentation viele Abbauprodukte, die auch Aromakomponenten sind · > 800 Aromastoffe in Wein · Aromaarme Weine wie Silvaner vs. Aromareiche Weine wie Muskateller (vorwiegend Terpene) · Ester tragen zu einem fruchtigen Aroma bei (2 PA – rosennote, honigartig) Ester entstehen bei niedrigeren Temperaturen und höheren pH-Werten während der Gärung · Ester tragen zu einem fruchtigen Aroma bei (2 PA – rosennote, honigartig) · Ester entstehen bei niedrigeren Temperaturen und höheren pH-Werten während der Gärung · Aromastoffe: Abhängig von Standort
- Resveratol · Resveratrol In hohen Konzentrationen in Weintrauben und Beerenfrüchten · Pankreaskrebszellwachstum durch Resveratrol vermindert · Antioxidativ · Entzündungshemmend · Funktionslose Proteinstrukturen (Amyloid), welche Plaques in Arterien bilden werden vermieden · Synapsen können schneller zwischen ihren Zuständen wechseln (Gedächtnisleistung wird verbessert)
- Essig · Essig ist eine wässrige Lösung aus Essigsäure (5-8 Volumenprozent) und Aromastoffen · Kann aus verschiedenen Früchten oder anderen glucosehaltigen Pflanzenteilen gewonnen werden · Fermentation bei Sauerstoffzugabe („Essigsäure – Gärung“) Ethanol + Sauerstoff = Essigsäure + Wasser + 494 kJ