Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Fach) / Leitfragen (Lektion)

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Differentielle und Persönlichkeitspsychologie Leitfragen von der MSH aus dem vierten Semester 2020

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  • Was ist der Zusammenhang zwischen dem g-Faktor und der Berechnung eines einzelnen IQ-Wertes am Ende eines Intelligenztests? Der G-Faktor ist ein Intelligenzfaktor, welcher aus mehreren Leistungsbereichen entsteht. Der Zusammenhang zwischen dem G-Faktor und der Berechnung eines einzelnen IQ-Wertes besteht im Prinzip nur darin, dass der ein IQ-Wert welcher am Ende der meisten Intelligenztests berechnet wird, den G-Faktor wiederspiegelt
  • Nennen Sie mindestens zwei Gemeinsamkeiten vom BIS- und CHC-Modell Beide Tests messen die allgemeine Intelligenz, den sogenannten G-Faktor. Die Gemeinsamkeiten beider Modelle bestehen darin das beider Tests den G-Faktor über verschiedene Items erfassen. Hierbei gibt es Items zur Merkfähigkeit zur Verarbeitungsgeschwindigkeit etc. Somit liegen die Gemeinsamkeiten der beiden Modelle darin, dass beide den G-Faktor erklären wollen und die über die Differenzierung der Intelligenz in kleine „Portionen“ probieren.
  • Welche Intelligenztests haben BIS- und das CHC-Modell zur Grundlage? Berliner Intelligenzstruktur-Test
  • Nennen Sie zu Gardners Intelligenztheorie und zu Sternbergs Intelligenztheorie mind. Zwei Kritikpunkte und erklären Sie diese Gardner    Gardner benutzt keinen G-Faktor, also keinen übergeordneten Intelligenzfaktor welchen man messen kann, obwohl der Einfluss eben dieses G-Faktors vorhanden ist.    Gardner teilte seine Theorie in verschiedene unter Kategorien, hierbei kam jedoch die Frage auf ob Gardner mit dieser Einteilung überhaupt die Intelligenz misst, oder doch eher trainierbare Fähigkeiten abfragt. Sternberg    Auch Sternberg unterteilte die Intelligenz in unter Bereiche. Das was Sternberg jedoch als praktische Intelligenz bezeichnete ist eigentlich nichts anderes als ein Skill den eine Person in einem bestimmten Umfeld lernt.    Sternberg meinte außerdem, dass sich der Berufserfolg durch die praktische Intelligenz vorhersagen lässt, jedoch ist einer vorhersage durch allgemeine Intelligenz, Persönlichkeit und Motivation viel genauer.
  • Was zeigen Sternbergs Studien zum triarchischen Unterricht Sternberg ließ 225 Achtklässler in drei Konditionen unterrichten (traditional/critical/triarchic). Es zeigte zeigte sich, dass Schüler besser in der triachric-Kondition abschnitten
  • Beschreiben Sie den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Lebensdauer Über Studien hinweg zeige sich das es einen positiven Zusammenhang zwischen Intelligenz und Lebensdauer gibt. So ist die Wahrscheinlichkeit für jemanden mit einem IQ von 115 mit 76 Jahren noch am Leben zu sein 21% höher als für eine Person mit einem IQ von 100.
  • Nennen Sie zwei mögliche Gründe für den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Lebensdauer a. Der IQ-Werte könnten auf eine insgesamt gute körperliche Verfassung hindeuten b. Menschen mit höherer Intelligenz verhalten sich gesünder c. Menschen mit höherer Bildung kommen in höherer soziale Schichten mit besserer medizinischer Versorgung
  • Was ist graue und weiße Substanz Während die graue Substanz vorwiegend aus den Zellkörpern besteht, setzt sich die weiße Substanz aus den Zellfortsätzen zusammen, die von einer Schicht aus Lipiden und Proteinen ummantelt sind und daher weiß erscheinen. Im Gehirn liegt die graue Substanz außen (Cortex), im Rückenmark wird sie von der weißen Substanz umhüllt.
  • Nennen Sie vier verschiedene zentralnervöse Korrelate der Intelligenz a. Größe und Komplexität des Gehirns    i. Intelligenz korreliert mit der Gehirngröße: r=.3-.44 b. Graue und weiße Substanz    i. Graue Substanz: r=0.31    ii. Weiße Substanz r=0.27 c. Korrelation zwischen dem Intelligenzwert und der Aufnahmegeschwindigkeit von Wahrnehmungsinformationen zwischen: 0.4-0.5
  • Nennen und beschreiben Sie Wallas vier Phasen der Kreativität a.Vorbereitung    i. Konzentration auf das Problem b.Inkubation    i. Problem internalisieren c. Illumination    i. Kreativer Einfall mit Lösung kommt ins Bewusstsein d.Verifikation    i. Lösung auf Machbarkeit prüfen und ausweiten, um sie dann anzuwenden
  • Beschreiben Sie ein Forschungsergebnis im Zusammenhang mit den kognitiven Grundlagen der Kreativität a.Studien zeigten eine Alpha-Zunahme frontaler und parietaler Areale bei kreativen Aufgaben und Arbeitsgedächtnisaufgaben à originellere Antworten sind mit stärkeren Alpha-Power-Zunahmen assoziiert. b.„Die Annahme ist folgende: Ist man gerade kreativ, verstärken sich die Hirnwellen in diesem Frequenzbereich. Das deute auf einen Zustand ungerichteter Aufmerksamkeit hin, während dessen bestimmte “kontrollierende” Areale des Cortex heruntergefahren werden. In diesem Zustand sei man offener auch für scheinbar weniger relevante Informationen und Ideen – und das könne kreativ machen.” Wolf (2013)
  • Nennen Sie ein Beispiel zu jeder der vier Facetten des Modells von Salovey und Mayer a.Wahrnehmung von Emotionen    i.Fähigkeit zur Wahrnehmung von Emotionen in Mimik, Gestik, Körperhaltung und Stimmte bei anderen Personen und der Wahrnehmung von eigenen Emotionen b.Verstehen von Emotionen    i.Fähigkeit emotionale Sprache zu verstehen auch im interpersonalen Kontext, Variationen von Emotionen und deren Entwicklung über die Zeit c.Nutzung von Emotionen    i.Fähigkeit zur Nutzung von Emotionen auch um kognitive Prozesse zu vereinfachen z.B. beim Denken oder Problemlösen d. Managen von Emotionen    i. Fähigkeiten die eigenen Emotionen und die Anderer zu regulieren und dadurch die Erreichung von Zielen zu ermöglichen
  • Beschreiben Sie Schwierigkeiten, die sich bei der Beforschung der emotionalen Intelligenz ergeben a.Vielfalt der Konzepte mach Aussagekraft von Metaanalysen schwierig falls diese nicht getrennt analysiert werden b.In den Studien muss für anderer mögliche erklärende Variablen kontrolliert werden c.Korrektheit der Antworten in den Fähigkeitsmodellen hängt von den Experten oder dem Konsens ab
  • Was ist der Flynn- und der Anti-Flynn-Effekt a.Der Flynn-Effekt beschreibt einen Anstiegt des IQ’s in Ländern weltweit bis in die 90er Jahre. Seit dieser Zeit ist in einigen Ländern ein Abfall/Stagnation des IQ’s zu beobachten, darunter auch in Deutschland. Dies bezeichnet man als Anti-Flynn-Effekt
  • Nennen und beschreiben Sie mindestens zwei Bereiche in der Psychotherapie bei denen KI eingesetzt wird. KI kann in der Psychotherapie vielseitig eingesetzt werden. Es kann zwar nicht den Kontakt komplett ersetzten, jedoch kann es schnell wirksam helfen Menschen die akute Probleme haben eine schnelle Hilfe zu bekommen.
  • Nennen Sie eine Stark genetisch bedingte und eine weniger stark genetische bedingte Psychische Störung. Wie hoch sind die Heritabilitätsschätzungen für diese Störungen a.Bipolar Affektive Störung haben einen relativ hohen Erblichkeitsfaktor. Dieser liegt bei EZ zwischen 40-70%, bei anderen Verwandten bei 5-10%. b.Die Panikstörung hat eine Erblichkeit von 35-48%. c.Eine geringe Erblichkeit liegt bei der Zwangsstörung vor, dieser liegt zwischen 27-47%
  • Beschreiben Sie grob den epigenetischen Prozess a.Die Epigenetik ist ein Teilgebiet der Biologie. Sie beschäftig sich mit der erblichen genetischen Modifikation mit Wirkung auf den Phänotypen ohne Änderung der DANN-Sequenz. Die Veränderung betrifft beispielsweise die Aktivität des Gens. Durch die Umweltfaktoren werden sog. Epigenetische Prozesse ausgelöst. b. DNA-Methylierung→Methylgruppen binden an Cytosin in Promotorregionen→Proteine binden daran→DNA kann nicht mehr abgelesen werden (z.B. bei Krebs, Gene die Krebs verhindern können stillgelegt werden) c. Veränderungen an Histonen→Damit DNA in Zelle überhaupt rein passt wird sie um Proteine (Histone) gewickelt→Methyl-, Acetyl & Phosphatgruppen (weitere chemische Reaktionen sind möglich) binden an Histoneund bestimmen „Verpackungsgrad“ der DNA (z.B. wird bei der Acetylierung die DNAmeist lockerer (Euchromatin) & bei der Methylierung mal so mal so (ggf. Heterochromatin
  • Gibt es Hinweise auf die epigenetische Vererbung geistiger Leistungsfähigkeit? Ja gibt es. In Untersuchungen mit Mäusen zeigte sich das die synaptische Plastizität der Eltern auch an die Mäuse-Kinder weitergegeben wurde.
  • Was sind genomweite Assoziationsstudien? Beschreiben Sie deren Vor- und Nachteile im Vergleich zu einfachen Assoziationsstudien und Kopplungsstudien. a.Bestimmung individueller großer Anzahlen von Polymorphismen über das ganze Genom hinweg, dies bezeichnet die Genomweite Assoziationsstudie. b.Die Vorteile dieser:    i. Hypothesenfreiheit und Möglichkeit kleine Effekte zu detektieren c.Nachteile    i. Sehr viele Daten auszuwerten    ii. Risiko für viele falsche positvie Befunde
  • Sind Persönlichkeitseigenschaften oder psychische Erkrankungen auf die Ausprägung eines einzelnen Gens zurückzuführen? Begründen Sie? Nach einer in 2009 veröffentlichen Metaanalyse über verschiedene GWAS mit insgesamt 12 945 Patienten und 34 591 Kontrollen ging der stärkste Effekt vom Transcription factor 4 (TCF4) aus, der aber das Risiko an einer Schizophrenie zu erkranken, nur um das 1,23-Fache erhöht (Stefansson et al., 2009).”
  • Wie entsteht Verhalten? Verhaltes als Zusammenspiel von Eigenschaften der Person und Merkmale der Situation, in der sich die Person befindet
  • Wie entstehen interindividuelle Verhaltens- und Persönlichkeitsunterschiede? Interindividuelle Unterschiede sind teilweise genetisch bedingt und erfahrungsanhängig
  • Beschreiben Sie den idiographischen und nomothetischen Ansatz in der Persönlichkeitspsychologie? a.Beim Idiografischen Ansatz handelt es sich um die Betonung der Einzigartigkeit von Individuen. Die Persönlichkeit eines jeden Menschen als einzigartige, weil je nach integrativer Funktion ihrer Eigenschaften immer anders wirksame Gesamtheit b.Der nomothetische Ansatz betont dagegen eher die Unterschiede zwischen den Individuen. Die Persönlichkeit von Menschen wird als einzigartiges Muster jeweiliger Ausprägungen in universellen, allen gemeinsamen Eigenschaftsdimensionen erkannt
  • Was ist ein Konstrukt Konstrukte beziehen sich auf theoretische Konzepte, die nicht direkt beobachtbar sind, sie müssen daher aus dem Verhalten geschlossen werden
  • Was ist eine Disposition? Hypothetische Konstrukte, die sich manifestieren als Tendenz, in bestimmten Situationen ein bestimmtes Verhalten zu zeigen
  • Was bedeuten die Begriffe Trait und State Ein State ist ein Zustand, dass bedeutet es ist die Tendenz, zu einem Zeitpunkt ein bestimmtes Verhalten in verschiedenen Situationen zu zeigen Ein Trait dagegen ist einen Eigenschaft, hierbei sprechen wir von der Tendenz, zu verschiedenen Zeitpunkten ein bestimmtes Verhalten in verschiedenen Situationen zu zeigen
  • Warum ist Persönlichkeit ein Konstrukt und was bedeutet dies für deren Erfassung? Die Persönlichkeit ist ein Konstrukt, da wird dieses nicht direkt beobachten können und dieses daher aus dem Verhalten heraus Operationalisieren müssen um dieses überhaupt erfassen zu können
  • Welche Arten der Konsistenz und Stabilität lassen sich unterscheiden? a. Transsituationale Konsistenz (state)    i. Angst, die sich nur in bestimmten Zeiten, aber in verschiedenen Situationen manifestieren kann b. Transtemporale Konsistenz (Trait)    i. Ängstlichkeit, die sich über einen längeren Zeitraum bzw. das gesamte Leben hinweg in verschiedenen Situationen manifestieren kann c. Absolute Stabilität    i. Merkmal bleibt konstant       i. Wert von 100 bei einem Individuum mit 20 und 40 Jahren d. Relative Stabilität    i. Relative Ausprägung des Merkmals bleibt konstant       i. Wert steigt im Alter von 20 bis 40 bei Person A von 80 auf 90, bei Person B von 90 auf 100
  • Was unterscheidet Fragebögen von Tests? Was zeichnet gute Fragebögen und Tests aus? a. In einem Test wird etwas objektiv gemessen wie zum Beispiel die Intelligenzwerte, beim Fragebogen hingegen ist sehr subjektiv, weil dieser meistens von der Person selber ausgefüllt wird zum Beispiel selbsteingeschätzte Intelligenz b. Fragebogen: X sagt er könne hervorragen programmieren c. Test: In einem Programmiertest schneidet X sehr gut ab d. Gute Fragebogen und Test sind meistens sehr gut an den Gütekriterien zu erkennen.
  • Nennen Sie Methoden zur Erfassung der Persönlichkeit! Welches implizite Verfahren kennen Sie schon? a.     Fragebögen b.     Tests c.     Fremdbeurteilung d.     Interviews e.     Beobachtung f.      Biologische Daten: Physiologische Aktivität g.     Genetik
  • Nennen Sie Vor- und Nachteile der Erfassung von Persönlichkeitseigenschaften durch Fragebögen! a.     Stark abhängig von der Laune der Patienten b.     Fragebögen weisen meist Antworttendenzen aus c.     Persönlichkeitseigenschaften sind stabil und können daher gut erfasst werden d.     Sehr ökonomisch
  • Erklären Sie die Haupt- und Nebengütekriterien am Beispiel eines Persönlichkeitsfragebogens zur Extraversion! a. Objektivität    i.  Die Messung/Auswertung und Interpretation des Fragebogens ist unabhängig wer diese durchführt und kommt immer zum gleichen Ergebnis b. Reliabilität    i. Die Messung ist zuverlässig und misst sehr genau    ii. Selbst nach Messwiederholungen kommen wir immer noch zu ähnlichen Ergebnissen.    iii. Wenn die Ergebnisse des Verfahrens mit den Ergebnissen eines anderen Extraversion Fragebogens verglichen werden, kommt es nicht zu deutlichen Abweichungen c. Validität                                                i.     Das Konstrukt Extraversion wird mit dem Fragebogen überhaupt erst erfasst d.     Ökonomie                                                i.     Der Fragebogen kommt mit gerade genug Material aus und hat nicht noch viel drum herum, ist als Gruppentest durchführbar und nicht unangemessen lang e.     Nützlichkeit    i. Es besteht ein praktisches Bedürfnis für eine Messung und es gibg kein anderes/besseres Verfahren f. Zumutbarkeit    i. Das Verfahren ist dem Probanden zumutbar g. Fairness    i. Das Verfahren ist gegenüber dem Probanden Fair
  • Wie lassen sich nach Freud Unterschiede in der Persönlichkeit zwischen Individuen erklären? Angeborenen Unterschiede in der Triebstärke als Erklärung für Persönlichkeitsunterschiede
  • Erläutern Sie das dynamische Modell Freuds! a.Beim dynamischen Modell ging Freud davon aus, dass alles psychischen Prozess Energie erfordern und diese auch verbrauchen, die Energie wird durch biologisch verankerte Triebe bereitgestellt. b.Triebspannung verlang nach Entladung bzw. sofortiger Befriedigung, diese wird als lustvoll empfunden, Aufstauung als unangenehm. c.egliches Verhalten ist motiviert durch das Streben nach Triebbefriedigung d.Es werden zwei Arten von Trieben unterschieden    i. Eros       i. Sexualtrieb, Selbsterhaltungstrieb    i. Thanatos       ii. Destruktionstrieb, Aggressionstrieb
  • Welche Bewusstseinsebenen unterscheidet Freud? a.Bewusst    i. Gedanken, Vorsteillungen, Erinnerungen und Bilder, die eine Person willentlich äußern und auf sie willkürlich zugreifen kann b.Vorbewusst    i Psychische Vorgänge und Inhalte, die im Augenblick nicht aktiviert, aber im Gegensatz zum Unbewussten prinzipiell zugänglich sind und im Bedarfsfall wieder aktiviert werden können c. Unbewusst    i. Bereich der menschlichen Psyche, der dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich ist
  • Wozu dienen Abwehrmechanismen nach Freud Theorie? Nenne Sie Beispiele für verschiedene Abwehrmechanismen a.Ansprüche des ES oder ÜBER-ICH kann nicht entsprochen werden, sie werden ins Unbewusste verdrängt b.Wichtige Abwehrmechanismen    i. Verdrängung       1. Gedanken und Wünschen werden von Bewusstsein ausgeschlossen    ii. Verschiebung       1. Verlagerung der Triebenergie auf anderes, weniger gefährliches Objekt    iii. Sublimierung       1. Ersatz verbotener durch zulässige Art der Befriedigung    iv. Reaktionsbildung       1. Verkehrung verbotenen Verhaltens ins Gegenteil    v. Projektion       1. Unterstellung eigener Triebwünsche bei anderen    vi. Regression       1. Rückzug auf frühere Entwicklungsstufen der Triebbefriedigung
  • Erklären Sie die Phasen der psychosexuellen Entwicklungstheorie nach Freud und deren Bezug zur Persönlichkeit im Erwachsenenalter! a.Orale Phase    i. Erogene Zone: Mund (Saugen wird durch Nahrungsaufnahme als Befriedigung empfunden)    ii. Erfahrung: Abhängigkeit, Lust an Aufnahme    iii. Oral-einnehmende Phase       1. Schlucken, Saugen als lustvoll erlebt    iv. Oral-aggressive Phase       1. Beißen und Kauen stehen im Vordergrund    v. Oral-einnehmender Charakter       1. Vorliebe für orale, materielle oder ideale Aufnahme    vi. Oral-aggressiver Charakter       1. Sarkastisch, streitlustig b. Anale Phase (1-3. Lebensjahr)    i. Erogene Zone: Anus    ii. Erfahrung: Kontrolle über Rückhalt und Ausscheidung    iii. Anal-explusive Phase: Lustgewinn durch Ausscheidung von Kot    iv. Anal-retentive Phase: Lustgewinn durch Zurückhaltung von Kot    v. Anal explusiver Charakter: Verschwendung und geringe Selbstkontrolle bei zu starker analer Befriedigung; kreativ, produktiv unzuverlässig    vi. Anal retentiver Charakter: Geiz und Zwanghaftigkeit infolge zu schwacher analer Triebbefriedigung c.Phallische Phase    i. Erogene Zone: Genitalien    ii. Erfahrung: Anziehung zum gegengeschlechtlichen Elternteil, anderes Elternteil als Rivale, Identifikation damit als Kompensation und Ausgangspunkt des ÜBER-ICH    iii. Phallischer Charakter: machohaftes Verhalten beim Mann, kokett-naives Verhalten bei der Frau d.Latenzphase    i. Sexualtrieb schlummert    ii. Geistige Entwicklung im Vordergrund    iii. Knüpfung von Freundschaften e. Genitale Phase (Pubertät)    i. Genitalien als erogene Zone, Verlangen richtet sich aber nicht auf Eltern, sondern auf Gleichaltrige und bildet Basis für die Sexualität Erwachsener
  • Erläutern Sie das Strukturmodells Freuds und den Bezug der Instanzen zu den verschiedenen Bewusstseinsebenen! a.ES    i. Lage im unbewussten    ii. Instanz der Triebe, verlangt nach unmittelbarer Triebbefriedigung    iii. Existiert von Geburt an Folgt dem Lustprinzip    iv. Hat keinen direkten Kontakt zur Außenwelt b. ICH     i. Lage im Vorbewussten       1. Executive der Persönlichkeit, bewusste Wahrnehmung der äußeren Realität       2. Entwickelt sich nach dem ES       3. Vermittelt zwischen Über-Ich, ES und Realittät       4. Versucht Triebbefriedigung zu erreichen        5. Folgt dem Realitätsprinzip: handelt vernünftig und lösungsorientiert c. ÜBER-ICH    i. Erstreckt sich über alle Strukturen    ii. Sitz der internalisierten Werte, Normen und Gebote    iii. Repräsentiert die kulturelle Vergangenheit    iv. Entwickelt sich zuletzt (ca. 3. Lebensjahr)    v. Handelt nach dem Moralprinzip: Besttraft unmoralisches Verhalten mit Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen
  • Wie kann unmoralisches Verhalten anhand des Strukturmodells von Freud erklärt werden? Wenn das ÜBER-ICH, welches der Triebbefriedigung des ES nicht entgegenwirkt und probiert die moralischen erlernten Werte, Normen und Gebote durchzubringe, so entsteht unmoralisches Verhalten, da das ÜBER-ICH dem ES nichts mehr entgegen zu bringen hat
  • Welche Kritik an den Theorien Freuds wurde vorgebracht, und wie wirken seine Ideen heute noch fort? a. Kritik    i. Nicht empirische prüfbar/falsifizierbar    ii. Immunisiert gegenüber empirischer Überprüfung oder Alternativerklärungen, sodass diese unfalsifizierbar wurden    iii. Unzureichende Gütekriterien b. Weiterwirken    i. Priming    ii. Impliziter Assoziationstest
  • Beschreiben Sie die Grundzüge der Bedürfnistheorie von Murray Orientierte sich an den Instanzen von Freud, übernahm in den Grundzügen das ES, ICH und ÜBER-ICH
  • Welches Konzept von Murray ist direkt der Theorie von Freud entnommen? Wie wurde es von Murray weiterentwickelt bzw. modifiziert? a.     Murray übernahm das Konzept des ES und ICH b.     Das ES beschrieb er wie Freud als Sitz aller Antriebe, neben der Sexualität und Aggression nach Murray aber auch gesellschaftlich anerkannte Bedürfnisse c.     Das ICH war genau wie bei Freud bei Murray der Sitz bewusster Planung und Durchführung konkreten Verhaltens, hatte aber eine aktivere Rolle als bei Freud und war weniger abhängig von Impulsen des ES und Forderungen des ÜBER-ICHS d.     Auch das ÜBER-ICH übernahm Murray als Sitz der durch „wichtige Andere“ (nicht die Eltern) und die Kultur bestimmte Werte und Normen e.     Neu bei Murray war das ICH-Ideal als idealisiertes Bild der Persönlichkeit, welches aus der Auseinandersetzung mit realen und fiktiven historischen, literarischen oder mythologischen Vorbildern geschieht
  • Erläutern Sie das Zusammenspiel von needs und press nach Murray a. Needs sind die regierenden Kräfte, welche die Wahrnehmung, Informationsverarbeitung und Verhaltensplanung steuern. Es werden zwischen zwei Arten von Bedürfnissen unterschieden    i. Viszerogene       1. Angeboren, an Selbsterhaltung orientiert          a. Sexualtrieb, Bedürfnis nach Schlaf und Nahrungsaufnahmen    ii. Psychogene       1. Entwicklung aus angeborenen Bedürfnissen im Verlauf der Sozialisation          a. Achievement: Leistung          b. Affiliation: Anschluss          c. Dominance: Machtausübung b. Press: Situative Bedingungen, die Bedürfnisbefriedigung erleichtern oder erschweren    i. Unterteilung der Einflüsse der Situation in       1. Alpha-Press: objektive Merkmale der Situation       2. Beta-Press: Subjektive Wahrnehmung der Situation durch die Person c.Interaktionismus       i Verhalten kann nur durch die Interaktion von Merkmalen der Person (Needs) und Merkmalen der Situation bzw. Verhaltensdruck (press), erklärt werden.
  • Was versteht man unter dem TAT? Wie ist er aufgebaut? Was soll mit ihm gemessen werde? a.     Es gibt 30 Bildtafeln mit mehrdeutigen Szenen, Probanden sollen sich dazu eine Geschichte ausdenken und diese erzählen. b.     Annahme: Interpretation der Szene von der Persönlichkeit der interpretierenden Person beeinflusst, eigene Needs und presses werden auf die Szenen projiziert
  • Beschreiben und kritisieren Sie das Konzept der Bedürnispyramide nach Maslow a. Annahme, das angeborenen Bedürfnisse einer hierarchischen Ordnung folgen, das sich als Pyramide darstellen lässt b. Bedürfnisse höherer Stufen erst bedeutsam, wenn Bedürfnisse niedriger Stufen erfüllt c. Alle Bedürfnisse sind angeboren d. Pyramide    i. Selbstverwirklichung    ii. Soziale Anerkennung    iii. Soziale Beziehungen    iv. Sicherheitsbedürfnis    v. Körperliche Bedürfnisse e. Kritik    i. Zu strenge Abfolge    ii. Konkrete Konsequenzen für Verhaltensvorhersage unklar    iii. Extrem positive Sichtweise der menschlichen Natur
  • Wie unterscheiden sich Mangel- und Wachstumsbedürfnisse nach Maslow? Nennen Sie zentrale Unterschiede und Beispiel für beide Kategorien a. Mangelbedürfnisse    i. Nehmen bei Befriedigung ab    ii. Zielen darauf ab, einen Mangel zu beseitigen und folgen dem Prinzip der Homöostase (Streben nach Gleichgewicht, das als angenehm empfunden wird)    iii. Sicherheitsbedürfnis    iv. Körperliche Bedürfnisse b. Wachstumsbedürfnis à Nimmt bei Befriedigung zu    i. Selbstverwirklichung: Bedürfnis, die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten auszuleben    ii. Folgt dem Prinzip der Heterostase: Personen werden nicht inaktiv, wenn Soll-Zustand erreicht, sondern generieren neuen Sollzustände
  • Nennen sie zentrale Unterschiede zwischen dem Menschenbild der psychodynamischen, behavioristischen und der humanistischen Psychologie a. Psychodynamische    i. Beim psychodynamischen Menschenbild geht es darum, dass jedes Verhalten eines Menschen in bestimmter Weise vorbestimmt ist. Der Mensch wird als Energiesystem gesehen b. Beahvioristischen    i. Entsteht durch die Forderung nach möglichst detaillierten verbalen Beschreibungen von Wahrnehmung, Gefühlen und Denkprozessen in standardisierten Situationen c. Humanistische Psychologie    i. Betont streben nach Selbstverwirklichung
  • Wie erklären behavioristische Modelle Unterschiede in Persönlichkeit und Verhalten? Persönlichkeitsunterschiede sind das Resultat interindividuell unterschiedlicher Lerngeschichten
  • Erklären Sie am Beispiel des kleinen Albert folgende Konzepte: US, UR, NS, CS, CR, Reizgeneralisierung, Reizdiskriminierung, Reaktionsgeneralisierung, Extinktion Zu Beginn des Experiments war die weiße Ratte ein NS welcher eventuell eine OR (Orientierungsreaktion) hervorrief. Ein lautes Geräusch war ein US auf diesen folgte das erschrecken die UR. Nach wiederholter Paarung von NS und US wurde die Ratte zur CS und das Weinen/Erschrecken wurde zum CR. Die Reizgeneralisierung geschieht dann, wenn die CR auch dann ausgelöst wird, wenn ein CS ähnlicher Reiz dargeboten wird (weiße Hasen, Hunde etc.). Wird aber jetzt einige Zeit der CS ohne US dargeboten so kommt es zur langsamen Löschung (Extinktion) bist irgendwann bei CS keine CR mehr auftritt
  • Trifft Watsons Annahme zu, dass sich Prozesse in der Black Box nicht wissenschaftlich untersuchen lassen? Nein, über verschiedene Methoden ist es möglich die „Black Box“ zu untersuchen und auch die Prozesse innerhalb dieser genauer zu ergründen