Entwicklungspsychologie (Fach) / Entwicklungspsychologie (Lektion)

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Entwicklungspsychologie über 1 semester, verschiedene Perspektiven+ Theorien, Geburt bis Alter + Altern, Bindung, Entwicklung des Selbst

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  • Piagets kognitive Stufentheorie, Kernannahmen alle Kinder entw. In universell festen Folge von Stufen konstruieren aktiv Wissen durch sensumotorische Exploration und Interaktion mit Umwelt -> dieses konstruierte Wissen führt zu qualitativen Veränderungen in Denken und Handeln
  • Einteilung sensumotorische Stufe in 6 Substadien 1. angeborene Reflexe (Geburt – 1 Monat) 2. primäre Kreisreaktionen (1 – 4) 3. sekundäre Kreisreaktionen (4-8) 4. Koordination sekundäre Kreisreaktionen (8-12) 5. tertiäre Kreisreaktionen (12-18) 6. Mentale Repräsentationen (18-24) Kreisreaktionen - Mittel um erste Schemata zu erwerben - zufällige Aktivitäten füren zu neuen Erfahrungen
  • Genauere Erklärung Kreisreaktion + Was passiert in den Stadien -> zufällige sensumotor. Aktivitöäten fühen zu neuen Erfahrungen, werden wiederholt -> unfähigkeit Wiederholung zu hemmen -> adaptives Hemmungsdefizit -> zunächst zufällige Aktivitäten verfestigen sich zu neuen Schemata -primäre: einfache motor. Aktivitäten (zufällig) vorwiegend um eigenen Körper drehend - sekundäre: Fokus nun auf Umwelt; Wdhlg. Handlungen die interessante Effekte in Umwelt erzeugen - Koordination sekundärer: intentional, zielgerichtetes Verhalten durch Kombinieren von Schemata in komplexe Handlungsabläufe -tertiäre: explorieren Eigenschaften von Objekten, Manipulation von Objekten -> zunehmend experimentelle und kreative Form -mentale Repräsentation: innere Abb. Objekte und Ereignisse, Konzeptbildung: Ähnliche Dinge werden in Kategorien zusammengefasst
  • Violation of Expectation Methode (Erwartungsverletzung) - Wichtige Methode Untersuchung Wissen von Säuglingen über physikalische Ereignisse - Ergebnisse deuten an, Säuglinge sehr früh Objektpermanenz, Widerspruch Piaget zum Suchverhalten -> mögl. Erklärung: verfügen über Objektpermanenz können Wissen aber noch nicht in adäquate Suchstrategien übertragen (unterentw. Frontallappen)
  • Imitationsfähigkeiten des Säuglings - unmittelbare vs verzögerte Imitation -> unmittelbar sofort, verzögert erst später
  • Kognitive Entwicklung -2 Beschreibn Prä-operationale Phase + Grenzen Präoperationalen Denkens - Deutlich verbesserte Fähigkeit zu mentaler, symbolischischer Repräsentation -> Sprache, Als-ob Spiele -> Rollenspiele dienen Üben, verfestigen neu erworbener Schemata, werden komplexer und realitätsferner, fördern Entw. Kognitiver, sozialer Kompetenzen -Grenzen prä-operationalen Denkens: trotzdem: Denken von Kindern von zahlreichen Unzulänglichkeiten geprägt -> Zentrierung (Tendenz, sich auf einzelne/perzeptuell saliente Dimensionen von Objekt oder Ereignis zu konzentrieren -> Animistisches Denken (Tendenz, Objekten menschl. Eigenschaften zu geben) -> Finalistisches Denken (Tendenz, Existenz von Objekten mit Zweck zu asoziieren) -> Egozentrisches Denken (Unfähigkeit zur Perspektivübernahme, Egozentrische Kommunikation) -> Probleme bei hierarchischer Klassifizierung (Inklusionsaufgaben: Einteilung in Klassen und Unterklassen -> gibt es auf Bild mehr Tulpen oder Blumen) -> fehlendes Invarianzkonzept (Konservierungsaufgaben -> in welchem Glas ist mehr O-saft)
  • 3. Stufe: Konkret-Operationale Phase -Kinder können besser mentale Operationen vornehmen, über konkrete Eigenschaften der Welt nachdenken -> haben Verständnis von Invarianz (erfolgreiche Lösung von Konservierungsaufgaben; Berücksichtigung mehrerer Dimensionen (keine Zentrierung mehr) -> logischen Denkprozesse sind aber weitgehend auf konkrete Situationen beschränkt
  • Formal-Operationale Phase -Kinder verfügen über Fähigkeit zum abstrakten Denken und hypothetischen Schlussfolgern Wovon hängt Schwingungsdauer des Pendels ab? Antwort in prä-operationaler Phase: -kurzes (oder schweres) Pendel schwingt schneller -> Kinder beachten nur eine Dimension Antwort konkret-operational: - kurze (und zugleich schwere) Pendel schwingt schneller -> kombinieren beide Dimensionen, führt evtl. zufälligerweise zur richtigen Antwort Antwort formal-operational: -Pendelschwingung hängt nur von Länge ab (richtige Antwort) -> Kinder realisieren, dass sie Variablen systematisch variieren müssen, keine bloße Fixierung auf konkret gegebene Infos, Berücksichtigung nicht vorliegender Infos -> Abstraktionsfähigkeit
  • jüngere Befunde + Kritik - kognitive Entwicklung -Egozentrismus: bessere Leistung in Drei-Berge-Aufgabe, wenn vertraute Objekte verwendet, Hinweise auf nicht-egozentrische Konversation -> Kinder passen Sprache an Alter Konversationspartner an -Konservierungsaufgaben: bessere Leistung Verwendung weniger Items (3 statt 6) und alltagsrelevante Aufgaben -Inklusionsaufgaben: bereits sehr junge Kinder zeigen Kategorienbildung, wenngleich Kategoriensystem typischerweise nicht komplex ist Frühe Kategorisierung -starke Tendenz und gute Fähigkeit von Säuglingen zu kategorisieren -Habituationsmethode -> ab 3-4 Monaten zahlreiche Kategorien (Tiere, Essen, auch Geschlecht, Alter) -> zunächst perzeptuell (Fokus auf Aussehen), ab ca. 12 Monaten auch konzeptuell (verschiedene Küchenutensilien) Fazit -jüngere Befunde: Piaget hat Leistungen Kinder in prä-operationale Phase unterschätzt - Kritik: Entw. Endet nicht mit formal-operationaler Phase; Manche Individuen erreichen formal-operationale Phase nicht -> dennoch einflussreichste Theorie kognitive Entw.
  • Was besagt die Theory of Mind? Welche Auswirkungen im Zusammenhang mit Autismus? -Fähigkeit sich selbst und anderen mentale Zustände (Absichten, Wünsche…) zuschreiben zu können - mit 3-4 Jahren bei 'gesunden' Kindern -> False Belief Task Theory of Mind und Autismus -Autismus: Beeinträchtigung sozialer Interaktion, Kommunikation; steorotypische Verhaltensmuster -> ToM Defizit bei Autismus? -wichtige neuronale Veränderungen -> Myelinisierung, Synaptic Pruning, Weiterentw. v.a. des      (prä-)frontalen Kortex -> Zunahme Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, effektivere inhibitorische Kontrolle -> (positiver) Einfluss auf viele kognitive Bereiche
  • Wie entwickelt sich die Aufmerksamkeit? -Verbesserungen bereits in ersten 2 LJ erkennbar -> Verkürzung Habituationszeiten, verbessertes Aufrechterhalten von Aufmerksamkeit bei Handlungen -weitere Verbesserungen über Kindheit -> Aufrechterhalten Aufmerksamkeit/sustained attention (aber noch Probleme bei komplexeren Aufgaben), Teilen von Aufmerksamkeiten/divided attention (geringe Ablenkbarkeit)
  • Entwicklung Kurzzeit- bzw. Arbeitsgedächtnis -starke Zunahme digit span über frühe bis mittlere Kindheit
  • Inhibitorische Kontrolle, Definition+Anwendung+Fazit -Fähigkeit Impulse, irrelevante Kognitionen und externe Stimuli zu unterdrücken, um Verarbeitung relevanter Infos zu erleichtern und zielgerichtetes Verhalten zu ermöglichen - Hypothese: Das (vielleicht) markanteste Defizit jüngerer Kinder ist ein Inhibitionsdefizit Stroop Aufgabe -> automatisierter Prozess Lesen behindert Benennen Farbe è Immer konkruente und inkonkruente Bedingungen zeigen Stroop bei Kindern: -day/night Aufgabe; Finger-Tapping-Aufgabe Negatives Priming -> Benennen nur blaues Wort è Reaktionszeit für Zielitem ist in Trial n verlangsamt, wenn es in Trial n-1 Distraktoritem war -> negative priming Effekt entwickelt sich über Grundschulzeit, ist bei jüngeren Kindern signifikant reduziert Inhibitorische Kontrolle im Gedächtnis: ineffiziente Inhibition bei Kindern -> Probleme beim zielgerichteten Erinnern Zsfg.: -jüngere Kinder in verschiedenen Bereichen von Verhalten und Kognition Inhibitionsdefizit           -über frühe, mittlere Kindheit hinweg deutliche Verbesserung Fähigkeit zur inhibitorischen Kontrolle
  • Intelligenzentwicklung - eine oder mehrere Intelligenzen? Was ist IQ? Was ist Intelligenz: keine einheitliche Def. -Anfänge Binet & Simon -> Konzept Intelligenzalter -> Intelligenzquotient IQ= Intelligenzalter : Lebensalter x 100 Ein oder mehrere Intelligenzen? -Intelligenz als einheitliches Konstrukt, beeinflusst alle kognitiven Leistungen -> Konzept allg. Intelligenz (Spearman) -> g-factor (general intelligence) -> wirkt sich auf gesamte Denk und Lern-fähigkeit aus -Intelligenz als zusammengesetztes Konstrukt
  • Intelligenz Zwei Arten (Catell) Zwei Arten (Catell) -> fluide Intelligenz: grundlegende, biologisch bedingte Inform.verarbeitungsfähigk., wie Verarbeitungsgeschw., Erkennen von Relationen zw. Reizen; entspricht g-factor -> kristalline Intelligenz: Fertigkeiten, abhängig von Erfahrung und akkumuliertem Wissen, wie Allgemeinwissen, Wortschatz; bildungs-, kulturabhängig
  • Thurstones 7 Primärfaktoren zum zusammengesetzten Konstrukt Intelligenz: 1.       Räumliches Vorstellungsvermögen 2.       Schlussfolgerndes Denken 3.       Merkfähigkeit 4.       Wahrnehmungsgeschwindigkeit 5.       Rechenfähigkeit 6.       Sprachverständnis 7.       Wortflüssigkeit
  • Evidenz für/gegen verschiedene Intelligenzarten: Evidenz für verschiedene Intelligenzarten: - höhere Korrelationen zw. Tests eine Intelligenzart als zw. Test verschiedener - unterschiedl. Entw.verläufe Evidenz gegen versch. Intelligenzarten - Tests verschiedener Intelligenzarten sind nicht unkorreliert - deutet auf Existenz allg. Intelligenz (g) hin
  • Alternative Intelligenzmodelle Beispiel -Gardners Modell der multiplen Intelligenzen -> Berücksichtigung nicht-kognitiver Intelligenzformen -> Einfluss auf pädagogische Praxis durch betonung individuell untersch. Lern-, Denkprozesse Intelligenzarten: linguistische, logisch-mathematische, visuell-räumliche, musikalische, körperlich-kinästhetische, sozial-interpersonale, naturalistische, existenzielle
  • Messung von Intelligenz (auch Säuglinge-Kinder) -mithilfe Intelligenztest -> liefern quantitatives Maß, relativ zu anderen Individuen gleichen Alters (IQ als altersnormiertes Abweichungsmaß) Intelligenz im Säuglings-, Kleinkindalter -Bayley Scales of Infant and Toddler Developement (1 Monat – 3,5 Jahre) -> motorische Skala (grob-, feinmotorische Fähigkeiten: Greifen, Sitzen… -> kognitive Skala (Objekt suchen, Aufmerksamkeit bekannte, unbekannte Objekte, Rollenspiel…) -> sprachliche Skala (Befolgen von Anweisungen, Benennen von Bildern…) -prognostischer Wert eingeschränkt: Test für Säuglinge oft wenig prädikitiv für später - besserer Prädiktor: Habituationsgeschwindigkeit -> jetzt habituationsaufgaben teil Bayley-III
  • Stabilität IQ -höhere Stabilität ab 5-6 Jahre -> höhere Korrelationen zw Altersgruppen, bei kleineren Abständen zw. Testungen -> steigende Stabilität im Alter -Stabilität heißt nicht Identität IQ Werte, sondern ähnliche Rangposition in Vergleichsgruppe -Einfluss Eltern: Eltern halten Lernen, Schulerfolg wichtig -> Ansteigende IQ Werte
  • Intelligenz als Prädiktor + Zshg Anlage, Umwelt -guter Prädiktor für spätereen „Lebenserfolg“ -> aber weitere wichtige faktoren: Motivation, Gesundheiten, soziale Kompetenzen Intelligenz, Anlage und Umwelt -Zshg. Intelligenz mit Anlage, aber auch mit Umwelt -Zshg. Schulbesuch Intelligenz
  • Sprachentwicklung - Verständnis + Produktion? -Sprachverständnis -> Wernicke’s area -Sprachproduktion -> Broca’s area -Verstehen von Sprache geht Produktion voraus -> Sprache ist meist linkslateralisiert (im Gehirn)
  • Theorien der Sprachentwicklung Behavioristische Perspektive: -Sprache durch operante Konditionierung (wie jedes Verhalten) -Verstärkung sprachähnlicher Laute des Babies -Modelllernen als mögl. Quelle Spracherwerb Interaktionistische Perspektive - Sprache als genuin sozial-kommunikative Fertigkeit -Betonung Rolle soziale Interaktion -Kinder sind motiviert zu kommunizieren Nativistische Perspektive -Sprache zu komplex um allein aus Erfahrung - angeborener Spracherwerbsmechanismus (language acquisition device: enthält Satz universeller Regeln, jeder Sprache eigen) -> Evidenz: -universell ähnlicher Sprachverlauf       -spezifische Hirnregion für Sprachverarbeitung       -frühe Sensitivität für sprachliche, menschliche Laute
  • Sensible Phase beim Spracherwerb? - Ersten 5 – 6 LJ besonders sensible Phase, später deutlich erschwert, weniger erfolgreich -> Evidenz: Deprivationsfälle (Wolfskinder), Hirnverletzungen bei älteren Kindern stärkere Einbußen, Zeitpunkt Zweitspracherwerb Zweitspracherwerb - je früher desto einfacher - bie frühem Zweitspracherwerb linksseitige Aktivität
  • Meilensteine Sprachentwicklung: - Universeller Entwicklungsverlauf -> 2M erstes Gurren, 4M Brabbeln/Lallen - Schwerhörigkeit führt zu Verzögerungen - 9-12M Intonationsmuster Muttersprache - zunächst Diskrimination vieler sprachl. Laute, anschließend Einengung auf Laute von Muttersprache (perceptual narrowing) - 6M Verstehen erster Wörter - 12M erste Wörter - häufige Fehler: Überspezifizierung, Übergeneralisierung (mehr bei Sprachproduktion als Verständnis) - rapide Zunahme Wortschatz: Anfang 2J wenig, ab 18M Explosion - oft Mädchen schnelleren Erwerb (schnellere Reifung, Mutter spricht mehr mit Mädchen) - Zwei-Wort-Phase (Ende 2.LJ) - Verwendung längerer Sätze 18-24M -> große interindividuelle Unterschiede Sprechen mit Kindern -Ammensprache -> präferieren Babys =förderlich aber nicht notwendig
  • Bindungstheorie -Bindung = enges, überdauerndes emotionales Band zw. Kind und Bezugsperson -Psychoanalytische Wurzeln: Betonung frühere erfahrungen für spätere Entw. -Ethologische Wurzeln: Konzept Kleinkind nutzt Bezugsperson als sichere Basis um von da Welt zu explorieren -> Bindung als Überleben dienliche Adaptation -Bindung als biolog. Grundbedürfnis: Bindung universell, umweltstabil; Bindungsqualität umweltlabil; Bindungsperson externe Regulationshilfe, Quelle emotionaler Sicherheit -Bindungs- vs. Explorationssystem: Bindungssystem v.a. in unangenehmen, bedrohlichen Situationen; Explorationssystem v.a. wenn kind sicher fühlt -Bindungsverhalten wird gesteuert durch innere Arbeitsmodelle -> Wissen, Erwartung, Vorstellung bezüglich Bindungsperson und Selbst; dienen Interpretation, Planung, Vorhersage Interaktion in bindungsrelevanten Situationen
  • Normative Bindungsentw. - Vorphase (Geburt – 6 Wochen): Säugling „sucht“ Kontakt zu Erwachsenen (mit Weinen..), findet Beruhigung, Trost in Reaktion von Erwachsenen (auch bei Unbekannten) - Beginnende Bindung ( 6W – 6-8M) Emotionale Unterscheidung vertraute, fremde; stärkere Reaktion auf und Präferenz Vertraute; Entw. Erwartungen wie Bezugspersonen reagieren - Ausgeprägte Bindung (6-8M – 1.5-2 J) Kind sucht aktiv Nähe, Bezugsperson sichere Basis, Trennungsangst, freude bei Rückkehr - Reziproke Beziehung (ab 1.5-2J) Kognitive, sprachl. Fähigkeiten ermöglichen funktionierende, wechselseitige Beziehung; Kind kann sich mit kurzen Trennungen arrangieren - Konstruktion eines stabilen, inneren Arbeitsmodells von Bindung Mentale Repräsentationen eigner Person, Bezugspersonen, Beziehungen zw. diesen
  • Forschung Mary Ainsworth -Entw. „Fremden Situation“ : Erfassung Bindungsqualität im frühen Kindesalter, basiert auf Beobachtung Verhalten von Kind bei Trennungs-, Wiedervereinigungssituation -> Trennungsangst (v.a. im Zeitraum 10-15M)
  • -Vier bindungsmuster in fremder Situation -> sichere Bindung (Bindungstyp B): Bezugsperson als sichere Basis für Exploration, weinen wenn Bezugsperson Raum verlässt, Freude bei Wiedersehen, leichtes beruhigen durch Bezugsperson -> unsicher-vermeidende Bindung (Bindungstyp A): Exploriert ohne große Beachtung von Bezugsperson, unterscheidet kaum vertraut, fremd; registriert kaum wen BP Raum verlässt (weint selten), keine Freude bei Rückkehr -> oft Vermeidungsverhalten ->unsicher-ambivalente Bindung (Typ C): Wenig Explorationsverhalten, bleibt in Nähe BP (Klammern), großer Stress wenn BP Raum verlässt, bei Wiedersehen sucht Kontakt BP, dann aber wehren gegen Trostversuche ->desorganisiert/desorientierte Bindung (Bindungstyp D): Keine konsistente Stressbewältigungsstrategie, konfus-widersprüchliches verhalten (ängstliches Lächeln, Wutanfall), Kind scheint Angst vor BP zu haben
  • Kulturelle Unterschiede + Zusammenfassung Bindung  relativ ähnliches Verhalten Kinder aus versch. Kulturen (kleine Unterschiede: Deutschland tendenziell mehr unsicher-vermeidende; Japan wenn unsicher meist unsicher-ambivalent; Israel im Kibbuz wenig sicher gebunden) Zsfg.: Verschiedene Muster reflektieren verschiedene Anpassungs-, Bewältigungsstrategien in Umgang mit Belastung, emotionaler unsicherheit -> sichere, unsicher-vermeidende, unsicher-ambivalente „normale“ Varianten Anpassung -> desorganisiert weist auf schwerwiegendes Entwicklungsproblem hin
  • Einflussfaktoren auf Bindung: Feinfühligkeit - Fähigkeit kindliche Signale wahrnehmen, richtig deuten, prompt, angemessen reagieren -korreliert oft positiv mit erwünschten Verhalten Kind - Mütter sicher gebunden oft feinfühlig; unsicher vermeidend oft emotional unzugänglich, reagieren abweisend; unsicher ambivalent oft überängstlich, reagieren inkonsistent Temperament des Kindes -Temperamentsunterschiede Einfluss auf elterliches Verhalten, Bindungssicherheit Kind -schwierige kinder könnten negative Reaktion evozieren, dadurch höheres Risiko unsicher gebunden -aber: eher geringe Rolle kindliches Temperament für Bindung
  • Stabilität von Bindung - gutes Einkommen meist sicherer, aber auch bei weniger möglich, kritische Lebensereignisse führen meist zu unsicher
  • Vorhersagekraft von Bindung -sichere Bdg. Säugling später: bessere Noten, höheres Selbstwertgefühl, soziale Kompetenz, engere, harmonischere Beziehung zu gleichaltrigen, weniger aggressives Verhalten, mehr prosozial - unsicher Bdg. Säugling später: antisoziales verhalten, Essstörungen Jugendalter - desorganisierte Bdg. Später: ängstl., depressive Symptome vorschulalter, vermehrte Suizidversuche - allerdings: bedeutung Zusammenhänge unklar, möglicherweise kann nur so weit vorher wie Umwelt stabil bleibt
  • Bindungsrepräsentationen bei Erwachsenen -Erfassung mithilfe Adult Attachment Interview - vier Arten Bindungsrepräsentationen -> autonom Offener, glaubwürdiger Bericht, positive und negative Erinnerungen -> Distanziert-abweisend Wollen oder können nicht an Erlebnisse erinnern, falls doch spielen sie herunter -> verstrickt Liefern widersprüchliche (idealisierende, wutgeladene) Erinnerungen, gefangen in Kindheitserinnerungen -> ungelöst-desorganisiert Unlogische, bizarre Berichte, keine Verarbeitung negativer Beziehungserfahrungen (oft nach Trauma) è Hängt Bindungssicherheit kind mit aktuelle bindungsrepräsentation BP zusammen?  -> ja, mögl. Erkl.: Bindungsrepräsentation hat Einfluss auf Feinfühligkeit und beeinflusst so Bindungssicherheit
  • Lässt sich Bindung verändern? -Interventionsstudie -> Feinfühligkeitstraining für Mütter -> waren feinfühliger -> mehr sichere Bindung
  • -Emotionen = Qualitativ beschreibbar, zeitlich begrenzte Reaktionen mit subjektiver, physiolog., behavioraler Komponente Einordnung subjektiven Erleben: Valenz (positiv, negativ), Aktivierung (hoch,niedrig) -Affekt Kurzfristig, intensive Emotion, evtl Verlust Handlungskontrolle -Stimmung Länger andauernd, weniger intensiv, kein klarer Auslöser Emotionstypen: Ekel, Angst, Wut, Traurigkeit, Scham, Schuld -> haben alle Ziel, Bedeutung für Selbst evtl. für andere), Handlungstendenz
  • Emotionale Entw. Anfänge -erste negative Emotionen (allg. Unbehagen ab Geburt, Trennungsangst ab 8M) -erste positive Emotionen (soziales Lächeln ab 3M, Lächeln bei Aktivitäten 3.4M, selektives Lächeln 7M) -selbstbezogene Emotionen ->Verlegenheit (wenn Aufmerksamkeit auf Kind 18-24M), Stolz (erbrachte Leistungen ab 2J), Schuld und Scham (ab 2J) -emotionale Probleme Eltern können emotionale Entw. Stark beeinträchtigen
  • Emotionsregulation -anfänglich kaum -Eltern helfen -> beruhigen, ablenken, beseitigen -ab 6M Babys beginnen Selbstberuhigung (ablenkung durch Selbststimulation) -später: Verwendung Sprache als Emotionsregulation
  • Emotionsverständnis -5M: Zuordnung emotionaler Stimme zu passenden Gesichtsausdruck -6M: Unterscheidung Freude, Überraschung -8-12M: soziales Referenzieren -18-24M: Beginn Entw. Empathie -2-3J: Emotionen sprachl. Benennen
  • Meilensteine emotionale Entw. Geburt: hingezogen wohltuende Stimulation, Ablehnung unangenehme 2-3M: soziales Lächeln, Erwiderung Gesichtsausdrücke 3-4M: lachen bei aktivierenden Hinweisreizen 6-8M: oft Wut, Furcht -> v.a. Fremdenangst, Bindung BP + Trennungsangst, BP als sicher Basis für Exploration 8-12M: erkennt Bedeutung von Gesichtsausdrücken, „social referencing“ 18-24M: komplexe soziale Emotionen, Erweiterung Sprachschatz um gefühlsausdruck, Selbstregulation, Entdeckung Emotionen anderer unterscheiden sich von eigenen, Empahieentw.
  • Stufenmodell nach Kohlberg -längsschnittliche Untersuchung Moralentw. -Verwendung moralische Dilemmata (moralisches Urteil in Dilemma -> Begründung für Urteil entscheidend) Stufen der Moralentw. Präkonventionelles Stadium -Stufe 1: Orientierung an Strafe und Gehorsam -Stufe 2: Orientierung an Kosten-Nutzen-Prinzip, Bedürfnisbefriedigug Konventionelles Stadium -Stufe 3: an interpersonellen Beziehungen, Gegenseitigkeit -Stufe 4: an Erhalt sozialer Ordnung Postkonventionelles Stadium -Stufe 5: an Rechten aller als Prinzip -Stufe 6: an universellen ethischen Prinzipien Kritik: -wenig unabhängige empirische Evidenz (Stufen, Universalität)            -höhere Stufen nur von wenigen Menschen erreicht            -moralische Kognition (Urteil) führt nicht unbedingt zu moralischem Handeln
  • Das Selbst, Def, wann entstehung, entwicklung bis wann? -Konzeptsystem von auf eigene Person bezogene Kognitionen (physisch-materiell, psycho-sozial) -Vorstellung von Selbst entsteht in ersten LJ, durch Interaktion -entwickelt, verändert sich bis in Jugend-, Erwachsenenalter
  • Entwicklung des Selbst Anfänge -Neugeborene: stärkere Reaktionen auf Fremdreize -3M: Unterscheidung eigene, fremde Bewegungen, „verstehen“ eigene Handlung hat Effekte in Umwelt -8M: Trennungsangst -> können zw. Sich und anderen unterscheiden -ab 1.5J: Erkennen Selbst in Spiegelbild -2.5J: Verwendung Personal-, Possessivpronomina , eigener Name -1.5-2J: selbst bezogene Emotionen -Vorschulalter: primär physische Merkmale, Fähigkeiten, Besitz -Grundschulalter: Vergleichsprozesse (negative Bewertung kann zu Abwertung Selbst führen) -frühes Jugendalter: Sorgen soziale Akzeptanz, Bewertung durch andere -späte Adoleszenz: Vorstellung Selbst kohärenter, weniger durch andere bestimmt
  • Selbstkontrolle: Def. + welche experimentelle Aufgabe? -Fähigkeit Impuls zu widerstehen (der zu sozial inakzeptablem Verhalten führt) -erste Ansätze ca 18M. -später: Untersuchug mit delay of gratification Aufgabe (Marshmello Test) -> große interindividuelle Unterschiede -> gute Leistung assoziiert mit bessere Aufmerksamkeit, sprachl. Fähigk., feinfühligere Mütter, höhere Frustrationstoleranz
  • Selbstwertgefühl- Def. Komponenten + Einflussfaktoren -Evaluation des Selbst und emotionale Bedeutung dieser -bedeutsam für Lebenserfolg, -zufriedenheit -Messung -> Selbstwahrnehmungsfragebogen -Komponenten: Globaler Selbstwert -> Schulische, soziale, körperlich/sportl. Kompetenz, körperliche Erscheinung -Einflussfaktoren: Persönliche, soziale Anerkennung, Umfeld, Erziehungsstil, kulturelle Faktoren
  • Erziehungsstile nach Kategorie Lenkung / responsivität  Niedrige Lenkung +Hohe Responsivität: permissivHohe Lenkung + Hohe Responsivität: AutoritativNiedrige responsivität + Hohe Lenkung: Autoritär Niedrige Responsivität + Niedrige Lenkung: Vernachlässigend
  • Prozedurales Gedächtnis? =Leistung motorischer Bewegungsabfolgen
  • Implizites Gedächtnis bei Kindern? -Konditionierung, habituation bereits Neugeborene -jüngere Kinder Priming Effekte, unterscheiden sich in Größe kaum von denen Erwachsener -> impilzites Gedächtnis bereits früh vorhanden, möglicherweise schon bei Geburt intakt
  • Semantisches Gedächtnis? -Faktenwissen, Netzwerk mit Reltionen zw. Wissenseinheiten -mit zunehmenden Alter wachsen Anzahl Wissenseinheiten, Anzahl und Stärke Relationen -bereits m Vorschulalter gut entw. (hierarchisch u. assoziative Schemata, zeitlich-sequentielle Ordnung Schematas)
  • Episodisches Gedächtnis =zeitlich-räumlicher Kontext, Entwicklung am langsamsten Deteminanten der Entw.: Arbeitsgedächtniskapazität, Domänenspezif. Vorwissen, Gedächtnisstrategie, Metakognition