Psychologie (Fach) / KVT 3.Welle (Lektion)

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VO Prof. Laireiter Uni Wien

Diese Lektion wurde von LauraFichti erstellt.

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  • Nenne die theoretischen Grundlagen von ACT? - Relational Frame Theory:--> Bezugsrahmentheorie--> Relationsbildungstheorie - Funktions- und Kontextorientierung - Kanfers Selbstmanagement-Ansatz - Achtsamkeitsorientierung - Erlebensfokussierung --> "Hexaflex-Modelle"
  • Was ist die Relational Frame Theory (RFT)/ Bezugsrahmentheorie (BRT) / Relationsbildungstheorie (RBT)? - Theorie über menschliche Sprache und Kognitionen - basierend auf...* Theorie des sprachlichen Verhaltens nach Skinner* Philosophischen Wurzeln des funktionalen Kontextualismus - befasst sich mit Kognition und Sprache und deren Interaktion - beschreibt die Entwicklung von sprachlich gefassten Regeln und deren Verknüpfung mit Ereignissen und Verhalten
  • Wie lauten die Grundannahmen der RFT? • Organismen reagieren auf unterschiedliche Reize sehr willkürlich und knüpfen so Beziehungen zwischen S und R (=relationales Verhalten) = gelerntes Verhalten• Das Knüpfen von Beziehungen erfolgt mental und wird über sprachliche Symbole (Gedanken) repräsentiert• Diese Beziehungen werden in der Regel über so genannte Regeln und Abstraktionen (z.B. Metaphern) repräsentiert• Im Laufe dieses Lernprozesses können ungünstige Relationen hergestellt bzw. abgeleitet werden, die ihrerseits ungünstigen Einfluss auf andere Relationen und Verhalten nehmen können:– Z.B.: Vermeiden unangenehmer Erfahrungen (Angst, Schmerz, Depression = Erlebensvermeidung)--> Einschränkung von Verhaltens und Handlungsmöglichkeiten --> Reduktion der psychischen Flexiblität --> Entwicklung psychischer Rigidität und rigider Verhaltensweisen = Grundlage vieler Lebensprobleme und psychischer Störungen
  • Was ist ein wichtiger Unterschied von ACT zur klassischen KVT? ACT versucht nicht Kognitionen direkt zu verändern(Kognitive Umstrukturierung) • Anstatt dessen wird das Prinzip der Akzeptanz angenommen und negative Kognitionen als gedankliches Verhalten gesehen, das funktional gesteuert wird und unter bestimmten kontextuellen Bedingungen auftritt (z.B. Vermeidung negativen Erlebens)• Dies gilt auch für andere Verhaltensweisen (Sprache, Interaktionen etc.). Es geht darum deren Funktion und Kontextabhängigkeit zu verstehen
  • Die Übernahme erlebensaktivierender und fokussierender Methoden aus welchen Richtungen der Psychotherapie fließen in ACT ein? - Gestalttherapie - Emotionsfokussierte Therapie (EFT) - Erlebensaktivierender Psychotherapie (Experiencing: Gendlin)
  • Was ist laut dem ACT Störungsmodell die Ursache für psychische Leiden? • Störungsrelevante Prozesse    – Psychische Inflexibilität
  • Was ist der Unterschied zwischen „sauberem“ und „schmutzigem Leid„? •„Sauberes Leid“ = menschliche Universalie = "Schmerz"•„Schmutziges Leid“ entsteht durch den Versuch, mit Hilfe verschiedener Strategien (Rückzug, Flucht, Betäubung, Argumentieren, übertriebenes Sicherheitsverhalten, Spannung reduzierende Rituale etc.) unangenehme innere Erlebnisse zu vermeiden („ experiential avoidance “)
  • Aus was setzt sich die "Psychische Inflexibilität" im ACT Modell zusammen? - Erlebensvermeidung - Kognitive Fusion (= Glaube "Ich bin meine Gedanken") - Dominanz der vorgestellten Vergangenheit und Zukunft - Festhalten am Selbstkonzept - Mangelnde Werteklarheit - Untätigkeit und beharrliches Vermeidungsverhalten
  • Wie lautet das ACT Behandlungsmodell? - Alle 6 störungsrelevanten Prozesse verändern ( Kognitive Fusion, Erlebensvermeidung, Untätigkeit + beharrl. Vermeidungsverhalten, mangelnde Werteklarheit, Rigides Selbstkonzept, Dominanz der vorgestellten Zukunft/Vergangenheit) - Jedem dieser Prozesse entspricht einem Behandlungsprozess --> ACT-Hexagon - Jedem Behandlungsprozess lassen sich konkrete Behandlungsziele zuordnen
  • Wie lauten die 3 Primären Behandlungsziele von ACT (nach Eifert, 2011)? 1. Abbau unwirksamer Erlebensvermeidung und -kontrolle 2. Hinterfragen und Reduzieren verhaltensregulierender Funktionen nicht Lebensziel fördernder    Kognitionen--> Tyrannei des Kopfes aufheben/sabotieren 3. Förderung engagierten, lebenszielorientierten Handelns--> Schaffung größerer "Psychischer Flexibilität"
  • Was meint Hayes mit psychischer Flexibilität ? •„Fähigkeit zum vollständigen Kontakt bewusster menschlicher Wesen mit dem gegenwärtigen Augenblick ohne Abwehr und Vermeidung. Dabei stehen sie voll im Leben so wie es ist und nicht wie ihr Kopf ihnen sagt, dass es ist.“•„Fähigkeit, je nach Erfordernissen der Situation im Sinne gewählter Werte entweder auf einem bestimmten Verhalten zu beharren oder es zu verändern“(Eifert, 2011)
  • Nenne die 6 therapeutischen Prozesse in ACT (Komponenten psychischer Flexibilität)? 1. Akzeptieren und bereit sein (vs. Erlebensvermeidung) 2. Kognitive Defusion (vs. Kognitive Fusion) 3. Im Hier-und-Jetzt präsent sein (vs. Dominanz der vorgestellten Vergangenheit und Zukunft) 4. Beobachter-Selbst: Selbst als Kontext (vs. Festhalten am Selbstkonzept) 5. Klärung von Lebenswerten und -zielen (vs. Mangelnde Werteklarheit) 6. Engagiertes, entschlossenes Handeln (vs. Untätigkeit und beharrliches Vermeidungsverhalten)
  • In welche zwei methodische Gruppen können ACT-Prozesse unterteilt werden? 1. Prozesse der Akzeptanz und Achtsamkeit (1-4)2. Prozesse des Engagements und der Verhaltensänderung (5+6) ------------------------------------------------ 1. Akzeptieren und bereit sein2. Kognitive Defusion3. Im Hier und Jetzt präsent sein4. Beobachter Selbst: Selbst als Kontext5. Klärung von Lebenswerten und zielen6. Engagiertes, entschlossenes Handeln
  • Wie sieht die Veränderungslogik von ACT aus? --> Keine direkte Veränderung dysfunktionaler Gedanken, sondern.. --> Veränderung des Kontextes durch... - Distanzierung - Entfremdung - Anerkennen, wertschätzen - Reframing
  • Was ist zur Diagnostik von ACT zu sagen? - Weniger indikationsorientierte als vielmehr therapiebegleitende und evaluative Diagnostik - Bezogen auf Fallkonzeption - Spezifische Verfahren  *Akzeptanz und Handlungsfragebogen (Eifert, 2011, S. 98-99)      • Erlebensvermeidung      • Bereitschaft zu engagiertem Handeln  * Achtsamkeitsskalen   * Defusionsskalen  * Lebensqualitätsskalen
  • Wie sieht die Fallkonzeptualisierung in ACT aus? • Anwendung des in den Hexaflexmodellen beschriebenen Prozesses auf den Einzelfall• Entwicklung eines Problem und Arbeitsmodells für den/die individuelle Klienten/in• Strukturiertes Fallraster
  • Metaanalysen zu ACT Von Hayes et al. (2006):– ACT ist effektiver als Warteliste und unspezifischeInterventionen (d =0.99; n =248)– ACT ist effektiver als andere Therapien (d =0.56: Therapieende, d =0.82: 9 Mo follow up) k=15 Studien; n =739)– Direkter Vergleich mit VT (k =6 RCT‘s): d =0.55 (Therapieende); d =0.80 (11 Monate follow up) Öst (2008): d M =0.66 prä post (über alle Studien) Powers et al. (2009):– 66% klinische Signifikanz– ACT ist effektiver als die meisten Kontrollbehandlungen
  • Evaluation Selbsthilfemanual zu ACT (Forsyth & Eifert, 2010) • Bearbeitung eines ACT Selbsthilferatgebers (19 Kapitel)• Dauer: 12 Wochen; N =503• 3 Messzeitpunkte: Beginn, Ende (12 Wo), 6 Mo follow up• Prä Post Effekte:   – Ängstlichkeit, Depressivität: d =0.70-0.79   – Psychologische Flexibilität: d =0.87   – Kognitive Defusion: d =1.17   – Lebensqualität: d =0.70• Follow up: Erhöhung der Effektstärken auf d =0.90-1.55
  • Auf was basiert die BA/VA? Basiert auf der funktionalen Analyse der Depression nach Charles Ferster (1973) und dem darauf aufbauenden verstärkungstheoretischen Modell der Depression und ihrer Behandlung von Peter Lewinsohn (1975)
  • Wann ist die BA/VA Therapie indiziert? •Akute depressive Episoden•Depressive Episoden im Rahmen rezidivierender depressiver Störungen•Depressionen mit chronischem Verlauf•Dysthymia mit reduzierter positiver Verhaltensrate•Depressive Episoden im Rahmen bipolarer affektiver Störungen•Postschizophrene Depression•Depressive Störungen bei Jugendlichen und alten Menschen •Mazzucchelli, Kane & Rees (2010):Positiv-psychologische Methode zur Steigerung von subjektivem Wohlbefinden und positiven Emotionen•Auch bei nicht Depressiven•Menschen mit eingeschränkter positiver Befindlichkeit (subklinisch)--> Wird auch von anderen Positiven PsychologInnen als solche vorgeschlagen, z.B. Lyubomirski•Hoyer & Vogel (2018):Anwendung von VA/BA auch bei:•sozialen Phobien•Agoraphobien
  • Was besagt die Funktionale Analyse der Depression nach Ferster (1973), welche in die BA/VA Therapy integriert wurde? • Erklärung der Entstehung und Aufrechterhaltung von Depression im Kontext der operanten   Lerntheorie Skinners• Depression = Defizit an positivem Verhalten und positivem Erleben und Exzess an Verhalten, die negative Konsequenzen zur Folge haben (z.B. Klagen, Ruminieren etc.)• Ätiologie: Depression = Folge kontextueller Effekte in Form von– Verstärker-Deprivation– Zu viel aversiver Stimulation (lerntheoretisch: Bestrafung)– Positiver Verstärkung depressiven Verhaltens– Negativer Verstärkung depressiven Verhaltens– Defizit an regelgeleitetem Handeln– Exzess an regelgeleitetem Verhalten
  • Was ist unter Verstärker-Deprivation zu verstehen? (BA/VA) • Verlust von generalisierten Verstärkern (Trennung, Verlust, Tod, Arbeitslosigkeit, Schichtarbeit, neue unfreundliche Umgebung, Alterung, Pensionierung, Behinderung)--> Löschung positiven Verhaltens• Ausdünnen generalisierter Verstärker (Verstärkung wird immer seltener --> Löschung positiven Verhaltens und Erlebens)• Erosion generalisierter Verstärker durch Habituation und Sättigung (z.B. in langen Beziehungen)• Defizite an Fertigkeiten, social skills, um Verstärker zu erwerben, aber auch Defizite an Coping-skills, der Belastungsbewältigung, Emotionsregulations-Skills, Problemlöse-Skills etc.
  • Zu was führt Aversive Stimulation und Bestrafung? - Intensive oder anhaltende aversive Stimulation kann Depression auslösen, vor allem, wenn diese nicht kontrolliert werden kann--> Gelernte Hilflosigkeit (Seligman, 1975) - Bestrafung führt zu Verhaltensunterdrückung und Angst- Häufige Bestrafung führt zu Generalisation und Löschung positiven Verhaltens  • Negative Attributionen  • „Aufgeben“  • Motivationsverlust
  • Wie sehen die Behandlungsprinzipien von BA/VA aus? - Aufbau von positiv-verstärktem und von positivem, verstärkendem Verhalten - Abbau negativen, aversiven Verhaltens und von Flucht- und Vermeidungsverhalten - Methoden:-> Aufbau positiven und mit Lust, Freude, Motivation etc. verbundenen Verhaltens (=Verhaltensaktivierung)-> Training sozialer Kompetenzen-> Abbau negativen Verhaltens (Klagen, Aggression etc.)
  • Wie werden die Behandlungsprinzipien der BA/VA in die Gesamttherapie integriert? • Psychoedukation zur Depression, deren Entstehung und zur Rolle positiver und verstärkter/ender Aktivitäten• Aufbau positiver Aktivitäten als Therapieziel• Reduktion negativen Verhaltens in der Depression– Grübeln– Fokussieren auf Negativität (Gefühle, Perspektiven, Kognitionen etc.)– Exzessives Klagen– Vermeidung und Vermeidungsverhalten– Interpersonale Konflikte• Entwicklung aktiv bewältigender und problemlösender Verhaltensweisen• Entwicklung von Werten und (Lebens-)zielen
  • Was wird in der BA/VA Einzeltherapie gemacht, wenn nach Modul 3 Schwierigkeiten beim Aktivitätsaufbau eintreten? Es gibt drei alternative Module um Schwierigkeiten auf... 4a) ... der Ebene der Auslöser -> Stimulus-kontrolle 4b) ... Verhaltensebene -> (Metakognitive) Interventionen bei Grübeln                                   -> Soziales Kompetenztraining 4c) ... der Ebene der Konsequenzen -> Belohnungsmanagement                                                    -> Achtsamkeit & Akzeptanz ... zu behandeln.
  • Die Methoden der BA/VA lauten... • Aktivitätenaufzeichnungen in Form von Tagebüchern und Wochenplänen• Aktivitätenlisten• Brainstorming• Verhaltenspläne und -planung über die Woche hin• Verstärkerlisten• Ziel- und Wertklärung• Aktive Entwicklung wertebezogener Aktivitäten
  • Was sind die Vorteile der BA/VA im Vergleich zur KVT? - VA ist kostengünstiger als die KVT - BA/VA für Therapeuten und Patienten leichter durchzführen als Voll-KVT - Kürzere Dauer - Rationale (Therapielogik) ist intuitiv und leichter verständlich - Von APA als evidenzbasiertes Verfahren zur Behandlung von Depression anerkannt - Von BPS für die Behandlung von Depressionen, Agoraphobie und Sozialer Phobie empfohlen
  • Was lässt sich zur Wirksamkeit von BA/VA bei Depression sagen? • Verschiedene Studien belegen Wirksamkeit von BA/VA (Depression)   – RCT im Vergleich zu antidepressiver Medikation  Wirkungsäquivalenz mit besseren        Ergebnissen in der Stabilität   – Höhere Wirksamkeit als Standard-KVT im Prä-Post-Vergleich im Follow-up und in der       Stabilität ähnliche Effekte   – Bzgl. Rückfallprävention vergleichbar mit KVT, jedoch besser als Medikation (Dobson et al.,       2008)   – Höchster Kosten-Nutzen-Effekt (vgl. KVT, Medikation) (Cuijpers et al., 2007, 2008)   – 4 Metaanalysen ergeben vergleichbare Ergebnisse:      • BA/VA ist KT und KVT äquivalent oder häufig auch überlegen      • Weniger Therapieabbrüche als KVT und KT      • Weniger negative Nebeneffekte als KVT/KT      • Geringeres Rückfallrisiko als KVT
  • Was lässt sich zur Wirksamkeit der BA/VA im Hinblick auf Wohlbefinden sagen? Metaanalyse: • K=20 Studien, N= 1353 Personen• d (post)=0.52• Für Depressive und nicht Depressive• Vergleichbar mit anderen Interventionen zur Förderung des Wohlbefindens• Keine Moderatoreffekte
  • Wie lauten die diagnostischen Kriterien für die Borderline Persönlichkeitsstörung (F60.31)? Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie von deutlicher Impulsivität. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und manifestiert sich in den verschiedenen Lebensbereichen. Mindestens 5 der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein: (1) verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden.Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.(2) Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.(3) Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.(4) Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen (Geldausgaben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, Fressanfälle).Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.(5) Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.(6) Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung.(7) Chronische Gefühle von Leere.(8) Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren.(9) Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.
  • Was sind die Komponenten der DBT? • (Neuro-behaviorales) Störungsmodell (Bio-soziales Modell)• Kognitive Verhaltenstherapie• Dialektische Behandlungsstrategien• Buddhistische Philosophie, insbesondere Zen• Spezifisches zweigleisiges Behandlungsmodell  – Skillstraining  – Einzel-/Bezugstherapie• Anwendungsprinzipien
  • Was meint der Aspekt der "Dialektik" in der DBT? Dialektik = Zwei Dinge die wie Gegensätze aussehen, können beide wahr sein.Gleichgewicht zwischen Akzeptanz & Veränderung!
  • Welches Hirnzentrum wird bei der BPS als Zentral für die Störung angesehen? Die Schädigung des limbischen Systems (Gefühlsstörungen, Impulsivität); auf dieses Zentrum wirken zuvor "Frühe Traumata" und "Neurobiologische Veranlagungen" ein.
  • Was zeichnet das therapeutische Konzept der DBT aus? • Nicht linear organisiert im Sinne eines „Behandlungs-Verlaufsmodells“, sondern...• Orientiert an– Prinzipien und Regeln– Problembereichen/gestörten Verhaltensmustern– Integration bereits existenter Methoden– Ergänzung durch störungsspezifische Methoden zur Behandlung komorbider Störungen
  • Wie lauten die Ziele der DBT -> Zielhierarchie? - Verringern (para)suizidaler Verhaltensmuster - Verringern therapiestörender Verhaltensmuster - Verringern von Verhaltensmustern, die die Lebensqualität einschränken - Aufbau von Verhaltensfertigkeiten:-> Achtsamkeit-> Stresstoleranz-> Emotionsregulation-> Zwischenmenschliche Fertigkeiten
  • Was will in der DBT erreicht werden bei der Patientin? - Fähigkeit zur Regulation von Stimmungsschwankungen - Fähigkeit zur Achtsamkeit für sich selbst und andere - Realistische Bewertungen - Handlungskompetenz
  • Welche Varianten der DBT gibt es? • DBT im stationären Setting (Bohus)• DBT für Jugendliche (DBT-A) (Miller & Rathus)• DBT für Essstörungen (DBT-E) (Fairburn)• DBT für PTBS (DBT-T) (Steil)• DBT für Drogenabhängige (DBT-S) (Linehan)• DBT für chronisch Depressive (DBT-D) (Linehan)• DBT für antisoziale Persönlichkeitsstörungen (DBT-F)• DBT-Verlängerungstherapie (DBT-ACES)
  • Wie sieht die Beziehungsgestaltung zwischen TherapeutIn und KlientIn in der DBT aus? Der Therapeut ….– versteht sich als Coach– benennt seine eigenen Emotionen– achtet stärker auf verbale als nonverbale Signale– Zeichnet jede Stunde auf -> mitgeben nach Hause– sorgt für Objektkonstanz– beachtet eigene Grenzen– hilft Patientin mit seinen Grenzen umzugehen– realisiert Dialektik:   • Balance zwischen Akzeptanz und Veränderung   • Balance zwischen Regeleinhaltung und Flexibilität   • Balance zwischen stützender und wohlwollend fordernder Haltung– nutzt eigene Fehler– ist optimistisch und ressourcenorientiert– versucht widersprüchliche Beziehungsmuster auszubalancieren
  • Wie sehen die Therapiephasen der DBT aus ? 1. Therapiephase: Schwere Probleme auf Verhaltensebene 2. Therapiephase: Probleme mit Folgen von traumatischen Erfahrungen 3. Therapiephase: Probleme der Lebensführung
  • Was sind im speziellen Teile der Vorbereitungsphase der DBT? • Behandlungsvertrag, Non-Suizidvertrag• Verhaltensanalyse des letzten Suizidversuchs• Verhaltensanalyse des letzten Therapieabbruchs
  • Was ist zur Dauer des Skillstrainings in der DBT zu beachten? 2-maliges Durchlaufen des gesamten Programms innerhalb eines Jahres.
  • Wie sieht der Behandlungsvertrag der DBT aus? Behandlungsvertrag wird als wichtig angesehen. Inhalte:– Inhalte der Therapie– Therapieregeln (Absagen, Teilnahmeverpflichtung, Vertraulichkeit)– Keine Therapie unter Einfluss von Alkohol und Drogen– Kein Suizidversuch während laufender Therapie -> Anti-Suizid-Vertrag– Therapieschädigendes Verhalten
  • Was sind die Inhalte der ersten Therapiephase der DBT? 1. Bearbeitung von Problembereichen, die in direktem Zusammenhang mit Verhaltensweisen stehen, welche …– das Leben selbst,– eine akzeptable Lebensqualität oder– die Aufrechterhaltung der Therapie gefährden2. Vermittlung relevanter Fertigkeiten zur Bewältigung emotionaler Regulationsstörungen
  • Umgang mit Folgen traumatischer Erfahrungen in Phase I der DBT? • Keine traumatischen Inhalte besprechen oder aktivieren• Stabilisierung auf Verhaltens- und Beziehungsebene!   – Reduktion von Reizen, die traumatische Erfahrungen aktivieren     -> Verlassen traumatisierender Umwelt     -> Vermeidung von Situationen, die als Schlüsselreize für traumatische Erfahrungen gelten     -> Erlernen eines guten Umgangs mit aktuell belastenden/traumatischen Erfahrungen     -> Schutz vor ehemaligen oder gegenwärtigen Tätern -> Coaching   – Verbesserung der Regulation traumaassoziierter Emotionen      -> Vermittlung von Achtsamkeits- und Emotionsregulationsskills      -> Exposition gegenüber aktuell relevanten Schlüsselreizen
  • Was sind die Inhalte der zweiten Therapiephase in der DBT? 1. Bearbeitung von Problemen mit den Folgen traumatischer Erfahrungen2. Vermittlung relevanter Fertigkeiten zur Bewältigung traumatischer Erfahrungen-> Traumatherapie und Vermittlung von Skills
  • Wie lautet die goldene Regel der Traumatherapie der DBT? Es geht nicht um erinnern oder integrieren, sondern die Erfahrung zu machen, dass die traumatischen Ereignisse der Vergangenheit angehören und dass trauma-assoziierte Stimuli in neuem Kontext einen anderen Sinnzusammenhang eröffnen
  • Wie sehen die 3 Dimensionen des Erlebens von traumaassoziierten Schemata aus? a) Schemakonformes Verhalten: Aktivierte Schemata b) Vermeidungsverhalten: Aktivierung des Schemas wird vermieden c) Schema-Kompensation: Ein zweites, häufig konträres Schema wird aktiviert
  • Methoden zur Trauma Schemaidentifikation (5) + Schemamodifikation (6)? Schemaidentifikation– Verhaltensanalysen– Kognitive Techniken– Imaginationsübungen– Bearbeitung der Schemabeziehung (Übertragung/Gegenübertragung)– Gestalttechniken etc.Schemamodifikation– Kognitive Umstrukturierung– Reizexposition– Imaginierte Dialoge– Kathartische Erfahrungen– Verhaltensexperimente– Interpersonale Erfahrungen