Soziologie 2 (Fach) / Sozi 2 (Lektion)

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  • Pfadabhängigkeit „Wer hat dem wird gegeben“ - Mit jedem Abweichungsschritt wird die Rückkehr zum ursprünglichen Zustand unwahrscheinlicher
  • Selbsterfüllende Prophezeiung Prozess der dazu führt, dass Vorhersagen bzw. Antizipationen tatsächlich eintreffen
  • Selbstwiderlegende Prophezeiung Prozess der dazu führt, dass Vorhersagen bzw. Antizipationen grade nicht eintreffen
  • Kollektivgüter Kollektivgüter haben die Eigenschaft, dass kein Akteur von der Teilhabe ausgeschlossen werden kann. Sie kommen allen Gesellschaftsmitgliedern zugute
  • Trittbrettfahrerproblem Trittbrettfahrerproblem verweist darauf, dass auch diejenigen vom Kollektivgut profitieren, die keinen Beitrag zu dessen Entstehung/Erhalt geleistet haben
  • 6 Faktoren, von denen kollektive Mobilisierung (beim Homo Oeconomicus) abhängt Mobilisierungsnutzen, Mobilisierungskosten, Kritische Masse, Heterogenität der Gruppe, Gruppengröße, Netzwerkzentralität
  • Mobilisierungsnutzen Steigender Grenznutzen - Der individuelle Nutzen steigt mit der Zahl der Beteiligten (Eine Beteiligung wird wahrscheinlicher) Sinkender Grenznutzen - Der individuelle Nutzen sinkt mit der Zahl der Beteiligten (Eine Beteiligung wird unwahrscheinlich)
  • Mobilisierungskosten Das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen der Mobilisierung ist für die Teilnahme oft entscheidend Wenn die (individuellen) Kosten in einem günstigen Verhältnis zu dem (individuellen) Nutzen stehen, steigt die Wahrscheinlichkeit der Beteiligung an der Herstellung kollektiver Güter.
  • Kritische Masse Der Begriff der kritischen Masse „bezieht sich auf eigendynamische soziale Prozesse, bei denen ein Mindestmaß von Handlungen oder Teilnehmern zusammentreffen muss, bevor eine kollektive Handlung möglich ist.“ (Kern 2008: 114)
  • Heterogenität der Gruppe Akteure innerhalb der Gruppen unterscheiden sich hinsichtlich der Stärke ihres Interesses und hinsichtlich ihrer Ressourcen. Sind verfügbare Ressourcen und Interessen im Durchschnitt relativ gering – ist kollektives Handeln theoretisch eher in heterogenen Gruppen möglich
  • Gruppengröße Wenn die Kosten mit der Gruppengröße steigen haben kleine Gruppen bessere Durchsetzungsfähigkeit Wenn die Kosten mit der Gruppengröße sinken oder gleichbleiben haben große Gruppen bessere Durchsetzungsfähigkeit
  • Netzwerkzentralität Die Wahrscheinlichkeit der Bildung einer kritischen Masse erhöht sich, wenn wenige Stationen durchlaufen werden müssen, wenn Netzwerke also zentralisiert sind
  • Nicht instrumentell-eigennützige Antriebe für kollektives Handeln Konsummatorischer Eigennutz Spaß als Motiv kollektiven Handelns Gemeinwohlorientierung Wohlbefinden in Abhängigkeit vom Allgemeinwohl als Motiv kollektiven Handelns Normorientierung Norm- und Wertbefolgung als Motiv kollektiven Handelns Identitätsbehauptung Verteidigung von Identität und Lebensstil als Motiv kollektiven Handelns Emotionale Handlungsantriebe Kollektives handeln durch das Ausleben von Emotionen Imitation Kollektives Handeln als Folge von Imitation des Handelns anderer
  • Wechselseitige Beobachtung Sobald zwei Akteure sich bewusst werden, dass zwischen ihnen eine Intentionsinterferenz besteht auf die beide in ihrem Handeln Bezug nehmen
  • Wechselseitige Beeinflussung Sobald zwei Akteure sich bewusst werden, dass zwischen ihnen eine Intentionsinterferenz besteht auf die beide in ihrem Handeln Bezug nehmen und zusätzlich versuchen, das Handeln der jeweils anderen Seite durch positive oder negative Anreize zu beeinflussen.
  • Ansatzpunkte Nutzenerwägungen | Emotionen | Identität | Konformitätsbedürfnis
  • Instrumente Belohnung | Verheißung | Bestrafung | Warnung
  • Generalisierungsniveau Das Generalisierungsniveau bezieht sich auf die Reichweite bestimmter Einflussarten. Verschiedene Einflussarten variieren deutlich hinsichtlich ihrer Reichweite
  • Macht "Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht " (Weber 1980: 28). Macht ist relational und dynamisch
  • Power-Dependence Relations Möglichkeiten der Einflussnahme beruhen nach Emerson auf der Abhängigkeit des Gegenübers (und der eigenen Unabhängigkeit). Die Einflussmöglichkeiten variieren in der Stärke, mit der das abhängige Gegenüber seine Intentionen verfolgt nach den Möglichkeiten eines Akteurs, den Einflussnehmer zu umgehen
  • Einflussdynamiken Beidseitige Einflusssteigerung | Einseitige Einflusssteigerung | Beidseitige Einflusserosion | Einseitige Einflusserosion | Einflusssteigerung auf der einen + Einflusserosion auf der anderen
  • Besondere Merkmale von Einflussdynamiken in Triaden Potentielle Instabilität – weil immer Bündnisoptionen bestehenDie unterlegene Partei versucht stets ihre Position durch ein neues Bündnis zu verbessern Die Strukturdynamik hängt sehr von der Stärke der konkreten Intentionen ab
  • Typische Konstellationen in Triaden Divide et Impera | Der lachende Dritte | Der Unparteiische und der Vermittler
  • Struktureffekte bei Beeinflussung Beeinflussung mit dominantem Akteur | Beeinflussung ohne dominanten Akteur
  • Wechselseitige Verhandlung Sobald zwei Akteure sich bewusst werden, dass zwischen ihnen eine Intentionsinterferenz besteht auf die beide in ihrem Handeln Bezug nehmen, versuchen das Handeln der jeweils anderen Seite durch positive oder negative Anreize zu beeinflussen und zusätzlich auf eine für alle Beteiligten bindende Vereinbarung hinarbeiten.
  • Varianten von Verhandlungskonstellationen - Komponenten von denen die Varianten abhängen 1. Davon, wie die Beteiligten die Beziehung definierenMaximize own gain | Maximize other's loss.Minimizeother'sloss |Minimizethedifferencebetweenmyownandother'sgain. 2. Von der Anzahl der involvierten Akteure 3. Von der Form der Einbindung der Akteure
  • Eigenschaften / Komponenten von Verhandlungen Verhandlungswilligkeit | Situationskontrolle | Verhandlungsfähigkeit | Erwartungssicherheit
  • Verhandlungswilligkeit Verhandlungswilligkeit hängt davon ab, ob Verhandlungen ein besseres Ergebnis versprechen, alle eine prinzipielle Bereitschaft zur Verhandlung und zur Einhaltung der Vereinbarung zeigen und keiner über einen so starken Einfluss verfügt, dass er die anderen Zwingen (Beeinflussen) kann
  • Situationskontrolle Die Situationskontrolle ist also höher als bei Beobachtungen und teilweise niedriger als bei Beeinflussungen
  • Verhandlungsfähigkeit Verhandlungsfähigkeit ist gegeben, wenn alle Akteure miteinander Kommunizieren können. Dies ist entweder in „kleinen“ Gruppen oder in „großen“ Gruppen durch Kommissionen, Ausschüsse oder Stellvertreter der Fall.
  • Erwartungssicherheit Die Erwartungssicherheit hoch, weil voreinander eine Vereinbarung (Selbstbindung) getroffen wurde. Die Akteure können auf "Dauerwachsamkeit" verzichten.
  • Nutzengeprägte Determinante der Bindungskraft Interessen und Nutzen• Streben nach „Satisficing • Exit-Option *Zeit (in der man es ohne Vereinbarung aushält) *Vereinbarungen meist bei „Erschöpfung“
  • Drei Nutzenindifferente Determinanten der Bindungskraft Sympathie |Identitätsbehauptung |Normkonformität
  • Drei Mechanismen der Bindungswirkung GezielteSelbstbindung |KonstellationsexterneKontrollinstanzen |Reputationsverlustbei Nichteinhaltung
  • Drei Phasen (Strukturdynamiken) von Verhandlungen Positionsbezogene Verhandlungen: Die Beteiligten versuchen die andere Seite mit ihren Einflusspotentialen fügsam zu machen Kompromissorientierte Verhandlungen: Die Ausgestaltung konkreter Vereinbarungen verläuft oft kompromissorientierter. Die intensivere Kommunikation wirkt vertrauensbildend Verständigungsorientierte Verhandlungen: Die Verhandlungspartner lernen immer stärker voneinander: Jetzt zählen vor allem gute Argumente
  • Zwei Nicht-intendierte Struktureffekte von Verhandlungen ...durch punktuell gemeinte bindende Vereinbarungen können nicht-intendiert soziale Strukturen aufgebaut, erhalten oder verändert werden: ... Strukturen durch Aggregation (punktuell bindender Handlungsabstimmungen) (Diffusion) ... Strukturen weil sich punktuelle bindende Vereinbarungen bewährt haben (soziales Lernen)
  • Drei Intendierte Struktureffekte von Verhandlungen ... (gezielt verhandelte) Deutungsstrukturen ... (gezielt verhandelte) Normative Erwartungsstrukturen ... (gezielt verhandelte) Konstellationsstrukturen
  • Überindividuelle Akteure sind „composite actors“ (Scharpf) Überindividuelle Akteure sind Konstellationen individueller Akteure. Sie sind aus individuellen Akteuren zusammengesetzt Composite actors bzw. überindividuelle Akteure wenn: *Individuelle Handlungen auf einen gemeinsamen Zweck hin ausgerichtet sind und diese *Individuelle Handlungen durch einen relativ hohen grad an Koordination miteinander verbunden sind
  • Typische Formen überindividueller Akteure sind Kollektive Akteure (Soziale Bewegungen und Kleingruppen) sowie Korporative Akteure wie Koalitionen und formale Organisationen (bzw. Interessens- und Arbeitsorganisationen)
  • Kollektive Akteure Kollektive Akteure kommen ohne bindende Vereinbarung aus Soziale Bewegungen: Koordination beruht auf gemeinsamen Werten und Zielen. Kleingruppen: Kollektive Entscheidungen stehen hier oft unter dem Einfluss dominanter Akteure (focal points) 
  • Korporative Akteure „Kollektive Akteure kommen (...) ohne bindende Vereinbarung aus. Korporative Akteure hingegen definieren sich genau dadurch, dass sie mittels bindender Vereinbarungen intentional produziert und reproduziert werden.“
  • Koalitionen Koalitionen sind ein relativ schwach entwickelter korporativer Akteur. zeitliche Befristung. Koordination des gemeinsamen Handelns über bindende Vereinbarungen. Ihr Ziel ist die Einflusssteigerung durch Zweckbündnisse.
  • Formale Organisationen Zwecke Die Organisation dient als Instrument zur Realisierung eines spezifischen Zwecks. Zwecke legitimieren die Existenz der Organisation. Hierarchie  Die Hierarchie basiert auf Weisungen: Führungskräfte weisen Mitarbeitern Aufgaben zu. Das Verhältnis von Zwecken und Mittel spiegelt sich in der Stellenstruktur der Organisation Mitgliedschaft Personen werden für relativ klar definierte Aufgaben gesucht. Die Rollenbeziehungen sind innerhalb einer formalisierten Stellenstruktur geordnet. Die Mitglieder müssen die Weisungen der Vorgesetzten und Zwecke der Organisation akzeptieren
  • Interessensorganisation Interessensorganisationen werden „von unten“ konstruiert
  • Arbeitsorganisation Arbeitsorganisationen werden „von oben“ konstruiert  Problem in Arbeitsorganisationen: "Shirking"Bezeichnet das Phänomen der koordinierten und systematischen Leistungsverweigerung
  • Wandel in Organisationen Wandel von Innen: Einzelne Personen oder Gruppen wollen ein "Projekt" durchsetzen und können dafür genügend Unterstützung mobilisieren Wandel von Außen: Veränderungen in der Umwelt setzen die Organisation unter Veränderungsdruck
  • Oligarchisierung Ehernes Gesetz der Oligarchie: Tendenz, dass sich die Organisationsführung von ursprünglich „von unten“ gebildeten korporativen Akteuren gegenüber ihren Mitgliedern verselbständigt