Psychologie (Fach) / 7) psychoanalytisch begründete Verfahren (Repetitorium 3. Auf. (2017)) (Lektion)

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  • Der Wiederholungszwang zählt zum ... Es-Widerstand
  • Ein bestimmter Widerstand hat seinen Ursprung, weil er sich dafür einsetzt "für Sünden bestraft zu werden" In diesem Sinne bleiben Patienten bei bestrafenden Verhaltensweisen Hierbei handelt es sich um ...Widerstand Über-Ich-Widerstand
  • Begriff von Winnicott Herstellung einer haltenden, von vornherein nicht traumatisierenden, aber auch nicht beengenden und einschränkenden Umgebung, in welcher neue Erfahrungen möglich werden. Haltung der Mutter (good-enoug mother) ihrem Kind gegenüber, welche der Therapeut ebenfalls einnehmen soll, wenn er worlsa, sein will. Winnicott betont damit die mütterliche, haltend-stützende Funktion des Therapeuten (im Gegensatz zur "väterlichen", dagegenhaltenden konfrontierenden) Holding Function / Holding Environment (Winnicott)
  • Der Patient erscheint in der Folgezeit immer wieder zu spät zu den Sitzungen. Mehrmals verwechselt er auch den Termin und kommt am falschen Tag. Das Formular „Antrag des Versicherten auf Psychotherapie" wirft er versehentlich 'in den Briefkasten des Nachbarn des Therapeuten. Der Patient bekommt große Angst, dass der Therapeut ihn „niedermacht und rausschmeißt" - etwa nach dem Motto: „So geht es einfach nicht, Herr X! Jetzt reicht es! Mit Ihnen ist eine Therapie unmöglich!" Mit welchem Begriff lässt sich dieses Verhalten und Erleben des Patienten aus psychoanalytischer Sicht am ehesten kennzeichnen? -interaktioneller Anteil der Übertragung
  • Menschen tendieren dazu, andere Personen nach dem Muster bedeutsamer Beziehungserfahrungen zu erleben und zu behandeln. Übertragungsbereitschaft
  • Vorrangiger Gegenstand der fokussierten Übertragungsanalyse in der psychodynamischen Psychotherapie ist : (A) das unbewusste Agieren des Konfliktes in relevanten Beziehungen außerhalb der Therapie durch den Patienten (B) das in der therapeutischen Beziehung fassbare Beziehungsproblem des Patienten (C) die Entstehung einer Beziehungsstörung im frühen Kindesalter des Patienten (D) die in der Kindheit vorhandene Form der Abwehr des Patienten (E) eine in der Struktur des Patienten zu erkennende traumatische Erfahrung b
  • Individualpsychologie Adler - Lebensaufgaben: Arbeit - Liebe - Gemeinschaft Unter Individualpsychologie versteht man das dynamische Konzept einer nicht-mechanistischen, verstehenden Psychologie, welche die menschlichen Beziehungen in den Mittelpunkt stellt. Sie gilt als Wegbereiterin der Neopsychoanalyse. Die Individualpsychologie ist eine Schule der Tiefenpsychologie. Sie wurde vom österreichischen Arzt Alfred Adler (1870–1937) begründet. Während bei Freud die Frage nach dem Grund (Kausalität) im Vordergrund steht, betont Adler die Notwendigkeit, nach dem Zweck von Symptomen wie Lebensäußerungen insgesamt (Finalität) zu fragen. Adler nannte seine Lehre Individualpsychologie, und meint damit das unteilbare Ganze eines jeden Menschen. Jeder Mensch ist ein „Unteilbares“, ein „Individuum“, Körper und Psyche sind ganzheitlich zu sehen. Die Individualpsychologie interpretiert den Einzelnen, wie die Sozialpsychologie, in einer wechselseitigen Abhängigkeit von der Gesellschaft und als Teil sozialer Prozesse. Mit seiner frühen Studie über die Minderwertigkeit von Organen (1907) zeigte Adler den Zusammenhang zwischen Organminderwertigkeit und Lebensschicksal auf und legte damit die Grundlage für das Verständnis von körperlicher und psychischer Kompensation, Überkompensation und für die spätere Psychosomatik. Das beim menschlichen Säugling aufgrund seiner Hilflosigkeit vorhandene Minderwertigkeitsgefühl sah Adler als positiven Antrieb für Wachstum und Entwicklung und er führte die Erziehbarkeit des Menschen darauf zurück. Erst negative Faktoren in seiner Entwicklung verändern das positive Minderwertigkeitsgefühl zu einem entwicklungshemmenden Minderwertigkeitskomplex. Das überhöhte Geltungsstreben oder der Wille zur Macht stellt nach Adler bereits eine seelische Überkompensation eines verstärkt erlebten Minderwertigkeitsgefühls dar und gilt für ihn als seelische Krankheitserscheinung. Die Höhe der Beitragsleistung eines Menschen zur allgemeinen Wohlfahrt, die Art wie er seine Lebensfragen löst, war für Adler der Gradmesser für seine psychische Gesundheit. Lebensangst und Minderwertigkeitsgefühl könnten nur durch eine tragfähige zwischenmenschliche Beziehung überwunden werden.
  • Nenne die vier Ausrichtungen der Psychoanalyse nach Pine (1990) TriebpsychologieTrieb- oder Strukturtheorie nennt man die von Sigmund Freud (1856-1939) entwickelte Richtung der Psychoanalyse. Sie geht davon aus, dass Triebimpulse das psychische Leben und menschliche Verhalten maßgeblich bestimmen. Freud änderte sein Triebkonzept mehrmals, in seiner letzten Fassung postuliert er einen Dualismus aus Todestrieb (auf Zerstörung gerichtet) und Libido (Lustprinzip). Im Laufe seiner Entwicklung und Sozialisation lernt das Kind, dass es seine Triebwünsche nicht immer ausleben kann und muss diese verdrängen. Die wesentlichen Grundlagen der Triebpsychologie wurden bereits bei der Erläuterung zentraler psychoanalytischer Begriffe erklärt.   Ich-PsychologieIn den 1930er Jahren entwickelte sich die Ich-Psychologie auf der Grundlage von Sigmund Freuds Spätwerk und den Forschungsarbeiten seiner Tochter Anna Freud (1885-1982). Der Fokus des Interesses richtete sich nicht länger auf Trieblehre, Sexualität und Aggressivität, sondern auf die Ich-Funktionen (Anna Freud, 1936). Gemeint sind damit vor allem kognitive Funktionen wie Erinnern, Schlussfolgern, Urteilen, Realitätswahrnehmung, Anpassung und auch Abwehr. Das Ich wird nicht mehr als den Trieben ausgeliefert gesehen, sondern deutlich aktiver, dynamischer und kompetenter. Denken und auch soziale Prozesse gewinnen gegenüber der ursprünglich stärker biologisch orientierten Sicht mehr Beachtung. In diesem Sinne erfolgte die Ausgestaltung der Ich-Psychologie vor allem durch Heinz Hartmann (1894-1970), Ernst Kris (1900-1957) und Rudolph Loewenstein (1898-1976) in den 1940er und 1950er Jahren. Als weiteres Resultat dieser Entwicklung erschien Psychoanalyse nun gesellschaftsfähiger, aber auch wissenschaftlicher und erschloss sich so eine immer größere Anhängerschaft (vgl. Drews und Brecht, 1975).   ObjektbeziehungstheorieDer psychoanalytische Schwerpunkt verschob sich weiter „von den Trieben über das Ich auf die Beziehungen“, daher spricht Kutter bei der psychoanalytischen Objekttheorie treffend von einer „Psychologie der zwischenmenschlichen Beziehungen“ (Kutter, 2000, S. 26). Die Psyche wurde nicht länger isoliert betrachtet, sondern in ihrer Wechselbeziehung zu anderen. Die Bedeutung von Triebimpulsen wird zwar weiter anerkannt, dabei jedoch die soziale Natur des Menschen und damit seine Beziehungen als entscheidender angesehen. Mit  Objektbeziehungen sind daher (frühe) Beziehungserfahrungen mit anderen Menschen gemeint, besonders zu den primären Bezugspersonen. Diese Erfahrungen werden verinnerlicht und bestimmen unbewusst (und symbolisch) das weitere Interaktionsverhalten des Kindes. Sozialisation und Enkulturation gehen damit verstärkt in die Psychoanalyse ein. Grundlage für diesen Ansatz bildeten die Ergebnisse der Säuglingsforschung und klinische Untersuchungen zur frühen Mutter-Kind-Beziehung, vor allem in den 1950er Jahren von William R. D. Fairbairns, René A. Spitz, Melanie Klein und Donald Winnicott. Wichtigster Vertreter der modernen Objektbeziehungstheorie ist Otto F. Kernberg, der sie nicht nur präzisierte, sondern auch für die klinische Arbeit mit schweren Persönlichkeitsstörungen fruchtbar machte.   Selbst-PsychologieAusgehend von der psychoanalytischen Narzissmustheorie entwickelte Heinz Kohut (1913-1981) in den 60er und 70er Jahren die Selbst-Psychologie (Kohut, 1973). Sie konzentriert sich auf die unbewussten Prozesse, die für das menschliche Selbstwertgefühl verantwortlich sind. Das subjektive Erleben steht im Mittelpunkt; anstelle von Triebimpulsen geht es jetzt um das Entstehen von Selbstachtung und -akzeptanz. Nach Kohut bezieht sich das Selbst auf den Persönlichkeitskern und stellt eine überdauernde, kohärente Struktur dar, die sich aus verschiedenen Teilen zusammensetzt (Selbstkohäsion). Das Selbst stellt keine Kategorie im Sinne des Freudschen Strukturschemas dar, sondern eine übergeordnete psychische Grundstruktur, die das Zentrum von Initiative, Ambitionen, Idealen und Fertigkeiten bildet. Es empfängt Umwelteindrücke, organisiert Erfahrungen und verleiht ihnen Sinn. Nicht zuletzt, weil sie ein optimistischeres Bild der menschlichen Persönlichkeit entwirft, wird die Selbstpsychologie inzwischen als sinnvolle Ergänzung klassischer psychoanalytischer Vorstellungen akzeptiert. Kohut ging davon aus, dass der Narzissmus eine eigene Entwicklungslinie besitzt, so dass es beim Erwachsenen einen gesunden Narzissmus gibt, der vom pathologischen zu unterscheiden ist. „Die Funktionen, die andere Menschen für die gesunde Entwicklung des Narzissmus und die Aufrechterhaltung eines stabilen Selbst ausüben, werden als Selbstobjekte bezeichnet.“ (Milch, 2001, S. 65; Siegel, 2000; Wolf, 1996) Neben Personen dienen auch Gegenstände, Ideen oder Symbole als Selbstobjekte. In der Selbst-Psychologie nach Kohut ist das Konzept der Selbstobjekte unterschiedlich akzentuiert worden: Während manche Selbst-Psychologen die Beziehungsdynamik bei der Selbstobjekterfahrung betonen, heben andere eher die intrapsychische Dynamik des Individuums hervor. Grundsätzlich gilt aber, dass pathologische Selbstobjekterfahrungen auf der anderen Seite zu einer seelischen Verletzung des Selbst führen können. Kohut hebt hierbei die  tragische Seite des Menschen als Opfer von Schicksalsschlägen hervor. Da traumatische Erfahrungen hierzu ganz sicher zählen, rückt diese psychoanalytische Richtung in eine besondere Nähe zur kausalen Psychotherapie. Selbst-psychologisch orientierte Therapie zielt darauf ab, das Selbst zu stärken, indem positive Selbstobjekterfahrungen die früheren negativen ersetzen. Im psychoanalytischen Prozess spielt Empathie als Methode eine zentrale Rolle, da die Beobachtung subjektiver Daten im Vordergrund steht.
  • Logotherapie und Existenzanalyse Frankl "Kann der Mensch seinen Willen zum Sinn in der Lebenspraxis nicht zur Geltung bringen, entstehen bedrückende Sinn- und Wertlosigkeitsgefühle." Vertrat dabei die Ansicht, dass die Psychotherapie durch die Einführung einer eigenständigen geistigen Dimension ergänzt werden müsse, da der psychologische Reduktionismus selbst alle geistigen Phänomene ausschließlich auf psychische Ursachen zurückführe, was jedoch dem „spezifisch Humanen“ des ganzen Menschen nicht gerecht würde. So stellte er in Abgrenzung zum Reduktionismus Freud’scher und Adler’scher Prägung neben die auf die Binnendynamik psychisch-triebhafter Kräfte gerichtete Psycho-analyse eine auf Wertberührung und Sinnerfüllung gerichtete Existenzanalyse, die den Blick auf die Dimension von Person und Existenz erweitern und besonders das Sinnstreben als primäre Motivationskraft des Menschen erfassen sollte. Seine Psychologismuskritik brachte Frankl durch die prägnante Formel zum Ausdruck, dass es dem Menschen seiner Auffassung nach zuvorderst um den „Willen zum Sinn“ ginge, während in der Psychoanalyse Freuds der „Wille zur Lust“ und in der Individualpsychologie Adlers der „Wille zur Macht“ maßgebend sei.[6] Aus seiner existenzanalytischen Anthropologie hat Frankl die Logotherapie als eine spezifische Behandlungsmethode abgeleitet. Ziele sind: Selbssttranzendenz: Hinwendung und Hingabe an eine Aufgabe oder Person Selbstdistanzierung: Humorvolles Absehen von sich selbst.
  • Klarifikation Die leitende Fragen und die Technik des Klarifizierens haben zum Ziel, die aktuellen Konflikte des Patienten zur Darstellung zu bringen und zu identifizieren; lebensgeschichtliche oder frühgenetische Bezüge werden nur in soweit berücksichtigt, als sie dem Patienten in diesem Zusammenhang spontan einfallen. Die spezifische Bemühung bei Anwendung dieser Therapie geht dahin, den Zusammenhang zwischen der auslösenden Situation und der aktuellen Symptomatik des Patienten aufzuzeigen und erkennbar werden zu lassen.