Psychologie (Fach) / 6) Verhaltenstherapie (Repetitorium 3. Auf. (2017)) (Lektion)
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Diese Lektion wurde von Steefano erstellt.
- Erklären Sie die Störungstheorie! setzt Störung und Symptom gleich Störung = nicht/ falsch gelernte Reaktion (=Verhaltensdefizit/-exzess), die aktuellen Umweltanforderungen nicht mehr genügen -> lerntheoretisches Verständnis liegt den verhaltenstherapeutischen Modellen zur Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen zugrunde
- An welchen Kennzeichen orientiert sich die Verhaltenstherapie bei der Planung eines therapeutischen Vorgehens? Problemorientierung: aktuelles Problem Bedingungsorientierung: Interventionen entsprechend den auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen des problematischen Verhaltens Handlungsorientierung: notwendige Eigenaktivität des Pat. Zielorientierung: explizite Definition von überprüfbaren Zielen
- Was ist die Voraussetzungen für kognitives Lernen? Einsichtsfähigkeit und kognitive Reife
- neutraler Reiz/Stimulus, der aufgrund seiner Eigenschaft eine biologisch vorprogrammierte, automatische Reaktion auslösen kann wird gemeinsam mit einem unkonditionierten Reiz/ Stimulus dargeboten. Um welchen Vorgang handelt es sich? Koppplung/ Assoziation
- Beschreiben Sie die Kontingenz im Rahmen von Konditionierungsprozessen! nur wenn ein bestimmtes Verhalten (erwünscht/unerwünscht) gezeigt wird, wird verstärkt.
- Was beschreibt Kontiguität im Rahmen von Konditionierungsprozessen? ein Verstärker muss unmittelbar (ca. bis zu 30sek) nach dem Verhalten gegeben werden (Unmittelbarkeit)
- Was versteht man unter Preparedness? nicht alle NS sind als CS geeignet, denn es gibt biologische Prädisposition, auf bestimmte Reize leichter eine stabile konditionierte Rekation zu entwickeln als auf andere phylogenetische Bedeutsamkeit: z.B. entwickeln Menschen eher und schneller Angst vor Spinnen als vor einer Steckdose; -> KK tritt in bestimmten Bereichen häufiger auf (Ekel, Angst, Ärger, extremes Wohlbefinden) und erlaubt es Menschen, schnell zu reagieren
- Was versteht man unter Gegenkonditionierung? eine durch klassische Konditionierung erlernte (problematische) Reiz-Reaktions-Verbindung wird durch eine weitere Konditionierung mit anderen, unvereinbaren Reizen verlernt bzw. neu konditioniert: CR1 wird durch gegenteilige CR2 ersetzt, z.B: statt panisch (CR1) auf eine Spinne zu reagieren, zeigt sich nun eine entspannte (CR2) Reaktion -> Mechanismus wird bei systematischer Densensibilisierung (Wolpe) genutzt
- Was wird unter Konditionierung höherer Ordnung verstanden? NS wird mit einem bereits konditionierten Stimulus (CS) gepaart Ablauf/ Bsp.: Konditionierung 1. Ordnung: NS1 (Ton) + UCS1 (Futter) -> UCR1 (Speichel) nach Assoziation: CS1 (Ton) -> CR1 (Speichel) Konditionierung 2. Ordnung: NS2 (Quadrat) + CS1 (Ton) -> CR1 (Speichel) nach Assoziation: CS2 (Quadrat) -> CR1 (Speichel) Quadrat (CS2) kann nach erfolgreicher Konditionierung auch Speichelfluss (CR1) auslösen, obwohl es nie gepaart mit UCS1 (Futter) dargeboten wurde Clou: für eine erfolgreiche Konditionierung wird nicht immer ein biologisch relevanter Reiz benötigt -> bei Menschen übernimmt häufig die Sprache (CS2) die Funktion des Hinweisreizes ("Zitrone") für eine zuvor gelernte Assoziation zwischen CS1 (Bild von Zitrone) und UCS (Biss in Zitrone)
- Worin unterscheidet sich klassisches von operantem Konditionieren? Auftretenswahrscheinlichkeit von Verhalten wird durch dessen Konsequenzen verringert/ erhöht -> Organismus lernt eine Beziehung zwischen Verhalten und Konsequenzen (operant) vs. KK: nicht zwischen Reizereignissen
- Was versteht man unter indirekter Bestrafung/Bestrafung-Typ II? Wahrschenlichkeit für Verhalten sinkt (C+ durchgestrichen) z.B. stationäre Anorexie-Therapie: wenn ich nicht das vereinbarte Zielgewicht erreiche, muss ich auf dem Zimmer bleiben
- Was versteht man unter Bestrafung Typ I oder direkte Bestrafung? Wahrscheinlichkeit für das Verhalten sinkt (C-) z.B. wenn ich zu spät komme, muss ich den Tischdienst machen
- Was wird unter negativer Verstärkung verstanden? Wahrscheinlichkeit für das Verhalten steigt (C-/ durchgestrichen) z.B. Licht ist bei geöffneter Autotür an und es ertönt ein greller Ton. Um den grellen Ton auszuschalten wird der Lichtschalter daraufhin deaktiviert
- Beschreiben Sie einen Intervallplan! Verhalten wird bspw. nur alle 3 Minuten verstärkt und zwar entweder: fest: immer nach 3 Minuten erfolgt die Konsequenz oder variabel: im Durchschnitt erfolgt alle 3 Minuten die Konsequenz
- Beschreiben Sie einen Quotenplan! Verhalten wird nur jedes x-te mal verstärkt und zwar entweder: fest: z.B. immer nach 5-mal erfolgt die Konsequenz variabel: im Durchschnitt nach 5-mal (z.B. zuerst nach 4-, dann nach 6-mal) erfolgt die Konsequenz
- Welcher Verstärkerplan ist besonders löschresistent und stabil? Intermettierende Verstärkerpläne - z.B. Quoten- oder Intervallpläne (fest/variabel)
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- Welche Arten von Verstärkern kennen Sie? primäre V. - befriedigen physiologische Grundbedürfnisse (Wärme, Nahrung, Körperkontakt) wirken ohne vorausgehende Lernprozesse; sind nur wirksam, wenn das Grundbedürfnis gerade besteht sekundäre V. - entstehen durch häufige Koppelung eines neutralen Reizes mit einem primären Verstärker = konditionierte Verstärker, die quasi Stellvertreter der primären Verstärker sind und deren Eigenschaften übernehmen wirken erst durch Lernprozesse, z.B. Geld, gute Noten, Prestige soziale V. - z.B. angenehmer zwischenmenschlicher Kontakt, z.B. Umarmung, verbales Lob, Kopfnicken -> sehr ökonomisch, das kostenlos und immer verfügbar materielle V. - z.B. Süßigkeiten, Spielsachen; in Therapie sollte von materiellen zu sozialen Verstärkern übergegangen werden
- Was wird unter dem Premack-Prinzip verstanden? Möglichkeit, eine beliebte Aktivität für eine weniger beliebte als Verstärker einzusetzen -> Nutzung des Verhaltens A mit hoher Auftretenswahrscheinlichkeit für den Aufbau eines (als unangenehm empfundenen bzw. allgemein neuartigen) Verhaltens B z.B. depressiver Pat. liegt lange im Bett (A) und es wird vereinbart, dass er nach einem Spaziergang von 30 Min. (B) wieder 2 Stunden im Bett liegen darf; oder jedes Mal bei Trinken sich positive Selbstinstruktion sagen
- Erklären Sie die Zwei-Faktoren-Theorie der Angst! Von wem stammt diese? Mowrer, 1960 lerntheoretisches Modell zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Ängsten 1. Angstentstehung wird über Klassisches Konditionieren erklärt: z.B. Kopplung einer Panikattacke mit einem neutralen Stimulus ("Kaufhaus") 2. Störungsaufrechterhaltung wird über operante Konditionierung erklärt: Betroffener meidet Kaufhaus und kann keine gegenteilige positive Erfahrung machen (negative Verstärkung durch Vermeidungslernen) Kombination von klassischer und operanter Konditionierung Erklärung der Störung von: Angststörungen, Phobien, PTBS
- Unter welchen 3 Bedingungen wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Verhalten eines Modells von einer anderen Person nachgeahmt wird? 1) Modell hat soziale Macht2) Ähnlichkeit zwischen Modell und Beobachter3) Modell verstärkt Beobachter
- Welche 3 Konsequenzen von Wahrnehmung von Modellverhalten kennen Sie? 1) Modelllernen: Beobachter erlernt neues Verhalten 2) auslösende Effekte: bereits erlernte Reaktion wird ausgelöst oder ihr Aufreten wird erleichtert 3) hemmende/ enthemmende Effekte: Vorgang des Modelllernens wird durch die Wahrnehmung des Modells gehemmt oder enthemmt
- Bennen Sie die Phasen und Prozesse des Modelllernens! 1) Akquisition/ Aneignungsphase mit: Aufmerksamkeitsprozesse und Behaltensprozesse 2) Performanz/ Durchführungsphasemit: motorische Reproduktionsprozesse und Verstärkungs- und Motivationsprozesse
- Was wurde in der Bobby Doll Studie untersucht? historisch bekanntes Experiment, mit welchem Bandura zeigte, wie Kinder aggressives Verhalten nachahmen, wenn sie es vorher beobachten konnten
- Reaktion kann nur durch einen bestimmten Reiz und nicht durch einen anderen (ähnlichen) Reiz ausgelöst werden Reizdiskrimination
- Reize die dem CS ähnlich sind, können auch zu Auslösern der CR werden (z.B. Angst vor Ratten weitet sich auf Kaninchen aus). Was wird gesucht? Reizgeneralisierung
- Welche Konsequenzen unterscheidet man bei der Operanten Konditionierung: Positive Verstärkung: C+ Bestrafung Typ II oder Indirekte Bestrafung: C+/ Bestrafung Typ I oder direkte Bestrafung: C- Negative Verstärkung: C-/
- Reiz, der auf die Angemessenheit und die wahrscheinliche Verstärkung einer Reaktion hinweist (z.B. Licht an signalisiert der Taube, dass das Picken auf eine Scheibe lohnend sein wird). Diskriminativer Hinweisreiz
- Erlernte Hilflosigkeit (Seligmann 1967 und 1975) Zustand der entsteht, wenn in einer Situation weder Flucht, noch Vermeidungsverhalten gegenüber einem aversiven Reiz möglich ist. Die Theorie der erlernten Hilflosigkeit geht davon aus, dass vor allem Menschen, die Misserfolge internal, stabil und global attribuieren, anfällig für Depressionen sind. Sie haben einen pessimistischen Attributionsstil und laut Seligman fördert dieser die Entstehung von Depressionen.
- Was sind die Ziele der Plananalyse oder der vertikalen Verhaltensanalyse? (Caspar 1996) Ziel: - Erfassung der Motive eines Verhaltens- Strategie zur Erreichung der Bedürfnisse bzw. Pläne
- Nachlassen einer bestimmten Reaktion auf einen Reiz, der wiederholt dargaboten (u dadurch bekannt) wird Habituation
- Nachlassen der Rezeptorempfindlichkeit bei andauernder Reizung Adaptation
- funktionale Bedingungsanalyse: prädisponierende, auslösende und aufrechterhaltende Bedingungen= S- und C-Variable im SORKC-Schema In welcher Phase wird dies im Schema einer Problemanalyse nach Reinecker erfasst? Erfassung und Beschreibung situationaler Bedingungen des Verhaltens
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- = O-Variable im SORKC-Schema: überdauernde und aktuelle physiologische Besonderheiten, Erwartungen, Werte, kognitive Verarbeitungsspezifika, Schemata, Gamma und Beta-Ebene In welcher Phase vom Schema einer Problemanalyse nach Reinecker wird dies erfasst? Erfassung des Selbstregulationssystems
- Alpha-Ebene: Verhaltensebene, beobachtbar, unmittelbare situative Umweltbedingungen Beta-Ebene: kognitiv-subjektive Ebene; interne psychische Determinanten, welche als Hinweisreize/ verstärkende Reize wirken können (emotionale Reaktion gehört hier dazu!) Gamma-Ebene: physiologische Ebene. Wo wird dies im Schema einer Problemanalyse nach Reinecker erfasst? Präzische Beschreibung des Problems (Mehr-Ebenen-Ansatz)
- Nennen und beschreiben Sie die Phasen des Schemas einer Problemanalyse nach Reinecker (2013)! 1) Präzische Beschreibung des Problems (Mehr-Ebenen-Ansatz) Alpha-Ebene - Verhaltensebene Beta Ebene - kogntiv-subjektive Ebene Gamma-Ebene - physiologische Ebene 2) Erfassung und Beschreibung situationaler Bedingungen des Verhaltens funktionale Bedingungsananalyse (prädisponierende, auslösende, aufrechtehaltend Bed.) S-und C im SORKC-Schema 3) bisheriger Umgang mit dem Problem Selbsthilfeversuche 4) Erfassung des Selbstregulationssystems O-Variable aus SORKC-Schema 5) Genese und Entwicklung des Problems Dauer und Schwankung des Problems 6) Erfassen des Health-Belief-Modells des Patienten Annahmen des Pat. über die Entstehung und Aufrechterhaltung des Problems 7) Erstellen eines hypothetischen Bedingungsmodells individuelles Erklärungsmodell
- Beschreibung der Häufigkeit und des Musters der Verstärkung auf das gezeigte Verhalten Kontingenzverhältnis
- Problemanalyse nach Bartling et al. 1998 hilfreiche Erweiterung des klassischen SORKC-Schemas für die Analyse des "Verhaltens-in-Situationen" wie beim SORKC: Beschreibung vorausgehender situativer Variablen, NEUE Analyseeinheit: Beachtung zusätzlich vermittelnder Variablen, die das gezeigte Verhalten beeinflussen WP: Wahrnehmungsprozess= selektiver Informationsaufnahmeprozess, mit Anteilen: Orientieren, Aufnehmen und Kodieren IV= innere Verarbeitung, die Interpretation und Bewertung der Situation sowie Handlungsvorbereitung umfasst
- BASIC-ID-Schema oder die multimodale Therapieplanung nach Lazarus B(ehavior) A(ffect) S(ensation) I(magination) C(ognition) I(nterpersonal relationships) D(rugs bzw. Biologie) nicht nur eine Verhaltensweise wird berücksichtigt sondern die gesamte Person Erstellung von Modalitätenprofile --> geeignete Interventionen werden geplant
- Welche zwei Arten zum Erschließen von Verhaltensplänen (Caspar) kennen Sie? Bottom-up-Analyse von unterer Ebene auf höhere: "Wozu?": von Verhaltensbasis wird auf höhere Pläne geschlossen Möglichkeiten Verhaltensbeobachtung des Therapeuten (v.a. auch nonverbales Verhalten) Schilderungen des Pat. (Art und Weise seines Berichts) Wirkung des Pat. auf Therapeuten -------------------------------------- Top-down-Analyse von der höheren Ebene auf die untere: Womit? Wodurch?(wird dieser Plan umgesetzt) Möglichkeiten Exploration der Lebensgeschichte des Pat.: Muster? Wiederholungen? konkrete Befragung des Pat. nach Lebensregeln und Plänen
- Inkongruenz + Beispiel Widersprüche zwischen wahrgenommenen Selbst und tatsächlich organismischen Erfahrungführt zu Zustand innerer Spannungen und Konfusionen Ein Beispiel für Inkongruenz:– Selbstbild: Ich bin ein friedlicher Mensch.– Erfahrung: Ich verhalte mich häufig aggressiv.
- Diskordanz = annähernde und vermeidende Tendenzen werden gleichzeitig aktiv und hemmen sich gegenseitig man spricht von einem "motivationalen Konflikt oder von motivationaler Diskordanz"
- Inkonsistenz ergibt sich aus gemeinsamen Ausmaß von Inkongruenz und Diskordanz und gilt in Konsistenztheorie von Grawe als wesentlicher Faktor für die Entstehung psychischer Störungen; Grundprinzip des psych. Funktionierens= Konsistenzregulation (Grawe) Wenn Menschen ihre motivationalen Ziele nicht oder nur unzureichend umsetzen können, sprechen Grosse Holtforth & Grawe von motivationaler Inkongruenz als einer besonderen Form der Inkonsistenz: „Unter motivationaler Inkongruenz […] wird folglich die unzureichende Umsetzung motivationaler Ziele in Interaktion mit der Umwelt verstanden. […] Nach der Konsistenztheorie ist das Streben nach Kongruenz Teil des am weitesten übergeordneten Prinzips des psychischen Funktionierens, dem Streben nach Konsistenz der psychischen Prozesse“ (Grosse Holtforth & Grawe, 2003, S. 316). Grawe hält fest, dass Inkongruenz die wichtigste Form der Inkonsistenz ist, „weil sich in ihr alle anderen Formen niederschlagen“ (Grawe, 2004, S.
- Was ist der FAMOS? = Fragebogen zur Analyse motivationaler Schemata (Selbsteinschätzungsverfahren)
- Was ist ein Verhaltenstest? Personen sollen sich in eine Situationen begeben, die sie normalerweise vermeiden würden (z.B. beim Waschzwang Hände beschmutzen) und nichts unternehmen, um die Angst zu reduzieren -> Beschreiben von Gefühlen, Gedanken und Verhalten, das sie am liebsten ausführen würden -> gibt Th. Aufschluss über Befürchtungen, Automatismen, Verhaltenstendenzen
- Wie lautet die SMART-Regel für Ziele? Woher stammt diese? Selbstmanagement-Therapie S: spezifisch (vs. allgemein)M: Messbar (Quantität/ Qualität) -> überprüfbarA: attraktiv (lohnend/ herausfordernd/ positiv)R: realistisch (machbar unter gegebenen Voraussetzungen)T: terminiert (zeitlich fixiert)
- 7-Phasen-Modell des therapeutischen Prozesses (Selbstmanagement-Therapie) Kanfer = idealtypisches Modellfür den Therapieprozess, das Hinweise für diagnostisch-therapeutischen Prozess 7 Stufen des therapeutischen Prozess, die idealerweise in einer Therapie durchlaufen werden -> sind Ziele einer Stufe erreicht, kann zur nächsten Stufe übergangen werden; sind bestimmte Ziele einer Stufe nicht mehr erfüllt -> evtl. eine/ mehrere Stufen zurückgehen Phase 1 Eingangsphase, Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen; Aufbau der therapeutischen Beziehung, Erfassung der Eingangsbeschwerde, Schaffen einer Therapiemotivation ("wiederkommen wollen"), klassifikatorische Diagnostik Phase 2Aufbau von Veränderungsmotivation und (vorläufige) Auswahl von Änderungsbereichen z.B. Reduktion von Resignation, Motivierung des Pat., sich positive Konsequenzen einer Veränderung überlegen, Ziel- und Wertklärung Phase 3Verhaltensanalyse: Problembeschreibung und Suche nach aufrechterhaltenden Bedingungen Präzisierung der Problematik durch Mikroananalysen (Situationsanalysen) und Makroanalyse (kontextuelle Analyse), Erarbeiten eines funktionellen Bedingungsmodells Phase 4Klären und Vereinbaren therapeutischer Ziele, Priorisierung der Therapieziele, Aktivierung des Pat. zu Mitarbeit Phase 5Planung, Auswahl und Durchführung spezieller Methoden (als Mittel zum Ziel)Interventionsplanung auf Basis von STufe 1-4, grobe und feine Therapieplanung, Realisierung der Behandlung durch Anwendung therapeutischer Standardmethoden, Einschätzen und ggf. Verbesserung der Motivation des Pat. Phase 6Evaluation der Fortschritte, Feststellen der Verhaltensänderung durch z.B. therapiebegleitende Diagnostik, je nach Bedarf Einführen neuer Therapieinhalte oder Motivierung zur Beendigung der Therapie Phase 7Endphase: Erfolgsoptimierung und Abschluss der Beratung/Therapiez.B. Konsolidierung von Veränderungen, Erlernen von Selbstmanagement, Ausblenden der Kontakte, Vorbereitung von Katamnesen
- Welche verhaltenstherapeutischen Verhaltensweisen kennen Sie zum erfolgreichen Aufbau und zur Förderung der therapeutischen Beziehung? 0) Realisierung der Basisvariablen von Rogers (Kongruenz, bedingungslose, positive Wertschätzung, Empathie) 1) Struktur - aktive Strukturierung der Sitzungen und der Therapie als Ganzem durch den Th. 2) Transparenz - Erläuterung des Vorgehens, z.B: kog. Vorbereitung bei der Konfrontation) 3) Spezifizieren, Konkretisieren, Präzisieren - Was genau ist problematisch? 4) geleitetes Entdecken - Pat. wird dazu angeleitet, zielführende Infos selbst zu entdecken 5) Soziale Verstärkung und Lob - verstärkt werden soll das Bemühen, nicht der Erfolg 6) Zusammenfassen und Rückmelden erfolgt durch Therapeuten und Patienten, z.B. Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse einer Stunde, Äußerung von Unzufriedenheit oder Zweifeln; -> standardisierte Form: Therapiefragebögen
- Was sind drei wichtige Prinzipen bei den operanten Verfahren? 1) Verstärker sollen unmittelbar nach Verhalten erfolgen, damit Verbindung Verhalten-Konsequenz gelernt wird 2) Person soll über Zusammenhang von Verhalten und Konsequenz informiert sein (v.a. bei Abbau, z.B. vorher Regeln besprechen) 3) es müssen für die Person relevante Verstärker ausgewählt werden
- Was sind nach Siegl& Reinecker Methoden zum Verhaltensaufbau? Shapingschrittweise Ausformung des Verhaltens, bei dem zunächst erste Ansätze des Zielverhaltens positiv verstärkt werdenBsp.: Verstärkung erster kleiner Schritte beim Erlernen der Entspannungsreaktion beim Biofeedback ChainingAufbau einer komplexen Verhaltensweise: letzte Glied der Kette wird als Erstes verstärkt und Verhaltenskette "von hinten" ausgeformtBsp. ein Kind soll lernen, sich selbstständig anzuziehen: es wird zuerst der letzte Schritt, Anziehen der Schuhe, ausgeformt und sich dann über einzelne Kleidungsstücke vorgearbeitet, dass Kind am Ende alleine die Verhaltenskette des Anziehens bewältigen kann; Verstärkung erfolgt immer erst nach Schuheanziehen Fadingschrittweises Ausblenden von verbalen, bildlichen oder verhaltensmäßigen Hilfsstimuli; selbstständige Ansätze werden konsequent verstärktz.B: Verlängerung der Sitzungsabstände im Rahmen der Generalisierung von Veränderungen in der Therapie dient zusätzlich zur Stabilisierung von Verhalten Promptingverbale oder verhaltensmäßige Hilfestellung, die die Aufmerksamkeit der Person auf das gewünschte Verhalten lenktz.B. Therapeut gibt Instruktionen und nimmt Kind an die Hand: "Ich möchte, dass du .. machst" -> erhöht WL für Zielverhalten, das verstärktwerden kann Token EconomiesEinsatz von Verstärkern, die man gegen etwas eintauschen kann (Tokens= Objekte mit Tauschwert; bestimmte Anzahl von Tokens können gegen Verstärker eingetauscht werden)Bsp.: Hygiene in der geschlossenen Psychiatrie
- Shaping schrittweise Ausformung des Verhaltens, bei dem zunächst erste Ansätze des Zielverhaltens positiv verstärkt werden Bsp.: Verstärkung erster kleiner Schritte beim Erlernen der Entspannungsreaktion beim Biofeedback
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