Psychologie (Fach) / Gruppen, Einstellungen, Einfluss (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 107 Karteikarten
Alles
Diese Lektion wurde von Linda1306 erstellt.
Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.
- Die Konditionierung einer Reaktion auf einen Reiz Die Konditionierung einer Reaktion auf einen Reiz - bei der Untersuchung von Verdauungsprozessen bei Hunden entdeckte Pawlow ein wichtiges Prinzip, das als klassische Konditionierung bezeichnet wird - er gab dem hungrigen Hund Futter (unkonditionierter Stimulus), das bei Hunden zur Speichelsekretion führt, und verband dies gleichzeitig mit etwas, das normalerweise nicht zur Speichelsekretion führt, z.B. das Anschlagen einer Glocke (neutraler Reiz) - Pawlow stellte fest, wenn er die Gabe von Futter und den Glockenschlag mehrere Male miteinander verband, schließlich der bloße Klang der Glocke zur Speichelsekretion führte - das heißt der konditionierte Stimulus rief schließlich eine konditionierte Reaktion hervor - Menschen können ebenfalls so konditioniert werden, dass sie als Reaktion auf das Läuten einer Glocke, die zum Essen ruft, Speichel bilden - er stellte außerdem fest, dass die konditionierte Reaktion auch als Reaktion auf Stimuli auftrat, die dem konditionierten Stimuli ähnelten, was auf eine Generalisierung der Konditionierung hindeutet - allerdings trat die konditionierte Reaktion nicht bei allen möglichen ähnlichen Stimuli auf , was wiederum darauf hindeutet, dass die Tiere in der Lage waren zu lernen, zwischen verschiedenen Stimuli zu unterscheiden —> das wir als Diskrimination bezeichnet - wenn also das Futter nach dem Läuten einer Glocke mit nur einem Ton verabreicht wurde und nicht auf das Läuten einer Glocke mit anderen Tönen folgte, war der Hund in der Lage den Ton von andern zu unterscheiden, und die konditionierte Reaktion folgte nur auf den speziellen relevanten Ton hin - analog dazu könnte ein kleiner Junge, der von Bienen und Moskitos gestochen wurde, Angst vor dem Summen aller Insekten (Generalisierung) entwickeln (konditioniert werden, darauf zu reagieren) - andererseits könnte der Junge, wenn er sieht, dass die Fliegen, die um ihn herumschwirren, keine Probleme verursachen, lernen, das Summen von Insekten, die Stechen, vom Summen anderer Insekten zu unterscheiden
- Löschungsprozesse Löschungsprozesse Was geschieht, wenn die Verbindung des konditionierten Reizes mit dem umkonditionierten Reiz nicht fortgesetzt wird? - in diesem Fall kann eine Löschung (Extinktion) eintreten - das bedeutet, dass die konditionierte Reaktion im Laufe der Zeit weniger häufig auftritt - die Assoziation wird geschwächt bis sie ganz verschwindet - anders gesagt, die „Persönlichkeit“ (das Reaktionsmuster) verändert sich - einVergewaltigungsopfer, das eine ängstliche Persönlichkeit entwickelt hat (Angst vor dem Besuch von Party, vor Verabredungen oder sogar Angst vor dem Besuch eines Einkaufszentrums) könnte eine dramatische Änderung ihrer Persönlichkeit zum Besseren erleben, wenn sie derartige Ereignisse wiederholt in der ruhigen Gegenwart eines Freundes, der sie unterstützt, erlebt - allerdings vermeiden Menschen, die gelernt haben, vor bestimmten Dingen Angst zu haben, diese Dinge leider häufig, wodurch es ihnen unmöglich wird, ihre Angst zu löschen
- Watsons Experiment: Albert und die Ratte Watson macht Experiment mit Albert und einer Ratte mit einem beängstigenden Geräusch und es erfolge Reizgeneralisierung bei allen Pelztieren - Watson glaubte fest daran, dass auf diese Art ein Großteil der Persönlichkeit gebildet wird - zutiefst überzeugt, dass die Freudsche Vorstellung der sexuellen Grundlage der Persönlichkeit lächerlich war, hänselte er die Freudianer, indem er behauptete, dass Alberts Angst vor Fell durch einen Psychoanalytiker im Hinblick auf eine frühkindliche Erfahrung mit Schamhaar interpretiert werden würde - Jones setzte Watson und Rainers Ansatz ein, im die Gegenkonditionierung der Angst vor Pelztieren bei einem kleinen Jungen, der Peter hieß, durchzuführen - er brachte Peter dazu, mit drei anderen zu spielen, während das Angst auslösende Kaninchen anwesend war, und löschte die Angst allmählich aus, indem er das Kaninchen näher und näher an das Kind heranbrachte, während er dafür sorgte, dass das Kind weiter fröhlich blieb
- Reizgeneralisierung Reizgeneralisierung - Beispiel Hund reagiert auch auf anderen Ton einer Glocke —> die Tendenz auf Reize zu reagieren, die dem CS ähnlich sind, wird Reizgeneralisierung genannt - Reizgeneralisierung kann adaptiv sein, etwas, wenn kleinen Kindern beigebracht wird, sich vor fahrenden Autos auf der Straße in Acht zu nehmen, und diese dann auf Lastwagen und Motorräder ähnlich reagieren - Reizgeneralisierung passiert automatisch - Reizgeneralisierung bewirkt, dass Reize, die von Natur aus ekelerregende oder reizvollen Objekten ähneln, durch Kopplung ekel oder positive Gefühle auslösen - es werden emotionale Reaktionen auf einen Reiz auf ähnliche Reize übertragen Will man Lernprozesse wieder „rückgängig machen“, gibt es verschiedene Wege, die aber unterschiedlich erfolgversprechend sind 1.) Extinktion (Löschung) - ein Verhalten kann abgebaut oder verlernt werden, indem der UCS längere Zeit nicht mehr mit dem CS gekoppelt wird, so dass aus dem CS allmählich wieder ein NS wird - diese ist allerdings beim „Verlernen von Angst“ weniger erfolgversprechend 2.) Gegenkonditionierung - nicht erwische emotionale Reaktionen und Verhaltensweisen können abgebaut werden, indem die angsterzeugenden Objekte/Personen/Situationen mit angenehmen bzw. entspanenden Reizen verbunden werden 3.) Systematische Desensibilisierung - allmähliches Verlernen von negativen emotionalen Reaktionen (z.B. Ängsten), wobei der Klient schritt weise zunächst mit dem schwächsten bis hin zum stärksten angstauslösenden Reiz konfrontiert wird - Gegenkonditionierung und systematische bedingen sich gegenseitig und werden in der Therapie grundsätzlich miteinander kombiniert
- Persönlichkeitsentwicklung durch operante Konditionierung Persönlichkeitsentwicklung durch opernalte Konditionierung - ein anderer lerntheoretischer Ansatz wurde on einem bekannten amerikanischen Psychologen Skinner vorgestellt - er sieht die Persönlichkeit als gelernt an, nimmt aber an, dass man nicht auf Konstrukte wie Angst, Trieb, Motiv, Konflikt und Bedürfnis schließen muss, um das Lernen zu erklären und zu verstehen - er behauptete stattdessen, dass sorgfältige Beobachtungen und Experimente an den erlernten Beziehungen zwischen Stimuli aus der Umgebung und dem beobachtbaren Verhalten letztlich ein vollständiges Bild der Entwicklung, Aufrechterhaltung und Veränderung menschlichen Verhaltens ergeben (erinnern sie sich hier an die Erörterung des operanten Konditionierens , die für Spinners Sichtweise des Verhaltens zentral ist) - man sollte also einfach Beobachten, wie das Verhalten zu seinen Konsequenzen in Beziehung steht, und dann diese umbeobachtbare Konstrukte zu ihrer zu ihrer Erklärung einzuführen (wie das Ich, ein Trieb oder eine Eigenschaft) - diese Methode, mehr über das Verhalten zu erfahren, wird Funktionsanalyse genannt, weil sie die ursächlichen bzw. funktionalen Beziehungen zwischen Umgebung und Verhalten analysiert - Veranlagunshypothetiker behaupten, dass Individuen Bedürfnisse oder Motive „haben“, deren Existenz aus dem Verhalten erschlossen wird —> aggressives Verhalten spiegelt das Bedürfnis nach Dominanz wieder - Spinner würde sich stattdessen auf die funktionalen Beziehungen zwischen aggressivem verhalten und seinen Folgen konzentrieren - er würde argumentieren, dass das aggressive verhalten einer Person die Tatsache wiedergibt, dass solches Verhalten in seiner Vergangenheit belohnt oder verstärkt wurde - d.h. es wurde operant Konditioniert - es ist keine weitere Erklärung hinsichtlich interner Veranlagungen erforderlich - Spinner würde demnach behaupten, dass die in Frage stehende Person durch operante Konditionierung gelernt hat, sich aggressiv zu verhalten, nicht dass sie „ein Bedürfnis hat aggressiv zu sein“ - den gleich Ansatz kann man auf Triebe anwenden —> statt zu sagen, dass eine Person die 48 Stunden lang nicht gegessen hat, einen starken Hungertrieb hat, könnte man einfach beobachten, dass Essen nach solchem Entzug eine stärkere Belohnung ist, als wenn kein Entzug stattgefunden hätte - „Hunger“ kann man dem nach statt durch die Triebstärke durch die Anzahl von Stunden seit der letzten Mahlzeit definieren - auf ähnliche Weise kann man Verhaltensstörungen ohne Bezugnahme auf dazwischengeschaltete Konstrukte verstehen —> eine Person, die den ganzen Tag wortlos in die Luft starrt, keine Kontrolle über Blase und Darm ausübt und mit einem Löffel gefüttert werden muss, würde man nicht als „psychisch krank“ betrachten - stattdessen würde man bei Skinners lertheoretischer Version der Persönlichkeit annehmen, dass das Individuum diese gestörte Verhaltensweise wegen ungünstiger Verhältnisse bei Belohnung und Bestrafung über wahrscheinlich lange Zeit allmählich entwickelt hat - Skinners Lerntheorie führt direkt und logisch zu angemessenen Behandlungsmethoden - wie zu erwarte neigt man bei diesen Methoden dazu, sich auf beobachtbare Verhaltensweisen als Angriffspunkte für die Behandlung zu konzentrieren und die Verwendung von Prinzipien des operanten Konditionierens zu betonen, und die Verhaltensänderungen zu bewirken
- operante Konditionierung Operante Konditionierung - da die konditionierte Reaktion (Angst) für die Betroffenen sehr unangenehm ist, versuchen sie die auslösenden Reize (konditionierten Stimuli) zu vermeiden - hierdurch lernt der Betroffene, dass er die Angst durch die Vermeidung des Stimulus schwächen kann, wodurch es jedoch zu einer negativen Verstärkung mit Ausweitung und Aufrechterhaltung des Vermeidungsverhaltens kommen kann
- Instrumentelles Konditionieren (Skinner-Box) Instrumentelles Konditionieren (Skinner-Box) - der Psychologe Spinner entwickelte für seine Untersuchungen über die Wirkung von Verstärkungsarten und Bestrafungen auf das Verhalten von Ratten - Hiebei handelt es sich um eine Schachtel auf deren Boden ein elektrisch leitendes Metallgitter liegt - in der Schachtel befindet sich weiterhin ein Futtermagazin mit einem Futterauslieferungsmechanismus, der durch einen Druckhebel von der Ratte ausgelöst werden kann Folgende Varianten von Verstärkung und Bestrafung untersuchte er im Experiment 1. Positive Verstärkung: Setzen eines positiven Reizes - jedes mal wenn die Ratte den Druckhebel betätigt, erhält sie aus dem Futtermagazin eine Futterale - die Ratte wir nach einiger Zeit gelernt haben, dass sie Futter bekommt wenn sie den Hebel drückt - Futter (unkonditionierter Stimulus) - Hebel drücken (neutraler Reiz) - Hebel drücken, Futter kriegen (konditionierter Stimulus) - Speichelfluss, Hunger, Vorfreude (konditionierte Reaktion) 2. Negative Verstärkung: Wegfall eines negativen Reizes - das elektrisch leitende Metallgitter ist permanent unter Strom - jedes Mal, wenn die Ratte den Druckhebel betätigt, setzt der Strom, setzt der Strom für einen kurzen Moment aus 3. Bestrafung 1: Setzen eines negativen Reizes - jedes Mal wenn die Ratte den Druckhebel betätigt, erhält sie einen leichten Stromschlag 4. Bestrafung 2: Wegfall eines positiven Reizes - jedes Mal, wenn die Ratte beim Verzehren der Futterpille eine Pause einlegt, entwendet ein Versuchsleiter ihr die Futterpille
- Elm Prozessmodell der Informationsverarbeitung zentrale und periphere Route Elaboraten Likelihood Modell- Prozessmodell der Informationsverarbeitung - das „ELM“ von Petty und Cacioppo, beschreibt den Prozess einer möglichen Meinungsänderung in Folge einer persuasiven (überreden) Botschaft und ist bis heute eines der anerkanntesten Modelle auf dem Gebiet der Medienwirkungsforschung - im Kern geht es davon aus, dass es zwei unterschiedlich Arten der Verarbeitung einer persuasiven Botschaft gibt 1. in der „zentralen Route“ findet eine eingehende Auseinandersetzung mit den Argumenten der Botschaft statt, der Rezipient macht sich ein differenziertes Bild der Sachlage 2. in der „peripheren Route“ dagegen findet nur eine sehr oberflächliche Beschäftigung mit den Inhalten statt, man kommt eher an Hand von äußerlichen Merkmalen zu seiner Meinung Zentrale Route, Periphere Route - das ELM versteht unter der Zentralen Route die elaborierte (vertiefte) Informationsverarbeitung, bei der sich der Rezipient intensiv mit einer Information, z.B. einer Medienbotschaft, auseinandersetzt - er prüft die enthaltenen Argumente, erinnert sich an andere Argumente, zieht selbst Schlussfolgerungen und macht sich ein differenziertes Bild von der Sachlage - am Ende kann eine Einstellungsänderung seitens des Rezipienten erfolgen, muss aber natürlich nicht - sollte eine solche erfolgen, ist diese also nicht direkt durch die Medienbotschaft selbst entstanden, sondern durch das gedankliche Auseinandersetzen mit ihr - dem Rezipienten wird ein hohes Maß an Eigenaktivität zugesprochen - zum anderen gibt es die periphere Route, bei der keine elaborierte Verarbeitung stattfindet, sondern lediglich äußerliche Reize ausgewertet werden, die nicht mit dem eigentlichen Thema zu tun haben - auch dieser Weg kann allerdings zu einer Meinungsäußerung führen - eine periphere Verarbeitung bedarf, anders als eine zentrale, keines großen Vorwissens, keiner großen Anstrengung oder Motivation - da die eventuell daran entstehende Meinungsänderung in Folge elaborierter Auseinandersetzungen mit den Inhalten basiert, ist sie aber auch gegenüber späteren Beeinflussungen wenig resistent - Meinungsänderungen in Folge elaborierter Auseinandersetzungen mit dem Thema kommen nur deutlich langsamer und schwerer zu Stande, sind aber in das persönliche Geflecht aus Einstellung, Normen und Werten integriert und weisen daher eine hohe Widerstandskraft auf und sind dauerhaft
- Vorraussetzungen zum Elaborieren Voraussetzungen zum Elaborieren - damit man sich auf der zentralen Route mit einem Thema beschäftigt, muss zum einen die Motivation dafür vorhanden sein, zum anderen aber auch die persönliche Fähigkeit dazu - die Motivation zur Elaboraten wird maßgeblich vom Involvement bestimmt, isbesondere also der Eindruck der persönlichen Relevanz des Themas - neben der Motivation müssen natürlich auch die persönlichen Kognitiven Fähigkeiten dazu vorhanden sein, um sich elaboriert mit einem Thema befassen zu können - besonders wichtig ist das Vorwissen, das die jeweilige Person zum Thema mitbringt und auf das sie auch aktiv zurückgreifen kann - auf der Seite der Botschaft können Wiederholungen der Kernaussage und damit verbunden ein angemessenes Tempo der Informationsaufnahme das Verstehen begünstigen - insbesondere bei komplexen Themen und einer weniger informierten Zielgruppe ist es wichtig, Argumente zu wiederholen und das Tempo nicht zu hoch zu wählen - das ist ein Balanceakt: bei zu häufiger Wiederholung oder zu langsamen Tempo entstehen „Ware-Out“ - Effekte, Langeweile - wird ein Argument zu oftgebracht , kann sich der Rezipient gar nicht gedrängt fühlen - voreingenommene Elaboration bzw. verstärkte Gegenargumentation sind das Ergebnis - ebenso verhält es sich mit der Frage, ob man Schlussfolgerungen explizit ziehen sollte - ist davon auszugehen, dass der Rezipient in der Lage ist, des selbst zu tun, ist es effektiver, ihn das auch zu lassen; wenn nicht, sollten Schlussfolgerungen explizit gezogen werden - auch die Art des Mediums, in dem die Botschaft vorzufinden ist, können die Wahrscheinlichkeit des Elaborierens erhöhen oder senken - generell fördern Zeitungen bzw. Zeitschriften die elaborierte Informationsverarbeitung, das Fernsehen dagegen ist ein nahezu ausschließlich peripheres Medium - das Internet gehört zu den eher kognitiven Medien, das Radio liegt irgendwo in der Mitte - die wird durch den genannten Geschwindigkeitsfaktor verstärkt - hohe Glaubwürdigkeit der Quelle und Expertenmeinungen können bei mittelhohem Involvement zum Elaborieren anregen - auf der Seite des Rezipienten sind es in erster Linie Faktoren, die die momentane Befindlichkeit des Rezipienten betreffen - besondere Beachtung gilt dabei Untersuchungen, inwieweit die Wahrscheinlichkeit des Elaborierens von der Stimmung abhängt - allgemein wird davon ausgegangen, dass eine gute Stimmung eine elaborierte Auseinandersetzung mit dem Thema ehr behindert - unter manchen Umständen kann sie aber wiederum förderlich sein, z.B. wenn der Rezipient davon ausgehen kann, dass die gute Stimmung dadurch nicht beeinträchtigt wird - befindet man sich in einer Stadium starker Erregung, neigt man zu peripherer Informationsverarbeitung, eine elaborierte Auseinandersetzung wird also eher behindert - die Körperhaltung ist ebenfalls wichtig: sitzt oder liegt man bequem, fällt es einem leichter, sich intensiv mit einem Thema zu beschäftige, als wenn man steht oder geht
- Die Persuasion Die Persuasion - das ELM besagt nicht nur, dass es zwei Route in der Informationsverarbeitung gibt und welche Route wann einschlagen wird, sondern trifft auch Aussagen darüber, wie die Persuasionskraft von Botschaften davon beeinflusst wird, welche Rote eingeschlagen wird - verschiedenste Faktoren haben Einfluss darauf, wie überzeugend eine Botschaft auf eine Rezipienten wirkt - die Anzahl der Argumente kann unterschiedliche Auswirkungen auf die Persuasionskraft haben - wird die Botschaft rein peripher ausgewertet, zählt die reine Anzahl als Reiz - da keine genauere Auseinandersetzung mit den einzelnen Argumenten erfolgt, spielt es folglich auch keine Rolle, ob es sich dabei um starke oder um schwache Argumente handelt - die reine Masse zählt - wird die Botschaft dagegen elaboriert verarbeitet, kann es dagegen sogar kontraproduktiv sein, wenn um jeden Preis möglichst viele Argumente unabhängig von deren Qualität untergebracht werden - hat man starke Argumente, sollte die Botschaft auf diese konzentrieren, die Überzeugungskraft sinkt eher, wenn diese mit schwachen Argumenten „verwässert“ werden - derselbe Sachverhalt hat natürlich auch Wirkung auf die Überzeugungskraft der einzelnen Argumente an sich: ° auf peripherer Route ist praktisch jedes Argument gleich viel, mäßig viel, zur Überzeugung beiträgt, haben bei der zentralen Route starke Argumente naturgemäß mehr Wirkung als schwache - Botschaften mit eher schwachen Argumenten wirken in der zentralen Route also eher weniger überzeugend, während bei Botschaften mit vielen starken Argumenten bei Verarbeitung in der zentralen Route sogar eine höhere Persuasionsrate entstehen kann als bei peripherer Verarbeitung (die anfänglich Aussage, Meinungsänderungen durch die zentrale Route kämen nur viel langsamer und schwerer zu Stande, ist dahingehend zu relativieren) - verfasst man eine persuasive Botschaft, ist auch bei der Entscheidung, ob die Argumentation einseitig gehalten werden oder Pro- und Kontraargumente berücksichtigen soll, zu beachten, ob eher die periphere oder die zentrale Route angesprochen werden soll - bei elaborierter Verarbeitung erhöht zweiseitige Argumentation die Glaubwürdigkeit der Botschaft, wirkt sich also positiv auf die Überzeugungskraft aus - bei peripherer Verarbeitung, kann die Einbeziehung von Gegenargumenten der Gesamtwirkung eher abträglich sein - Quellenfaktoren, insbesondere die Glaubwürdigkeit der Quelle sind hauptsächlich periphere Reize - ist die Quelle glaubwürdig, steigt bei peripherer Verarbeitung die Überzeugungskraft der Botschaft, bei elaborierter Verarbeitung bleibt sie dagegen nahezu unverändert - die Stimmung, in der sich der Rezipient gerade befindet, hat ebenfalls einen nicht unwesentlich Einfluss darauf, wie eine Botschaft auf ihn wirkt - in der peripheren Route ist die Stimmung, ein äußerer Reiz - positive Stimmung wirkt sich unmittelbar in eine positivere Einstellung dem Thema bzw. dem Produkt gegenüber aus - aber auch bei elaborierter Auseinandersetzung kann sich eine positive Stimmung auswirken: (unabhängig von der bereits erwähnten Tatsache, dass eine sehr positive Stimmung das Elaborieren eher unwahrscheinlicher macht) die Stimmung beeinflusst die Gedanken, die man sich zum Thema macht, so dass man in diesem Fall eher zu positiven Gedanken neigt und damit auch des Gesamturteil etwas positiver ausfallen dürfte - die Stimmungwirkt dann also nur indirekt auf die Überzeugungskraft
- Kognitivismus- Modellieren nach Bandura Modelllernen - Albert Bandura entwickelte das Modelllernen (auch Lernen am Modell, Nachahmungslernen, Beobachtungslernen, Imitationslernen, Soziale Lerntheorie, Soziales Lernen, Sozial-Kognitive Lerntheorie) - Die Wurzeln seiner Theorie lagen im Behaviorismus, dann folgte eine zunehmende Entfernung hin zu den kognitivistischen Lerntheorien: Menschen lernen nicht nur anhand von Verhaltenskonsequenzen, sondern auch durch Beobachtung - Somit können Erfahrungen und Wissen (z.B. Fertigkeiten) anderer an andere weitergegeben werden - Im Gegensatz zur klassischen und operanten Konditionierung kann durch das Lernen am Modell völlig neues Wissen/Verhalten erlernt werden - Das Lernen ist nicht mehr von vorhandenen Reiz-Reaktions-Verbindungen abhängig, die zumindest ansatzweise bereits vorhanden sein müssen - Da das Modell keinen direkten Reiz darstellt, würde nach anderen behavioristischen Theorien kein Lernen stattfinden. - „Vollkommen neue Verhaltensweisen/Einstellungen lernen wir dadurch, daß wir die Verhaltensweisen/Einstellungen anderer wahrnehmen, beobachten und nachahmen - Darüber hinaus hat das Beobachtungs- oder Modellernen den Vorteil, daß komplexe Verhaltensbereiche (Sprache, Autofahren, berufliche Tätigkeiten usw.), die sich aus einer Vielzahl von Verhaltensweisen zusammensetzen, leichter und schneller erworben werden können, als wenn sie einzeln verstärkt werden müßten." - die heutige Psychologie als Wissenschaft sieht Personen als biopsychosoziale Organismen an - es treten die biologisch beeinflussten psychischen Persönlichkeitsmerkmale von Menschen in Wechselwirkung mit der Situation - Bandura , legt den Akzent auf die Interaktion von Person und Situation - wir lernen unsere Verhaltensweisen dadurch, dass wir andere beobachten und unser Verhalten, ihrem ausrichten —> sozialer Aspekt - im Gegensatz zum Behaviorismus der sich fast ausschließlich darauf konzentriert, in welcher Weise die Umwelt uns und unser Verhalten kontrolliert, achten die sozial-kognitiven-Theoretiker darauf, wie wir und unsere Umwelt interagierten: wie interpretieren wir äußere Ereignisse, und wie reagieren wir darauf? Welchen Einfluss haben Schemata, Erinnerungen und Erwartungen auf unser Verhaltensmuster?
- Reziproker Determinismus - Kognitivismus Reziproker Determinismus - Prozess des Interagierend mit unserer Umwelt - Verhalten, interne persönliche Faktoren und Umwelteinflüsse, wirken alle als miteinander verflochtene Determinanten aufeinander ein - so beeinflusst das Fehrnsehverhalten von Kindern (Verhalten in der Vergangenheit) ihre Präferenz für bestimmte Sendungen (innerer Faktor), was wiederum Einfluss darauf hat, wie sich das Fernsehen (Umweltfaktor) auf das aktuelle Verhalten der Kinder auswirkt - die Einflüsse gehen immer in beide Richtungen: sie sind wechselseitig - Kognitive Faktoren: Gedanken, Gefühle bei bestimmten Situationen - verhalten - Umweltfaktoren: z.B. Freunde 1. Unterschiedliche Menschen suchen sich unterschiedliche Umwelten - Schule, Freunde, Freizeit gehört alles zu der Umwelt die man für sich ausgewählt hat, wobei die Auswahlzum Teil auf den eigenen Dispositionen beruhen - man sucht seine Umwelt aus, und des Umwelt Formt einen dann 2. Die Persönlichkeit bildet sich durch die Art und Weise, wie wir Erlebnisse interpretieren - so sind zum Beispiel ängstliche Menschen auf bedrohlich Ereignisse eigestellt - für sie ist die Welt bedrohlich, und sie regieren entsprechend 3. Unsere Persönlichkeit schafft Situationen, auf die wir regieren - in vielen Versuchen zeigt sich, dass die Art, wie wir Menschen sehen und mit ihnen Umgehen, einen Einfluss darauf hat, wie diese mit uns umgehen - wenn wir davon ausgehen, dass jemand auf uns böse ist, dann werden wir diesem Menschen wahrscheinlich kühl begegnen und damit genau den Ärger haben, den wir erwarten - haben wir eine freundliche, positive Disposition, wird es uns wahrscheinlich leichter fallen, enge, unterstützende Freundschaften zu schließen
- Der biopsychologische Ansatz zur Erforschung der Persönlichkeit - Kognitivismus Der biopsychologische Ansatz zur Erforschung der Persönlichkeit - wie bei anderen psychologischen Phänomenen lässt sich die Persönlichkeit produktiv auf mehreren Niveaus untersuchen 1. Biologische Einflüsse - genetisch determiniertes Temperament - Reaktionsbereitschaft des autonomen Nervensystems - Hirnaktivität 2. Psychologische Einflüsse - erlernte Reaktionen - unbewusste Denkprozesse - optimistischer oder pessimistischer Attributionsstil 3. Soziokulturelle Einflüsse - Erfahrungen aus der Kindheit - Einfluss der Situation - kulturelle Erfahrungen - soziale Unterstützung
- Internal vs. Externale Kontrolle - Kognitivismus Internale vs. externale Kontrolle „Locus of control“ - in Hunderten von Untersuchungen wurden Menschen miteinander verglichen, die sich in ihrer Wahrnehmung der Kontrolle unterscheiden 1. auf der einen Seite gibt es die, die das haben, was Rotter externale Kontrollüberzeugung nennt, dass nämlich der Zufall oder äußere Kräfte das eigene Schicksal bestimmen 2. auf der anderen Seite gibt es die, die eine internale Kontrollüberzeugung haben und glauben, dass sie ihre Geschicke weitgehend selbst steuern können - in einer Stunde wurde nachgewiesen das die Internalen bessere Leistungen in der Schule erbringen, selbstständiger handeln, gesünder leben und weniger depressiv sind als die Externalen - des weiteren sind sie ehr imstande, auf Belohnungen zu warten und können besser mit verscheiden Formen von Stress fertig werden - Selbstkontrolle (die Fähigkeit, die eigenen Impulse zu kontrollieren und Belohnungen aufzuschieben) ist wiederum ein Prädikator für gute Anpassungsfähigkeit, bessere Schulnoten und sozialen Erfolg - keiner kann die Selbstkontrolle durchgehend aufrechterhalten - Selbstkontrolle erfordert Energie und Aufmerksamkeit - wie ein Muskel ist sie ach starker Belastung geschwächt und braucht Ruhephasen
- erlernte Hilflosigkeit vs. persönliche Kontrolle - Kognitivismus Erlernte Hilflosigkeit vs. persönliche Kontrolle - Menschen die sich hilflos und ausgeliefert fühlen —> häufig external - diese Wahrnehmung kann zu verstärkter Resignation führen - Experiment Hunde und Stromstoß ° kann der Hund nicht weg —> erlernt Hilflosigkeit und läuft auch nicht weg wenn er es dann später könnte ° Hunde die von Anfang an weg konnten —> lassen es sich nicht gefallen und helfen sich selbst aus der Miesere —> erlernen persönliche Kontrolle - wird also ein Mensch ständig mit traumatischen Erlebnissen belastet denen er nicht aus dem weg gehen kann erlernt er, sich hilflos zu fühlen, verliert die Hoffnung und wird depressiv - wenig Kontrolle über sein eigenes Leben senkt die Stimmung und vergrößert den Stress - ein Übermaß an Freiheit in den westlichen Kulturen führt zu einer abnehmenden Lebenszufriedenheit, zu mehr Depressionen und manchmal zur Lähmung - die Qual der Wahl führt zu einer Informationsüberflutung und damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass wir es vielleicht bedauern wer4den, uns für die meisten der Wahlmöglichkeiten nicht entschieden zu haben
- Optimismus vs. Pessimismus - Kognitivismus Optimismus vs. Pessimismus - wie hilflos oder wie lebenstüchtig wir uns fühlen, wird daran gemessenan welcher Stelle auf dem Kontinuum zwischen Optimismus und Pessimismus wir uns befinden - welche Erklärung negativer und positiver Ereignisse ist typisch für sich selbst? - zwar können sich reine Fantasien nicht positiv auf Motivation und Erfolg auswirken, doch realistische positive Erwartungen tun das sehr wohl - Optimismus nehmen Rückschläge eher als Motivation als Pessimisten - auch die Gesundheit profitiert von einer optimistischen Grundeinstellung - Erfolg erfordert hinreichend Viel Optimismus, um Hoffnung und Zuversicht entstehen zu lassen, aber auch hinreichend viel Pessimismus, um Selbstzufriedenheit zu verhindern - exzessiver Optimismus kann uns Bild gegenüber tatsächlichen Risiken machen —> unrealistischen Optimismus über zukünftige Lebensereignisse - die positiven Illusionen lösen sich in Luft auf, wenn man ein Trauma erlebt - Optimisten sind nicht häufig die kompetentesten, da man Kompetenz baucht um Kompetenz erkennen zu können
-
- Positive Psychologie - Kognitivismus Positive Psychlogie - Grundgedanke: eine positive Psychologie schaffen, die sich nicht nur mit Schwäche und Scheitern beschäftigt, sondern auch mit Stärke und Erfolg - mit der humanistischen Psychologie teilt die positive Psychologie das Interesse an der Forderung eines erfüllten menschlichen Lebens - doch die positive Psychologie arbeitet mit wissenschaftlichen Methoden - die Betonung verschob sich von erlernter Hilflosigkeit und Depression hin zu Optimismus und Erfolg - Seligmann: es ist ein umfassender Begriff für die Untersuchung positiver Emotionen, positiver Charaktermerkmale und von Institutionen die zu solchen Dingen befähigen - zufrieden mit der Vergangenheit glücklich mit der Gegenwart und einen optimistischen Blick in die Zukunft —> das alles zusammen ergibt positive Emotionen - es geht nicht darum ein angenehmes Leben zu führen sondern auch um ein gutes Leben, bei dem die Fähigkeiten genutzt werden, und ein sinnvolles Leben, das über uns selbst hinausweist - positiver Charakter: dabei konzentriert man sich darauf, bestimmte Merkmale zu erkunden und zu verbessern - positive Gruppen, Gemeinden und Kulturen: der Akzent liegt hier auf einer positive ausgerichteten sozialen Ökologie
- Erfassung von Situationseinflüssen auf das Verhalten - Kognitivismus Erfassung von Situationseinflüssen auf das Verhalten - wenn Situation und Person mehr oder weniger gleich bleiben, ist die bisher im Beruf gezeigte Leistung der beste Prädikator für künftige Leistungen - haben sie keine Möglichkeit, Informationen über das frühere Verhalten eines Menschen zu bekommen, dann ist die zweitbeste Möglichkeit eine Situation, in der die Aufgabe simuliert wird -> auf diese Art kann man erfassen wie eine Person auch zukünftig damit fertig wird
- Kritik - kognitivismus Kritik - der sozial-kognitive Ansatz konzentriert sich so stark auf die Situation, dass die inneren Merkmale nicht berücksichtigt werden - wo sind die Emotionen? bisher, die Situation steuert unser Verhalten, sagen die Kritiker, doch bei vielen Gelegenheiten zeigen sich deutlich die unbewussten Motive, die Emotionen und die typischen Merkmale - es hat sich gezeigt, dass man aufgrund von Persönlichkeitsmerkmalen Verhalten vorhersagen kann
- die Bildung des Selbstkonzeptes - ganzheitlich- humanistisches Persönlichkeitsmodell Die Bildung des Selbstkonzeptes - in erster Linie sind es die fortlaufenden Erfahrungen mit und über die eigene Person, die das Selbstkonzept entstehen lassen - in späteren Schriften hebt Rogers neben dem Streben nach Aktualisierung all seiner Möglichkeiten sehr deutlich auch das Bedürfnis nach positiver Beachtung eines Menschen hervor, das sich mit der Entstehung des Selbst entwickelt und sich beim Kleinkind in dem Bedürfnis nach Liebe und Zuneigung äußert - um nun Zuwendung und Bestätigung zu erhalten, übernimmt das Kind die Forderungen seiner Eltern bzw. Bezugspersonen - auf diese Weise „verinnerlicht“ das Kind gleichsam dies Forderungen, die sich im Selbstkonzept zeigen - es sind also insbesondere die Forderungen der erziehenden Person, die das Selbstkonzept prägen - diese gleichsam verinnerlichten Forderungen, Gebote und Verbote können dem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung entsprechen oder mit ihm unvereinbar sein, was zu inneren Spannungen und Konflikten führen kann - bekommt ein Kind ständig zu hören, dass es dumm ist, dann wird es das Selbstkonzept entwickeln: ich bin dumm - dies ist vor allem dann der Fall, wenn Eltern oder Lehrer die ganze Person als dumm beurteilen und nicht nur ein bestimmtes Verhalten ablesen - das Kind erlebt sich dann selbst als dumm - es wird Situationen meiden, die von ihm diese Fähigkeiten erfordern - mit der Zeit treten immer größere Erfahrung- und Übungsrückstände aus, und nach einigen Jahren ist das Kind dann wirklich dumm ungeschickt, dies aber nicht aufgrund mangelnder Begabung als vielmehr aufgrund fehlender Erfahrung
- Die Bedeutung der personenzentrierten Theorie für die Erziehung Die Bedeutung der personenzentrierten Theorie für die Erziehung - Roger hat nicht, wie etwa die Behavioristen bestimmte Techniken des Erzieherverhaltens entworfen, sondern den Wert auf die Grundhaltung des Erziehers gelegt, die das Kind nicht zu sehr in seinem Selbstverwirklichungsstreben einzuschränken und es seinem Wesen gemäß handeln zu lassen - nur dann nämlich entwickelt es sich zu einem positiven und sozialen Wesen, dem man vertrauen kann - da nach Rogers die innere Natur des Menschen gut ist, ist es wichtig, sie dergestalt zu fördern, dass man ihm ermöglicht, sich selbst zu finden, er selbst zu werden - die Rolle der Erziehung besteht also darin, dass sie als eine Art Resonanzbogen zu fungieren hat, auf welchem das Kind sich selbst entwickeln kann - dabei betont er die positive Beachtung die notwendig ist, damit das Kind sich seelisch gesund entfalten kann und sich selbst achten kann - ideale Umwelt: positive Beachtung, die an keine Bedingungen geknüpft ist —> dann kann das Kind die in ihm angelegten Entwicklungsmöglichkeiten entfalten und auf diese Art und Weis immer wieder neue Erfahrungen machen - wenn erforderlich, kann es sein Selbstkonzept verändern und es den neuen Erfahrungen flexibel anpassen - der Mensch ist imstande, sein Verhalten an der eigenen seelischen Realität und nicht an den vorgegebenen Wertmaßstäben anderer zu orientieren
- Förderliche Haltung der Erziehung - Rogers Förderliche Haltung der Erziehung - Wertschätzung: positive gefühlsmäßige Grundhaltung und Einstellung gegenüber des Kindes, die sich darin zeigt, dass dieser dem zu Erziehenden Achtung, Wärme und Rücksichtnahme entgegenbringt, die an keine Bedingungen gebunden ist - Verstehen: Einfühlen in die innere Welt des anderen —> wichtig dem Kind mitzuteilen, dass man seine Weltsicht verstanden hat und diese nicht Wertet - Echtheit: wird durch Grundhaltung und Übereinstimmung und Aufrichtigkeit der Erziehers gegenüber dem Kind bestimmt - man gibt sich so wie man wirklich ist, er zeigt keine Fassade und ist ehrlich und wahrhaftig - Fördernde, nicht-dirigierende Einzeltätigkeiten sind alle Aktivitäten, die Wertschätzung, dem Verstehen und Echtheit entsprechen, wie dem anderen Angebote machen, ihm Anregungen geben, Alternativen vorschlagen, informierende Hinweise geben, sich für den anderen verfügbar halten, ihm Rückmeldung und Hilfestellung geben, klärende Konfrontationen ermöglichen, Absprachen und Regelungen treffen, Verbesserungsvorschläge und Entscheidungshilfen unterbreiten, gemeinsame Aktivitäten ausführen, mit dem andere gemeinsame gefühlsmäßig bereichernde Erlebnisse arrangieren oder selbst humane Grundwerte vorlegen - zugleich Möglichkeit zum Experimentieren - er gewährt Freiräume und fördert Selbstbestimmung - respektiert Wünsche und Bedürfnisse und geht so weit wie möglich darauf ein - wenn nötig klare und überschaubare Grenzen und begründet Anweisungen - Trennung von Person und Sache bedeutet, dass sich die Erziehung an der „Sache“ zu orientieren hat - Erziehungsmaßnahmen wie Lob, Bestrafung sollen Sicht nicht auf die Person beziehen, sondern auf sein Verhalten
- Die Beziehung zwischen Aktualisierungstendenz und Selbstkonzept Die Beziehung zwischen Aktualisierungstendenzen und Selbstkonzept - Mensch Besitz zwei Ebenen des Wertens 1. organisches Erleben: das körperliche Bewusstwerdung der Aktualisierung, die „Verkörperung“ der Aktualisierungstendenz - Erfahrungen die Aktualisierung fördern werden positiv bewertet - Erfahrungen die Aktualisierung hindern werden negativ bewertet 2. Selbstkonzept: die durch Erfahrung zustande gekommene Gesamtheit aller Wahrnehmungen, Meinungen, Urteilsbildungen und Bewertungen des Individuums über sich selbst und seine Umwelt —> wertende und Stellung nehmende Instanz - im Gegensatz zum organismischen Bewerten vollzieht sich die Bewegung seitens des Selbstkonzeptes nach den verinnerlichten Sichtweisen und Vorstellungen, die von außen an des Kind herangetragen werden bzw. wurden - jetzt können also die beiden Arten des Erlebens übereinstimmen —> Kind hat hass auf eine Person (organismisch) und hat auch gelernt das es mal wütend sein darf (Selbstkonzept) —> Übereinstimmung nennt sich Kongruenz: also dass das, was eine Person in sich selbst erfährt, von ihr auch bewusst so gesehen wird und mit dem, wie sie sich selbst sehen möchte im Einklang steht - bedeutet damit einen Einklang zwischen zwei Repräsentationssystemen, dem Selbstkonzept, bestehend aus Real- und Idealselbst, und dem „organismischen“, dem ganzheitlichen und ursprünglichen Erfahrungen und Erleben aufgrund der Aktualisierung, andererseits
- Inkongruenz starres und flexibles Selbstkonzept - Rogers Inkongruenz - Stimmen sie nicht überein stören sie somit die Entfaltung der Entwicklungsmöglichkeiten und die Erlangung der Unabhängigkeit und Selbstbestimmung - de Aktualisierungstendenz des Organismus und die Selbstaktualisierungstendenz arbeiten gegeneinander - dieser Zustand, der auch as psychische Fehlanpassung bezeichnet wir ist durch Spannung und innere Verwirrung gekennzeichnet - das eigene Bild von sich stimmt mit dem überein, was eine Person in sich selbst erfährt - mensch kann nicht seinem wahren selbst entsprechen, es wird in den Hintergrund gedrängt - sie setzt einen Prozess der Selbstentfremdung in gang - wird nun die Inkongruenz dadurch aufrechterhalten, dass sich das Selbstkonzept dagegen wehrt, Erfahrungen zu integrieren, so entsteht im Mensch ein Konflikt, der Ausgangspunkt für seelische Fehlentwicklung Die Bewältigung von Erfahrungen —> starres und flexibles Selbstkonzept - Menschen mit überwiegend hoher Selbstachtung besitzen in der Regel ein flexibles Selbstkonzept und sind deshalb in der Lage, Erfahrungen zu akzeptieren und in ihr Selbstkonzept zu integrieren, auch wenn diese von ihrem bestehenden Selbstkonzept abweichen - Personen mit einem flexiblen Selbstkonzept überwinden die Unstimmigkeit zwischen aktuellen Erfahrung und dem bestehenden Selbstkonzept also dadurch, dass sie ihr Selbstkonzept den neuen Erfahrungen anpassen - es kommt zu einer weitgehenden Übereinstimmung des Selbstkonzeptes mit den gemachten Erfahrungen - auf diese Weise kann ein kongruenter Zustand aufrechterhalten bzw. wiederhergestellt werden - es gibt jedoch auch viele Menschen, die ihr Selbstkonzept neuen Erfahrungen nicht anpassen können - dies ist bei einem starren Selbstkonzept aufgrund geringer Selbstachtung der Fall - können ihr Selbstkonzept neuen Erfahrungen nicht anpassen, können die Unstimmigkeit zwischen aktuellen Erfahrungen und des bestehenden Selbstkonzept nicht überwinden und somit den inkongruenten Zustand nicht beseitigen - vor allem Menschen mit geringer Selbstachtung versuchen, ihre leicht verletzbare Selbststruktur zu verteidigen und zu schützen - jede Erfahrung, die ihr Selbstkonzept gefährdet und noch mehr in Frage stellt, wird als bedrohlich wahrgenommen - um die bestehende Selbststruktur zu schützen und aufrechtzuerhalten, werden die als bedrohlich erlebten Erfahrungen abgewehrt - Rogers kennt zwei wesentliche Abwehrreaktionen, die Verleugnung und die Verzerrung ° bei der Verleugnung wird die Existenz einer Erfahrung völlig verneint - dadurch ° bei der Verzerrung tritt die Erfahrung zwar in das Bewusstsein, ihre Bedeutung wird aber so entstellt und verändert, dass sie mit dem Selbstkonzept wieder übereinstimmt - beide Abwehrreaktionen bewahren die Person davor, dass ihr beschädigtes Selbstkonzept weiter verletzt wird und ihre Selbstachtung noch mehr verloren geht - es lässt sich zwar kurzfristig ein gewisser Grad an Übereinstimmung zwischen dem Selbstkonzept und dem organismischen Erleben einer Person herstellen, doch sie führen letztlich zur Verneinung und Verfälschung der Realität, eine realitätsgetreue Bewältigung des eigenen Lebens ist nicht möglich
- Testgütekriterien - Allgemein Testgütekriterien - Formelle Diagnoseverfahren sollten ausreichend: ° objektiv ° reliabel ° valide und für die meisten Zwecke der Anwendung standardisiert sein - wenn ein Verfahren (Test) diesen Anforderungen nicht gerecht wird, dann können wir weder sicher sein, dass es das erfasst, was es erfassen soll, noch dass die Erhebung genügend genau ist
- Testgütekriterien - Objektivität Objektivität - die Objektivität bezieht sich auf das Ausmaß, in dem die Resultate der Diagnose vom Untersucher unabhängig sind - so ist ein Test vollkommen objektiv, wenn sich bei einer Gruppe von Personen zeigt, dass verschiedene Versuchsleiter bei jeder Versuchsperson zu den gleiche Ergebnissen gelangen - deshalb spricht man statt von Objektivität auch von individueller Übereinstimmung der Untersucher - nach Lienert kann man drei Aspekte der Objektivität unterscheiden, je nachdem, auf welche Phase der Untersuchung man sich bezieht ° die Durchführungsobjektivität ° die Auswertungsobjektivität ° die Interpretationsobjektivität Standardisierung und Normen - am nützlichsten ist ein Messinstrument, wenn es standardisiert ist - bei der Standardisierung (Eichung) wir das Diagnoseverfahren auf alle Personen einer ausgewählt, genau beschriebene Stichprobe in der gleichen weise und unter vergleichbaren Bedingungen angewendet - diese Erhebung an einer repräsentativen Stichprobe unter konstant gehaltenen Bedingungen ermöglicht die Aufstellung von Normen - das sind statistische Vergleichsdaten, die es ermöglichen, den spezifischen individuellen Wert einer Person mit den Resultaten anderer Personen einer definierten Gruppe zu vergleichen - als Normdaten werden unter anderem der Mittelwert und die Standardabweichung für eine Stichprobe von Personen angegeben, die ihnen in wichtigen Variablen (Alter, Geschlecht) entsprechen - die Normdaten erlauben eine Aussage darüber, wie gut sie im Vergleich zu einer Eichstichprobe abgeschnitten haben - Normen sind besonders nützlich für die Interpretation individueller Werte, wenn die Gruppe, an der die Standardisierung vorgenommen wurde, wichtige Eigenschaften mit den untersuchten Individuen gemeinsam hat (Alter, soziale Schicht, Ausbildung, Beruf) - allgemeine Frage bei Ergebnis eines Tests „im Vergleich wozu?“ - damit der Vergleich eine Bedeutung hat ist es wichtig das der Test immer gleich ist - wenn das Verfahren keine ausdrückliche Anweisung darüber enthält, wie es durchzuführen oder der Punktiert zu berechnen ist, ist es schwierig zu interpretieren, was ein Einzelresutat bedeutet oder wie es auf die Vergleichsgruppe zu beziehen ist
- Testgütekriterien - Reliabilität Reliabilität - Reliabilität oder Zuverlässigkeit bezeichnet das Ausmaß, in dem ein Diagnoseverfahren genau misst - die Realabilität zeigt sich darin, in welchem Maße das Untersuchungsverfahren bei wiederholter Anwendung konsistent bzw. zuverlässig zu identischen Ergebnissen führt - bsp: wenn die Badezimmerwaage immer unterschiedlich misst, tut sie nicht das, was sie soll —> unreliables Messinstrument - ein direkter Weg zur quantitativen Bestimmung der Reliabilität ist die Berechnung der Retest-Reliabilität (Testwiederholung) - das ist die Korrelation, die bei wiederholter Anwendung desselben Test an ein un derselben Gruppe von Personen gefunden wird - ein vollkommen reliabler Test würde einen Korrelationskoeffizienten von +1.00 erhalten —> dies bedeutet, dass zu beiden Zeitpunkten identische Messwertreihen entstehen, dieselben Leute, die beim ersten mal die höchsten und niedrigsten Werte erhalten haben, erhalten diese Werte auch bei der Wiederholung der Untersuchung - ein vollkommen unrentabler Test würde den Korreletionskoeffizienten von 0 aufweisen —> in diesem Fall gibt es keinen Zusammenhang zwischen den individuellen Merkmalsausprägungen bei der ersten und der zweiten Erhebung - es gibt zwei weitere Möglichkeiten zu Bestimmung der Reliabilität ° das anwenden von Parallelformen, d.h. gleichwertige Formen eines Tests anzuwenden, statt seine Durchführung zu wiederholen (Parraleltest-Reliabilität) —> reduziert die Effekte von Übung, Erinnerungsvermögen oder von Verfälschungen durch den Wunsch der Vp, konsistent zu erscheinen ° innere Konsistenz —> auf Grundlage einer einzigen Durchführung (Konsistenzanalyse) —> die Ergebnisse der Vpn bei den Testaufgaben (Items) mit gradzahliger Nummerierung mit den Resultaten bei den Items mit ungeradzahliger Nummerierung vergleichen —> ein völlig reliabler Test müsste dazu führen, dass die Ergebnisse für beide Testhälften identisch sind - wird als Testhalbierungs-Reliabilität bezeichnet - für die beste psychologischen Test liegen die Relabilitätskoeffizienten Ober 0.7 - im Vergleich dazu Leistungstest von Lehren —> 0.3 - 0,6 —> diese Werte gelten bei Test mit zwei oder mehreren Antwortmöglichkeiten - Test mit freien Antwortmöglichkeiten sind weniger reliabel - wenn es zu verschiedenen Antworten in dem gleichen Test kommt ist der Test wenige reliabel ° kann von Messzeitpunkt abhängen, weil es eine Veränderung der Stimmung gegeben hat —> somit analysiert der Test eine weitere Variable nach der gar nicht gefragt war
- Testgütekriterien - Validität Validität - Validität oder Gültigkeit ist das Ausmaß, in dem ein Test das misst, was er messen soll 1. Kitieriumsvalidität - um die Kiteriumsvalidität eines Testes einzuschätzen, vergleichen wir die Wege, die Personen in diesem Test erreichen, mit den Resultaten in einem anderen Maß, einem Kriterium, das mit dem, was durch den Test gemessen werden soll, aufgrund theoretischer Annahmen zusammenhängt - idealerweise reflektieren die Werte für das Kriterium direkt das Persönlichkeitsmerkmal oder das Verhalten, das in theoretischem Bezug zu dem durchgeführten Test steht, aber nicht genau das gleich ist - ist die Übereinstimmung (Korrelation) mit späteren Ergebnissen hoch, dann verfügt der Test über Vorhersagevalidität Konstruktvalidität - bei vielen Persönlichkeitsmerkmalen, für die Psychologen sich interessieren, exestiert kein einzelnes ideales Kriterium - jedoch verfügen Psychologen über Theorien oder Konstrukte zu diesen eher abstrakten Variablen; d.h. sie haben Vorstellungen darüber, was die Merkmale beeinflusst, wann sie sich im Verhalten zeigen und wie sie mit anderen Variablen zusammenhängen - bezieht sich auf das Ausmaß, in dem ein Test, der en bestimmtes Konstrukt feststellt erfassen soll, mit den Ergebnissen anderer Test, mit Fremdbeurteilungen (Ratings), Verhaltensmessungen oder experimentelle Ergebnisse, die bereits als valide Indikatoren des zu messenden Konstrukts gelten, zusammenhängt - ein neuer Test für ein Konstrukt wie beispielsweise „Aggression“ sollte positiv mit bereits bestehenden Messverfahren korrelieren - die Ursachen für Validitatsprobleme liegen oft nicht darin, dass der Test fehlerhaft ist, sondern darin, dass das Kriterium schlecht definiert oder nicht gut erfasst wurde - um die Validität eines diagnostischen Verfahrens zu bestimmen, müssen wir vor allem wissen, was es messen soll und dann entscheiden, welche Beobachtungen dieses Merkmal am besten sichtbar werden lassen - es ist von Bedeutung, nicht allein zu Fragen, ob der Test valide ist, sondern auch, für welchen Zweck er valide ist
- der Rohrschach test Der Rohschach-Test Allgemeines Grundkonzept - er entwickelte das nach ihm benannte Verfahren seit 1911 - besteht aus zehn Bildtafeln mit zufällig entstandenen symmetrischen Klecksfiguren - auf einem Teil der Tafel befinden sich nur schwarzweiße Klecksgebilde; der andere Teil der Tafeln enthält mehrfarbige Kleckse - in diesem Individualtest soll der Proband zu jeder Figur Deutungen produzieren - der Testleiter verabreicht die zehn Tafeln nacheinander in Festgelegter Reihenfolge - im Anschluss an die eigentliche Testdurchführung folgt häufig eine Befragungsphase, in der die einzelnen Deutungen des Probanden nochmal durchgegangen werden - insbesondere in der Vergangenheit waren viele Theoretiker die davon überzeugt waren, aus den Deutungen eine umfassende Diagnose der Persönlichkeitsstruktur und -dynamik gewinnen zu können —> diesem Anspruch entsprechen die differenzierten, vielschichtigen Interpretationsvorschläge in den Lehrbüchern, die Interpretationshinweise zur Intelligenzstruktur, zu kognitiven Stilen, zur affektiven und emotionalen Erlebnisweise, zur Verarbeitungsform von psychischen Konflikten, zu sozialen Kontaktbedürfnissen usw. erhalten - die Vielzahl der psychologischen Interpretationsvorschlge und die Beliebtheit des Tests in der Beratungspaxis stehen im Gegensatz zu den Ergebnissen empirischer Untersuchungen des RoV —> die Kritik richtet sich gegen fehlende testtheoretische/psychometrische Absicherung der Testergebnisse oder gegen die vereinfachten und im Anspruch übersteigerten diagnostischen Schlussfolgerungen angesichts dürftiger Erfahrungsgrundlagen - für die Auswertung der Pan-Deutung liegen mehrere Signierungssysteme vor ° Erfassungsmodus (z.B. W= der ganze Klecks wurde zur Deutung herangezogen; D= Klecksdetail wurde gedeutet) ° Determination (z.B. F=Formbestimmtheit; C= ausschließliche Farbbestimmtheit; M= menschliche Bewegung) ° Inhalt (z.B. H= ganzer Mensch, Ad= Deutung eines Tierdetails) ° Häufigkeit (P= Vulgärantwort, O= originelle, seltene Deutung) - in den Lehrbüchern zum RoV werden für die (verrechneten, im Protokoll des Probanden vorherrschenden) Signierungen persönlickeitsumfassende Interpretationshinweise gegeben - neben der Auswertung nach den skizzierten formalen Gesichtspunkten wird meist eine inhaltsanalytische, symbolexegetische Interpretation der Antworten erfolgen, die ganzheitlich aufgrund eines Vergleichs psychoanalytischen, klinischen Erwartungswissens mit psychologischen Anmutungscharakteristiken der Testantworten erfolgt - es darf vermutet werden, dass in der Anwendugspraxis diese ganzheitliche Interpretationsform des RoV häufig gegenüber einer mühsamen, den formalen Signierrungskriterien folgenden Testinterpretationen vorgezogen wird —> wegen unsicherer psychologischen Gültigkeit verständlich - die herkömmlichen interpretativen Aussagen in den Lehrbüchern zum RoV entstammen weitgehend den „klinischen Erfahrungen“ der Autoren, wobei die Aussagen vornehmlich auf erwachsene bezogen sind
- FSKN- Frankfurter Selbstkonzeptskalen FSKN - Frankfurter Selbstkonzeptskalen - Das Selbstkonzeptinventar FSKN besteht aus 10 eindimensionalen Skalen zur Bestimmung des jeweiligen Bildes oder der Selbstkonzepte, die das Individuum in wichtigen Bereichen des Selbst von der eigenen Person entwickelt hat - Die mit den FSKN differenzierten Selbstkonzepte zeichnen die individuelle, multidimensionale Struktur des Selbst in wichtigen Teilen nach - Die Skalen sollen ein System von Einstellungen (i.S. von Attitüden) zur eigenen Person erfassen, die als Aspekte der «Identität» der Person interpretiert werden - Die Skalen sind als Gesamttest, aber auch in Einzelversionen anwendbar - Der Art der Selbstbeschreibung mit Hilfe der FSKN-Skalen können Hinweise auf die psychische Gesundheit oder die Störung des Probanden entnommen werden
- Familie in Tieren Familie in Tieren Die Familie in Tieren nach Luitgard Brem-Gräser (1957) ist eine projektive Untersuchungsmethode für Kinder, bei der der Proband seine Familienmitglieder als Tiere zeichnerisch darstellen soll. Die Methode zählt wie der Rorschach-Test zu den projektiven Verfahren. Durch die zeichnerische Anwendung soll es dem Kind leichter fallen, sich rückschlussgebend zu äußern. Kinder können so Konflikte im familiären Zusammenhang darstellen, ohne sich dabei der Sprache zu bedienen. Die Durchführung erfolgt in einer ruhigen Atmosphäre. Die Instruktion lautet, dass das Kind sich seine Familie in Tieren vorstellen und diese Tiere jetzt zeichnen soll. Die Auswertung erfolgt in „freier“ Interpretation nach tiefenpsychologisch oder systemisch orientierten Kriterien zu bestimmten Gesichtspunkten. Die Autorin selbst gibt hier eine Hilfestellung mit einem Katalog der Tiereigenschaften. Als weiteres Kriterium gilt die Anordnung, Größe und Art der Tiere auf dem Bild: Welche Familienmitglieder werden in der gleichen Ebene gezeichnet?Wer wendet sich wem zu?Wer wendet sich von wem ab?Welche räumlichen Distanzen bestehen zwischen den Familienmitgliedern?Wie groß sind die Tiere dargestellt?Welche Übereinstimmungen bzw. Unterschiede gibt es hinsichtlich der Gattung der gezeichneten Tiere (zum Beispiel Haus- oder Wildtiere, Säugetiere, Insekten etc.)?Kritik Einige Untersuchungen, unter anderem an der Universität Wien, haben ergeben, dass „Familie in Tieren“ keines der gebräuchlichen Gütekriterien (Validität, Reliabilität und Objektivität) erfüllt.
- Leistungstests Leistungstests - Leistungstests messen „Leistungen“. - Leistung soll jene „Anstrengung“ charakterisieren, die ein Proband aufbringt, um das Zielmerkmal eines Tests zu „realisieren“. (Fisseni 2004, 176) - Items lassen sich als „richtig“ oder „falsch“ klassifizieren. - Intelligenztests- Konzentrationstests • Gedächtnistests- Eignungstests- Entwicklungstests- Schultests
-
- Persönlichkeitstests Persönlichkeitstests -Persönlichkeitstests messen Teilbereiche einer Person. - „Im Bereich der Persönlichkeitsdiagnostik haben Fragebögen die Funktion, mit Hilfe der Selbstbeurteilung Angaben über mehr oder weniger genau umschriebene Bereiche der Persönlichkeit zu erhalten.“ -Persönlichkeits-Struktur-Tests- Einstellungs- und Interessentests • Klinische Tests - Beantwortung der Aufgabe – Skala - Ja-Nein-Antwort- Auswahlantworten - Schwierigkeiten bei Fragebögen: - Kompetenz des Probanden zur Selbstbeschreibung. - Antworttendenzen- Soziale Erwünschtheit- Tendenz zur Verschlossenheit • Ja-Sage-Tendenz Ziel: Objektiver statt subjektiver Fragebogen – Fragebögen geben Auskunft über Bereitschaften, Vorstellungen, Einstellungen zum Verhalten und nicht über tatsächliches Verhalten. Formulierung von Fragebögen-Items: – Alltagssprache, kurze Wörter und Sätze, keine Fremdwörter, keine verwirrenden Formulierungen – Items sollen keine Antwort nahe legen in der sich „soziale Erwünschtheit“ ausdrückt. – Items sollen ausbalanciert gepolt sein („Ja“ und „Nein“ jeweils teilweise in Schlüsselrichtung liegen) – Keine abstrakten Beispielsituationen
- Vergleich Persönlichkeit und Leistungstests Vergleich der Persönlichkeit und Leisungstests Realisation des Zielmerkmals Deskription des Zielmerkmals Items werden richtig oder falsch beantwortet. Richtige Antwort wird vom Probanden bestimmt Items werden soweit wie möglich bearbeitet. Alle Items werden bearbeitet. Schwer manipulierbar. Gefahr der Informationsverzerrung
- Klinische Psychologie Psychische Störungen - Normalitätsbegriff Klinische Psychologie Psychische Störungen: Normalitätsbegrif - die Beurteilung, dass jemand an einer psychischen Störung leidet, basiert in der Regel auf der Bewertung des individuellen Verhaltens durch Personen mit bestimmter Autorität und Macht - die Begriffe, die benutzt werden, um das Phänomen zu beschreiben, hängen von der speziellen Perspektive, der Ausbildung und dem kulturellen Hintergrund der bewertenden Person sowie von der Situation und dem Status der beurteilten Person ab - beachten wir sieben Kriterien, anhand derer man Verhalten als „abweichend“ kennzeichnen könnte (Rosenhan & Seligman) 1. Leidensdruck oder Behinderung - Person empfindet persönlichen Leidensdruck oder funktionale Einschränkungen in psychischer Hinsicht, die eine Verschlechterung des physischen oder psychischen Zustandes oder einen Verlust der Handlungsfreiheit hervorrufen 2. Fehlanpassungen - eine Person verhält sich so, dass sie das Erreichen eigener Ziele verhindert, sich nicht um das eigene Wohlbefinden kümmert, andere vom erreichen ihrer Ziele abhält oder den Bedürfnissen der Gesellschaft nicht gerecht wird 3. Irrationalität - eine Person redet oder verhält sich derart, dass es anderen irrsinnig oder unverständlich erscheint 4. Unberechenbarkeit - eine Person verhält sich unberechenbar oder sprunghaft wechselnd von Situation zu Situation, so als hätte sie keine Kontrolle 5. Außergewöhnlichkeit und statistische Seltenheit - statistisch seltenes Verhalten und die sozialen Standards dessen, was akzeptabel oder wünschenswert ist verletzt 6. Unbehagen bei Beobachtern - andere fühlen sich durch das Verhalten einer Person bedroht oder beunruhigt 7. Verletzung moralischer und gesellschaftlicher Normen - eine Person verletzt Erwartungen, wie man sich hinsichtlich sozialer nOrmen zu verhalten hätte —> nicht arbeiten, oder an Gott glauben - keines dieser Kriterien ist eine notwendige Bedingung, die von allen psychischen Störungsbildern geteilt werden muss
- generalisierte Angststörung nach dsm-iv Formen der Angststörungen nach DSM-IV 1. Generalisierte Angststörung A) MindestenssechsMonateander Mehrheit der Tage übermäßige Sor- gen und Angst, bezogen auf mehrere Ereignisse oder Tätigkeiten. B) Es fällt dem Betroffenen schwer, die Sorgen zu kontrollieren. C) DieSorgenundAngstgehenmit mindestens drei der folgenden Symptome einher:(Hinweis: bei Kindern reicht eines der Symptome.) RuhelosigkeitoderAuf-dem- Sprung-Sein leichteErmüdbarkeit Konzentrationsschwierigkeiten oder Leere im Kopf Reizbarkeit Muskelspannung Schlafstörungen D) AngstundSorgenbeziehensich nicht nur auf die Symptome einer anderen Achse-I-Störung. E) Leiden oder Beeinträchtigungen in wichtigen Funktionsbereichen F) Die Symptome lassen sich nicht durch die körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors erklären und tre- ten nicht nur während einer affek- tiven oder psychotischen Störung oder einer tiefgreifenden Entwick- lungsstörung auf.
- spezifische Phobie 2. Spezifische PhobieA) Anhaltende,übertriebeneoderun- begründete Angst, die durch die Er- wartung oder das Vorhandensein eines bestimmten Objektes oder einer bestimmten Situation ausge- löst wird. B) Die Konfrontation führt fast immer zu einer Angstreaktion, die die Form einer Panikattacke annehmen kann. Hinweis: Die Angst kann sich bei Kindern in Weinen, Wutanfällen, Erstarren oder Anklammern äußern. C) DerBetroffeneerkennt,dassdie Angst übertrieben bzw. unbegründet ist.Hinweis: darf bei Kindern fehlen. D) DasObjektoderdieSituationwird vermieden bzw. nur mit starker Angst oder Unbehagen ertragen. E) Einschränkung der Lebensführung oder erhebliches Leiden des Betrof- fenen. F) Die Dauer beträgt bei Personen unter 18 Jahren mindestens sechs Monate. G) DieSymptomekönnennichtbesser durch eine andere Störung erklärt werden, z. B. Zwangsstörung, post- traumatische Belastungsstörung, Störung mit Trennungsangst, soziale Phobie, Panikstörung oder Ago- raphobie.
- soziale Phobie 3. Soziale Phobie) AnhaltendeAngstvorsozialenoder Leistungssituationen, in denen der Betroffene mit Unbekannten kon- frontiert ist oder von anderen beur- teilt werden kann. Seine Befürchtung liegt darin, demütigendes oder pein- liches Verhalten zu zeigen. Hinweis: Bei Kindern muss sicherge- stellt werden, dass sie die entspre- chende soziale Kompetenz besitzen und dass die Angst nicht nur bei Er- wachsenen, sondern auch bei Gleichaltrigen auftritt. B) Die Konfrontation führt fast immer zu einer Angstreaktion, die die Form einer Panikattacke annehmen kann. Hinweis: Die Angst kann sich bei Kindern in Weinen, Wutanfällen, Erstarren oder Zurückweichen vor sozialen Situationen äußern. C) DerBetroffeneerkennt,dassdie Angst übertrieben, bzw. unbegrün- det ist.Hinweis: darf bei Kindern fehlen. D) DiegefürchtetenSituationenwerden vermieden bzw. nur mit starker Angst oder Unwohlsein ertragen. E) Beeinträchtigung der Lebensführung oder erhebliches Leiden des Betrof- fenen. F) Die Dauer beträgt bei Personen un- ter 18 Jahren mindestens sechs Mo- nate. G) DieSymptomegehennichtaufdie körperliche Wirkung einer Substanz oder einen medizinischen Krank- heitsfaktor zurück und lassen sich nicht besser durch eine andere psy- chische Störung erklären. H) BeimVorliegeneinesmedizinischen Krankheitsfaktors oder einer ande- ren psychischen Störung stehen die- se nicht mit Kriterium A zusammen.
- Panikstörungen PanikstörungA) 1. wiederholt unerwartete Panik- attacken2. NacheinerAttacketratmindes- tens einen Monat mindestens eines der folgenden Symptome auf: a) Besorgnis, ob weitere Atta- cken auftreten b) Sorgen über die Bedeutung oder die Konsequenzen der Attacke c) Verhaltensänderung aufgrund der Attacken. B) ohne Agoraphobie: 300.01 vs. mit Agoraphobie: 300.21 C) DiePanikattackensindnichtaufdie körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krank- heitsfaktors zurückzuführen. D) DieSymptomelassensichnicht durch eine andere psychische Stö- rung erklären, z. B. soziale Phobie, spezifische Phobie, Zwangsstörung, posttraumatische Belastungsstörung oder Störung mit Trennungsangst.
- Zwangsstörungen ZwangsstörungA) EntwederZwangsgedanken: wiederholt aufdringliche und un- angemessene Gedanken, Impulse oder Vorstellungen, die starke Angst und Unbehagen hervorrufen Es sind nicht Sorgen über echte Lebensprobleme. Versuche, die Gedanken zu igno- rieren, zu unterdrücken oder zu neutralisieren Der Betroffene erkennt, dass die Gedanken dem eigenen Geist ent- sprungen sind. Oder Zwangshandlungen: wiederholte Verhaltensweisen oder geistige Handlungen, zu de- nen sich die Person aufgrund Zwangsgedanken oder strenger Regeln gezwungen fühlt Dadurch soll Unwohlsein verhin- dert oder verringert werden bzw. gefürchteten Ereignissen oder Situationen vorgebeugt werden. Das Verhalten steht in keinem re- alistischen Bezug zu dem, was neutralisiert oder verhindert wer- den soll. B) Der Betroffene hat erkannt, dass die Zwangsgedanken oder -handlungen übertrieben bzw. unbegründet sind. Hinweis: muss bei Kindern nicht sein. C) DieZwangsgedankenoder-hand- lungen verursachen starke Belastung, dauern mindestens eine Stunde pro Tag oder beeinträchtigen das alltäg- liche Leben der Person in verschie- denen Bereichen. D) DerInhaltderZwangsgedanken oder -handlungen bezieht sich nicht nur auf eine andere Achse- I-Störung. E) Die Symptome sind nicht auf die körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krank- heitsfaktors zurückzuführen.
- posttraumatische Belastungsstörungen Posttraumatische BelastungsstörungA) KonfrontationderPersonmiteinem traumatischen Ereignis, wobei fol- gende Kriterien erfüllt wurden: Das Ereignis beinhaltete den tat- sächlichen oder drohenden Tod oder eine ernsthafte Verletzung bzw. die Gefahr einer solchen für die eigene oder eine andere Per- son. Der Betroffene reagierte mit star- ker Angst, Hilflosigkeit oder Ent- setzen. B) Beharrliches Wiedererleben des traumatischen Ereignisses auf min- destens eine der folgenden Arten: belastende Erinnerungen belastende Träume Verhalten oder Fühlen, als ob das Ereignis wieder geschehe große psychische Belastung bei Konfrontation mit Reizen, die an das Ereignis erinnern körperliche Reaktion bei Kon- frontation mit Reizen, die an das Ereignis erinnern C) Reize,diemitdemTraumainVer- bindung stehen, werden anhaltend vermieden, oder die allgemeine Reaktivität ist abgeflacht. Mindestens drei der folgenden Symptome: Vermeidung bestimmter Gedan- ken, Gefühle und Gespräche Vermeidung bestimmter Aktivi- täten, Orte und Menschen Unfähigkeit, sich an wichtige Teile des Traumas zu erinnern weniger Interesse oder Teilnahme an wichtigen Aktivitäten eingeschränkter Affekt eingeschränkte Zukunftserwar- tungen D) anhaltendmindestenszweiSym- ptome erhöhten Arousals:1. Ein-oderDurchschlafprobleme 2. ReizbarkeitoderWutanfälle3. Konzentrationsprobleme
- Entstehung von Proben bzw. Angststörungen Entstehung der Phobien bzw. Angststörungen Aus behavioristischer Sicht —> zwei Faktoren Theorie nach Mowrer - der US-amerikanische Psychologe Mowrer postulierte in seiner Zwei-Faktoren-Theorie der Angst, dass Ängste… ° durch klassische Konditionierung erworben werden und ° durch operandi Konditionierung aufrecht erhalten werden
- Entstehung von Angststörungen bzw. Phobien - aus kognitivisischer Sicht Aus kognitivistischer Sicht Beobachtungslernen - durch das Beobachten einer Person die eine Ängstliche Reaktion auf eine bestimmte Situation oder Sache zeigt, kann sich ein Kind durch Beobachten erlernen, dass es ihm Angst macht - wir weitergegeben wie Fähigkeiten wissen Dysfunktionale/ irrationale Denkmuster - Nicht eine Situation selbst löst eine Emotion aus, sondern die dazwischenliegenden Gedanken, Bewertungen über diese Situation sind an die Emotion gekoppelt. - In den psychotherapeutischen Sitzungen werden solche „irrationalen“ Denkmuster analysiert, auf ihre Stimmigkeit überprüft, z.B. in dem sie einer Realitätsprüfung unterzogen und einem rationalerem Denkmodell gegenübergestellt werden - Oft zeigen sich dabei zugrundeliegende Annahmen, die durch negative Erfahrungen gebildet wurden und typischen kognitiven Verzerrungen unterliegen wie bspw. Verallgemeinerungen und schwarz-weiß Denken. ABC-Modell nach Ellis Activating experiences - innere oder äußere WahrnehmungBeliefs - Annahmen und InterpretationenConsequences - Verhalten und GefühleWürde ein Ereignis direkt zu einem Gefühl führen, wäre das wie ein Reflex und man könnte wenig daran ändern. Wenn aber zwischen Ereignis und Gefühl eine Beurteilung stattfindet, gibt es einen wirksamen Ansatzpunkt - die bewusste oder unbewusste Umbeurteilung. Ellis hat für therapeutische Zwecke, dem ABC-Modell noch die Schritte D und E hinzugefügt: Dispute - hinterfrage die ungünstigen Annahmen und ThesenbildungEffect - lasse den Klienten neue positive Auswirkungen erleben und Erfahrungen machenDie Erweiterung von ABC um DE wird heute als kognitive Umstrukturierung oder ABCDE-Modell bezeichnet und bildet die Grundlage der von ihm entwickelten RET oder REBT (Rational emotive behavior therapy). Auch im NLP haben wir für die kognitive Umstrukturierung zahlreiche Methoden. Von einfachen Reframing über Humor und Sleight of Mouth bis hin zur Timeline- und Teilarbeit. Und die eingangs erwähnte Methode The Work und der Lefkoe-Prozess sind ganz speziell auf die kognitive Umstrukturierung ausgerichtet. Doch schauen wir uns zunächst den ABC-Ablauf im Detail an und betrachten ganz bewusst diese drei Schritte, die in unserem Gehirn jeden Tag tausende Male ablaufen. Activating experience - innere oder äußere Wahrnehmung Unser Gehirn erhält über unsere Sinneskanäle zahlreiche "Rohdaten". Auf der Basis früherer Erfahrungen und "Filtereinstellungen" gelangt ein Teil dieser Daten in den Vordergrund - der weitaus größte Teil wird als irrelevant verworfen. Beliefs - Annahmen und Interpretationen Unser Gehirn interpretiert die gefilterten Informationen und gibt ihnen eine Bedeutung. Bedeutung zu geben, ist eine wichtige Funktion des Gehirns, allerdings verlassen wir dabei den Bereich der Fakten und betreten das Reich der Fantasie, denn wir können Situationen beliebige Bedeutungen geben. Consequences - Verhalten und Gefühle Die Geschichte, die wir uns basierend auf unseren Annahmen und Interpretationen erzählen, bringt uns zu Schlussfolgerungen - zu emotionalen Reaktionen und Handlungen aber auch zu Wahrnehmungsfokussierungen. Das Katastrohiesieren - dabei werden die negativen Folgen einer Situation übertrieben Die niedrige Fsrustrationstoleranz - ihr kommt die irrationale Überzeugung zu Ausdruck, dass eine Person glaubt, sie könne einen Menschen, bestimmte Verhaltensweisen oder eine Sache nicht ertragen, aushalten oder dulden Die globale negative Selbst- und Fremdbewertung - hierzu zählen die irrationalen Überzeugungen, dass Fehler der eigenen Person oder anderer Menschen entsetzlich seien und dass sie nie wieder gemacht werden dürfen; und dass diejenigen (sich selbst eigeschlossen), die weiterhin Fehler machen, Versager sind und im Leben nur Schlechtes verdienen und verurteilt werden müssen
- Entstehung Angststörung bzw. Phobien aus tiefenpsychologischer Sicht Aus tiefenpsychologischer Sicht Signaltheorie der Angst Triebimpuls —> Entscheidung über Zulassung ° wenn ja, —> Abfuhr der Triebenergie ° wenn nein, —> Variante 1: komplette Verdrängung —> Variante 2: unvollständige Verdrängung (zu starker Triebimpuls, Ich-Schwäche) —> Angstfreisetztung —> Abwehrmechanismen —> bei nicht funktionieren oder zu starker Wirkung —> Symptombildung 1. Realangst: entsteht, wenn sich das Individuum bzw. das Ich einer Gefahrensituation gegenübersieht, die eine tatsächliche oder vermeintliche Bedrohung darstellt - die bedrohlichen Reiz entstammen hier der realen Umwelt 2. Neurotische Angst: Angst tritt auf, wenn ein Triebimpuls aus dem Es außer Kontrolle zu geraten droht und vom Ich nicht mehr beherrscht werden kann - es handelt sich hier um einen inneren psychischen Konflikt zwischen Es und Ich 3. Moralische Angst: äußert sich in Schuld - oder Schamgefühl, die entstehen, wenn man etwas tut, was gegen die moralischen Normen des Über-Ichs verstößt (innenpsychischer Konflikt zwischen Über-Ich und Ich) Identifizierung: identifikation mit einer anderen Person, um Bedrohung die von dieser Person ausgeht zu reduzieren (Ödipuskomplex) Rationalisierung: um ein bestimmtes Verhalten zu rechtfertigen, redet das Individuum sich ein, dass sein Verhalten rational begründet sei
- Entstehung von Angststörungen bzw. Phobien aus humanistischer Sicht Aus humanistischer Sicht - Ausgangspunkt: bestehende Inkongruenz, die aufgrund eines starren Selbstbildes nicht aufgegeben werden kann
- Gegenkonditionierung - Verhaltenstherapien Elemente der Verhaltenstherapien Gegenkonditionierung - Gegenkonditionierung ist ein Verfahren der behavioristischen Lerntheorie und bezeichnet die Abschwächung eines unerwünschten Verhaltens durch Nichtbestätigung, bei gleichzeitiger Bekräftigung des erwünschten Verhaltens - Gegenkonditionierung ist auch ein Bestandteil des Methodenarsenals der Verhaltenstherapie zur Reduzierung dysfunktionalen oder belastenden Problemverhaltens - Dabei wird das durch klassische Konditionierung erworbene Problemverhalten A mit einem mit diesem Verhalten unvereinbaren neuen Verhalten B an denselben konditionellen Stimulus bzw. dieselben auslösenden Situationsmerkmale (Kontext) gekoppelt - Verhalten B wird dadurch nicht nur als Reaktion auf den konditionellen Stimulus bzw. Kontext erlernt, sondern zugleich eine Extinktion des Verhaltens A durch reziproke Hemmung induziert.
- systematische Desensibilisierung - Konfrontationstherapien Konfrontationstherapien Systematische Desensibilisierung - Unter der systematischen Desensibilisierung versteht man eine Therapiemethode aus dem Bereich der Verhaltenstherapie - Sie wird häufig bei Angststörungen eingesetzt und hat die Konfrontation mit angstauslösenden Themen zum Gegenstand - Sie sieht jedoch, anders als die Reizüberflutung (Flooding), ein schrittweises Vorgehen vor - Die systematische Desensibilisierung gilt als weniger wirksam als eine Konfrontationstherapie ohne Entspannungsmethode - Die systematische Desensibilisierung wird teils sogar als „Meidungs-Management“ kritisiert - Im Unterschied dazu kann eine gestufte Reizkonfrontation (d. h. ohne Entspannungsmethode) sinnvoll sein, wenn der Patient sich dadurch besser motivieren lässt, insbesondere auch zwischen den Sitzungen zu üben - Der Therapeut erarbeitet zunächst mit dem Patienten eine Reizhierarchie (Stärke des Angstgefühls bezogen auf ein Thema), da es bei den meisten Angststörungen bei den betreffenden Personen zuvor zu einer Reizgeneralisierung gekommen ist - Auch die rein gedankliche Vorstellung geeigneter Objekte bzw. Situationen wird bereits Angst auslösen. Je weniger komplex die Symptomatik sich darstellt, desto zielgerichteter kann die Behandlung erfolgen - Die systematische Desensibilisierung setzt dann in der Therapie an einem schwachen Glied der zuvor erstellten Reizhierarchie an und konfrontiert den Patienten mit einer Vorstellung eines Objektes, welches der Betroffene in nur geringem Maße mit dem eigentlichen Phobieobjekt assoziiert - Zusätzlich wird angstantagonistisches Verhalten eingeübt, meist eine sogenannte progressive Muskelentspannung (auch: progressive Muskelrelaxation, kurz PMR). - Falls bei der Vorstellung eines Reizes Angst auftritt, wird dabei die Vorstellung sofort abgebrochen und zur Entspannung übergegangen - Hat sich der Patient daran gewöhnt, ist er also desensibilisiert, so kann er die nächste Stufe in Angriff nehmen - Die Reizhierarchie wird also bis zum Auslösungsobjekt der psychischen Störung schrittweise abgearbeitet, sodass der Betroffene letztlich nicht zwingend voll und ganz von seiner Störung geheilt wird, dennoch zumindest in Zukunft besser mit seinen Gefühlen zu bestimmten Objekten oder Situationen umgehen kann
- Imlosionstherapie - Konfrontationstherapien Implosiornstherapie Die Implosionstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie, bei der auch psychodynamische Aspekte mit in die Konfrontation einfließen. Stampf und Levis (1967) sprachen in Bezug auf psychodynamische Theorien von sequenziellen Cues wie Aggression, Bestrafung, anales Material und sexuelles Material - Die Therapie hat folgende Merkmale: Die Konfrontation erfolgt nur in der Vorstellung (in sensu).Die Situation wird massiv übertrieben.Technisch und theoretisch stehen psychodynamische Modellvorstellungen im Mittelpunkt.Der einzige Unterschied zur Reizüberflutung (Flooding) bestehe darin, dass die ausgesuchten Reize der psychodynamischen Theorie entstammen. Die Durchführung erfolgt in zwei Schritten: Erstellen einer AngsthierarchieReizkonfrontation in sensu, bei der ein möglichst hohes Angstniveau erreicht werden soll. Dabei wird versucht, den Patienten auf hohem Angstniveau zu halten, bis die Angst spontan zurückgeht. Dieses spontane Zurückgehen wird als Implosion bezeichnet. Damit kein Reiz mehr in der Lage ist, Angst auszulösen, wird die Angsthierarchie vollständig abgearbeitet.
- Floodig - Konfrontationstherapien Flooding - Das Flooding (auch Überflutung, Reizüberflutung) ist eine Form der Konfrontationstherapie, die zu den Techniken der Verhaltenstherapie gezählt wird - Beim Flooding wird ein phobischer Patient nach ausführlicher Information und Vorbereitung dem für ihn am stärksten angstauslösenden Reiz ausgesetzt und soll in der angstauslösenden Situation verweilen, bis seine Angst zurückgegangen ist - Wenn eine Person zum Beispiel Höhenangst hat, dann wäre die Reizüberflutung das Verweilen auf einem hohen Turm - Sinn der Therapie ist, dass der Patient lernt, dass er die angstauslösende Situation überwinden kann - Einzige Rückversicherung für den Patienten und notwendige Voraussetzung für den Erfolg der Behandlung ist dabei ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Patient und Therapeut - Für vereinzelte Patientengruppen mit bestimmten Vorerkrankungen, Suchtproblematik oder unpassenden Persönlichkeitseigenschaften kommt kein Flooding, sondern nur eine gestufte Reizkonfrontation infrage - Auch bei Selbsthilfe-Programmen wird zur Minimierung der Risiken von fehlerhaften Durchführungen auf eine gestufte Konfrontation gesetzt
- Aversionstherapie Aversionstherapie - Die Aversionstherapie basiert auf Prinzipien der Konditionierung - Unerwünschte Verhaltensweisen werden hierbei mit unangenehmen Reizen gekoppelt - Der Grundgedanke der Verhaltenstherapie ist, dass unerwünschte Verhaltensweisen erlernt werden und daher auch wieder verlernt werden können - Voraussetzung der Behandlung ist immer eine gründliche Verhaltens- und Problemanalyse sowie die Aufklärung und das Einverständnis des Patienten - Häufig gebrauchte aversive Reize sind Übelkeit sowie (leichte) elektrische Reize - Andere Möglichkeiten der Aversionsbehandlung sind z. B. das Auszeitverfahren (Time-out-Technik), Verstärkerentzug (vgl. operante Konditionierung) oder Kompensation („overcorrection“) oder z. B. das Benässen mit Wasser - Zudem kann die Assoziation des Problemverhaltens mit aversiven Reizen auch in der Vorstellung durchgeführt werden (verdeckte Sensibilisierung)
-