Klinische Psychologie (Fach) / Grundmodulprüfung (Lektion)
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Grundmodul Klinische Psychologie Prüfungsfragen
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- Gesundheitsrechtliche Rahmenbedingungen für die Ausübung des psychologischen Berufs im Gesundheitswesen 1.1 Wozu dient das Erstgespräch? Was sollte im Zuge des Erstgesprächs aus rechtlicher Sicht abgeklärt werden? 1. Abklärung: Fragestellung / Problemstellung (Ziel und Zweck der Behandlung) 2. Inhalte des Behandlungsvertrags 3. Rahmenbedingungen: Kosten/Honorar, Frequenz & Dauer der Behandlung, Absageregelung 4. Aufklärung über Methode 5. Aufklärung über Verschwiegenheitspflicht 6. Abschluss des Behandlungsvertrags (bei beidseitigem Einverständnis)
- Welche Berufspflichten gibt es im Sinne des PG 2013? Nennen Sie 5 Punkte und erläutern Sie diese. 1. Persönliche und unmittelbare Berufsausübung: o Verpflichtet Beruf persönlich und unmittelbar auszuüben. Allenfalls in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen ihrer / anderer Wissenschaft o Hilfspersonen nur unter Aufsicht / Anleitung --> z.B. für Diagnostik. 2. Verschwiegenheitspflicht: o Gilt für KP & Hilfspersonen o Bezieht sich auf alle Geheimnisse die im Rahmen der Berufsausübung bekannt werden o Geheimnis = nur dem Geheimnisträger bekannt & berechtigtes Interesse an Geheimhaltung o Nicht in Befund / Gutachten! o Entbindung der Verschwiegenheit: Patient einsichts- und urteilsfähig! o Verletzung der Verschwiegenheit: Notstandssituation: unmittelbar drohender bedeutender Nachteil 3. Pflicht der Zustimmung des Behandelten (bzw. gesetzlichem Vertreter) o Verbot der eigenmächtigen Behandlung / Zwangsbehandlung o Freiwilligkeit bez. Umstand der Behandlung sowie Methoden 4. Pflicht zur Erteilung von Auskünften / Dokumentationspflicht o Handschriftliche Aufzeichnungen, Computerausdrucke oder rein elektronisch o Lesbarkeit muss gewährleistet sein o 10 Jahre für patientenbez. Dokumentation o 7 Jahre für steuerlich relevante Dokumentation o 30 Jahre Dokumentation in der KA 5. Fortbildungsverpflichtung: o 150 Einheiten / 5 Jahren o Nachweis auf Aufforderung des Ministeriums o Inhalte: Bezug zur Tätigkeit o Vortrag, Seminar, Workshop, Symposium, Kurs, Tagung, fachspez. Publikation, Supervision, Intervision 6. Berufsausübung nach bestem Wissen und Gewissen unter Beachtung der Erk. der Wiss. o Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse o Fortbildung, um auf neuestem Stand der wiss. Entwicklung zu bleiben
- Ein 16-jähriges Mädchen, das augenscheinlich Untergewicht hat, kommt zu Ihnen in die Praxis und möchte eine Behandlung auf Grund einer Essstörung. Sie möchte nicht, dass die Eltern von dieser Behandlung erfahren oder sonstwie informiert werden. Ist der Abschluss eines Behandlungsvertrags möglich. Müssen die Eltern informiert werden? - Ja, ist möglich, weil mündige Minderjährige (> 14 J.): müssen Einwilligung selbst erteilen - Wenn Mangel an Einsichts- und Urteilsfähigkeit --> Zustimmung durch obsorgeberechtigte Person einholen
- Psychosoziale Rahmenbedingungen Erklären Sie das Rahmenkonzept „Gesundheit 21“ und nennen Sie zwei Ziele dessen. 1. Fordert Grundrecht jedes Menschen auf bestmögliche Gesundheit --> Chancengleichheit und Solidarität zwischen Ländern 2. Ziele: o Gesundheit der Bevölkerung während gesamter Lebensspanne fördern / schützen o Inzidenz der wichtigsten Krankheiten / Verletzungen reduzieren --> Leiden mindern
- Psychosoziale Rahmenbedingungen Nennen Sie 5 nationale Strategien zur psychischen Gesundheit in Österreich. 1. Psychische Gesundheit fördern 2. Psychische Erkrankungen vorbeugen & Suizid verhüten 3. Optimale Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen durch gemeindenahe Einrichtungen / Dienste gewährleisten 4. Geeignete Angebote in vulnerablen Lebensphasen fördern 5. Wirksam gegen die Stigmatisierung / Diskriminierung von psych. Erkrankten vorgehen 6. Faire & angemessene Finanzierung bereitstellen 7. Gute Primärversorgung für Menschen mit psychischen Erkrankungen sichern 8. Einbindung von Betroffenen / Angehörigen in Planungs- und Entscheidungsprozesse
- Ethische Grundlagen psychologischen Handelns Wie lauten die 4 Prinzipien der Prinzipienethik nach Beauchamp & Childress? Erklären Sie diese. 1. Prinzip d. Respekts vor Selbstbestimmung (respect for autonomy) o Handlunsgautonomie des Menschen = Fähigkeit intentional zu Handeln (mit Verständnis, ohne determinierenden Einfluss v. außen) o Respekt vor Autonomie = Selbstbestimmung des Pat. anerkennen 2. Prinzip d. Nichtschadens (Schadensvermeidung = nonmaleficence) o Verpflichtung, andere keinem Schadensrisiko auszusetzen, nicht behindern, kein Leiden / Schmerzen zufügen 3. Prinzip d. Wohltuns ( Fürsorgeprinzip = beneficience) o Handlung soll anderen nützen --> Pat. nach Möglichkeit helfen, Rechte sichern 4. Prinzip d. Gerechtigkeit: o Fragen der Gesundheitsversorgung --> alle Pat. sollen fair behandelt werden, nicht Einzelnen ausgrenzen / benachteiligen.
- Ethische Grundlagen psychologischen Handelns Nennen Sie die 4 Prinzipien des ethischen Meta-Codes (EFPA) und erklären Sie diese. 1. Respekt für die Rechte einer Person / Menschenwürde o Psychologen respektieren das Recht auf Privatheit, Vertraulichkeit, Selbstbestimmung und Autonomie (in Übereinstimmung mit berufl. Verpflichtungen und Gesetz!) o Freiwilligkeit der Behandlung / Zustimmung des Patienten / Aufklärungspflicht = informed consent 2. Kompetenz: Psychologen bemühen sich um einen hohen beruflichen Standard der Kompetenz --> Grenzen der Kompetenz und Einschränkungen des eigenen Wissens erkennen --> Nur Leistungen / Techniken anbieten, für die man ausgebildet wurde --> Achtsamkeit ggü. ethischen Fragen 3. Verantwortlichkeit: Bewusstsein über die Verantwortlichkeit ggü. Patienten / Gemeinschaft / Gesellschaft à Prinzip des Nichtschadens beachten à Eigenverantwortlichkeit für Handlungen --> Versichern, dass eig. Leistungen nicht missbraucht werden à Versorgung gewährleisten à Zusammenarbeit mit anderen ExpertInnen 4. Integrität: Förderung der Integrität in Wissenschaft / Lehre / Ausübung à Freundliche, respektvolle Haltung anderen ggü. --> Eigene Rolle anderen Parteien verständlich machen.
- Ethische Grundlagen psychologischen Handelns Nennen Sie 4 verschiedenen Ethiktheorien und beschreiben Sie eine davon ausführlich. 1. Tugendethik 2. Pflichtenethik: o Immanuel Kant o Subjektive Grundsätze = Maxime sind leitend für das Handeln à immer kritische Überprüfung o Kategorischer Imperativ = Maßstab und unabdingbare / unrelativierbare Verpflichtung! o Freier Wille à Möglichkeit des Menschen, nach selbst vorgestellten Gesetzen zu handeln o Moralität = Pflicht wird erkannt, es wird um ihrer selbst willen gehandelt (= innere Übereinstimmung des Handelns mit der Norm) o Legalität = äußeres Danach-Handeln, Norm wird nicht innerlich identifiziert (okay für gesellschaftliches Leben, aber nicht gut) o Deontologischer Ansatz = Zweck heiligt NICHT die Mittel 3. Konsequentialistische Ethik 4. Institutionsethik
- Ethische Grundlagen psychologischen Handelns Erklären Sie „multiple Beziehungen“ zwischen einer PsychologIn und deren KlientInnen und nennen Sie zwei Beispiele. Wenn die PsychologIn außerhalb der therapeutischen Beziehung noch andere Rollen im Leben des Patienten einnimmt. --> Interaktionen außerhalb der professionellen Beziehung Beispiel: 1. Finanzielle Beziehung: Patient ist Mieter 2. Soziale Beziehung: Patient ist Bekannter, Freund Nicht grundsätzlich unethisch --> aber erhöhtes Risiko für Abhängigkeit / Ausnutzung (Missbrauch oder Schaden) à erhöhte Wahrscheinlichkeit von Rollenkonflikten - M. B. können parallel, nacheinander, überlappend auftreten. Kann sich auch auf Person im Naheverhältnis zu Pat. / Therapeut beziehen. - Kleine Ortschaften!
- Ethische Grundlagen psychologischen Handelns Was ist ein ethisches Dilemma? Wie haben Psychologen bei Vorliegen eines ethischen Dilemmas vorzugehen? Nennen Sie 2 Beispiele. Ethisches Dilemma: = wenn zwei oder mehrere Berufspflichten (ethische Grundsätze) miteinander in Konflikt stehen - Wenn ethische Grundsätze gleichwertig -->Psych. muss abwägen durch ethische Reflexion, welche in der spez. Situation schwerer gewichtet wird. - Verschiedene Arbeitsbereiche: Diagnostik, Therapie, Forschung, … - Verschiedene Ebenen: Psychologin, Klientin, Beziehung, … - Beispiel auf Ebene Psychologin:Schwierigkeiten in Zusammenarbeit mit Patient, da dieser Weltanschauungen hat, die mit ethischen Grundsätzen der Psychologin nicht übereinstimmen --> Lässt sich Behandlung durchführen? - Beispiel auf Ebene Beziehung:Klient zeigt deutlich besseres Verhalten / Verringerung depressiver Symptomatik, kleidet sich besser, beschwingter, etc. --> Gesteht Liebe.
- Beziehungsaufbau, Anamnese Welche Fragen bezüglich des Settings sollen im Rahmen des Erstgesprächs besprochen werden? - Klärung der Fragestellung / Problemstellung / Vorstellungsgrund - Klärung Rahmenbedingungen:Finanzielle Kosten / Regelung bei Terminausfall (Absage, etc.)/ Häufigkeit & Dauer der Therapieeinheit / Aufklärung über Verschwiegenheits- und Dokumentationspflicht / Möglicher Kostenersatz durch Krankenkasse - Erklärung der angewandten Methode/n - Setting (Ein- oder Mehrpersonen) - Eventuell --> Diagnostik (klein. Psychologie, med. Abklärung bez. Psychosomatik) - Erstdiagnose bei verlängertem Erstgespräch - Behandlungsvertrag (z.B. 3 Sitzungen, danach Evaluation)
- Beziehungsaufbau, Anamnese Welche Fragen bezüglich des Settings sollen im Rahmen des Erstgesprächs besprochen werden? - Klärung der Fragestellung / Problemstellung / Vorstellungsgrund - Klärung Rahmenbedingungen:Finanzielle Kosten / Regelung bei Terminausfall (Absage, etc.)/ Häufigkeit & Dauer der Therapieeinheit / Aufklärung über Verschwiegenheits- und Dokumentationspflicht / Möglicher Kostenersatz durch Krankenkasse - Erklärung der angewandten Methode/n - Setting (Ein- oder Mehrpersonen) - Eventuell --> Diagnostik (klein. Psychologie, med. Abklärung bez. Psychosomatik) - Erstdiagnose bei verlängertem Erstgespräch - Behandlungsvertrag (z.B. 3 Sitzungen, danach Evaluation)
- Beziehungsaufbau, Anamnese Nach welchen Kriterien kann man Patiententypen organisieren (Argelander & DeSchazer)? 1. Argelander: o Der vorgeschickte / vorgeschobene Patient o Der anspruchsvolle Patient o Der anspruchslose / unergiebige Patient o Der aufgeklärte Patient 2. DeSchazer: o Der Kunde o Der Besucher o Der Kläger
- Beziehungsaufbau, Anamnese Nennen Sie die 5 Ziele und Funktionen des Erstinterviews. 1. Kontakt herstellen 2. Anamnese (differenziertes Bild der aktuellen & biographischen Lebenssituation) 3. Behandlungsplan bestimmen & Therapieziele umreißen 4. Introspektionsfähigkeit, Leidensdruck, Motivation, Frustrationstoleranz etc abklären 5. Krankheitswertigkeit / Behandlungsbedürftigkeit beurteilen
- Beziehungsaufbau, Anamnese Beschreiben Sie kurz den Unterschied zwischen Assoziation und Dissoziation. - Dissoziation: Der Begriff Dissoziation bezeichnet das (teilweise) vollständige auseinanderfallen von psychischen Funktionen, die sonst zusammen hängen. Abspaltung von von Bewusstseins- und Wahrnehmungsinhalten, auch manchmal körperliche Funktionen (Hunger, Schmerz). Starke Dissoziationen oder Dissoziative Störungen können oft als Folge von Traumata auftreten. - Assoziation: im Vergleich dazu das Zusammenfügen, Integrieren, mit einander vernetzen von verschiedenen Inhalten. In NLP wird damit das komplette aktive Da-Sein und einlassen auf eine Situation beschrieben.
- Motivationsgespräch, Themenzentriertes Gespräch Welche sind die 5 Prinzipien motivierender Gesprächsführung? Beschreiben Sie ein Prinzip genauer. 1. Empathie ausdrücken: Empathische Wärme, respektvolles, aktives Zuhören, um Verständnis bemüht sein, Prinzip der Akzeptanz (das ist nicht das Gleiche wie Zustimmung oder Billigung) 2. Diskrepanzen entwickeln: Verhalten kollidiert mit persönlichen Zielen? --> Änderung wahrscheinlicher. Therapeut erzeugt kognitive Dissonanz indem er diese Ziele (innere Motive) anspricht = positiv, nicht negativ --> gegenwärtiges Verhalten wird in Frage gestellt. Kein Druck / Zwang. --> Stärkung des Problembewusstseins = sanfte Konfrontation. 3. Beweisführung vermeiden: Beweisführung à Klient sieht Entscheidungsfreiheit bedroht à Widerstand! à Therapeut muss Strategie wechseln. 4. Den Widerstand aufnehmen: „psychologisches Judo“ = Widerstand / Ambivalenzen = natürlich à benutzen nicht bekämpfen. Neue Sichtweisen vorstellen nicht vorschreiben. Klient = kompetenter Ratgeber bei Problemlösung à wirkt aktiv bei Lösung v. Problemen mit 5. Selbstwirksamkeit fördern: positiver Zuspruch („Se können es tun!“) à Einsicht fördern, dass nur Klient selbst das Erforderliche tun kann. --> „Wenn Sie etwas ändern möchten, kann ich Ihnen dabei helfen, aber tun müssen Sie es.“, „Nur Sie können es tun, die Entscheidung liegt bei Ihnen“.
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- Motivationsgespräch, Themenzentriertes Gespräch Was beschreibt die kognitive Dissonanz und wozu kann diese führen? - Kognitive Dissonanz: = unangenehmer Gefühlszustand, wenn man mehrere Kognitionen hat, die nicht miteinander vereinbar sind. = Die Unfähigkeit, zwei konträre Inhalte gleichzeitig im Bewusstsein zu halten/zu glauben --> unangenehmes Gefühl --> dieses Problem muss gelöst werden --> kann zu Veränderungsmotivation führen. Beispiel: Rauchen, Gesundheitsbewusst sein, Gesundheit schaden.
- Motivationsgespräch, Themenzentriertes Gespräch Was sind die 6 Phasen des Drehtür Modells zur Behandlungsmotivation von Prohaska und Di Clemente? 1. Precontemplation = Absichtslosigkeit 2. Contemplation = Absicht 3. Decision = Entscheidung 4. Action = Handlung 5. Maintainance = Aufrechterhaltung 6. Relapse = Rückfall
- Konfliktgespräch, schwierige Gesprächssituationen und Gesprächsfallen Beschreiben Sie 2 Kommunikationsmodelle, die Sie kennen. 1. Kommunkationsquadrat = 4 Seiten einer Nachricht (Schulz von Thun) o Sachebene: Worüber spricht sie? o Appell: Was will sie von mir? o Beziehungsaspekt: Wie steht sie zu mir? o Selbstaussage: Was offenbart sie über mich? 2. Doppelbotschaften = Double Bind o Situation, die entsteht, wenn zu viele Probleme da sind, die nicht gelöst werden können, oder Lösung = Problem selbst --> z.B. wenn nonverbal etwas anderes ausgedrückt wird als verbal oder paradoxe Voraussagen getätigt werden § Paradoxien § Verleugnung von Problemen (Entwertung, wenn man auf Problem hinweist) § Utopienvorstellung (unmögliche Lösungen für möglich gehalten) à Utopiensyndrom: Scheitern wird auf sich selbst bezogen statt auf Unerreichbarkeit des Ziels
- Intra- und extramurale Zusammenarbeit in der klinischen Psychologie Welche Faktoren beinhaltet die funktionale Gesundheit der ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health nach WHO, 2011)? Funktionale Gesundheit wird erreicht durch: - Körperfunktionen- und Strukturen - Aktivitäten - Partizipation und Teilhabe --> Interagieren mit anderen Faktoren, die die Krankheitsauswirkung nach ICF beschreiben.
- Intra- und extramurale Zusammenarbeit in der klinischen Psychologie Beschreiben Sie die Ebenen des biopsychosozialen Krankheitsverständnisses in Bezug auf Simultandiagnostik und Simultantherapie im klinischen Alltag (Egger, 2005)? Beobachtungsebenen: 1. Biologisch --> Diagnostik umfasst ätiologische, pathogenetische Aspekte und Risikofaktoren -->Therapie beinhaltet physikalische, medikamentöse oder chirurgische Interventionen 2. Psychologisch --> Diagnostik umfasst auslösende und aufrechterhaltende Faktoren, Persönlichkeitsaspekte, Bewältigungsstil, subj. Krankheitstheorie à Therapie umfasst therapeutisches Gespräch, Psychoedukation, psychophysiologische Regulationsverfahren, … 3. Ökosozial --> Diagnostik umfasst soziales Netzwerk / Rückhalt, akute oder chronische Stressoren in Beruf / Familie / Wohnbedingungen à Therapie umfasst Beratung, Vermittlung von helfenden Kontakten zu Familie, Arbeitsplatz, Beratungsstellen, etc.
- Intra- und extramurale Zusammenarbeit in der klinischen Psychologie Was bedeutet intramurale / extramurale Versorgung (inklusive Begriffserklärung)? - Intramurale Versorgen: lat. intra = innerhalb; murus = Mauer. à Innerhalb der Mauern à Versorgung innerhalb des Krankenhauses, der Krankenanstalt, Einrichtungen des Gesundheitswesens - Extramurale Versorgung: lat. Extra = außerhalb à Außerhalb der Mauern à Versorgung im niedergelassenen Bereich
- Intra- und extramurale Zusammenarbeit in der Gesundheitspsychologie Was umfasst die Zieldefinition nach SMART-Kriterien in Projekten? 1. Spezifisch = Es ist klar was bewirkt werden soll (durch Maßnahme oder Projekt) 2. Messbar = Es wird festgelegt, wie die Erreichung des Zieles überprüft (gemessen) werden kann 3. Anspruchsvoll = Das Ziel ist nicht zu niedrig gesteckt (Erreichen des Z. ist Herausforderung) 4. Realistisch = das Ziel ist nicht zu anspruchsvoll (Erreichung keine Illusion) 5. Terminiert = Es hat ein Ende, Zeitraum, in dem das Ziel erreicht werden soll, wird festgelegt.
- Grundlagen und Methoden der Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung Wie sind die Gewichtsklassen nach BMI (Body Mass Index) definiert? - < 18 Untergewicht - 18,5 – 24,9 Normalgewicht - 25 – 29,9 Übergewicht - 30 – 39,9 Schweres Übergewicht (Fettsucht, Adipositas) - > 40 Extremes Übergewicht (extremes Gesundheitsrisiko)
- Grundlagen und Methoden der Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung Welche Variablen haben laut COMPASS Studie entscheidenden Einfluss auf das Compliance-Verhalten? - Normverhalten: zB. Lebensstilumstellung notwendig oder verhält sich eh schon so? - Organisation: zB. regelmäßige Kontrollen gegeben bei dem Patienten? - Soziales Klima: z.B. Unterstützung durch Freunde und Verwandte vorhanden (bez. Einhaltung von Maßnahmen zur Behandlung des Übergewichts) - Wissen: z.B. Wissen über gesundes Essen, Bewusstsein über Folgeerkrankungen.
- Grundlagen und Methoden der Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung Nennen Sie vier Risikofaktoren für lebensstilbedingte Erkrankungen und die Todesursache Nr. 1 in Österreich (Herz-Kreislauf-Erkrankungen). - Übergewicht / Adipositas - Chronischer Stress - Rauchen - Geringe Körperliche Aktivität / Bewegungsmangel - Übermäßiger Alkoholkonsum
- Grundlagen und Methoden der Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung Was gilt als Voraussetzung der Inanspruchnahme der Kassenleistung „Raucherdiagnostik“? - Diagnose und Überweisung durch Facharzt Psychiatrie / Innere Medizin oder Vertragstherapeutin.
- Grundlagen der Psychotraumatologie Nennen Sie 3 Beispiele für Techniken der psychologischen Traumatherapie. 1. Stabilisierungstechniken: sicherer Ort, Wohlfühlort 2. Distanzierungstechniken: Tresorübung, Glaswand, Duftimpuls, Videotechnik (Bildschirmtechnik) 3. Techniken zur Lenkung der Wahrnehmung: ABC des Wohlbefindens, 5-4-3-2-1 Übung, körperliche Aktivität, Atemtechniken 4. Konfrontationstechniken
- Grundlagen der Psychotraumatologie Welche sind die 3 Hauptsymptomgruppen bei der Diagnose der posttraumatischen Belastungsstörung? 1. Anhaltender Symptome erhöhter Erregbarkeit (Hyperarousal: Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Hypervigilanz) 2. Anhaltendes unkontrollierbares Wiedererleben des traumatischen Erlebnisses (z.B. Flashbacks, Albträume) 3. Vermeidungsverhalten (von Personen, Orten, Situationen die an das Trauma erinnern)
- Grundlagen der Psychotraumatologie Wie kann sich das Symptom „erhöhtes Arousal“ zeigen? - Kurzfristig: Erhöhte Muskelspannung, beschleunigte Atmung, erhöhte Pulsfrequenz, erhöhte Hauptleitfähigkeit und Körpertemperatur, Schweißausbrüche, Zittern - Langfristig: Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme, Hypervigilanz
- Notfallpsychologie, Krisenintervention und Suizidalität Erklären Sie die Vorgehensweise des BASIS-Modells der Krisenintervention. Beschreiben Sie kurz die einzelnen Interventionsschritte. B = Bindung herstellen A = Abschätzen der Handlungsfähigkeit S = Struktur geben I = Informationen weitergeben S = Soziales Netzwerk sicherstellen
- Notfallpsychologie, Krisenintervention und Suizidalität Beschreiben Sie 5 Grundregeln im Umgang mit suizidalen Personen. 1. Rahmenbedingungen herstellen 2. Empathie 3. Echtheit 4. Wertschätzung 5. Beziehungsaspekt beachten
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- Notfallpsychologie, Krisenintervention und Suizidalität Beschreiben Sie kurz die 3 Phasen der suizidalen Entwicklung nach Pöldinger. 1. Erwägung --> „Alles engt sich ein“ o Suizid wird als Problemlösung inBetracht gezogen o Psychodynamische Faktoren haben Einfluss (Soz. Netzwerk, Suizid im Umfeld) o Aggressionshemmung (Konflikte können nicht ausgetragen werden) o Soziale Isolation 2. Abwägung und Ambivalenz --> „Wäre das ein Ausweg?“ o Auseinandersetzung mit S. fortgeschritten & konkret o Direkte Suizidankündigungen (Hilferuf als Ventilfunktion, Kontaktsuche) o Bilanzierung: Für und Wider 3. Entschluss --> „Ich werde es tun!“ o Bilanz für Suizid ausgegangen o Indirekte Suizidankündigungen o Vorbereitungshandlungen o Für Angehörige: oft scheinbare Besserung
- Erste Hilfe Was versteht man unter den Basismaßnahmen der Ersten Hilfe? - Lagerung: Erkrankte so lagern, wie es ihnen angenehm ist, erhöhter Oberkörper bei Atemnot, stabile Seitenlage bei Bewusstlosen. - Frische Luft: Fenster öffnen, beengende Kleidung öffnen, auf ruhige Atmung achten. - Wärme: Bei Kälte zudecken, bei Hitze vor Sonne schützen - Psychische Betreuung: beruhigen, dabei bleiben, mit ihnen sprechen
- Erste Hilfe Welche Lagerung wird bei Bewusstlosen durchgeführt? - Stabile Seitenlage, Kopf überstreckt und Mund geöffnet, um freie Atemwege zu garantieren.
- Erste Hilfe Welche Kennzeichen gibt es bei Knochen- und Gelenksverletzungen? - Starke Schmerzen - Bewegungsunfähigkeit - Fehlstellung
- Grundlagen der psychologischen Supervision Erklären Sie zirkuläre Fragen nach Königswieser - Zirkuläre Fragen zielen bewusst darauf ab, Interpretationsmuster und Beziehungen vorzuzeigen. In diesem Zusammenhang bedeutet zirkulär nachdenken, beschreiben, reflektieren, relativieren, vergleichen, überdenken, überarbeiten. - ZF werden in der Regel nicht erwartet und wirken irritierend. - Bringen die Person dazu, ein Thema, das bereits 100x besprochen wurde, neu zu überdenken und sprachlich darzustellen. - Wohlformulierte, vermeidende Antworten passen nicht. - Wahrscheinlichkeit steigt, eine zugrunde liegende Struktur zu erkennen. - Beispielfragen: o Der abwesende Andere: "Was würde X als Beobachter sagen?" o Beziehungsfragen: "Was würde X überdie Beziehung zwischen Y und Z sagen?" o Möglichkeitskonstruktionen (z.B. Wunderfrage): "Was wäre wenn XY eintreten würde?" o Skalierungs- / Prozent- / Rangfolgefragen o Erwartungsfragen: "Wie wird die Situation in einem Tag aussehen?" o Verschlimmerungsfragen: "Was müsste man tun um die Situation noc zu verschlechtern?"
- Grundlagen der psychologischen Supervision Nennen Sie 3 systemische Fragen als Konfliktintervention im Einzelgespräch 1. Zirkuläres Fragen 2. Problemfragen 3. Lösungsfragen 4. Wunderfragen
- Grundlagen der psychologischen Supervision 13.3 Was bietet Supervision nach der Österreichischen Vereinigung für Supervision (ÖVS)? 1. Reflexions- und Entscheidungshilfe bei aktuellen Anlässen 2. Unterstützung in schwierigen beruflichen Situationen 3. Klärung und Gestaltung von Aufgaben, Zielen, … 4. Begleitung bei Veränderungsprozessen 5. Mobbing- und Burnoutprophylaxe
- Beratungsmethoden und Beratungssettings in der klinischen und Gesundheitspsychologie Nennen Sie die Grundhaltungen nach Hargens. 1. Kunde / Kundin respektieren 2. Kontext des Kooperierens schaffen 3. Grundlegende Regeln ausarbeiten 4. Sich um das Wohlbefinden kümmern
- Beratungsmethoden und Beratungssettings in der klinischen und Gesundheitspsychologie Nennen Sie die „großen 4“ Faktoren, die das Ergebnis einer Behandlung / Beratung beeinflussen. 1. KlientInnen- und extratherapeutische Faktoren (40%) 2. Beziehungsfaktoren (30%) 3. Placebo, Hoffnungen Erwartungen (15%) 4. Modell- oder Technikfaktoren (15%)
- Beratungsmethoden und Beratungssettings in der klinischen und Gesundheitspsychologie: Nennen Sie 5 mögliche Fehlerquellen des Beraters im Rahmen des Beratungsgesprächs und erklären Sie diese. 1. Monologisieren (ausschweifend reden, Patient nicht zu Wort kommen lassen) 2. Dirigieren (Ratschläge erteilen, Patient in eine Richtung lenken) 3. Distanzieren (Fachsprache benutzen, die Patient nicht versteht) 4. Dogmatisieren (belehrend verhalten) 5. Debattieren (auf Streitgespräch einlassen) 6. Bagatellisieren (Problemschwere missachten) 7. Generalisieren (unzulässig verallgemeinern)
- Mediation Nennen Sie die Phasen des 5-Phasen-Modells der Mediation nach Frauenberger-Pfeiler. 1. Phase: Erstgespräch / Abschluss des Mediationsvertrages 2. Phase: Bestandaufnahme / Sichtweisen 3. Phase: Konflikterhellung / Konfliktbearbeitung 4. Phase: Optionen und Lösungen 5. Phase: Mediationsvereinbarung
- Mediation Nennen Sie die neun Stufen der Konflikteskalation nach Glasl (2010). 1. Verhärtung 2. Debatte und Polemik 3. Taten statt Worte 4. Sorge um Image und Koalitionen 5. Gesichtsangriff und Verlust 6. Drohstrategien und Erpressung 7. Begrenzte Vernichtung 8. Zersplitterung, totale Zerstörung 9. Gemeinsam im Abgrund
- Mediation Nennen Sie 3 Anwendungsgebiete der Familienmediation. 1. Konflikte innerhalb der Familie 2. Trennungs- und Scheidungsfragen 3. Obsorge und Kontaktregelung 4. Erbschaftsangelegenheiten 5. Unterlassungsregelung 6. Auflösung von eheähnlichen Gemeinschaften
- Grundlagen der klinisch-psychologischen Diagnostik Nennen Sie 3 Interviews, die geeignet sind zur Erstellung einer Diagnose nach ICD-10 bei Erwachsenen. 1. SKID: Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV o SKID I: Psychische Störungen o SKID II: Persönlichkeitsstörungen 2. DIPS: Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen (ICD und DSM Kriterien) 3. CIDI: Composite International Diagnostic Interview
- Grundlagen der klinisch-psychologischen Diagnostik Nennen Sie 2 geeignete Verfahren zur Abklärung von Dissozialität. 1. SKID-D: Strukturiertes Klinisch Interview für DSM-IV: Dissoziative Störungen. 2. HDI: Heidelberger Dissoziations Inventar
- Grundlagen der klinisch-psychologischen Diagnostik Was misst das Verfahren nach Cloninger J-TCI. Jugend – Temperament and Character Inventory
- Grundlagen der gesundheitspsychologischen Diagnostik Welche Aufgaben hat die Gesundheitspsychologie? Nennen Sie 4. 1. Prävention und Gesundheitsförderung 2. Gesundheitsförderung bei Ki & Ju 3. Betriebliche Gesundheitsförderung 4. Gesundheitsförderung mit neuen Medien
- Grundlagen der gesundheitspsychologischen Diagnostik Burnout findet sich im ICD-10 im Kapitel XXI „Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen führen“ (Z73.0 Erschöpfungssyndrom, Ausgebranntsein, Burnout Syndrom). · Depressive Störung (F32) · Angststörung (F40, F41) · Panikattacken (F41.0) · Akute Belastungsreaktion (F43.2) · Anpassungsstörung (F43.2) · Sonstige Reaktion auf schwere Belastung (F43.8)
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