Evaluation (Fach) / Evaluation alles (Lektion)
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Evaluation FSU Jena 2018 alles (nicht Intervention)
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- Welche Evaluationstypen lassen sich nach Scriven, Rossi und Freeman unterscheiden? Formative Evaluation: Alle Analysen im Rahmen der Planung, Entwicklung und Optimierung von Programmen und Interventionen. Summative Evaluation: Alle Analysen im Hinblick auf die Resultate und Wirkungen von Programmen und Interventionen. Comprehensive Evaluation: Systematische Anwendung rationaler Methoden, um die Konzeptualisierung und Planung, Implementierung und Nützlichkeit eines Programms oder einer Intervention zu beurteilen.
- Wie lassen sich evaluative Fragestellungen gruppieren? I. Planungsanalysen (Formativ) Programm-Entwicklung II. Programmüberwachung (Formativ) Programm-Durchführung III. Wirksamkeitsanalysen (Summativ) Programm-Wirkung IV. Effizienzanalysen (Summativ) Programm-Nutzen
- Was gehört zu den formativen Evaluationsfragetypen? 1.) Planungsanalysen 2.) Qualitätssicherung 3.) Machbarkeitsstudien 4.) Effektstudien 5.) Prozessforschung 6.) Experimentelle Wirksamkeitsuntersuchung 1.) Planungsanalysen 2.) Qualitätssicherung 3.) Machbarkeitsstudien 4.) Effektstudien 5.) Prozessforschung 6.) Experimentelle Wirksamkeitsuntersuchung
- Wie lässt sich Effektivitätsforschung gliedern? Wozu gehört sie? Wirksamkeitsanalysen (Summative Evaluation) Aspekte nach Flay efficacy Wirksamkeit unter kontrollierten (und idealisierten) Rahmenbedingungen effectiveness Wirksamkeit unter praktisch repräsentativenRahmenbedingungen dissemination Wirksamkeit unter Bedingungen der Regelversorgung (fließender Übergang zur Qualitätssicherung)
- Was fällt unter Planungsanalysen? Wozu gehört dies? ein Aspekt von Formativer Evaluation (Konzeptionelle Probleme) 1.) Bedarfs- und Versorgungsforschung 2.) Beurteilung der Programmtheorie und -konzeption 3.) Angemessenheitsbeurteilung und Machbarkeitsstudien (Evaluierbarkeitsassessment)
- Was wird unter formativer Evaluation verstanden? I Planungsanalysen 1.) Bedarfs- und Versorgungsforschung 2.) Beurteilung der Programmtheorie und -konzeption 3.) Angemessenheitsbeurteilung und Machbarkeitsstudien (Evaluierbarkeitsassessment) II Programmüberwachung (Monitoring) 1.) Implementationsanalysen 2.) Qualitätssicherung
- Was versteht man unter summativer Evaluation? I Wirksamkeitsanalysen 1.) Effektivitätsforschung 2.) Konsumentenbefragungen 3.) Verlaufs- oder Prozessforschung 4.) Prozess-Erfolgsforschung 5.) Meta-Analysen II Effizienzanalysen 1.) Kosten-Nutzen-Analysen 2.) Kosten-Effektivitätsanalysen
- Was sind Wirksamkeitsanalysen? Wozu gehören sie? ein Aspekt der summativen Evaluation 1.) Effektivitätsforschung 2.) Konsumentenbefragungen 3.) Verlaufs- oder Prozessforschung 4.) Prozess-Erfolgsforschung 5.) Meta-Analysen
- Was sind Effizienzanalysen? Wozu gehören sie? ein Aspekt der summativen Evaluation 1.) Kosten-Nutzen-Analysen 2.) Kosten-Effektivitätsanalysen
- Für Bedarfsanalysen nutzt man ... 1.) Epidemiologische Daten 2.) Basisdokumentationen z.B. von Krankenhäusern 3.) Nutzungsstatistiken 4.) Supervision von Interventionen 1.) Epidemiologische Daten 2.) Basisdokumentationen z.B. von Krankenhäusern 3.) Nutzungsstatistiken 4.) Supervision von Interventionen
- Welche Aspekte der internen Validität haben vor allem einen Effekt auf den Beta-Fehler? 1.) Reliabilität der Messinstrumente 2.) Zwischenzeitliches Geschehen 3.) Statistische Regression 4.) Demoralisierung der Kontrollgruppe 5.) Geringe Teststärke 6.) Transfer oder Imitation der Kontrollgruppe 1.) Reliabilität der Messinstrumente(a+ß, statistische Validität) 2.) Zwischenzeitliches Geschehen (a+ß) 3.) Statistische Regression (a) 4.) Demoralisierung der Kontrollgruppe (a) 5.) Geringe Teststärke(ß, statistische Validität) 6.) Transfer oder Imitation der Kontrollgruppe (ß)
- Was lässt sich mit einer unspezifischen Kontrollgruppe kontrollieren? 1.) Regression zur Mitte 2.) Selektionseffekte 3.) Zwischenzeitliches Geschehen 4.) Natürliche Reifung/ Entwicklung 5.) Experimentelle Mortalität 6.) Ausgleichende Rivalität der Kontrollgruppe 1.) Regression zur Mitte (durch KG kontrollierbar) 2.) Selektionseffekte (durch KG kontrollierbar) 3.) Zwischenzeitliches Geschehen 4.) Natürliche Reifung/ Entwicklung(durch KG kontrollierbar) 5.) Experimentelle Mortalität 6.) Ausgleichende Rivalität der Kontrollgruppe (keine der Gruppen erlebt durch die Existenz der unspezifische Gruppe einen Nachteil) Bin mir bei dieser Frage äußerst unschlüssig! Das einzige wo unspezifische Kontrollgruppen als Kontrolle vorkommen ist für Aufmerksamkeits- und unspezifische Effekte
- Womit kann man die Konstruktvalidität kontrollieren? 1.) Unspezifische Kontrollgruppen 2.) Multimethodale Diagnostik 3.) Mehrere Befragungen 4.) Hauptsächliche Operationalisierung der AV durch Selbstauskünfte 5.) Nur proximale Messungen 6.) Beurteilung durch die Programmentwickler 1.) Unspezifische Kontrollgruppen 2.) Multimethodale Diagnostik 3.) Mehrere Befragungen (-> Zeitreihen und ähnliches gehört zur Internen Validität i.e.S.) 4.) Hauptsächliche Operationalisierung der AV durch Selbstauskünfte (Validitätsgefährdung der Konstruktvalidität) 5.) Nur proximale Messungen (fällt zwar unter Konstruktvalidität, besser sind distale Maße) 6.) Beurteilung durch die Programmentwickler (fällt zwar unter Konstruktvalidität, ist aber eine Validitätsgefährdung)
- Welche Designs haben keine Kontrollgruppe? 1.) Kohortendesign 2.) Dose-Response-Design 3.) Regressions-Diskontinuitäts-Design 4.) quasi experimentelles Design 1.) Kohortendesign -> gäbe es eine Kontrollgruppe im weiteren Sinne, so würde man hierunter eine weitere Kohorte bezeichnen 2.) Dose-Response-Design -> "Kontrollgruppe" wird ebenfalls behandelt - nur mit einer anderen Dosierung 3.) Regression-Diskontinuitäts-Design -> hat einen unbehandelten Teil der selben Gruppe als Kontrolle 4.) quasi-experimentelles Design -> hat Kontrollgruppe (in Prüfung würde ich nur Kohortendesign antworten)
- Was davon ist formativ? • Bedarfsforschung • Machbarkeitsstudien • Prozess-Erfolgs-Forschung • Bedarfsforschung • Machbarkeitsstudien • Prozess-Erfolgs-Forschung (summativ)
- Empirische Strategien der Qualitätssicherung sind...? 1.) Richtlinien für Fort- und Weiterbildung 2.) Mitarbeiter-Befragungen 3.) Basisdokumentationssysteme 1.) Richtlinien für Fort- und Weiterbildung 2.) Mitarbeiter-Befragungen 3.) Basisdokumentationssysteme
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- Konstruktvalidität wird verringert durch...? • Repräsentativität der Stichprobe • Adminsitrator ist nicht Evaluator • v.a. Selbstauskünfte • Repräsentativität der Stichprobe • Adminsitrator ist nicht Evaluator (erhöht Konstuktvalidität) • v.a. Selbstauskünfte Gefahren -> Mono-methodal statt Mulit-methodal und Hypothesenraten der Teilnehmer
- Externe Validität i.e.S. wird erhöht durch...? • Follow-up • distale Erhebung • Bezahlung der Vpn • Follow-up (Kontrollliert die WW von Erhebungszeitraum und Intervention) • distale Erhebung (Teil der Konstruktvalidität, erhöht diese, sollte aber zusammen mit proximalen Maßen kommen) • Bezahlung der Vpn (verringert die Externe Validität -> erzeugt günstige Rahmenbedingungen und führt so zu einer WW zwischen Setting und Intervention und Selektion und Intervention (da die Leute dafür bezahlt werden)
- Der Alpha-Fehler bei interner Validität wird erhöht durch...? • Reliabilität der Messinstrumente • zufällige Unterschiede in der Stichprobe • statistische Regression • Demoralisation der Vgl.-Gruppe • Reliabilität der Messinstrumente (a+ß-Fehler, statistische Validität) • zufällige Unterschiede in der Stichprobe (ß-Fehler, statistische Validität) • statistische Regression • Demoralisation der Vgl.-Gruppe
- Beispiel für Intention-to-Treat-Analysen Eine klinische Studie will zwei verschiedene Diäten vergleichen (Diät A und Diät B). Beide Diäten haben eine Gewichtsabnahme zum Ziel. Dazu werden die Studienteilnehmer in zwei Gruppen („Gruppe A“ und „Gruppe B“). Diät A ist effektiv, während Diät B überwiegend nicht den erwünschten Effekt hat, was aber beides bei Beginn der Studie nicht bekannt ist. Im Verlauf der Studie werden überwiegend diejenigen Studienteilnehmer die Studie verlassen, bei denen die erwünschte Wirkung (Gewichtsverlust) ausbleibt. Dadurch erscheinen die Ergebnisse in beiden Gruppen besser als sie eigentlich wirklich sind, weil vor allem die Studienteilnehmer übrig bleiben, bei denen die Diät gewirkt hat. Diese Verzerrung gilt in wesentlich größerem Maße für die Gruppe B, weil dort besonders viele Studienteilnehmer die Studie verlassen. Der Unterschied in der Effektivität zwischen Diät A und Diät B wird damit kleiner erscheinen, als er tatsächlich ist. Würden nun nur die Studienteilnehmer, die erfolgreich abgeschlossen haben, übrig bleiben, so hätte dies folgendes zur Folge: Die Wahrscheinlichkeit, dass der Effekt von Diät A nicht gefunden wird, steigt - und somit der a-Fehler. Intention-to-treat bedeutet also, dass die Daten aller Patienten, die man vorher beabsichtigte (intention) zu behandeln (to treat), nachher auch ausgewertet werden müssen. Dies geschieht unabhängig davon, ob die Behandlung auch tatsächlich in der geplanten Form (per protocol) durchgeführt wurde.
- Was bedeutet Intention-to-Treat? Die Daten aller Patienten, die man vorher beabsichtigte (intention) zu behandeln (to treat), werden nachher auch ausgewertet müssen. Dies geschieht unabhängig davon, ob die Behandlung auch tatsächlich in der geplanten Form (per protocol) durchgeführt wurde. Dies verringert v.a. den Alphafehler, da sonst in der schlechteren Gruppe sich systematisch mehr Ausfälle finden würden.
- Intention-to-Treat Analysen kompensieren . . . . . . die experimentelle Mortalität und somit den Alphafehler (interne Validität i.e.S).
- Wozu dienen Ziel-Hierarchien? Ziel-Hierarchien dienen der inhaltlichen und begrifflichen Konkretisierung von Konstrukten in Ziele. Die höchste Ebene der Hierarchie stellt dabei ein abstraktes Konstrukt dar (z.B. Arbeitslosigkeit verringern), darunter folgen weitere Unterebenen, die dieses konkretisieren und spezifische Ziele bilden (z.B. Arbeitslose vermitteln -> Vermittlung mit hohem Verbleibegrad sichern -> valide Eignungsdiagnostik). In dem oben genannten Beispiel wird aus dem sehr allgemeinem "Arbeitslosigkeit verringern" ein konkretes Ziel, nämlich eine valide Eignungsdiagnostik (und somit Auswahlverfahren und Tests) schaffen.
- Nennen Sie zwei Arten, um monetären Nutzen zu erheben! Kosten-Nutzen-Analysen -> rein monetärer Nutzen Kosten-Effketivitätsanalysen -> Effektivitätsmessung anhand anderer Parameter als nur den monetären Nutzen
- Was ist bei Kosten-Nutzen-Analysen zu beachten? Anders als Kosten-Effektivitätsanalysen gucken K-N-A nur auf die monetären Gewinn / Verlust durch die Intervention / Prävention. Unterschiedliche Beteiligtenperspektiven sind zu beachten: Individuumsperspektive, Administrator- und Geldgeberperspektive, Perspektive der Sozialgemeinschaft Manifeste und latente Kosten: z.B. Entwicklungskosten, Personalkosten, Materialkosten, Kosten für bereitgestellte Infrastruktur (latent) Opportunitätskosten: Leistungsausfall durch Schulungen, Verzicht auf Vorteile durch alternative Interventionen, ggf. Zinsen investierter Mittel Kosten / Nutzen können unterschiedlich quantifiziert werden und teilweise nur schwierig oder gar nicht (z.B. Zugewinn durch psychologische Veränderung)
- Wie lassen sich Kosten quantifizieren? Manifeste und latente Kosten: z.B. Entwicklungskosten, Personalkosten, Materialkosten, Kosten für bereitgestellte Infrastruktur (latent) Opportunitätskosten: Leistungsausfall durch Schulungen, Verzicht auf Vorteile durch alternative Interventionen, ggf. Zinsen investierter Mittel Nutzen durch Zugewinne: z.B. höheres Einkommen, mehr Steuern Nutzen durch Kosteneinsparungen: z.B. geringere Behandlungskosten, weniger Sozialleistungen Grenzen der Nutzenberechnung: z.B. bei Bezug auf psychologische Veränderungen (siehe Kosten-Effektivitätsberechnungen)
- Welche Dimensionen von Interventionsziele lassen sich unterscheiden? Normativ-ethische (präskriptive) Dimension: "Sollsätze" -> empirisch nicht zugänglich Empirisch-deskriptive/technologische Dimension: "Seinssätze" -> der empirischen Untersuchung zugänglich
- Wie können normative Aspekte bei Interventionszielen rationalisiert werden? Rekonstruktion der Begründungsdiskurse (Brandtstädter, 1990) Inhaltliche Offenlegung und Reflexion, d.h. begrifflich/theoretische Klärung (Ludwig, 1982) Untersuchung empirischer Anteile: „Sollen impliziert Können“ Untersuchung von Realisierungsaspekten (Greve,1993)
- Nennen Sie drei Aspekte, die man bei der Operationalisierung von Zielen beachten sollte! Ziele bestehen aus: Präskriptiven Prämissen ("Soll-Sätzen"), die empirisch nicht zugänglich sind und oft aus politischen Überlegungen hervorgehen. Diese müssen von empirisch zugänglichen Teilen getrennt werden ("Seins-Sätze") -> Sollen impliziert Können (das muss überprüft werden!) Wichtig ist die Unterscheidung von impliziten und expliziten Zielen! Oft haben politische Überlegungen nichts mit der Programmgestaltung zu tun. Ziele sind explikationsbedürftig (begrifflich und operational) - Operationalisierung setzt Vorverständnis voraus Nicht-intendierte Effekte müssen beachtet werden (eventuell ist auch eine andere Intervention besser geeignet Ziele zu erreichen
- Was ist Konzepttreue und was sind Möglichkeiten zu ihrer Sicherung? Konzepttreue (auch Fidelity genannt) vergleicht das Interventionskonzept und die Realisation anhand formaler und konzeptioneller Aspekte wie Intensität, Modifikation der Inhalte oder der Struktur. Beurteilung über standardisierte Interventionsprotokolle und Videoausnahmen der Interventionseinheiten Möglichkeiten zur Sicherung: Detailierte Interventionsmanuale, gute und ausreichende Aus- und Weiterbildungsangebote für Administratoren, begleitende Supervision, hohe Motivation bei Administratoren Aktuell diskutiert: Konzepttreue vs. kulturabhängige Adaptation
- Welche Nutzungsarten unterscheidet die Nutzungsforschung? instrumentelle Nutzung - hierunter wird die direkte Umsetzung von Evaluationsergebnissen in Handlungsstrategien verstanden (kommt in der Psychologie selten vor -> eher in der medizinischen Medikamentenforschung) konzeptionelle Nutzung - latente Veränderung von Handlungsheuristiken durch die Ergebnisse der Evaluationsforschung (z.B. Vorschulerziehung als Präventionsmaßnahme bei Kriminalitätsproblemen) argumentative / symbolische Nutzung (problematisch) - selektive Verwendung von Forschungsergebnissen zur Bestätigung eigener Ansichten und zum Durchsetzen von Interessen (z.B. in der Politik - aber auch in der Wissenschaft).
- Unter der argumentativen Nutzung versteht man in der Nutzungsforschung… . . . eine selektive Nutzungsstrategie von Evaluationsergebnissen. Ergebnisse, die den Ansichten der diese Ergebnisse nutzenden Person entsprechen oder sich für Interessen dieser Person nutzen lassem, werden ausgewählt. Andere gegebenenfalls widersprüchliche Ergebnisse werden außen vor gelassen. Es handelt sich hierbei um ein problematisches Nutzungsprinzip.
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- Unter der argumentativen Nutzung versteht man in der Nutzungsforschung… . . . eine selektive Nutzungsstrategie von Evaluationsergebnissen. Ergebnisse, die den Ansichten der diese Ergebnisse nutzenden Person entsprechen oder sich für Interessen dieser Person nutzen lassem, werden ausgewählt. Andere gegebenenfalls widersprüchliche Ergebnisse werden außen vor gelassen. Es handelt sich hierbei um ein problematisches Nutzungsprinzip.
- Unter generischer Kontrolle versteht man… . . . das Erheben von Normdaten und die regelmäße Durchführung von Surveys. Es handelt sich um eine Kontrollstrategie, die dazu führen soll Untersuchungsergebnisse aktuell zu halten.
- Was versteht man unter Schattenkontrollen? Bei Schattenkontrollen werden Experten, Klienten oder auch Administratoren herangezogen und nach ihrer Meinung zum Untersuchungsgegenstand befragt.
- Was versteht man unter einer reflexiven Kontrolle? Bei reflexiven Kontrollen erfolgt ein Prä-Post-Vergleich retrospektiv. Die Veränderungen in der Outcomevariablen werden auf die Intervention bezogen, eine Kontrolle von z.B. Reifungsprozessen oder Ereignissen während der Erhebungszeit ist in diesem Design nicht möglich.
- Was versteht man unter konzeptionellen / theoretischen Kontrollen? Ergebnismuster werden innerhalb einer Theorie vorhergesagt.
- Was versteht man unter experimenteller Kontrolle? Randomisierung und Kontrollgruppen Medizin: Double Blind Randomized (Placebo) Controlled Trials Unbehandelte / Minimales oder alternatives Treatment / Placebo / Aufmerksamkeitsbedingung in der Kontrollgruppe
- Was fällt unter statistische Kontrollen? z.B. Kovarianzanalysen und Propensity-Score-Matching (eine spezielle Form des Matching)
- Was versteht man unter Matching-Kontrollen? Parallelisierung von Probanden anhand wichtiger Variablen
- Qualitätssicherung basiert auf die/der…. . . . Forschung und Praxis. Standards und Normen werden gebildet und verbindliche Kriterien geschaffen, die überwacht werden. Sie ist Teil der formativen Evaluation.
- Die Delphi-Technik ist… . . . eine Möglichkeit Ziele abzuleiten und zu konkretisieren. Sie dient der Entwicklung und Verbesserung eines Gruppenkonsens. 1. Auswahl des Problems (Zielbestimmungsproblem) 2. Spezifikation der Personen, die befragt werden 3. Individuelle Befragung/Informationssammlung 4. (Statistische) Auswertung der Antworten 5. Kommentare der Teilnehmer zum Verhältnis Individualantworten/Gruppenantworten 6. Verbreitung der Kommentare und weiterer Ergebnisse der Befragung (anonym) 7. Erneute Befragung …. (diese Prozesschleife kann mehrmals durchlaufen werden) Ziel: Liste verbindlicher Interventionsziele einschl. Gewichtungen
- Konzeptionelle Nutzung ist… . . . eine latente Nutzung von Evaluationsergebnissen; Handlungsheuristiken werden latent verändert. So werden z.B. Präventionsmaßnahmen in Schulen bei Kriminalitätsproblemen eingesetzt (innerhalb einer Theorie ergibt dies Sinn; man verändert also Handlungsheuristiken in Abhängigkeit von einer empirisch untermauerten Theorie)
- 3 typische Konflikte bei Evaluation im Kontext (Personen oder Institutionen betreffend) nennen und erläutern 1.) Vorwegnahme von Ergebnissen (Erwartungen bestimmter Resultate) 2.) Ausblendung von Fragestellungen 3.) Nichtberücksichtigung bestimmter Gruppen 4.) Selektive Auswertung, Präsentation und / oder Publikation der Ergebnisse 5.) Verletzung von Vertraulichkeiten 6.) Nutzung der Ergebnisse zu nicht vorgegebenen Zwecken 7.) Diskreditierung der Ergebnisse (fast zwangsläufig, da Ausgangspunkt immer Problem) typische Argumente: Ergebnisse bereits bekannt, Fokussierung auf methodische Defizite, irrelevante Fehler, unwesentliche Details 8.) Durchführungsfehler / Zugeständnisse in der Methodik
- Übertragungsprobleme von Methoden und Konzepten bei Profit zu Non-Profit (3 nennen und erklären) Was muss man bei der Übertragung beachten? 1.) fehlende Gewinnorientierung: Da der immaterielle Charakter im Vordergrund steht, ist die Zieldefinition oft komplexer als im Profit-Bereich 2.) der Profit-Bereich agiert in wettbewerbsoffenen Märkten unter Konkurrenzbedingungen (Kalkulation mit Preisen - Profit - oder Entgelten - Non-Profit) 3.) Profit-Bereich = Waren, Non-Profit-Bereich = DienstleistungenP(Probleme der Materialisierung von Dienstleistungen) 4.) Unterschied zwischen Kunden und Klienten (Freiwilligkeit, Wechselmöglichkeiten, Beschwerden etc.; eindimensionales vs. mehrdimensionales Verhältnis) Bei der Übertragung müssen diese Aspekte berücksichtigt werden; Beurteilung der Relevanz der Unterschiede im Einzelfall.
- Wie kann man mit Selektionseffekten (Dropout oder Selektion ins Treatment) bei der Auswertung von Studien umgehen. Nennen Sie drei Strategien! 1.) Überprüfung anhand ergebnisrelevanter Merkmale (Gibt es einen systematischen Dropout?) 2.) Intention-to-Treat-Analysen (jeder Person, der eine Intervention angeboten wurde werden mit ausgewertet - wertet man nur die aus, die die Intervention abgeschlossen haben, so überschätzt man den Effekt der Intervention und gefährdet die externe Validität-> funktioniert nur wenn Erfolgskriterien bei allen Personen vorliegen). 3.) Matching-Prozeduren (hierbei werden vergleichbare Untersuchungseinheiten erzeugt bei Fällen in denen von einer Nichtvergleichbarkeit der Untersuchungeinheiten bezüglich ergebnisrelevanter Merkmale ausgegangen wird) -> Parallelisierung 4.) Propensity-Score-Matching Auf Basis von z.B. Kovariaten werden Wahrscheinlichkeiten der Interventionsteilnahme (Propensity-Scores) berechnet und anhand dieser Werte vergleichbare Untersuchunggruppen (IG, KG) erzeugt -> es handelt sich um eine statistische Simulation von Randomisierung -> geht nur wenn alle relevanten Kovariaten erfasst wurden
- Was sind grundlegende Annahmen rationaler Evalutationsstrategien? 1. Grundsätzliche Planbarkeit sozialer Prozesse 2. Veränderbarkeit menschlichen Verhaltens und Erlebens 3. Kausalität -> Zeitliche Strukturierung, Kovariation UV-AV, keine Konfundierung mit anderen Variablen (Begrenzung auf gerichtete Kausalität)
- Was kann getan werden um eine klare Richtung eines Kausalzusammenhangs herzustellen? Experimentelle Designs Quasi-experimentelle Designs Zeitreihen
- Wie lässt sich bei unterbrochenen Zeitreihenanalysen ein Effekt feststellen? Zeitreihenanalysen bestehen gewöhnlich aus mindestens 100 Messzeitpunkten, nach 50 findet das Treatment statt. - Trendänderung -> Veränderung des An-/Abstiegs - Niveauveränderung -> Trend setzt sich auf einem unterschiedlichen Niveau fort Mit Zeitreihen kann z.B. geklärt werden ob ein Effekt kontinierlich ist und ob er verzögert einsetzt. Auch lässt sich so die kausale Richtung gut schätzen.
- Nach Alpha- und Beta-Fehler kann Beelmann nur bezogen auf . . . fragen. statistische Validität interne Validität i.e.S.
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