Diagnostik (Fach) / alles (Lektion)
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alles zusammen, Diagnostik FSU Jena 2018
Diese Lektion wurde von PsychoStudyKo erstellt.
- Welche Variablen betrachtet die KTT? 1.) Beobachteter Wert (test score) 2.) Wahrer Wert (true score) 3.) Messfehler (random error)
- Welche Axiome finden sich bei der KTT? 1.) Existenzaxiom 2.) Verküpfungsaxiom 3.) Unabhängigkeitsaxiom
- Welche Grundannahmen trifft die KTT und was bedeuten sie? 1.) Existenzaxiom -> der wahre Wert existiert als Erwartungswert der Messung 2.) Verküpfungsaxiom -> jede Messung, setzt sich aus dem wahren Wert und einem Fehlerwert zusammen 3.) Unabhängigkeitsaxiom -> die Korrelation zwischen dem wahren Wert und dem Messfehler ist gleich Null
- Welche Zusatzannahmen werden in der KTT getroffen? Was folgt daraus? 1.) Unabhängigkeit der Messfehler zwischen Items 2.) Unabhängigkeit der Messfehler zwischen Personen es folgt: Var(Xvi) = Var(Tvi) + Var(Evi) v = Person, i = Item
- Was sind die Hauptgütekriterien psychologischer Tests? Objektivität Reliabilität Validität
- Was sind die Nebengütekriterien? Skalierung Normierung Testökonomie Nützlichkeit Zumutbarkeit Unverfälschbarkeit Fairness
- Wie viele Gütekriterien wenden wir auf psychologische Tests an? Welche sind das? 10 Objektivität, Reliabilität, Validität Fairness, Unverfälschbarkeit, Zumutbarkeit, Nützlichkeit Normierung, Skalierung, Testökonomie -> Hilfsatz: Ficken und Zungenküsse nützen nichts - siehe Tinder.
- Welche Formen der Validität unterscheiden wir? Inhaltsvalidität Kriteriumsvalidität Konstruktvalidität (kausale Validität)
- Welche Ideen gibt es um Testfairness zu erreichen? 1.) proportionale Repräsenation (Quotenmodell, Identitätskonzept) 2.) faire Vorhersage (Regressionsmodell) 3.) konstante Verhältnisse
- Welches ist das präferierte wissenschaftliche Modell zur Testfairness? Warum? Regressionsmodell der fairen Vorhersage - proportionale Repräsentation geht implizit von einer Gleichverteilung der Testwerte in den Bewerbergruppen aus: diese ist aber nicht gegeben! (macht psychologische Tests unnötig) - konstante Verhältnisse: fair gegenüber Ausgewählten der leistungsschwächeren Gruppe, aber unfair gegenüber Nicht-Ausgewählten der leistungsstärkeren Gruppe
- Welche Tests zur Persönlichkeitsmessung gibt es? 1.) Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI-2) 2.) Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R) 3.) NEO-Persönlichkeitsinventar nach Costa & McCrae (NEO-PI-R)
- Welche Leistungstests gibt es? 1.) Konzentrations-Leistungs-Test (KLT-R) 2.) d2-R Aufmerksamkeits- und Leistungstest ALLE Intelligenztests gehören hier eigentlich dazu, nicht vergessen!
- Welche Intelligenztests gibt es? 1.) Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene WIE 2.) Intelligenzstrukturtest (aktuelle Version: IST-2000-R) 3.) Culture Fair Intelligence Test (aktuelle Version: CFT 20-R) 4.) Advanced Progressive Matrices APM
- Wie lassen sich Interviews klassifizieren? Anhand welchen Merkmals? 1.) klinisches Interview 2.) halbstrukturiertes Interview 3.) strukturiertes Interview 4.) standardisiertes Interview anhand des Grads der Formalisierung (je weiter unten, desto stärker formalisiert)
- Wie lassen sich Fragen grob klassifizieren? Funktionale Fragen Formale Fragen Offene Fragen Geschlossene Fragen
- Was fällt unter funktionale Fragen? Kontakt- und Einleitungsfragen Überleitungs- und Übergangsfragen Kontrollfragen
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- Wie lassen sich formale Fragen klassifizieren? Anhand welcher Merkmale? 1.) Offene vs. geschlossene Fragen (Klassifikation hinsichtlich Antwortoptionen) 2.) Direkte vs. indirekte Fragen (Klassifikation hinsichtlich Gegenstand) 3.) Zirkuläre Fragen (Diagnostik sozialer Beziehungen)
- Von welchen 3 Aspekten hängt die Breite des Konfidenzintervalls ab? Standardabweichung Reliabilität Alphaniveau Messfehler (Standardabweichung und Reliabilität) Alphaniveau (Irrtumswahrscheinlichkeit)
- Wie hängen Konfidenzintervall und Reliabilität zusammen? Die Reliabilität spielt eine Rolle bei der Bestimmung der Breite des Konfidenzintervalls: Je geringer die Reliablität, desto breiter das Konfidenzintervall (und umgekehrt)
- Wie lautet die Formel zur Umrechnung eines Messwerts in einen T-Wert? (xv-Xm)/SD(x) xv = Messwert Xm = Mittelwert von x
- Ein T-Wert von 37 entspricht einem z-Wert von? -1,3
- Ein IQ-Wert von 112 entspricht einem z-Wert von? 0.8
- Ein IQ-Wert von 112 entspricht einem T-Wert von? z-Wert: 0.8 T-Wert: 58
- Schulnoten haben ein gute .............. Validität für Berufserfolg. prädiktive
- Der Standardmessfehler eines Tests ist umso geringer, je.............. dessen Reliabilität ausfällt. höher
- Eine geringe Korrelation mit Beliebtheit in der Klasse belegt die ................ Validität eines Intelligenztests. diskriminante
- Sie ermitteln mit einem nicht besonders reliablen Aggressivitätstest (.65) für einen Jugendlichen einen Testwert von z = 2,0. Wie sichern Sie Ihr Ergebnis ab? Über das Konfidenzintervall: SD(e) = SD(x) *√(1-REL) 1*√0.35 = 0.59 z -> zweiseitig, Alphaniveau von 0.05, also 1.96 CL = xv ± z * SD(e) -> Grenzen = 0.84 und 3.16 Somit ist der Jugendliche im durchschnittlichen bis auffällig überdurchschnittlichem Bereich. -> Der Jugendliche ist durchschnittlich bis auffällig überdurchschnittlich aggressiv. -> Wir können ausschließen, dass der Jugendliche unterdurchschnittlich aggressiv ist, sonst aber kaum etwas schlussfolgern.
- Wie ist die sprachliche Konvention bei Konfidenzintervallen? von -1 bis +1 SD durchschnittlich von -1 bis -2 SD unterdurchschnittlich von -2 abwärts auffällig unterdurchschnittlich von +1 bis +2 SD überdurchschnittlich von +2 aufwärts auffällig überdurchschnittlich
- Richtig oder Falsch? Die Kenntnis numerischer Kennwert für Gütekriterien eines Tests reicht aus, um die Qualität psychodiagnostischer Verfahren bewerten zu können. Falsch
- Richtig oder Falsch? Nach der KTT hängt die Breite des Konfidenzintervalls auch vom beobachteten Wert ab. Falsch
- Richtig oder Falsch? Betrag der Korrelation von Testwerten ist geringer als der Betrag der Korrelation der wahren Werte. Richtig
- Richtig oder Falsch? Eine geringere Selektionsrate hat eine geringere Effizienz in der Personalauswahl zur Folge. Falsch Richtig = eine geringere Selektionsrate hat eine höhere Effizienz zur Folge
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- Richtig oder Falsch? Die Berechnung bei Prozenträngen von normalverteilten Variablen kann zu einer Akzentuierung der Unterschiede zwischen Personen führen. Richtig
- Richtig oder Falsch? Der Validitätskoeffizient kann mit Hilfe der Spearman-‐Brown-‐Formel für die Unreliabilität von Prädiktor und Kriterium korrigiert werden. Richtig
- Richtig oder Falsch? Grundlage des IST-2000‐R ist das Intelligenzmodell von Spearman. Falsch Richtig = Grundkonzept von Thurstone, Erweiterung nach Catell
- Was misst der APM? Wofür steht die Abkürzung? analytische Intelligenz, entspricht g sensu Spearman oder gf sensu von Catell "ability to reasonand solve problems involving new information" Advanced Progressiv Matrices
- Welches Intelligenzkonzept ist von wem? Spearman -> Zweifaktorentheorie (g-Faktor) Thurstone -> Primärfaktoren der Intelligenz (7 Primärfaktoren) Catell -> hierarchisches Strukturmodell (Fluide und kristalline Intelligenz) Jäger -> BIS: Berliner Intelligenzstrukturmodell (Bimodal Operations- und Inhaltsfaktoren)
- Welche Faktoren gibt es im Zweifaktorenmodell der Intelligenz? Von wem ist es? Leistungen in unterschiedlichen kognitiven Aufgaben gehen zum Großteil auf einen gemeinsamen Faktor g zurück (g-Faktor). Jede Testleistung geht aber immer auf zwei Faktoren zurück: g-Faktor und einen spezifischen Faktor für die Fähigkeit s (s-Faktor). Spearman
- Welcher Test misst die Persönlichkeit im Einklang mit den Big-5? NEO-PI-R NEO Persönlichkeitsinventar nach Costa und McCrae, revised
- Richtig oder Falsch? Der MMPI ist gut für diagnostische Entscheidungen im Sinne des ICD-10. Falsch
- Richtig oder Falsch? Klinische und statistische Urteilsbildung sind gleich gut/ valide, aber die statistische ist kostengünstiger. (hier stand mal Richtig - warum auch immer) Falsch -> statistische ist kostengünstiger und besser / valider
- Was sind Vor- und Nachteile von Prozenträngen? Vorteil: keine Normalverteilung notwendig Nachteil: kein Intervallskalenniveau
- Wie oft werden Tests normiert? mindestens alle 8 Jahre
- Eine Skala mit 10 Items hat eine Reliabilität von .67 -> wie hoch wäre die Reliabilität, wenn 15 Items mit in die Berechnung einfließen? Was braucht man für diese Rechnung? Die Spearman-Brown-Formel: k = Vervielfachungfaktor ; R = alte Reliabilität ; Rk = neue Reliabilität Rk = (k * R) / (1 - (1 - k) * R k ist in diesem Fall vermutlich 1,5 (ein bisschen missverständlich, könnte auch 2,5 sein) Für 1,5 ergibt sich: 0,75 (also insgesamt 15 Items) Für 2,5 ergibt sich: 0.84 (also insgesamt 25 Items)
- Wie hoch ist der Anteil an der Streuung eines Tests (IQ-‐Test, Rel = .81), der auf seine Unreliabilität zurückgeht? Was braucht man um diese Frage zu beantworten? Die Formel für den Standardmessfehler SD(e) = SD(x) * √(1-REL) Angewendet heißt das: 15 * √(1-0.81) = 6.54 6.54 / 15 = 0.44 Der Anteil der Streuung, die auf die Unreliablität des Tests zurückgehen sind 0.44 Standardabweichungen.
- Was ist die Faustregel zur Integration von Selektions- und Modifikationsdiagnostik? Selektionsdiagnostik ist häufig normorientierte Statusdiagnostik. Modifikationsdiagnostik ist häufig kriteriumsorientierte Prozessdiagnostik.
- Was sind Anwendungsbeispiele für Selektions- und Modifikationsdiagnostik? Selektionsdiagnostik -> Eignungsdiagnostik in der Personalauswahl Modifikationsdiagnostik -> Krankheitsbild (als Prozess) in der klinischen Diagnostik
- Wann ist ein Test nach Cleary fair? Ein Test ist dann fair, wenn bei Prognosen keine Subgruppe systematisch über- oder unterschätzt wird. Formal gesprochen: Die Regressionsgerade zwischen Test und Kriterium sind für alle Subgruppen identisch. D.h. dass dem gleichen Testwert in den unterschiedlichen Gruppen jeweils der gleiche Kriteriumswert zugeordnet wird.
- Führen gleiche Regressionsgeraden zum Quotenmodell? NEIN Nur, wenn die Mittelwerte und Standardabweichungen in den Subgruppen gleich sind und das Verhältnis von Bewerber- und Gesamtpopulation übereinstimmt. Beispiel 1: Frauen und Männer haben in einem Eignungtest gleiche Mittelwerte und Standardabweichungen, allerdings sind von den Bewerbern nur 30% Frauen. Nach dem Regressionsmodell sollten sich in diesem Fall unter den Ausgewählten auch 30% Frauen finden und nicht wie im Quotenmodell 50%. Beispiel 2: Frauen und Männer haben zwar gleiche Mittelwerte, aber die Standardabweichungen bei den Frauen ist höher. Der Test geht sehr streng vor und wählt im Mittel nur die besten 5% aus. Falls 50% der Bewerber*innen Frauen sind, so sollten sich über 50% Frauen unter den Ausgewählten befinden. (Dies trifft nicht zu, falls 3% der Frauen so hohe Testwerte erreichen, dass sie den Mittelwert verschieben, sich der Rest der Bewerberinnen aber unterhalb der Cut-off-Grenze befindet).
- Was bedingt nach Taylor & Russel eine erfolgreiche Klassifikation? 1.) Die Validität des Auswahlverfahrens 2.) Die Grundquote (Basisrate, Prävalenz) 3.) Die Selektionsrate alle diese Faktoren beeinflussen die Effizienz der Klassifikation
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