Tierpsychologie Hund ATN (Fach) / 14.1 Angst & Angstverhalten (Lektion)

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Angst & Angstverhalten

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  • 1. Was ist Angst? 2x a. Angst ist eine Emotion. b. Angst ist prinzipiell ein erlernter Zustand. c. Angst ist ein angeborenes Verhaltensprogramm. d. Angst ist dasselbe wie Stress. a,c
  • 2. Ein Hund hat Angst vor Schussgeräuschen. Welche Fragen muss der Verhaltensberater gleich zu Beginn stellen, um einen wirkungsvollen Trainingsplan erstellen zu können 2x a. Macht die Lautstärke einen Unterschied in der Angstreaktion? b. Hatte der Hund ein schlechtes Erlebnis mit einem Knallgeräusch? c. Ist der Hund ausreichend sozialisiert? d. Wie werden die Schüsse im Lebensumfeld des Hundes produziert? a,d
  • 3. Ein Hund hat Angst vor schnell fahrenden Autos, seine Bezugsperson schlägt vor, dem Hund immer wieder an eine Straße heranzuführen, damit er die Erfahrung machen kann, dass ihm nichts passiert. Unterstützen Sie diese Idee oder gibt es Gegenargumente? 2x a. Ich unterstütze diese Idee nicht, weil der Hund aus Sicherheitsgründen angeleint bleiben muss. Dies schränkt ihn in seiner Bewegungsfreiheit so ein, dass aggressives Verhalten auftreten kann, wenn er nicht vor den Autos flüchten darf. b. Ich unterstütze diese Idee, weil der Hund lernen soll, sich neben seiner Bezugsperson sicher zu fühlen. Voraussetzung ist, dass die Bezugsperson sich völlig unbeeindruckt von den Autos zeigt. c. Ich unterstütze diese Idee, weil dem Hund tatsächlich nichts Schlimmes passieren kann. d. Ich unterstütze diese Idee nicht, weil Angst bereits ein negativer Zustand ist, dem Tier also bereits etwas passiert. a,d
  • 4. Viele Menschen erkennen Angst bei ihrem Hund erst, wenn er versucht wegzulaufen, sich zu verkriechen oder wenn er zittert. Welche der folgenden weniger offensichtlichen Körperzeichen können auf Angst hinweisen? 2x a. Körperschwerpunkt ist nach vorne verlagert b. Rute bedeckt die Analregion deutlicher als sonst c. permanente Nichtbeachtung z.B. eines Artgenossen d. Pupillen sind eng gestellt b,c
  • 5. Ein Hund, der im Agility geführt wird, zeigt zunehmend Meideverhalten an der A-Wand und am Slalom. Welche Maßnahmen zur Verhaltensänderung sollten als Erstes ergriffen werden? 3x a. Untersuchung bei Tierarzt und Physiotherapeut b. Trainingsaufbau an diesen Geräten nach aversiven Ereignissen untersuchen c. Körpersprache des Handlers analysieren d. Grundgehorsam verbessern a,b,c
  • 6. Management ist meist mit der Anwendung von Hilfsmitteln verbunden. Was ist die wesentliche Funktion von Management? 1x a. Management soll unerwünschtes Verhalten verhindern. b. Management soll unerwünschtes Verhalten bestrafen. c. Management soll den Hund mehr an die Bezugsperson binden. d. Management soll den Hund mehr von der Bezugsperson lösen. a
  • 7. Worauf ist beim Kauf eines Maulkorbes zu achten? 2x a. Er sollte die Schnauze möglichst eng umfassen. Deswegen sind Maulschlaufen und geschlossene Nylonmaulkörbe besonders gut geeignet. b. Er sollte möglichst luftig sein, damit Luft auch seitlich durch die Maulspalte streichen kann. Gittermodelle sind besser als geschlossene Modelle. c. Er sollte möglichst harmlos aussehen, deswegen sind Maulkörbe aus Metall nicht so gut geeignet. d. Er sollte anprobiert und angepasst werden. Ein Maulkorb muss sicher sitzen, ohne zu drücken und zu scheuern. b,d
  • 8. Angst wird verschlimmert durch 2x a. Bestrafung b. Trösten c. Meiden und Flüchten d. Meiden und Flüchten verhindern a,d
  • 9. - Verhalten wird durch seine Konsequenzen bestimmt. - Dieser bekannte Satz weist auf die Bedeutung von Verstärkung und Bestrafung bei der Verhaltensänderung hin. Ist es ausreichend, sich auf die Konsequenzen eines Problemverhaltens zu konzentrieren, oder sollten andere Faktoren ebenfalls berücksichtigt werden? 3x a. Konsequenz ist im Umgang mit Hunden sehr wichtig; über die Konsequenzen kann Verhalten immer leicht verändert werden. b. Verhalten findet immer in einem Umfeld statt. Faktoren dieses Umfeldes beeinflussen das Verhalten ebenfalls. c. Verhalten hat auch Auslöser. Die Kenntnis dieser Auslöser ist ein wichtiger Punkt bei der Bearbeitung problematischen Verhaltens. d. Konsequenzen sind nicht immer durch den Menschen kontrollierbar. Deswegen ist es von Vorteil, auch die Antezedenten eines Verhaltens zu kennen, um über diese Faktoren Verhalten verändern zu können. b,c,d
  • 10. Ein Hund wird dem Verhaltensberater vorgestellt, weil er plötzlich Angst vor lauten Geräuschen entwickelt hat. Welche Faktoren können dazu führen, dass Angstverhalten scheinbar - plötzlich - auftritt? 3x a. Die Angst hat sich über einen längeren Zeitraum langsam entwickelt und die Bezugspersonen haben die körpersprachlichen Zeichen übersehen oder nicht deuten können. b. Angst ist ein angeborenes Verhaltensprogramm und tritt immer plötzlich auf. c. Summation d. Gesundheitliche Probleme a,c,d
  • 11. Ein Hund wird wegen Angstverhaltens auf dem Hundeplatz vorgestellt. Welche der folgenden Fragen ist für die Bearbeitung des Falles von entscheidender Bedeutung? 2x a. Wie sieht der Körper des Hundes im Detail aus, wenn das Verhalten auftritt? b. Welcher Rasse gehört der Hund an? c. Ist der Hund ausreichend sozialisiert? d. Auf welche Reize reagiert der Hund auf dem Hundeplatz mit Angstverhalten? a,d
  • 12. Die Veränderung problematischen Verhaltens kann an verschiedenen Faktoren der Verhaltensentstehung ansetzen. Welche der folgenden Maßnahmen kann aggressives Verhalten als ungewollte Nebenwirkung erzeugen? 1x a. Aufbau alternativen Verhaltens b. Kontrolle des Fluchtverhaltens c. Verringerung des Erregungsniveaus d. Kontrolle der Exposition b
  • 13. Ein Hund hat Angst vor Joggern, die auf ihn zu kommen. Die Bezugsperson versucht, die Angst des Hundes durch Grundgehorsam in den Griff zu bekommen und lässt ihn in der Grundstellung auf ihrer linken Seite absitzen. Auch bemüht die Bezugsperson sich, dem Jogger möglichst unbeeindruckt entgegen zu schauen. Sollte die Bezugsperson dieses Training weiter durchführen oder lieber durch etwas anderes ersetzen? 2x a. Das Training ist weiterhin so durchzuführen, denn es handelt sich um Desensibilisierung. b. Das Training sollte so verändert werden, dass der Hund nach dem Absitzen in der Grundstellung sich etwas vom Jogger distanzieren kann. c. Das Training sollte verändert werden. Es gibt keinen Grund, den Hund sitzen zu lassen, statt dessen sollte er immer in einem weiten Bogen um den Jogger herum geführt werden. d. Das Training kann weiter so durchgeführt werden, wenn der Hund nicht gezwungen wird zu sitzen und wenn das Sitzen positiv verstärkt wird. b,d
  • 14. Entspannung kann mit Hilfe verschiedener Maßnahmen hervorgerufen werden. Bei welchem der nachfolgend aufgeführten Mittel handelt es sich um einen natürlichen Auslöser konditionierter Entspannung? 1x a. Lavendel b. D.A.P. Dog Appesing Pheromone c. Bürstenmassage d. Calming Cap b
  • 15. Welche Elemente der Verhaltensänderung sind in der Technik - Zeigen und Benennen - enthalten? 2x a. Flooding b. Gegenkonditionierung c. Aufbau eines Alternativverhaltens d. Konditionierte Entspannung b,c
  • 16. Unter welchen Bedingungen kann ein geräuschempfindlicher Hund mit Hilfe einer Geräusche - CD desensibilisiert werden? 2x a. Die Geräusche müssen laut genug abgespielt werden können. b. Der Hund muss auf die Geräusche von der CD ebenso reagieren wie auf dieselben Geräusche von einer anderen Quelle. c. Die Geräusche dürfen außerhalb der Trainingseinheiten nicht unkontrollierbar vorkommen. d. Der Hund muss beim Hören der Geräusche noch Futter nehmen können. b,c
  • 17. Ein Hund wird in mehreren Trainingseinheiten an einen unbeweglichen Angstauslöser herangeführt. Kernstück des Trainings ist die Bewegung in Kreisen und Spiralen. Muss dabei mit Futter gearbeitet werden? 1x a. Futter ist unabdingbar bei dieser Form der Gegenkonditionierung. b. Mit Futter könnte der Hund vom Angstauslöser weggelockt werden. c. Mit Futter könnte der Hund näher an den Angstauslöser heran gelockt werden. d. Man könnte Futter einsetzen, aber es ist nicht nötig, weil mit einem funktionalen Verstärker gearbeitet wird. d
  • 18. Welche Nebenwirkungen können bei der Gegenkonditionierung mit Futter auftreten? 3x a. Starke Erregung verhindert die Bildung der gewünschten Assoziation. b. Die Angst kann durch das Futter verstärkt werden. c. Bleibt das Futter aus, so kann der Hund frustriert sein. d. Aggressives Verhalten kann ausgelöst werden. a,c,d
  • 19. Welche Form der Gegenkonditionierung kann eingesetzt werden, wenn der Hund in auslösenden Situationen noch kein Alternativverhalten zeigen kann? 1x a. Flooding b. Differentielle Verstärkung c. Gehorsamstraining d. Desensibilisierung b
  • 20. Ein Hund leidet unter mehreren verschiedenen Ängsten. Der Tierarzt hat ein angstlösendes Medikament verschrieben, aber nachdem dieses abgesetzt wird, treten die Ängste wieder auf. Nun soll der Hund das Medikament wieder bekommen. Welche Maßnahmen würden Sie empfehlen, damit das Medikament dieses Mal effektiver genutzt werden kann? 1x a. Die Dosis muss erhöht werden b. Während der Dauer der Einnahme sollte der Hund völlig von den Angstauslösern abgeschirmt werden c. Da die Dauer der Einnahme zeitlich begrenzt ist, müssen schnell wirkende Trainingsmaßnahmen ergriffen werden. Flooding eignet sich besonders gut. d. Während der Dauer der Einnahme müssen alle Möglichkeiten einer Verhaltensänderung genutzt werden: Management, Entspannung, alle Varianten der Gegenkonditionierung. Nach dem Absetzen des Medikamentes wird das Training weitergeführt. d
  • 21. Ein Hund muss vier Tage in der Woche zehn Stunden allein zu Hause bleiben. Die Bezugspersonen engagieren eine Tagesbetreuerin, die einmal täglich mit dem Hund spazieren geht. Nach wenigen Wochen beginnt der Hund, direkt nach dem Weggehen der Betreuerin zu winseln und zu jaulen, manchmal heult er auch. Was würden Sie empfehlen? 1x a. Die Betreuerin bindet den Hund zu stark an sich. Deshalb sollte sie das Tier viel mehr ignorieren. b. Die Betreuerin baut eine zu enge Bindung zu dem Hund auf. Es ist besser, wenn eine andere Person mit dem Hund spazieren geht. c. Der Hund ist offensichtlich nicht ausgelastet, sein Verhalten weist auf Langeweile hin. Die Betreuerin sollte ihn auf den Spaziergängen mehr auspowern. d. Die Betreuerin sollte nach dem Spaziergang nicht sofort die Wohnung verlassen, sondern den Hund erst noch entspannen. So kann das Tier sich besser auf die Trennung einstellen. Optimal wäre es, ihn so weit zu entspannen, dass er sich ohne Interaktion mit der Betreuerin mit einem Futterball beschäftigen könnte. d
  • 22. Ein Border Collie wird wegen Trennungsstress vorgestellt. Das Hauptsymptom ist destruktives Verhalten. Wie unterscheiden Sie bei diesem Verhalten Stimulationsprobleme von Trennungsstress? 1x a. Zerstörungen finden sich bei Trennungsstress immer im Bereich von Fenstern und Türen. b. Trennungsstress liegt vor, wenn der Hund ausschließlich in Anwesenheit der Bezugspersonen Gegenstände zerstört. c. Destruktives Verhalten hat nichts mit Trennungsstress zu tun, es handelt sich immer um Langeweile oder Kontrollzwang. d. Zeigt der Hund zerstörerisches Verhalten ausschließlich während der Abwesenheit der Bezugspersonen, so liegt mit großer Wahrscheinlichkeit Trennungsstress vor. d
  • 23. Vorbeugende Trainingsprogramme gegen Trennungsstress bei Welpen beginnen mit dem kurzfristigen Verlassen des Zimmers. Wäre das auch in Ihrem Trainingsvorschlag der 1. Schritt? 1x a. Das Verlassen des Zimmers für wenige Sekunden ist der 1. Schritt zur Gewöhnung des Hundes an das Alleinsein. b. Welpen haben noch keinen Trennungsstress, deswegen sollten sie von Anfang an so oft wie möglich für mehrere Minuten verlassen werden. Sie lernen dann, dass ihre Bezugsperson immer wieder kommt. c. Bevor der Hund alleine gelassen wird, sollte er lernen, dass seine Bezugspersonen nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Deswegen wird jede Kontaktaufnahme des Welpen von Anfang an ignoriert. d. Bevor der Hund alleine gelassen wird, sollte er lernen, dass seine Bezugspersonen nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Deswegen wird ein kommunikatives Signal eingeführt, welches dem Hund ankündigt, dass er jetzt ignoriert wird. Parallel dazu sollte der Hund lernen können, sich in einem Bereich der Wohnung ohne Zuwendung zu entspannen. b
  • 24. Ein Hund bellt während der Abwesenheit der Bezugspersonen ausdauernd, sodass Nachbarn sich gestört fühlen. Das Bellen soll nun mit Hilfe eines Sprühhalsbandes unterbunden werden. Ist diese Maßnahme empfehlenswert? 2x a. Unerwünschtes Verhalten sollte immer konsequent unterbunden werden. Selbstauslösende Sprühhalsbänder sind ein gutes Hilfsmittel zur Verhaltensunterbrechung, wenn die Bezugsperson nicht anwesend ist. b. Selbstauslösende Sprühhalsbänder unterbrechen Verhalten, ohne den Hund zu bestrafen. Besonders gut wirken sie bei geräuschempfindlichen Hunden und können deswegen eine große Hilfe gegen Symptome von Trennungsstress sein. c. Der bellende Hund ist bereits gestresst, so dass mit einer stärkeren Reaktion auf den Sprühstoß zu rechnen ist als erwartet. Der Hund könnte dabei Angst vor zischenden Geräuschen entwickeln. d. Der Sprühstoß kann im besten Fall den Hund verblüffen und neugierig machen. Dann ist zwar das Bellen unterbrochen, aber der Hund weiß nicht, was er alternativ tun kann. Im schlimmsten Fall löst der Sprühstoß Angst aus. Angst verschlimmert Trennungsstress. In beiden Fällen erscheint der Einsatz eines Sprühhalsbandes nicht ratsam. c,d
  • 25. Destruktives Verhalten in der Wohnung kann durch Management eingeschränkt werden. Welche Maßnahmen sind empfehlenswert? 2x a. Die Bewegungsfreiheit des Hundes muss eingeschränkt werden. Eine gute Lösung ist das Einsperren in einen Zimmerkennel. Die Einschränkung tut dem gestressten Hund gut und das Verweilen in der Box braucht nicht geübt zu werden. b. Eine gute Management-Maßnahme wäre ein Maulkorb. Ein Hund, der einen Maulkorb trägt, kann nichts zerstören. Voraussetzung ist, dass der Hund langsam an das Tragen eines Maulkorbes gewöhnt wird. c. Management bedeutet, die Möglichkeiten zum Zerstören einzuschränken. Für kurze Trennungsphasen kann dies durchaus eine Box sein, wobei der Hund aber in einem Vortraining mit der Box vertraut gemacht werden muss. Für längere Trennungszeiten kann dem Hund ein Bereich in der Wohnung mit Hilfe von Gittern abgetrennt werden. d. Unabhängig von der Art der Einschränkung muss an der Entspannung des Hundes gearbeitet werden. Wird das Symptom durch Hilfsmittel lediglich unterdrückt, können andere Symptome des Trennungsstress auftreten, der Hund könnte sogar sich selbst beschädigen c,d