Sozialpsychologie (Fach) / Klausur (Lektion)

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Grundlegende Effekte der SP

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  • Beschreibe die Fehlerquelle "Lebhaftigkeit" in Bezug auf die Verfügbarkeitsheuristik näher! Auffälligkeit/Lebhaftigkeit führen unabhängig von der realen Auftretenswahrscheinlichkeit dazu, dass sie leichter abgerufen werden können und leichter vorstellbar sind -Auftreten spektakulärer Ereignisse (Tornado) als Todesursache wird deutlich überschätzt -Ereignisse, die wir persönlich erlebt haben, werden für wahrscheinlicher gehalten, als wenn wir nur über Dritte davon wissen ► Berichterstattung in Medien oft deatiliert und lebhaft, reißerisch -Auswirkungen auf Risikoeinschätzungen: Risiko von harten Drogen abhängig zu werden, wird aufgrund der Auffäligkeit überschätzt ► Risiko der Alkoholabhängigkeit wird unterschätzt; mögliche Konsequenz: zu weni Präventivmaßnahmen gegen Alkoholmissbrauch
  • Beschreibe die Fehlerquelle "Präsenz" in Bezug auf die Verfügbarkeitsheuristik näher! Informationen sind dann leichter abrufbar, wenn sie in der Vergangenheit häufig (frequency) oder erst vor kurzem (recency) aktiviert wurden -FREQUENCY: häufige Aktivierung kann korrekt sein und zu korrekten Urteilen führen, ABER: oft vorallem in den Medien überproportional häufig berichtet ► führt zu Überschätzung der tatsächlichen Auftretenswahrscheinlichkeit -RECENCY: Haben wir mit einem Ereignis erst vor kurzem zu tun gehabt, ist dessen Verfügbarkeit höher (Bsp.: gerade erst im Stau wegen eines Unfalls gestanden ► Häufigkeit von Verkehrsunfällen wird wahrscheinlich höher eingeschätzt, als wenn man lange nichts von Unfall gehört hat) -Studie von Schwarz et al. 1991: Leichtigkeit des Abrufes von Informationen aus dem Gedächtnis beeinflusst Urteil; (Beurteilung der Selbstsicherheit, 6 vs 12 Situationen) ► Leichtigkeit des Abrufs beeinflusste Urteil über die Selbstsicherheit/-unsicherheit
  • Wer ist anfällig für Verfügbarkeitsfehler? (Verfügbarkeitsheuristik) -Wer gleichzeitig mit einer anderen anstrengenden Aufgabe beschäftigt ist -Wer gute Laune hat -Wer niedrige Werte auf einer Depressionsskala aufweist -Sachkundige Neulinge (gegenüber wahren Experten) -Wer hohes Vertrauen in seine Intution hat
  • Beschreibe die Ankerheuristik näher! Ankerheuristik = Eine kognitive Heuristik (Faustregel), die uns den ursprünglichen Standards/Schemata (Ankern) ein bestimmtes Gewicht beimesen lässt, und dazu führt, dass das endgültige Urteil häufig zu nahe am Anker liegt (nicht ausreichend angepasst wird) -wird eingesetzt, wenn implizite oder explizite Information Hinweis für erste Annäherung an die Schätzung gibt; Schätzwert wird dann nach oben oder unten an den Anker adjustiert -kommt besonders dann zur Anwendung, wenn wenig Informationen zur Verfügung stehen z.B. in Gehaltsverhandlung erste Vorstelung äußern (Anker)
  • Wodurch können Fehlurteile durch die Repräsentativitätsheuristik vermindert werden? Repräsentativitätsheuristik: -Aufmerksamkeit durch Training lenken -relative Häufigkeiten sind leichter verständlich als Prozentzahlen ►offensichtlichere Anwendbarkeit der logischen Regel) -Konzept der Wahrscheinlichkeit ist abstrakt und in der Entwicklungsgeschichte des Menschen sehr jung ► kognitives System hat sich an Verarbeitung von Häufigkeiten, nicht an die von Wahrscheinlichkeiten, angepasst ►Übersetzen von Wahrscheinlichkeiten in Häufigkeiten hilft Urteilsfehler zu vermindern
  • Wodurch können Fehlurteile durch die Verfügbarkeitsheuristik vermindert werden? Verfügbarkeitsheuristik: -Förderung einer systematischen/kontrollierten Informationsverarbeitung (im Gegensatz zur heuristischen/automatischen) -Verdeutlichen der Irrelevanz der Leichtigkeitsempfindung für das aktuelle Urteil -Diagnostizieren der Gründe für die Leichtigkeit des Abrufes: -Situationseinflüsse? (bewusstwerden: schöne Musik beeinflusst Leichtigkeit des Abrufes) -Expertenwissen?(bei vorhandender Expertise verlässt man sich eher auf Gefühl der Leichtigkeit) -Urteilsgewohnheiten? (Leichtigkeit wird als diagnostisch erlebt)
  • Wodurch können Fehlurteile durch die Ankerheuristik vermindert werden? Ankerheuristik -ist weitestgehend immun gegenüber aktiven Gegenmaßnahmen -kognitive Mechanismen, die den Ankereffekt vermitteln, sind nicht unmitelbar zugänglich -bei Nichtverhinderung besteht Möglichkeit der Gegengewichtung, d.h. nach Inhalten suchen, die dem Anker widersprechen
  • Definiere die Expertenheuristik! Expertenheuristik = wir verlassen uns auf einzelne Experten oder das soziale Einverständnis (Urteil der Mehrheit) -eine der am häufigsten angewendeten Heuristiken bei Urteils- und Entscheidungsprozessen -Experten sind Vermittler zwischen uns und dem gesicherten Wissen -wichtig: vertrauen in den Experten
  • Definiere die Nachahmungsheuristik! Nachahmungsheuristik = Urteile der Masse -Mehrheitsurteile sind nicht immer richtig, haben aber meist einen sehr hohen Vorhersagewert -kann zu problematischem kaskadenhaften Verhalten führen -stellt sich die Frage, ob soziale Heuristiken dem Menschen seine Autonomie entziehen
  • Welche Repräsentationen und Funktionen des Selbst kennen Sie (Selbstkenntnis)? 1. Selbst als mentale Repräsentation 2. Motivationale Funktion des Selbst 3. Regulatorische Funktion des Selbst
  • Nennen Sie persönliche und soziale Quellen der Selbstkenntnis! Persönliche Quellen 1. Introspektion 2. Selbstwahrnehmung Soziale Quellen 1.Frühe Bindungsprozesse 2. Sozialer Vergleich 3. Interpersonelle Beziehungen 4. Soziale Identität
  • Nennen Sie persönliche und soziale Quellen der Selbstkenntnis! Persönliche Quellen 1. Introspektion 2. Selbstwahrnehmung Soziale Quellen 1.Frühe Bindungsprozesse 2. Sozialer Vergleich 3. Interpersonelle Beziehungen 4. Soziale Identität
  • Beschreiben Sie die Introspektion als persönliche Quelle der Selbstkenntnis! Hilft Sie uns? Introspektion = Der Prozess, durch den man seine eigenen internen (mentale und emotionale) Zustände beobachtet -kann hilfreich sein, hat aber ihre Grenzen -wir verwenden etwa 8% unserer Gedanken täglich, um über uns selbst nachzudenken -die wahren Gründe für unser Verhalten sind uns häufig nicht bewusst -Konsumbereich: Warum kaufen Kunden ein bestimmtes Produkt? ►Produktwahl ist häufig von der Platzierung der Ware abhängig -Erklärung über eigenes Verhalten gehen über das, was wir tatsächlich Wissen können, häufig hinaus
  • Nennen Sie Probleme der Introspektion und belegen Sie diese! 1. Simultane Verarbeitung einer Vielzahl von Informationen, d.h. man ist sich den direkten Ursachen von Gedanken und Verhaltensweisen meist nicht bewusst ► Qualitätsbeurteilung von Strümpfen - zuletzt gesehene wurde mit höchster Qualität eingestuft ► Menschen erfinden Gründe, wenn sie keinen Zugang zu den wirklichen Gründen haben 2. Menschen neigen dazu, ihre positiven Eigenschaften zu überschätzen ► better-than-average-effect ► hilfreich, wenn es um die aktive Bewältigung von Problemen geht; weniger hilfreich, wenn akkurate Einschätzung z.B. im Hinblick auf Passung zum Job/Partner notwendig wäre 3. Menschen sind häufig motiviert, ungewollte Gedanken und Erlebnisse aus dem Gedächtnis und Bewusstsein herauszuhalten ► Experiment: Stereotypes Denken unterdrücken(Text über Skinhead) - stereotypvermeidung war erfolgreich - Stereotype beeinflussten allerdings späteres Verhalten (teilweise Bumergang-Effekt) ► Menschen haben nur begrenzte Einsicht in die Aspekte des Selbst, von denen sie wünschen, dass sie nicht wahr sind; diese beeinflussen unbewusst das Verhalten
  • Beschreiben Sie die Selbstwahrnehmung im Kontext der persönlichen Quellen der Selbstkenntnis! Selbstwahrnehmung = Wir beobachten unser eigenes Verhalten genauso wie das Verhalten anderer Personen und ziehen daraus Rückschlüsse auf die Motive unseres Verhaltens; Daher können Einstellungen, Motive und Empfindungen aus der Beobachtung des eigenen Verhaltens erschlossen werden; Diese Vorgehensweise wählen wir vor allem dann, wenn wir bzgl. unserer Einschätzung unsicher sind Beispiel: Können Sie andere gut überzeugen? -Wie häufig haben sich bisher andere meiner Meinung angeschlossen? -Reflexion des eigenen Verhaltens Wie bei der Attributionstheorie erschließen wir anhand der Wahrnehmung von uns die Ursachen unseres Verhaltens
  • Erläutern Sie intrinsische und extrinsische Motive! Beobachtung des eigenen Verhaltens ► Analyse des eigenen Verhaltens durch Attribution 1. intrinsische Motive = intrinsich motivierte Aktivitäten werden um der Aktivität selbst Willen betrieben; z.B. aufgrund von Interesse, Herausforderung, Vergnügen motiviert -aus innerem Antrieb entstehende Motivation durch Interesse und Spaß an einer Tätigkeit 2. extrinsiche Motive = extrinsich motivierte Aktivitäten sind jene, die als Mittel zu einem Ziel führen, d.h. um materielle Belohnung zu erhalten und Bestrafungen zu vermeiden; z.B. aufgrund von Lob, Wertschätzung, Geld motiviert -von außen kommende Motivation aufgrund von Belohnung und äußerem Druck
  • Wie bildet sich Selbstkenntnis aufgrund früher Bindungsprozesse? -allererstes Gefühl dafür, wer wir sind, beginnt durch früheste Interaktion mit Bezugspersonen im Säuglingsalter -positives Selbstkonzept kann entstehen, wenn Bezugsperson zuverlässig ist und auf Bedürfnisse des Säuglings reagiert -negatives Selbstkonzept kann entstehen, wenn Betreuung nachlässig und rücksichtslos ist oder es sogar zum Missbrauch kommt -später im Leben haben menschen die Möglichkeit, Einschätzungen anderer zu reflektieren und das Bild anderer in das eigene Selbstkonzept zu integrieren -ABER: Menschen sind eher bereit, Informationen Aufmerksamkeit zu schenken, in denen eigene Ansichten geteilt werden - Rückmeldungen anderer werden selten 1:1 übernommen ► Bestätigungsverzerrung
  • Wie entsteht Selbstkenntnis durch den sozialen Vergleich (unserer Merkmale, Fähigkeiten oder Meinungen)? Beschreibe die Theorie sozialer Vergleichsprozesse! Festinger (1954) vertrat die Ansicht, dass sich Menschen bei Fehlen objektiver Standards (Unsicherheit bezgl. eigener Fähigkeiten und Meinungen) mit ähnlichen anderen vergleichen Theorie sozialer Vergleichsprozesse von Festinger (1954) -wir streben danach, die eigenen Meinungen und Fähigkeiten zu bewerten -zu diesem Zweck vergleichen wir uns mit anderen Personen -je unsicherer wir sind, desto stärker wird die Vergleichsmotivation -die Tendenz sich mit anderen zu vergleichen nimt ab, je mehr sich die Vergleichsperson von uns unterscheidet
  • Erklären Sie die neueren Erkenntnisse zum sozialen Vergleich im Kontext der Selbstkenntnis und gehen Sie auf den Abwärts- und Aufwärtsvergleich ein! -Festinger vertrat Ansicht, dass sich Menschen bei Fehlen objektiver Standards (Unsicherheit bzgl. eigener Fähigkeiten und Meinungen) mit anderen ähnlichen vergleichen neuere Erkenntnisse:  -Menschen nutzen soziale Vergleiche selbst dann, wenn objektive Standards verfügbar sind -soziale Vergleichsprozese finden automatisch statt -soziale Vergleiche dienen manchmal auch motivationalen Zwecken Abwärtsvergleich = Vergleich mit schlechteren anderen Personen oder eigenen früheren Leistungen, um sich besser zu fühlen und das Ego zu stärken Aufwärtsvergleich = Vergleich mit besseren Personen, um besser zu werden; kann aber auch entmutigend sein und Gefühl der Unterlegenheit erzeugen
  • Erkläre 3 Arten des sozialen Vergleichs und wozu sie dienen! aufwärtsgerichtete Vergleiche = Vergleich mit überlegenem Standard, also anderen Personen, die hinsichtlich einer bestimmten Eigenschaft oder Fähigkeit besser sind als man selbst ► dient vorrangig der Selbstmotivation -wirken nur dann motivierend, wenn der Vergleichsstandard auch ereichbar ist, sonst wirkt es eher demotivierend abwärtsgerichtete Vergleiche =Vergleich mit unterlegenem Standard, also anderen personen, die hinsichtlich einer bestimmten Eigenschaft oder Fähigkeit schlechter sind als man selbst ► dient vorrangig der Selbstwerterhöhung Laterale Vergleiche Vergleich mit ähnlichem Standard ► dient vorrangig der Selbstkenntnis
  • Erläutere den Überrechtfertigungseffekt! Overjustification effect = das ursprünglich intrinsische Interesse an einer Tätigkeit kann durch extrinsische Anreize verloren gehen Korrumpierungseffekt = bezeichnet die Veränderung von primärer Motivation durch sekundäre Motivation ►äußere Gründe rechtfertigen das Verhalten, so dass keine inneren Beweggründe mehr nötig erscheinen, um es aufrechtzuerhalten oder zu erklären  -Selbstwahrnehmung des eigenen Interesse an der Tätigkeit verändert sich dadurch: paradoxer Belohnungseffekt - fällt der äußere Anreiz weg, reduziert sich auch das ursprünglich gerne und freiwillig gezeigte Verhalten (Untersuchung von Greene et al. 1976: mathematische Spiele 5. Klässler: Entzug der Belohnung für zuvor freiwilliges Spiel führt zu signifikanter Verkürzung der täglichen Spielzeit)
  • Wie bilden wir Selbstkenntnis aufgrund interpersoneller Beziehungen? Was ist soziale Anpassung? Selbstkenntnis durch Interaktion mit beudetsamen Bezugspartnern -Interaktion mit anderen und deren Reaktion liefern Erkenntnisse über das Selbst -persönlich bedeutsame Andere haben formenden Einfluss darauf, wer wir sind, und auf Gefühl für ein angemessenes Verhalten -Reaktionen von anderen werden selbst dann genutzt, wenn sie nicht anwesend sind, d.h. Menschen stellen sich vor, was die andere Person als Reaktion auf ein bestimmtes Verhalten sagen oder tun könnte -Menschen übernehmen häufig (unbewusst) auch Ansichten von Freunden und Partnern und werden sich allmählich ähnlicher - soziale Anpassung Soziale Anpassung erfolgt insbesondere dann, wenn zwei Menschen miteinader auskommen möchten
  • Grenze die persönliche von der sozialen Identität ab! Die Identität des Menschen bewegt sich auf einem Kontinuum, das von dem einen Extrem einer rein persönlichen identität (sozialer Vergleich auf individueller Ebene: Ich vs Du) bis zu einem anderen Extrem einer rein sozialen Identität (sozialer Vergleich auf Gruppenebene: Eigengruppe vs Fremdgruppe) reicht -beide Modi können kaum gleichzeitig wirken, einer ist stets dominierend -im Ich-Modus stehen die individuellen Persönlichkeitsmerkmale im Vordergrund ► Heterogenität -im Wir-Modus wird sowohl die Eigen- als auch die Fremdgruppe als relativ homogen angesehen ► Depersonalisierung gegenüber Eigengruppe, Diskriminierung gegenüber Fremdgruppe
  • Auf welchen Grundbegriffen beruht die Theorie der sozialen Identität (SIT) Soziale Kategorisierung = Einteilung von Binnengruppe und Fremdgruppe (wir und die anderen) Soziale Identität = Identität ist eine dynamische Konfiguration von Eigenschaften und Verhaltensmustern, die sich auf die Zugehörigkeitn zu einer Gruppe beziehen Positive Distinktheit = streben nach positiver sozialer Identität, positive Eigenarten der Binnengruppe werden betont (Wir sind besser als die anderen) Soziale Vergleiche = Kontrastierung der Binnen- und Fremdgruppe, Maximierung der Unterschiede Depersonalisation = gradueller Übergang vom individuellen Selbst zum abstrakten Gruppenmitglied. Das abstrakte Gruppenmitglied ist depersonalisiert, da seine persönlichen Eigenschaften ausgeblendet werden
  • Auf welchen drei Grundannahmen basiert die SIT? Nenne drei Strategien zur Beseitigung einer negativen sozialen Distinktheit! 1. Streben nach positiver Selbstsicht und positivem Selbstwert 2. Beidseitige Valenz der eigenen Gruppenmitgliedschaft: Mitgliedschaft (Wahrnehmung der sozialen Identität) in sozialer Gruppe kann in Abhängigkeit von Bewertung der Gruppenmitgliedschaft sowohl positiv als auch negativ behaftet sein 3. Bewertung der Eigengruppe erfolgt im Vergleich zu anderen Gruppen: -positive Differenz zwischen Eigen- und Fremdgruppe führt zu hohem eigenem Status und negative Differenz führt zu niedrigem Status Ausgehend von den Annahmen lassen sich drei verschiedene Möglichkeiten beschreiben, wie individuelle Personen im Rahmen von sozialaen Kategorien strategisch handeln können Individuelle Mobilität, Soziale Kretivität, Sozialer Wettbewerb
  • Erkläre die Strategien zur Beseitigung einer negativen sozialen Distinktheit (negative soziale Identität)! 1. Individuelle Mobilität: Versuche, in die Gruppe mit hohem Status zu gelangen 2. Soziale Kretivität: Wahl einer anderen Vergleichsgruppe /anderer Vergleichsdimension / anderer Gruppenidentität 3. Sozialer Wettbewerb: Differenzierung, Diskriminierung; Intergruppenkonflikt; Kollektive Handlung
  • Beschreibe die SCT! SCT = Selbstkategorisierungstheorie; erklärt, wie der Prozess der Kategorisierung der eigenen Person als Gruppenmitglied die soziale Identität beeinflusst und zu verschiedenen Formen des Gruppenverhaltens und des Intergruppenverhaltens führt -Wie werden Personen zu Gruppenmitgliedern? -Kategorisierung in Gruppen geschieht spontan und ist abhängig vom sozialen Kontext, wichtig ist die Zugänglichkeit zur sozialen Kategorie und das Gefühl zur Gruppe zu passen -bei salienter (auffälliger) sozialer identität und dem Zustand der Depersonalisierung kann es zur Selbststereotypisierung kommen (Übertragung von Annahmen, die man über die eigene Gruppe hat auf sich selbst) ► Depersonalisierung ist die Grundlage sämtlicher Gruppenphänomene, wie z.B. Konformität, Gruppenkohäsion -Selbstkategorisierungsprozesse bestimmen, wie sehr sich Personen unterschiedlicher Gruppen vertrauen, wie ähnlich sie sich gegenüber Personen der eigenen Gruppe und der Fremdgruppe sehen, wie sehr Gruppen miteinadner kooperieren oder in Konflikt stehen und wie nachhaltig Personen kollektive Ziele verfolgen
  • Drei Komponenten des Selbst Kognitive Komponente: Selbstkonzept, das Bild, das wir von uns haben Affektive Komponente: Selbstwert, wie wir das Selbstbild bewerten Konative Komponente: Selbstwirksamkeit, Selbstregulation und Selbstdarstellung
  • Erkläre Selbstwertgefühl und Selbstkonzept! Selbstwertgefühl (Affektive Bewertung des Selbst) = Die Gesamtbewertung, die wir auf einer Positiv-Negativ-Dimension in Bezug auf uns selbst vornehmen Selbstkonzepzt (Kognitive Repräsentation) = Die kognitive Repräsentation unserer Selbstkenntnis, die aus der Gesamtsumme aller Überzeugungen besteht, die wir über uns selbst haben. Sie gibt unserer eigenen Erfahrung - und dazu gehören auch die Beziehungen zu anderen Menschen - Kohärenz (Zusammenhang) und Bedeutung  ►Repräsentation durch: -Selbstschemata -Selbstreferenzeffekt -Atbeitsselbstkonzept -Tatsächliches Selbst, Ideales Selbst, Soll Selbst
  • Erkläre das Selbstkonzept! -komplexes Wisenssytem, in dem das Wissen über die eigene Person geordnet ist -Wissen enthält universelle Inhalte, in denen viele Menschen derselben Kultur übereinstimmen, z.B. das Wissen, ein Mensch oder Staatsbürger desselben Staates zu sein -das individualtypische charakteristische Wissen beihnaltet Informationen, z.B. über den eigenen Namen, aber auch über die eigene Intelligenz und die eigenen Persönlichkeitseigenschaften -das Selbstkonzept ist nicht identisch mit der Persönlichkeit, wird aber häufig genutzt um Persönlichkeit zu messen
  • Was ist das Arbeitsselbstkonzept? -in jeder Situation ist nur eine kleine Untermenge unmittelbar relevant und zur Steuerung unseres Verhaltens aktiviert (z.B. Leichtlebigkeit auf einer Party) -situativer Kontext kann bestimmte Merkmale aktivieren, die bei den meisten Menschen ähnlich sind (z.B. Wissbegierde in Bibliothek) -situativer Kontext kann dazu beitragen, dass distinkte Merkmale aktiviert werden (z.B. Körperselbstkonzept in einer Sauna)
  • Erkläre Selbstschemata und Selbstreferenzeffekt! Selbstschemata = menatele Strukturen, die dabei helfen vergangene Erfahrungen zu organisieren und neue selbstrelevante Informationen zu verarbeiten schemakongruente Informationen werden im Hinblick auf das Selbst schneller und mit größerer Sicherheit klassifiziert und besser erinnert schemainkongruente Informationen werden im Hinblick auf das Selbst eher zurückgewiesen ► Grund dafür ist der Selbstreferenzeffekt: Informationen, die mit dem Selbst zusammenhängen, werden gründlicher und tiefer verarbeitet und somit besser erinnert als andere Informationen
  • Was sind Selbstdiskrepanzen? Selbstdiskepanz = Unstimmigkeit, Gegensätzlichkeit, Widersprücklichkeit von Selbstkognitionen Selbst = Bild, das eine Person von sich hat Kognition = alle Prozesse und Strukturen, die mit dem Wahrnehmen und Erkennen zutun haben, können von Gefühlen beeinflusst werden und Gefühle beeinflussen -was Individuen über sich selbst, ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft denken -was sie über ihre eigene Persönlichkeit denken -ob sie Merkmale anderer Personen in sich selbst finden
  • Welche Selbstbilder gibt es nach Higgins? 1. actual/other: Eigenschaften, von denen Person denkt, dass andere sie ihr zuschreiben 2. actual/own: Eigenschaften, die eine Person sich selbst zuschreibt 3. ideal/other: Eigenschaften, von denen Person denkt, dass andere sie sich von ihr wünschen 4. ideal/own: Eigenschaften, die sich eine Person wünscht zu besitzen 5. ought/other: Eigenschaften, von denen Individuum glaubt, dass andere denken, dass es                                 diese besitzen sollte 6. ought/own: Eigenschaften, von denen Individuum glaubt, dass es sie besitzen sollte kongruente Selbstbilder = konfliktfrei
  • Welche Diskrepanzen zwischen den Selbstbildern gibt es nach Higgins und welche Emotionen werden empfunden? Worin unterscheidet sich Selbstbild 3 von Selbstbild 5? A actual/own ↯ ideal/other ► Scham, Verlegenheit, Niedergeschlagenheit B actual/own ↯ ideal/own ► Unzufriedenheit, Enttäuschung von sich selbst C actaul/own ↯ ought/other ► Angst vor Strafe/Bedrohung D actaul/own ↯ ought/own ► Schuldempfinden, moralische Wertlosigkeit Erfüllung von Selbstbild 3 ideal/other führt zu Lob und Anerkennung  Erfüllung von Selbstbild 5 ought/other wird erwartet, Nichterfüllung führt zu Bestrafung
  • Erkläre den regulatorischen Fokus und das hedonische Prinzip! Der regulatosche Fokus ist ein Selbstregulationsmodell -beschreibt die Selbststeuerung von Individuen (Aufmerksamkeit, Emotionen, Handlungen) hedonisches Prinzip: Grundlegende menschliche Motivation = Streben nach dem Angenehmen und Vermeiden des Unangenehmen Selbstdiskrepanzen rufen negative Gefühle hervor und sind deshalb unangenehm ► Meschen versuchen sie nach dem hedonischen Prinzip zu vermeiden Welche Strategien nutzen Individuen um erwünschte Situationen (Handlungsziele) zu erreichen und damit Selbstdiskrepanzen abzubauen?
  • Welche Fokusse ergeben sich aus den Selbstdiskrepanzen nach Higgins? actual/own ↯ ideal/other und actual own ↯ ideal/own -positives Erlebnis bei Erreichen der Selbstbilder 3 und 4 -Fehlen eines positiven Erlebnisses bei Nichterreichen » Streben nach positivem Erlebnis = positives Handlungsziel = Approach Goal ► Promotionsfokus actual/own ↯ ought/other und actual/own ↯ ought/own -Abwesenheit negativer Erlebnisse bei Erreichen der Selbstbilder 5 und 6 -Präsenz negativer Ereignisse bei Nichterreichen » Vermeiden negativer Elebnisse = Handlungsziel hat negativen Referenzrahmen = Avoidance Goal ► Präventionsfokus
  • Nenne typische Eigenschaften von Individuen mit Promotionsfokus und mit Präventionsfokus! Was ist der regulatorische Fit? Promotionsfokus: Orientierung: Wachstum/Selbstverwirklichung; Ziele: Idealziele; Zielerreichung: Gewinn; Zielverfehlung: Nicht-Gewinn; Strategie: Eifer; Sensitivität für: An-/Abwesenheit positiver Erlebnisse -sind eher emotional, spontan, offen für Veränderung, haben abstrakte Zukunftsplanung Präventionsfokus: Orientierung: Sicherheit; Ziele: Pflichtziele; Zielerreichung: Nicht Verlust (Beruhigung); Zielverfehlung: Verlust (Strafe); Strategie: Wachsamkeit/Vorsicht; Sensitivität für: An-/Abwesenheit negativer Erlebnisse -sind eher rational, wägen sorgfältig ab, eher nicht offen gegenüber Veränderungen, haben konkrete Zukunftspläne regulatorischer Fit = Personen zeigen erhöhte Motivation und gesteigerte Leistung, wenn sie einen Zustand der regulatorischen Passung erleben
  • Was sagen der Selbstwert und das Selbstwertgefühl aus? Unterscheide Trait-Selbstwertgefühl und State-Selbstwertgefühl! Selbstwert = affektive Komponente des Selbst Während das Selbstbild das Wissen einer Person über sich selbst umfasst (kognitive Komponente), umfasst der Selbstwert die subjektive Bewertung der eigenen Persönlichkeit Trait-Selbstwertgefühl: erfasst, welches Gefühl Menschen zu sich selbst den Großteil der Zeit über haben, hohes vs geringes Selbstwertgefühl -ist im Laufe des Lebens einigermaßen stabil State-Selbstwertgefühl: bezieht sich auf zeitweilige Selbstveränderungen aufgrund von temporären Erfahrungen wie Erolg/Misserfolg -bei einigen Menschen weniger stabil als bei anderen                                                               -fluktuiert stärker in Reaktion auf alltägliche Erlebnisse, instabiles Selbstwertgefühl ist mit geringem psychologischen Wohlbefinden verbunden
  • Beschreibe Selbsteinschätzungs- und Selbstaufwertungsmotiv! Selbsteinschätzungsmotiv: grundsätzlich streben Menschen danach ein genaues und objektives Verständnis des Selbst zu erlangen -in der Realität verhählt es sich jedoch meist anders: Selbstaufwertungsmotiv:  -Motivation, die Positivität unserer Selbstkonzeption zu erhöhen, geht oft über das hinaus, was objektiv gerechtfertigt ist -wird mithilfe einer Vielfalt unterschiedlicher Strategien erreicht (selbstwertdienliche Attribution, selbstaufwertende Ilusion usw)
  • Welche aufeinander aufbauenden Gründe gibt es für das Selbstaufwertungsmotiv? 1. Selbstaufwertende Illusion 2. Selbstaufwertende Informationsverarbeitung 3. Implizite Selbstaufwertung ► Selbstaufwertung als kognitiver Prozess
  • Beschreibe die selbstaufwertende Ilusion! -i.d.R. haben Menschen positive Ilusionen über das Selbst -im Vergleich zu objektiven Standards vergleichen wir uns positiver  -Neigung zur Überlegensheitsverzerrung, persönl. Zukunftserwartungen oder Liebesbeziehungen -weniger offensichtliche Form der Selbstaufwertung zeigt sich auch im Falschen-Konsensus-Effekt (Annahme, dass Meinung anderer unseren eigenen stärker ähneln, als es tatsächlich der Fall ist
  • Beschreibe die selbstaufwertende Informationsverarbeitung! -selbstaufwertende Überzeugungen werden auch dann aufrecht erhalten, wenn sie der Realität widersprechen, Grund: verzerrte Informationsverarbeitung zugunsten von Schlussfolgerungen, die positiv für das Selbst ausfallen -motiviertes Denken, d.h. Denkprozesse zugunsten eigener Erwartungen, Hoffnungen, Wünsche -Schlussfolgerungen erfolgen durch selektive Informationsauswahl -Illusion der Objektivität, bei der eine Handlung vor sich selbst begründet und gerechtfertigt wird
  • Beschreibe die implizite Selbstaufwertung! -Wir haben kaum Bewusstsein darüber, wie sehr Denken von Selbstaufwertungsmotiven beeinflusst ist, Gründe: Selbsttäuschung oder Motive die durch unbewusste affektive Prozesse vorangetrieben werden -Personen oder Gegenstände, die mit dem selbst assoziiert werden, werden oft positiver bewertet, z.B. Menschen die am gleichen Tag Geburtstag haben, Buchstaben des eigenen Namens ►impliziter Egoismus: nicht bewusste positive Bewertung von Objekten, die mit dem Selbst assoziert sind
  • Nenne 5 Strategien zur Selbstdarstellung (1)! Selbstanpreisung: voller Stolz über eigene Erfahrung sprechen, um kompetent zu wirken und Respekt zu erlangen Anbiederung: durch Einschmeicheln und Lob bei anderen mit höherem Status beliebt machen Mit gutem Beispiel voran gehen: Eindruk vermitteln, man sein hart arbeitend und engagiert, um bei anderen das gefühl hervorzurufen, sie seien weniger wert Einschüchterung: Eindruck hinterlassen, dass man gefährlich sei und Furcht auslösen um Hilfe flehen: so handeln, als wisse man weniger, damit einem andere helfen
  • Nenne 5 Strategien zur Selbstdarstellung (2)! Selbstbehinderung: eigene Leistung aktiv sabotieren wenn Misserfolg erwartet wird, um im Nachhinein eine Entschuldigung für diesen zu haben Sonnen im Glanz anderer: anstelle von Selbstlob, wird eine Bindung an erfolgreiche Menschen betont Selbstwertdienliche Attribution: Tendenz, Erfolge internal, Misserfolge external zu atribuieren Selbstbestätigung: bei Bedrohung eines Selbstaspektes, Betonung anderer positiver Selbstaspekte, damit Integrität des gesamten Selbst wieder hergestellt wird Abwärtsgerichtete soziale Vergleiche: Vergleich mit Menschen denen es schlechter geht oder die in einer bestimmten Vergleichsdimension unterlegen sind
  • Beschreibe den overconfidence bias! -Tendenz die Verlässlichkeit der eigenen Überzeugungen und Einschätzungen zu überschätzen und mit großem Selbstvertrauen auf falschen Aussagen zu beharren -Personen überschätzen systematisch ihre eigenen Kontrollmöglichkeiten. Sie neigen dazu, in verschiedenen Situationen mehr Kontrolle wahrzunehmen als sie tatsächlich besitzen ►Illusion der Unverwundbarkeit (auch in Bezug auf die Zukunft, Erleiden von Krankheiten, Unglücksfällen)
  • Beschreibe 3 Arten der Selbstüberschätzung! 1. Überschätzung der eigenen Leistung: Differenz zwischen erwarteter und tatsächlicher Wahrscheinlichkeit 2. Einschätzung der eigenen Leistung im Vergleich zu anderen: Personen schätzen sich systematisch als fähiger und kompetenter ein als den Durchschnittsmenschen 3. Überschätzung des eigenen Wissens: wir konzentrieren uns auf das was wir wissen, und vernachlässigen das, was wir nicht wissen
  • Beschreibe Selbstaufmerksamkeit und Selbstregulation! Selbstaufmerksamkeit = Ein psychologischer Zustand, in dem sich die eigene Aufmerksamkeit auf das Selbst richtet ► bewirkt Abgleich mit Normen für angemessenes Verhalten Selbstregulation = Der Prozess, bei dem das eigene Verhalten kontrolliert und gelenkt wird, um erwünschte Gedanken, Gefühle und Ziele zu erreichen.  -persönliche Kompetenz, die eine konsequente Zielverfolgung unterstützt, wenn sie durch konkurrierende Ziele oder andere Bedürfnisse gefährdet erscheint Selbstfokus/Selbstaufmerksamkeit bewirkt Selbstregulation