Gesundheitspsychologie (Fach) / Bewegung (Lektion)

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  • Metaanalyse von Sesso et al. 2000 physische Aktivität und koronare Herzerkrankungen Theoretischer Hintergrund •       1996: > 700.000 Todesfälle aufgrund der koronaren Herzerkrankung (CHD) in den USA 
 •       Studien zeigten, dass körperliche Aktivität das Risiko einer CHD reduzieren kann 
 •       > 60% der Amerikaner sind nicht regelmäßig sportlich aktiv 
 •       Quantität und Intensität der körperlichen Aktivität zur Vorbeugung einer CHD sind unklar Betrachtung früherer Ergebnisse bezüglich der Risikosenkung für CHD hinsichtlich Quantität, Art und Intensität der körperlichen Aktivität (1977) Untersuchung des Einflusses physischer Aktivität auf das CHD-Risiko im Beisein weiterer koronarer Risikofaktoren
  • Sesso et al. 2000 Ergebnisse Männer mit einer höheren Aktivität sind Jünger Konsumieren mehr Alkohol Rauchen seltener haben seltener Diabetes neigen seltener zu Bluthochdruck 
 Follow-up: •      Ab einem Aktivitätslevel von 4200 kJ/Woche (2000 kcal/Woche) (starke Aktivitäten) und mehr reduziert sich das Risiko um etwa 20% 
 Wird das Alter kontrolliert ergibt sich ein L-förmiger Zusammenhang zwischen der physischen Aktivität und dem Risiko an CHD zu erkranken, d.h. eine sehr hohe physische Aktivität kann das Risiko nicht zusätzlich reduzieren 

  • Harvard Alumni Studie •       „Mutter der Bewegungsstudien“ 
 •       N= ca.17000 Harvard 
Studenten 
 •       Befragung über Bewegung 
 •       Zusammenhang mit CHK und 
Mortalität 
   Mehrere Veröffentlichungen dazu von Pfaffenberger, Sesso und Lee mit unterschiedlichen Gruppeneinteilungen physischer Aktivität – eingeschränkte Gültigkeit, da Beobachtungsstudien, physische Aktivität nur zu einem Zeitpunkt erhoben
  • Was kann jeder einzelne zur Erhaltung seiner Gesundheit beitragen? ·      Gesundheit und Vitalität stärken ·      Störungen vorbeugen ·      Belastungen kompensieren
  • vier Säulen moderner betrieblicher Gesundheitsförderung Health Quality Management, Decker & Decker (2015)  •       Systemische Gesundheitsentwicklung 
 •       Persönliches Gesundheitsmanagement 
 •       Betriebliches Gesundheitsmanagement 
 •      Gesundheits- und Mentalberatung 

  • Vier Schritte der persönlichen Gesundheitsvorsorge:  ·     Achtsamkeit ·      Energie-Balance ·      Aktive persönliche Gesundheitsförderung ·      Gesundheits-orientierter Lebensstils   Sind sowohl am Arbeitsplatz als auch privat möglich
  • Fakten zu Bewegung in Unternehmen  ·      85% der Unternehmen halten Bewegung für nicht so wichtig ·      75% der Mitarbeiter sehen einen direkten Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und beruflichem Erfolg ·      71% würden vom Betrieb angebotene Fitnessmöglichkeiten nutzen -> Bisher geringe Umsetzung im Betrieb, deshalb körperliche Ertüchtigung in der Freizeit von Bedeutung  
  • Physiologische Auswirkungen sportlicher Aktivität (Schneider & Diehl, 2014)  •       Physische Ressourcen: Kraft, Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit 
 •       Verbesserung durch physiologische Veränderungen des Bewegungsapparates, des Energiestoffwechsels, des endokrinen Systems, des Herz-Kreislauf, Atem- und Nervensystems 
 •       Positive Beeinflussung der subjektiven Gesundheit 
 •       Langfristige protektive Wirkung 
 •       Positiver sich selbst verstärkender Kreislauf:
• Sportaktivität -> Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten ->
mehr Training möglich -> Erreichen höher gesteckter Ziele 

  • Psychische Auswirkungen sportlicher Aktivität (Schneider & Diehl, 2014) •  Positive Beeinflussung außersportlicher Alltagsaufgaben durch Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit (Sportaktivität -> kognitive Ressourcen -> Stärkung des Selbstbewusstseins) 
 •       Aufbau einer positiven Selbstwirksamkeit, positives Selbstwertgefühl 
und Zufriedenheit mit dem eigenen Körper, Veränderung des Körperkonzeptes 
 •       Größeres Volumen des Hippocampus: bessere Gedächtnis- und schnellere Entscheidungsprozesse 
(Lese- und Sprachfähigkeiten bei sportaktiven Schülern besser als bei nichtsportaktiven) 
 •       Beeinflussung emotionaler Ressourcen: Kinder lernen bei sportlichen Aktivitäten sowohl mit erfreulichen, als auch mit frustrierenden Ereignissen umzugehen 
 •       Anwenden von Emotionskontrolle und Copingstrategien
 •       Sportler: bessere Coping-, Optimismus-, Empathie- und Zufriedenheitswerte •       Motivationale Aspekte als Voraussetzung für freizeit- und leistungssportliche Aktivität 
 •       Individuelle Willensstärke (Volition): Beharrlichkeit, Disziplin, Risikobereitschaft und Geduld 

  • negative Auswirkungen von Sport auf psychische Ressourcen •       Stress, Burnout, Störungen des Körperbildes 
 •       Prävalenz von Anorexie und Bulimie unter jugendlichen Sportlerinnen deutlich höher 
als unter Nichtsportlerinnen 
 •       Bei männlichen Sportlern: zunehmend psychische Störungen wie Biggerexie (Muskeldysmorphie) und Sportsucht 

  • Soziale Auswirkungen sportlicher Aktivität (Schneider & Diehl, 2014) Forschungslage noch in den Anfängen 
 Soziale Ressourcen: soziale Integration und Unterstützung, Vermittlung von sozialen Normen und Werten verstanden 
-> Bewältigung von Anforderungen, in denen es um die Stellung und das Handeln in der Gruppe geht (z.B. Team erfolgreich trainieren, Wettkämpfe bestreiten etc.) 
 Sportler: weniger soziale Spannungen und dichtere soziale Netzwerke Sportvereine: Erfahrungen mit Gruppenzusammenhalt, Freundschaften, Unterstützung, Rollenübernahme und Umgang mit Werten, Normen und Regeln Deterrence-Hypothese
  • Deterrence-Hypothese: gemeinsamer Aufbau und Internalisierung eines Werte- und Normenkanons  
  • Negative Auswirkungen durch Misserfolg, unfaire Kritik, Diskrepanz zwischen Fähigkeiten und Anforderungen •       Förderung von Durchsetzungsstrategien: unkooperatives Verhalten und Egoismus 
 •       Schließungsphänomene: sozial ungleichverteilter Zugang zu Sportarten (monetäre Barrieren) oder Ausschluss aus der Gruppe (Mangel an Talent) 
   Athletic-Delinquent-Hypothese
  • Athletic-Delinquent-Hypothese: Kinder und Jugendliche lernen im Sport delinquentes Verhalten (z.B. absichtliches Foulen, Leugnen von Regelverstößen und Betrug bei Wettkämpfen)