Gesundheitspsychologie (Fach) / Risikogruppe Führungskräfte (Lektion)

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  • Unterscheiden sich Mitarbeiter und Führungskräfte in ihrem Gesundheitszustand und wieso? Badura und Rixgens (2011) Methode VP: Mitarbeiter und Führungskräfte von insgesamt 11 mittelständischen Unternehmen FB beinhaltete Items zu Arbeitsbedingungen, gesundheitlichem Wohlbefinden und anderen relevanten Themen zB: Zufriedenheit mit der persönlichen finanziellen Situation  ->  alle Gruppen unterscheiden sich sign.
  • Unterscheiden sich Mitarbeiter und Führungskräfte in ihrem Gesundheitszustand und wieso? Badura und Rixgens (2011): Ergebnisse Führungskräfte schätzen die abgefragten Arbeitsbedingungen durchgängig besser ein als die Mitarbeiter. 
 Drei Ausnahmen:
die Führungskräfte müssen mehr Überstunden leisten/ Haben eine höhere zeitliche Belastung
/ Haben eine schlechtere Work-Life-Balance 
 Unterschiede im Gesundheitszustand: Führungskräfte 
 haben ein höheres Selbstwertgefühl schätzen ihren Gesundheitszustand besser ein fühlen sich wohler
 haben seltener depressive Verstimmungen
 haben weniger psychosomatische Krankheitsbeschwerden rauchen weniger, trinken aber mehr Alkohol haben insgesamt weniger Fehlzeiten 

  • Badura und Rixgens (2011): Geschlechtsunterschiede Frauen schätzen Gesundheitszustand und Wohlbefinden schlechter ein
  • Zwei Typen von Vorgesetzten: Badura und Rixgens (2011):                   Führungskräfte, die einen sehr positiven Blick auf das Unternehmen haben und trotz zeitlicher Engpässe gesünder sind und eine bessere Work-Life-Balance aufweisen 
                   Führungskräfte, die einen kritischeren Blick auf die Arbeitsbedingungen haben und die durch Zeitdruck und hohe Arbeitsanforderungen belastet sind 
  
  • Die andere Seite der Medaille..(Pangert & Schüpbach, 2011) •       Auch in anderen Befragungen unterer und mittlerer Führungskräfte zeigten sich insbesondere geringe Fehlzeiten 
 •       Wird jedoch nach Präsentismus gefragt, zeigt sich ein anderes Bild 
Viele Führungskräfte gehen krank zur Arbeit bzw. kehren nach Krankheit zu früh zum Arbeitsplatz zurück 

  • SHAPE-Studie Methode VP: 500 Führungskräfte des mittleren/oberen Managements, ihre Lebenspartner und enge Freunde 500 Fragen zur beruflichen und persönlichen Situation aktuellem Gesundheitszustand 
 beruflichen/privaten Belastungen 
 Arbeits- und Lebensbedingungen 
 Persönlichkeitseigenschaften 
 Work-Life-Balance 
 gesundheitliche Schutzfaktoren (z.B. gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen) 
  
  • SHAPE-Studie Ergebnisse zur körperlichen Gesundheit: •       Männliche Manager haben tendenziell weniger körperliche Beschwerden (Erschöpfung, Magenbeschwerden, Gliederschmerzen, Herzbeschwerden) als männliche Allgemeinbevölkerung 
 •       Weibliche Managerinnen berichten über signifikant erhöhten körperlichen Beschwerdedruck im Vergleich zur weiblichen Allgemeinbevölkerung 
 für beide Geschlechter
 eine signifikant ausgeprägtere Erschöpfung (z.B. Mattigkeit, Schlafdefizit)
 signifikant weniger Herzbeschwerden (z.B. Atemnot, Schwindelgefühl, Herzklopfen)
  • SHAPE-Studie Ergebnisse zur psychischen Gesundheit: Bezogen auf chronischen Stress aufgrund hoher Anforderungen: Manager/-innen weisen in allen Skalen (Arbeitsüberlastung, soziale Überlastung, Erfolgsdruck) signifikant höheren Stress auf als die Allgemeinbevölkerung. 
 Bezogen auf chronischen Stress aufgrund eines Mangels an Bedürfnisbefriedigung: Männliche Manager weisen signifikant mehr Mangel an sozialer Anerkennung, aber weniger Arbeitsunzufriedenheit auf. 
 Andere Skalen (Arbeitsunzufriedenheit, Überforderung der Arbeit, Mangel an Anerkennung, soziale Spannungen, soziale Isolation) waren nicht signifikant unterschiedlich zur Allgemeinbevölkerung. 
 Weibliche Managerinnen erleben signifikant mehr Arbeitsunzufriedenheit, mehr Überforderung bei der Arbeit, mehr Mangel an Anerkennung, mehr soziale Spannungen. 

  • SHAPE-Studie Fazit •       Führungskräfte stellen durch die stresserzeugenden Arbeitsbedingungen potentiell eine Risikogruppe dar 
 •       Weibliche Führungskräfte sind gefährdeter als ihre männlichen Kollegen 
 •       innerhalb der Führungskräfte Unterschiede sowie Unterschiede zwischen den Geschlechtern 
 Man sollte nicht nur die Ressourcen der Mitarbeiter fokussieren, sondern auch die der Führungskräfte beachten, 
denn die Führungsqualität hat Einfluss auf die Mitarbeiter
  • Übung Megatrends bezeichnen umfassende strukturelle Veränderungen der modernen Arbeitswelt. Die Organisation Profachkräfte identifiziert hier 3 zentrale Aspekte: Arbeitsintensivierung Flexibilitätsanforderungen Kommunikationsverdichtung  
  • Übung Megatrends Arbeitsintensivierung ·      einerseits gesteigerte quantitative Arbeitsbelastung (Stunden/Woche)  andererseits allerdings auch höhere qualitative Anforderungen (z.B. durch Konkurrenzdruck, Lohndumping etc.).
  • Übung Megatrends Flexibilitätsanforderungen ·      Schichtarbeit, Bereitschaftsdienst und insbesondere flexible Arbeitszeitmodelle ·      Die Folge: Fehlende langfristige Planbarkeit der Erholungszeiten. 

  • Übung Megatrends Kommunikationsverdichtung Whatsapp, Facebook, permanente Erreichbarkeit: Arbeit mit nach Hause nehmen. 

  • Übung Um wieviel Proznet sind Fallzahlen von Burnout seit 2004 gestiegen? 1400 % Korrelationen zwischen: Erholungszeit und Gesundheitsbeschwerden -.47 Erholungszeit und Depression -.16 Erholungszeit und Lebenszufriedenheit .37