Gesundheitspsychologie (Fach) / Einführung (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 20 Karteikarten

Grundbegriffe usw.

Diese Lektion wurde von makem erstellt.

Lektion lernen

  • WHO Definition für Gesundheit 1946 „Ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen.“
  • Definition der Gesundheitsförderung der WHO 1986 (Ottawa-Charta) zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Um ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen, ist es notwendig, dass sowohl einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. verändern können.“
  • Ottawa-Charta Dokument, das am 21. November 1986 im kanadischen Ottawa zum Abschluss der Ersten Internationalen Konferenz zur Gesundheitsförderung von der (WHO) veröffentlicht wurde. Folgedokumente der Deklaration von Alma-Ata (1978) über Basisgesundheitsversorgung im Rahmen der „Gesundheit für alle“-Strategie der WHO. inhaltliches und methodisches Integrationsmodell: um unterschiedliche Strategien der Gesundheitsaufklärung, Gesundheitserziehung, Gesundheitsbildung, Gesundheitsberatung, Gesundheitsselbsthilfe sowie der Präventivmedizin anzuwenden und fortzuentwickeln gesundheitspolitisches Leitbild wird auch als Umorientierung von der Verhütung von Krankheiten zur Förderung von Gesundheit
  • Was sind Berufskrankheiten? sind nach § 9 Abs. 1 SGB VII diejenigen „Krankheiten, die die Bundesregierung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates als Berufskrankheit bezeichnet und die Versicherte infolge einer den Versicherungsschutz nach §§ 2, 3 oder 6 SGB VII begründenden Tätigkeit erleiden“. In die Liste werden nur Erkrankungen durch besondere gefährdende Einwirkungen aufgenommen, denen bestimmte Personengruppen durch ihre versicherte Tätigkeit in höherem Maße ausgesetzt sind Darüber hinaus ist nach § 9 Abs. 2 SGB VII eine nicht in der Liste aufgeführte Krankheit anzuerkennen und zu entschädigen, wenn nach neuen medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen die sonstigen Voraussetzungen des Abs. 1 erfüllt sind.
  • Welche Berufskrankheiten sind am häufigsten? 1. Hautkrankheiten -> stellen mit 29.573 Anzeigen den größten Anteil dar gegenüber dem Vorjahr um 5.281 Fälle bzw. um 21,42% gestiegen 2. Atemwegserkrankungen durch anorganische Stäube -> 12.445 Anzeigen gegenüber dem Vorjahr Zunahme um 322 Fälle bzw. um 2,66 % 3. Lärmschwerhörigkeit -> 11.874 Anzeigen 4. Erkrankungen auf Grund mechanischer Einwirkungen -> 11.653 Anzeigen Gegenüber dem Vorjahr Zunahme um 1.687 Fälle bzw. um 16,9 %
  • DGUV  – Deutsche gesetzliche Unfallversicherung: Darstellung von gesundheitsförderlichen Vorschriften, die von Mitgliedsbetrieben umgesetzt werden sollen Schlankes Vorschriften- und Regelwerk im Arbeitsschutz Vorschrift 2: Unfallverhütungsvorschrift (Konkretisierung des ASIG)
  • GDA= Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie Ziele der GDA-Periode 2013-2018 Verringerung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefährdungen und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Bereichs (GDA-MSE) Verbesserung der Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes (GDA-ORGA) Schutz und Stärkung der Gesundheit bei arbeitsbedingter psychischer Belastung (GDA-PSYCHE)
  • GDA-PSYCHE, Arbeitspakete: Information, Sensibilisierung und Motivation von Arbeitgebern und Beschäftigten Ansprache mit Hilfe adressatenspezifischen Materials durch alle Beteiligten Öffentlichkeitsarbeit ( z.B. Internetseite www.gda-psyche.de) Erstellung eines Handlungsleitfadens als Grundlage der Qualifizierung der Aufsichtspersonen Leitlinie „Beratung und Überwachung bei psychischer Belastung am Arbeitsplatz“ Qualifizierung der 6000 Aufsichtspersonen der Länder und Unfallversicherungsträger (Grundwissen und „Second Level Support“) Qualifizierung betrieblicher Adressatengruppen Unterstützung bei der Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
  • DIN EN ISO 10075: ergonomische Grundlagen und Gestaltungsmöglichkeiten bei psychischen Arbeitsbelastungen (Monotonie, Ermüdung, etc.)
  • Präventionsgesetz (2014): Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention
  • Die Rechtsgrundlagen für die Gesundheitsförderung in Deutschland setzen sich zusammen aus... Fünftes Sozialgesetzbuch (SGB V, Gesetzliche Krankenversicherung) Siebtes Sozialgesetzbuch (SGB VII, Gesetzliche Unfallversicherung) Neuntes Sozialgesetzbuch (SGB IX, Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen)§ 84: Prävention, Betriebliches Eingliederungsmanagement Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): Organisation des Arbeitsschutzes im Betrieb Arbeitssicherheitsgesetz (ASIG): Gesetz für Fachkräfte der Arbeitssicherheit (Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure, etc.) DIN EN ISO 10075 Präventionsgesetz (2014) DGUV GDA
  • GDA-PSYCHE, Kooperationspartner: Institutionen der Sozialpartner GKV-Spitzenverband BGF Institut der AOK Verband der Dt. Betriebs- und Werkärzte e.V. (VDBW) Fachverband Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit (FV PASIG) Verband Deutscher Sicherheitsingenieure (VDSI) Aktionsbündnis seelische Gesundheit Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) Kammern und Institute
  • Neue Präventionskampagne der GDA-PSYCHE und DGUV Kultur der Prävention 2017 bis....ca. 10 Jahre Slogan: Werden Sie ein komm mit mensch! Sechs Handlungsfelder: - FÜHRUNG - KOMMUNIKATION - BETEILIGUNG - FEHLERKULTUR - BETRIEBSKLIMA - SICHERHEIT & GESUNDHEIT
  • Gemeinsame Erklärung der Sozialpartner „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ (2013) Autoren: BMAS (Bundesministerium für Soziales und Arbeit), BDA (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände), DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) Ziel: Rahmenbedingungen der Arbeitswelt so zu gestalten und eigenverantwortliches und gesundheitsbewusstes Handeln zu fördern, dass die Menschen gesund, motiviert und qualifiziert bis zum Rentenalter arbeiten können.“ Auch Optimierung psychischer Belastungen ist Arbeitgeberaufgabe. Unterstützung durch Träger der gesetzlichen Unfallversicherung.
  • Präventionsgesetz ab wann gilt es? 17.12.2014: Bundeskabinett beschließt Entwurf für das Gesetz zur „Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention“ 18.6.2015 Bundestag beschließt das Präventionsgesetz 10.7.2016 Bundesrat billigt das Präventionsgesetz Es gilt ab 2016
  • Verbesserungen des Präventionsgesetzes Zusammenarbeit der Präventionsakteure (gesetzliche Kranken-, Renten- und Unfallversicherung, soziale Pflegeversicherung) Nationale Präventionskonferenz (Sozialversicherungsträger definieren gemeinsame Ziele und Vorgehen) Private Kranken- und Pflegeversicherung können bei finanzieller Beteiligung an der Präventionskonferenz mitwirken
  • Präventionsgesetz Kernziele „Krankheiten vermeiden bevor sie entstehen“ Förderung der Prävention im (klein- mittelständischen) Betrieb (Steigerung der Maßnahmen der GF) „Leistungen der Krankenkassen zur Prävention und Gesundheitsförderung sollen mehr als verdoppelt werden“ (3,09 € auf 7 €, jährlich 490 Mio. €) Weiterentwicklung der Früherkennungsuntersuchungen zu präventionsorientierten Gesundheitsuntersuchungen (individuelle Belastungen, Beratung) Erleichterungen für Versicherte mit besonderen beruflichen oder familiären Belastungen
  • Wie wird der aktuelle Krankenstand erhoben? über Gesundheitsreporte der Krankenkassen zb DAK, TKK bezieht sich immer auf Datenbasis aus Vorjahr Summe Arbeitsunfähigkeitstage prozentuale Zu/Abnahme Krankenstand AU-Fälle je Versicherungsjahr durchschnittliche Dauer Arbeitsunfähigkeitsfall Anteil einzelner Erkrankungen am Krankenstand
  • Relevante Erkrankungen (DAK Gesundheitsreport 2016 - Datenbasis 2015) Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (Anteil von 21,7% am Krankenstand, 325,9 AU-Tage) Erkrankungen des Atmungssystems (Anteil von 16,6% an AU-Tagen, 248,9 AU-Tage) Psychische Erkrankungen (Anteil von 16,2% an AU-Tagen) Verletzungen (Anteil von 11,7% an AU-Tagen) Krankheiten des Verdauungssystems (Anteil von 5,2 % am Krankenstand)
  • Definition Gesundheitspsychologie nach Renneberg und Hammelstein 2006 ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen im Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit Dabei stehen vor allem riskante und präventive Verhaltensweisen, pychische und soziale Einflussgrößen sowie deren Wecheslewirkungen auf körperliche Erkrankungen und Behinderungen im Mittelpunkt.