Schulpädagogik Examen (Fach) / Bereich A: Theorie des Unterrichts (Lektion)
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Theorie des Unterrichts Aktuelle didaktische Theorien Mediendidaktische und psychologische Konzepte Sach-, fach- und adressatenbezogene Planung von Unterricht
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- Unterricht, Definition I Terhart, 1994 Langorganisierte Abfolge von Lehr- und Lernsituationen, von ausgebildeten Lehrpersonen absichtlich geplant und initiiert.
- Unterricht, Definition II Heimann, 1976 Im Unterricht geht stets folgendes vor: a) Person hat bestimmte Absicht b) irgendeinen Gegenstand c) einer bestimmten Menschengruppe zu lehren d) in bestimmter Weise e) mit bestimmten Hilfsmitteln (Medien) f) in bestimmter Situation
- Definition Unterrichtskonzeption Kiper, 2006 Varianten von Unterricht
- 4 Unterrichtskonzeptionen Wiater, 2012 - Lehrergesteuerter Unterricht - Offener Unterricht - Lehrer-Schüler-gesteuerter Unterricht - Schülergesteuerter Unterricht
- Formen des Lehrergesteuerten Unterrichts - Frontalunterricht (Themenvorgabe, Lehrervortrag, Unterrichtsgespräch zwischen LK und SuS, Stillarbeit, Besprechung der Ergebnisse) - reformierter Frontalunterricht (Lehrerlenkung, aber schülerorientiert, z.B. Rollenspiel -> Grundkenntnisse)
- Definition Offener Unterricht Wiater, 2012 Lehrerzentriertheit aufgeben zugunsten eines Unterrichts, der vom Schüler hin, mit dem Schüler zusammen und auf den Schüler hin gestaltet ist. Öffnung in verschiedenen Dimensionen: Ort, Zeit, Inhalte, Methoden, Sozialform
- Vergleich direktiv unterrichtete SuS und SuS des Offenen Unterrichts Gruehn, 2000 Direktiv unterrichtete SuS deutlich besser. Helmke, 2012 Viel Strukturierung notwendig im Offenen Unterrichts, damit für alle SuS lernförderlich ist.
- Gründe für Offenen Unterricht - Bildungstheoretische Perspektive: Eigenverantwortlichkeit stärken, Mündigkeit entwickeln - Konstruktivistische Perspektive: Auseinandersetzung mit Inhalt (Bohl, 2013) - Kompetenztheoretische Perspektive: SuS zu Experten für eigenes Lernen machen (Scholzbacher, 2006)
- Definition Sozialformen Wiater, 2012 Organisationsformen der Lehrer-Schüler- und der Schüler-Schüler-Beziehungen beim Lernen
- Unterscheidung der Sozialformen Meyer, 2002 - Frontalunterricht - Gruppenunterricht - Partnerarbeit - Einzelarbeit
- Verlauf Angebot-Nutzungs-Modell (Helmke, 2012) Lehrperson --> Unterricht (Angebot) --> Wahrnehmung und Interpretation --> Lernaktivitäten (Nutzung) --> Wirkungen (Ertrag)
- Fragen nach dem "Guten Unterricht" Gut wofür? Für wen? Gemessen an welchen Startbedingungen? Aus wessen Perspektive? Für wann?
- Merkmale des "Guten Unterrichts" nach Helmke (2012) 1. Klassenführung 2. Klarheit und Strukturierung 3. Konsolidierung, Sicherung 4. Aktivierung 5. Motivierung 6. Lernförderliches Klima 7. Schülerorientierung 8. Kompetenzorientierung 9. Umgang mit Heterogenität 10. Angebotsvielfalt
- Merkmale des "Guten Unterrichts" nach Meyer (2004) 1. Klare Strukturierung 2. Hoher Anteil echter Lernzeit 3. Lernförderliches Klima 4. Inhaltliche Klarheit 5. Sinnstiftendes Kommunizieren 6. Methodenvielfalt 7. Individuelles Fördern 8. Intelligentes Üben 9. Transparente Leistungserwartungen 10. Vorbereitete Umgebung
- "Classroom Management" Kounin, 1976 - Withitness (Allgegenwärtigkeit) - Overlapping (Disziplinierungsprobleme schnell beseitigen) - Momentum (Unterbrechungen vermeiden) - Smoothness (keine sachlogischen Brüche) - Managing Transitions (Überleitungen durch akustische Signale, Gesten, Rituale) - Group Focus - Avoiding Mock Participation
- Definition Lernförderliches Unterrichtsklima (ISB Bayern) Positive Grundeinstellung gegebüber Lernen und Leisten sowie ein vertrauensvolles Klima zwischen Lehrkräften und SuS und zwischen SuS sind Grundlage für Lernbereitschaft und Lernvermögen.
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- Umgang mit Fehlern in Lernförderlichem Klima Weinert, 1997 Fehler als Lernchance Lernbarriere natürlicher Bestandteil des Lernens
- Arten der Motivierung Weinert, 1997 extrinsisch intrinsisch
- Definition Schülerorientierung Helmke, 2012 Lehrperson auch als Ansprechpartner in nichtfachlichen Fragen fürsorglich an Schülerperson interessiert gerecht fair
- 3 Elemente der Schülerorientierung Berücksichtigung der... Wiater, 2012 ...Personalität ...Entwicklungsstufe ...Individualität und Heterogenität
- Grundlegende Frage des Unterrichts bei Kompetenzorientierung Blum, 2008 Welche Vorstellungen, Fähigkeiten und Einstellungen sind entwickelt worden?
- Reaktionsmöglichkeiten auf Heterogenität Weinert, 1997 Ignorieren der Lern- und Leistungsunterschiede Anpassung der SuS an Unterricht Anpassung des Unterrichts an SuS Förderung der einzelnen SuS durch adaptive Gestaltung des Unterrichts
- 3 Lernermerkmale (Heterogenität) Helmke, 2012 Vorwissen Migrationshintergrund Entwicklungsstufe
- TIMSS Voller Name Was wird gemessen Seit wann, wie oft Trends in International Mathematics and Science Study mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenzen Seit 1995, alle vier Jahre
- Zentralen Ergebnisse der letzten TIMSS Studie 2015 Deutschland im unteren Bereich Schwächen in selbstständiger Anwendung, Übertragung Stärken in Routinenaufgaben Wenige gute SuS
- PISA Voller Name Was wird gemessen Seit wann, wie oft Program for International Student Assessment mathematische, naturwissenschaftliche und Lesekompetenzen seit 2000, alle drei Jahre
- Zentrale Ergebnisse der letzten PISA Studie 2015 Verbesserung der Lesekompetenz Leistungszuwachs wieder rückläufig leicht über OECD-Durchschnitt Kinder mit Migrationshintergrund ein Schuljahr hinter den anderen Kindern
- IGLU Voller Name Was wird gemessen Seit wann, wie oft Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung Lesevermögen seit 2001, alle 5 Jahre
- Zentrale Ergebnisse der letzten IGLU Studie 2016 Leistungsunterschied zwischen sozialen Schichten enorm Anteil der Leistungsstarken und Leistungsschwachen gestiegen fast jeder 5. Viertklässler kann nicht richtig lesen Kinder mit Migrationshintergrund ein Schuljahr hinter anderen Kindern
- Hattie (2009): Inhalte der Metaanalyse individuelle, schulische und außerschulische Faktoren, die empirisch nachweisbar für kognitiven Lernerfolg von SuS wirksam sind (in Rangfolge)
- Hattie (2009): Ergebnisse I Welche Faktoren haben den meisten Einfluss? individuelle Voraussetzungen der SuS größter Beitrag Lehrkräfte hoher Einfluss
- Hattie (2009): Ergebnisse II Relevante Schülermerkmale Selbstwirksamkeit Entwicklungsstand nach Piaget bisherige Leistungen vorgeburtliches Gewicht auf Lernprozess bezogene Merkmale (Konzentrationsfähigkeit, Durchhaltevermögen, Engagement) Motivation
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- Hattie (2009): Ergebnisse III Relevante Lehrervariablen Micro-Teaching Klarheit Schüler-Lehrer-Beziehung Professionelle Entwicklung Aspekt, SuS nicht zu etikettieren
- Hattie (2009): Ergebnisse IV Relevante Unterrichtsansätze, Methoden, Interventionen formative Leistungsbeurteilung reziprokes Lernen (Leseverständnis fördern) Feedback Übungen (intensiv vs. in bestimmten Abständen) metakognitive Strategien (Lernen lernen) sich selbst Fragen stellen/ sich selbst kontrollieren problemorientierter Unterricht individualisierte vs. kooperative Formen des Lernens
- Hattie (2009): Einflussfaktoren auf die Schulleistung 1. Lernzeitnutzung/ Klassenmanagement 2. Unterrichtsklarheit/ Verständlichkeit 3. Feedback/ Lernzielorientierte Überprüfung der Lernergebnisse 4. Lehrer-Schüler-Beziehungen/ unterstützendes Klassenklima 5. Metakognitive Strategien/ Lern- und Selbstregulationsstrategien
- Hattie (2009): Kritik an Metaanalyse Snook, 2009 methodischer Umgang unbekannt Qualität der Studien Anwendbarkeit im Unterrichtsalltag soziale und effektive Merkmale fehlen
- Definition Kommunikation Six, 2007 Prozess zwischen zwei oder mehr Beteiligten, in dem die Beteiligten durch Zeichen und Symbole direkt oder indirekt über Medien miteinander in Beziehung treten
- 4 Ebenen einer Nachricht von Thun, 2011 Sachinhalt Selbstoffenbarung Beziehungsebene Apell
- 3 Ebenen der Kommunikation, die eine LK im Klassenzimmer anwenden sollte Gudjons, 2006 Blickkontakt Körperstellung und Raumregie Gestik und Mimik
- Entstehungsgeschichte der wichtigsten Allgemeindidaktischen Modelle 1958 Bildungstheoretische Didaktik (Klafki) 1962 Berliner Modell (Heimann) 1980 Hamburger Modell (Schulz) 1985 Kritisch-Konstruktive Didaktik (Klafki) 1996 Konstruktivistische Didaktik (Reich)
- Bildungstheoretische Didaktik (Klafki, 1958): Idee Bildungstheoretische Didaktik soll als Werkzeug dienen, mit dem Unterrichtsinhalte ausgewählt werden, die besonders hohen Bildungsgehalt aufweisen
- Bildungstheoretische Didaktik (Klafki, 1958): Rolle der LK Inhalte auswählen SuS mit Grundproblemen konfrontieren zu selbstorganisiertem Lernen anregen
- Bildungstheoretische Didaktik (Klafki, 1958): Hauptfragestellung Ambivalenz zwischen materialen Bildungsvorstellung und formalen Bildungsvorstellung
- Bildungstheoretische Didaktik (Klafki, 1958): materiale Bildungsvorstellung Bezugspunkt Gebildet ist, wer ... Bezugspunkt: Objekt Bildungstheoretischer Objektivismus: Gebildet ist, wer sich möglichst viel Wissen angeeignet hat Bildungstheorie des Klassischen: Gebildet ist, wer sich die klassischen Inhalte eines Faches angeeignet hat Wissenskanon/ Erlebniskanon aneignen
- Bildungstheoretische Didaktik (Klafki, 1958): formale Bildungsvorstellung Bezugspunkt Gebildet ist, wer ... Bezugspunkt: Subjekt Theorie der funktionalen Bildung: Gebildet ist, wer seine inneren Kräfte entfaltet Theorie der methodischen Bildung: Gebildet ist, wer das Lernen des Lernens gelernt hat und instrumentelle Fähigkeiten beherrscht sich selbst entfalten/ denken lernen
- Bildungstheoretische Didaktik (Klafki, 1958): was ist Bildung? kategoriale Bildung
- Bildungstheoretische Didaktik (Klafki, 1958): Was ist die kategoriale Bildung? Dialektische Verknüpfung von materialer und formaler Bildung
- Bildungstheoretische Didaktik (Klafki, 1958): Doppelsinn der kategorialen Bildung Die Wirklichkeit hat sich dem Menschen kategorial erschlossen Der Mensch wurde damit selbst (dank der kategorialen Einsicht, Erfahrung, Erlebnisse) für die Wirklichkeit erschlossen
- Bildungstheoretische Didaktik (Klafki, 1958): drei Prinzipien für Auswahl der Bildungsinhalte das Elementare das Fundamentale das Exemplarische
- Bildungstheoretische Didaktik (Klafki, 1958): didaktische Analyse Gegenwartsbedeutung Zukunftsbedeutung Struktur des Inhalts Exemplarische Bedeutung Zugänglichkeit
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