Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Fach) / Erstes Semester (Lektion)

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Kapitel 1-11

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  • Phrenologie Schädellehre von Franz Josef Gall -> Form des Kopfes sollte Charakter und Talente vorhersagen 
  • Charles Darwin 1809-1882  indiviudelle Differenzen als evolutionäre Anpassungsliestung Weitergabe adaptiver Merkmale 
  • Gregor Mendel individuelle Differenzen als Konsequenz der zufälligen Kombination von Erbanlagen 
  • Francis Galton individualität des Fingerabdrucks erste Entwicklung ovn Tests zur Erfassung individueller Unterschiede von Sinnesleistungen
  • Binet und Simon - Historie erster Intelligenztests für Schulkinder zur Identifikation von Förderbedarf 
  • Begründer der Persönlichkeitspsycholgie William Stern; erstes Lehrbuch zur differentiellen Psychologie (1900, 1911, 1921) 
  • Forderung an empirische Persönlichkeitstheorien Explizitheit - einheitliche Begriffsnutzung Prüfbarkeit - empirisch prüfbar sein  emprische Verankerung - theoretische Konstrukte müssen operationalisiert werden  Anwendbarkeit - anwendbarkeit auf alltägliche Probleme der Verhaltensvorhersage Widerspruchsfreiheit - keinen Widerspruch in sich  Vollständigkeit - möglichst alle bekannten Phänomene sollte erklärbar sein  Sparsamkeit - komplexe Gegenstandsbereiche auf grundlegende Beschreibungsdimensionen zurückführen  Produktivität - soll zu neuen Fragestellungen anregen 
  • Unterschied allgemeine und differentielle Psychologie allgemeine: sucht nach allgemeingültigen Vorhersagen für alle Individuen  differentielle: sucht nach den Unterschieden in den Parametern der allgemeinen Psychologie, sucht nach Unterschieden zwischen Individuen und Gruppen 
  • interindividuelle Unterschiede in der Müller-Lyer Täuschung man nimmt die gleich langen Striche als unterschiedlich lang war  --> die Zulus in Afrika unterliegn der Täuschung aber nicht (wahrscheinlich, weil sie nicht in rechteckiger Architekturumgebung aufgewachsen sind) 
  • differentielle vs. Persönlichkeitspsychologie differentielle: interindividuelle Unterschiede in Verhaltensdispositioinen --> verschiedene Personen zu einem Zeitpunkt  persönlichkeits: intraindividuelle Unterschiede in Verhaltensdispositionen  --> eine Person zu unterschiedlichen Zeitpunkten 
  • nomothetische vs. idiographische Pp nomothetisch:  Suche nach Beschreibungssystemen die alle Individuen erfassen/ kategorisieren. Erklären von interindividuellen Unterschienen. Sucht nach allgemeingültigen Regeln und Gesetzen. idiographisch: Suche nach indivuduumsspezifischen Beschreibungssystemen. Betrachtung unverwechselbarer Eigenheiten einzelner Personen. Suche nach dem Einmaligen und Unverwechselbaren. 
  • merkmalsbezogenen vs. personenbezogene Variationsforschung 1) merkmalsbezogene Variationsforschung:  - in welchem Merkmal gibt es systematische indivuduelle Unterschiede a) Variationsforschung: betrachtung eines Merkmals bei mehreren Personen  b) Korrelationsforschung: betrachtung mehrerer(z.B. 2) Merkmale bei mehreren Personen  2) personenbezogene Variationsforschung:  - es werden Klassen oder Typen von Personen gesucht die sich ähnlich sind  a) Psychographie: betrachtung einer Person in mehreren Merkmalen  b) Komparationsforschung: betrachtung mehreren Personen (z.B. 2) in mehreren Merkmalen 
  • Hans Jürgen Eysenck - Verfechter des nomothetischen Ansatzes  - Extraversion, Neurotizismus und Psychotizismus als nomothetische Beschreibungsdimensionen  - vier klassische Temperamentstypen als Funktion der Eigenschaftsdimensionen Neurotizismus (instabil/ stabil) und Extraversion (extravertiert, introvertiert)  a) Choleriker: extravertiert und instabil, b) Sanguiniker: extravertiert und stabil, c) Melancholiker: instabil und introvertiert, d) Phlegmatiker: introvertiert und stabil 
  • Was ist ein Paradigma? bestimmtes Menschenbild bestimmte Auffassung vom Forschungsgegenstand ein Bündel von theoretischen Leitsätzen, Fragestellungen und Methoden 
  • Domain-forschung vs. quasi-Paradigmen 1) domain-forschung: Typ-A-Paradigmen: eine einzige fixierte Fragestellung, die aus verschiedenen Blickwinkeln (Paradigmen) beantwortet wird  2) quasi-Paradigmen: Typ-B-Paradigmen: ein Antwortschema, dass sich auf verschiedene Fragestellungen anwenden lässt 
  • Psychodynamisches Paradigma - von Sigmund Freud  - besteht aus: allgemeiner Theorie der Persönlichekit (des Seelenlebens) und der Psyhotherapeutischen Technik 
  • Psychodynamisches Paradigma - wesentliche Aspekte der Theorie 1) dynamische Aspekte: Trieblehre (Libido, Destrudo)  2) strukturellen Aspekte Es, Ich, Über-Ich 3) genetische Aspekte: psychosexuelle Entwicklungsphase (Genese nicht Genetik)  4) therapeutische Aspekte: Psychoanalyse als Heilmethode 
  • Grundannahmen Psychoanalyse - das ganze Seelenleben ... ist das Verarbeitung und Umwandeln von psychischer Energie  --> Betrachtung des Menschen als Energiesystem
  • Seelenleben Wahrnehmen, Erinnern, Träumen, Denken, Fühlen 
  • Psychodynamisches Paradigma: die Energie entstammt... den angeborenen Trieben die auf Befriedigugen drängen 1) Libido/ Eros --> Sexualtrieb  2) Destrudo/ Thanos --> Aggressions-/ Todestrieb 
  • Psychodynamisches Paradigma: Lustprinzip Triebe drängen auf Befriedigung an Triebobjekten, da die Triebreduktion als lustvoll erlebt wird 
  • Psychodynamisches Paradigma: zufälliges Verhalten... existiert nicht. Das Verhalten ist determiniert durch die Triebe. Die Verhaltensursachen sind jedoch meist unbewusst 
  • Psychodynamisches Paradigma: Ausleben der Triebe... meist nicht konfliktlos möglich. Das Ich vermittelt und die Triebe auf andere Triebobjekte umgelenkt werden (Dampfkesselmodell, Auslassventil)  --> bei Konflikten kommt es zu Abwehrmechanismen 
  • Strukturmodell des psychodynamischen Paradigmas: 1) 1) Es: Chaos - vollständig unbewusst - bildet die Brücke zwischen phyischer und psychischer Energie - gekennzeichnet durch das Lustprinzip (sexuelle und aggressive Instinkte) - roh, animalisch, unmittelbar, impulsiv, hemmungsols - Spannungsreduktion durch das Lustprinzip - ist ein reservoir sich ständig regenerierender Energie 
  • Strukturmodell des psychodynamischen Paradigmas: 2) 2) Ich - überwiegend bewusst  - Rationalitätsprinzip - vermittelt zwischen Impulsen des Es und der Umwelt  - rational, logisch  - Sitz des Intellekts 
  • Strukturmodell des psychodynamischen Paradigmas: 3) 3) Über-Ich - nicht angeboren sondern erworben  - Mortalitätsprinzip - in allen 3 topographischen Ebenen  - kontrolliert Handlungen des Ich  - moralisch  - kontrolliert Ich stellvertretend für die Eltern  - internalisierung von gesellschaftlichen Wertmaßstäben, Tabus und Idealen  => Ich-Ideal (Stolz, Einhaltung von Idealen)  => Gewissen (Schuld + Scham beim Übertreten von Grenzen= 
  • Wie behauptet sich das Ich gegenüber dem Es? Indem es Herrschaft über die Triebansprüche gewinnt und entscheidet ob diese zur Befriedigung zugelassen werden sollen, ob sie zu einem günstigeren Zeitpunkt verschoben werden oder komplett unterdrückt werden sollen. 
  • topographisches Modell: 1. bewusstes: aktuelle Empfindungen und Erfahrungen, sind durch Außenreize determiniert, stehen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, sind verbalisierbar --> Gedanken, Wahrnehmungen 2. vorbewusstes: nicht aktuelle im Aufmerksamkeitspegel aber jederzeit abrufbar (Freud'sche Versprecher, es liegt mir auf der Zunge)  --> Erinnerungen, Gefühle, Wissen 3. unbewusstes: nicht zugänglich, rational und bewusst nicht verfügbar, nicht verbalisierbar. Nicht gebunden an Fakten oder Logik. Äußert sich verschlüsselt in Träumen, Symptomen, Phantasien und Fehlhandlungen  --> Ängste, Wut, Ärger, Vermeidung, Vertrauen, Werte 
  • "Dynamik der Persönlichkeit" wenn das Ich durch zu viele nicht bewältigbare Reize überflutet wird entsteht Angst 1) Realangst: zu viele Reize von der Außenwelt  2) neurotische Angst: zu viele Triebimpulse vom Ich  3) moralische Angst: zu viele Ansprüche vom Über-Ich  --> die Angst wird abgewehrt durch Abwehrmechanismen
  • Abwehrmechanismen: 1-9 1) Verdrängung:  2) Regression:  3) Sublimierung 4) Projektion 5) Introjektion 6) Verleugnung 7) Rationalisierung 8) Reaktionsbildung  9) Kompensation 
  • Verdrängung Verdrängung ins Unbewusste  - Angst vor Bestrafung, Triebansprüchen oder unangenehmen Erfahrungen 
  • Projektion Projektion auf Andere - Triebimpulse (uneingestandene erotische und aggressive Wünsche) 
  • Reaktionsbildung Verkehrung ins Gegenteil/ genau entgegengesetzt handlen  - Triebimpulse, Angst vor einer Aggressivität oder Rivalitätsgefühlen
  • Verleugnung - umdeuten, lügen, umschreiben in akzeptables Verhalten  --> Angst vor Entdeckung der eigenen erotische/ aggressiven Absichten 
  • Kompensation Verhüllung einer Schwäche durch Überbetonung eines gewünschten Charakterzugs, Frustration auf einem Gebiet wird ausgewogen durch übermäßige Befriedigung auf einem Anderen  --> Angst vor eigener Schwäche 
  • Sublimierung Akzeptable Ersatzhandlungen (z.B. Musik, Kunst, Arbeiten) - Triebimpulse abwehren, Angst vor dem Eingeständnis unakzeptabler Gefühle und Wünsche 
  • Regression Rückzug auf frühkindliche Bewältigungsformen - wehrt Traume und Angst vor dem Ausbruch eigener Emotionen ab 
  • Introjektion Einverleibung äußerer Werte in Ich-Struktur, so werden sie nicht mehr als Drohung von Außen erlebt  --> wehrt Angst vor Bedrohung von außen ab 
  • psychosexuelles Modell der Persönlichkeitsentwicklung: Phase 1 Orale Phase:  - 1. Lebensjahr - Bindung an Mutterbrust, Triebbefriedigung durch Mundzone (saugen, Schleimhäute, beißen und kauen)  - Saugakt ähnelt dem Sexualakt und dient der Befriedigung (nach heutigem Stand ist aber der zuwendende Kontakt der Mutter entscheidend (Gaumenspalte)  - versagen der Brust oder Abstillen als traumatisches Ereignis 
  • psychosexuelles Modell der Persönlichkeitsentwicklung: Phase 2 - Anale Phase (2. und 3. Lebensjahr)  - sexueller Lustgewinn durch Zurückhalten oder Ausscheiden von Kot  - Reinlichkeitserziehung im Vordergrund  - extreme im Umgang mit Reinlichkeitserzeihgung führen zu einer Fixierung 
  • psychosexuelles Modell der Persönlichkeitsentwicklung: Phase 3 Phallische Phase (4.-5 Lebenjahr)  - Penis/ Scheide als bevorzugte erogene Zone - Ödipuskonflikt bei Jungen/ Elektrakonflikt bei Mädchen (will mit dem gegenteiligen Elterngeschlecht verkehren) - dann Bedrohung durch das gleiche Elterngeschlecht, Verdrängung der sexuellen Begierde und Introjektion der Werte des Aggressors 
  • psychosexuelles Modell der Persönlichkeitsentwicklung: Phase 4 Latenzphase - 6.-13. Lebenjahr Kind passt sich Eltern an und findet gegenteiliges Geschlecht uninteressant 
  • psychosexuelles Modell der Persönlichkeitsentwicklung: Phase 5 genitale Phase (ab 14. Lebensjahr)  - Entwicklung der Heterosexualität
  • Fixierung frühkindlicher Triebimpulse und ihre Konsequenzen 1. Phase oraler Charakter: (eher depressiv)  - abhängig, passiv, fordernd, neidisch, nie gebend, selbstbezogen, sicherheitsbezogen, bissig, still - äußert sich in übermäßigem Essen, Trinken und Rauchen 
  • Fixierung frühkindlicher Triebimpulse und ihre Konsequenzen 2. Phase analer Charakter --> eher zwanghaft  - zwanghaft ordentlich, trotzig, geizig, eigensinnig, sparsam 
  • Fixierung frühkindlicher Triebimpulse und ihre Konsequenzen Phase 3 - phallischer Charakter (eher hysterisch)  - bei nicht überwinden des Ödipuskonflikts - übertriebenes Erfolgsstreben, Rücksichtslosigkeit, kämpferisch 
  • Persönlichkeitstheorie der Psychoanalyse - Gene bestimmen die Stärke des ES - zu repressive oder permissive Erziehung führt zu unterschiedlichen Ich und Überich Stärken  - individualtypische Fixierungen als Resultat von Verwöhnung bzw. Versagung von Triebbedürfnissen in oraler, analer oder phallischer Phase  - individuealtypische Präferenzen für Abwehrmechanismen  - Persönlichkeitsstruktur und Charakter mit Ende der phallischen Ohase festgelegt 
  • Freuds Erklärung für Zwangsneurosen - Zwange werden in Zusammenhang mit frühkindlicher Sexualität gesehen - Waschzwang als Bearbeitung der Analthematik 
  • Methoden der Psychoanalyse - Hypnose, freie Assoziaiton und Traumdeutung als Zugang zum Unterbewusstsein  - Introspektion und Verbalisierung der Patienten  - Beobachtung und Deutung des Analytikers => Interpretation von Widerstand: Patient verweigert sich als Zeichen für Durchbruch (ist etwas positives) 
  • Projektive Testverfahren  ursprünglich nciht im Rahmen der Psychoanalyse ermittelt - wollen Maskierung, Verzerrung und Verfälschung der Selbstauskunft überwinden  Projektion: Verlegung von Eigenschaften oder Motiven die das eigene Ich bedrohen und an der eigenen Person nicht wahrgenommen werden wollen  Testidee: Projektion durch mehrdeutige Reize provozieren