Psychoanalyse (Fach) / BM 6 Individuum und Entwicklung (Lektion)
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Adoleszenz
Diese Lektion wurde von FlorianMiehe erstellt.
- Charakteristika „heutiger Jugend“ in westlichen Kulturen Erstreckung der Zeit des Ausprobierens/Experimentierens weit in das dritte Lebensjahrzehnt (moratorium), bei gleichzeitig steigendem (erwachsenengleichen) ErwartungsdruckPluralisierung der Lebenswelten führt zu hoher sozialer Komplexität [divergierende Anforderungen und Normen hinsichtlich Verhalten, Kommunikation, sozialer Codes]Auflösung traditioneller, orientierender Zusammenhänge und sinnstiftender Momente in der Subjektgenese [Werte, Generationenverhältnis, Folgen für Identifizierung-Idealbildung-Abgrenzung]hoher Individualisierungsdruck bei gleichzeitigen Globalisierungserscheinungen
- in welche 7 cluster wurden heutige jugendliche in der SINUS studie eingeteilt? 1. konservativ-bürgerliche (familien udn heimatorientiert)2. sozialökologische (nachhaltigkeits und gemeinwohlorienteirt)3. expeditive (erfolgs und lifestyle orientiert)4. adaptiv-pragmatische (leistungs und familienorientiert)5. experimentalistische hedonisten (spaß und szeneorientiert)6. materialistische hedonisten (ausgeprägte konsumwünsche)7. prekäre (schwierige startvoraussetzungen, durchbeißermentalität)
- Psychoanalytische Modelle und Theorien können sehr detailliert Auskunft geben über...? Art, Qualität und Verlauf von kindlicher bzw. jugendlicher Entwicklung –einschließlich ihrer ‚normalen’ Krisenmögliche Störungen des Sozialisations-bzw. Entwicklungsverlaufs –inklusive der symptomatischen Folgen von gestörter Entwicklung (z.B. Verhaltensauffälligkeiten, Lernstörungen, etc.)besondere Belastungen und deren (mögliche) Folgen für den Entwicklungslauf (z.B. Folgen von Missbrauch, Scheidung, etc.)
- nenne die 4 grundannahmen der psychoanalyse - annahme eines ubiquitären (allgegenwärtigen) dynamischen unbewussten - annahme unbewusster psychischer strukturen- annahme biographischer lebenszusammenhänge- annahme ubiquitärer übertragungs und gegenübertragungsprozesse- Annahme des Wiederholugszwangs
- nenne die drei wichtigsten Stationen auf dem Weg zu einer psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie 1. Charcot und die Theorie des posthypnotischen Befehls2. Breuer/Freud und die kathartische Theorie3. Freuds erste Ansätze einer Konflikttheorie
- wichtigste protagonisten der frühen Psychoanalyse? Sigmund Freud, J.M. Charcot, Josef Breuer, Anna O.
- beschreibe das (erste) topographische Modell Sigmund Freuds (aus "Traumdeutung") - das bewusstsein bildet die spitze des eisbergs- das vorbewusstsein nimmt im modell einen etwa doppelt so großen anteil ein wie das Bewusstsein (inhalte potenziell bewusstseinfähig)- und übernimmt die funktion des "Torhüters", d.h. es schützt das Bewusstsein vor den drängenden, unbewussten Anteilen, die, wie beim Eisberg, unter der Oberfläche liegen. (nimmt im Modell mehr raum ein als bw und vbw zusammen)
- welche funktion erfüllt der witz nach freud? „Er [der Witz; Anm.] ermöglicht die Befriedigung eines Triebes (eines lüsternen undfeindseligen) gegen ein im Weg stehendes Hindernis, er umgeht dieses Hindernis und schöpftsomit Lust aus einer durch das Hindernis unzugänglich gewordenen Lustquelle“ (Freud 1905,83)
- beschreibe freuds strukturmodell der psyche Über-Ich --> Ich <-- Es Über-Ich:- Moralische Instanz, Forderungen an das Ich, Gebote/ Verbote- Wert & Normvorstellungen der Umwelt, Eltern usw. wirken auf das Über-Ich Ich:- folgt Realitätprinzip, übt kontrolle aus- bildet den kritischen Verstand, sorgt für Triebverzicht udn aufschub- reagiert auf und interagiert mit die Umwelt Es:- folgt dem Lustpronzip- empfängt Reize- trägt Bedürfnisse ans Ich heran (Libido, Destrudo)
- nach welchem prinzip sah freud alles psychische organisisert? lust-unlus-prinzip (vs. realitätspinzip)
- welche 3 funktionen übernimmt die menschliche psyche aus psychoanalytischer sicht? 1. regulatorische funktionen2. primäres ziel: zustand subjektiver sicherheit3. "scanning function" = Bereits unbewusst werden psychische Inhalte beständig hinsichtlich ihrer Bedrohlichkeit eingeschätzt. Gegebenenfalls werden – weitestgehend unbewusst –bestimmte psychische Aktivitäten (z.B. Abwehrmechanismen) eingeleitet, um bedrohliches Erleben zu lindern oder zu verhindern.
- erkläre: 1. Annahme eines ubiquitären dynamischen Unbewussten Menschen sehen sich beständig –in jeder Phase ihrer Entwicklung –mit Erlebnisinhalten konfrontiert, die sie in bewusster Weise nicht wahrnehmen möchten. Menschen versuchen daher stets, sich in unbewusster Weise vor dem bewussten Gewahrwerden dieser Erlebnisinhalte zu schützen, da sie bereits unbewusst befürchten, dass ein bewusstes Gewahrwerden dieser Erlebnisinhalte mit dem Verspüren von äußerst unangenehmen Gefühlen verbunden wäre.
- was ist mit dynamisch gemeint? verweist auf das Wirken innerpsychischer bzw. innerseelischer Kräfte [Stichwort: psychodynamisch]
- erkläre: Annahme 2: Die Annahme unbewusster psychischer Strukturen „Mensch bilden bestimmte Tendenzen des Erlebens von Selbst und Welt (vergleich Schemata) sowie bestimmte Tendenzen, auf dieses Erleben in spezifischer Weise mit weiteren Aktivitäten (z.B. mit Abwehraktivitäten) zu antworten, aus.“„Diese Tendenzen sind den einzelnen Menschen über weite Strecken nicht bewusst. Sie sind über die Zeit hinweg nur schwer bzw. nur sehr langsam veränderbar.“
- welcher Struktur sind die abwerhaktivität zuzuordnen? Abwehr ist eine Funktion/Leistung des ICH
- in welchem werk wurden die abwehrmechanismen erstmalig kategorisiert? Freud, Anna (1936): „Das Ich und die Abwehrmechanismen “
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- nenne drei abwehrmechanismen niedrigen Strukturniveaus/ unreife abwehr - (psychotische) projektion/ projektive identifikation- spaltung- leugnung
- nenne 8 abwehrmechanismen mittleren strukturniveaus Entwertung/IdealisierungRegressionReaktionsbildungVerschiebungUngeschehenmachenIntrojektionKonversion
- nenne 4 "reife" abwehrmechanismen/ höheren strukturniveaus IntellektualisierungVerdrängungRationalisierungSublimierung
- was sind die zwei ziele der Abwehrprozesse? - Bedrohliche psychische Inhalte sollen aus dem Bereich der bewussten Wahrnehmung ferngehalten werden- Eine Form von Entlastung/Ersatzbefriedigung soll herbeigeführt werden
- abwehr ist nicht per se pathologisch, kann aber negative folgen für die persönlichkeitsentwicklung haben und zwar... 1. energiefresser2. abwehrspirale (teufelskreis?)
- welche drei formen/kategorien von abwehr unterscheidet mentzos? - intrapsychische Abwehrmechanismen (betreffen primär die eigene Personen)- interpersonelle Abwehrmechanismen (zwei Menschen ergänzen sich in ihrer Abwehr, spielen zusammen und benötigen sich gegenseitig für ihre psychische Regulation)- institutionelle Abwehrmechanismen (z.B. Initiationsriten oder Statuspassagen/Prüfungen als institutionalisierte Abwehr von Neid gegenüber der jüngeren Generation)
- Exkurs zur institutionalisierten Abwehr: Das Konzept der „Primäraufgabe“ und seine Relevanz für Führung und Leitung in Organisationen -> was ist das konzept der primäraufgabe, was ergibt sich daraus und wie ist das problem zu bewältigen? - jede institution hat eine übergeordnete primäraufgabe, z.b. im Krankenhaus menschen heilen- daraus ergibt sich das primäre risiko, z.b. menschen nicht heilen zu können/ zu scheitern- fehler zu machen und dadurch patienten u verlieren sind demnach aufgabenbezogen ängste- containment der führungskräfte und psychosoziale abwehr (am Beispiel eines Kranken-hauses: Verdrängung/Verleugnung des Risikos und Entwicklung von Allmachtsphantasien, Verzerrung/Dehumanisierung der Aufgabe, Projektion, Spaltung, …) sind die Grundlage der bewältigung und organisationsentwicklung
- erkläre: Annahme 3: Die Annahme biographischer Lebenszusammenhänge „Menschen verfolgen beständig die Tendenz, in bewusster und vor allem auch unbewusster Weise einzelnen Lebenssituationen so zu begegnen, dass das bewusste Gewahrhaben von äußerst unangenehmen Erlebniszuständen möglichst gering gehalten wird. Die bewussten und unbewussten Erfahrungen, die Menschen dabei machen, fließen wiederum in die Art und Weise ein, in der künftige Situationen erlebt werden und in der diesen Situationen mit weiteren Aktivitäten begegnet wird. In diesem Sinn geben auch einmal ausgebildete psychische Strukturen die Basis für die weitere Ausbildung von psychischen Strukturen ab.“ -> persönlichkeitsentwicklung ist abhängig von:1. den Erfahrungen, die Menschen im Lauf ihrer Entwicklung machen, und2. der Art und Weise, wie sie diese Erfahrungen verarbeiten.
- durch welche 3 aspekte ist der menschliche entwicklungsprozess charakterisisert? (grundannahme 3) Menschliche Entwicklung ist:1.in einem hohen Maß erfahrungsabhängig,2.von Menschen durch Verarbeitungsprozesse selbst aktiv mit hervorgebracht; 3.und verläuft daher nicht linear oder monokausal.
- erkläre: Annahme 4: Die Annahme ubiquitärer Übertragungs-und Gegenübertragungsprozesse Menschen reaktiveren in aktuellen sozialen Situationen beständig –in weitestgehend unbewusster Weise –Gefühle, Wünsche, Befürchtungen und (Rollen-)Erwartungen, die aus früheren Objektbeziehungen stammen.-> Prozesse der Übertragung bieten in sozialen Situationen einerseits wichtige emotionale Orientierungsfunktion, können aber andererseits auch zu „emotionalen Verwechslungen“ und „Wahrnehmungs-verzerrungen“ mit problematischen Folgen führen.
- was bedeutet übertragung? Übertragung = psychischer Prozess, im Zuge dessen Menschen frühere –oftmals unbewusste –Gefühle, Wünsche, Befürchtungen und (Rollen-)Erwartungen auf aktuelle soziale Situationen übertragen und reaktivieren.In der Regel stammen die in Übertragungsprozessen aktivierten Gefühle, Wünsche und Beziehungserwartungen aus der (frühen) Kindheit bzw. wurden im Rahmen der ersten Objektbeziehungen ausgebildet.
- Unter dem Aspekt des Wiederholungszwanges stellt Übertragung ein intrapsychisches Geschehen dar und ist im Wesentlichen von zwei –weitgehend unbewussten –Motiven, Funktionen bzw. Hoffnungen getragen, nämlich... 1. Wunscherfüllung als Abwehrbewegung gegen Wiederholung der Traumatisierung/ Enttäuschung („Was ich bei einem wichtigen Menschen immer vermisst habe, finde ich bei dir.“ Meist zu Beginn pädagogischer Beziehungen. Gefahr der Kränkung und Enttäuschung.)2. Entlastung durch Rollentausch („Was mir angetan wurde, sollst jetzt du erleben … und mir zeigen, wie man damit umgehen/fertig werden kann.“)
- nenne die 3 aufeinander aufbauenden stufen des verstehens nach lorenzer 1. logisches verstehen2. psychologischen verstehen3. szenisches verstehen
- warum sollten sich pädagogen mit übertragungs & gegenübertragungsprozessen auseinandersetzen? (3) 1. ermöglicht höheres Maß an emotionaler Distanz. Dies kann die Chance eröffnen, bloße „Neuauflagen“ früherer Beziehungen zu vermeiden und pädagogische Beziehungen förderlicher zu gestalten.2, Über die Sensibilisierung für eigene Übertragungsneigungen können sich PädagogInnen davor schützen, in der Ausübung ihrer pädagogischen Arbeit unreflektiert eigenen unbewussten Neigungen zu folgen.3. Die Reflexion eigener Gegenübertragungsgefühle kann PädagogInnen differenzierte Zugänge zu den unbewussten Anteilen pädagogischer Beziehungen eröffnen. Über ein derart vertieftes Verstehen lassen sich wiederum pädagogische Prozesse adäquater gestalten.
- definiere Trieb 1. Grenzbegriff zwischen somatischem und psychischem2. "Der Charakter des drängenden ist eine allgemeine Eigenschaft der Triebe“3. letzte Ursache jeglicher psychischen Aktivität4. Zum Unterschied von „Reiz“ meint der Triebbegriff im Freud‘schen Sinn eine „psychische Repräsentanz einer kontinuierlich fließenden, innersomatischen Reizquelle“5. theoretisches Konstrukt, daher nicht beobachtbar oder messbar6. nicht direkt bewusstseinsfähig7. können aber aus verschiedenen psychischen Erscheinungen bzw. „Abkömmlingen“ (Wünsche, Bedürfnisse) erschlossen werden
- was ist die triebquelle? - Erregungsvorgang in einem Organ der –mehr oder weniger –als unangenehmer Spannungszustanderlebt wird.-> Die „Befriedigung muss vorher erlebt worden sein, um ein Bedürfnis nach einer Wiederholung zurückzulassen.“ (Freud 1905, 84)
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- was sind partialtriebe und was sollte mit ihnen passieren, wenn ein Kind die pubertät erreicht? - trieb-fragmente, doe freud mit verschiedenen organischen quellen in zusammenhang brachte (oraler, analer partaltrieb, schautrieb, bemächtigungstrieb usw.)- Die infantile Sexualität ist durch ein freies unorganisiertes Zusammenspiel der Partialtriebe bestimmt, wobei in bestimmten Entwicklungsphasen bestimmte Partialtriebe im Vordergrund stehen (infantile Sexualität=polymorph-pervers).- mit erreichen der pubertät sollten sich die verschiedenen partialtribe dem primat der genitalität unterordnen = Sexualtrieb-> Die partielle Objektliebe und die adäquate Befriedigung der Partialtriebe stellt eine notwendige Vorstufe der reifen Objektliebe dar
- wann ist im psychoanalytischen Sinn eine Partnerbeziehung "normal" wenn sich im Einvernehmen genug Platz für die Befriedigung der Partialtriebe findet, aber das Primat der genital orgastischen Befriedigung auf Dauer nicht verlassen wird
- was ist eine perversion? Von Perversionenspricht man i. S. Freuds insofern dann, wenn entweder das Sexualobjekt unangemessen ist (Pädophilie, Sodomie, Fetischismus), oder wenn Befriedigung ausschließlich auf dem Weg von Partialtrieben erreicht werden kann (Voyeurismus, Exhibitionismus, Sado-Masochismus, etc.).
- was ist das ziel jeden triebes, wie und kann es erreicht werden? - Das Ziel eines Triebes ist unveränderlich und besteht immer in der Aufhebung des Spannungszustandesan der Triebquelle.- Der Weg, wie dies erreicht werden kann ist aber vielgestaltig und austauschbar.- Das Ziel kann am eigenen Körper erreicht werden (autoerotisch) oder aber über ein äußeres Objekt.- Beim Kind besteht das Sexualziel in der befriedigenden Reizung der erogenen Zonen (in verschiedenen Entwicklungsphasen stehen bestimmte Phasen im Zentrum). Weil nicht die Reizung der Genitalzone im Vordergrund steht, wird die kindliche Sexualität auch häufig als „polymorph-pervers“ bezeichnet.
- was ist das trieb/ sexualobjekt? - Das Sexualobjekt„ist das Variabelste am Trieb, nicht ursprünglich mit ihm verknüpft, sondern ihm nur untergeordnet. Es ist nicht notwendig ein fremder Gegenstand, sondern ebenso wohl ein Teil des eigenen Körpers. Es kann im Laufe der Lebensschicksale beliebig oft gewechselt werden.“ (Freud 1915)- Das Sexualobjekt wird im Dienste der Befriedigung gewählt und ist austauschbar (->psychischer Hermaphroditismus, Theorien zur Entstehung der Homosexualität)
- nenne die vier treibschicksale freuds - verkehrung ins gegenteil (voyeurismus-exhibitionismus)- wendung gegen die eigene person (masochismus)- sublimierung - verdrängung
- zusammenfassung "Triebe" in Freuds Worten? „Man kann am Trieb Quelle, Objekt und Ziel unterscheiden. Die Quelle ist ein Erregungszustand im Körperlichen, das Ziel die Aufhebung dieser Erregung, auf dem Wege von der Quelle zum Ziel wird der Trieb psychisch wirksam.“ (Freud 1915, 214)
- was ist der unterschied zwischen pubertät udn adoleszenz nach Blos? - Pubertät: „ein Werk der Natur“ [biologische Ebene der hormonellen und körperlichen Veränderungen]- Adoleszenz: „ein Werk des Menschen“ [Ebene der psycho-sozialen Integration der biologischen Veränderungsprozesse] --> „Die Adoleszenz stellt die Phase der menschlichen Entwicklung dar, in der Jugendliche vor der Aufgabe stehen, die psychische und sexuelle Reifung psychisch zu verarbeiten und die körperlichen Veränderungen seelisch zu integrieren.“
- nenne die 6 stufen der psychosexuellen Entwicklung Freud (1905): Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie- Orale Phase (1. Lebenshalbjahr)- Anale Phase (2.-3. Lebensjahr)- Phallische Phase (3.-5. Lebensjahr)- Latenz (ca. vom 5. bis zum 10. Lebensjahr)- Genitalprimat und Adoleszenz- Erwachsenenalter
- orale phase/ kannibalische phase: zentrum des lustempfindens? beziehungsmodus? konflikt? - akt des saugens (stillen) ist zentrum des lustempfindens = begegnung von mutter und kind- beziehungsmodus = einverleibung (introjektion/identifikation)- konflikt zwischen einverleibungswünschen und destruktionsängsten- phase des primären narzissmus/ allmachtsphantasien- OralitätAusdruck von vitaler Funktion der Bemächtigung [Exploration]- Zusammenhang von oralem Autoerotismus und beginnender autonomie [„halluzinatorischeWunscherfüllung“]
- zur analen phase - Reinigungshandlungen nehmen viel Zeit und Raum in der Eltern-Kind-Beziehung ein- Erste Erfahrung und Einübung von Kontrolle [Differenz von Aktivität und Passivität]- Sauberkeitserziehung [Anpassung an Forderungen vs. Selbstbestimmung]- Macht des „Nein“ bzw. des eigenen Willens [Trotzphase]- Fäzes als „erster Besitz“ [Zusammenhang zw. Kot und Geld]- „Analsadismus“ [Fäkalsprache, Maledictamit Analbezug]- Zusammenhang zwischen Scham, Angst und Analität[„Sphinktermoral“]
- wann tritt die kastrationsangst bzw. die infantil genitale phase auf? Phallische bzw. infantil genitale Phase
- in welcher psychosexuelle phase tritt der ödipuskomplex auf? und was ist der positive/ negative ödipuskomplex? phallische bzw. infantil genitale Phase-> Ödipale Situation und Ödipuskomplex als zentrale Aspekte der phallischen Phase und als Organisatoren der weiteren EntwicklungUnterscheidung- positiver Ödipuskomplex:libidinöse Wünsche konzentrieren sich auf den gegengeschlechtlichen Elternteil- negativer Ödipuskomplex:libidinöse Wünsche konzentrieren sich auf den gleichgeschlechtlichen Elternteil
- was passiert in der phallischen phase? (5) - erstmals wahl eine liebesobjekts- rivalität zum gleichgeschlechtlichen elternteil (ödipuskonflikt)- bildung des über-ich- bildung einer geschlechtsidentität- Ohnmacht, Konflikt und Ambivalenz
- was bedeutet szenisches verstehen? 1. Logisches Verstehen des sachlichen Gehalts von Kommunikation und Interaktion (Verstehen des Gesprochenen),2. Psychologisches Verstehen des emotionalen Beziehungsgehalts (Verstehen des Sprechers),3. Szenisches Verstehen derjenigen Muster einer Szene, welche die Lebensäußerungen mitorganisieren (Verstehen der Situation),(4.Tiefenhermeneutisches Verstehen der in Szenen verborgenen Wünsche und Abwehrvorgänge.) Szenisches Verstehen bedeutet das Verstehen von Interaktionsprozessen, es soll entschlüsselt werden, wie der Analysand den Analytiker in seine Szene einbindet. Der Analytiker steht dabei also nicht in Distanz zu der Szene, sondern muss sich auf das Spiel des Patienten einlassen. Der Patient bringt in die Szene verdrängte Erlebnisse ein. (übertragung + gegenübertragung) Er agiert durch einen Wiederholungszwang ständig mit dem gleichen Muster, verändert die ursprüngliche Szene in seiner Vergangenheit jedoch. Aufgabe des Analytikers ist es nun, die ursprüngliche Szene bewusst zu machen und zu rekonstruieren.[3] -> „Der Analytiker steht nicht in beschaulicher Distanz zum Patienten, um sich – wie aus einer Theaterloge – dessen Drama anzusehen. Er muss sich aufs Spiel mit dem Patienten einlassen, und das heißt, er muss selbst die Bühne betreten. Er nimmt real am Spiel teil.“
- erkläre konkordante und komplementäre gegenübertragung Racker behauptet, bei der Gegen-übertragung handle es sich um die unbewußte ldentifirzierung es Therapeu-ten mit jeweils einem der beiden Aspekte des Ichs des Patienten: also entweder um eine komplementäre ldentifizierung, das heißt mit demjenigen aspekt des lch, der mit dem Objekt identifiziert ist, oder um eine kon-kordante, das heißt eine Identifizierung mit der Selbst-Komponente der inneren Objektbeziehungen des Patienten. Diese Unterscheidung ist deshalb so wichtig, weil die Identifizierung mit dem mißhandelten Kind - wie jeder identihzierungsprozeß - wahrscheinlich wechselt: manchmal macht sie sich am Selbst-Anteil des mißhandelten Kindes und manchmal am internalisierten Objekt fest. Die internalisierte, zu einem Teil des Ichs gewordene Objekt-repräsentanz ist nicht notwendig ein realitätsgetreues Abbild des äußeren objekts, vielmehr die Vorstellung desselben, so wie der Internalisierende es wahrnimmt oder wie er es gerne sehen und spüren würde.Der Therapeut seinerseits identifiziert sich mit dem Selbst-Anteil des mißhandelten Kindes(konkordante Gegenübertragung) und erflillt sich damit gleichzeitig seine eigene >goldene Phantasie<, deren Objekt - der Nutznießer dieser Erfüllung- in diesem Fall das mißhandelte Kind ist, mit dem er sich identifiziert
- beschreibe die spaltung Als Spaltung bezeichnet man einen psychischen Abwehrmechanismus, der in einer Reaktivierung eines frühkindlichen psychischen Zustands besteht, in dem das Individuum noch keine Integration der positiven und negativen Aspekte des eigenen Selbst und der es umgebenden Objekte entwickelt hat. Die Spaltungsabwehr sorgt in spezifischen Belastungs- oder Konfliktsituationen dafür, dass unerträgliche Vorstellungen vom Selbst oder von den Objekten auseinandergehalten werden, mit dem Ergebnis, dass das Selbst bzw. die Objekte als entweder „nur gut“ oder „nur böse“ wahrgenommen werden. Anstatt beispielsweise ablehnende Gefühle einer eigentlich geliebten Person gegenüber zu empfinden (was z. B. aufgrund eines nicht überwundenen frühkindlichen Traumas eine spezifische Belastung darstellen könnte), wird das Bild dieser Person in einen „guten“ und in einen „bösen“ Anteil gespalten. Diese Spaltung schützt den „guten“ Objektanteil vor den eigenen Aggressionen, die im nächsten Moment dem „bösen“ Objektanteil gegenüber gefahrlos und exzessiv ausgelebt oder ihm zumindest projektiv zugeschrieben werden können. Außerdem schützt die Spaltungsabwehr die positiven Selbstaspekte vor überwältigenden negativen Vorstellungen vom Selbst, bis diese an anderer Stelle in ungeschönter Weise, in Form von Selbstzweifeln und Selbsthass bis hin zu selbstverletzendem Verhalten, zum Ausdruck kommen. Die Spaltung ist also ein ungünstiger Kompromiss, in dem das Ich gezwungen ist, fortwährend zwischen den Polen von zwei affektiven Zuständen hin und her zu schwingen, ohne dass es deren unterschiedliche Färbungen gleichzeitig wahrnehmen könnte. Dieser Mechanismus wird oftmals durch andere unreife Abwehrmechanismen, wie die Verleugnung, die Projektion, die Entwertung und Idealisierung oder die Projektive Identifikation, unterstützt. Bei Personen, deren bevorzugter Abwehrmechanismus die Spaltung ist, wechseln die Gefühlszustände dementsprechend auffällig abrupt ab. Eben noch geliebte Objekte werden nun plötzlich gehasst, Traurigkeit schlägt spontan in Freude um, Vertrauen wird scheinbar unvermittelt von Misstrauen abgelöst und heftige Ängste zerstören gerade gefasste Zuversicht. All dies ist begründet auf der Unfähigkeit, die Ambivalenz von Gefühlen zu ertragen.
- warum sind europaweit weniger als 5% der Betreuungspersonen männlich? 1 geringer sozialer Status und geringe Bezahlung2 päd. Berufe gelten als unmännlichViele Männer im (elementar-)pädagogischen Bereich sind tatsächlich „weiblich identifiziert“ (Aigner) oder gezwungen ihre Männlichkeit in weiblichemUmfeld forciert zu wahren.„Forschungsergebnisse zeigen, dass Männer [in der pädagogischen Arbeit mit Kindern; Anm. MW] als Rollen-Modelle zwei Anforderungen ausbalancierenmüssen: Einerseits doch als ‚typischer‘ Mann gesehen zu werden und andererseits mit sorgenden Tätigkeiten einen gewissen Widerspruch zu gängigenRollenstereotypien herauszufordern. Es ist anzunehmen, dass diese Balance in der pädagogischen Arbeit mit Kindern vielen Männern nicht leicht fällt bzw.auch schon ein Hindernis darstellen kann, diesen Beruf überhaupt ins Auge zu fassen.“ (Koch 2009, 1)3 Pädophilie-GeneralverdachtRestriktionen bei Körperkontakt, Pflegehandlungen, Männer figurieren als potentielle Gefahr. „Women’s laps are places of love. Men’s are places ofdanger.“ (ebd., 4)4 Männer als Störer der „weiblichen Ordnung“Männer werden in pädagogischen Berufen oft vordergründig gefordert und willkommen geheißen, in der pädagogischen „Frauenkultur“ aber oft alsStörenfriede oder Unruhestifter wahrgenommen. Befunde: Männer sind – bei aller Heterogenität und Varianz in ihren Männlichkeitsentwürfen – z.B. inKitas chaosresistenter, wilder, körperbetonter. Buben suchen vor allem exklusiven Kontakt zu ihnen und zeigen sich motorischer und extrovertierter. AuchMädchen – wenn auch schwächer ausgeprägt – sind extrovertierter in Gegenwart von männl. Pädagogen (Aigner). Männer sind insgesamt „keineKatastrophe und kein Allheilmittel“ (Brandes), vielmehr zählt die Qualität der pädagogischen Beziehung.
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