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  • Konstruktionsregel 4.3 In einem Kontrollflussdiagramm sind Ereignistypen und Prozesstypen stets strengalternierend zu modellieren.
  • Konstruktionsregel 4.4 In einem Kontrollflussdiagramm sind genau ein Startereignistyp und mindestens einEndereignistyp zu modellieren. Alle modellierten Endereignistypen müssen sich logisch gegenseitig ausschließen, da sonst ein Terminieren der Prozessausführung nichtgarantiert ist.
  • Konstruktionsregel 4.5 Eine Kontrollstruktur Nebenläufigkeit wird stets mit einem und nur mit einem concurrency split eingeleitet.
  • Konstruktionsregel 4.6 Jeder nebenläufige Pfad umfasst mindestens einen Prozesstyp.
  • Konstruktionsregel 4.7 Jeder nebenläufige Pfad startet mit dem Ereignistyp, der dem concurrency splitvorausgeht.
  • Konstruktionsregel 4.8 Die dem Symbol für einen concurrency split folgenden Kanten sind rechtwinklig (nichtgerade oder gebogen).
  • Konstruktionsregel 4.9 In einem nebenläufigen Pfad darf kein Endereignistyp auftreten.
  • Konstruktionsregel 4.10 Eine Nebenläufigkeit muss durch einen synchroniser synchronisiert werden. Dabeidürfen u. a. keine Widersprüche auftreten, die bspw. zu einer Verklemmung (engl.»deadlock«) führen.
  • Konstruktionsregel 4.11 Auf einen synchroniser folgt ein (und nur ein) Prozesstyp.
  • Konstruktionsregel 4.12 Für die Modellierung nebenläufiger Pfade bestehen keine Einschränkungen hinsichtlichder verwendbaren Sprachkonzepte. Sie können weitere Nebenläufigkeiten, Verzweigungen, Sequenzen usw. aufweisen.
  • Konstruktionsregel 4.13 Alle Ereignistypen (ausgenommen Endereignistypen) müssen eine ausgehende Kontrollflusskante aufweisen.
  • Konstruktionsregel 4.14 Eine Verzweigung beginnt immer nach einem Prozesstyp, da durch Ereignistypen keineEntscheidungen repräsentiert werden können (M. a. W.: Ereignistypen besitzen keineEntscheidungssemantik).
  • Konstruktionsregel 4.15 Mindestens einer der alternativen, sich gegenseitig ausschließenden Pfade nach einerVerzweigung muss (mindestens) einen Prozesstyp aufweisen.
  • Konstruktionsregel 4.16 Sollte der Kontrollfluss in einem Kontrollflussdiagramm mehr Fläche einnehmen alsauf einer Diagrammfläche in der Breite zur Verfügung steht, ist eine neue »Zeile« zubeginnen, die mit dem darüber stehenden Kontrollfluss durch einen »Zeilenumbruch«(eine entsprechende Kante von rechts außen nach links innen) verbunden wird. Die somodellierten »Zeilen« werden von links oben nach rechts unten auf einer Diagrammflächeangeordnet.
  • Konstruktionsregel 4.17 Verzweigungen werden nicht mit rechtwinkligen Kanten und einem synchroniser,sondern mit geraden, ggf. abgewinkelten Kanten zusammengeführt (ein Beispiel mitabgewinkelten Kanten zeigt das Diagramm zu Konstruktionsregel 4.15).
  • Merksatz Ebenso wie für die Datenmodellierung gilt für die Geschäftsprozessmodellierung,dass neben einer sorgfältigen Textanalyse der natürlichsprachlichen Beschreibungdie Einbettung der Textinterpretation in das (Alltags- und) Fachwissen in Bezug aufdie Diskurswelt erforderlich ist, um zu zweckangemessenen Modellen zu gelangen.In diesem Beispiel zählen dazu u. a. das Wissen um die Rolle und Bedeutung derInformationsobjekte in der Diskurswelt (u. a. welchen Zweck eine Auftragsbestätigungerfüllt).
  • Reflektierende Frage(n) S. 138 Welche Aussagen der natürlichsprachlichen Beschreibung finden sich nicht im oben gezeigten Geschäftsprozessmodell? Warum nicht? Wie könnten sie ergänzt werden? Welche Sprachkonzepte fehlen, um diese Sachverhalte modellieren zu können? An welchen Stellen geht das Geschäftsprozessmodell über die natürlichsprachlicheBeschreibung hinaus? Was »gewinnen« wir durch das Geschäftsprozessmodell im Vergleich zur natürlichsprachlichen Beschreibung? Welche (Organisations-)Analysen sind auf derGrundlage des Modells möglich? Welche nicht? Welche Vagheiten der natürlichen Sprache sind Ihnen aufgefallen? Welche Interpretationsspielräume bedingen welche Modellierungsentscheidungen?
  • Übungsaufgabe 4.4 Wiederholung der natürlichsprachlichen Beschreibung der Sachverhalte, auf deren Grundlage ein Geschäftsprozessmodell mit der Modellierungssprache MEMO OrgML erstellt werden soll, das für weitere Aufgaben der Organisationsanalyse geeignet ist. • Auftraggeber für eine Bücherbeschaffung ist ein Wissenschaftler bzw. Dozent; be arbeitet und durchgeführt wird die Beschaffung von einem Bibliotheksmitarbeiter. • Die Bibliotheksmitarbeiter sind nur von 8 Uhr bis 15 Uhr verfügbar. Von 12 Uhr bis 13 Uhr sind alle Bibliotheksmitarbeiter zu Tisch. • Das Softwaresystem »Bibliothekum« unterstützt Bibliotheksmitarbeiter bei der Prüfung eines Antrags auf Buchbeschaffung. • Ein Beschaffungsantrag wird erst im Softwaresystem erfasst, wenn alle Anga ben vollständig vorliegen. Fehlen Angaben, die zur Beschaffung eines Buches notwendig sind, werden diese von einem Bibliotheksmitarbeiter per E-Mail nachgefordert. • Sind alle Angaben zum Antrag vollständig, wird der Titel bei einem der autorisier ten Lieferanten angefragt. Dazu wird zunächst der am besten geeignete Lieferant für das Werk ermittelt. • Falls das Buch nicht lieferbar ist, wird ein Suchauftrag über das webbasierte Portal »BookSearch« an ein Buchantiquariat übermittelt und der Prozess endet. Andern falls wird der Auftraggeber per E-Mail durch die Bibliotheksleitung benachrichtigt, während der Bibliotheksmitarbeiter das Buch im System »Bibliothekum« erfasst. Danach endet der Prozess. Auftraggeber für eine Bücherbeschaffung ist ein Wissenschaftler bzw. Dozent Diese Aussage ist für ein Geschäftsprozessmodell mit der Zwecksetzung, den Prozess derBuchbeschaffung aus Perspektive der Universitätsbibliothek zu modellieren, irrelevant.Aus Perspektive der Bibliothek beginnt der Prozess der Buchbeschaffung mit demEingang eines Antrags auf Beschaffung eines Buches. . . . bearbeitet und durchgeführt wird die Beschaffung von einemBibliotheksmitarbeiter Diese Aussage liefert eine relevante Angabe zu einer zuständigen Organisationseinheit. Die Bibliotheksmitarbeiter sind nur von 8 Uhr bis 15 Uhr verfügbar. Von 12 Uhr bis 13 Uhr sind alle Bibliotheksmitarbeiter zu Tisch. Diese Aussagen sind irrelevant. Das Softwaresystem »Bibliothekum« unterstützt Bibliotheksmitarbeiter bei derPrüfung eines Antrags auf Buchbeschaffung. Diese Aussage beschreibt eine Aktivität »Prüfung eines Antrags« und führt damitzu einem Kandidaten für einen Prozesstyp, z. B. »Antrag prüfen«. Die Prüfkriteriensind (noch) nicht benannt. Zudem benennt diese Aussage ein »Softwaresystem«, waszur differenzierten Modellierung des Prozesstyps als computerunterstützter Prozesstypführt. Ein Beschaffungsantrag wird erst im Softwaresystem erfasst, wenn alle Angabenvollständig vorliegen. Diese Aussage beschreibt eine Aktivität »Beschaffungsantrag wird . . . erfasst« und führtdamit zu einem Kandidaten für einen Prozesstyp, z. B. »Antrag erfassen«. Diese Aussagepräzisiert zudem die Prüfkriterien (»vollständig«, d. h. Prüfung auf Vollständigkeit) undnennt die Bedingung einer Verzweigung »wenn alle Angaben . . . «. Fehlen Angaben, die zur Beschaffung eines Buches notwendig sind, werden diesevon einem Bibliotheksmitarbeiter per E-Mail nachgefordert. Diese Aussage präzisiert die Bedingung der Verzweigung und einen der ihr nachfolgenden Pfade und beschreibt die Aktivität »nachfordern« und führt damit zu einemKandidaten für einen Prozesstyp, z. B. »Angaben nachfordern«. Der Prozesstyp wirdcomputerunterstützt (»E-Mail«) durch die Organisationseinheit »Bibliotheksmitarbeiter«durchgeführt. Sind alle Angaben zum Antrag vollständig, wird der Titel bei einem derautorisierten Lieferanten angefragt. Diese Aussage präzisiert die Bedingung der Verzweigung: Auf die Verzweigung folgenzwei alternative Ereignistypen »Angaben unvollständig« und »Angaben vollständig«,die sich logisch gegenseitig ausschließen. Diese Aussage präzisiert zudem einen derihr nachfolgenden Pfade »Sind . . . vollständig« und beschreibt die Aktivität »Titel. . . anfragen« und führt damit zu einem Kandidaten für einen Prozesstyp, z. B. »Titelbei Lieferant anfragen«. Diese Aktivität ist nicht näher spezifiziert. Diese Aussagezusammen mit der voranstehenden Aussage beschreibt zudem eine Schleife, die solangedurchlaufen wird, bis alle Angaben zu einem Beschaffungsantrag vollständig vorliegen.Eine Angabe zu etwaigen Abbruchkriterien oder Störungen liegt nicht vor, daher kann(zunächst) von der Modellierung eines Ausnahmetyp abgesehen werden. Dazu wird zunächst der am besten geeignete Lieferant für das Werk ermittelt. Diese Aussage beschreibt eine Aktivität »Lieferant . . . ermittelt« und führt damit zueinem Kandidaten für einen Prozesstyp, z. B. »Lieferant ermitteln«. Die Aktivität istnicht näher beschrieben, insbesondere sind die Kriterien, nach denen der Lieferantauszuwählen ist, nicht spezifiziert. Die Formulierung »Dazu wird zunächst . . . « ist inBezug auf den Kontrollfluss und die Sequenz der Prozesstypen in Zusammenhang mitder voranstehenden Aussage zu beachten. Falls das Buch nicht lieferbar ist, wird ein Suchauftrag über das webbasiertePortal »BookSearch« an ein Buchantiquariat übermittelt und der Prozess endet. Diese Aussage beschreibt eine Bedingung »Falls . . . « und führt daher zu einemKandidaten für einer Verzweigung, z. B. »Ist das beantragte Buch lieferbar?«, für dielogisch nur zwei alternative Ereignistypen zulässig sind: »Buch ist lieferbar« (exklusiv)oder »Buch ist nicht lieferbar«. Für einen der nachfolgenden Pfade »Buch ist nichtlieferbar« wird die Aktivität »Suchauftrag . . . Buchantiquariat übermittelt« beschrieben,die zu einem Kandidaten für einen Prozesstyp, z. B. »Suchauftrag übermitteln« führt. DieAktivität wird computerunterstützt (»webbasierte Portal ›BookSearch‹«) durchgeführt.Eine Organisationseinheit ist nicht benannt. Die Aussage »Prozess endet« führt zu einemKandidaten für einen Endereignistyp. Andernfalls wird der Auftraggeber per E-Mail durch die Bibliotheksleitungbenachrichtigt, während der Bibliotheksmitarbeiter das Buch im System»Bibliothekum« erfasst. Danach endet der Prozess. Diese Aussage ist sorgfältig zu analysieren, da sie mehrere Schlüsselworte enthält:Mit »Andernfalls . . . « wird der alternative Pfad »Buch ist lieferbar« beschrieben. DieAussage beschreibt zudem zwei Aktivitäten: »Auftraggeber . . . benachrichtigen« und»Buch . . . erfassen«, die zu den Kandidaten für den Prozesstyp »Auftraggeber benachrichtigen« führt, für den die Organisationseinheit »Bibliotheksleitung« zuständig ist und der computerunterstützt (»E-Mail«)durchgeführt wird, und den Prozesstyp »Buch erfassen« führt, für den die Organisationseinheit »Bibliotheksmitarbeiter« zuständig ist und der computerunterstützt (»System ›Bibliothekum‹«) durchgeführt wird. Das Schlüsselwort ». . . , während . . . « ist für die Modellierung des Kontrollflussesentscheidend: Es handelt sich um nebenläufige Prozesstypen. Die Synchronisation desKontrollflusses nach der Nebenläufigkeit ist nicht näher spezifiziert. Es ist vereinfachendvon der Annahme auszugehen, dass eine Buchbeschaffung nur abgeschlossen werdenkann, wenn beide Pfade abgeschlossen sind, sodass ein konjunktionaler Synchronisatorals Kandidat zu vermerken ist. Andernfalls wäre ein Kommentar erforderlich, der diefachliche Semantik des adjunktionalen Synchronisators erläutert und begründet.
  • Übungsaufgabe 3.1 (Entitätstyp oder Attribute?) Welche der folgenden Begriffe (Autor, Signatur, Vormerkung, Verlag, Erscheinungsjahr, Bibliothek, Kopierer) können sinnvoll als Entitätstyp im Kontext einer Bibliotheksver waltung modelliert werden? Für welche Begriffe liegt eine Modellierung als Attribut nahe? Für welche Begriffe erscheint eine Modellierung nicht sinnvoll? Begründen Sie Ihre Antworten. • autor : EntitätstypEin »Autor« weist im Kontext einer Bibliotheksverwaltung eine eigenständigeIdentität auf. Identitätsstiftende Eigenschaften sind z. B. Vor- und Nachnamesowie Geburtsdatum. • Signatur : AttributEine »Signatur« ist ein im Bibliothekswesen etablierter Fachbegriff zur Identifizierung von Exemplaren eines Bibliotheksbestands (z. B. als Standortsignatur).Eine Signatur ist als Eigenschaft eines Exemplars und damit als Attribut zuinterpretieren. • Vormerkung : EntitätstypEine »Vormerkung« verweist auf eine Person (»Vormerkender«) und auf einExemplar eines Werks. Sie weist im Kontext einer Bibliotheksverwaltung eineeigenständige Identität auf, die bspw. durch die identitätsstiftenden Eigenschaftendatumvormerkung und dauervormerkung beschrieben werden kann. • Verlag : Entitätstyp»Verlag« ist ein im Bibliothekswesen etablierter Fachbegriff. Er weist im Kontexteiner Bibliotheksverwaltung eine eigenständige Identität auf. IdentitätsstiftendeEigenschaften sind z. B. die Verlagsnummer (als Teil der »International StandardBook Number (ISBN)«. • Erscheinungsjahr: Attribut»Erscheinungsjahr« ist ein im Bibliothekswesen etablierter Fachbegriff, der zuden bibliographischen Angaben über ein Werk zählt. Es ist somit als Eigenschafteines Werks und damit als Attribut zu interpretieren. • BibliothekDas Datenmodell als solches ist auf den Zweck der Unterstützung der Bibliotheksverwaltung gerichtet und daher wird »Bibliothek« nicht in einem Datenmodellzur Bibliotheksverwaltung modelliert. • KopiererDa ein »Kopierer« für die Zwecke der Unterstützung einer Bibliotheksverwaltungkeine Relevanz aufweist, ist eine Modellierung nicht sinnvoll (nicht zweckangemessen).
  • Übungsaufgabe 3.2 (Attribute und Datentypen) Geben Sie zu jedem der folgenden Attribute einen geeigneten Datentypen an und begründen Sie Ihre Modellierungsentscheidung kurz: Preis, Matrikelnummer, istVereinsmitglied, Umsatzsteuersatz, Einreichungsfrist. • Preis : floatPreise werden als Fließkommazahlen repräsentiert, daher ist der Datentyp floaterforderlich. Allerdings vernachlässigt diese Modellierung den wichtigen Aspekt der Währung. In dieser Kurseinheit wird implizit von der Währung Euroausgegangen und andere Währungen werden vernachlässigt. • Matrikelnummer : string (oder integer)Je nach Ausgestaltung einer Matrikelnummer kann als Datentyp string oderinteger sinnvoll sein. Die Wahl sollte im konkreten Modellierungsvorhabenbegründet werden. • istVereinsmitglied : booleanAusgehend von der Annahme, dass der Status nur zwei Werte annehmen kann (jaoder nein), ist eine Modellierung mit dem Datentyp boolean angezeigt. • Umsatzsteuersatz : floatDer Normalsteuersatz nach § 12 Abs. 1 UStG beträgt (derzeit) 19 Prozent undwird demnach als Prozentzahl einer Bezugsgröße ausgedrückt. Für Prozentzahlenist der Datentyp float naheliegend. In Abhängigkeit von der verwendetenImplementierungssprache kann es Gründe geben, bei der Codierung stattdesseninteger zu verwenden. • Einreichungsfrist : dateEine Frist ist ein Zeitpunkt. In dieser Kurseinheit wird nicht zwischen Zeitpunkt, Zeitraum und Datum differenziert. Ein Zeitpunkt wird demnach mit demeingeführten Datentyp date modelliert.
  • Übungsaufgabe 3.3 (Kardinalitäten) Formulieren Sie zu folgenden Kardinalitäten in der min,max-Notation den korrespon dierenden natürlichsprachlichen Ausdruck: (0,1), (0,*), (1,*) und (1,1) sowie (25,25) und (*,12). Gehen Sie dabei von einem Entitätstyp A und einem Entitätstyp B und einem binären Beziehungstypen b zwischen diesen beiden Entitätstypen aus. Beispiel für die Kardinalität (2,5): Einer Entität des Entitätstyps A sind mindestens zwei und höchstens fünf Entitäten des Entitätstyps B zugeordnet. • (0,1)Einer Entität des Entitätstyps A sind keine oder eine Entität des Entitätstyps Bzugeordnet. • (0,*)Einer Entität des Entitätstyps A sind beliebig viele Entitäten des Entitätstyps Bzugeordnet. • (1,*)Einer Entität des Entitätstyps A sind mindestens eine Entität bis zu beliebig vielenEntitäten des Entitätstyps B zugeordnet. • (1,1)Einer Entität des Entitätstyps A ist genau eine Entität des Entitätstyps B zugeordnet. • (25,25)Einer Entität des Entitätstyps A sind genau 25 Entitäten des Entitätstyps Bzugeordnet. • (*,12)Diese Kardinalität ist nicht zulässig, da das Zeichen ∗ für das beliebige Maximumsteht und somit die Konstruktionsregel der min,max-Notation verletzt ist: Die fürmin und max zulässigen Werte umfassen die nicht-negativen natürlichen Zahlen(min; max 2 f0; 1; : : : g mit min ≤ max) und das Zeichen ∗ (engl. »asterisk«),das für eine uneingeschränkte Anzahl assoziierter Entitäten (das »beliebigeMaximum«) steht.
  • Übungsaufgabe 3.4 siehe S. 130 (128)-131 (129) • Das Attribut Kundennr ist im Rechteck zu modellieren und nicht in einer Ellipse. • Die fehlende Kardinalität (0,*) (oder 1,*) zum Beziehungstyp erteilt ist zuergänzen. • Für den rekursive Beziehungstyp zum Entitätstyp Auftragskopf fehlt das Notationssymbol für einen Beziehungstyp und ein geeigneter Bezeichner (hier:»bezieht sich auf«). Der rekursive Beziehungstyp kann sinnvollerweise (nur) alsVorgänger-Nachfolger-Beziehung gedeutet werden, um einen Folgeauftrag bzw.Vorgängeraufträge zu repräsentieren. • Der rekursive Beziehungstyp zum Entitätstyp Auftragskopf spezifiziert keineRollenbezeichner. Diese sind zwingend zu ergänzen (hier: »Vorgänger«, »Nachfolger«). • Der Bezeichner »Auftragspositionen« verletzt die Benennungskonvention fürBezeichner für Entitätstypen. Der Bezeichner muss »Auftragsposition« im Singularlauten. • Zwischen Auftragskopf und Auftragsposition fehlt erneut das Notationssymbolfür einen Beziehungstyp und ein geeigneter Bezeichner (hier: »gehört zu«) sowiegeeignete Kardinalitäten (s. fehlerbereinigte Fassung des Datenmodells). • Der Datentyp float ist zur Repräsentation eines Kalenderdatums für das AttributZieldatum (Fertigstellungsdatum) ungeeignet und muss durch date ersetzt werden
  • Übungsaufgabe 4.1 (Einsatz- und Modellierungszwecke) Nennen Sie drei typische Einsatz- und Modellierungszwecke, die mit der Geschäftspro zessmodellierung verfolgt werden. • Prozessdokumentation: Im Rahmen des betrieblichen Wissensmanagements werden Geschäftsprozessmodelle zu Dokumentations- und Schulungszwecken erstellt.Eine Prozessdokumentation erfolgt z. B. mit Revisions- oder Zertifizierungsabsichten. Der Fokus der Geschäftsprozessmodellierung liegt dabei auf der Modellierungdes gegenwärtigen Istzustands der betrachteten Geschäftsprozesstypen (Istmodellierung). • Prozessverbesserung: Eine Prozessverbesserung zielt darauf, ausgehend von einemermittelten Istzustand Schwachstellen in betrieblichen Abläufen zu analysierenund darauf aufbauend anhand von Geschäftsprozessmodellen Vorschläge fürReorganisationsmaßnahmen zu entwickeln (Sollmodellierung). • Prozesssimulation: Geschäftsprozessmodelle bilden eine Grundlage für Prozesssimulationen, die bspw. mit der Absicht durchgeführt werden, Reorganisationsmaßnahmen ex ante zu beurteilen oder um einen Betriebsvergleich (engl.»benchmarking«) durchzuführen
  • Übungsaufgabe 4.2 (Betrachtungsebene: Typ oder Instanz?) Zu den folgenden natürlichsprachlichen Beschreibungen von Sachverhalten soll überlegt werden, ob der Sachverhalt auf Instanzebene oder auf Typebene beschrieben wird. Geben Sie zu jeder Antwort eine kurze Begründung an. 1. Die Hotelreservierung von Herrn Meier vom 18.02.2015 wurde durch die Mitarbeiterin des Empfangs, Frau Müller, storniert. 2. Ein Artikel mit der Bestellnummer 25858HX wird aus dem Lager entnommen, verpackt und versendet. 3. Für die Auftragsbearbeitung in einer Versicherung wird als Prozesskennzahl die durchschnittliche Bearbeitungsdauer eines Kundenauftrags ermittelt. 1. »Die Hotelreservierung von Herrn Meier vom 18.02.2015 wurde durch dieMitarbeiterin des Empfangs, Frau Müller, storniert.« : Diese Aussage referenziertauf die konkrete Instanz einer Stornierung und beschreibt daher einen Sachverhaltauf Instanzebene. 2. »Ein Artikel mit der Bestellnummer 25858HX wird aus dem Lager entnommen,verpackt und versendet.« : Diese Aussage referenziert auf einen Artikel miteiner konkreten Bestellnummer. Allerdings dürften zu dieser Bestellnummer eineVielzahl von Instanzen dieses Artikels auf Lager liegen. Die Zuordnung dieserAussage ist daher ohne weitergehende Erläuterungen nicht eindeutig vorzunehmenund demonstriert die Vagheit der natürlichen Sprache. 3. Die folgende Aussage referenziert nicht auf konkrete Instanzen (man beachteden Verweis auf die durchschnittliche Bearbeitungsdauer – eine auf Typebenezu erhebende Kennzahl) und beschreibt daher einen Sachverhalt auf Typebene:»Für die Auftragsbearbeitung in einer Versicherung wird als Prozesskennzahl diedurchschnittliche Bearbeitungsdauer eines Kundenauftrags ermittelt.«
  • Übungsaufgabe 4.3 (Syntaktische Fehler finden) Finden und beschreiben Sie alle syntaktischen Fehler und weiteren Probleme, die im nachfolgenden Geschäftsprozessmodell eingebaut sind und geben Sie eine Lösungsvariante an. Begründen Sie Ihre Entscheidungen kurz. Abb. auf S. 123 Folgende syntaktische Fehler und Probleme sind zu finden: • Das Notationssymbol für den Startereignistyp »Ausleihwunsch liegt vor« ist nichtkorrekt modelliert.• Der Ereignistyp mit dem Identifikator 3 hat keinen Bezeichner.• Identifikatoren müssen durchgehend für alle Prozess- und Ereignistypen verwendetwerden (oder durchgehend weggelassen werden).• Der Kontrollfluss zwischen Ereignistyp »-3-« und Ereignistyp »Prozessende«verletzt Konstruktionsregel 4.3.• Der Ereignistyp »Prozessende« verletzt die Bezeichnungskonvention für Ereignistypen und der Bezeichner ist semantisch nicht sinnvoll: Endereignistypenmarkieren das Ende eines Geschäftsprozessmodells.• Das Notationssymbol für den Ereignistyp »Exemplar im Bestand« ist nicht korrektmodelliert.• Die Schleife nach Prozesstyp »Exemplar aus Bestand ausbuchen« zu Prozesstyp»Bestand prüfen« verletzt Konstruktionsregel 4.3. Die Modellierung einer Schleifenach Prozesstyp »Exemplar aus Bestand ausbuchen« bedarf einer weiterenErläuterung: Sollte modelliert werden, dass auch mehrere Exemplare ausgebuchtwerden können, so wäre der Bezeichner des Ereignistyps »Ausleihwunsch liegtvor« zu ändern in den Plural »Ausleihwünsche liegen vor« und das Modell umeine Verzweigung (z. B. »Liegt ein weiterer Ausleihwunsch vor?«) zu ergänzenetc. korrigierte Abb. auf S. 134
  • Übungsaufgabe 4.4 (Geschäftsprozessmodell erstellen) Sie sind als Systemanalyst an der Entwicklung eines Informationssystems für eine Universitätsbibliothek beteiligt. Derzeit liegt der Fokus des Projekts auf der Bücherbeschaffung. Ihr Teamleiter hat in Gesprächen mit Domänenexperten wesentliche Sachverhalte bereits geklärt und Ihnen die folgende natürlichsprachliche Beschreibung der Sachverhalte übergeben – verbunden mit dem Auftrag, auf der Grundlage der Beschreibung ein Geschäftsprozessmodell mit der Modellierungssprache MEMO OrgML zu erstellen, das für weitere Aufgaben der Organisationsanalyse geeignet ist. • Auftraggeber für eine Bücherbeschaffung ist ein Wissenschaftler bzw. Dozent; bearbeitet und durchgeführt wird die Beschaffung von einem Bibliotheksmitarbeiter. • Die Bibliotheksmitarbeiter sind nur von 8 Uhr bis 15 Uhr verfügbar. Von 12 Uhr bis 13 Uhr sind alle Bibliotheksmitarbeiter zu Tisch. • Das Softwaresystem »Bibliothekum« unterstützt Bibliotheksmitarbeiter bei der Prüfung eines Antrags auf Buchbeschaffung. • Ein Beschaffungsantrag wird erst im Softwaresystem erfasst, wenn alle Angaben vollständig vorliegen. Fehlen Angaben, die zur Beschaffung eines Buches notwendig sind, werden diese von einem Bibliotheksmitarbeiter per E-Mail nachgefordert. • Sind alle Angaben zum Antrag vollständig, wird der Titel bei einem der autorisierten Lieferanten angefragt. Dazu wird zunächst der am besten geeignete Lieferant für das Werk ermittelt. siehe andere Karte