Entwicklungspsychologie 1 (Fach) / 7. Vorlesung (Lektion)

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  • Weitere Faktoren, die zur Lösung des Induktionsproblems beitragen Constraintannahme (Nativistisch) siehe vorherige Folie Beachtung allgemeiner Kontextinformation:Kontrastive Verwendung bekannter/ unbekannter Wörter (rotes, chromernes Auto) Beachtung pragmatischer Hinweise im sozialen Kontext: z.B., Aufmerksamkeitsfokus, Intentionalität, Emotionen des Sprechers Beachtung des sprachlichen Kontexts: Grammatische Wortformen beeinflussen die Wortinterpretation (Dies ist ein „Dax“, dies ist ein „daxes“ Ding) = Syntaktische Selbsthilfe Einflüsse v. Erwachsenen: Benennungsspiele, Wiederholungen, Objektbezeichnungen am Satzende
  • Weitere Faktoren, die zur Lösung des Induktionsproblems beitragen Beachtung allgemeiner Kontextinformation: Kontrastive Verwendung bekannter/ unbekannter Wörter (rotes, chromernes Auto)
  • Weitere Faktoren, die zur Lösung des Induktionsproblems beitragen Beachtung pragmatischer Hinweise im sozialen Kontext: z.B., Aufmerksamkeitsfokus, Intentionalität, Emotionen des Sprechers
  • Weitere Faktoren, die zur Lösung des Induktionsproblems beitragen Beachtung des sprachlichen Kontexts: Grammatische Wortformen beeinflussen die Wortinterpretation(Dies ist ein „Dax“, dies ist ein „daxes“ Ding) = Syntaktische Selbsthilfe
  • Weitere Faktoren, die zur Lösung des Induktionsproblems beitragen Einflüsse v. Erwachsenen: Benennungsspiele, Wiederholungen, Objektbezeichnungen am Satzende,...
  • Sprachproduktion Von der Ein-Wort-Phase zum ganzen Satz Ab ca. 12 Monaten „Einwortsätze“ Holophrasische PhaseDas Wort Saft kann mit verschiedenen Intentionen verwendet werdenKind will mehr Safthaben / Kind hat den Saftverschüttet / Anderes Kind hat Saft Zwei-Wort-Sätzewerden ab ca. 18-20 Monatengebildet.   Zu Beginn der Satzproduktion lassen Kinder Artikel, Hilfsverben, Präpositionen Konjunktionen weg Telegrammstil Beispiele: „Max weg“, „Türe auf“, „mehr Saft“, „Papa schläft“, „Mama Hut“ Adjektive werden nie vor Pronomen gestellt Beispiele: „groß das“ oder „schön die“ kommen nicht vor Zu Beginn des Grammatikerwerbs stehen unflektierte Verben immer am Satzende Beispiele:„Mama Buch lesen“. (3 Wort-Sätze ab ca. 24 Monaten) Später wird das Verb in die zweite Position gebracht Beispiele:„Mama liest Buch“
  • Grammatikentwicklung -Kindergartenalter Reorganisation des Grammatikverständnisses im Kindergartenalter(nach Bowermann,1982) Root stage (2-3 Jahre) Einzelne Formen von Verben oder Substantiven werden als unanalysierte Ganze verarbeitet (z.B. „gegangen“, „gelogen“, „Nadeln“) Rule stage (4-5 Jahre) Kind hat erkannt, dass Vergangenheits-und Pluralbildung Regeln folgt. Diese Regeln werden übergeneralisiert (z.B. „Ich gang“, „Papa hat gelügt“, „Gib mir die Nadels“, „Wo sind die Ananässe?“) Grammatical stage (ab ca. 6 Jahre) Grammatische Regeln werden korrekt angewendet; Ausnahmen sind weitestgehend bekannt. Grammatikentwicklung -Kindergartenalter Zwischen 5. und 8. Lebensjahr: Erwerb metalinguistischer Bewusstheit
  • Weitere Entwicklung von Grammatik und Sprachverständnis im Grundschulalter Beginnende Verwendung abstrakter Begriffe „Mama, der Lukas hat einfach keine Moral –der hat gesagt, ich bin nicht mehr seine Freundin.“ Verständnis von Passiv-Formen z.B. „Die Kekse wurden von Leonie gegessen, nicht von mir!“ Beginnendes Verständnis von Witz und Ironie
  • Sprachpragmatik 3-4 Jährige stellen sich mit der Art ihrer Äußerungen auf dasAlter ihres Gegenübers ein, indem sie z.B. mitJüngeren kürzere Sätze sprechen, langsamerreden und einfacheres Vokabular verwenden. haben noch Probleme sich sprachlichaufeinander zu beziehen. zeigen häufig Privatsprache:Kinder sprechenmit sich selbst oder mit einem Spielzeug. Die Fähigkeit, im Gespräch aufeinander zureagieren und sich sprachlich aufeinander zubeziehen, wächst bis zum 5. Lebensjahrentscheidend (Turn taking).
  • Theorien zum Spracherwerb Relevante Fragen zum Spracherwerb -Wird der Spracherwerb von allgemeinen kognitiven oder vonsprachspezifischen Fähigkeiten geleitet? -Welche Rolle spielen Anlage-/ Umweltfaktoren? -Welche Rolle spielt der soziale Kontext?
  • Der behavioristische Ansatz z.B. Skinner Sprache wird durch operanteKonditionierung gelernt.Wenn das Kind Geräusche macht, werden es die Eltern durch Lächelns o.ä. belohnen. Später werden immer nur jene Laute verstärkt, die der eigenen Muttersprache entstammen.(Shaping)
  • Der nativistische Ansatz z.B. Chomsky Wendet sich gegen behavioristische Erklärungen des Spracherwerbs. Bestimmte grammatische Regelnsind angeboren. Diese Regeln sind in allen Sprachen gleich. Universalgrammatik. Strenge nativistische Position: Modul-Theorien (z.B., Fodor, 1983
  • Der konnektionistische Ansatz Für den Spracherwerb notwendige Information ist in der Spracheselbst enthalten (Keine Notwendigkeit angeborener sprachspezifischerLernmechanismen). Sprachentwicklung ergibt sich aus der graduellen Erhöhung vonVerbindungsstärken im neuronalen Netzwerk. Sprache beruht auf allgemeinen Lernmechanismen. Dafür spricht: Frühe Fähigkeit, strukturelle Sprach-Eigenschaften zu erkennen und zuanalysieren (siehe frühe Sprachwahrnehmung: Kategoriale Wahrnehmungsprachlicher Laute, Beachtung von Regelhaftigkeiten in der Sprache). Netzwerkmodelle (Bislang aber nur für wenige Aspekte des Spracherwerbs)
  • Der kognitive Ansatz z.B. Piaget Das Kind wird durch seine kognitive Entwicklung auf den Spracherwerb vorbereitet. Es gibt kognitive Voraussetzungen fürdas Lernen von Sprache: Objektpermanenz Symbolverständnis Mittel-Ziel-Unterscheidung (Wird alles innerhalb des sensumotorischen Stadiums erworben)
  • Der Interaktions-Ansatz Sprachentwicklung ist durch ihre kommunikative Funktion beeinflusst Sprache als soziale Fähigkeit (z.B. Tomasello, 1995). Die Verständigung mit anderen steht im Vordergrund. Sprache kann gesehen werden als eine Menge sozialer Konventionen,mit deren Hilfe Menschen miteinander kommunizieren können. Die formalen Eigenschaften der Sprache werden in der Kommunikationmit anderen erlernt. Frühe Sensibilität für pragmatische Sprachaspekte.
  • Der Interaktionistische Ansatz Kognitive Entwicklung und Spracherwerb beeinflussen sich gegenseitig.Spezifitätsannahme (Gopnik & Meltzoff) Es müssen bestimmte kognitive Voraussetzungen gegeben sein,damit das Kind Sprache lernen kann. Die Sprache selber verändert die kognitiven Prozesse und das Denkenvon Kindern. Zusammenhänge zwischen kognitiven und sprachlichen Eigenschaftenmüssen immer auf spezifische Inhalte bezogen werden (z.B., wird das Wort „weg“ um die Zeit erstmals gebraucht, wenn Kinderüber das Konzept der Objektpermanenz sensu Piaget verfügen).
  • Wird der Spracherwerb von allgemeinen kognitiven oder von sprachspezifischen Fähigkeiten geleitet? 2 Theoriefamilien 1. „Inside-out“-Theorien 2. „Outside-in“-Theorien Heutige Sicht:Interaktionistischer AnsatzKognitive Entwicklung und Spracherwerb beeinflussen sich gegenseitigUntersuchung einzelner Teilbereiche des Spracherwerbs
  • Wird der Spracherwerb von allgemeinen kognitiven oder von sprachspezifischen Fähigkeiten geleitet? 2 Theoriefamilien Theorien„Inside-out“-Theorien Sprachlernen unterscheidet sichvon anderen Lernprozessen Angeborenes Sprachwissen * Universalgrammatik * Abgeschwächt: Betrachtungfrüher Sprachleistungenim Säuglingsalter   „Outside-in“-Theorien Annahme generellerLernmechanismen Keine (wenig) angeborenesprachspezifische Voraussetzungen  Kognitive Theorien  Sozial-interaktive Theorien Konnektionistische Theorien„