Approbationsprüfung Psychotherapie (Fach) / Herbst 2007 (Lektion)

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Herbst 2007

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  • 1 Zur Evaluation des Ausmaßes des Behandlungserfolges nach der Beendigung einer psychotherapeutischen oder auch medizinischen Behandlung, zur Beurteilung der Dauerhaftigkeit von Veränderungen und zu prognostischen Zwecken sollten nach ei- nem längeren Zeitraum diagnostische Nachuntersuchungen durchgeführt werden (z. B. nach 6 Monaten, 1 Jahr, 2 Jahren und 5 Jahren). Wie nennt man diese Untersuchungen oder Befragungen von Patienten in einem zeitlichen Abstand nach Abschluss der Behandlung? Katamnese
  • 2 Die gesamtorganismische Aktivierung bei plötzlicher Konfrontation mit einem uner- warteten Reiz (Orientierungsreaktion) ist biologisch gleichermaßen sinnvoll wie die Deaktivierung nach wiederholter Reizdarbietung. Die Verringerung der Intensität einer Orientierungsreaktion nach wiederholter Dar- bietung identischer Reize, die von Adaptation zu unterscheiden ist, wird bezeichnet als: Habituation
  • 3 Bei einem Mann mit langjährigem Alkoholmissbrauch in der Vorgeschichte wurde ärztlicherseits ein amnestisches Syndrom (Korsakow-Syndrom) diagnostiziert. Im Rahmen der probatorischen Sitzungen fällt Ihnen auf, dass der Patient Gedächtnis- lücken mit Einfällen ausfüllt, die offensichtlich nur auf Phantasie beruhen. Bei mehrmaligem Nachfragen bietet er immer wieder neue Inhalte an, die er für echte Erinnerungen hält. Mit welchem deskriptiven Begriff wird dieser psychopathologische Befund (Kompen- sationsversuche des Patienten) am zutreffendsten gekennzeichnet? Konfabulation
  • 4 Eine spezifische Persönlichkeitsstörung ist nach ICD-10 u. a. durch folgende Merk- male gekennzeichnet: eingeschränkte Fähigkeit, Alltagsentscheidungen ohne ein hohes Maß an Rat- schlägen von anderen zu treffen Neigung, sich den Wünschen älterer und anderer unterzuordnen Tendenz, bei Schwierigkeiten die Verantwortung anderen zuzuschieben Trennungsangst, Gefühle von Hilflosigkeit und Inkompetenz Auf welche spezifische Persönlichkeitsstörung trifft diese Konstellation zu? abhängige Persönlichkeitsstörung
  • 5 In Abgrenzung zu Fetischismus, fetischistischem Transvestitismus und weiteren Pa- raphilien, die nach ICD-10 unter die Störungen der Sexualpräferenz fallen, wird Transsexualismus nach ICD-10 einer weiteren Gruppe von Störungen zugeordnet. Um welche handelt es sich? Störungen der Geschlechtsidentität F64.-Störungen der GeschlechtsidentitätF64.0Transsexualismus Info:Der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden. Dieser geht meist mit Unbehagen oder dem Gefühl der Nichtzugehörigkeit zum eigenen anatomischen Geschlecht einher. Es besteht der Wunsch nach chirurgischer und hormoneller Behandlung, um den eigenen Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen.F64.1Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen Info:Tragen gegengeschlechtlicher Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben. Der Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsumwandlung oder chirurgischer Korrektur besteht nicht; der Kleiderwechsel ist nicht von sexueller Erregung begleitet. Inkl.:Störung der Geschlechtsidentität in der Adoleszenz oder im Erwachsenenalter, nicht transsexueller Typus Exkl.:Fetischistischer Transvestitismus (F65.1)F64.2Störung der Geschlechtsidentität des Kindesalters Info:Diese Störung zeigt sich während der frühen Kindheit, immer lange vor der Pubertät. Sie ist durch ein anhaltendes und starkes Unbehagen über das zugefallene Geschlecht gekennzeichnet, zusammen mit dem Wunsch oder der ständigen Beteuerung, zum anderen Geschlecht zu gehören. Es besteht eine andauernde Beschäftigung mit der Kleidung oder den Aktivitäten des anderen Geschlechtes und eine Ablehnung des eigenen Geschlechtes. Die Diagnose erfordert eine tief greifende Störung der normalen Geschlechtsidentität; eine bloße Knabenhaftigkeit bei Mädchen und ein mädchenhaftes Verhalten bei Jungen sind nicht ausreichend. Geschlechtsidentitätsstörungen bei Personen, welche die Pubertät erreicht haben oder gerade erreichen, sind nicht hier, sondern unter F66.- zu klassifizieren.
  • 6 In verhaltenstherapeutischen Überlegungen zur Verschlechterung von Paarbezie- hungen wird das Phänomen beschrieben, dass die Partner mitunter wechselseitig Bestrafungen nach folgendem Schema einsetzen, um beim jeweils anderen Partner erwünschte Veränderungen zu erreichen: Von Partner A werden aversive Verhaltensweisen (z. B. Nörgeln, Drohen, Schreien, Weinen) gegenüber B eingesetzt und erst dann wieder beendet oder in positives Verhalten umgewandelt, wenn B sich in der erwünschten Weise verhält; dadurch wird A in seinem aversiven Verhalten durch eine positive Verhaltenskonsequenz (erwünschtes Verhalten von B) positiv verstärkt, was die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes aversiver Verhaltensweisen gegenüber B erhöht; Partner B wird durch die Beendigung einer unangenehmen Konsequenz, des aversiven Verhaltens von A, ne- gativ verstärkt; nach den Prinzipien des Modelllernens und der Reziprozität wird auch Partner B in der Folge aversive Verhaltensweisen gegenüber A einsetzen, um erwünschtes Verhalten bei diesem zu erreichen. Wie wird dieses Phänomen in der Verhaltenstherapie bezeichnet? Zwangsprozess
  • 7 in der Psychoanalyse wird die Interaktion in der Therapie durch einige wenige expli- zite oder implizite Regeln strukturiert. Eine dieser Regeln verlangt vom Psychothe- rapeuten wie vom Patienten, Bedürfnisse wie sexuelle Wünsche, Einfluss und Macht, aber auch beispielsweise Neugier und Bestätigung des Selbstwertgefühls, nicht zu befriedigen. Neben ethischen Gründen werden dafür auch therapeutische ins Feld geführt, denn das Nichtbefriedigen von Bedürfnissen und Wünschen erlaube es, die- se bewusst werden zu lassen und damit dem Verstandenwerden zu öffnen. Diese Regel heißt: Abstinenzregel
  • 8 Bei an Schizophrenie erkrankten Personen konnten nach Klinikbehandlung, bei der am Expressed-emotion-Konzept orientierte familientherapeutische Maßnahmen zur Anwendung kamen, die Raten für die stationäre Wiederaufnahme (Rehospitalisie- rung) zum Teil deutlich gesenkt werden. Welcher der in Qualitätsmanagementansätzen üblicherweise unterschiedenen drei Ebenen der Qualitätssicherung ist die beschriebene Absenkung der Rehospitalisie- rungsrate zuzuordnen? Ergebnisqualität
  • 9 Eine Psychotherapeutin möchte zu Beginn einer Psychotherapie gemeinsam mit dem Patienten eine Klärung hinsichtlich der anzustrebenden Ziele erreichen, wobei der Patient über die konkreten Ziele selbst entscheiden soll. Welchem der im so genannten Vier-Prinzipien-Modell (Beauchamp & Childress) for- mulierten ethischen Prinzipien ist dieses Vorgehen am ehesten zuzuordnen? Prinzip der Autonomie
  • 10 Bei gesundheitsökonomischen Analysen von Wirksamkeitsstudien zur Psychotherapie werden direkte und indirekte Krankheitskosten unterschieden. Was wird üblicherweise zu den indirekten Krankheitskosten gezählt? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Kosten durch Arbeitsunfähigkeit (B) Kosten durch Berufsunfähigkeit (C) Kosten für diagnostische Untersuchungen (D) Kosten für physiotherapeutische Maßnahmen (E) Medikamentenkosten (F) stationäre Behandlungskosten (A) Kosten durch Arbeitsunfähigkeit(B) Kosten durch Berufsunfähigkeit
  • 11 Welche der folgenden Feststellungen zu Zwangsstörungen treffen am ehesten zu? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Durch die Versuche, die aufdringlichen Zwangsgedanken zu unterdrücken, erhalten diese eine subjektiv erhöhte Bedeutsamkeit und aufrechterhaltenden Charakter. (B) Es liegt nur selten eine Komorbidität mit Persönlichkeitsstörungen vor. (C) Kontrollzwänge beginnen häufiger als andere Zwänge abrupt und nicht schlei- chend. (D) Sie treten nur selten komorbid mit Angststörungen auf. (E) Sie werden häufig durch kurzzeitige Spannungsreduktion aufrechterhalten. (A) Durch die Versuche, die aufdringlichen Zwangsgedanken zu unterdrücken, erhalten diese eine subjektiv erhöhte Bedeutsamkeit und aufrechterhaltenden Charakter.(E) Sie werden häufig durch kurzzeitige Spannungsreduktion aufrechterhalten.
  • 12 Worauf zielt die sog. Abwehr nach psychoanalytischem Verständnis vorrangig ab? Wählen Sie 2 Antworten! (A) ein Nichtwahrnehmen von Konflikten (B) Katharsis unbewältigter Affekte (C) Schutz des Es vor Überflutung mit Triebimpulsen (D) Sicherung des Selbstwertgefühls (E) Verhinderung der Dominanz des Über-ich (F) Verhinderung unerwünschter Reaktionsbildung (A) ein Nichtwahrnehmen von Konflikten(D) Sicherung des Selbstwertgefühls In der Theoriesprache der freudschen Psychoanalyse bezeichnet der Begriff weitgehend unbewusst ablaufende Reaktionen, die das Ich zur Abwehr unerwünschter Triebimpulse des Es oder unangenehmer Affekte entwickelt. Die Abwehr gehört im psychoanalytischen Modell zu den Ich-Funktionen.[1] Abwehrmechanismen werden in reifere (z. B. Verdrängung) und unreifere (z. B. Spaltung) unterteilt und sind die Voraussetzung zur Bewältigung unbewusster psychischer Konflikte und damit Grundlage der Fähigkeit zur Selbststeuerung. Sie werden der bewussten Problembewältigung bzw. Konfliktverarbeitung gegenübergestellt, die als Bewältigungsstrategie (englisch coping) bezeichnet wird. Abwehrvorgänge sind nicht als solche dysfunktional, sondern müssen immer im Gesamtzusammenhang der psychischen Struktur der jeweiligen Person gesehen werden. Meistens sind sie Bestandteil der bestmöglichen inneren Konfliktlösungen, die ein Individuum im Laufe seiner psychischen Entwicklung erreichen konnte. Dysfunktional sind insbesondere sogenannte primäre oder unreife Abwehrmechanismen wie Spaltung und Verleugnung, außerdem interpersonale Abwehrmechanismen, die andere Menschen in die Stabilisierung des eigenen psychischen Gleichgewichts einbeziehen und die betreffenden Beziehungen daher in der Regel belasten, wie z. B. bei der projektiven Identifizierung. In Psychotherapien sind Abwehrvorgänge nicht nur als Widerstand zu verstehen, sondern dienen auch dem Schutz des psychischen Gleichgewichts des Analysanden. Die Geschwindigkeit des therapeutischen Prozesses muss sich weitgehend nach den Möglichkeiten des Patienten richten, Veränderungen und Entwicklungen zuzulassen.
  • 13 im Konzept der Salutogenese spielt der Kohärenzsinn bzw. das Kohärenzgefühl eine bedeutsame Rolle. Welche der folgenden Aspekte gelten als charakteristische Komponenten des Kohä- renzsinns? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Bewältigbarkeit (manageability) (B) dispositioneller Optimismus (dispositional optimism) (C) Selbstwirksamkeitserwartung (self-efficacy expectation) (D) Sinnhaftigkeit (meaningfulness) (E) Verstehbarkeit (comprehensibility) (F) Widerstandsfähigkeit (hardiness) (A) Bewältigbarkeit (manageability)(D) Sinnhaftigkeit (meaningfulness)(E) Verstehbarkeit (comprehensibility)
  • 14 Welche Aussagen über die anhaltende somatoforme Schmerzstörung (F45.4) sind nach ICD-10 richtig? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Der Schmerz tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozia- len Belastungen auf, die schwerwiegend genug sind, um als entscheidende ur- sächliche Faktoren gelten zu können. (B) Die vorherrschende Beschwerde bei F45.4 ist ein andauernder, schwerer und quälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körper- liche Störung nicht vollständig erklärt werden kann. (C) Ein wesentliches Diagnosekriterium ist die Feststellung einer andauernden Per- sönlichkeitsveränderung (Persönlichkeitsänderung bei chronischem Schmerzsyn- drom). (D) Psychogener Schmerz, der ausschließlich im Rahmen einer affektiven Störung auftritt, wird zusätzlich mit F45.4 kodiert. (E) Schmerzen aufgrund bekannter oder vermuteter psychophysiologischer Mecha- nismen wie Muskelspannungsschmerzen oder Migräne sind als anhaltende soma- toforme Schmerzstörung zu klassifizieren, wenn sie öfter als dreimal in der Wo- che auftreten. (A) Der Schmerz tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozia-len Belastungen auf, die schwerwiegend genug sind, um als entscheidende ur-sächliche Faktoren gelten zu können.(B) Die vorherrschende Beschwerde bei F45.4 ist ein andauernder, schwerer undquälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körper-liche Störung nicht vollständig erklärt werden kann. F45.40Anhaltende somatoforme SchmerzstörungInfo:Die vorherrschende Beschwerde ist ein andauernder, schwerer und quälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht hinreichend erklärt werden kann. Er tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Belastungen auf, denen die Hauptrolle für Beginn, Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen zukommt. Die Folge ist meist eine beträchtlich gesteigerte persönliche oder medizinische Hilfe und Unterstützung.Inkl.:PsychalgiePsychogen: KopfschmerzPsychogen: RückenschmerzSomatoforme SchmerzstörungExkl.:Spannungskopfschmerz (G44.2)
  • 15 Welche der folgenden Symptome sind am ehesten kennzeichnend für das somati- sche Syndrom bei einer depressiven Episode? Wählen Sie 3 Antworten! (A) ausgeprägte psychomotorische Hemmung (B) deutlicher Libidoverlust (C) Ideenflucht oder subjektives Gefühl von Gedankenrasen (D) Morgentief (E) Panikanfälte (F) wiederkehrende Gedanken an den Tod oder an Suizid (A) ausgeprägte psychomotorische Hemmung(B) deutlicher Libidoverlust(D) Morgentief
  • 16 Welche der folgenden Aspekte werden zu den sog. instrumentellen Gruppenbedin- gungen gezählt, die in therapeutischen Gruppen verwirklicht sein sollten? Wählen Sie 2 Antworten! (A) explizite Gruppennormen (B) Feedback (C) Gruppendruck (D) Konformität (E) kooperative Arbeitshaltung (F) Offenheit (E) kooperative Arbeitshaltung(F) Offenheit
  • 17 Welches sind die wichtigsten Überträgerstoffe (klassische Neurotransmitter) im pe- ripheren autonomen Nervensystem? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Aspartat (B) Azetylcholin (C) Dopamin (D) GABA (E) Glutamat (F) Noradrenalin (B) Azetylcholin(F) Noradrenalin
  • 18 Bei Frau S. ist ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert worden. Sie leidet darunter, krank zu sein und weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Im Erstgespräch wird über die Ursachen von Typ-1- und Typ-2'Diabetes gesprochen. Welche Informationen zu Diabetes mellitus Typ 2 können der Patientin im Rahmen der Psychoedukation vermittelt werden? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Charakteristisch ist eine Insulinresistenz. (B) Es besteht ein relativer Insulinmangel. (C) Es handelt sich um eine multifaktoriell bedingte Autoimmunerkrankung. (D) Es kommt zu einer Zerstörung der B-Zellen der Langerhans'sehen Inseln. (E) Überernährung und Adipositas spielen bei der Entstehung eine wichtige Rolle. (F) Ursächlich ist eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse (A) Charakteristisch ist eine Insulinresistenz.(B) Es besteht ein relativer Insulinmangel.(E) Überernährung und Adipositas spielen bei der Entstehung eine wichtige Rolle.
  • 19 Welche der folgenden Funktionen werden dem Hormon Oxytocin vorrangig zuge- schrieben? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Blutdruckregulation (B) Förderung des Bindungs- und Pflegeverhaltens (C) Geburtsauslösung (D) Milchflussförderung (E) Steigerung des Grundumsatzes (F) Wachstum (B) Förderung des Bindungs- und Pflegeverhaltens(C) Geburtsauslösung(D) Milchflussförderung
  • 20 In der psychopharmakologischen Behandlung der hyperkinetischen Störung werden häufig Psychostimulanzien eingesetzt. Welche der nachfolgend genannten Erkrankungen oder Faktoren stellen am ehesten eine Kontraindikation für die Behandlung mit Psychostimulanzien dar? Wählen Sie 2 Antworten! (A) bekannter Drogenabusus (B) gelegentliche Kopfschmerzen (C) Narkolepsie (D) niedriger Blutdruck (E) Psychosen (A) bekannter Drogenabusus(E) Psychosen
  • 21 Aufgabenfolge ..Junge Frau in psychoanalytischer Behandlung“ - Teil 1 (Einfachauswahlaufgabe) Eine junge Frau berichtet Ihnen im psychotherapeutischen Erstgespräch, dass sie eine sehr strenge Einstellung zur Sexualität habe. Flüchtige sexuelle Kontakte lehne sie entschieden ab. Sie sei auch in einer strengen christlichen Glaubensgemein- schaft aktiv. Gegen Ende des Gesprächs erwähnt sie beiläufig, dass sie nachts als Prostituierte arbeite. Sie empfinde das nicht als Widerspruch. Falls diesem widersprüchlichen Verhalten ein Abwehrmechanismus zugrunde liegt, welcher kommt aus psychoanalytischer Sicht am ehesten in Frage? (A) Projektion (B) Reaktionsbildung (C) Spaltung (D) Sublimierung (E) Wendung gegen das Selbst (C) Spaltung
  • 22 Aufgabenfolge ..Junge Frau in psychoanalytischer Behandlung“ - Teil 2 (Einfachauswahlaufgabe) Die junge Frau berichtet ihnen in der nächsten Sitzung, dass sie oft launisch sei und sich mit engen Freunden und Verwandten heftig streite. Manchmal werde sie dann auch gewalttätig. Sie fühle sich häufig leer und unwirklich und verletze sich auch häufig selbst („schneide“ sich). Angenommen, die bisherigen Angaben der Patientin und weitere, in diese Richtung weisende Abklärungen legten die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung nahe: Welche der folgenden kommt dann am ehesten in Betracht? (A) ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung (B) emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typus (C) narzisstische Persönlichkeitsstörung (D) schizoide Persönlichkeitsstörung (E) schizotype Störung/ schizotype Persönlichkeitsstörung (B) emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typus
  • 23 Aufgabertfolge .Junge Frau in psychoanalytischer Behandlung“ - Teil 3 (Ende) (Mehrfachauswahlaufgabe) Zur nächsten Sitzung kommt die Patientin 30 Minuten zu spät. Sie verlangt aber, dass Sie die 30 Minuten an die Sitzung anhängen, weil es ihr heute so schlecht gehe. Als Sie ihr sagen, dass dies nicht möglich sei, schreit sie Sie wütend an: „ich habe ja gewusst, dass Sie nur an Ihr Geld denken. Wie es mir geht, ist Ihnen egal. Sie sind wie alle anderen! Bei Ihnen bleibe ich nicht länger!“ Mit welchen Begriffen lässt sich das Verhalten der Patientin aus Sicht der psycho- analytischen Theorie am besten beschreiben? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Agieren (B) Fixierung (C) Verschiebung (D) negative Übertragung (E) therapeutische Ich-Spaltung (A) Agieren(D) negative Übertragung
  • 24 Aufgabenfolge ..54-iähriger Physiker“ - Teil 1 (Einfachauswahlaufgabe) Ein 54-jähriger Physiker wird von seiner Frau zum Psychotherapeuten gebracht. Er selbst versteht nicht, was denn sein Problem sei, er fühle sich sehr gut, sogar bes- ser als vor einigen Wochen. Er sei nur seiner Frau zuliebe mitgekommen. Die Aussagen können darauf hinweisen, dass es dem Mann an einer wichtigen Vor- aussetzung für eine Psychotherapie fehlt. Welcher der folgenden Begriffe kennzeichnet die fehlende Voraussetzung für eine Psychotherapie am zutreffendsten? (A) Ätiologiekonzept (B) Krankheitseinsicht (C) Krankheitskonzept (D) sekundärer Krankheitsgewinn (E) subjektive Krankheitstheorie (B) Krankheitseinsicht
  • 25 Aufgabenfolge „54-jähriger Physiker“ - Teil 2 (Ende) (Einfachauswahlaufgabej Die Frau des Mannes berichtet, dass er seit fünf Wochen „so rastlos, rücksichtslos und leichtsinnig“ geworden sei. Es gehe ihm zwar „gut“, aber er mache unnötige Anschaffungen, hänge ungewohnter Weise ständig am Telefon, fahre unvorsichtig, spreche im Supermarkt und auf der Straße fremde Menschen an und flirte mit ande- ren Frauen. Das sei für sie selbst unerträglich, und sie mache sich Sorgen, dass er ihr Geld verschwende und sich und andere im Straßenverkehr gefährde. Während seine Frau spricht, blickt der Patient sich unablässig im Zimmer um, er- greift Zeitschriften und blättert in ihnen herum, und überschüttet den Psychothera- peuten dann mit Erzählungen von seinen erfolgreichen Unternehmungen der ver- gangenen Wochen. An welche Diagnose ist am ehesten zu denken? (A) emotional instabile Persönlichkeitsstörung, impulsiver Typus (B) histrionische Persönlichkeitsstörung (C) manische Episode (D) schizotype Störung (E) wahnhafte Störung (C) manische Episode
  • 26 Aufgabenfolge ..Patientin nach Autounfall“ - Teil 1 (Einfachauswahlaufsabe) Eine 35-jährige Patientin stellt sich einer Psychotherapeutin in einer Ambulanz vor. Sie berichtet, vor 6 Wochen in einen Unfall auf der Autobahn verwickelt gewesen zu sein, bei dem zwei Erwachsene und ein Kind vor ihren Augen in einem Auto ver- brannt seien. Danach sei sie für einige Stunden sehr verzweifelt gewesen, habe starke Schweißausbrüche gehabt, ihr sei übel gewesen und sie habe den Eindruck gehabt, in der Situation „ganz weit weg gewesen zu sein“. Acht Stunden nach dem Unfall seien diese Symptome dann abgeklungen. Sie wisse nun nicht, ob sie psycho- therapeutische Hilfe benötige. Welche Verdachtsdiagnose ist am wahrscheinlichsten? (A) akute Belastungsreaktion (B) andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (C) Anpassungsstörung (D) dissoziative Störung (E) posttraumatische Belastungsstörung (A) akute Belastungsreaktion
  • 27 Aufgabenfolge ..Patientin nach Autounfall“ - Teil 2 (Ende) (Einfachauswahlaufgabe) In der weiteren diagnostischen Untersuchung kann die Psychotherapeutin keine ak- tuelle Symptomatik bei der Patientin feststellen. Die Patientin äußert jedoch Be- denken, dass sie in der Zukunft psychische Beschwerden entwickeln könnte. Die Therapeutin soll zur Frage der Indikation für eine psychotherapeutische Behandlung Stellung nehmen. Welcher Aussage hinsichtlich des weiteren Vorgehens ist hier am. ehesten zuzustim- men? (A) Da das klinische Bild einen Hinweis auf eine zugrunde liegende Konfliktsituation gibt, ist eine psychotherapeutische Behandlung anzuraten. (B) Eine Behandlung ist dringend anzuraten, da mit einem erneuten Auftreten der Symptome jederzeit zu rechnen ist. (C) Eine weitergehende Behandlung sollte erst dann erfolgen, wenn die Patientin posttraumatische Symptome entwickelt. (D) Wegen des Derealisationserlebens nach dem Unfall ist eine psychiatrische Ab- klärung notwendig. (E) Zur Prophylaxe posttraumatischer und depressiv-ängstlicher Symptome ist eine Behandlung mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) indiziert. (C) Eine weitergehende Behandlung sollte erst dann erfolgen, wenn die Patientinposttraumatische Symptome entwickelt.
  • 28 Aufgabenfolge ..9-iähriges Mädchen“- Teil 1 (Einfachauswahlaufgabe) Die Eltern der 9-jährigen Nicole berichten, dass diese sich seit einiger Zeit massiv weigere, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Angefangen habe dies, als sie vor einiger Zeit in der Klasse von den Mitschülern ausgelacht wurde, als sie relativ einfache Hausaufgaben grob fehlerhaft gemacht hatte. Die Lehrerin habe sich damals auch über sie lustig gemacht. Wenn die Mutter sie nachmittags ermahne, die Hausaufga- ben zu machen, verweigere sie sich, motze ihre Mutter an und boykottiere alte kon- struktiven Lösungsversuche, die die Mutter daraufhin starte. Was ist im Rahmen einer funktionalen horizontalen Verhaltensanalyse als Stimulus für das Verweigerungsverhalten Nicoles, wenn sie die Hausaufgaben erledigen soll, zu betrachten? (A) das Verhalten der Lehrerin (B) der Nachmittag (C) die Ermahnung, Hausaufgaben zu machen (D) die Lösungsversuche der Mutter (E) von den Mitschülern ausgelacht zu werden (C) die Ermahnung, Hausaufgaben zu machen
  • 29 Aufgabenfolge ..9-iähriges Mädchen“- Teil 2 (Kurzantwortaufgabe) Zur verhaltenstherapeutischen Diagnostik, bei der im Rahmen einer umfassenden Problem- und Verhaltensanalyse verschiedene Analyseschemata zum Einsatz kommen können, führen Sie mit Nicole eine Exploration durch: Sie berichtet, dass sie sich ihren Eltern gegenüber schäme, wenn sie etwas nicht könne, da diese sich oft so aufregten und auch abwertende Äußerungen machten, wenn sie Fehler mache. Es stellt sich heraus, dass sich die Scham den Eltern und zunehmend auch anderen gegenüber nicht nur auf die Hausaufgaben bezieht. Auch bei vielen anderen Aktivitäten (Basteln, Sport, usw.) fürchtet sie Abwertungen und nimmt deshalb entsprechende Aktivitäten kaum noch wahr. Wie wird das Schema zur Verhaltensanalyse genannt, mit dem solche überdauern- den Denk- und Verhaltensmuster (auch: Regeln, Ziele, situationsübergreifende Lern- prozesse), wie sie von Nicole geschildert werden, vorzugsweise erfasst werden? vertikale Verhaltensanalyse
  • 30 Aufgabenfolge „9-fähriges Mädchen“- Teil 3 (Ende) (Mehrfachauswahlaufgabe) Die Eltern berichten, dass sie sich ihrer Tochter gegenüber in der Hausaufgabensi- tuation „eigentlich konsequent“ verhielten. Sie würden zunächst ruhig und freund- lich darauf bestehen, dass Nicole ihre Hausaufgaben erledige. Wenn sie trotzdem nicht arbeite, sprächen sie Verbote aus, z. B., dass sie am Wochenende nicht länger aufbleiben oder dass sie nicht zu ihrer „heiß geliebten“ Reitstunde am Samstag dürr fe. In der Regel nütze dies jedoch nichts. Nicole verweigere sich, so dass die Eltern in der Situation hilflos und schließlich auch laut würden. Nach einer Stunde habe sie dann immer noch nicht gearbeitet. Sie müsse dann in ihr Zimmer gehen, wo sie lese oder Gameboy spiele. Was kann aus lerntheoretischer Sicht am ehesten als Erklärung dafür herangezogen werden, dass die Interventionen der Eltern nicht greifen? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Die Eltern sind zunächst zu ruhig und freundlich. (B) Die Hausaufgaben sind vermutlich zu schwer. (C) Die Konsequenzen sind nicht zeitnah genug. (D) Nicole braucht die unangenehmen Aufgaben nicht zu erledigen. (E) Verbote können nicht zu einer Verhaltensänderung beitragen. (C) Die Konsequenzen sind nicht zeitnah genug.(D) Nicole braucht die unangenehmen Aufgaben nicht zu erledigen.
  • 31 Zur Messung der Gehirnaktivität können bildgebende Verfahren wie die funktionelle Magnet-Resonanz-Tomographie (fMRT, fMRI) eingesetzt werden. Physiologische Grundlage dieses Verfahrens ist die Koppelung zwischen neuronaler Aktivität und Hirndurchblutung, die gemessen wird über die (A) Abnahme der lokalen Glukosekonzentration (B) Aktivitätsverteilung radioaktiver Liganden (C) Änderung der hirnelektrischen Aktivität (D) Änderung der lokalen Sauerstoffkonzentration (E) Änderung der Transmitterkonzentration (D) Änderung der lokalen Sauerstoffkonzentration
  • 32 Sie behandeln eine 28-jährige Patientin mit der Diagnose einer generalisierten Angststörung. Die Patientin berichtet, dass sie unter einer hohen Anspannung leide und sehr schnell emotional reagiere. Sie vereinbaren mit ihr, dass sie eine Technik zur Kurzentspannung, die sie gelernt hat, stärker in ihren beruflichen Alltag integ- riert. Dazu soll sie sich jedes Mal, ehe sie telefoniert, einen beruhigenden Satz sa- gen. Welches Lernprinzip kommt bei diesem Vorgehen zur Anwendung? (A) Habituation (B) intermittierende Verstärkung (C) Lernen am Modell (D) Premack-Prinzip (E) Preparedness (D) Premack-Prinzip
  • 33 „So wie man uns sah, sehen wir uns selbst. So wie man sich zu uns verhielt, verhal- ten wir uns zu unseren Kindern.“ Aus Sicht der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie lässt sich der in diesem Zitat zum Ausdruck kommende Sachverhalt am zutreffendsten beschreiben als (A) Fixierung (B) Internalisierung (C) Projektion (D) Regression (E) Verschiebung (B) Internalisierung
  • 34 Eine psychische Störung kann als gescheiterter Versuch verstanden werden, sich gegen drei spezifische Verletzlichkeiten abzusichern: 1. Objektverlust und Verlas- senheit, 2. Erfahrung des Kollabierens der Handlungsfähigkeit des Selbst und 3. die Erfahrung, dass die triebhaft-lustvolle orale Bezogenheit auf ein Objekt schmerzli- che Frustration nach sich zieht. Welche psychische Störung resultiert nach diesem psychoanalytischen Konzept am ehesten aus den beschriebenen Verletzlichkeiten? (A) Depression (B) Hypochondrie (C) Konversionsstörung (D) Manie (E) soziale Phobie (A) Depression  In der psychoanalytischen Theorie, wird die Depression als eine gegen sich selbst gerichtete Aggression verstanden. Die psychodynamischen Modelle postulieren, dass frühkindliche Störungen (z.B. Verlusterfahrungen) zu einer erhöhten Disposition an einer affektiven Störung zu erkranken führen können. Das Dispositionsmodell für depressive Erkrankungen geht davon aus, dass eine Störung des Selbstwertgefühls (eine sogenannte “narzisstische Krise”) sowie eine gegen sich selbst gerichtete Aggressivität zu einer erhöhten Disposition an Depressionen zu erkranken führen. Das Modell beschreibt, dass der Mensch als (hilfloser) Säugling das Gefühl der Sicherheit durch eine symbiotische Beziehung zur Mutter erlebt. Diese (Selbst-)Sicherheit des Säuglings wird zunächst ausschließlich durch die liebevolle Zuwendung der als allmächtig und als zur eigenen Person dazugehörig erlebten Mutter gestützt. Diese allmächtige Mutter bietet dem Säugling nicht nur das Gefühl der Sicherheit, sie verhindert auch gleichzeitig seine “Selbsterkenntnis”, dass er eigentlich “hilflos” und “abhängig” ist. Die gesunde frühkindliche Entwicklung führt zu einer schrittweisen, zunehmenden Trennung von der Mutter und zu einer Internalisierung der mütterlichen Funktion. Falls die Trennung von der Mutter zu abrupt erfolgt oder von der Mutter verhindert wird, kann sich beim Heranwachsenden eine ausgeprägte Abhängigkeit von symbiotischen Objektbeziehungen (zu äußeren oder inneren Objekten und Idealen) entwickeln. Daraus kann sich ein hohes Ich-Ideal mit einem hohen Leistungsanspruch entwickeln, was zu dem andauernden Gefühl, nicht die “geforderte” Leistung bringen zu können, einhergehen kann. Parallel können sich Probleme im Umgang mit Aggressionen entwickeln, denn das Kleinkind kann - wenn seine Mutter nicht anwesend ist oder es zu sehr umsorgt wird - seine Wut nicht ausreichend objektbezogen abführen. Da es die Mutter weiterhin internalisiert hat, richtet es letztendlich alle Aggression gegen sich selbst, was dann im Erwachsenenalter zu Störungen des Selbstwertgefühls mit überhöhten Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen führen kann. Die Disposition für Depressionen entsteht im Verlauf aus der Spannung zwischen dem Streben nach symbiotischen Bindungen und nicht realisierbaren Wünschen nach Abgrenzung, in Verbindung mit erhöhten Selbstvorwürfen und Selbstzweifeln. Da sich im Verlauf eine erhöhte Vulnerabilität gegenüber Trennungs- und Verlusterlebnissen gebildet hat, können jetzt Auslöser wie z.B. ein erneuter Objektverlust zum Auftreten einer Depressiven Störung führen.
  • 35 Was versteht man am ehesten unter einem psychophysiologischen Teufelskreis bei Panikanfällen? (A) Eine körperliche Überforderung wird mit verminderter Selbstwirksamkeit be- antwortet, die wiederum zu panikartigem Vermeiden körperlicher Betätigung führt. (B) Eine Tendenz zur Hyperventilation führt zu überdauernder Ängstlichkeit; in nur leicht belastenden Alltagssituationen tritt diese Hyperventilation wieder auf und führt zu Panikanfällen. (C) Exzessives Grübeln wird mit Müdigkeit beantwortet, die in der Folge zu sozia- lem Rückzug führt, der wiederum ein allgemein erniedrigtes Erregungsniveau zur Folge hat. (D) Kognitive Symptome der Angst dissoziieren von den körperlichen Symptomen und nehmen in der Folge immer mehr zu. (E) Körperliche Veränderungen werden wahrgenommen, mit Gefahr assoziiert; dies führt wiederum zu Angst mit der Folge zunehmender körperlicher Reaktionen. (E) Körperliche Veränderungen werden wahrgenommen, mit Gefahr assoziiert; diesführt wiederum zu Angst mit der Folge zunehmender körperlicher Reaktionen.
  • 36 Was ist unter Derealisation am ehesten zu verstehen? (A) Es handelt sich um eine Spiegelübung zur Konfrontation mit dem Körperbild. (B) Gedanken und Vorstellungen werden als von außen beeinflusst empfunden. (C) Negative Gedanken werden im Rahmen eines sokratischen Dialogs verändert. (D) Personen oder Objekte erscheinen unwirklich, fremdartig oder räumlich verän- dert. (E) Stimmen werden wahrgenommen, obwohl niemand spricht. (D) Personen oder Objekte erscheinen unwirklich, fremdartig oder räumlich verän-dert.
  • 37 Die Ergebnisse eines Screening-Tests werden häufig anhand einer Vier-Felder-Tafel dargestellt. Ein wichtiges Maß zur Beurteilung der Güte eines Tests, das sich daraus ableiten lässt, ist der Anteil von Personen mit einer Erkrankung, die durch das Test- ergebnis korrekt klassifiziert werden. Welcher Fachbegriff wird für dieses Maß verwendet? (A) Inzidenz (B) Odds Ratio (C) relatives Risiko (D) Sensitivität (E) Spezifität (D) Sensitivität Die "Sensitivität" (richtig positive Rate eines Tests) bezeichnet den Anteil der test-positiven Personen unter allen Erkrankten einer Stichprobe, d. h. die Wahrscheinlichkeit, mit einem diagnostischen Test die Kranken auch als krank zu identifizieren.
  • 38 Heute wird zwischen Anorexia nervosa vom restriktiven Typ und Anorexia nervosa vom aktiven Typ (Purging-Typ) unterschieden. Welches Merkmal gehört zu den Unterscheidungskriterien zwischen dem restriktiven und dem aktiven Typ? (A) Body-Mass-Index (BMI) von 16,0 oder weniger (B) endokrine Störung auf der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse (C) Körperschemastörung (D) Leistungsorientiertheit (E) Missbrauch von Laxantien (E) Missbrauch von Laxantien
  • 39 Frau S., 35 Jahre alt, leidet seit ihrer Pubertät unter Migräneanfällen mit Aurasym- ptomen. Anfänglich traten die Anfälle nur mit der Monatsregel auf, seit der Geburt ihres ersten Kindes vor 15 Jahren mindestens einmal in der Woche, meist nach Tä- tigkeiten unter Zeitdruck. Nach der Geburt des dritten und letzten Kindes vor 10 Jahren hatte Frau S. postpartal eine depressive Phase, die sie allerdings rasch überwand. Jedoch ist sie seither immer wieder tageweise dysthym verstimmt und weiß nicht mehr, wie sie das alles • Kinder, Haushalt und Halbtagsberufstätigkeit - schaffen soll. Medikamente gegen die Migräne: tägliche Einnahme eines Beta- ßlockers, an sechs Tagen im Monat Triptane. Welche diagnostische Kategorie sollte verwendet werden, um das Schmerzleiden im Kapitel F der ICD-10 abzubilden? (A) F34.1 Dysthymia (B) F45.4 anhaltende somatoforme Schmerzstörung (C) F54 psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei andernorts klassifi- zierten Krankheiten (D) F55 Missbrauch von nicht abhängigkeitserzeugenden Substanzen (E) F62.8 Persönlichkeitsänderung bei chronischem Schmerzsyndrom (C) F54 psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei andernorts klassifi-zierten Krankheiten F45.40Anhaltende somatoforme SchmerzstörungInfo:Die vorherrschende Beschwerde ist ein andauernder, schwerer und quälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht hinreichend erklärt werden kann. Er tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Belastungen auf, denen die Hauptrolle für Beginn, Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen zukommt. Die Folge ist meist eine beträchtlich gesteigerte persönliche oder medizinische Hilfe und Unterstützung.Inkl.:PsychalgiePsychogen: KopfschmerzPsychogen: RückenschmerzSomatoforme SchmerzstörungExkl.:Spannungskopfschmerz (G44.2)F45.41Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen FaktorenInfo:Im Vordergrund des klinischen Bildes stehen seit mindestens 6 Monaten bestehende Schmerzen in einer oder mehreren anatomischen Regionen, die ihren Ausgangspunkt in einem physiologischen Prozess oder einer körperlichen Störung haben. Psychischen Faktoren wird eine wichtige Rolle für Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen beigemessen, jedoch nicht die ursächliche Rolle für deren Beginn. Der Schmerz verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden und Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen. Der Schmerz wird nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht (wie bei der vorgetäuschten Störung oder Simulation). Schmerzstörungen insbesondere im Zusammenhang mit einer affektiven, Angst-, Somatisierungs- oder psychotischen Störung sollen hier nicht berücksichtigt werden.Exkl.:Andauernde Persönlichkeitsänderung bei chronischem Schmerzsyndrom (F62.80)Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Krankheiten (F54)
  • 52 Bei einer über einen längeren Zeitraum durchzuführenden Therapie mit Arzneimit- teln, die eine geringe therapeutische Breite aufweisen {z. B. Lithium-Präparate), kann eine regelmäßige Blutspiegelkontrolle erforderlich sein. Mit der Einstellung auf einen möglichst konstanten Blutspiegel soll gewährleistet werden, dass die Arznei- stoffkonzentration im therapeutischen Bereich bleibt. Welcher Aspekt der Pharmakotherapie ist mit der Kontrolle der zeitabhängigen Än- derungen der Arzneistoffkonzentration vorrangig angesprochen? (A) Pharmakodynamik (B) Pharmakokinetik (C) Rezeptorwirkungen (D) Tachyphylaxie (E) Toleranzentwicklung (B) Pharmakokinetik Die Pharmakokinetik beschreibt die Gesamtheit aller Prozesse, denen ein Arzneistoff im Körper unterliegt. Dazu gehören die Aufnahme des Arzneistoffes (Resorption), die Verteilung im Körper (Distribution), der biochemische Um- und Abbau (Metabolisierung) sowie die Ausscheidung (Exkretion). Die Pharmakodynamik ist die Lehre über die Wirkung von Arzneistoffen im Organismus und ein Teilgebiet der Pharmakologie. Während die Pharmakodynamik die Wirkung auf den Körper beschreibt, behandelt die Pharmakokinetik die Verteilung und Verstoffwechselung im Körper.
  • 53 Zur Prophylaxe bipolarer affektiver Psychosen gilt Lithium als Mittel der ersten Wahl, obwohl es eine geringe therapeutische Breite besitzt. Welches der folgenden Symptome ist typisches Anzeichen einer Lithiumintoxikation? (A) Antriebssteigerung (B) Dysphorie (C) Hyporeflexie (D) Paraplegie (E) Tremor (E) Tremor
  • 54 Welche der folgenden Feststellungen zum Erklärungsmddell, das im Rahmen einer Verhaltenstherapie vom Therapeuten und Patienten gemeinsam erarbeitet wird, trifft am ehesten zu? (A) Das Erklärungsmodell dient hauptsächlich dem Psychotherapeuten zur Vorberei- tung des Berichts zum Antrag einer Richtlinien-Psychotherapie. (B) Das Erklärungsmodell soll auf eindeutigen, objektiven Informationen beruhen und sich ausschließlich auf beobachtbare Aspekte des problematischen Verhal- tens beziehen. (C) Das Erklärungsmodell soll dem Patienten eine wissenschaftlichere Sichtweise seines Problems vermitteln. (D) Das Erklärungsmodell sollte das Problem des Patienten in einen Zusammenhang zu seinen Kognitionen und Verhaltensweisen stellen, die in der Therapie bear- beitet werden. (E) Das problematische Verhalten wird ausschließlich nach lerntheoretischen Prin- zipien erklärt. (D) Das Erklärungsmodell sollte das Problem des Patienten in einen Zusammenhangzu seinen Kognitionen und Verhaltensweisen stellen, die in der Therapie bear-beitet werden.
  • 40 Ein Patient berichtet im Erstgespräch, dass er seit einigen Wochen unter einer star- ken Reizbarkeit leide, er rege sich schon bei den kleinsten Sachen ziemlich auf. Vor drei Wochen habe er einen Unfall erlitten, ein anderes Auto sei auf seines aufgefah- ren. Er sei bewusstlos gewesen. Es sei aber niemand sonst verletzt worden und auch weiter nichts passiert. Seitdem fühle er sich erschöpft, sei geräuschempfindlich, leide unter Ängsten und Gedächtnisstörungen sowie Kopfschmerzen. Auch Alkohol vertrage er nicht mehr. Er mache sich sehr viele Sorgen darüber, ob sein Hirn nicht geschädigt sei. Welche der folgenden Diagnosen ist nach ICD-10 am wahrscheinlichsten? (A) Es handelt sich um ein organisches Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma. (B) Es handelt sich um eine andauernde Persönlichkeitsstörung nach Extrembelas- tung. (C) Es handelt sich um eine generalisierte Angststörung. (D) Es handelt sich um eine posttraumatische Belastungsstörung. (E) Es handelt sich um eine vaskuläre Demenz. (A) Es handelt sich um ein organisches Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma. F07.2Organisches Psychosyndrom nach SchädelhirntraumaInkl.:Postkontusionelles Syndrom (Enzephalopathie)Posttraumatisches (organisches) Psychosyndrom, nicht psychotischExkl.:Akute Gehirnerschütterung (S06.0)Info:Das Syndrom folgt einem Schädeltrauma, das meist schwer genug ist, um zur Bewusstlosigkeit zu führen. Es besteht aus einer Reihe verschiedenartiger Symptome, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Erschöpfung, Reizbarkeit, Schwierigkeiten bei Konzentration und geistigen Leistungen, Gedächtnisstörungen, Schlafstörungen und verminderter Belastungsfähigkeit für Stress, emotionale Reize oder Alkohol.
  • 41 Welches der folgenden Kriterien ist bei depressiven Episoden für die Unterscheidung der drei Schweregrade leicht, mittelgradig und schwer nach ICD-10 von wesentli- cher Bedeutung? (A) Anzahl der Symptome (B) die Krankheitsdauer (C) ein gleichzeitig vorhandenes somatisches Syndrom (D) frühere depressive Episoden (E) vorausgegangene manische Episoden (A) Anzahl der Symptome  Abhängig von Anzahl und Schwere der Symptome ist eine depressive Episode als leicht, mittelgradig oder schwer zu bezeichnen. Inkl.: Einzelne Episoden von: - depressiver Reaktion - psychogener Depression - reaktiver Depression (F32.0, F32.1, F32.2) Exkl.: Anpassungsstörungen (F43.2) depressive Episode in Verbindung mit Störungen des Sozialverhaltens (F91.-, F92.0) rezidivierende depressive Störung (F33.-) F32.0 Leichte depressive EpisodeGGewöhnlich sind mindestens zwei oder drei der oben angegebenen Symptome vorhanden. Der betroffene Patient ist im allgemeinen davon beeinträchtigt, aber oft in der Lage, die meisten Aktivitäten fortzusetzen. F32.1 Mittelgradige depressive Episode Gewöhnlich sind vier oder mehr der oben angegebenen Symptome vorhanden und der betroffene Patient hat meist große Schwierigkeiten, alltägliche Aktivitäten fortzusetzen. F32.2 Schwere depressive Episode ohne psychotische SymptomeEine depressive Episode mit mehreren oben angegebenen, quälenden Symptomen. Typischerweise bestehen ein Verlust des Selbstwertgefühls und Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld. Suizidgedanken und -handlungen sind häufig, und meist liegen einige somatische Symptome vor. 
  • 42 Das auf den Psychoanalytiker Erik H. Erikson zurückgehende Modell der psychosozialen Entwicklung unterscheidet acht Stadien, die jeweils durch eine bestimmte Belastung oder Krise gekennzeichnet sind, und deren Bewältigung Einfluss auf die weitere Persönlichkeitsentwicklung nimmt. Welche Krisenkonstellation ist nach diesem Modell für ein Schulkind im Alter von 6-11 Jahren charakteristisch? (A) Autonomie vs, Scham, Zweifel (B) Identität vs. Rollendiffusion - (C) Initiative vs. Schuldgefühl (D) Kompetenz vs. Minderwertigkeitsgefühl (E) Vertrauen vs. Misstrauen (D) Kompetenz vs. Minderwertigkeitsgefühl Phasen der psychosozialen Entwicklung nach Erik Homburger EriksonNeben der psychosexuellen Phasen, die Freud beschreibt, postuliert Eric H. Erikson die psychosozialen Phasen der Ichentwicklung, in denen der Einzelne eine neue Orientierung zu sich selbst und zu den Personen seiner Umwelt findet, die Freud auf das Kindesalter beschränkt. Für jede Phase werden Entwicklungsaufgaben formuliert, die positiv oder negativ bewältigt werden können. Diese Richtungen werden in der Überschrift zu den Phasen festgehalten. Das Modell geht davon aus, dass jeder Mensch sich in Stufen entwickelt, die in jedem von Geburt an angelegt sind. Jede dieser Stufen besitzt eine besondere Thematik, die jeweils in der entsprechenden Stufe aktuell wird. Die Aktualität eines Themas steigert sich schlussendlich zu einer Krise. Wenn die Krise bewältigt wurde, folgt die nächste Stufe usw. Es ist wichtig, dass die einzelnen Thematiken von Geburt an vorhanden sind, aber wie gesagt erst in einer bestimmten Stufe dominant werden. Damit eine gesunde Persönlichkeit entsteht, müssen die einzelnen Krisen erfolgreich bewältigt werden. Erfolgreich wird dabei jeweils von der entsprechenden Kultur festgelegt. Falls es zu Problemen in der Persönlichkeitsentwicklung kommt, kann mit Hilfe der Stufen herausgefunden werden, welche Krise noch nicht erfolgreich bewältigt wurde. Diese Erkenntnis dient etwa dem Therapeuten dazu, an der richtigen Stelle zu intervenieren. Die acht Stufen mit ihren spezifischen Krisen sind dem Hintergrund der westlichen Industriegesellschaft beschrieben, was die Universalität natürlich einschränkt.  Vertrauen gegen Misstrauen (1. Lebensjahr) Das Urvertrauen entsteht aus der Erfahrung, dass zwischen der Welt und den persönlichen Bedürfnissen Übereinstimmung herrscht. In dieser Phase entsteht eine Grundhaltung, die sich durch das ganze weite Leben zieht. Ein Neugeborenes ist darauf angewiesen, dass es versorgt wird. Diese Erfahrungen führen zu einem Vertrauen gegenüber der Mutter und dem Vater. Neben dem Erleben des Vertrauens wird auch Misstrauen erlebt, in dem z. B. die Mutter beginnt nicht nur für das Baby dazusein, d. h. sie lässt das Kind alleine, um den Haushalt zu führen usw. Diese Zeiten, in den das Neugeborene alleine ist, fördert sein Misstrauen. Es ist wichtig, dass ein Kind Vertrauen und Misstrauen kennenlernt. Entscheidend für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung ist, dass sich das Vertrauen stärker entwickelt. Autonomie vs. Scham und Zweifel (2., 3. Lebensjahr)In dieser Zeit geschieht die Emazipation von der Mutter, das wird unterstützt durch die neuen Fähigkeiten des Gehens, des Sprechens und der Stuhlkontrolle. Die Problematik der Autonomie und Scham wird in Festhalten und Loslassen umgeformt. Konkret muss das Kind lernen, Dinge festzuhalten oder loszulassen. Freud und Erikson weisen deshalb auf die Reinlichkeitserziehung hin, die ja von den Psychoanalytikern auch als anale Phase bezeichnet wird. In dieser Zeit entwickelt das Kind auch Vorstellungen über ”Ich” und ”Du”. Es lernt, dass es ein Einzelwesen ist. Um eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten, weist Erikson darauf hin, dass die Eltern als Vorbilder genommen werden. Dabei werden von den Kindern auch die Gefühle mitberücksichtigt, die sie im Zusammenhang mit den Eltern erleben. Eine erfolgreiche Bewältigung geht davon aus, dass die Autonomie sich stärker ausbildet, als Scham und Zweifel. Initiative vs. Schuldgefühl (4., 5. Lebensjahr)Das Kind differenziert sich zunehmend von der Umwelt und versucht, die Realität zu erkunden, was sich in unzähligen Fragen äußert ebenso wie im Ausprobieren unterschiedlicher Rollen im Spiel. Weil das Kind nun laufen gelernt hat, kann es seine Umgebung selbständiger erforschen. Es ist wichtig, dass das Kleinkind lernt Dinge ohne fremde Hilfe anzugehen, eben z. B. alle möglichen Gegenstände zu erkunden. Dies fördert die Initiative. Auf der anderen Seite beginnt sich das Kind nun vermehrt mit seinem Geschlecht auseinander zu setzen. Dies führt schlussendlich zur ödipalen Situation. Beim Durchleben dieser Krise lernt das Kleinkind auch Schuldgefühle kennen. In dieser Zeit bildet sich das Gewissen aus. Ein erfolgreiches Erleben dieser Stufe ist dann gegeben, wenn das Kind gelernt hat, Initiative zu ergreifen, sowie den Umgang mit seinen Schuldgefühlen. Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl (6. Lebensjahr bis Pubertät)Die Kind ist lernbegierig - "Ich bin, was ich lerne". Es erlernt Anerkennung durch die Herstellung von Dingen, durch kognitive Fähigkeiten zu gewinnen. Erfolgreich zu sein ist wichtig. Neben dem Drang zum Spielen entwickelt das Kind einen Werksinn, d. h. dass es darum geht, etwas Nützliches zu leisten. Diesen beiden Ansprüchen versucht die Schule, die in diesem Alter und auch noch länger besucht wird, gerecht zu werden. Neben dem spielerischen Lernen soll die Schule den Lernenden Möglichkeiten bieten, dass sie sich bestätigen können, in dem sie etwas nützliches leisten. Falls hierbei die Erfolgserlebnisse ausbleiben, entwickelt sich mit der Zeit ein Minderwertigkeitsgefühl. Fixierungen, die entstehen können, betreffen Versagensängste oder generll die Angst vor bestimmten Aufgaben, grundgelegt kann in diesem Alter auch ein das ganze Leben überschattendes mangelndes Selbstbewusstsein. Für eine gesunde Entwicklung ist es deshalb nötig, dass den Kindern Erfolgserlebnisse ermöglicht werden. Auf dieser Stufe wollen Kinder alles beobachten und auch selbst aktiv mitmachen; sie wollen von den anderen gezeigt bekommen, wie man etwas Bestimmtes macht und es dann auch selbst ausprobieren. Der Werksinn ist also das Bedürfnis des Kinds, dass es irgendetwas Nützliches macht, denn es möchte zumindest teilweise an der Welt der Erwachsenen teilnehmen. Gleichzeitig haben manche Kinder in diesem Lebensabschnitt das Gefühl, minderwertiger zu sein, wenn etwa ihre Fähigkeiten noch nicht ausreichen, das zu tun, was ein Erwachsener problemlos schafft. Manche Kinder in diesem Alter überfordern sich deshalb. Identität vs. Identitätsdiffusion (13. bis 20. Lebensjahr)Alle vorangehenden Phasen liefern Elemente für diese Phase: Vertrauen, Autonomie, Initiative, Fleiß. Dazu kommen die körperlichen Veränderungen und neuartige Ansprüche der Umwelt. Der Jugendliche stellt sich selbst in Frage und sucht seine Identität. Diese Identität sollte auf dem Hintergrund neuer sozialer Rollen gefunden werden: Auseinandersetzung und In-Frage-Stellen der Bezugspersonen, Rolle in der Gleichaltrigengruppe, Auseinandersetzung mit dem anderen Geschlecht, Rolle im Beruf. Mit der beschleunigten körperlichen Entwicklung stellt sich immer mehr die Frage: Wer bin ich? Die Antwort besteht darin, die bisher gesammelten Erfahrungen, die aus dem bewältigen der vorherigen Krisen bestehen, zu einer Ich-Identität zusammenzufügen. Diese Identitätsbildung gelingt besser, wenn man möglichst viele positive Erfahrungen gesammelt hat und dadurch ein gesundes Selbstvertrauen besitzt. Falls dies nicht der Fall ist, kommt es zu einer sogenannten Identitätsdiffusion. Der einzelne Jugendliche bzw. die einzelne Jugendliche können keine stabile Ich-Identität entwickeln. Eine Folge davon ist, dass sich solche Jugendliche gerne Gruppen anschliessen, die über klare Strukturen verfügen. Intimität und Solidarität vs. Isolierung (20 bis etwa 45 Jahre)Geklärte Identität erlaubt tragfeste Partnerschaft und Intimität. Erikson beschreibt die Phase als ein Sich-verlieren und Sich-finden im anderen. Mit Hilfe einer gefestigten Ich-Identität wird es möglich in einer Paarbeziehung, Intimität zu erleben. Durch das Vorhandensein der Identität ist es möglich, sich dem Partner bzw. der Partnerin zu öffnen. Auf der anderen Seite steht die Isolierung, die damit erklärt werden kann, dass noch keine stabile Ich-Identität ausgebildet wurde. Es ist aber wichtig, dass die Erfahrung der Isolation oder auch der Distanzierung für alle wichtig ist. Wiederum geht es um ein sinnvolles Verhältnis, dass sich zwischen Intimität und Isolierung entwickeln muss. Generativität vs. Selbstabkapselung (45 bis 65 Jahre)Als Folge der Intimität kommt es zu Familiengründungen. Diese Phase ist vom Bedürfnis geprägt, Werte für kommende Generationen zu schaffen, weiterzugeben und abzusichern. Diese wiederum führen dazu, dass Kinder geboren werden. Erikson versteht unter der Generativität das Erziehen der nächsten Generation, sei dies als Eltern oder sonst in einer Form, die dieses Ziel vor Augen hat. Diese Haltung entwickelt sich nur, wenn ein grundsätzliches Gefühl des Vertrauens vorhanden ist. Das Gegenteil wird als Selbst-Absorption bezeichnet. Hierunter wird eine Vereinsamung verstanden, d. h. zwischenmenschliche Beziehungen werden wenig gepflegt usw. Diese Haltung führt zur Vereinsamung. Integrität vs. Verzweiflung (65 Jahre bis Tod)Im besten Fall kommt es in diesem Stadium zur vollen Reife, zur Bereitschaft, "seinen einen und einmaligen Lebenszyklus zu akzeptieren, als etwas, das sein musste und das zwangsläufig keinen Ersatz zuließ. In dieser letzten Phase geht es also darum, dass bisherige Leben so wie es war zu akzeptieren mit allen positiven und negativen Erlebnissen und Ereignissen. Dadurch wird es möglich in Ruhe zu leben. Oft bildet dies auch die Grundlage dafür, dass Menschen Führungsaufgaben übernehmen. Falls es nicht gelingt sein Leben zu akzeptieren, stellt sich ein Lebensekel ein. Daraus entsteht Enttäuschung und Unzufriedenheit über sein Leben. Gestört wird die psychische Entwicklung des Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit, wenn es nicht gelingt, die in den jeweiligen Phasen auftauchenden Krisen zu meistern
  • 49 Die Phasen der Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit weisen nach Jellinek (Stu- fenmodell der Entwicklung des „Alkoholismus“) einen typischen Verlauf auf. Welche Reihenfolge trifft zu? (A) präalkoholische Phase, Prodromalphase, chronische Phase, kritische Phase (ß) präalkoholische Phase, Prodromalphase, kritische Phase, chronische Phase (C) Prodromalphase, präalkoholische Phase, chronische Phase, kritische Phase (D) Prodromalphase, präalkoholische Phase, kritische Phase, chronische Phase (E) kritische Phase, Prodromalphase, präalkoholische Phase, chronische Phase (ß) präalkoholische Phase, Prodromalphase, kritische Phase, chronische Phase
  • 50 Welche der folgenden Aussagen zu episodischen Spannungskopfschmerzen trifft zu? (A) Benzodiazepine werden zur Prophylaxe empfohlen. (B) Die medikamentöse Behandlung erfolgt meist mit antipyretischen Analgetika. (C) Opioide sind Mittet der Wahl. (D) Verschlechterung des Befindens bei körperlicher Betätigung ist charakteristisch. (E) Zur akuten Behandlung sind Triptane indiziert. (B) Die medikamentöse Behandlung erfolgt meist mit antipyretischen Analgetika. Anders als Opiate, die auf das zentrale Nervensystem wirken, normalisieren antipyretische Analgetika die Schmerzempfindlichkeit im kranken Gewebe. Obwohl sie bereits länger als 100 Jahre in Gebrauch sind, ist ihre Wirkungsweise bis heute nicht vollständig geklärt.
  • 51 Eine Patientin fragt Sie zu den Ursachen eines Asthma bronchiate. Welche Information ist ihr am ehesten zu geben? (A) Als Ursache des Asthmas kommt vorrangig ein Ambivalenzkonflikt bezüglich der Mutter in Betracht. (B) Asthma bronchiale beruht auf einer irreversiblen Atemwegsobstruktion. (C) Die Grundlage aller Asthmaformen ist ein hyperreagibles Bronchialsystem. (D) Es gibt ein rein psychogenes Asthma ohne organische Grundlage. (E) in der Ätiologie des Asthma bronchiale spielen genetische Faktoren keine Rolle. (C) Die Grundlage aller Asthmaformen ist ein hyperreagibles Bronchialsystem.
  • 43 Für umschriebene Entwicklungsstörungen (Teilleistungsschwächen) ist am ehesten zutreffend: (A) Das Intelligenzniveau liegt deutlich unter dem Leistungsniveau. (B) Der Verlauf ist stetig und nicht durch Rezidive und Remissionen charakterisiert. (C) Es besteht keine familiäre Häufung. (D) Jungen sind generell seltener betroffen als Mädchen. (E) Sie sind Folge neurologischer oder körperlicher Beeinträchtigungen. (B) Der Verlauf ist stetig und nicht durch Rezidive und Remissionen charakterisiert.
  • 44 Sie führen bei dem 5-jährigen Florian wegen der Verdachtsdiagnose eines Kanner- Autismus eine ausführliche Intelligenzdiagnostik durch, die ergibt, dass keine Intel- ligenzminderung vorliegt. Welche der folgenden Aussagen zum Zusammenhang zwischen der Verdachtsdiagno- se und Intelligenz trifft am ehesten zu? (A) Die Diagnose wird durch den unauffälligen Intelligenzbefund bestätigt, da nach den Diagnosekriterien keine Intelligenzminderung vorliegen darf. (B) Es ist eine andere Diagnose zu vergeben, da bei der ursprünglichen Diagnose ei- ne Intelligenzminderung vorliegen muss. (C) In der Mehrzahl der Fälle geht diese Störung mit einer Intelligenzminderung einher (D) Nur bei wenigen Kindern mit dieser Störung findet sich eine Intelligenzminde- rung. (E) Zwischen der wahrscheinlichen Diagnose und dem Intelligenzniveau gibt es kei- nen Zusammenhang. (C) In der Mehrzahl der Fälle geht diese Störung mit einer Intelligenzminderungeinher