Approbationsprüfung Psychotherapie (Subject) / Frühjahr 2014 (Lesson)

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Frühjahr 2014

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  • 51 Bei einem familientherapeutischen Vorgehen im Rahmen einer Psychotherapie kann eine Reihe von spezifischen Interventionen zur Anwendung kommen. Eine dieser In- terventionen besteht darin, der Familie am Ende der Sitzung eine Aufgabe mit- zugeben. Diese kann beispielsweise nach eingehender Analyse der maladaptiven Systemregeln in der Aufforderung bestehen, den als maladaptiv erkannten Regeln weiterhin und gezielt zu folgen. Wie wird diese Form der Intervention am zutreffendsten bezeichnet? (A) Familienritual (B) Familienskulptur (C) Genogramm \ (D) Symptomverschreibung (E) zirkuläres Fragen D
  • 52 Was ist am ehesten unter sekundärer Prävention im Kontext potentiell traumatisie- render Ereignisse und einer möglichen posttraumatjschen Belastungsstörung (PTBS) zu verstehen? (A) Darunter sind Maßnahmen zu verstehen, die potentielle oder bereits einmal in Erscheinung getretene Täter abhalten oder abschrecken sollen, (erneut) ein Verbrechen zu begehen und andere zu traumatisieren. (B) Es handelt sich um Maßnahmen, die zeitnah im Anschluss an ein traumatisches Ereignis durchgeführt werden mit dem Ziel, Belastungssymptome möglichst früh zu erkennen und die Entwicklung einer manifesten PTBS zu vermeiden. (C) Es werden Maßnahmen durchgeführt, die auf eine Verbesserung der Umwelt- und Lebensbedingungen sowie der allgemeinen Protektivfaktoren abzielen, um traumatische Ereignisse sowie deren negative Folgen weniger wahrscheinlich zu machen. (D) Es werden Maßnahmen durchgeführt, wenn eine PTBS weitgehend erfolgreich behandelt wurde und ein Wiederauftreten der PTBS verhindert sowie längerfris- tige Folgen minimiert werden sollen. (E) Im Vorfeld einer möglichen Traumatisierung, z. B. vor Einsätzen der Bundes- wehr, werden Kompetenzen vermittelt, die zu einer adäquaten Bewältigung von traumatischen Ereignissen beitragen können. B
  • 53 In welcher Region des Zentralnervensystems liegt der Hypothalamus? (A) Zwischenhirn (Diencephalon) (B) Großhirnrinde (Cortex cerebri) (C) Rückenmark (Medulla spinalis) (D) verlängertes Mark (Medulla oblongata) (E) Kleinhirn (Cerebellum) A
  • 54 Welcher Hirnnerv innerviert als Hauptnerv des parasympathischen Systems die Brusteingeweide und einen großen Teil der Baucheingeweide? (A) N. vagus (B) N. trigeminus (C) N. olfactorius (D) N. accessorius (E) N. glossopharyngeus A Der Nervus trigeminus (lat., „Drillingsnerv“, kurz: Trigeminus) ist der fünfte Hirnnerv (kurz: V). Er führt sensible (→ trigeminale Wahrnehmung) und motorische Fasern, mit denen er weite Teile des Kopfes erreicht.  Der N. accessorius (Hirnnerv XI) ist ein rein motorischer Nerv. Er versorgt somatomotorisch den M. sternocleidomastoideus und den M. trapezius sowie mit speziell viszeromotorischen Fasern, die sich dem N. vagus anschließen, auch innere Kehlkopf- und teilweise Schlundmuskulatur. Der N. hypoglossus (Hirnnerv XII) ist ein rein somatomotorischer Nerv, der die äußeren und inneren Zungenmuskeln versorgt.
  • 55 Welcher der folgenden Neurotransmitter ist Überträgersubstanz an der neuromusku- lären Endplatte? (A) Glycin (B) Serotonin (C) Noradrenalin (D) Acetylcholin (E) Dopamin D Im Zentralnervensystem dient Glycin als Neurotransmitter, also als Botenstoff, der Informationen von einer Zelle auf die andere weiterleitet. Dabei wirkt die Aminosäure inhibitorisch, das heißt, sie hemmt die nachgeschaltete Nervenzelle in ihrer Aktivität. Hierbei wirkt sich Glycin vor allem auf die Bewegung aus und verringert die Muskelkontraktion.
  • 56 Welche der genannten Wirkungen kommt durch eine Aktivierung des Sympathikus zustande? (A) Abnahme der Pulsfrequenz (B) Erweiterung der Bronchien (C) vermehrte Durchblutung der Haut (D) verringertes Schwitzen (E) Zunahme der Magen-Darm-Aktivität B Die Wirkung von Sympathikus und Parasympathikus auf verschiedene OrganeSympathikus                     ParasympathikusHerz Herzfrequenz steigt, Herzkranzgefäße weiten sich Herzfrequenz sinkt, Herzkranzgefäße verengen sichBlutgefäße Verengung      ErweiterungBlutdruck Steigt                 Sinkt (durch die Erweiterung der Blutgefäße)Lunge Entspannung: die Bronchien erweitern sich  Kontraktion: die Bronchien verengen sich Magen/Darm Verdauung wird gehemmt        Verdauung wird gefördertNiere verminderte Harnausscheidung (Antidiurese) Harnausscheidung (Diurese)Auge Pupillen weiten sich                             Pupillen verengen sichHarnblase Harnverhalten                            Harnentleerung
  • 57 Welche der folgenden Aussagen zu chronischen Spannungskopfschmerzen trifft am ehesten zu? (A) Antidepressiva in niedriger Dosierung können bei längerfristiger Einnahme hel- fen. _ , (B) Benzodiazepine werden zur Prophylaxe empfohlen. (C) Eine Therapieoption ist die längerfristige Einnahme von Ergotaminpräparaten. (D) Opioide sind Mittel der Wahl. (E) Zur akuten Behandlung sind Triptane indiziert. A Triptans are a family of tryptamine-based drugs used as abortive medication in the treatment of migraines and cluster headaches. This drug class was first introduced in the 1990s. While effective at treating individual headaches, they do not provide preventative treatment and are not considered a cure. They are not effective for the treatment of tension headache[1] or other kinds of pain.
  • 58 Demenzen können in unterschiedliche Untergruppen eingeteilt werden. Welche der nachfolgenden Demenzen ist am ehesten ein Beispiel für eine vaskuläre Demenz? (A) Demenz bei Creutzfeld Jakob-Krankheit (B) Demenz bei Alzheimer-Krankheit (C) Multiinfarkt Demenz (D) Demenz bei Pick-Krankheit (E) Demenz bei Huntington-Krankheit C Multi-Infarkt-Demenz ist eine Art Demenz, die von vielen kleinen Blutgerinnseln (Verstopfungen in den Gefäßen) im Gehirn ausgelöst werden. Zu diesen Gerinnseln kommt es in den meisten Fällen aufgrund einer Schädigung von Blutgefäßen durch Arteriosklerose ("Verkalkung"). Die Frontotemporale Demenz, auch Pick-Krankheit oder Morbus Pick genannt, gehört zu den selteneren Formen der Demenz. Sie wird häufig mit psychischen Störungen verwechselt, weil sich viele Betroffene auffällig und unsozial verhalten, während ihr Gedächtnis weitgehend erhalten bleibt. Heilbar ist diese Krankheit nicht.Viele Menschen setzen Demenz mit dem Verlust des Gedächtnisses gleich. Sich immer weniger merken zu können, ist aber vor allem eine Folge der Alzheimer-Krankheit. Viele seltenere Formen der Demenz äußern sich anders, darunter die Frontotemporale Demenz oder Pick-Krankheit. Weder fallen Betroffene anfangs dadurch auf, dass sie vergesslich werden, noch haben sie Probleme, sich zu orientieren. Vielmehr beobachten Verwandte, Freunde und Nachbarn, dass sie sich seltsam benehmen oder sich ihre Persönlichkeit stark verändert hat. Manche Menschen mit Frontotemporaler Demenz sind rast- und ruhelos, aggressiv und leicht reizbar. Andere ziehen sich zurück, werden stumpf und gleichgültig gegenüber Freunden und Verwandten und finden an nichts Freude. Die Betroffenen schätzen alltägliche Situationen oft falsch ein. Sie machen zum Beispiel unpassende oder peinliche Bemerkungen, die ihnen früher nicht über die Lippen gekommen wären. Manche witzeln im Bus lauthals über Fremde, andere beginnen zu stehlen. Darauf angesprochen, reagieren Menschen mit Frontotemporaler Demenz verblüfft oder empört – ihre Selbstkritik hat stark gelitten. Weitere mögliche Symptome sind Heißhunger und "Tics": Viele Betroffene wiederholen soeben Gehörtes wie ein Echo.Oft erst viele Jahre später vermischen sich diese Erscheinungen mit Symptomen, die etwa für Alzheimer typisch sind. Im fortgeschrittenen Stadium verarmt die Sprache der Kranken und sie werden tatsächlich vergesslich. Häufig wird die Frontotemporale Demenz erst jetzt erkannt.
  • 59 Eine 26-jährige Krankenschwester mit der Erstmanifestation einer paranoiden Schi- zophrenie wird seit einigen Wochen stationär mit Benperidol, einem hochpotenten klassischen Neuroleptikum (Antipsychotikum) behandelt. Nachdem die produktive psychotische Symptomatik zunächst gut remittiert, wandert die Patientin eines Morgens ruhelos den Stationsflur auf und ab. Auf Nachfragen klagt sie über eine quälende innere Unruhe, vor allem in den Beinen, sie könne kaum ruhig auf einem Fleck sitzen. Welche der folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen liegt am ehesten vor? (A) malignes neuroleptisches Syndrom (B) Frühdyskinesie (C) Parkinsonoid (D) Akathisie (E) Spätdyskinesie D  Als Akathisie bezeichnet man den Zustand krankhafter Bewegungsunruhe. Dem Bewegungsdrang wird nur kurz durch das zwanghafte Ausführen von Bewegungen Linderung verschafft. Die Akathisie tritt als frühes Zeichen des Morbus Parkinson auf, kann aber auch durch verschiedene Medikamente, beispielsweise Neuroleptika, verursacht werden. Auslösend ist ein Dopaminmangel - beim Morbus Parkinson durch Zelluntergang in der Substantia nigra, bei Neuroleptika durch Dopamin-Antagonismus. Er löst eine extrapyramidale hyperkinetische Bewegungsstörung (EPS) aus.3 Symptome subjektive Unruhe, repetetive Bewegungen von Händen, Füßen und Mimik, Entlastungshandlungen wie Trippeln, Laufen, wechselndes Beineüberschlagen, Gewichtsverlagerungen, etc.Therapie Im Falle eines Dopaminmangels durch Neuroleptika sollten diese abgesetzt bzw. ihre Dosis reduziert werden. Die Symptomatik kann zusätzlich durch Gabe von Propranolol verbessert werden. Im Falle eines Morbus Parkinson kann versucht werden, die Symptomatik nach dem jeweiligen Therapieschema zu verbessern. Die späte Form kann nur schwer behandelt werden, weshalb die Prophylaxe eine große Rolle spielt. Spätdyskinesien sind Bewegungsstörungen (Dyskinesien), die nach einer Langzeittherapie mit Dopaminantagonisten (z.B. Neuroleptika) auftreten.Unter einer Frühdyskinesie versteht man eine als Nebenwirkung eines antidopaminerg wirkenden Medikamentes auftretende extrapyramidalmotorische Bewegungsstörung. Als Parkinsonoid bezeichnet man eine medikamenteninduzierte Parkinson-Symptomatik aus Rigor, Tremor und Akinese, die unter der Therapie mit Dopaminantagonisten (unerwünschte Arzneimittelwirkung) entstehen kann.
  • 60 Welcher der folgenden Wirkstoffe ist für die Behandlung der Bulimia nervosa Er- wachsener im Rahmen eines psychotherapeutischen Gesamtkonzeptes zugelassen? (A) Diazepam (B) Fluoxetin (C) Risperidon (D) Methylphenidat (E) Lithiumsalze B
  • 61 In der Verhaltensgleichung, die ursprünglich von Kanfer & Phillips formuliert wurde, bezieht sich folgende Kombination zweier Variablen am ehesten auf das klassische Konditionieren: (A) Organismus - Reaktion (B) Reaktion - Konsequenz (C) Stimulus - Organismus (D) Stimulus - Reaktion (E) Organismus - Stimulus D
  • 62 Worauf zielt die sogenannte Vertikale Verhaltensanalyse in der Diagnostik und Be- handlung eines Patienten am ehesten ab? (A) die das Verhalten regulierenden Pläne zu erschließen (B) die Lebensgeschichte hermeneutisch zu verstehen (C) das Unbewusste aufzudecken (D) die Veränderung von Verhaltensweisen im Therapieprozess abzubilden (E) das Ausmaß des Neurotizismus zu erfassen A Die horizontale oder situative Verhaltensanalyse[1] (Mikroanalyse[2]) ist eine der zentralen diagnostischen Verfahren in der (kognitiven) Verhaltenstherapie und basiert häufig auf dem SORKC-Modell nach Frederick Kanfer.Die vertikale oder kontextuelle Verhaltensanalyse (Makroanalyse) wird ebenfalls in der Verhaltenstherapie erstellt, wobei die Lerngeschichte, Pläne und Ziele der betreffenden Person betrachtet werden. Vertikale VerhaltensanalyseIm Gegensatz zur horizontalen Verhaltensanalyse steht bei der vertikalen Verhaltensanalyse nicht eine konkrete Situation im Vordergrund, sondern ähnliches Verhalten in vergleichbaren Situationen. Hier rücken vor allem Kognitionen, die in mehreren Begebenheiten auftreten, und kognitive Schemata in den Vordergrund (Werte, Normen, Ziele). Zum Beispiel wird in einer horizontalen Verhaltensanalyse festgestellt, dass sich ein Patient sehr unsicher beim Halten von Vorträgen vor fremden Personen fühlt. In einem nächsten Schritt würde nun untersucht, ob er sich in weiteren Interaktionen mit fremden Personen unsicher fühlt (z. B. beim Kennenlernen). Werden situationsübergreifende Verhaltensmuster entdeckt, können diese zu einem Verhaltensplan zusammengefasst werden. In dem Beispiel oben, wäre eine Möglichkeit, dass die Person sehr darauf bedacht ist, sich sozial konform zu verhalten. Bei der Interaktion mit Fremden, können die Erwartungen eventuell nicht richtig eingeschätzt werden und die Person tritt sehr unsicher auf. Das Aufdecken solcher Verhaltenspläne wird als Plananalyse bezeichnet. Im Rahmen einer Schematherapie wird häufig auch der Begriff der Schemaanalyse verwendet. Die kontextuelle Verhaltensanalyse (vertikale Verhaltensanalyse) kann somit als Schließen von der Mikroebene auf die Makroebene beschrieben werden.
  • 63 Kanfer hat ein 7-Phasen-Modell als Basiskonzept für seinen Selbstmanagement- Ansatz entworfen. In welche Phase fällt nach diesem Modell am ehesten die Bildung einer therapeuti- schen Allianz? (A) Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen (B) Verhaltensanalyse und funktionales Bedingungsmodell (C) Aufbau von Änderungsmotivation (D) Vereinbaren therapeutischer Ziele (E) Planung, Auswahl und Durchführung spezieller Methoden A Kanfer faßt das Basiskonzept seines Selbstmanagement-Ansatzes in einem siebenstufigen Prozeßmodell der Psychotherapie zusammen. Dieses Modell ist rekursiv, d.h. im Verlauf kann bei Nichtereichen bestimmter Phasenziele zu Schwerpunkten früheren Phasen zurückgekehrt werden. Im Folgenden sind diese Phasen dargestellt: 1. Eingangsphase: Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen• Rollenstrukturierung• Bildung einer kooperativen Arbeitsbeziehung• Beginn der problembezogenen Informationssammlung• Gestaltung der „äußeren Therapiesituation" 2. Aufbau von „Änderungsmotivation" und vorläufige Auswahl von Änderungsbereichen• Nutzung von „inhärenten" Motivationsbedingungen des Selbstmanagement-Konzepts• Reduktion von Demoralisierung und Resignation• Einsatz spezieller Motivationsstrategien• Erste Ansätze einer „Ziel-Wert-Klärung"• (Vorläufige) sachliche und motivationsabhängige Auswahl von Änderungsbereichen 3. Verhaltensanalyse und funktionales Bedingungsmodell• situative Verhaltensanalyse (von Makro- zu Mikroebene)• kontextuelle Verhaltensanalyse (von Mikro- zu Makroebene)• Erstellunge eines (vorläufigen) funktionalen Bedingungsmodells 4. Vereinbaren therapeutischer Ziele• Klärung von Therapiezielen• Gemeinsame Zielanalyse• Konsens über therapeutische Zielperspektiven 5. Planung, Auswahl und Durchführung spezieller Methoden• Planung spezieller Maßnahmen (auf Basis der Informationen aus den Phasen 1-4)• Entscheidung über spezielle Intervention• Durchführung der Maßnahmen 6. Evaluation therapeutischer Fortschritte• Kontinuierliche therapiebegleitende Diagnostik• Prä-/ Post-Evaluation• „Zielabhängige" Evaluation des Einzelfalls 7. Endphase: Erfolgsoptimierung und Therapieabschluß• Stabilisierung und Transfer therapeutischer Fortschritte• Arbeit an restlichen therapeutischen Ansatzpunkten bzw. Bearbeiten neuer therapeutischer Ziele• Erlernen von Selbstmanagement als Prozeß• Beendigung/ Ausblenden der Kontakte• Abschluß-Feedback• Vorbereitung von „Follow-up" bzw. von Katamnesen
  • 64 Welche der folgenden Darstellungen verweist am ehesten auf den zentralen Ansatz der metakognitiven Therapie der generalisierten Angststörung nach Wells? (A) Entkatastrophisieren und Realitätsprüfung zur kognitiven Umstrukturierung hin- sichtlich der einzelnen Alltagssorgen (B) Entspannungstraining (angewandte Entspannung) zum frühzeitigen Erkennen von Angst und Anspannung und zum Erlernen schneller Entspannung, um die Aufschaukelung von Angst, Anspannung und Sorgen zu verhindern (C) Exposition gegenüber den Alltagssorgen in sensu in Form bildhafter Vorstellun- gen für eine intensive emotionale Verarbeitung (D) kognitive Techniken kombiniert mit Verhaltensexperimenten zur Bearbeitung der Sorgen über die Schädlichkeit der Sorgen (E) Konfrontation in vivo mit den gemiedenen Alltagssituationen, welche Alltags- sorgen auslösen, zur Reduktion von Vermeidung und Rückversicherungsverhal- ten D Die Metakognitive Therapie (MCT) geht davon aus, dasses perseverierende und unflexible Muster des Denkens undder Aufmerksamkeitslenkung sind, die eine entscheidendeRolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischerErkrankungen spielen. Für die Generalisierte Angststö-rung (GAD) stellt das Sich-Sorgen-Machen den zentralenproblematischen Prozess dar. Sich sorgen wird aufgrundbestehender positiver Metakognitionen (z.B. „Sorgenmachengibt mir Sicherheit“) als Reaktion auf ein intrusivesinneres Ereignis wie einen automatischen Gedanken oder eininneres Bild mit dem Ziel der Selbstregulation eingesetzt.Negative Metakognitionen über das Sich-Sorgen-Machen(z.B. „Wenn ich mir weiter Sorgen mache, dann werde ichnoch verrückt!“) führen zu verstärktem Sorgenmachen überdas Sich-Sorgen-Machen selbst (Metasorgen) und damit zuzusätzlichem Leiden. Negative Metakognitionen hinsichtlichder Unkontrollierbarkeit des Sorgenprozesses tragen zuseiner Aufrechterhaltung bei und haben zudem den Einsatzweiterer dysfunktionaler Bewältigungsstrategien durch denPatienten zur Folge.Die MCT verfolgt das Ziel, die eingesetzten dysfunktionalenStrategien, die als Kognitives Aufmerksamkeitssyndrom(CAS) bezeichnet werden, zu minimieren. Um dieses Zielzu erreichen, müssen die dem CAS zugrunde liegendenpositiven und negativen Metakognitionen verändert werden.Nach der Erarbeitung eines individuellen Fallkonzeptswerden die Patienten zunächst mit einem metakognitivenStörungsverständnis vertraut gemacht. Anschließend lernensie, ihr Sich-Sorgen-Machen zu steuern. In einem nächstenSchritt werden die Ungefährlichkeit von Sorgengedankensowie die generelle Sinnlosigkeit des Sichsorgens erarbeitet.Den Abschluss bilden eine Zusammenfassung der Behandlungsowie die Rückfallprophylaxe. Ergebnisse aus einerersten offenen sowie einer kontrollierten und randomisiertenStudie weisen darauf hin, dass es sich bei der MCT um eineeffektive, effiziente und nachhaltige Behandlung der GADhandeln könnte, die der kognitiven Verhaltenstherapie mindestensebenbürtig ist.
  • 65 Welche der folgenden therapeutischen Haltungen wird am ehesten als eines der wesentlichen und für die psychoanalytisch begründeten Verfahren spezifischen Grundkonzepte betrachtet (in Abgrenzung zu den anderen Konzepten, die in unter- schiedlicher Gewichtung auch in der Gesprächspsychotherapie, systemischen Thera- pie und Verhaltenstherapie zur Anwendung kommen oder kommen können)? (A) Transparenz (B) Offenheit (C) Fürsorge (D) bedingungsfreie Beachtung (E) Holding E Containing bezeichnet in der Psychologie die Fähigkeit von Psychotherapeuten, Projektionen von Patienten vorerst aufzunehmen, ohne die eigenen Emotionen, die durch die Projektionen ausgelöst werden, zu agieren– also reagierend zu erledigen. Der Begriff wurde von dem britischen Psychoanalytiker Wilfred Bion 1962 geprägt. Das Containing wird durch den Vorgang der Rêverie (Bion) auf Seiten des Psychotherapeuten ermöglicht, so etwas wie ein „träumerisches Ahnungsvermögen“ zu entwickeln. Dabei handelt es sich um einen Vorgang ähnlich der Gemütsverfassung einer Mutter, die die Ängste ihres Kindes zu lindern versucht, indem sie diese in sich aufnimmt, innerlich modifiziert und sie dann strukturiert zurückspiegelt. Mit der Rêverie übernehmen Therapeut oder Mutter sozusagen aktive „Verdauungsarbeit“ unerträglicher Gefühle, anstatt lediglich als Projektionsfläche zu dienen. Diese Art der Unterstützung kann eine der Ich-Schwäche gegenüber stehende ichstärkende Funktion bekommen und zwar für den Patienten des Psychotherapeuten ebenso wie für das Kind der Mutter. Wenn, dann geschieht das dadurch, dass die Ängste oder andere nicht auszuhaltenden Gefühle durch den Psychotherapeuten oder die Mutter in etwas verwandelt werden, was auszuhalten ist. Im günstigsten Fall werden diese modifizierten Gefühle, die nun die Toleranzschwelle des Patienten oder des Kindes nicht mehr überschreiten, durch einen Vorgang wieder aufgenommen, der Introjektion genannt wird. Parallel dazu können Patient oder Kind ihr Gegenüber als eine Person wahrnehmen, die es schafft, mit der Angst oder den anderen unerträglich erscheinenden Gefühlen fertig zu werden. Das ebnet den Weg, sich mit dem Gegenüber zu identifizieren. Durch diesen Vorgang der Identifikation kann es dazu kommen, dass sich die Fähigkeit, unerträgliche Gefühle selbst in etwas Erträgliches zu verwandeln und damit auszuhalten, nach und nach entwickelt. Ein solcher Vorgang ist unter anderen, zum Teil ganz anders verlaufenden, innerseelischen Prozessen mit dem Begriff der Ich-Stärkung gemeint. Containing ist demzufolge in all jenen Therapien besonders indiziert bzw. notwendig, in denen es um tiefergehende, umfassendere Entwicklung der Persönlichkeit geht und nicht nur um das Lösen fokussiert zu bearbeitender Belastungen bzw. abgegrenzter Themenstellungen. Auch in letzteren kann es aber Platz greifen, beispielsweise wenn Projektionen bemerkbar werden. Das Auftreten von Projektionen oder – als einem ihrer Sonderfälle – projektiver Identifikation könnte allerdings dann ein Hinweis darauf sein, dass der Anlass für das Aufsuchen von Psychotherapie möglicherweise nicht nur mit einem eingrenzbaren Thema zu tun hat, sondern eben tiefer in die Persönlichkeit geht. Insbesondere aber bei Psychotherapien aufgrund von Traumatisierungen, die als außerordentliche Belastung auf eine ansonsten stabile Persönlichkeitsstruktur gestoßen sind, können Projektionen ebenfalls möglich sein. In diesem Fall sind sie jedoch in der Regel Ausdruck der Destabilisierung im Rahmen der Traumatisierung und nicht Ausdruck einer an sich instabilen Persönlichkeitsstruktur. Auch hier ist zur Stützung der Patienten Containing anwendbar.
  • 66 Mit welcher der folgenden Umschreibungen wird bei einem psychodynamischen Vor- gehen die therapeutische Haltung im Psychoanalytischen Erstinterview nach Arge- lander am zutreffendsten wiedergegeben? (A) Versuch des Therapeuten, den Patienten durch möglichst tiefe Deutungen sei- ner unbewussten Beweggründe auf die psychoanalytische Arbeit vorzubereiten (B) strukturiertes diagnostisches Vorgehen zur Erhebung eines möglichst objektiven Befunds der vorliegenden Psychopathologie, Symptome und Syndrome (C) nach einer möglichst offen formulierten Eröffnungsfrage dem Patienten Raum geben, so frei wie möglich zu berichten (D) Haltung eines objektiven Beobachters, der genaueste ns registriert, wie der Pa- tient mit der diagnostischen Situation klarkommt (E) gezielte Exploration aller relevanten Lebensstationen des Patienten auch mit- tels systematischer Nachfragen zu intimen Details C ARGELANDER entdeckte in Freuds Fall von Katharina, dem Bergbauernmädchen, das erstepsychoanalytische Erstgespräch (1976). In diesem 1892 ausserhalb jedwederBehandlungszimmeratmoshäre stattgefundenen Gespräch bzw. seiner späteren Bearbeitungschält Argelander Freuds ununterbrochenes Bemühen heraus, einen Denkprozess anzuregen.Freud liess sich ganz von der Erzählung der Patientin führen. Dies erscheint als ein wichtigesPrinzip.In einer anderen Schrift, „Das Erstinterview in der Psychotherapie“, nennt Argelander dreiInterviewinformationen (1970):1) die objektiven Informationen, wie persönliche Angaben, biographische Fakten, bestimmteVerhaltensweisen oder Persönlichkeitseigentümlichkeiten, die jederzeit nachprüfbar sind;2) die subjektiven Informationen, deren Daten mehr oder weniger verlässlich sein können undwo ausschliesslich die Bedeutung, die der Patient oder die Patientin ihnen verleiht, entscheidendist;3) die szenische oder situative Information - hier dominiert das Erlebnis der Situation mit allseinen Gefühlsregungen und Vorstellungsabläufen - auch, wenn der/die PatientIn schweigt.Die Zuverlässigkeit des gewonnenen Persönlichkeitsbildes und seiner psychischen Störungenwächst mit der Integration der Informationen aus allen drei Quellen.
  • 67 Ein Patient, der als Kind nie den hohen Anforderungen seines strengen Vaters ge- recht werden konnte, beklagt sich gegenüber seinem Psychotherapeuten darüber, dass dieser seine Fortschritte bei der Umstellung des Lebensstils nicht ausreichend würdige. Das Erleben des Patienten ist aus psychoanalytischer Sicht am ehesten zu erklären als: (A) Aggravation (B) Gegenübertragung (C) Konversion (D) negative Übertragung (E) Intellektualisierung D Man unterscheidet generell zwischen positiver und negativer Übertragung. Bei der positiven Übertragung werden positive Anteile früherer Beziehungen (Liebe, Zuneigung, Vertrauen) übertragen, bei der negativen Übertragung negative Anteile (Hass, Abneigung, Wut, Misstrauen).
  • 68 Was ist unter dem „Prinzip Antwort“ in der psychoanalytisch-interaktionellen Grup- pentherapie am ehesten zu verstehen? (A) möglichst wahrheitsgetreue Beantwortung aller Fragen des bzw. der Patienten durch den Therapeuten, auch der das Privatleben betreffenden Fragen (B) Spiegeln und „übertriebene“ Beantwortung der in der Gruppe ablaufenden un- bewussten Prozesse, um ihre Dysfunktionalität zu demonstrieren und einer be- wussten Veränderung zugänglich zu machen / (C) Beantwortung der Patientenäußerungen und Verhaltensweisen durch den The- rapeuten auf der Verhaltensebene; sich somit in die interaktionellen Muster des Patienten „verstricken“ lassen (D) Mitteilen von affektiven Reaktionen auf das Patientenverhalten durch den The- rapeuten und damit/Anregung zum Verstehen und Verändern des Verhaltens und Aufzeigen von alternativen Verhaltensweisen (E) handelnde Erfüllung von zentralen Beziehungswünschen des bzw. der Patienten auf der interaktionellen Ebene, welche aufgrund der damit gemachten schmerzlichen Erfahrungen bisher abgewehrt wurden D Haltung der TherapeutIn in der Psychoanalytisch-interaktionellen Therapie:Das Prinzip AntwortZiel ist es, in der Gruppe, im Miteinander eigene Gefühle und Reaktionen in adäquater Art undWeise erleb- und nachvollziehbar zu machen, darüber hinaus wichtige Normen und Regeln imUmgang miteinander zu setzen und aufzuzeigen.Von den Therapeuten in der Gruppe ist hierfür eine Haltung erforderlich, die als selektiveAuthentizität (vgl. hierzu Heigl-Evers & Heigl, 1973; Gruppenpsychotherapie undGruppendynamik, 2005) bezeichnet wird. Dies meint eine Position, in der der Therapeut die inihm durch die Gruppe ausgelösten Gefühle und Gedanken wahrnimmt und – orientiert an deneigenen Grenzen und denen der Patienten – in der Gruppe mitteilt. Dies ist eine bewussteAbweichung von einer Haltung der Neutralität, stellt man doch eigenes Erleben, Fühlen undDenken zur Verfügung ohne freilich die gebotene Abstinenz außer Acht zu lassen. DerTherapeut ist so erleb- und berührbar, bietet Sichtweisen und Lösungen an, ohne diesevorzuschreiben.Wir haben bereits über defizitäre Ich-Strukturen – andauernd oder passager – und derenAuswirkungen auf das eigene Erleben und Beziehungen zu anderen gesprochen, die damitverbundene Schwierigkeit, eine verlässliche Grenze zwischen Innen und Außen zu entwickelnund aufrecht zu erhalten. Äußere Bedingungen wirken sich also ganz unmittelbar auf deninneren Zustand aus, können nicht adäquat gewertet und „verdaut“ werden. Es droht also beikleinsten Widrigkeiten eine weitere Destabilisierung der ohnehin fragilen Ich-Strukturen(Regression). Während diese in der Psychotherapie neurotischer Störungen durchauserwünscht ist, ja die therapeutische Arbeit zumeist bei der Vielfältigkeit der zur Verfügungstehenden Abwehrmechanismen erst ermöglicht, ist sie bei der Behandlung strukturell gestörterKlienten/Patienten unbedingt zu vermeiden. Zu groß ist die Gefahr einer weiteren Aufweichungbis hin zur drohenden seelischen Dekompensation. Der Therapeut/die Therapeutin hat alsounbedingt eine haltende, Regression vermeidende Funktion, sowohl gegenüber der Gruppe alsauch gegenüber dem Einzelnen. In Bezug auf die Gesamtgruppe gelingt dies durch dasAufrechterhalten des äußeren Rahmens und das Setzen von sinnvollen, Orientierung gebendenRegeln und Normen, über die der Therapeut gleichzeitig auch wacht.Für den Einzelnen wird der Therapeut für den Moment eine Hilfs-Ich-Funktion übernehmen,eine nicht zur Verfügung stehende seelische Fähigkeit quasi „anstatt“ übernehmen.Beide wichtigen therapeutischen Funktionen, die Übernahme der Hilfs-Ich-Funktion und dasSetzen von Normen, werden durch das „Prinzip Antwort“ erfüllt. Bei dieser Technikinterveniert der Therapeut durch Ich-Botschaften und ausschließlich im Hier und Jetzt, auf derGrundlage der szenischen und inhaltlichen Gestaltung der Gruppe. Auf das Deutenbiografischer Inhalte wird dabei vollständig verzichtet. Den Gruppenmitgliedern wird so einGefühl oder auch die mögliche Einschätzung einer Situation angeboten, ohne ihnen diesezuzuweisen. Es kann ihnen so gelingen, dieses Angebot für sich anzunehmen, zu verwerfenoder durch eigenes Erleben zu ergänzen oder auch zu relativieren.
  • 69 Welcher der folgenden erkenntnistheoretischen Gedanken liegt, neben anderen, der systemischen Therapie zu Grunde? (A) Determinismus (B) Empirismus (C) Konstruktivismus (D) Rationalismus (E) Suprematismus C Suprematismus (von altlateinisch supremus, „der Höchste“) ist eine Stilrichtung der Moderne der bildenden Kunst, mit Verwandtschaft zum Futurismus und Konstruktivismus.
  • 70 EMDR ist eine empirisch bewährte Methode für die Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen. Der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie hat im Jahr 2006 festgestellt, dass diese Methode für die genannte Indikation bei Erwachsenen als wissenschaftlich anerkannt gelten kann. Wofür steht EMDR genau? (A) early memory destabilization and reorganization (B) eye movement desensitization and reprocessing (C) early motivation and daily rehearsal (D) emotional desensibilization and recovery (E) ecological motivational desensitization and reorganization B
  • 71 Im Kontakt mit ihren Patienten sollten äußeres Verhalten und inneres Erleben der Psychotherapeutin bzw. des Psychotherapeuten miteinander übereinstimmen. Mit welchem der nachfolgenden Begriffe lässt sich dieser Beziehungsaspekt am zu- treffendsten kennzeichnen? (A) Echtheit (B) Empathie (C) Selbstaktualisierung (D) Übertragung (E) Wertschätzung A
  • 72 Wie lange ist die Dokumentation der Behandlung eines Patienten bei einem nieder- gelassenen Psychotherapeuten nach deren Beendigung im Regelfall aufzubewahren? (A) 5 Jahre , ^ (B) 8 Jahre ' (C) 10 Jahre (D) 12 Jahre E bis zum Ende der Praxistätigkeit, jedoch mindestens 5 Jahre C
  • 73 Welche der folgenden Beschreibungen trifft auf den Begriff Behandlungsintegrität am ehesten zu? (A) Der Psychotherapeut bezieht Angehörige des Patienten in den therapeutischen Prozess mit ein. (B) Der Psychotherapeut ist ehrlich, verwirklicht z. B. Transparenz des Vorgehens. (C) Der Psychotherapeut ist kompetent, bewältigt z. B. Krisen gut. (D) Die Psychotherapie ist gemessen an vorher bestimmten Kriterien erfolgreich. (E) Die Psychotherapie wurde nach vorgegebenen Maßstäben durchgeführt. E
  • 74 Im Bereich der Qualitätssicherung lassen sich nach Donabedian die Komponenten der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität unterscheiden. Welche der folgenden Maßnahmen eignet sich am ehesten zur Sicherung der Pro- zessqualität von Psychotherapie? (A) Überprüfung von Approbation und Fachkundenachweis von Psychotherapeuten (B) katamnestische Erhebung der Patientenzufriedenheit mit den Behandlungser- gebnissen und deren Stabilität (C) Veränderung der Zulassungsvoraussetzungen von Psychotherapeuten (D) Rückmeldung über den Therapieverlauf an den Psychotherapeuten (z. B. durch Intervision) (E) Studien zur Effektivität und Effizienz der eingesetzten psychotherapeutischen Maßnahmen und Verfahren D Donabedian unterteilte den Qualitätsbegriff in drei in Abhängigkeit zueinander stehende Qualitätsdimensionen: Struktur- oder Potenzialqualität (structure)Prozessqualität (process)Ergebnisqualität (outcome).Die StrukturqualitätUnter Strukturqualität werden die Beschreibung der Rahmenbedingungen, die für die medizinische Versorgung im Einzelfall gegeben sind, und die zur Produkterstellung notwendigen Fähigkeiten der Institution, verstanden. Zum einen umfasst die Strukturqualität dabei die relativ stabilen Charakteristika der eingesetzten personellen und materiellen Ressourcen, die dem Leistungsanbieter zur Verfügung stehen. Materielle oder sachliche Rahmenbedingungen beziehen sich auf die technische Ausrüstung, die bauliche Einrichtung, die Infrastruktur sowie die Räumlichkeiten und Arbeitsmittel. Unter personellen Ressourcen lassen sich die Kenntnisse, Fähigkeiten, Kompetenzen, Qualifikationen sowie der Aus-, Weiter- und Fortbildungsstand des Personals subsumieren. Zum anderen sind auch die organisatorischen und finanziellen Gegebenheiten, z. B. Arbeitskonzepte und rechtliche/vertragliche Bestimmungen, unter denen sich der medizinische Versorgungsprozess vollzieht, gemeint. Darüber hinaus zeigt sich die Strukturqualität in den Zugangs- und Nutzungsmöglichkeiten des Produkts durch den nachfragenden Kunden.Die ProzessqualitätDie Qualität der Prozesse bezieht sich auf die Art und Weise wie Leistungen erbracht werden und beschreibt somit die Gesamtheit aller Aktivitäten, die im Verlauf der tatsächlichen Erstellung des Produkts vollzogen werden. Sie umfasst damit alle ärztlichen, pflegerischen und administrativen Tätigkeiten, die entweder direkt oder indirekt an dem unmittelbaren Versorgungsprozess beteiligt sind. Sie beinhaltet die Durchführung von Beratungen, den Ablauf der medizinischen Versorgung, die Handhabung von Pflegestandards und Vorschriften, das Aufnahmeverfahren, die Betreuungsplanung und -umsetzung sowie Wartezeiten.Siehe auch: ProzessqualitätDie ErgebnisqualitätUnter der Ergebnisqualität werden die Veränderungen des gegenwärtigen und zukünftigen Gesundheitszustandes des Patienten, die dem vorausgegangenen medizinischen, d. h. ärztlichen, pflegerischen und administrativen Handeln zuschreibbar sind, verstanden. Meist wird die Ergebnisqualität von den Patienten bewertet, Zufriedenheit und Lebensqualität sind dabei wichtige Qualitätsaspekte. Aber auch der Grad der Zielerreichung und Einhaltung von Zielvereinbarungen dienen in vielen Unternehmen als Synonyme für Erfolg. Jedoch können auch Kriterien wie die Zunahme an wahrgenommenen Ressourcen, z. B. besserer Zusammenarbeit nach innen und außen, als Kriterien der Ergebnisqualität dienen.Donabedian geht davon aus, dass alle drei Qualitätsdimensionen in einem Zusammenhang stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Die Strukturen wirken auf die Prozesse und diese bestimmen die Ergebnisqualität, welche wiederum das Planen von Veränderungen bei Prozessen und Strukturen hervorrufen wird. Dabei dient die Struktur als Basis für gute medizinische und pflegerische Leistungen und der Prozessqualität kommt für die Erzielung ebendieser eine hervorgehobene Bedeutung zu.
  • 75 Was ist am ehesten unter dem Begriff „informed consent“ zu verstehen? » (A) Akzeptanz einer Behandlungsform in der Allgemeinbevölkerung infolge von Auf- klärungs- und Informationskampagnen , , (B) Therapieeinwilligung des Patienten nach Aufklärung über die Vorgehensweisen sowie Vor- und Nachteile (C) die von einer sozialen Gruppe gemeinsam geteilten Krankheitsvorstellungen (D) nonverbale, nicht-explizite Zustimmung des Patienten zu den Anordnungen des Therapeuten (E) Übereinstimmung der subjektiven Krankheitstheorien auf Patienten- und Therapeutenseite B
  • 76 Auf wie viele Behandlungsstunden pro Woche ist die Behandlungsfrequenz gemäß Psychotherapie-Richtlinie in der Regel zu begrenzen (Ausnahme z. B. akute Krisensi- tuationen des Patienten)? (A) 2 (B) 3 (C) 4 (D) 5 (E) 6 B
  • 77 Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen um die Zuverlässigkeit (auch: Mess- genauigkeit) zu bestimmen, mit der ein Instrument, z. B. ein Test, das zu erfassen- de Konstrukt messen kann. Welche der nachfolgenden Vorgehensweisen ist dafür nicht geeignet? (A) Korrelation paralleler Testformen (B) Korrelation wiederholter Messungen (C) Korrelation mit einem Außenkriterium (D) Korrelation zweier äquivalenter Testteile (E) Berechnung der internen Konsistenz C
  • 78 Was ist für die organische Persönlichkeitsstörung (nach ICD-10) am wenigsten cha- rakteristisch? (A) erhöhte Reizbarkeit (B) Apathie / (C) emotionale Labilität (D) verändertes Sexualverhalten (E) Größenwahn E F07.0 Organische PersönlichkeitsstörungDiese Störung ist charakterisiert durch eine auffällige Veränderung des gewohnten prämorbiden Verhaltensmusters und betrifft die Äußerung von Affekten, Bedürfnissen und Impulsen. Eine Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten, des Denkvermögens und ein verändertes Sexualverhalten können ebenfalls Teil des klinischen Bildes sein.
  • 79 Welches der folgenden Therapieelemente oder welche der folgenden Interventionen bildet keinen Schwerpunkt in der dialektisch-behavioralen Therapie (DBT), in die kognitive, verhaltensorientierte, interpersonelle und psychodynamische Techniken Eingang gefunden haben? (A) Skills-Training (B) Telefoncoaching (C) Übertragungsdeutung (D) Validierung (E) Verhaltensanalyse C
  • 80 Welcher der folgenden Konflikte gehört nicht zu den in der Operationalisierten Psy- chodynamischen Diagnostik (OPD-2) auf Achse III zu beurteilenden Konflikten? (A) Annäherung versus Vermeidung (B) Identitätskonflikt (C) Individuation versus Abhängigkeit (D) Schuldkonflikt (E) Versorgung versus Autarkie / A