Einführung in die Pathologie (Subject) / 4 Grundsätzliches aus der Traumatologie (Lesson)
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Grundsätzliches aus der Traumatologie 4/11
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- Ein vollständiger Kontaktverlust der gelenkbildenden Knochenenden ist ein(e): Luxation
- Ein Bänderriss ist: eine Verstauchung
- Bleibt die Heilung einer Fraktur aus, spricht man von: Pseudarthrose
- Die operativer Versorgung von Frakturen mit synthetischen Materialien heisst: Osteosynthese
- Um den Verbrennungsgrad zu bestimmen, wird folgende Regel angewendet: Neunerregel
- Definition der Traumatalogie Die Traumatologie (griechisch traumatología ‚Verletzungskunde‘) ist die Wissenschaft von den Verletzungen und Wunden sowie deren Entstehung und Therapie.
- Nenne Arten der Verletzung Schnittwunden Verbrennungen in verschiedenen Schweregraden Rissquetschwunden Innere Verletzungn Verletzungen der Gliedmassen wie Brüche, Verstauchungen, Verrenkungen
- Polytrauma lebensgefährliche Mehrfachverletzung (Verletzung mehrerer Körperregionen oder Organsysteme, wobei wenigstens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist und die Verletzungsschwere nach Injury Severity Score (ISS) mit ≥ 16 Punkten bewertet wird. Lebensbedrohliche Verletzungen werden schnellstmöglich versorgt. Etwa die Hälfte der Betroffenen verstirbt noch am Unfallort)
- Nenne Ursachen (Unfälle) für Verletzungen Arbeitsunfälle Verkehrsunfälle (VKU) Sportunfälle (besonders bei Wettkämpfen) Haushaltunfälle
- Wann spricht man von einem schweren Trauma und welches Risiko besteht zusätzlich? Wenn die Lebensfunktionen wie Atmungsfunktion, Herzfunktion betroffen sind. Gefahr einer Komplikation oder Infektion ist erhöht, was die langfristige Prognose zusätzlich verschlechtert
- Wovon hängt die Schwere der Folgen bei Verletzungen der Wirbelsäule ab? Ob das Knochenmark und die Nervenwurzeln betroffen sind
- Die häufigsten Ursachen für Verletzungen der Wirbelsäule Schwere Verkehrsunfälle Arbeitsunfälle (Herunterfallen von einem Gerüst) Schleudertrauma (direkte und indirekte Verletzung) Badeunfälle (Ausrutschen auf Beckenrändern, missglückte Absprünge)
- Wie werden die Läsionen an der Wirbelsäule unterschieden? Knochenläsionen: vorallem an Wirbelkörpern z.B. Brüche, Einbrüche, Einsenkungen der Dorn, Quer- oder Gelenkfortsätze Weichteilläsionen: Verletzung der Wirbelsäulenmuskulatur (Prellungen) Bänderrisse Verstauchungen (Halswirbel nach Schleudertrauma) Verletzungen der Bandscheibe mit der Gefahr eines Bandscheibenvorfalls bei Kompression des Rückenmarks oder der Nervenwurzel oder gar eine Durchtrennung des Rückenmarks oder einer/mehrerer Wurzel(n)
- Erkläre stabile und instabile Frakturen? stabile Frakturen: in der Regel keine Operation nötig - funktionelle Behandlung instabile Frakturen: in der Regel schlimmer, bewegliche Frakturfragmente können Rückenmark gefährden.Im Allgemeinen handelt es sich um Luxationsfrakturen der intervertebralen (zwischen den Wirbeln liegend) Gelenke, das heisst, Luxationen, die mit einer Fraktur verbunden sind.
- Die Diagnostik bei einer Wirbelsäulenverletzung: klinische Untersuchunen Röntgenuntersuchunen Untersuchung auf mögliche medulläre (zum Mark gehörend) Läsionen
- Parästhesie Fehlempfindung wie z. B. Ameisenlaufen
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- Was sind die möglichen Folgen einer medullären Läsion? Sofortiger Tod: falls die Medullo oblongata (Markhirn) ausfällt (Atemzentrum) Tetraplegie (Lähmung aller vier Gliedmassen) Paraplegie (Lähmung der unteren Extremitäten mit möglicher Harn und Stuhlinkontinenz)
- Symptome bei Frakturen mit medullären Läsionen? neurologische Symptome: Lähmungserscheinungen, Empfindlichkeitsstörung enorme Schmerzen Patient liegt eventuell im Koma bei einem Polytrauma
- Frakturen ohne medulläre Läsionen: Schmerzen über dem verletzten Wirbelkörper und den benachbarten Wirbelsäuelnabschnitten könne auftreten. Das Gefühl in den Gliedmassen bleibt während der klinischen Untersuchung bestehen. Mit dem Röntgenbild wird die Diagnose bestätigt: Einfaches Röntgenbild: vorne, Seite und Schrägaufnahme Tomografie oder CT bei instabilen Frakturen
- Wie behandelt man eine einfache Verletzung der Wirbelsäule ohne neurologische Schädigung? Ruhigstellung ist ausreichend! Verletzung der Halswirbelsäule: Anlegung einer Hals- oder Cervicalstütze während 3- 6 Wochen Danach schrittweise Rehabilitation, um Versteifungen vorzubeugen Verletzung der Lendenwirbelsäule: anlegen eines Gips- oder Kunststoffkorsetts
- Osteosynthese Operative Vereinigung von Bruchfragmenten
- Wie behandelt man instabile Luxationsfrakturen der Wirbelsäule? mit einer chirurgischen Operation (Osteosynthese) - möglicherweise sogar eine Knochentransplantation
- Behandlung bei Verletzung des Rückenmarks? Sofortiger Transport ins Spital unter bestmöglichen VoraussetzungenDanach schnellstmögliche Operation (Reposition, Osteosynthese, Transplantation) Vermeidung von Druckverletzungen, Phlebitis (Venenentzündung) oder Dekubitus (Wundliegegeschwür) Die richtige Betreuung und sorgfältige Pflege ist ebenfalls besonders wichtig.
- Dekubitus Wundliegegeschwür
- Die Heilungsaussichten hängen vom Zustand des Rückenmarks ab: bei einer einfachen Kompression mit Ödem oder bei einer Durchtrennung des Rückenmarks - wie stehen da die Heilungschancen? Einfache Kompression mit Ödem: mehr oder weniger gte Heilung in Aussicht Durchtrennung des Rückenmarks: definitive Schädigung - Folgen sind schwerwiegend und erfordern eine lange und schwierige Rehabilitation mit Balneotherapie und Thalassotherapie in spezialisierten Zentren. Eine berufssoziologische Wiedereingliederung und eine psychotherapeutsiche Unterstützung des Patienten und seiner Familie gehört dazu.
- Was versteht man unter primärer, sekundärer und tertiärer Prävention? Primäre Prävention: allgemeine Unfallprävention: Strassenverkehr (Einhalten der Sicherheitsregeln: Geschwindigkeit, Alkohol, Sicherheitsgurt)Verhindern von Arbeitsunfällen (Arbeitsbedingungen) und von Sportunfällen Sekundäre Prävention: Vermeidung, dass sich Zustand verschlechtert (z. B. einfache Verletzung soll nicht zu neurologischer Verletzung werden), indem strikte Transportregeln eingehalten werden (Ruhigstellung, Vakuumschienen) Teritäre Prävention: Verhinderung von Folgen bereits bestehender Verletzungen durch Rehabilitation: Lähmungen, Muskelverkürzungen, Gelenkversteifungen, Amyotrophie
- Verletzungen der Gliedmassen sind häufige Traumata - wie entstehen sie? Folge von: Verkehrsunfall (VKU) Sportunfall (z. B. Beinbruch beim Skifahren) Arbeitsunfall (z. B. Bruch am Handgelenk)
- Läsionen der Gliedmassen werden unterteilt in.....? Weichteilläsionen und Knochenläsionen
- Die Weichteilläsionen der Gliedmassen - wie werden sie unterteilt? Hautläsionen: in verschiedenen Schweregraden Muskelläsionen: Risse oder Anrisse von gewissen Muskeln Sehnenläsionen: z.B.Achillessehnenriss oder Sehnenriss an der Hand Gefässläsionen: Verletzungen an Arterien oder Venen → können zu Blutung, Ischämiesyndrom (Minderdurchblutung eines Gefässes) oder zu grossem Blutverlust führen Nervenläsionen: Rissen oder Anrisse von Nerven, können zu Nervenunterbrechung mit Lähmung und Parästhesien (Fehlempfindung wie Kribbeln, Ameisen laufen) führen
- Wie werden die Knochenläsionen unterteilt? Frakturen: beim Knochenbruch wird die Kontinuität eines Knochens unterbrochen. Unverletzte Haut = geschlossene Fraktur / bei Durchtrennung der Weichteile = offene Fraktur (Operation erschwert - Infektionsgefahr erhöht / merke: eineHautschürfung ist keine offene Fraktur) Luxation: vollständiger oder unvollständiger Kontaktverlust der gelenkbildenden Knochenenden Verstauchungen: können zu einer Bänderzerrung oder Bänderriss führen
- Wie sind die Symptome bei Verletzungen der oberen Gliedmasse? Die verletzte Person stützt die verletzte Gliedmasse mit dem gesunden Arm
- Die Symptome bei Verletzungen der unteren Gliedmassen? Der Verletzte liegt mit deformiertem, verkürztem und nach aussen rotiertem und angewinkeltem Knie
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- Welche Anzeichen deuten auf eine Verletzung der Gliedmassen? Heftige Schmerzen bis hin zum Bewusstseinverlust Verformung, abnormale Lage oder Fehlstellung der Extremität Bewegungsunfähigkeit Ödeme, Blutergüsse, Hämatombildung im Frakturbereich Blutungen, Lähmungen, Koma sowie Schockzustand (Blässe, Blutdruckabfall, Kaltschweissigkeit) bei schwerem Trauma Diagnostik erfolgt durch Röntgenbild von vorne, Seite und Schrägaufnahme.Im Zweifelsfall wird zusätzlich eine Tomografie oder ein CT angefertigt.
- Fraktur: Einfache Fraktur: nicht verschoben (nicht disloziert) Dislokation: mit Achsenknick, seitlichem Versatz, Längenfehlstellung oder Verdrehung Unterschieden werden: einfachere Frakturen wie Schräg- oder Querfrakturen oder komplexere Frakturen wie Splitter- oder Trümmerfrakturen, bein denen der Knochen in mehr als 6 Fragmente zerbrochen ist.
- Anterior vorne liegend
- Nenne verschiedene Fraktur - Arten? querverlaufend Keilfraktur Mehrfragmentfraktur Gelenkfraktur verschoben Oberschenkelhalsbruch
- Was bedeutet Konsolidationszeit? Die Konsolidationszeit (Länge der Heilung einer Fraktur) hängt von der Art und Schwere der Fraktur ab. Findet keine Heilung statt, nennt man dies eine Pseudarthrose. Eine besonders lange Heilung wird als verzögerte Frakturheilung bezeichnet.
- Luxation: z. B. die häufig vorkommende anteriore Schulterluxation: der Gelenkkopf wir aus der Gelenkpfanne gehebelt
- Verstauchung (auch Distorsion): meistens mit Ödem oder Hämatom Bandverletzungen sond auf dem Röntgenbild oft nicht erkennbar - das Gelenk wird mit bestimmten Handgriffen getestet - ist ein Band gerissen, lässt sich das Gelenk in eine bestimmte Richtung stärker abknicken
- Wie werden Weichteilverletzungen behandelt? Müssen meist operativ behandelt werden Wichtig ist, die Blutung zu stoppen Je nach Verletzung wird die Wunde gespreizt, gereinigt und von Fremdkörper befreit. Danach wird die Wunde verschlossen und ein steriler Wundverband angelegt.
- Wie werden Gefässverletzungen behandelt? (Arterien und Venen) muss sofort vernäht werden oder durch Einarbeitung eines eigenen Gewebestreifens behandelt werden
- Die Behandlung von Nervenverletzungen - wie erfolgt sie? ist der Nerv durchtrennt, wird je nach Grösse des Nervs und Art der Verletzung eine Operation notwendig.
- Wie werden Knochenverletzungen behandelt? durch eine Reposition (im Allgemeinen unter Vollnarkose) = die Knochenfragmente werden so gut wie möglich zueinander gezogen, bis eine normale Stellung erreicht wird Danach Ruhigstellung, damit die Fragmente sich nicht wieder verschieben und die Knochenkonsolidation begünstigt wird.
- Wie wird die Ruhigstellung von Knochenverletzungen erreicht? Gipsverband: orthopädische Behandlung. Muss die Immobilisation der beiden benachbarten Gelenke gewährleisten. Regelmässige Röntgenkontrollen stellen sicher, dass der Bruch richtig verheilt. Manchmal ist eine Rehabilitationsbehandlung nötig, um Bewegungseinschränkungen vorzubeugen. Osteosynthesen (metallische Materialien): Schrauben, Platten, Nägel, Prothesen (Oberschenkelhalsbruch) oder externe Fixierung beispeilsweise bei Splitterbrüchen. Vorteil: der Patient kann sofort aufstehen und mit der Rehabilitation (um Bewegungseinschränkungen vorzubeugen) beginnen, da die Reposition perfekt ist. Nachteil: Infektionsrisiko, Narbe, allgemeine Operationsrisiken, Fremdkörper sowie eventuelle Nachoperation zur Entfernung der Platte.
- Frakturbehandlungen sind auch abhängig vom Alter des Patienten - worauf ist zu achten, wenn der Patient ein Kind, ein Erwachsener oder ein älterer Mensch ist? Kind: immer eine orthopädische Behandlung, da sich die Verformung mit dem Alter anpasst und die Knochenhaut nicht berührt werden sollte. Erwachsener: je nach Verletzung eine orthopädische oder chirurgische Behandlung Älterer Mensch: (Oberschenkelhalsbruch, Oberschenkel) eher eine Prothese, damit der Patient schneller wieder aufstehen kann = verhindern von Komplikationen (Wundstellen, Harninfektionen, Lungenentzündung). Pflege ist auf diese Weise auch einfacher.
- Wie wird eine Luxation behandelt? Reposition unter Vollnarkose, dann Anlegen eines Gipsverbandes für 2 - 3 Wochen. Häufigste Luxation: Schulterluxation / weitere Luxationen: Ellenbogenluxation, Hüftluxation Erfolgt eine Luxation zum 2. Mal = rezidivierende Luxation / hier wird eventuell eine Operation notwendig wegen der überdehnten Bänder und Gelenkkapsel.
- Wie behandelt man eine Verstauchung? Eine harmlose Verstauchung soll ruhiggestellt werden, damit die Bänder besser heilen können Bei einer schlimmen Verstauchung (Knieverstauchung) müssen die Bänder operiert und ein Gipsverband muss angelegt werden, der während ca 6 Wochen getragen werden muss. Zusätzlich wird eine Rehabilitation nötig. Rezidivierende Verstauchungen haben die Instabilität des Knies oder des Fussgelenkes zur Folge. In diesem Fall wird eine Ligamentoplastie (Rekonstruktion eines Bandes) erfolgen.
- Was ist eine Ligamentoplastie? Rekonstruktion eines Bandes (bei rezidivierenden Verstauchungen z. B. Knie, Fuss)
- Zähle die Nachuntersuchungen für die Verletzungen der Gliedmassen auf: Kontrolle des Gipsverbandes: darf nicht zu eng anliegen - kann zu arteriellen Ischämie und Nervenkompression führen, die eine Bewegungseinschränkung zur Folge hat. Gips muss sofort entfernt werden.Überwachung der Heilung der Fraktur: durch regelmässige Kontrollen AntibiotiktherapieFunktionelle Rahabilitation: Wiedererlangen der normalen Muskelfunktionen und schmerzfreie Gelenkfunktion. Bei einer Pseudarthrose (Ausbleiben der Heilung einer Fraktur) braucht es eine spezielle Behandlung, dazu gehört oft auch eine Knochentransplantation.
- Was ist eine Verbrennung und wodurch kann sie entstehen? Eine Verbrennung ist eine Verletzung, die durch Hitze oder Kälte entsteht. Der Schweregrad hängt von der verbrannten Fläche und der Tiefe der Brandwunde ab. Ursachen von Verbrennungen: Strahlung: vorallem Sonneneinstrahlung (radioaktive Strahlung gehört nicht direkt dazu) Direkter Hautkontakt: Unfälle im Strassenverkehr, Haushaltsunfälle (durch versch. Produkte: Brennbare Flüssigkeiten, Strom, Flammen..)
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