Projektmanagement (Subject) / Semester 1 (Lesson)

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Bauablaufplanung Bauprojektmanagement

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  • Nennen Sie jeweils 3 Aspekte / Schwerpunkte der Ablaufplanung aus der Sicht eines Auftragnehmers (im engeren Sinne des Bauunternehmers) und aus der Sicht des Auftraggebers bzw. des Planers (im weiteren Sinne) Auftraggeber / Planer: Zeitliche Koordination aller: Vorbereitungsarbeiten, Planungsarbeiten, Bereitstellungen, Genehmigungen und Information über: Dauer des Gesamtvorhabens, Termine/Termineinhaltung (Ausschreibung, Vergabe, Abnahme von Bauabschnitten), Bedarf an Führungskräften (z.B.: Bauüberwachung) Zahlungsplan und die Kostenentwicklung (abhängig vom Baufortschritt) Bauunternehmer: Ermittlung des kostengünstigsten Weges zur Bauwerksherstellung unter gegebenen Bedingungen bezüglich Bauzeit, Baukosten, Qualität und Information über: Wahl der zweckmäßigsten Arbeitsweise (Verfahrenswahl), notwendiger Kapazitätseinsatz (erforderliche Arbeitskräfte, Geräte, Materialien), Zeitdauer von Teilbauleistungen / Arbeitsgängen, Baustelleneinrichtungsplan -> Bauüberwacher des Bauherren und der Bauleiter des Bauunternehmens müssen jeweils die Schnittstellen der am Bau Beteiligten im Ablaufplan definieren
  • Was ist die Aufgabe der Arbeitsvorbereitung? Bereitstellung der zur Erfüllung der Bauaufgabe benötigten Menschen, Maschinen und Materialien zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, in ausreichender Menge und in geeigneter Qualität
  • Nennen Sie jeweils 3 Ursachen von Störungen, die im Bereich des Auftraggebers und im Bereich des Auftragnehmers liegen. Auftragnehmer: verzögerte Ausführung, mangelhafte Ausführung Auftraggeber: Änderung Leistungsumfang, verzögerte Mitwirkung Neutral: Maschinenausfälle, Lieferengpässe, sehr hoher Krankenstand, höhere Gewalt, Streik
  • Nennen Sie 3 ursprüngliche Größen und 2 abgeleitete Größen bei der Bauablaufplanung. Ursprünglich: Dauer, Fertigungsmenge, Fertigungsgruppe, Abgeleitet: Leistungswerte, Aufwandswerte
  • Nennen Sie die 4 Stufen der Bauablaufplanung und erläutern Sie den Feinterminplan (Detailterminplan) Rahmenterminplan, Generalterminplan, Grobterminplan, Feinterminplan (Detailterminplan) Ziel Feinterminplan: Verfeinerung der Vorgänge des Grobterminplanes zur Steuerung der Abläufe der einzelnen Phasen mit Unterscheidung in: Feinterminpläne für die Planung und Feinterminpläne für die Bauausführung (detaillierte Einordnung der Gewerke des Rohbaus, des Ausbaus, der Gebäudeausrüstung, Terminfestlegung für Funktionsprüfungen, Abnahmen,…) Inhalt Feinterminplan: detaillierte Sollterminvorhaben, für Planungsphase – für die einzelnen Phasen, für Bauausführung – für die einzelnen Gewerke in den einzelnen Vorgängen, Möglichkeit zur Hinterlegung der Ist-Termine (Rückkopplung, Steuerung) Erstellungszeitpunkt: zu Beginn der betrachteten Planungsphase bzw. für Ausführung nach der Ausschreibung Anwendung: dient Bauunternehmen zur Koordinierung der Arbeiten auf der Baustelle (= eigentliche Arbeitsunterlage des Bauleiters)
  • Nennen Sie die 4 möglichen Anordnungsbeziehungen (AOB) zwischen 2 Vorgängen und stellen Sie diese anhand einer Skizze dar Normalfolge (NF) = AOB vom Ende eines Vorganges zum Anfang seines Nachfolgers Anfangsfolge (AF) = AOB vom Anfang eines Vorganges zum Anfang seines Nachfolgers Endfolge (EF) = AOB vom Ende eines Vorganges zum Ende seines Nachfolgers Sprungfolge (SF) = AOB vom Anfang eines Vorganges zum Ende seines Nachfolgers
  • Erklären Sie den Begriff Taktfertigung und nennen Sie jeweils 2 Vor- und Nachteile Ziel: Erreichen der kürzesten Bauzeit bei optimaler (gleichmäßiger) Auslastung der Arbeitskräfte Taktfertigung: Erstellen von Bauwerken aus (nahezu) gleichen Bauabschnitten (Takte) durch Fertigungsgruppen gleicher Zusammensetzung in gleichen Zeitabschnitten (z.B.: Hotels, Schulen, Krankenhäuser, Wohnhausanlagen,…) Vorteile: Hohe Produktivität aufgrund der Spezialisierung, Einübung und Einarbeitungseffekt, Ordnung und Übersichtlichkeit im Bauablauf, Verringerung der Improvisation, Einfache Planung des Einsatzes von Betriebsmitteln, Einfache Planung der Baustellenlogistik, übersichtliche Terminpläne Nachteile: Spezialisierung führt zu Störungsempfindlichkeit, wenig Flexibilität am Bauablauf, Umstellung des Projektionsablaufes sind problematisch, Umstellung des Projektablaufes ist nahezu unmöglich
  • Nennen Sie 4 Darstellungsformen des Bauablaufes und erläutern Sie eine davon ausführlich Terminlisten Balkenpläne Liniendiagramme Netzpläne Balkenpläne: über (oder unter) eine horizontaler Zeitachse werden auf vertikaler Achse die Vorgänge eingetragen, jeder Vorgang erhält einen Balken Dabei entspricht die Balkenlänge der Vorgangsdauer, der Balkenanfang dem Vorgangsanfang, das Balkenende dem Vorgangsende Vorteil: sehr anschauliche Darstellung / Lesbarkeit, arbeitsfreie Zeiträume lassen sich deutlich hervorheben, gute Kontrollmöglichkeit Nachteile: Vorgangsabhängigkeiten nur eingeschränkt darstellbar Ausgestaltungsvarianten: Kennzeichnungen zur Verbesserung der Übersichtlichkeit (Meilensteine – Marken, Rhomben, gleiche Gewerke – gleiche Farbe, Beschriftung der Balken, Anfangs- und Endtermine an Balken anschreiben) Vorgangsanordnung nach chronologischem Ablauf der Teilprozesse mit Orientierung an übergeordneter Bezugseinheit -> übliche Form für Feinterminplanung Objekten -> Rahmen / Grobterminplanung Fertigungsgruppen -> Einsatzplanung für AK (Auftragsfolgediagramm) Geräten – Einsatzplanung für Geräte (Maschinenbelegungspläne) Anordnung durch Terminketten = Zusammenfassung von Vorgängen, die infolge technischer oder organisatorischer Abhängigkeiten regelmäßig und in gleicher Reihenfolge wiederkehren (Einschalen, Bewehren, Betonieren, Ausschalen) Größere Übersicht durch kompaktere Darstellung (Detailierung im Bedarfsfall jederzeit möglich)
  • Nennen Sie die 4 Pufferzeiten im Netzplan und erklären Sie die Bedeutung der 2 wichtigsten Pufferzeiten Pufferzeit ist die Zeit, um die ein Vorgang zeitlich verschoben oder in seiner Ausführungsdauer ausgedehnt werden kann, ohne dass sich das Projektende verschiebt Gesamte Pufferzeit (GP), Freie Pufferzeit (FP), Freie Rückwärtspufferzeit (FRP), Unabhängige Pufferzeit (UP) Gesamte Pufferzeit (GP): tritt auf, wenn sich alle Vorgänge Vi in der frühesten und alle Nachfolger Ni in der spätesten Lage befinden, das heißt die gesamte Pufferzeit eines Vorganges entspricht der Differenz zwischen seiner frühesten und spätesten Lage. Vorgänge die eine Gesamte Pufferzeit aufweisen sind nicht kritische Vorgänge, die sie nicht aufweisen sind kritische Vorgänge. In einer Folge nicht kritischer Vorgänge kann die gesamte Pufferzeit über die Vorgänge verteilt oder auf einen Vorgang konzentriert werden, aber in ihrer Gesamtheit nur einmal in Anspruch genommen werden. Freie Pufferzeit (FP): tritt auf, wenn sich der Vorgang selbst und alle seine Nachfolger in der frühesten Lage befinden. Das heißt die freie Pufferzeit eines Vorganges (Zeit um die ein Vorgang gegenüber seiner frühesten Lage verschoben werden kann) entspricht der Differenz zwischen dem kleinsten frühesten Anfangszeitpunkt aller Nachfolger und dem frühesten Endzeitpunkt von diesem Vorgang. Durch Inanspruchnahme (zeitliche Verschiebung, Verlängerung der Dauer) der freien Pufferzeit eines Vorganges wird keinerlei Einfluss auf die früheste Lage aller nachfolgenden Vorgänge genommen – Nachfolger ist nicht erbost!
  • Welche Bedeutung hat der kritische Weg (K-Weg) im Netzplan? Vorgänge, deren früheste und späteste Anfangs- bzw. Endzeitpunkte identisch sind, besitzen keine Pufferzeit -> kritische Vorgänge (jede Nichteinhaltung des Zeitplanes bei diesen Vorgängen hat Auswirkungen auf die nachfolgenden Vorgänge und das Projektende). Eine Abfolge von kritischen Vorgängen vom Start bis zum Zielknoten nennt man kritischer Weg.  Von Anfang an oder im Ergebnis der Projektrealisierung sind mehrere kritische Wege im Projektablauf möglich (Wird bei Vorgängen auf einem zunächst nicht kritischen Weg durch Verschieben des Anfangstermins und / oder Verlängerung der Vorgangsdauern die gesamte Pufferzeit aufgebraucht, so entsteht ein neuer, zusätzlicher kritischer Weg). Eine wirkungsvolle Einflussnahme auf den Endtermin des Projektes ist nur über Vorgänge auf dem kritischen Weg möglich. Die Darstellung von kritischen Wegen im Netzplan erfolgt durch zeichnerisches Hervorheben der Ablaufelemente (Pfeile und / oder Knoten durch Doppellinien, dicke oder farbige Linien hervorheben)
  • Definieren Sie die Begriffe Projekt und Projektmanagement Projekt: Ein Projekt ist ein komplexes einmaliges Vorhaben mit eigenen einmaligen Bedingungen wie: deutliche Aufgabenstellung  (Zielvorgabe: Erstellung, Ausführung, Schaffen), zeitliche Vorgaben (Termin: Beginn und Ende, vorgegebener Zeitrahmen), finanzielle Vorgaben (vorgegebener Kostenrahmen), personelle Vorgaben (Arbeitsteam, Arbeitskraft, Arbeitsmittel), Abgrenzung (gegenüber anderen Vorhaben), spezifische (Projektorganisation) Projektmanagement: Ist die Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und –mittel für die Abwicklung eines Projektes. „Gesamthafte, fachgebietsübergreifende, projektaufgabenbezogene Koordination der Planung (Projektvorbereitung) und Koordination der Durchführung (Projektsteuerung) von Projekten zur Erreichung der Projektziele Leistung, Termin, Kosten und Qualität.
  • Wodurch ist ein Projekt gekennzeichnet? Projekt: Ein Projekt ist ein komplexes einmaliges Vorhaben mit eigenen einmaligen Bedingungen wie: deutliche Aufgabenstellung  (Zielvorgabe: Erstellung, Ausführung, Schaffen), zeitliche Vorgaben (Termin: Beginn und Ende, vorgegebener Zeitrahmen), finanzielle Vorgaben (vorgegebener Kostenrahmen), personelle Vorgaben (Arbeitsteam, Arbeitskraft, Arbeitsmittel), Abgrenzung (gegenüber anderen Vorhaben), spezifische (Projektorganisation)
  • Erläutern Sie das berühmte Dreieck des Projektmanagements anhand eines Beispiels Leistung – Kosten – Zeit, mittig Qualitätsziel mit Beziehung zu Leistung und Kosten Ein bestimmtes Vorhaben soll innerhalb eines festgelegten Zeitraumes und innerhalb eines bestimmten Kostenrahmens erstellt werden Beispiel: Hausbau – man kann die Leistung über die Zeit verfolgen (lineare Leistungsentwicklung), abbilden und steuern, Innovative Produktionslinie entwickeln (die Leistungsverfolgung ist nicht einfach möglich, sprunghaft, Lieferung von Fertigteilen (Zulieferer liefert in der vereinbarten Zeit, Controlingaufgaben) Qualität der Leistung kann variieren (Fliesenleger, Maurer als Facharbeiter oder Hilfsarbeiter)
  • Welche Eigenschaften sollen Projektziele haben, damit sie nicht schiefgehen? Dreieck der Projektziele Qualität, Kosten, Termine – dazwischen Kampf Projektziele – klar definierte Ziele und klar zu erreichende Ergebnisse S – spezifisch – Ziele müssen eindeutig definiert sein M – messbar – Ziele müssen messbar sein (wer, was, wann, wie viel, wie oft,..) A – angemessen – Ziele müssen erreichbar sein (Ressourcen) R – relevant – Ziele müssen bedeutsam sein (Mehrwert) T – terminiert – zu jedem Ziel gehört eine klare Terminvorgabe
  • Wer sind Stakeholder? Sind Menschen, die von einem Projekt unmittelbar oder mittelbar betroffen sind oder auch Anteil daran haben
  • Sollen Stakeholder im Projekt eingebunden werden? Wer ist mit dieser Aufgabe beauftragt? Ja, Kernaufgabe des Projektmanagers
  • Nennen Sie 3 Ziele der Projektorganisation Ziel = Schaffung der Voraussetzung zur optimalen Projektabwicklung Effizienz der Ressourcennutzung, Erhöhung der Flexibilität, Verringerung des Koordinationsbedarfs, Steigerung der Entscheidungsqualität, Steigerung der Lern- und Motivationsbereitschaft, Förderung der Motivation, Verstärkung der Kunden- und Marktorientierung,  Steigerung der Teilnahme von Stakeholdern
  • Nennen Sie 3 Projektbeteiligte und erläutern Sie einen davon Auftraggeber(Investor, Bauherr), Projektentwickler, Planer, Nutzer, Behörden, Ausführende Projektentwickler: tritt quasi als Bauherr auf, sein Aufgabenbereich umfasst: Ideen generieren, Nutzungskonzepte für Grundstücke und Immobilien entwickeln, Grundstücke, beschaffen, Sicherstellung von Finanzierungsmodellen für Investoren, Vorbereitung von Genehmigungen und Realisierung der Maßnahmen, nach der Realisierung kümmert er sich um den Betrieb der Maßnahme - Vermietung
  • Was ist ein Projektstrukturplan (PSP)? Vollständig hierarchische Darstellung aller Elemente (Teilprojekte, Arbeitspakete) der Projektstruktur als Diagramm oder Liste. Projektstrukturplan stellt dar, was im Projekt zu tun ist.
  • Warum wird ein Projektstrukturplan erstellt? Zur Inhaltlichen Strukturierung und Darstellung der Aktivitäten des Projektes, Aufwandschätzung und Zeitplanung basieren auf diesem Plan
  • Nennen Sie 3 Merkmale eines guten Projektstrukturplanes Gute Übersicht über das Projekt in seiner Gesamtheit, gute Übersicht über die Einzelaufgaben, Sicherstellung der Vollständigkeit der Einzelaufgaben, Koordination der Schnittstellen zwischen den Arbeitspaketen, Schaffen von klarer Arbeitsteilung im Projekt