Psychologie (Subject) / Sozialpsychologie (Lesson)
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Sozialpsychologie halt
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- Bestrafung (Aggression) Kann aggressionsmindernd wirken aber auch aggressionsfördernd wirken. Besonders aggressionsfördernd, wenn Hinweisreize vorhanden, dauerhafte Förderung, weil die normale Akzeptanz für Aggression erhöht wird (Aggr. als angemessene Lösungsstrategie, Gewalt = Gegengewalt). Wirkt nur aggressionshemmend, wenn... Bestrafung ausreichend unangenehm, unmittelbar und mit hoher WSK auftretend Keine starke Erregung, Abwägen möglich (Verfügbarkeit von Alternativen)
- Altruismus-Egoismus-Debatte Unterscheidung von Hilfeverhalten in solches altruistischer und egoistischer Natur. Grundfrage ist, aus welchen Gründen Hilfe primär erfolgt und ob reiner Altruismus überhaupt existiert. Egoistisches Hilfeverhalten: Helfen um an eine Gegenleistung zu kommen (Bsp. Belohnung, Self-Esteem-Boost, Anerkennung, Hilfe in Zukunft) Altruistisches Hifeverhalten: Hilfe ohne einen eigenen Vorteil zu ziehen, Anderem nützen wollenn
- Kin selection (Hamilton, 1964) Hilfeverhalten maßgeblich durch Bedürfnis nach erhöhter indirekter Fitness bestimmt. Hilfe wird primär/stärker denjenigen gegenüber gezeigt, die eine höhere genetische Übereinstimmung mit mir selbst zeigen (Verwandtschaftskoeffizient/Hamilton Rule). Problem: Studien zeigen, dass Menschen im Alltag denjenigen helfen, die Hilfe brauchen. Verwandtschaft hierbei egal
- Reziproker Altruismus (Trivers, 1971) Folgt grundsätzlich der Regel "Wie du mir, so ich dir" (Reziprozitätsnorm). Man will denjenigen helfen/nicht schaden, die einem geholfen haben. Hilfe jemandem gegenüber erzeugt so eine Erwartungshaltung zu einem späteren Zeitpunkt auch Hilfe zu erhalten. (Sozialer Austausch)
- Empathie-Altruismus Hypothese (Batson et al, 1981; 1991) Hilfeverhalten Anderen gegenüber durch den Moderator Empathie bestimmt. Egoistische Hilfe erfolgt in diesem Modell nur, wenn der Nutzen die Kosten übersteigt, während altruistische Hilfe Empathie erfordert und auch ohne gewinnbringende Kosten-Nutzen-Abrechnung erfolgt. Empathie selbst ist (neben trait/state) grundsätzlich einteilbar in zwei Komponenten: Perspective Taking: Fähigkeit, sich in (Situation) Person hineinzuversetzen Empathic Concern: Fähigkeit mit anderer Person mitzufühlen, ihre Gefühle nachzuvollziehen
- Attributionsprozesse - Hilfeverhalten (Weiner, 1991) Attributionsprozesse im Bezug auf "Schuld" an Situation als Moderator für Hilfeverhalten. External-Unkontrollierbar: Notlage durch äußere Umstände entstanden, Person kann nichts dafür (Opfer der Umstände) Internal-Kontrollierbar: Notlage als Konsequenz freien Verhaltens und freier Entscheidungen (Selbst an Situation schuld) → Hilfeverhalten bei Letzterem geringer (v.A bei Just-World-Belief)
- Just World Belief (Lerner, 1980) Beschreibt die Annahme (Trait), dass eine Form von kosmischer Gerechtigkeit existiert, die Menschen das gibt, was sie verdienen.Fußt maßgeblich auf dem menschlichen Wunsch nach Kontrollierbarkeit der Welt und beeinflusst Hilfeverhalten negativ. → Beispiel: Mensch mit Spielschulden bekommt keine Spende, Naturkatastrophenopfer schon
- Moderatoren spontanen Hilfeverhaltens Umstände, die einen Effekt auf situatives Hilfeverhalten haben. Bystander-Effekt Zeitdruck Gefährlichkeit der Situation Stimmung Traits
- Bystander Effekt (Darley und Latané, 1968) Effekt der beschreibt, dass die Wahrscheinlichkeit auf Hilfe mit steigender Zahl der Anwesenden (Zuschauer) sinkt. Verschiedene Erklärungsansätze. 5 Schritte notwendig, um in Situation zu helfen: Bemerken des Ereignisses Ereignis als Hilfe-/Notsituation einstufen Verantwortung übernehmen Angemessenes Verhalten kennen Entscheidung zu helfen treffen In diesem Prozess können drei Fehler auftreten: Pluralistische Ignoranz = Zögern als erste Reaktion, passives Verhalten Anderer dient als Information über Ungefährlichkeit der Situation (informationeller Einfluss) → Schritt 1 und 2 Verantwortungsdiffusion = Passives Verhalten Anderer als vermeintlich situationsadäquates Vorbild, Wahrgenommene Verantwortlichkeit sinkt mit Zahl Anwesender (Normativer Einfluss) → Schritt 3 Bewertungsangst = Angst davor, von anderen Anwesenden bewertet zu werden (↑ wenn wahrgenommene Kompetenz ↓) → Schritt 4 und 5
- Bystandereffekt und Gefahr Bystander-Effekt hebt sich in gefährlichen Situationen auf oder kehrt sich sogar um. Drei maßgebliche Faktoren für schwachen BE: Gefahr Anwesenheit des Täters Physische Kosten → Erklärungen: Reduzieren von Arousal, Einfachere Einordnung der Situation als Notsituation
- Arousal: cost-reward model (Piliavin et al., 1981) Das Leid Anderer erzeugt beim Beobachter Arousal, die reduziert werden will. Hierzu werden Handlungsoptionen herangezogen, die Arousal vollständig und effizient (Kosten-Nutzen) abbauen, wobei Hilfe (manchm. impulsives Helfen) nicht die einzige Alternative ist. Nach der Situation sinkt Arousal unabhängig davon, ob geholfen wurde oder nicht.
- Negative state-relief model (Cialdini et al., 1987) Prosoziales Verhalten als allgemeine Strategie zur Überwindung negativer Emotionen. Wenn Stimmungsverbesserung auch anders möglich, sinkt die Hilfsbereitschaft.
- Mood Maintenance – Hypothese (1983) Hilfe um aktuell positive Stimmung (kurzlebig) aufrecht zu erhalten. Hierzu werden die emotionalen Konsequenzen des (Nicht-)Helfens abgewägt. Sind die negativen Emotionen (Schuldgefühle) durch mögliches Nicht-Helfen stark genug, erfolgt Hilfe, bedroht das Helfen jedoch die positive Stimmung, bleibt Hilfe aus.
- Prosoziale Persönlichkeit Beschreibt ein Persönlichkeitskonstrukt, das sich über eine überdauernde Tendenz Rechte/Wohl Anderer zu berücksichtigen, Anteilnahme/Empathie zu empfinden und so zu handeln, dass es den Anderen nutzt, definiert. → Spielt bei langfristigem Hilfeverhalten eine Rolle, bei situativem eher die Situation an sich (wenn allerdings bei ↓ situativem Druck und ↑ Kosten)
- Einstellung (+Komponenten) Allgemeine Prädisposition auf bestimmte Objekte mit bestimmtem Verhalten (oder bestimmter Bewertung +/-) zu reagieren. Nahezu alles kann ein Einstellungsobjekt sein. Insgesamt lassen sich Einstelungen in drei Komponenten einteilen: Kognitiv = Assoziationen, Gedanken, wahrgenommene Merkmale d. Objekts, (idealtypisch ErwartungxWert-Modell) Affektiv = Emotionale Reaktionen auf Bewertung des Objekts, auch über evaluative Konditionierung Konativ = Verhaltensimplikationen des Objekts, Auch Bildung von Einstellung durch Verhalten möglich (Anpassung Verhalten leichter als Einstellung) → Generell niedrige Korrelation zwischen Einstellungen von Verhalten
- Evaluative Konditionierung Wiederholte Darbietung eines positiven/negativen Reizes zusammen mit einem Einstellungsobjekt (Bsp. Mittagstief und Sozi-Vorlesung) beeinflusst die Bewertung dieses Einstellungsobjekts entsprechend der Natur des Reizes.
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- Wann kann Verhalten aus Einstellungen vorhergesagt werden? Positive Moderatoren: Ähnliches Maß von Verhalten und Einstellung (Beispiel: Würden Sie Chinesen bedienen?) Einfache Umsetzbarkeit des Verhaltens Starke Einstellung Hohes Alter (durch Einstellungsstabilität)
- Theorie des überlegten Handelns (Fishbein & Ajzen, 1975) Verhalten wird durch Intentionen und wahrgenommene Verhaltenskontrolle bestimmt. Intentionen entstehen durch Einstellungen zu Verhaltensweisen (+/- Bewertung der Durchführung, Erfolgserwartung und Wert) und subjektive Normen (Bedeutsamkeit der Handlung nach Anderen, Abhängig von normativen Überzeugungen und Motivation, diesen zu entsprechen). Einflussmöglichkeiten der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle: Intention: Nur wenn Ressourcen/Fähigkeiten vorhanden und keine Hindernisse Verhalten: Wenn wahrgenommene VK = tatsächliche VK
- Implizite Einstellungen (Messung) Messung schwer, wird aber mit IAT (Implicit Association Test) gemacht. Kritik Wirklich Einstellung Messobjekt? Verfälschbar und nicht immun gegen Priming Messung gesellschaftlicher/medialer Assoziationen
- Elaboration likelihood model (Petty & Cacioppo, 1986) [+ Moderatoren] Modell das sich mit Einstellungsänderungen und deren Bedingungen beschäftigt. Teilt Verarbeitung von potenziell einstellungsändernden Informationen in zwei Pfade ein: Zentrale Route = Bewusste/Systematische Verarbeitung, Güte der Argumente wichtig, hohe Aufmerksamkeit gegenüber den Argumenten, es findet Integration in bereits bestehende Verhaltensstrukturen statt, stabiler und resistenter Periphere Route = Funktion heuristischer Hinweisreize wichtig (Attraktivität, Verstärker, positive Gefühle, Heuristiken) Moderatoren: Need for Cognition (Trait) Persönliche Relevanz Ablenkung und Übertragungsmedium, Eigenschaften d. Kommunikatoren Stimmung (+ = peripher, - = systematisch)
- Subliminale Beeinflussung Darbietung von Reizen unterhalb der Wahrnehmungsschwelle, um Beeinflussung zu erzielen. Verstärkt oder bahnt bereits vorhandene Verhaltenstendenzen. Studien im Bezug auf Getränkepräferenzen durchgeführt. → Grenzen: Keine Dinge, die gegen Interessen, Einstellungen oder Gewohnheiten verstoßen,
- Stereotyp Mit sozialer Gruppe verbundene Eigenschaften (nicht zwangsläufig positiv oder negativ) → Kognitive Komponente
- Vorurteil Stereotype rufen eine starke (+/-) emotionale Reaktion wie Abneigung hervor. → Affektive Komponente
- Diskriminierung Negatives/Positives Verhalten den Mitgliedern einer Gruppe gegenüber. Nur aufgrund der Mitgliedschaft. → Konative Komponente
- Theorie des realistischen Gruppenkonflikts Gruppenkonflikte hängen vor allem von der Interdependenz der Zielerreichung beider Gruppen ab. Vorurteile und Diskriminierung entwickeln sich vor allem bei Interessenkonflikten.
- Kontakthypothese (Allport, 1954) Verminderung von Konflikt und Feindseligkeiten zwischen Gruppen durch vermehrten und strukturierten Kontakt. Vorurteile werden hierbei geringer, je intensiver der Kontakt. Kontakt in einer angstauslösenden Art sollte unbedingt vermieden werden. Prozesse: Wissenserwerb - Sammlung vorurteilsinkonsistenter Informationen Verhaltensänderung - Kognitive Dissonanz durch vorurteilsinkonsistentes Verhalten → Änderung Aufbau affektiver Beziehungen - Abbau Intergruppenangst, Aufbau Vertrautheit/pos. Beziehungen Neubewertung der Eigengruppe - Betrachtung anderer Werte/Sitten/etc. als Art, das Leben zu gestalten (Deprovinzialisierung) Bedingungen (förderlich): Positive Interdependenz → Kooperation Statusgleichheit Wiederholter Kontakt mit Unterstützung durch Autoritäten/Institutionen Freundschaftspotential