Psychologie (Subject) / Sozialpsychologie (Lesson)
There are 176 cards in this lesson
Sozialpsychologie halt
This lesson was created by Ayaya.
This lesson is not released for learning.
- Sozialer Wettbewerb Zusammenarbeit der Gruppe stößt soziale Vergleichsprozesse an. Vor allem bei disjunkt./konjunkt. Aufgaben oder individueller Belohnung. → Voraussetzungen: Eindeutig identifizierbare Einzelbeiträge, ähnliches Fähigkeitsniveau
- Soziale Kompensation Stärkere Anstrengung starker Gruppenmitglieder, um die Leistung schwächerer Gruppenmitglieder zu kompensieren. → Nur bei additiven Aufgaben
- Kognitive Stimulation Beiträge anderer Gruppenmitglieder stoßen neue Ideen an, auf die der Einzelne nicht gekommen wäre. → Oft gleichzeitig mit kogn. Einschränkung, schwer zu trennen
- Group-to-Individual-Transfer Einzelnes Gruppenmitglied lernt durch die Bearbeitung der Aufgabe in der Gruppe, diese besser auszuführen. Kein aktiver Prozess, eher nebenbei.
- Group-to-Group-Transfer Die selbe Gruppe lernt durch ihre gemeinsame Arbeit in Zukunft besser als Gruppe zusammenzuarbeiten. (Bsp. Lernen über Stärken und Schwächen einzelner Gruppenmitglieder)
- Group-to-Individual-in-Group-Transfer Einzelnes Gruppenmitglied lernt durch Gruppenarbeit auf allgemeiner Abstraktionsebene besser in Gruppe zu arbeiten.
- Groupthink (Janis, 1971) Fehlentscheidungen durch Gruppen. Randbedingungen: Starker Zusammenhalt, Strukturelle Organisationsfehler, Situation aufgeheizt, Einmütigkeitsstreben Symptome: Engstirnigkeit (kein Plan B), Selbstüberschätzung, Uniformitätsdruck, Abschottung, Selbstzensur (Abschalten kritischer Stimmen) Beispiel: Invasion Schweinebucht, 1961
- Gruppenpolarisierung (+ Entstehung) Extremere Entscheidungen von Gruppen im Vergleich zu Einzelpersonen (bereits vorhandene Tendenzen werden noch verstärkt). Gründe für dieses Phänomen: Persuasive Argumente → Informationeller Einfluss (Präferenzkonsistente Verzerrung, Argumente, die Meinung stützen aber bisher nicht bedacht wurden) Soziale Vergleichsprozesse → Normativer Einfluss (Ausloten vorherrschender Gruppenmeinung und extremeres Vertreten für soz. Anerkennung, ↑ durch bekannte Präferenzen/Positionen) Selbstkategorisierung (Stärkere Distinktion ggü. Fremdgruppen, führt zu Schärfung von Gruppennormen und Selbstkategorisierung, ↑ bei salienter Gruppenzugehörigkeit)
- Führung Eine Form von gezielter Einflussnahme durch eine (formelle?) Führungsperson gegenüber einer oder mehreren Personen, die sich beeinflussen lassen (können).Die Art der Einflussnahme hat direkte Auswirkungen auf zukünftige Einflussversuche.
- Personenansätze (Führung) Ansätze die typische Merkmale und Verhaltensweisen von Führungspersonen in den Fokus rücken.
- Kontingenzansatz (Führung) Bezieht sowohl Verhalten und Merkmale der Führungsperson als auch der Geführten sowie situativen Kontext ein. → Ein Führungsstil passt nicht in jede Situation, muss also entsprechend adaptiert werden → Siehe auch Weg-Ziel-Theorie der Führung, House (1996)
- Aufgabenorientiertes Führungsverhalten Verhalten, das das Initiieren und Steuern der Aufgabe möglich macht. (z.B Strukturgebende Maßnahmen) → Fokus auf Sachebene
- Mitarbeiterorientiertes Führungsverhalten Schwerpunkt auf beziehungsgestaltendem Verhalten wie Konfliktlösung und Motivation. → Sozio-emotionaler Fokus
- Demokratische Führung (Lewin, 1930) Zeichnet sich durch Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungen aus. Kommunikationsstrukturen zeigen sich offen, dezentral und erwünschen Feedback/Kritik. Die Führung selbst findet durch Absprachen und Vereinbarungen statt. → Führung unter Einbezug der Mitarbeiter
- Autoritäre Führung (Lewin, 1930) Zeichnet sich dadurch aus, dass Mitarbeiter nicht in Vorgänge oder Entscheidungen einbezogen werden. Kommunikation läuft zentral über die Führungsperson und wünscht keine Kritik oder Feedback. Führung selbst findet über Anweisungen und Anordnungen statt. → Führung per Alleinentscheidung
- Laissez-Faire-Führung (Lewin, 1930) Führungsverhalten wird aktiv gemieden und (geplantes) Eingreifen findet nur im äußersten Notfall statt. Entscheidungen werden an Andere abgetreten, Informationen weder gegeben noch eingefordert und Erreichbarkeit gegenüber Mitarbeitern ist nicht gewährleistet. → Leistung, Zufriedenheit und Motivation ↓
-
- Transaktionelle Führung (Burns, 1978) Führung basiert auf Austausch für Ressoucen. Hierbei stehen kontingente Belohnungen, die zu jederzeit keinen Zweifel darüber zulassen, welches Verhalten belohnt und welches sanktioniert wird, im Vordergrund. Kontrolle erfolgt entweder aktiv (Überwachung/Supervision, Antizipation und Intervention bei Problemen) oder passiv (Abwarten, Intervention wenn Probleme auftreten). → Ziel = Erhöhung der extrinsischen Motivation
- Transformationelle Führung (Bass, 1985) Fokus des Führungsstils liegt darin, die Ziele der Arbeitenden mit dem Arbeitsziel in Einklang zu bringen. Geführt wird über Visionen, Inspiration, Vorbildfunktion und individuelle Berücksichtigung aller Mitarbeiter. → Ziel = Erhöhung intrinsischer Motivation
- Rationalitätsprinzip Wahl der für mich optimalen Alternative (Kosten-Nutzen-Maximierung). Hierbei Orientierung am egoistischen Gewinn (Homo Oeconomicus). → Voraussetzungen: Kenntnis der Alternativen, Präferenzhirarchie
- Verletzung der Rationalitätsannahmen Prosoziales Verhalten (z.B Spenden) Erhöhung Gesamtpayoff zulasten des indiv. Payoffs Irrationale Überbewertung starker Wahrscheinlichkeiten oder Konsequenzen
- Prospect Theory Gewinne/Verluste werden anhand meiner aktuellen Situation als Referenzpunkt bewertet. (Schon stark verschuldet → Weitere Schulden auch nicht ausschlaggebend)
- Fairness Bewertung von Gewinnen und Verlusten findet im sozialen Vergleich statt (vorher als angemessen betrachtete Entlohnungen könnnen umschlagen). Diese werden dann als "fair" erlebt, wenn das Verhältnis zischen Einsatz und Gewinn bei sich selbst und Anderen im Einklang ist. → Negative Diskrepanz = Leistung ↓ | Positive Diskrepanz = Leistung ↑ (Equity Theory, Adams, 1963)
- Prisoners Dilemma Rationale Entscheidung (Verrat) führt zu kollektiv schlechterem Ergebnis. Verrat selbst bei Absprachhe dominant. → Vgl. Preisregulierung bei Tankstellen
- Brinkmanship Strategische Drohungen, um Anderen zum Nachgeben zu bringen. → Strategien: Self-Commitment, Madman Theory, Herunterspielen eigener neg. Konsequenzen
- Affiliation Tendenz die Gesellschaft anderer Menschen zu suchen und ein Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln. (Need to Belong, Motivtheorie, McCelland 1994). Regulation des Affiliationsbedürfnisses. Siehe auch "Social Affiliation Model" → Gründe: Trost, Schutz, Unterstützung & Soziale Vergleiche/Informationaler soz. Einfluss
- Social Affiliation Model (O´Connor & Rosenblood, 1996) Affiliationsbedürfnis als homoöstatischer Trieb. Regulation des Affiliationsbedürfnisses auf Basis individueller optimaler Zustände. Abgleich Ist-Zustand und Wunsch-Zustand. → Evolutionsps. Gründe: Gesellschaft erhöht Überlebenschancen
- Sozialer Ausschluss Verletzung des Zugehörigkeitsbedürfnisses. Schnell erlebt, selbst bei einem unbeliebten/unbekannten/nicht existenten Gegenüber und trivialen Umständen (Cyberball-Paradigm). Hat unmittelbare und starke negative Konsequenzen. (Bsp. ↓ Selbstwert u. Stimmung, ↑ Arousal) → Spricht für stark heuristische und automatische Erfassung solcher Erfahrungen (Hohe Relevanz)
- Isolation Definiert als objektives Fehlen sozialer Kontakte. → Wenig experimentell untersucht, Berichte von Schiffbrüchigen und Isolationshäftlingen
- Einsamkeit Subjektiv wahrgenommene Defizite in Anzahl/Beschaffenheit sozialer Beziehungen. → Folgen: Verzweiflung, Depression, ungeduldige Langeweile, Selbstabwertung, erhöhte Suizidrate und mehr kardiovaskuläre Vorfälle
- Attraktion (+ Determinanten) Das Vorhandensein positiver Einstellungen gegenüber anderer Person. In drei Komponenten unterteilbar. Kognitiv (Gedanken und Annahmen) Affektiv (Emotionen) Konativ (Verhaltensebene, Bsp. Verabredung) → Determinanten: Reziprozität, Körperliche Merkmale, Einstellungsähnlichkeit
- Körperliche Determinanten von Attraktion Recht uniforme Ideen auch interkulturell (selbst bei Kleinkindern). Durchschnittsgesichter und symmetrische Gesichter Kindchenschema (w) und Reifemerkmale (m) (Hormonmarker?) Dreiecksfigur (m) oder Sanduhfigur (w) Kontexteffekte: Beziehungsstatus und Sperrstundeneffekt
- Ähnlichkeit (Attraktion) Stärkere Attraktion zu Menschen mit ähnlichen Einstellungen. Effekt besonders bei der Person wichtigen Einstellungen. → Erklärung: Verknüpfung pos. Reaktion und Bestätigung, Self-Esteem-Boost → Einschränkung: Komplementarität
-
- Reziproke Zuneigung Annahme ob andere Person uns mag wichtig für unsere eigene Einstellung zu dieser. Teil der selbsterfüllenden Prophezeiung und teils Schutz vor Abweisung. Ausnahme = "Pleasures of uncertainty". → Moderator (Selbstkonzept): Pos = Attraktion zu Menschen, die uns mögen ↑ | Neg = Kaum Reaktion auf Zuneigung Anderer
- Freundschaft Beeinflusst durch räumliche und funktionale Nähe. Häufigere Treffen (propinquity Effect) sind förderlich, da geringere Hürde zu Kontaktaufnahme und mehr Information. Auch Einfluss durch Mere Exposure Effect.
- Aggression Verhalten, das in der Absicht geschieht, eine andere Person (mit Vermeidungsabsicht) zu schaden oder diese zu verletzen (Definiert durch Absicht, nicht Konsequenz). Messung schwierig, da Absichten diffus und entsprechende Experimente nicht ethisch vertretbar. Differenzbar in vier Kategorien: Direkte Aggression Indirekte Aggression Instrumentelle Aggression Feindselige Aggression
- Direkte Aggression Definiert durch direkt auf die Zielperson gerichtete, aggressive Akte. (Bsp. Physische Gewalt oder deren Androhung)
- Indirekte Aggression Verdeckte Akte, die nicht auf Zielperson selbst gerichtet sind aber doch in der Absicht geschehen, dieser zu schaden. (Bsp. Sabotage von Beziehungen [Relationale Aggression])
- Instrumentelle Aggression Aggressive Akte, die nicht um der Aggresivität willen, sondern als Mittel zu einem Zweck, der größer als die Schädigung an sich ist, ausgeführt werden. Auch kalte Aggression genannt.
- Feindselige Aggression Aggressive Akte, die aus Emotionen entstehen. Diese werden rein der Schädigung wegen durchgeführt. Auch heiße Aggression genannt.
- Dampfkesselmodell (Lorenz, 1963) Mensch produziert laufend aggressive Energie, diese wird durch Trigger oder "Überlaufen" freigesetzt. → Empirisch widerlegt, nach "Überlaufen" müsste Ruhe sein, ist aber nicht
- Frustrations-Aggressions-Hypothese (Dollard, Doob, Miller, Mowrer & Sears, 1939) Frustration (als Zielblockade) steigert die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens als Abbauverhalten (Aggression nur ein mögl. Abbauverhalten). Aggressives Verhalten zielt hierbei nicht immer auf die Quelle, sondern verschiebt sich oft auf ein weniger mächtiges oder erreichbareres Ziel.
- Theorie aggressiver Hinweisreize (Berkowitz, 1964) Dient als Moderatorvariable für Stärke des Zusammenhangs zwischen Frustration und Aggression. → Aggr. Hinweisreize = Reize mit aggressiver Bedeutung, erhöhen die Zugänglichkeit zu aggressiven Kognitionen via Priming (Bsp. Waffen)
- Kognitiv-neoassoziationistisches Modell (Berkowitz, 1993) Frustration → Aversiver Reiz → Aggression Zweischrittige Reaktion: Schritt: Erste Reaktionstendenz = Fight/Flight Schritt (OPTIONAL): Kontrollierte Evaluation der Situation (sit. Faktoren, Emotionen, Normen), Bewertung von Handlungsfolgen und Auswahl des Verhaltens, nur wenn genug kogn. Ressourcen
- Erregungsübertragung (Zillmann, 1978) Verstärkung des aversivem Stimulus durch neutrale physische Erregung (Fehlattribution von Arousal). → Bedingungen: Aggression = Dominante Tendenz, fehlende Klarheit über Erregungsquelle
- General Aggression Model (Anderson & Dill, 2000; Lindsay & Anderson, 2000) Zusammenführung aller anderen Aggressionsansätze. Mehr Fokus auf dispositionale Faktoren und Interaktion von Person und Situation (kogn. Bewertung und neg. aff. Erregung).
- Genetische Prädisposition für Aggression Unter Anderem aus Zwillingsstudien herausgefunden. Hemmung oder Förderung durch Umwelt. → Evolutionspsychologischer Ansatz: Aggression zur Förderung der Fitness und des Reproduktionserfolgs
- Psychoneuroendokrinologie (Aggression) Serotonin → Hemmung aggressiver Signale (Fight/Flight) aus Amygdala (präfr. Kortex), negative Korrelation mit aggressivem Verhalten Testosteron → Wenn ↑ = aggr. Verhalten ↑, siehe Pubertät, moderat pos. Korrelation Cortisol → Assoziation mit negativer Bestrafungssensitivität, moderat neg. Korrelation
- Aggression (Kontextfaktoren) Alkohol → Erhöht WSK aggressiven Verhaltens (+ bei Frustration/Bedrohung), Interindividuelle Unterschiede (Z.B ↓ dispositionelle Empathie). Gründe = Aufmerksamkeitshypothese, ↓ Hemmschwelle/Selbstkontrolle Hitzehypothese (eigentlich bums)
- Medien und Gewalt Kurz-/Langfristige Effekte bestätigt, wenn auch eher gering (personelle Faktoren wichtig). Erklärungen bauen auf Priming, erhöhte Arousal, Habituation und Lernprozesse. Konkurrierende Vorstellungen von Ursache-Wirkungs-Ansätzen (New York State Studies): Sozialisationshypothese → Gewalthalt. Medien führen zu erhöhter Aggression Selektionshypothese → Erhöhte Aggressivität führt zu gewalthaltigerem Medienkonsum
- Katharsishypothese Reduzieren affektiver Spannung durch das symbolische Ausagieren des Affekts. → Empirie spricht gegen Hypothese
-