Betriebswirtschaft (BWL) (Subject) / Formeln und Kennzahlen Jahresabschluss / Bilanz (Lesson)
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Sämtliche Formeln mit kurzer Beschreibung für den Betriebswirt
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- Umlaufintensität Umlaufvermögen/Gesamtvermögen KENNZAHL ZUR VERMÖGENSSTRUKTUR(INTENSITÄTSKENNZAHLEN) Die Höhe der Umlaufintensität lässt Schlüsse über die Kapitalbindung und Kostenflexibilität eines Unternehmens zu
- Anlagennutzungsgrad kumulierte Abschreibungen / historische Anschaffungskosten Kennzahlen zur Anlagenausstattung und zum Investitionsverhalten
- Investitionsquote (Netto-) Investitionen in Sachanlagen / Bestand an Sachanlagen zum Periodenbeginn Kennzahlen zur Anlagenausstattung und zum Investitionsverhalten Diese Kennzahl gibt den prozentuallen Anteil der Investition am Anlagevermögen wieder. Eine hohe Investitonsquote ist eher positiv zu werten, da das Anlagevermögen erhalten wird und das Unternehmen eine fortwährend hohe Prduktivität durch moderne Anlagen erwarten lässt. Eine Aussage zur Notwendigkeit oder Qualität der Investitonen enthält diese Kennzahl jedoch nicht
- Debitorenziel (Forderungsbestand / Umsatzerlöse) * 360 Kennzahlen zur Analyse des Umlaufvermögens / Umschlagskoeffizient Es zeigt an, nach wie vielen Tagen die Kunden ihre Rechnungen bezahlen. Die Höhe dieser Kennzahl gibt einen ersten Einblick über die Abwicklung des Mahnwesens in dem Unternehmen. Das Ergebnis der Kennzahl gehört in den Analysenbereich der finanziellen Stabilität und Ertragslage.
- Lagerdauer (Bestand Vorräte / Materialaufwand) * 360 Kennzahlen zur Analyse des Umlaufvermögens / Umschlagskoeffizient
- Umschlagshäufigkeit Umsatzerlöse / Bestand Vorratsvermögen Kennzahlen zur Analyse des Umlaufvermögens / Umschlagskoeffizient
- Eigenkapitalquote Eigenkapital / Gesamtkapital Die Eigenkapitalquote zeigt, wie hoch der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital ist. Je höher die Eigenkapitalquote, umso höher ist die finanzielle Stabilität des Unternehmens und die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern. Banken bewerten daher die Bonität eines Unternehmens bei hoher Eigenkapitalquote höher.
- Fremdkapitalquote Fremdkapital / Gesamtkapital Die Fremdkapitalquote zeigt den Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital eines Unternehmens. Sie dient dazu, das Kapitalrisiko zu beurteilen. Das heißt, dass bei steigendem kurz-, mittel- oder langfristigem Fremdkapital auch die Neuaufnahme von Krediten schwieriger werden kann oder das Risiko der Kündigung von Krediten steigt. Sie auch Eigenkapitalquote.
- Verschuldungsgrad Fremdkapital / Eigenkapital Der Verschuldungsgrad zeigt die Relation von Eigenkapital zu Fremdkapital an und gibt damit Auskunft über die Finanzierungsstruktur. Eine in der Praxis herausgebildete, grobe Regel besagt, dass der Verschuldungsgrad nicht höher sein soll als 2:1 (200%), also das Fremdkapital nicht mehr als das Doppelte des EK betragen soll. Die Fremdkapitalquote, als alternative Kennzahl für die Betrachtung der Finanzierungsstruktur, sollte damit bei vereinfachter Berechnung nicht mehr als 67% betragen
- Liquiditätsgrad I Liquide Mittel / kurzfristiges FK Bei der Liquidität 1. Grades werden die flüssigen Mittel und die kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt. Damit soll die Zahlungsfähigekit eines Unternehmens bewertet werden. Beträgt die Liquidität 1. Grades z.B. über 100% können allein mit den liquiden Mitteln alle kurzfristigen Verbindlichkeiten (allerdings nur zum Stichtag der Betrachtung) gedeckt werden. Die Zahlungsfähigkeit wäre also sehr hoch.
- Liquiditätsgrad II (Liquide Mittel + Forderungen) / kurzfristiges FK Bei der Liquidität 2. Grades werden die flüssigen Mittel um die kurzfristigen Forderungen ergänzt und mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt. Die Liquidität 2. Grades gibt an, inwieweit die Forderungen und flüssigen Mittel die kurzfristigen Verbindlichkeiten decken. Sie sollte zwischen 100% und 120% betragen. Liegt sie unter 100%, könnte dies ein Hinweis auf einen zu hohen Lagerbestand, aufgrund mangelnden Absatzes, sein. Die Zahlungsfähigkeit könnte gefährdet sein.
- Liquiditätsgrad III Umlaufvermögen / kurzfristiges FK Bei der Liquidität 3. Grades werden die flüssigen Mittel um die kurzfristigen Forderungen und die Vorräte ergänzt und mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt. Sie sollte mindestens 120% betragen. Liegt sie darunter, kann es bei der Preisgestaltung bzw. beim Absatz Probleme geben. Liegt sie deutlich darüber, könnten im Lager zu viele Produkte liegen, die das Kapital binden. Sollte die Liquidität 3. Grades unter 100% liegen, würde das bedeuten, dass ein Teil des langfristigen Anlagevermögens kurzfristig finanziert worden wäre. Dies verstößt gegen die goldene Bilanzregel: langfristiges Anlagevermögen muss langfristig finanziert werden.
- Deckungsgrad I Eigenkapital / Anlagevermögen Der Deckungsgrad I (1. Grades) gibt darüber Auskunft, inwieweit das Anlagevermögen durch das Eigenkapital gedeckt ist. Langfristiges Vermögen soll auch langfristig finanziert sein (goldene Bilanzregel)! Da zum langfristigen Kapital auch das langfristige Fremdkapital zählt und beim Deckungsgrad I nur das Eigenkapital einbezogen wird, kann der Deckungsgrad I auch unter 100% liegen
- Deckungsgrad II Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital / Anlagevermögen Der Deckungsgrad II (2. Grades) gibt darüber Auskunft, inwieweit das Anlagevermögen durch langfristiges Kapital (Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) gedeckt ist. Langfristiges Vermögen soll auch langfristig finanziert sein (goldene Bilanzregel)! Deshalb sollte der Deckungsgrad II deutlich über 100% liegen (Ziel 110 bis 150%). Je weiter der Deckungsgrad II über 100 % liegt, umso mehr ist neben dem Anlagevermögen auch das Umlaufvermögen durch langfristiges Kapital finanziert und damit eine höhere finanzielle Stabilität des Unternehmens gegeben.
- Deckungsgrad III Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital / Anlagevermögen + Vorräte Der Deckungsgrad III (3.Grades) gibt darüber Auskunft, inwieweit das Anlagevermögen und die Vorräte durch das Eigenkapital und das langfristige Fremdkapital finanziert werden können.
- Working Capital Das Working Capital ergibt sich aus der Differenz von Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten. Das Ergebnis sollte möglichst positiv sein, was bedeutet dass ein Teil des Umlaufvermögens mit langfristig zur Verfügung stehendem Kapital finanziert wird. Ist das Ergebnis dagegen negativ, bedeutet dies, dass das Umlaufvermögen nicht ausreichend ist, um die gesamten kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken
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- Net Working Capital Net Working Capital = Umlaufvermögen - liquide Mittel - kurzfr. Fremdkapital Mit Hilfe der Kennzahl Net Working Capital (auch Netto-Umlaufvermögen genannt) kann ermittelt werden, welcher Teil des Vermögens kurzfristig zur Generierung von Umsatz zur Verfügung steht und nicht durch Fremdmittel finanziert ist. Der wesentliche Unterschied zum Working Capital ist hierbei die Korrektur des Umlaufsvermögens um die liquiden Mittel
- Working Capital ratio Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten Die Kennzahl Working Capital ratio drückt aus, welcher Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten durch das Umlaufvermögen finanziert werden kann. Liegt der Wert über 100% ist ein Teil des Umlaufvermögens langfristig finanziert. Dies ist positiv zu bewerten, da das Unternehmen z.B. bei einem Teil nicht verkaufbarer Vorräte, nicht gleich in Zahlunsgsschwierigkeiten gerät. Liegt der Wert jedoch unter 100% ist die finanzielle Stabilität des Unternehmens eher schlecht zu bewerten.
- Kreditorenlaufzeit durchschnittl. Verbindlichkeiten LL / Materialaufwand (RHB-Stoffe + bezog. Leistg.) + VSt. x 360 Mit der Kreditorenlaufzeit wird der Zeitraum ermittelt, der zwischen dem Rechnungseingang und der Bezahlung liegt. Dass die Debitorenlaufzeit kürzer ist als die Kreditorenlaufzeit, gilt als vorteilhaft.
- Debitorenumschlag Umsatzerlöse + MwSt / durschnittl. Debitorenbestand Der Debitorenumschlag gibt das Verhältnis der Umsatzerlöse zum durschnittlichen Debitorenbestand an. Ein Rückgang dieser Kennzahl im Zeitreihenvergleich, wäre negativ zu werten, da die Kapitalbindung in den Forderungen damit zunimmt.
- Kreditorenumschlag Materialaufwand (RHB-Soffe + bezog. Leistg.) + VSt / durchschnitl.Verbindlichkeiten L.u.L Der Kreditorenumschlag gibt Aufschluss über das Zahlungsverhalten der eigenen Unternehmung. Dies wird gemessen an der Anzahl des Umschlags der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Sinkt der Kreditorenumschlag gegenüber den Werten vorangegangener Berechnungen, kann dies auf eine Verschlechterung der Liquiditätssituation hindeuten. Es kann jedoch auch sein, dass Zahlunsgziele jetzt nur besser ausgenutzt werden.
- Eigenkapitalrentabilität Jahresüberschuss / Eigenkapital Die Kennzahl Eigenkapitalrentabilität wird auch als Unternehmerrentabilität oder Eigenkapitalrendite bezeichnet. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis von Gewinn (Jahresüberschuss) zum Eigenkapital.
- Umsatzrentabilität ordentliches Betriebsergebnis / Umsatz Die Umsatzrentabilität, auch Umsatzrendite genannt, stellt den auf den Umsatz bezogenen Gewinnanteil dar. Diese Kennzahl lässt also erkennen, wieviel das Unternehmen in Bezug auf 1 € Umsatz verdient hat. Eine Umsatzrendite von 10% bedeutet, dass mit jedem umgesetzten Euro ein Gewinn von 10 Cent erwirtschaftet wurde. Eine steigende Umsatzrentabilität deutet bei unverändertem Verkaufspreis auf eine zunehmende Produktivität im Unternehmen hin, während eine sinkende Umsatzrentabilität auf sinkende Produktivität und damit auf steigende Kosten hinweist. Andere Begriffe für Umsatzrentabilität sind u.a.: Umsatzrendite, Return on Sales, Umsatzverdienstrate.
- Gesamtkapitalrentabilität Gewinn + Fremdkapitalzinsen / Gesamtkapital Diese Kennzahl Gesamtkapitalrentabilität, auch Gesamtrentabilität genannt, gibt die Verzinsung des gesamten Kapitaleinsatzes im Unternehmen an. Da die Gesamtkapitalrentabilität die Verzinsung des gesamten im Unternehmen, also inkl. Fremdkapital, investierten Kapitals angibt, ist sie aussagefähiger als die Eigenkapitalrentabilität. Es wird hier die Effizienz des gesamten eingesetzten Kapitals, unabhängig von seiner Finanzierung, betrachtet. Die Fremdkapitalzinsen müssen dem Gewinn hinzugerechnet werden, da sie in der gleichen Periode erwirtschaftet wurden, jedoch den Gewinn schmälern.
- ROI (Return on Investment) ROI = (Gewinn / Umsatz) x (Umsatz / Gesamtkapital) x 100% Das eingesetzte Kapital muss einen Rückfluss erwirtschaften.
- Personalintensität Personalaufwendungen / Betriebsleistung Die Personalintensität zeigt das Verhältnis von Personalaufwendungen zur Betriebsleistung. Mit jedem EUR Betriebsleistung (vereinfacht Umsatz) sind durchschnittlich x EUR Personalaufwand verbunden.
- Cash Flow Eigenkapitalrendite Cashflow aus oper. Geschäftstätigkeit / Eigenkapital Statt des Gewinns wird bei dieser speziellen Eigenkapitalrentabilität der Cash Flow eines Unternehmens angesetzt. Damit werden nicht-zahlungswirksame Vorgänge neutralisiert und nur der echte Finanzzufluss betrachtet. Es wird damit der Anteil des Eigenkapitals dargestellt, der für Investitionen, Tilgungen und Ausschüttungen zur Verfügung steht.
- Cash Flow Umsatzrendite Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit / Umsatzerlöse Aus der Kennzahl Cash Flow Umsatzrendite lässt sich erkennen, wie viel Prozent der Umsatzerlöse für Investitionen, Kredittilgung und Gewinnausschüttung zur Verfügung stehen. Da der Cash-Flow weniger der Bilanzpolitik unterliegt als der Gewinn, ist die Cash Flow Umsatzrendite ein guter Indikator für die operative Ertrags- und Finanzierungskraft eines Unternehmens.
- direkte Cash Flow Ermittlung direkte Methode: Cash-Flow = zahlungswirksame Erträge - zahlungswirksame Aufwendungen Der Cash-Flow gibt Auskunft über die Finanzkraft des Unternehmens (Innenfinanzierungskraft) und lässt damit die Kreditwürdigkeit des Unternehmens erkennen Je größer der Cash-Flow, desto besser ist die Liquiditätslage des Unternehmens.
- Indirekte Cash Flow Ermittlung indirekter Cash-flow = Jahresüberschuss + nicht zahlungswirksame Aufwendungen - nicht zahlungswirksame Erträge Der Cash-flow gibt Auskunft über die Finanzkraft des Unternehmens (Innenfinanzierungskraft) und lässt damit die Kreditwürdigkeit des Unternehmens erkennen. Je größer der Cash-flow, desto besser ist die Liquiditätslage des Unternehmens.
- Rückstellungsquote Rückstellungen / Gesamtkapital Die Kennzahl Rückstellungsquote gibt den prozentuallen Anteil der Rückstellungen am Gesamtkapital wieder. Sie zeigt, mit welchen Anteil das Unternehmen durch Rückstellungen finanziert ist. Durch langfristige Rückstellungen wie zum Beispiel Pensionsrückstellungen, welche relativ spät in Anspruchen genommen werden, kann das Unternehmen diese Kapital entsprechend verzinsen.
- Abschreibungsquote Abschreibungen auf Anlagevermögen / Anlagevermögen Die Kennzahl Abschreibungsquote beschreibt die prozentuale Höhe der Abschreibungen bezogen auf das Anlagevermögen. Aus ihr können Erkenntnisse über die durchschnittliche Nutzungsdauer der Anlagegüter gewonnen werden.
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- Abschreibungsintensität Abschreibungen / Betriebsleistungen Die Abschreibungsintensität zeigt das Verhältnis zwischen den Abschreibungen und der Betriebsleistung. Mit jedem Euro Betriebsleistung (vereinfacht Umsatz) sind durchschnittlich x EUR Vermögensverzehr verbunden
- EBIT Marge EBIT / Umsatz EBIT = Earnings before interest and taxes = Ergebnis vor Steuern und Zinsen. Bei der EBIT Marge wird nun das Verhältnis von EBIT zu den Umsatzerlösen dargestellt. Daraus lässt sich ableiten, wie hoch der prozentuale Anteil des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern am Umsatz eines Unternehmens ist. Es kann damit die Ertragskaft eingeschätzt werden.
- Steuerquote Steuern / EBIT Welchen Anteil haben die Steuern am Gewinn vor Steuern?
- EBIT EBIT = Jahresüberschuss +/- außerordentliches Ergebnis + Steueraufwand - Steuererträge +/- Finanzergebnis EBIT = Earnings before interest and taxes. Hierbei handelt es sich um das Ergebnis vor Steuern und Zinsen. Diese Kennzahl zeigt das Betriebsergebnis unabhängig von regionalen Besteuerungen und unterschiedlichen Finanzierungsformen an. Dadurch kann diese Kennzahl zum internationalen Vergleich von Unternehmen herangezogen werden.
- EBITA EBITA = Jahresüberschuss +/- außerordentliches Ergebnis + Steueraufwand - Steuererträge +/- Finanzergebnis + Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände Durch EBITA Earnings before interests, taxes and amortisation wird das Betriebsergebnis ohne Verzerrungen durch Steuern, Zinsen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände dargestellt. Diese Kennzahl ist also nicht nur um das außerordentliche Ergebnis, Finanzergebnis und Steuern bereinigt, sondern gegenüber dem EBIT zusätzlich noch um die Abschreibungen auf immaterielle Vermögengegenstände (Firmenwertabschreibungen).
- EBITDA EBITDA = Jahresüberschuss +/- außerordentliches Ergebnis + Minderheiten + Steueraufwand - Steuererträge +/- Finanzergebnis + Abschreibungen auf das Anlagevermögen - Zuschreibungen auf das Anlagevermögen Durch EBITDA Earnings before interests, taxes, depreciation and amortisation (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögengegenstände) wird das Betriebsergebnis ohne Verzerrungen dargestellt.