Chirurgie (Subject) / 4. Thorax und Lunge (Lesson)

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Thoraxchirurgie

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  • Welche Arten von Thoraxtraumata unterscheidet man? Man unterteilt stumpfe und perforierende Thoraxtraumata Stumpfe Verletzungen: stumpfe Krafteinwirkung von außen (Verkehrs- oder Arbeitsunfälle), häufig mit Rippenfraktur assoziiert. Je nach Stärke der einwirkenden Kräfte kann es zu einer Zerreißung intrathorakaler Organe kommen. Perforierende Verletzungen: entstehen durch intrathorakales Eindringen scharfer Gegenstände (Schuss- oder Stichverletzungen) oder bei Arbeitsunfällen. CAVE: Begleitverletzungen! Nahezu 70% der Thoraxtraumata sind betroffen.
  • Wie viel Prozent der polytraumatisierten Patienten haben eine Thoraxverletzung Unterschiedliche Angaben, liegt zwischen 78-82%!
  • Was sind wegweisende Symptome beim Thoraxtrauma? inspiratorisches Einsinken einer Thoraxseite ("paradoxe Atmung"); Rippenserienfraktur abgeschwächtes/fehlendes Atemgeräusch (Pneumo- oder Hämatothorax) Herzrhythmusstörungen (ST-Streckendynamik, Blockbilder) Hypotonus (Spannungspneumothorax, Hämatothorax, Perikardtamponade, Blutung extrathorakaler Organe) Obere Einflussstauung (Spannugnspneumothorx, Herzbeuteltamponade!, Aortenruptur) Hämoptoe subkutanes Gewebeemphysem  petechiale Blutungen (in Kombination mit Zyanose von Hals und Gesicht sowie subkonjunktivalen Hämorrhagien als Perthes-Syndrom bezeichnet)
  • Was ist eine paradoxe Atmung? Bei einer paradoxen Atmung senkt sich der Thorax bei Inspiration und hebt sich bei Exspiration. Dies verhindert eine suffiziente Atmung (Hypoxie und Hyperkapnie sind die Folge) Ursachen: instabiler Thorax (Rippenserienfraktur) einseitige Phrenikusparese Verlegung der oberen Atemwege (Fremdkörper, Laryngospasmus, Trachealstenose) schwere COPD, Status asthmaticus Relaxanzienüberhang nach Intubationsnarkose Therapie: kausal! Je nach Ursache Intubation, Maskenbeatmung oder NIV
  • Wie ist das Standardschema der Tuberkulosetherapie? Das Standardschema umfasst 4 Tuberkulostatika: Isoniazid: bakterizid (H) Rifampicin: bakterizid (R) Pyrazinamid: gegen intrazelluläre Keime im sauren Milieu (Z) Ethambutol: bakteriostatisch (E) 2 Monate HRZE(4), danach 4 Monate HR(2) (24 vor 42)
  • In welchem Bereich ist der Altersgipfel des Bronchialkarzinoms zu suchen? Wie ist die Geschlechtsverteilung und wie ist die Entwicklung in den letzten Jahren? Altersgipfel: zwischen dem 55. und dem 75. Lebensjahr Männer sind 4x häufiger betroffen als Frauen Beim Mann die häufigste tumorbedingte Todesursache, bei der Frau der zweithäufigste Tumor nach dem Mamma-Karzinom Zunahme vor allem bei Frauen in den letzten Jahren
  • Welche Strukturen befinden sich im Mediastinum? Vorderes Mediastinum: Thymus/Restkörper, A. thoracica (mammaria) intern. Mittleres Mediastinum: Herz, Aortenbogen, Aa. und Vv. pulmonales, V. cava sup. et inf., Trachea, Bifurkation, Hauptbronchien Hinteres Mediastinun: Ösophagus, Aorta, N. vagus, Truncus sympathicus, Nn. splanchnici, Vv. azygos und hemiazygos, Ductus thoracicus
  • Können Sie mir etwas zur Ätiologie von Mediastinaltumoren sagen? 1. benigne Thymome (benigne oder maligne) Neurinome Hämangiome Teratome (Tumore aus allen drei Keimblättern, benigne oder maligne) M. Boeck (Sarkoidose, Stad. I und II mit hilärem LK Befall) 2. maligne maligne Lymphome Ösophagus- od. Bronchialkarzinome Leukämien Sarkome
  • Können Sie mir etwas zur Klinik der Mediastinaltumore sagen? min. 50% der Tumore sind Zufallsbefunde und meist gutartig Im fortgeschrittenen Stadium: Thoraxschmerz, obere Einflussstauung, Stridor, Dyspnoe, Zwerchfellparese, Horner-Syndrom (Enophthalmus, Ptosis, Miosis) Myasthenie-Symptome bei Thymomen (Myasthenia gravis pseudoparalytica)
  • Wie gehen Sie bei dem Verdacht auf eine Mediastinaltumor diagnostisch vor? Anamnese und KU: Karotispuls, Halsvenenstauung; HNO-Spiegelbefund der Stimmbänder; Neurologischer Befund: Horner-Syndrom, Schweißsekretionsstörung Rötngen-Thorax: Mediastinalverbreiterung, evtl. Ösophagusbreischluck, Tracheazielaufnahme, CT-Thorax, evtl. CT-gest. parasternale Biopsie; Evtl. Schilddrüsenszintigraphie bei V.a. retrosternale Struma Labor: Diff BB (Lymphom), Tumormarker (AFP bei Teratomen), CEA, NSE, HCG Endosonographie, evtl. Biopsie Mediastinoskopie (zervikal oder parasternal) und Biopsie
  • Können Sie einige Beispiele für mediastinale Tumore unterschiedlicher Lokalisation nennen? 1) Oberes Mediastinun: Retrosternales Struma, Thymom, Thymuskarzinom 2) Unteres Mediastinum: 2.1) vordereres Mediastinum: Hiastushernien, Perikardzysten 2.2) zentrales Mediastinum: Lymphome, Granulome, Ösophaguszysten 2.3) hinteres Mediastnum: Neurinome, Neurosarkome,  Ösophagusdivertikel
  • Wie therapieren Sie Mediastinaltumore? Prinzipiell: jeder mediastinale Tumor sollte entfernt werden (aus diagnostischen Gründen und Entartungsrisiko) Thymome: thorakoskopische Tumorexstirpation Retrosternale Strumen: häufig Entfernung über Kocher-Schnitt Bronchogene Zysten und Ösophagusdivertikel: transthorakaler Zugang und Entfernung Neurogene Tumoren: transthorakaler Zugang und Entfernung Maligne Thymome (Thymuskarzinom): nachbestrahlt und chemotherapiert
  • Welchen Stellenwert hat die Bronchoskopie und der endobronchiale Ultraschall zur präoperative Evaluation des Lungenkarzinom Patienten? Endobronchialer-Ultraschall und transbronchiale Feinnadelbiopsie stellen minimalinvasive Alternativen zum chirurgischen Staging mittels Mediastinoskopie dar Lymphknoten im aortopulmonalen Fenster, paraaortale und paraösophageale LK können mittels transösophagealem Ultraschall erreicht werden die Bronchoskopie gilt auch als Therapie der Wahl bei exophythisch wachsenen Tracheal- oder Bronchialtumoren (mechan. Abtragung/APC Koagulation) bei extrapulmonalen Tumoren: Stenteinlage Hämoptysen: hauptsächlich durch Bronchialkarzinome ausgelöst, gefolgt von kavernösen Prozessen und entzündlichen Prozessen; Therapie erfolgt durch lokale Therapie lokaler Schleimhautstellen oder Blockade mittels Tamponade oder Bronchusblocker
  • Welche Formen des Pneumothorax gibt es? Spontan: primär spontan ⇒ ohne nachgewiesene Lungenerkrankung, jedoch häufig mit subpleuralen Bullae; vor allem männliche Raucher um die 30; sekundär spontan ⇒ Folge einer klinisch manifesten Lungenerkrankung (COPD; Fibrose; Asthma); um das 65. Lj. Nichtspontan: traumatisch (stumpfes, penetrierendes Thoraxtrauma) oder iatrogen (transthorakale Nadelaspiration, ZVK, transbronchiale Biopsien und paravertebrale Nervenblockaden)
  • Wie äußert sich ein Pneumothorax klinisch? je nach Ausprägung und Zustand des Patienten - klinisch weitgehend asymptomatisch bis akut lebensbedrohende Situation spontan atmender Patient: plötzlich einsetzende thorakele Schmerzen mit Dyspnoe als charakteristisches initiales Symptom; sistiert nach kurzer Zeit (wenn Luftaustritt sistiert) Spannungspneumothorax: Tachypnoe, Tachykardie, Mediastinalverlagerung, obere Einflussstauung beatmeter Patient: plötzlicher Einbruch der SpO2, CO2↑. Anstieg des insp. Beatmungsdruckes
  • Wie gehen Sie bei V.a. Pneumothorax diagnostisch vor? akute Lebensgefahr? Punktion! stabiler Patient: 1) Basisdiagnostik mit KU (hypersonorer KS und abgeschwächtes Atemgeräusch, häufig Weichteilemphysem bei traum. Pneu), Röntgen-Thorax p.a. und seitlich (im Verlauf abgrenzbare Pleuralinie und aufgehobene Gefäßzeichnung) 2) ergänzend ggf. High-Resolution CT-Thorax (weitere Abklärung DD große Bulla/Pneumothorax); bei SSP zur Planung des weiteren Vorgehens und zur Abschätzung des Rezidivrisikos
  • Wie gehen Sie bei einem Pneumothorax therapeutisch vor? Konservativ asymptomatischer PSP, Pleuraspalt <2 cm bzw. <20% Thoraxhälfte: Observation symptomatischer PSP, Pleuraspalt >2 cm bzw. >20% Thoraxhälfte, 1. Episode: Aspiration oder Thoraxdrainage Spannungspneu: Thoraxdainage Nichtspontaner Pneu: großzügig bei traumatischem Pneu; bei iatrogenen reicht häufig Beobachtung Operation Indikation: PSP: Drainage mit persistierendem Luftleck; frühe Rezidivprophylaxe nach Pneu; Hämatopneumothorax, bds. Pneumothorax Primäre OP bei PSP: bei pers. Luftleck: Verschluss der Fistel (im allgemeinen durch (Keil-)Resektion) und zum anderen die Rezidivprophylaxe (durch ggf. Resektion weiterer rupturgefährdeter bullöser Veränderungen und Durchführung einer Pleurektomie Rezidivprophylaxe bei PSP in der Regel VATS:  Kombination aus Lungenspitzen- (Apex-) Resektion und apikaler partieller Pleurektomie oder chem. Pleurodese  beim SPS muss in der Regel eine Thorakotomie durchgeführt werden
  • Wie ist ein Lungenrundherd definiert? Ein einzelner radiologisch diagnostizierter, gut umschriebener Herd, welcher unter 30 mm im Durchmesser misst und komplett von Lungenparenchym umgeben ist. In Abgrenzung dazu die pulmonale Raumforderung: Atelektase, hiläre Lymphadenopathie, poststenotische Pneumonie oder ein Pleuraerguss.
  • Nennen Sie die TNM Klassifikation der Lungenkarzinome. T T1: Tumor ≤ 3 cm, umgeben von Lungengewebe oder visz. Pleura, ohne bronchoskop. Nachweis einer Infiltration proximal eines Lappenbronchus --> Hauptbronchus frei. T1a: ≤2cm; T1b >2 cm ≤ 3 cm T2: Tumor >3 und ≤ 7 cm mit mindestens einem der folgenden Kennzeichen: Tumor befällt Hauptbronchus, 2 cm oder weiter distal der Carina Tumor befällt viszerale PLeura assoziierte Atelektase oder obstruktive Entzündung bis zum Hilus. T2a: >3 cm und <5 cm; T2b ≥5 cm und <7 cm T3: Tumor > 7 cm oder mit direkter infilration einer der folgenden Strukturen Parietale Pleura Brustwand Zwerchfell N. phrenicus mediastinale Pleura parietales Perikard oder Tumor im Hauptbronchus ≤ 2 cm distal der Carina, aber Carina selbst nicht befallen oder Tumor mit Atelektase oder obstruktiver Entzündung der ganzen Lunge oder separate Tumorknoten im selben Lappen wie der Primärtumor T4: Tumor jeder Größe mit Infiltration wenigstens einer der folgenden Strukturen Mediastinum Herz große Gefäße Trachea N. laryngeus recurrens Ösohagus Wirbelkörper Carina vom Primärtumor getrennte(r) Tumorknoten in einem anderen Lappen derselben Seite N: NX: regionäre LK können nicht beurteilt werden N0: keine regionären LK Metastasen N1: ipsilaterale peribronchiale und/oder ipsilaterale Hilus oder intrapulmonale Lymphknoten N2: ipsilaterale mediastinale und/oder subkarinale Lymphknoten N3: kontralaterale mediastinale, kontralaterale Hilus-, ipsi- oder kontralaterale Skalenus- oder supraklavikuläre LK M: M0: keine Fernmetastasen M1a: getrennter Tumorherd in kontralateralem Lappen oder Pleurakarzinose, maligner Pleuraerguss M1b: sonstige Fernmetastasen (z.B. tiefe zervikale Lymphknoten)
  • Nennen Sie die Stadieneinteilung des Lungenkarzinoms! IA: T1ab; N0 M0 IB: T2a; N0 M0 IIA: T1ab; N1 M0; T2aN1M0; T2bN0M0 IIB: T2bN1M0; T3N0M0 IIIA: T1-3N2M0; T3N1M0; T4N0,1M0 IIIB: T4N2M0, T1-4N3M0 IV: T1-4N0-3M1a,b
  • Wie gehen Sie therapeutisch bei Pancoast-Tumoren vor? Pancoast Tumore sind apikale Lungenkarzinome, welche durch ihr invasives Wachstum in den Plexus brachialis, die Wirbelkörper oder V. subclavia auszeichnen. Behandlungskonzept ist die präoperative Radiochemotherapie (45-50 Gy; Eto+Cisplatin) gefolgt von einem Restaging und anschließender Resektion mit systematischer LKD.
  • Kennen Sie die Empyem-Klassifikation der ATS? Empyeme werden der pathophysiologie folgend in drei Phasen eingeteilt. Sie dient als Grundlage für ein stadiengerechtes diagnostisches und therapeutisches Vorgehen. Exsudative Phase (Pleuraverdickung, Permeabilitätssteigerung, klare, meist sterile Flüssigkeit mit niedrigem Zellgehalt) Fibrinopurulente Phase (Dicke Fibrinbeläge, trübes oder eitriges Sekret) Organisationsphase (Invasion von Fibroblasten, Kollagenablagerung)
  • Kennen Sie Ursachen für ein Pleuraempyem? häufigste Ursache: Pneumonie (ambulant oder nosokomial) [Streptokokken und Anaerobier] sekundäre Infektionen nach Thoraxtrauma oder Ösophagusverletzung Postoperativ (intrapleurale Eingriffe) [nosokomiale Erreger, multiresistente Keime] Begünstigende Faktoren Nikotinabusus Diabetes mellitus Alkoholabusus COPD Malignome i.v. Drogenabusus Neurologische Erkrankungen (Schluckstörungen) Ösophaguserkrankungen
  • Wie gehen Sie diagnostisch bei einem Pleuraempyem vor? Klinische und laborchemische Diagnostik Leukozytose, CRP, PCT an BKs denken (in 14% der Fälle positiv) Bildgebende Verfahren Röntgen-Thorax in 2 Ebenen (Flüssigkeit im Pleuraraum, Infilration der Lunge?) US (Ergusspunktion; pH Wert ! Entscheidende prognostische Bedeutung= CT-Thorax (Grad der Pleuraverdickung, Malignome?; split pleura sign, kontrastmittelanreichernd, verdickt; OP-Planung) Evaluation der Pleuraflüssigkeit diagnostische Pleurapunktion oder diagnostisch-therapeutische Drainage Pus oder pH < 7.2: Einlage einer Thoraxdrainage; Mikrobiologie, Zytologie
  • Wie sieht die Therapie des Pleuraempyems aus? Stadium I: Antibiotikatherapie und quantitative Ergusspunktion Drainageeinage: Resterguss oder nicht vollständig entfaltete Lunge, putrides Sekret, mikrobieller Erregernachweis, ausgeprägter Erguss (>50% Hemithorax) oder pH<7,2 sind Indikationen Stadium II: VATS zur Eröffnung sämtlicher Kammerungen und Befreiung der Pleurablätter von meist fesselnden fibrinösesn bis hin zu fibrosierenden Belägen; Débridement (Entfernung inflammatorischer Gewebsanteile von beiden Pleurablättern), gezielte Drainageeinlage und Spülbehandlung Stadium III: volständige Dekortikation/Empyemektomie mittels Thorakotomie
  • Nennen Sie postoperative Komplikationen nach thoraxchirurgischen Eingriffen! Atelektase, Pneumonie Respiratorische Insuffizienz, Lungenversagen, ARDS Reexpansionsödem  Arrhyhtmien (z.B. supraventrikuläre Arrhythmien bei Vorhofflimmern: 3 Tage postoperativ, Präv. 15% nach Lobektomie oder Pneumonektomie; Thx.: Digotxin bei hämodyn. stabil. Patient; Calcium-Kanal-Blocker oder Amiodaron bei instbailen Patienten; ggf. elektrische Kardioversion prolongierte Leckagen (15-25% d.F. nach Lob- der Bilobektomie) [besonders gefährdet: COPD, Steroidtherapie, exzessive interlobäre LKD) Bronchusstumpf-Insuffizienz [1-2% nach anat. Resektion, 10% nach Pneumonektomie] Empyem Lähmung des N. laryngeus recurrens Fieber  Blutung Weichteilemphysem Chylothorax
  • Wann kann eine Thoraxdrainage entfernt werden? volständige Reexpansion der Lunge Sistieren von Parenchymfisteln Verlust der Pleuraflüssigkeit unter 150-200 mL/24 h Nach 24h  Röntgenkontrollaufnahme
  • Nennen Sie Komplikationen der Thoraxdrainage-Anlage Drainagefehllage Organverletzung mit bronchopleurale Fistel Weichteilemphysem Blutung mit Hämatothorax Pleuraempysem Reexpansionsödem Läsion der Interkostalgefäße und Nerven
  • Was sind die Ursachen für ein Transsudat? Was sind die Ursachen eines Exsudats? Erklären Sie die Pathophysiologie. Transsudat-Ursachen Kardiovaskuläre Erkrankungen (Herzinsuffizienz) Hypoproteinämie (Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom) Myxödem Lungenembolie Sarkoidose  Urämie Pathophysiologie Erhöhter hydrostatischer Druck, reduzierter onkotischer Druck Spez. Gewicht <1,015 g/cm³, Eiweißgehalt <3 g/dL, LDH<200 U/L Pleura/Serumprotein <0,5, Pleura/Serum-LDH <0,6 Exsudat-Ursachen Infektion, Tbc Malignome Lungeninfarkt Pankreaitis, Ösophagusperforation Kollagenosen (Rheumat. Erkrankungen, SLE, Sjögren-Syndrom, Wegener) Postkardiotomie, Postlaparotomie Sarkoidose, Urämie Medikamente: Amiodaron Radiotherapie, Trauma, Hämothorax Pathophysiologie Permeabilitätssteigerung Spezifisches Gewicht > 1,015 g/cm³, Eiweißgehalt > 3 g/dL, LDH > 200 U/L Pleura/Serumprotein >0,5, Pleura-Seum-LDH > 0,6
  • Welche weiterführenden Untersuchungen ordnen Sie zur Untersuchung der Pleuraflüssigkeit an? Farbe (blut, eitrig), Geruch (anaerobe Bakterien), Viskosität, Eiweiß, LDH pH (Transsudat >7,35, komplizierter Pleuraerguss < 7,3 bei Pneumonie) Zytologie (Lymphozyten, Granulozyten, maligne Zellen) Mikrobiologie (Gramfärbung, Kulturen) evtl. Thorakoskopie: PE möglich; Mediastinale LKD möglich; Lungenbiopsie möglich
  • Was können Ursachen für malignen Pleuraerguss sein? Mann: Pleurakarzinose bei metastasiertem Bronchialkarzinom (M1a) oder Tumore des Gastrointestinal-/Urogenitaltraktes Frau: metastasiertes Mamma-Karzinom, Bronchialkarzinom, Tumore des weiblichen Genitaltraktes
  • Wie sieht die Therapie bei malignem Pleuraerguss aus? CAVE: Wichitig ist die initiale Einteilugn der Patienten in zwei Gruppen: 1) Pleuraerguss ist durch die Behandlung der bösartigen Grunderkrankung zurückzudrengen 2) Grunderkrankung kann durch systemische Therapie nicht beherrscht werden -⇒ Palliation  DER erste Schritt ist immer eine Punktion, da auch erster Schritt zur Diagnosefindung. Bei negativem Befund: Thorakoskopie! Bei Rezidiv Thoraxdrainage, evtl. komb. mit Pleurodese (Sklerotherapie) ausdehungsfähige Lunge: VATS mit Histo+palliative Peurodese [Talkum] subtotal/teilweise ausdehnungsfähige Lunge: VATS+Histo+Pleurodese+Dauerdrainage (Denver-Drainage oder auch PleurX-Katheter ⇒ TIPC gefesselte Lunge: Dauerdrainage zur Ergussdiagnostik; ggf. VATS zur definitiven histologischen Sicherung mit Pleura-/Lungen-PE [Talkumpleurodese!] Alternativen zur Dauerdrainage: Pleurektomie, Pleuroperitonealer Shunt
  • Welche Tumore metastasieren am häufigsten in die Lunge? Mamma Kolon Niere Uterus Prostata  Tumore des oropharyngealen Bereichs exklusive Metastasierung in die Lunge: Chorionkarzinom Osteosarkom Hodentumore Ewing-Sarkom Schilddrüsenkarzinom
  • Was sind wichtige Prognosefaktoren bei der Entscheidung, ob eine thorakale Metastase entfernt werden soll? Welche Kriterien sollten für eine Metastasektomie erfüllt sein? Prognosefaktoren Krankheitsfreies Intervall (günstigste Prognose nach krankheitsfreiem Intervall über 3 Jahre) Anzahl und Wachstumsgeschwindigkeit der Metastasen Thorakaler Lymphknotenbefall Histologie des Primarius Kriterien/Indikationen Primärtumor ist kurativ saniert oder potenziell sanierbar technische Resektabilität aller bildgebenden darstellbaren Herdbefunde Vorhandensein von ausreichenden funktionellen Reserven
  • Erläutern Sie bitte das chirurgische Vorgehen bei Lungenmetastasen! unterschiedlicher Zugangsweg je nach Anzahl und Ausmaß der Metastasen (z.B. laterale Thorakotomie, mediane oder bilaterale Sternotomie, auch VATS) DLT, ELV 1) Austaste der Lunge! 2) Enukleation und Keilresektion, ggf. Lobektomien und andere anatomische Resektionsverfahren Resektionsabstand: 3 - 10 mm je nach Größe LAE: Sampling (lokoregionäre und mediastinale LK); therapeutische Relevanz? Ergebnisse CRC: primäre pulmonale und synchrone Leber- und Lungenherde. Gute Prognose, abhängig von adjuvanter CHT und LK Befall. NCC: komplette Resektion empfohlen; LK Befall schlechte Prognose. MM: schechte Prognose; eher keine Resektion Mamma-Ca: indifferent Keimzelltumoren: sehr gute Prognose mit Chemotherapie; wichitige Therapieoption Weichteilsarkome: wichtige Therapieoption Osteosarkome: wichtige Therapieoption HNO-Tumore: indifferent
  • Welche Ursache kann ein Chylothorax haben? Trauma: WK-Frakturen, Rippfenfrakturen, Schuss- oder Stichverletzungen Iatrogen: Verletzungen bei OP im Thorax/Mediastinum (insb. Ösophagusresektion, Eingriffe an der Aorta, Herz, Lunge) Kongenital: Aplasien, Lymphagiome Symptomatisch: Tumorerkrankungen
  • Wie diagnostizieren und therapieren Sie einen Chylothorax? Klinik: Dyspnoe, Husten; Störungen des Lipidstoffwechsels, Hypovolämie, Avitaminose, Elektrolytstörungen; Immunsuppression Diagnostik: 1) Pleurapunktion: sterile, milchig trübige Flüssigkeit mit Lymphozyten, typisch ist ein hoher Lipidgehalt (TG>101 mg/dL) 2) CT Thorax + KM/ Lymphangiographie 3) ggf. Szintigraphie mit 123I-Pentadekansäure zur Defektlokalisation Therapie (Ductus thoracicus Leckage) maßgeblich ist die Menge 24h: >500 mL nach Einleitung einer fettarmen Diät: operativ 1) konservativ: Thoraxdrainage, parenterale Flüssigkeit oder enterale fettarme Diät; 50% spontaner Verschluss, bei den restlichen operatives Vorgehen (>14 Tage oder metabolische Komplikationen) 2) Chirurgische Therapie: offen chirurgisch oder thorakoskopisch erfolgt die Ligatur des DT supradiaphragmal  Therapie (Diffuser maligner CT): thorakoskopische Pleurodese oder pleuroperitonealer Shunt
  • Nennen Sie Ursachen für einen Hämatothorax! Trauma: Rippenserienfraktur, Thoraxkompressionstrauma Iatrogen: postoperative Nachblutung, Punktion, Lungenbiopsise, ZVK Hämorrhagische Ergüsse: Pleuramesotheliom, LAE, Infarkt
  • Wie werde Pleuratumore eingeteilt? Primäre Pleuratumore: 70% benigne (Lipome, Fibrome), 30% maligne (Pleuramesotheliom) Sekundäre Pleuratumore (Pleurakarzinose) = Metastasen (nach der Häufigkeit): Bronchial-, Mamma-, Lymphangiosis carcinomatosa (Lymphome), Ovaria-, gastrointestinale Karzinome
  • Was können Sie mir zum Pleuramesotheliom erzählen? gehört zu den malignen primären Pleuratumoren, die vom Mesothel ausgeht und vorwiegend mit Absestexposition assoziiert ist. Klinisch: aggressives lokales Wachstum, geringe oder unspezifische Symptome im Frühstadium, schlechtes Ansprechen auf RT/CT, außerordentlich schlechte Prognose. Risiofaktoren: Asbestexposition, natl. Geteine in der Türkei, Virusinfektion SV40 Inzidenz: selten, isg. 1600/Jahr in Deutschland; sekundäre Pleurakarzinose höufiger; lange Latenzzeit, 30-50 Jahre. Therapie: bei lokalisiertem Mesotheliom oder benignen Pleuratumoren: radikale Operation = extrapleurale Pleuropneumektomie oder extended Pleurektomie (Entfernugn der Pleura, Zwerchfell und Perikard),  neoadjuvante RCHT; palliativ: Pleurodese mit Talkum, systm. RCHT; sehr schlechte Prognose
  • Können Sie mir Ursachen von Hämoptysen nennen? Pulmonal-vaskulär: Lungenembolie, Vaskulitiden, Asthma cardiale Entzündlich: Bronchitis, Pneumonie, Tuberkulose, Aspergillose, Bronchiektasen Maligne: Bronchialkarzinom, pulmonale Metastasen Iatrogen: Lungenbiopsie, Intubation Sonstiges: Trauma, FK Aspiration, pulmonale Endometriose
  • Was sind die drei wesentlichen Schritte bei der operativen Therapie des Bronchialkarzinoms? Erhebung des exaten intrathorakalen Befunds und Bestätigung der Diagnose sowie des lokalen Tumorbefundes Komplette Resektion des Tumors im Gesdunden ggf. mit En-bloc-Resektionen von tumorinfiltrierten Nachbarstrukturen Systematische Lymphadenektomie aller LK Stationen, die den Tumor drainieren