Anatomie (Subject) / Embryologie (Lesson)

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MLSkriptEmbryologie

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  • Einteilung der pränatalen Zeit Vorembryonalperiode 1. bis 7. Tag pc (post conceptionem). Befruchtung bis Einnistung der Eizelle. Spalt- und Doppelmissbildungen. Embryonalperiode 2. bis 8. Entwicklungswoche. Organogenese. Organ- und Extremitätenmissbildungen. Am Anfang der Embryonalperiode ist auf Körperoberfläche das Relief der Somiten erkennbar (würfelförmige Segmente, aus denen sich das Sklerotom, das Dermatom und das Myotom entwickeln). Am Ende der Embryonalperiode keine Somiten mehr. Grösse von 30 mm. Bei weiblichen Embryos die Eizellen für nächste Generation in der Pause während der ersten Reifeteilung. Diese Pause dauert bis kurz vor dem Eisprung der einzelnen Eizelle. Fetalperiode 9. bis 38. Entwicklungswoche. Organreifung, Lunge am langsamsten. Schädigung kann zu Abort führen. Entwicklungswoche = Schwangerschaftswoche - 2
  • Allgemeines zur Entstehung von Zellen Eizelle + Spermium --> Zygote --> Blastomere --> Morula --> Blastozyste Blastozyste a) Trophoblast (Synzytio- und Zytotrophoblast, Chorion; verantwortlich für Entstehung der Plazenta) b) Embryoblast (--> Embryo, Amnion, Dottersack) omnipotent: Zygote, Blastomere, Morula pluripotent: Blastozyste
  • Entstehung der Keimzellen Etwa in der 2. Entwicklungswoche bildet der Embryo den Dottersack. In den Zellen der Dottersackwand beginnt die Blutbildung. Aus der Wand des Dottersacks wandern einige Zellen amöboid in den Embryo ein. Diese Zellen bezeichnet man auch als Urkeimzellen. Sie wandern in die Gonadenanlage ein und entwickeln sich zu Oozyten oder Spermatozyten, je nach Geschlecht des Embryos. Keimzellen können entstehen aus Blastomeren, Embryoblastenzellen und Zellen der Dottersackwand. Alle Zellen, aus denen Keimzellen entstehen können, bezeichnet man als zugehörig zur Keimbahn.
  • Oogenese Eine Eizelle hat zwei verschiedene Bezeichnungen, die vom Chromosomensatz der Eizelle abhängen: primäre Oozyten weisen den doppelten Chromosomensatz auf sekundäre Oozyten den halben. Reifeteilungen der OozyteIn der frühen Fetalperiode erfolgt eine starke Vermehrung der Oogonien. Noch vor der Geburt starten die primären Oozyten mit der ersten Reifeteilung, und dann kommt das Päuslein inmitten der ersten Reifeteilung (Meiose I). Diese Pause dauert bis kurz vor dem jeweiligen Eisprung, da erst zu diesem Zeitpunkt die erste Reifeteilung beendet wird. Man nennt diese Ruhephase Diktyoän. Während des Eisprungs beginnt die zweite Reifeteilung. Diese wird nur beendet, wenn die Eizelle befruchtet wird. Die Oozyten verbleiben im Zeitraum vor der Geburt bis zur Pubertät bzw. bis kurz vor dem Eisprung der einzelnen Oozyte in der Prophase der Meiose I Während eines Zyklus vollendet jeweils eine Oozyte die Meiose I und tritt vor der Ovulation in die Meiose II ein Die Meiose II wird nur beendet, wenn es zur Befruchtung der Eizelle kommt Da aus einer primären Oozyte nur eine reife Oozyte entsteht, bleiben bei jeder Reifeteilung Chromosomen übrig. Diese werden als Polkörperchen am Rand der Eizelle abgelagert und haben keine weitere Funktion.
  • Histologie der Oozyte Jede Oozyte ist von Anfang an von einer Zellmembran, der Zona pellucida (Eihaut), umgeben; sie wird erst im Blastozystenstadium vom Trophoblasten ersetzt. Der Primordialfollikel weist ein einschichtig flaches, der Primärfollikel ein einschichtig kubisches Epithel auf. Der Sekundärfollikel weist ein mehrschichtiges Epithel (Follikelepithel = Stratum granulosum) und eine Theca folliculi auf. Der Tertiärfollikel (Graaf-Follikel) bildet eine Follikelhöhle aus; die eigentliche Eizelle liegt auf einer Art Zellhügel, dem Cumulus oophorus. Der reife Follikel weist zusätzlich eine Theca externa und eine Theca interna (wichtigste Produktionsquelle für Östrogen) auf. Im Graaf-Follikel liegt der Eizelle die Zona pellucida unmittelbar an, gefolgt von der Corona radiata, der Theca interna und der Theca externa.
  • Histologie der Oozyte: Beim Eisprung... Beim Eisprung lösen sich einige Follikelepithelzellen und Bindegewebe mit ab und umgeben die Eizelle zu Beginn der Tubenwanderung als Corona radiata. Eine eigenständige Aufgabe hat diese Corona nicht. Die sie bildenden Zellen werden im weiteren Verlauf der Tubenwanderung einfach abgeschilfert. Bei der Ovulation durchbricht die Oozyte folgende Schichten: die Granulosa-Zellschicht die Theca interna die Theca externa das Peritonealepithel (Ovarialepithel) Die Corona radiata und die Zona pellucida aber umgeben die Eizelle und werden somit bei der Ovulation NICHT durchbrochen (dafür dann aber später vom Spermium).
  • Spermatogenese primäre Spermatozyten haben einen doppelten Chromosomensatz sekundäre Spermatozyten haben einen halben Chromosomensatz Im Gegensatz zu den Oozyten beginnen die Spermatozyten erst in der Pubertät mit der Reifeteilung und es werden keine Pausen während oder zwischen den Teilungen gemacht. Ausserdem entstehen aus einer Spermatogonie vier Spermien. Den Zeitraum der Teilung bezeichnet man als Spermatogenese, den Zeitraum der Differenzierung der Form als Spermiogenese. Von der Spermatogonienteilung bis zur Einlagerung befruchtungsfähiger Spermatozoen im Speicher des Nebenhodens vergehen 64 bis 80 Tage oder 9 bis 11 Wochen. In 80 Tagen durch den Hoden.
  • Strukturen des Spermiums vom Kopf bis zum Schwanz das Akrosom befindet sich an der Spitze des Kopfes ebenfalls im Kopf befindet sich der Chromosomensatz (23,X oder 23,Y) im Spermienhals sitzt das Zentriol im Schwanz findet man die Mitochondrien ebenfalls im Schwanz sitzen die Mikrotubuli Die am Kopf des Spermiums lokalisierten Akrosomen sind Lysosomenäquivalente. Die lysosomalen Enzyme benötigt das Spermium für die Imprägnation (sein Eindringen in die Eizelle).
  • Spermatogenese Die Teilung und Differenzierung der Spermatogonien findet in den Tubuli seminiferi statt. Über die Ductuli efferentes und die dort ansässigen Kinozilien erfolgt der Transport der Spermien in den Ductus epididymidis (Nebenhoden). Dort befinden sich Stereozilien, an die sich die Spermien andocken und in einer Säurestarre gehalten werden. Die unreifen Spermien wandern ca. 14 Tage durch den Nebenhoden und sind erst dann zu Bewegungen fähig. Nach wenigen Tagen werden die Spermien dann dort entweder über den Ductus deferens (hat drei Muskelschichten) nach aussen abgegeben oder von Gewebsmakrophagen abgebaut.
  • Was sind Somiten? Somiten sind würfelförmige Segmente, die etwa ab der 3. Entwicklungswoche entstehen. Aus ihnen entsteht ein Dermatom, ein Myotom und ein Sklerotom.
  • Was ist der Unterschied zwischen Entwicklungs- und Schwangerschaftswoche? Entwicklungswoche: Zeit post conceptionem Schwangerschaftswochen: Zeit post menstruationem Die Differenz zwischen den beiden Zeitangaben beträgt zwei Wochen.
  • Was ist eine Zygote? Eine Zygote ist die erste Struktur, die nach der Vereinigung von Eizelle und Spermium nach der Teilung entsteht. Mit Zygote wird also das Zweizellstadium bezeichnet.
  • Welche Zellen gehören zur Keimbahn? Die Zellen der Zygote, der Blastomere, der Morula, des Embryoblasten, des Dottersacks und die Urkeimzellen.
  • Ab wann hat der Embryo in etwa das Aussehen des späteren Kindes? Am Ende der Embryonalperiode (etwa in der 8. Entwicklungswoche) hat der Embryo zwar nur eine Grösse von 3 cm, aber schon in etwa die äussere Körperform des späteren Kindes.
  • Was beschreiben die Bezeichnungen primäre und sekundäre Oozyte? primäre Oozyte: es ist noch der diploide Chromosomensatz vorhanden sekundäre Oozyte: die erste Reifeteilung hat bereits stattgefunden und es liegt nur noch der haploide Chromosomensatz vor
  • Was beschreibt die Bezeichnung des Follikels? Die Bezeichnung des Follikels als Primordial-, Primär-, Sekundär- oder Tertiärfollikel lässt Rückschlüsse auf das Aussehen des Follikels zu. Primordialfollikel: einschichtig flaches Epithel Primärfollikel: einschichtig kubisches Epithel Sekundärfollikel: Theca externa und interna, mehrere Schichten Tertiärfollikel: mehrere Epithelschichten und Follikelhöhle
  • Wann wird die zweite Reifeteilung beendet? Die zweite Reifeteilung wird nur dann beendet, wenn die Eizelle befruchtet wird.
  • Was wird mit Spermato-, was mit Spermiogenese bezeichnet? Spermatogenese: im Wesentlichen der Vorgang der Zellteilung Spermiogenese: die sich anschliessende Zellreifung mit Änderung der äusseren Form bis hin zur Entstehung des fertigen Spermiums
  • Welche Unterschiede in der weiblichen und männlichen Keimzellentwicklung gibt es? Die weibliche Zellteilung beginnt bereits am Ende der Embryonal-/Anfang der Fetalperiode, die männliche erst ab der Pubertät Aus einer weiblichen Urkeimzelle entsteht eine reife Eizelle, aus einer männlichen Urkeimzelle entstehen vier reife Spermien Die Spermien beenden ihre zweite Reifeteilung immer, die Eizellen nur bei der Befruchtung
  • Vereinigung von Eizelle und Spermium: Schritte Kapazitation: Reifungsprozess der Samenzellen im weiblichen Genitaltrakt, ohne die eine Befruchtung der Eizelle nicht möglich ist. Akrosomenreaktion: Fusion zwischen Akrosommembran und Spermienmembran im Rahmen der Fertilisation. Die Akrosomenreaktion ermöglicht durch Ausschüttung proteolytischer Enzyme die Penetration der Eizellhüllen durch das Spermium. Imprägnation: das Eindringen einer Samenzelle in die Eizelle bei der Befruchtung. Befruchtung.
  • Vereinigung von Eizelle und Spermium: Kapazitation Kapazitation Die Kapazitation ist ein biochemischer Reifungsprozess, den die Samenzellen nach der Ejakulation im weiblichen Genitaltrakt vollziehen. Ohne Kapazitation ist eine erfolgreiche Befruchtung der Eizelle nicht möglich. Die Kapazitation führt zu einer Destabilisierung der Zellmembran über dem Akrosom und erlaubt so eine bessere Bindung zwischen dem Spermium und der Eizelle. Diese Destabilisierung wird durch die Entfernung von Steroiden (v.a. Cholesterin) und nicht-kovalent gebundenen Glykoproteinen aus der Membran erreicht. Das Ergebnis ist eine fluidere Zellmembran, die eine erhöhte Durchlässigkeit für Calcium-Ionen besitzt. Der erhöhte Einstrom von Calcium erhöht den intrazellulären cAMP-Spiegel und verbessert so die Motilität der Spermien. Das vom Mann produzierte Tripeptid FPP (Fertilization Promoting Peptide), das sich in der Samenflüssigkeit befindet, ist für die Kapazitation essentiell. Hohe FPP-Spiegel verhindern die Kapazitation. Erst durch die Vermischung des Ejakulats mit den Vaginalsekreten und den sinkenden pH-Wert im weiblichen Genitale fällt der FPP-Spiegel in den optimalen Bereich.
  • Vereinigung von Eizelle und Spermium: Akrosomenreaktion Akrosomenreaktion Als Akrosomenreaktion bezeichnet man die Fusion zwischen Akrosommembran und Spermienmembran im Rahmen der Fertilisation. Die Akrosomenreaktion ermöglicht durch Ausschüttung proteolytischer Enzyme die Penetration der Eizellhüllen durch das Spermium. Die ovulierte befruchtungsreife Eizelle ist von einem Saum von Follikelepithelzellen (Corona radiata) und einer Glykoproteinschicht (Zona pellucida) umgeben, die eine Barriere gegen die imprägnierenden Spermien bilden. Da der rein mechanischen Geißelschlag der kapazitierten Spermien nicht ausreicht, die Hüllstrukturen zu durchbrechen, sezernieren die Spermien akrosomale Proteasen zur Lyse der beiden Schichten.
  • Vereinigung von Eizelle und Spermium: Imprägnation Imprägnation Mittels Peitschenschlagbewegung seines Schwanzes und Sekretion verschiedener Enzyme (insb.Hyaluronidase) durchdringt das Spermium zunächst die Corona radiata. Der Kontakt mit den Glykoproteinen der Zona pellucida führt zu verschiedenen Interaktionsmechanismen. Über einen seminalen Membranrezeptor kommt es zu einer instabilen Bindung (Primärbindung) des Spermienkopfes an das Glycoprotein ZP3. ZP3 induziert die Exozytose des akrosomalen Inhalts mittels Fusion von Akrosom- und Zellmembran (Akrosomenreaktion). Die ausgeschwemmten Enzyme- insbesondere Akrosin- lysieren die Glykoproteinschicht und ermöglichen den Übertritt des Spermiums in den perivitellinen Raum mit nachfolgender Penetration der Oozyte. Während dieses Vorgangs wird auch die zweite Reifeteilung beendet.
  • Vereinigung von Eizelle und Spermium: Von der Imprägnation bis zur Nidation Vereinigung von Eizelle und Spermium Das Spermium durchdringt mit Hilfe seines Akrosoms zunächst die Corona radiata und dann die Zona pellucida. Während dieses Vorgangs wird auch die zweite Reifeteilung beendet. Nach der Imprägnation (Eindringen des Spermienkopfes in die Eizelle) beginnt die Vorembryonalperiode. Dabei entsteht in der Tuba uterina zunächst die Zygote (Zweizellstadium), dann die Blastomeren, die Morula und die Blastozyste. Die Nidation in das Stratum functionale des Uterus der Blastozyste erfolgt nach 6 bis 7 Tagen. Mit der Einnistung der Blastozyste erfolgt die Differenzierung des Trophoblasten zum Synzytio- und zum Zytotrophoblasten. Eine erste Differenzierung der Zellen findet bei Erreichen des Blastozystenstadiums statt.
  • Einnistung der befruchteten Eizelle Einnistung der befruchten Eizelle Nach abgeschlossener intenstitieller Implantation (7. Tag) befindet sich die Blastozyste in der Zona compacta des Endometriums. Die Wand des Uterus kann man einteilen in Stratum functionale, das während der Regelblutung abgestossen wird und aus dem Epithel (einschichtig, wäre daher etwas schmal für die Einnistung), der Zona compacta und der Zona spongiosa besteht Stratum basale, von dem aus nach jeder Blutung die Regeneration des Endometriums stattfindet (diese Schicht wird also weder bei der Regelblutung abgestossen noch von der Plazenta oder dem Lysozym der Synzytiotrophoblasten angegriffen) Myometrium. Die Blastozyste nistet sich zumeist an der Hinterwand des Uterus ein, schliesslich kommt sie dort auch als erstes vorbei, wenn sie die Tube verlässt.
  • Entwicklung des Gelbkörpers Entwicklung des Gelbkörpers Das Corpus luteum, oder deutsch Gelbkörper, ist ein hormonproduzierender Zellcluster, der nach der Ovulation (Eisprung) aus dem Follikel entsteht. Das Corpus luteum bildet sich unter dem Einfluss von LH (luteinisierendes Hormon). Im Gelbkörper werden in der zweiten Zyklushälfte zunehmend Progesteron und in kleinen Mengen Östrogene gebildet. Die Funktion des Gelbkörpers ist die Hormonproduktion. Hauptsächlich wird dort von den Granulosaluteinzellen Progesteron gebildet, daher nennt man dieses auch Gelbkörperhormon. Die tägliche Produktionsmenge des Gelbkörpers liegt nach der Ovulation zwischen 20 und 50 mg. Der Progesteronspiegel im Blut steigt dadurch innerhalb weniger Tage um das 50-100fache auf über 10ng/ml an. Weiterhin werden im Corpus luteum von den Thekaluteinzellen Östrogene gebildet. Der hohe Progesteronspiegel hält jedoch in der Lutealphase die Gonadotropinspiegel niedrig (negative Rückkopplung zur Hypophyse), so dass keine weiteren Follikel heranreifen.
  • Entwicklung des Gelbkörpers: Corpus luteum menstruationis Entwicklung des Gelbkörpers: Corpus luteum menstruationis Findet in einem Menstruationszyklus keine Befruchtung der Eizelle statt, so bildet sich der Gelbkörper zurück. Die maximale Größe des Gelbkörpers ist 9 Tage nach dem Eisprung erreicht, danach beginnt die bindegewebige Degeneration (Luteolyse). Lassen die Stimulation durch LSH und/oder FSH nach (wenn keine Befruchtung stattgefunden hat und sich daher auch keine befruchtete Eizelle einnistet und HCG produziert), degeneriert der Gelbkörper zum Corpus albicans, ebenso am Ende der Schwangerschaft. Dadurch werden weniger Östrogene und Progesteron gebildet. Dieser Hormonabfall führt zum Abbau des Endometriums und somit zum Einsetzen der Menstruation. Das zugrunde gegangene Corpus luteum wird aufgrund der weißlichen Farbe des Narbengewebes als Corpus albicans bezeichnet. Die Corpora albicans bleiben bestehen und sind in der narbigen Oberflächenstruktur der Ovarien alter Frauen zu erkennen.
  • Entwicklung des Gelbkörpers: Corpus luteum graviditatis Entwicklung des Gelbkörpers: Corpus luteum graviditatis Kommt es zu einer Befruchtung der Eizelle, so verhindert das human chorionic gonadotropin (HCG) die Degeneration des Gelkörpers. Es kommt dagegen zu einer Proliferation. Das Corpus luteum bildet ca. bis zur 8.-10. Schwangerschaftswoche die schwangerschaftserhaltenden Hormone (Östrogene und Progesteron). Danach kommt es zum luteoplazentaren Shift - ab diesem Zeitpunkt wird die Hormonproduktion von der Plazenta bzw. der fetoplazentaren Einheit übernommen. Das HCG stammt aus dem Synzytiotrophoblasten der befruchteten Eizelle, die zwischenzeitlich (ungefähr nach einer Woche) im Uterus angekommen ist und sich in der Pars compacta eingenistet sowie eine Plazenta ausgebildet hat.
  • Plazenta Plazenta Die Plazenta entsteht aus dem Trophoblasten der Blastozyste. Dieser differenziert sich zum Synzytiotrophoblasten und zum Zytotrophoblasten.
  • Plazenta: Synzytiotrophoblast Plazenta: Synzytiotrophoblast Der Synzytiotrophoblast bildet ein echtes Synzytium (weist keinerlei Zellgrenzen und somit auch keine Schichtung auf). Er grenzt direkt an das Uterusgewebe und sezerniert lysosomale Enzyme, um die vollständige Einnistung der Blastozyste in das Stratum functionale (Pars compacta) des Uterus zu ermöglichen. Gegen Ende der Schwangerschaft besitzt das Synzytium der Plazentazotten Mikrovilli. Diese Oberflächenvergrösserung ist erforderlich, da der Synzytiotrophoblast aus dem mütterlichen Blut nicht nur Sauerstoff sondern auch jede Menge Nährstoffe für den Embryo aufnehmen muss. Der Synzytiotrophoblast entsteht durch Teilung aus dem Zytotrophoblasten. Damit ist der Trophoblast also an der Bildung der Plazenta beteiligt. Der Synzytiotrophoblast selbst teilt sich aber NICHT. Der Synzytiotrophoblast bestimmt in grossem Masse die Barriereeigenschaften der Plazentaschranke. Die Plazenta - genauer: der Synzytiotrophoblast - produziert HCG (humanes Chorion-Gonadotropin) und ab Mitte der Schwangerschaft auch Progesteron. Das HCG verhindert den Abbau des Corpus luteum im Ovar der Schwangeren und lässt sich in deren Urin nachweisen. Es ist ein Proteohormon.
  • Plazenta: Zytotrophoblast Plazenta: Zytotrophoblast Der Zytotrophoblast liegt immer zwischen dem Synzytiotrophoblasten und dem Embryo. Er ist am Anfang (in der Primärzotte) mehrschichtig, in der Endzotte (Tertiärzotte) dagegen einschichtig. Zum Teil weisen die Zotten am Ende der Schwangerschaft (Tertiärzotten) physiologische Einrisse auf, wodurch es zum direkten Kontakt zwischen den kindlichen und den mütterlichen Zellen kommen kann (Problem: Rhesusnegative Mutter bei zweitem Rhesuspositivem Kind, bei HIV, bei Infektionen der Mutter). Der Zytotrophoblast bildet den Synzytiotrophoblasten. Die Zytotrophoblastenzellen sind bis zum Ende der Schwangerschaft zur Teilung fähig und bilden die Synzytiotrophoblastenzellen. Die Schicht aus Synzytio- und Zytotrophoblasten, die das Kind vollständig umgibt, bezeichnet man ausserhalb der Plazenta auch als Chorionepithel.
  • Entwicklung der drei Keimblätter Entwicklung der drei Keimblätter Aus dem Embryoblasten (der Keimscheibe) entwickeln sich bereits nach wenigen Tagen nacheinander die drei Keimblätter: das Ektoderm das Entoderm das Mesoderm. Nach 16 Entwicklungstagen sind bereits alle drei Keimblätter ausgebildet. Die Entwicklung der Keimblätter stellt eine weitere Spezialisierung der Zellen dar. Am Ende der Embryonalentwicklung liegt am Körper immer eine Dreischichtung vor: aussen liegt eine Schicht, die aus dem Ektoderm entstanden ist unterlagert von einer Schicht aus dem Mesoderm und innen liegen die Strukturen aus dem Entoderm. Von dieser Schichtung gibt es am menschlichen Körper nur eine einzige Ausnahme, die sich im Bereich der Pars flaccida des Trommelfells befindet: Hier liegt das Epithel des äusseren Gehörgangs (aus dem Ektoderm) direkt auf dem Epithel der Paukenhöhle (aus dem Entoderm). Eine Schicht aus Bindegewebe (aus dem Mesoderm) fehlt hier, im Gegensatz zum gesamten restlichen Körper.
  • Entwicklung der drei Keimblätter: Ektoderm Entwicklung der drei Keimblätter: Ektoderm Fast alle Strukturen, die von aussen mit dem Finger berührt werden können und das Neuroektoderm stammen aus dem Ektoderm. Oberhaut (Epidermis) Augenlinse die Sinneszellen und das Nervensystem (Neuroektoderm) Zahnschmelz das Epithel der Mundhöhle und der Zunge äusserer Gehörgang Schweiss- und Milchdrüsen die Mundbucht (Stom[at]odeum)
  • Entwicklung der drei Keimblätter: Entoderm Entwicklung der drei Keimblätter: Entoderm Aus dem Entoderm entstehen die meisten endokrinen und inneren Organe. Das Entoderm bildet die inneren Organe bzw. deren Auskleidung. Schilddrüse das Magen- und Darmepithel die Leber das Pankreas Thymus Tonsillen Auskleidung der Harnblase. Entodermalen Ursprungs sind ausserdem das Epithel der Lunge das Epithel der Gallenblase die Allantois(divertikel) der sekundäre Dottersack.
  • Entwicklung der drei Keimblätter: Mesoderm Entwicklung der drei Keimblätter: Mesoderm Aus dem Mesoderm entstehen im Wesentlichen Strukturen, die überall im Körper vorliegen, wie Bindegewebe mit Dermis, Knochen etc. das Bindegewebe der Knochen der Knorpel die Blutgefässe und das Herz (entsteht aus einer Verschmelzung von zwei Gefässen) das Lymphsystem und die Milz (ein überproportional grosser Lymphknoten) die Nieren die Keimdrüsen die glatte Muskulatur.
  • Entwicklung der drei Keimblätter: Mesoderm - axial, paraxial, intermediär, lateral Entwicklung der drei Keimblätter: Mesoderm - axial, paraxial, intermediär, lateral das axiale Mesoderm: liegt mitten in der Keimscheibe im Bereich der späteren Wirbelsäule und bildet deshalb auch den Chordafortsatz und die Chorda dorsalis das paraxiale Mesoderm, das neben der Chorda dorsalis parallel zur Körperachse liegt und die würfelförmigen Segmente (Somiten) bildet. Aus dem paraxialen Mesoderm entwickeln sich das Skelett (Sklerotom) der Wirbelsäule, die Myoblasten (Myotom) der Extremitätenanlagen (gliedern sich weiter in Pars epaxialis = Epimer: Ursprung der autochthonen Rückenmuskulatur; Pars hypaxialis = Hypomer: Flexoren der Wirbelsäule, die Schulter-, Hüft-, Rumpfwand- und Extremitätenmuskulatur), das Bindegewebe (Dermatom) der Haut und das Material der Disci intervertebrales. das intermediäre Mesoderm, das lateral neben dem paraxialen Mesoderm liegt und die Nephrotome bildet, die über nephrogene Stränge und weitere Zwischenstufen die Nieren bilden. das laterale Mesoderm, das am weitesten lateral liegt und in der weiteren Entwicklung die primitive Leibeshöhle, das intraembryonale Zölom bildet. Aus dem intraembryonalen Zölom entstehen dann die Perikardhöhle, die Pleurahöhle und die Peritonealhöhle mit der entsprechenden Auskleidung sowie das Bindegewebe der Leibeswand und die Rippen.
  • Anmerkungen zur Vorembryonalphase Anmerkungen zur Vorembryonalphase Keimzellen können entstehen aus der Zygote, den Blastomeren, Embryoblastenzellen und Zellen aus der Dottersackwand (diese Zellen zählen auch zur Keimbahn) Hämatopoetische Stammzellen entwickeln sich aus dem Embryoblasen Trophoblastenzellen sind für die Bildung des Synzytio- und Zytotrophoblasten zuständig und bilden somit die Plazenta nach abgeschlossener Implantation befindet sich die Blastozyste in der Zona compacta des Endometriums das Corpus luteum menstruationis wird durch LH, das Corpus luteum graviditatis durch HCG zur Progesteronproduktion angeregt
  • Anmerkungen zur Plazenta Anmerkungen zur Plazenta die Zytotrophoblastenzelle ist zur Teilung fähig die Synzytiotrophoblastenzelle bildet Progesteron und weist (am Ende der Schwangerschaft) Mikrovilli auf
  • Anmerkungen zur Entwicklung der drei Keimblätter Anmerkungen zur Entwicklung der drei Keimblätter das Epithel der Lunge, der Gallenblase, die Allantois(divertikel) und der sekundäre Dottersack sind entodermalen Ursprungs das Epithel der Mundbucht (Stom[at]odeum) und das Epithel der Milchdrüsen stammen aus dem Ektoderm
  • Was ist LH? Was ist LH? LH = das luteinisierende Hormon. Es wird in der Hypophyse gebildet und stimuliert die Ovulation und indirekt den Gelbkörper. Dieser produziert dann unter dem Einfluss von LH Progesteron.
  • Wozu dient Progesteron? Wozu dient Progesteron? Progesteron bereitet die Uterusschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor und verhindert die Abstossung der Schleimhaut. Ein Progesteronentzug führt zur Blutung durch Abstossung der Schleimhaut.
  • Wo nistet sich die befruchtete Eizelle ein? Wo nistet sich die befruchtete Eizelle ein? Am häufigsten an der Hinterwand des Uterus und dort in der Zona compacta des Stratum functionale. Die Wand des Uterus besteht aus Stratum functionale (aus dem Epithel, der Zona compacta und der Zona spongiosa) Stratum basale Myometrium.
  • Wie entwickelt sich die Plazenta? Wie entwickelt sich die Plazenta? Die Entwicklung der Plazenta beginnt mit der Morula. Die Morula entwickelt sich weiter zur Blastozyste, die man in den Trophoblasten und den Embryoblasten untergliedern kann. Aus dem Trophoblasten entwickeln sich der Synzytio- und der Zytotrophoblast, die man später auch zum Chorionepithel zusammenfasst.
  • Was passiert, wenn Eizelle und Spermium aufeinander treffen? Was passiert, wenn Eizelle und Spermium aufeinander treffen? Das Spermium durchdringt mit Hilfe seines Akrosoms auf seinem Weg zur Eizelle die Corona radiata und dann die Zona pellucida, währenddessen wird auch die zweite Reifeteilung beendet. Nach der Imprägnation beginnt die Vorembryonalperiode. Es entsteht zuerst die Zygote, dann die Blastomeren, die Morula und die Blastozyste. Die Einnistung der Blastozyste erfolgt nach 6 bis 7 Tagen. Anschliessend beginnt die Embryonalperiode.
  • Was sind die Keimblätter? Was sind die Keimblätter? Der Embryoblast (Keimscheibe) entwickelt sich weiter in die drei Keimblätter Ektoderm, Entoderm und Mesoderm. Aus dem Ektoderm entsteht neben der Haut z.B. auch das Nervensystem, aus dem Mesoderm u.a. Blut- und Lymphgefässe, Muskeln, Knochen sowie Bindegewebe und aus dem Entoderm das Epithel vieler innerer Organe.
  • Wann und warum sind die Bestimmung des Rhesusfaktors bei Mutter und Kind wichtig? Wann und warum sind die Bestimmung des Rhesusfaktors bei Mutter und Kind wichtig? Zum Teil weisen die Zotten am Ende der Schwangerschaft physiologische Einrisse auf, wodurch es zum direkten Kontakt zwischen den kindlichen und den mütterlichen Zellen kommen kann. Dieser direkte Kontakt birgt zum einen Gefahren bei einer Rhesusnegativen Mutter, die das zweite Rhesuspositive Kind erwartet, da sie bereits während der ersten Schwangerschaft Antikörper gegen den Rhesusfaktor gebildet haben kann, zum anderen bei HIV, Hepatitis C o.ä. Infektionen der Mutter, die so übertragen werden können. Eventuell ist dann eine frühzeitige Entbindung durch einen Kaiserschnitt zur Minimierung der Risiken indiziert.
  • Woraus besteht das Chorionepithel? Woraus besteht das Chorionepithel? Aus dem Trophoblasten der Blastozyste entsteht eine Schicht aus Synzytio- und Zytotrophoblasten, die das Kind vollständig umgibt. Ein Teil bildet viele fingerförmige Ausstülpungen und ist wesentlich dicker; diesen Teil bezeichnet man als Plazenta. Den übrigen Teil der Synzytio- und Zytotrophoblasten bezeichnet man ausserhalb der Plazenta auch als Chorionepithel.
  • Veränderungen der Keimscheibe während der Entwicklung: vom Ende der 3. Entwicklungswoche bis Nucleus pulposus der Bandscheibe Veränderungen der Keimscheibe während der Entwicklung: vom Ende der 3. Entwicklungswoche bis Nucleus pulposus der Bandscheibe Auf der glatten Keimscheibe bildet sich ab dem Ende der 3. Entwicklungswoche eine Rinne (der Primitivstreifen) aus, die von kaudal bis zur Mitte der Keimscheibe nach kranial reicht. In der Mitte der Keimscheibe (am Ende des Primitivstreifens) beginnt sich der Primitivknoten auszubilden, in dessen Mitte sich die Primitivgrube entwickelt. Die Primitivrinne wird durch eine epithelial-mesenchymale Umwandlung gebildet. Die Mesodermzellen formieren sich zu einer wulstartigen Struktur mit Lumen, dem Chordafortsatz. Er liegt im Bereich der späteren Körperachse und entwickelt sich nach dem Verschluss des Lumens zur Chorda dorsalis. Die Chorda dorsalis sezerniert Chordin und Noggin und induziert die Entwicklung der Wirbelsäule, sie bildet jedoch lediglich den Nucleus pulposus der Bandscheibe.
  • Veränderungen der Keimscheibe während der Entwicklung: kaudaler Bereich der Keimscheibe bis Canalis neurentericus Veränderungen der Keimscheibe während der Entwicklung: kaudaler Bereich der Keimscheibe bis Canalis neurentericus Im kaudalen Bereich der Keimscheibe liegen zunächst Ento- und Ektoderm noch direkt aufeinander, hier entsteht die Kloakenmembran, aus der sich später die Anal- und die Urogenitalregion entwickeln. Das Allantois-Divertikel (Allantois = Urharnsack) liegt ebenfalls in diesem Bereich. Der Canalis neurentericus, der auch als Axialkanal bezeichnet wird, entsteht am 18. Tag durch Verschmelzung des Chordafortsatzes mit dem darunter liegenden Entoderm. Er hat seinen dorsalen Eingang im Bereich der Primitivgrube und ist ein kleiner Kanal, der vorübergehend den Dottersack mit der Amnionhöhle verbindet. Der Canalis neurentericus bildet sich nach wenigen Tagen zurück. Der canalis neuerentericus (Axialkanal) ist trotz seines Namens NICHT an der Entwicklung oder Entstehung des Nervensystems beteiligt.
  • Veränderungen der Keimscheibe während der Entwicklung: vom Ektoderm in der 3. Entwicklungswoche bis zu den fünf sekundären Hirnbläschen Veränderungen der Keimscheibe während der Entwicklung: vom Ektoderm in der 3. Entwicklungswoche bis zu den fünf sekundären Hirnbläschen Im Ektoderm bildet sich in der 3. Entwicklungswoche zunächst aus dem Neuroektoderm eine Neuralplatte für die Entstehung des Nervensystems. Sie entwickelt sich über eine Neuralfalte und eine Neuralrinne schliesslich zum Neuralrohr. Das Neuralrohr weist zu Beginn am kranialen und am kaudalen Ende noch eine Öffnung auf, den Neuroporus anterior bzw. posterior. Das Lumen des Neuralrohrs ist darüber mit der Amnionhöhle verbunden. Der Neuroporus anterior bzw. posterior verschliessen sich am 25. bzw. 27. Entwicklungstag. Zur selben Zeit entwickeln sich aus dem Neuralrohr in dessen kranialem Anteil die drei primären, ab dem 28. Tag daraus wiederum die fünf sekundären Hirnbläschen.