Hexapoda: Flügel
Evolutionäre Entstehung aus Epipodit (Kieme) von Krebs-Fuß? (beides wird durch die gleichen Gene gesteuert). Gedanke vorher: Ausstülpung der dorsalen Cuticula. die meisten Insekten tragen an Meso- und Metathorax FlügelMixocoelkanäle von je einer Trachee und einem Nerv durchzogenweder Muskulatur noch Gelenke im Flügel direkte Flugmuskulatur: Muskeln setzen an der Flügelbasis an (Odonata)indirekte: Muskeln setzen am Thoraxskelett an (alle anderen Pterygota)
Hexapoda: Malphigische Gefäße
schlauchartige Ausstülpungen des Verdauungstraktesentfernen stickstoffhaltige Abfälle aus der HämolympheOsmoregulation, aktiver Transport von IonenSekretion, keine UltrafiltationAusscheidung von Harnsäure
Insekten: Fortpflanzung
getrenntgeschlechtlich (Männchen paarige Hoden, Weibchen paarige Ovarien) Weibchen hat Receptaculum Seminis als Spermienspeicher, Befruchtung in Genitalkammer
Lophotrochozoa
Anneliden, Molluscen, Tentakulaten, andere Protostomier... sehr unterschiedlich aussehende Tiergruppen. Vorher Stellung der Tentakulaten unklar, wurden aber eher als Deuterostomier gesehen. Anneliden gehören jetzt dazu, nicht wie vorher Articulata mit Arthropoden
Lophotrochozoa: Larven
Tentakulaten: Lophopor-LarveAlle anderen: Trochophora-Larve Weder die Larven noch die Spiralfurchung eignen sich als Synapomorphie, bislang spricht nur Molekulargenetik für das Taxon.
Radialfurchung
1. und 2. Zellteilung parallel zur animal-vegetalen Achse, 3. Teilung senkrecht dazu. idr spätdeterminierter Keim (regulative Entwicklung) bei Deuterostomiern, wahrscheinlich ursprünglich.
Spiralfurchung
1. und 2. Zellteilung parallel, 3. Teilung (und folgende) schräg zur animal-vegetativen Achse. idr. frühdeterminierter Keim (Mosaikentwicklung) bei vielen Protostomiern (Lophotrochozoa) Beispiel: Links- bzw. Rechtswindung von Schnecken wird bereits durch die orientierung der Mitosespindel in der 2. Teilung festgelegt.4d Zelle: Der Urmesoblast, der fast das ganze Mesoderm bilden wird.
Annelida
Traditionell: Articulata, Molekular: Lophotrochozoa Polychaeta (Vielborster), 13.000 Arten, marin (Wattwurm)Oligochaeta (Wenigborster) 3500 Arten, meist limnisch oder terrestrisch (Regenwurm)Hirudinea (Egel) ca. 650 Arten, meist limnisch oder terrestrisch
Annelida: Grundbauplan
Metamerie (Segmentierung)primär homonom (gleiche Ausstattung pro Segment)sekundär heteronom
Annelida: Coelom
haben echtes Coelom (Eucoelomaten) flüssigkeitsgefüllte sekundäre Leibeshöhle, mit einschichtigem Epithel (Coelothel) mesodermalen Ursprungs ausgekleidet. (Bitte in Unterlagen und Abbildungen gucken!)
Annelida: Hautmuskelschlauch
mit Ring- und Längsmuskulatur, segmentiertes Coelom (-> Hydroskelett) ermöglichen koordinierte Fortbewegung.
Annelida: Exkretion
mit Metanephridien 1. Druckfiltration von Blut ins Coelom (Primärharn)2. Aufnahme von Coelomflüssigkeit über Nephrostom in Exkretionskanal3. dort Resorption und Sekretion4. Abgabe über Exkretionsporus sind charakteristisch für Tiere mit Coelom.
Annelida: Blutkreislaufsystem
Geschlossenes KreislaufsystemNetzwerk aus Gefäßen, AtmungspigmenteMuskulöse Pumpen: gesamtes Rückengefäß und 5 Lateralherzen (!)
Annelida: Nervensystem
Strickleiternervensystem
Annelida: Verdauung
Chloragogzellen auf Mitteldarm: Speicher- und Stoffwechselfunktion (entspricht etwa Leber)
Regenwurm: Fortpflanzung
Proterandrische Zwitter: Übertragung von Spermien und Speicherung in RSBildung von Eikokons und Befruchtung bei günstigen Umweltbedingungen
Lophotrochozoa: Platyzoa
Traditionell: Aschelminthes = Nematoda + Rotatoria ...Molekular: Platyzoa = Plathelminthes + Rotatoria ... Rotatoria wurden wegen morpholgischer Befunde bereits 1995 aus den Aschelminthes herausgenommen. Grund: mit Acanthocephala verwandt (Gnathifera)
Rotatoria
= Rotiferen, Rädertiere ca 2000 Arten, < 1mm bis 3mmkleine Süßgewässer, Wasserfilme, Moose, feuchter BodenEutelie (ca 1000 Zellen)Räderorgan (Nahrungserwerb und Fortbewegung), Kieferapparat in Mastax manche sind wahrscheinlich vollständig asexuell, trotzdem oft extrem resistent gegen Austrocknung, Strahlung etc. Eventuell horizontaler Gentransfer?
Plathelminthes
ca 22.500 Arten, 3/4 parasitischmarin, Süßwasser, feuchte Landbiotopedorso-ventral abgeflachtacoelomaten, Leibeshöhle mit Bindegewebe / Muskulatur ausgefülltGastrovaskularsystem, Hautatmung, Nervensystem mit Cerebralganglion, ventrale Nervensträngemeistens Zwitter
Tubellaria
Strudelwürmer (Plathelminthes zugehörig) ca 3000 Arten, zum Beispiel Planarienüberwiegend marin, auch limnisch und terrestrisschmeist freilebende Räuber und Aasfresserbewimperte Körperoberfläche (Fortbewegung)PigmentbecherocellenProtonephridien
Neodermata
Monogenea (Hakensaugwürmer), Trematoda (Saugwürmer), Cestoda (Bandwürmer) Larve wirft bei Infektion des ersten Wirtes ihre bewimperte Epidermis ab und es entsteht in den folgenden 24 Stunden eine sekundäre, unbeqimperte Neodermis (mesodermal, Syncytium)
Monogenea
Hakensaugwürmer, Plathelminthes zugehörig 2000 Arten, v.a. Ektoparasiten auf Fischen, Amphibien u.a. aquatischen VertrebratenSaugapparat vorn, Haken und Drüsen hinten
Trematoda
Saugwürmer, Plathelminthes zugehörig ca 7000 Arten mit komplexen LebenszyklenZwischenwirt häufig Schnecke, Endwirt häufig Wirbeltier
Cestoda
Bandwürmer (Plathelminthes zugehörig) ca 3500 Arten, bis 20m lang, kein VerdauungsapparatScolex mit Haken, Saugnäpfen, Mensch als Fehlwirt
Molluscen: Schale
Ostracum, von Mantelepithel gebildetSchutz, Ansatzstelle für MuskulaturFlächenwachstum Mantelrand, Dickenwachstum überall bei Cephalopoden / einigen Schnecken: Ins Körperinnere verlagert / reduziert
Molluscen: weitere Merkmale
Coelom reduziert -> Gonoperikardialsystem (Herzbeutel, Gonadenhöhlen, Exkretionssystem)innere Organe liegen in Bindegewebeoffenes Kreislaufsystem (Tendenz zu geschlossenem)paarige Nephridien, münden in Mantelhöhletetranervales Nervensystem
Käferschnecken
1000 Arten, marin, bis zu 88 Kiemen + 8 SchalenplattenLarve fast identisch mit der der Anneliden (Trochophora)
Muscheln
Bivalvia 15.000 Arten, marin und limnisch, zweiklappige Schale + Schloss und LigamentFiltriererFuß = GraborganPerlbildung: Fremdkörper (Milben, Treamtodenlarven) -> Abwehrreaktion
Schnecken
Gastropoda 100.000 Arten, marin, limnisch, terrestrisch, Körper asymmetrischeinzige terrestrische Molluscen (auch Lungenschnecken)Radula = spez. Zunge zum Raspeln Zwitter, männliche Rolle bevorzugt -> Konflikt (Liebespfeil aus Kalk)
Cephalopoda
Kopffüßer 1000 Arten (30.000 fossile!), marinAusströmungsöffnung zu Trichter -> Rückstoßantriebhochentwickelte marine Räuber im FreiwasserTintenfische mit innerer Schale (Sepien)
Tentaculata: Merkmale
Tentakelkranz -> Lophophor (Nahrungsaufnahme, Gasaustausch) Transport von Nahrungspartikeln mit Cilien zur Mundöffnung, Anordnung rund/hufeisenförmig u-förmiger Darm, sessile Filtrierer
Phoronida
Hufeisenwürmer (Tentaculata) 14 Arten, wurmförmig-gestreckt bis 25cmU-förmiger Darm, Tentakel- und Rumpfcoelem (Hydroskelett)1 Paar Metanephridiengut ausgebildetes BlutgefäßsystemEpidermis scheidet Chitin ab, bildet zusammen mit Sand stabile Röhreeigentlich solitär, aber auch in Kolonien und Symbiosen Umwandlung von Proto- in Metanephridien
Brachiopoda
Armfüßer (Tentaculata) 335 rezente Arten, 30.000 fossil, beweglicher Stiel mit chitinhaltiger Cuticulasessile Lebensweise, mit Fuß verankert, marin, 1-6 cm langSchale, konvergent zu muscheln, aber dorsal-ventral-Klappen (statt lateral)
Bryozoa
Moostierchen (Tentaculata) ca 4500 Arten, 95% aller Tentaculaten, aquatisch, v.a. marinKoloniebildend, im Durchmesser bis 1m, Einzeltiere aber kleinoft also Aufwuchs (Epizoen) auf Krebsen, Muscheln, Hafenanlagen...Blutgefäß- und Exkretionssystem fehlen (Anpassung an Kolonieleben)
Kamptozoa
Entoprocta, Kelchwürmer 150 Arten, solitär / TierstöckeHabitus ähnlich Bryozoa, aber After innerhalb der Tentakelzone, spricht gegen Verwandtschaft zu Tentakulata, es gibt allerdings neue molekulare Untersuchungen
Chaetognatha
Pfeilwürmer (Protostomia) ca 150 Arten, marin 1-12 cmwichtige Räuber im marinen Pelagial (5-10% der Planktonbiomasse)fressen u.a. Copepodenprotandrische Zwitterweitlumige Coelomräume
Ambulacraria
Echinodermata (Seestern) und Hemichordata (Kiemenlochtiere) sehr ähnliche Larven: Echinodermata: Bipinnaria-LarveHemichordata: Tornaria-Larve biphasischer Lebenszyklus mit Larve mit Dipleura-Typ relativ stark abgeleitete Tiere, Grundmuster der Deuterostomia recht schwer erkennbar (Urmund wird zu After)
Hemichordata
Äußere Dreiteilung des Körpers (Pro-, Meso-, Metasoma) entspricht im Innern dreigliedrige Anordnung des Coeloms.
Echinodermata
Seelilien, Seesterne, Schlangensterne, Seegurken, Seeigel marin, Meeresböden, bis 5000m Tiefe, ca. 7000 rezente Arten (mind. 20.00 fossile)reiche Fossilgeschichte seit frühem Kambium (vor ca. 540 Mio. Jahren)25 Körperformen überlebten, heute nur noch 5, viele ausgestorben Ende des Paläozoikums (Ende des Perm vor va 250 Mio Jahren)
Situation im Perm
Bildung von Superkontinent Pangea, gewaltige Vulkanausbrüche, Asche führt zu Abkühlunggegen Ende des Perm: MeteoriteneinschlagLavaströme ins Meer reduzieren den Sauerstoffgehalt der Tiefsee, Umwälzung setzt tox. Konzentration von CO2 und H2S freiAussterben von 96% aller Arten.
Echinodermata: Aufbau
- Pentamere Symmetrie, manchmal bilateral (Seeigel)- Mesodermales Hautskelett (Kalkplatten in Unterhaut)- Ambulacralsystem: Netz aus Coelomkanälen- Nervensystem einfach, ohne Zentralorgan- Verdauungsorgane (Oylorusdrüsen - Seesterne)- Sinnesorgane: einfache Augen, Statocysten, Chemo und Mechanorezeptoren- keine speziellen Exkretionsorgane- Gasaustausch über Körperwand, sowie Wasserlungen (Seegurken), Kiemen (Seeigel)
Chorda dorsalis
Notochord = elastischer Stützstab unmittelbar dorsal zum Darm- je nach Funktion cytologisch und histologisch sehr verschieden Tunicaten: Zellschlauch mit gallertiger MatrixAcrania: aus Chordazellen entstehen Muskelplatten (Myomere)Vertebrata: idr. ersetzt durch Wirbelsäule, nur noch Chorda-Überreste