Zusammenfassung der Aufgaben einer Beiprothese
Wiederherstellung der statischen und dynamischen Verhältnisse: Sicherheit bei Stabilität und Gleichgewicht natürlicher Bewegungsablauf
In welche Gebiete werden anforderungen an Beinprothese unterteilt
Funktion Haltbarkeit / Verschleiß Komfort Form / Kosmetik Herstellung / schnelle Verfügbarkeit Kosten / Finanzierung
Anforderungen an Funktion einer Beinprothese (Stehen)
ähnlich wie mit gesundem Bein sicher ohne Anstrengung Körperlast auf gebeugtes Knie
Anforderungen an Haltbarkeit und Verschleiß einer Beinprothese
Wartung verursacht Zeitverlust und Arbeitsausfall Beinamputierte sind i.d.R. auf Prothese stärker als auf jedes andere techn. Gerät angewiesen
Anforderungen an Herstellung und Vefügbarkeit einer Beinprothese
Amputation hat oft langen Vorlauf => kein weiteres Warten wird tolleriert Wg. hoher Pflegekosten sind Wartezeiten auch wirtschaftlich Problem
Anforderungen an Komfort einer Beinprothese
schnell, bequem, ohne Anstrengung und fremde Hilfe anziehen fest mit dem Körper verbunden bleiben befestigung nicht unangenehm =>SchmerzenDruckScheuernallergische Reaktion darf Zirkulation und Sensibilität des Stumpfes nicht stören
Anforderungen an Form und Kosmetik einer Beinprothese
für manche Aussehen wie bein für andere Aussehen wie techn. HM naturgetreuer Bewegungsablauf keine Geräusche
Was muß vor Verordnung einer Beinprothese als erstes überprüft werden?
ob eine Prothesenversorgung sinnvoll ist Im Zweifelsfall mit Interims- oder Testprothese
Anmerkungen zur Wahl des Beinprothesentyps
es gibt keine Universalprothese Spezialmodelle für bestimmte Sportarten
Faktoren für Indikation und Verordnung einer Beinprothese
Patient Stumpf Technik
[Profilerhebungsbogen] physiologiesche Faktoren des Patienten für Vesorgung
Alter Gewicht Begleiterkrankungen innere Organe Begleiterkrankungen Haltungs- und Bewegungsapparat Geistiger Allgemeinzustand Körperlicher Allgemeinzustang
[Profilerhebungsbogen] Mobilitätsmerkmale
Erfassung der Mobilitätsmerkmale Beschreibung des Therapieziels 0 - Nichtgehfähiger 1 - Innenbereichsgeher 2 - Eingeschränkter Außenbereichsgeher 3 - Uneingeschränkter Außenbereichsgeher 4 - Uneingeschränkter Außenbereichsgeher mit besonders hohen Ansprüchen
Mobilitätsgrad 0: Nichtgehfähiger
Allgemein: nicht fähig Prothese für Fortbewegung oder Transfer zu nutzen Therapieziel kosmetisch Erscheinungsbild wiederherstellen Mobilisierung mit dem Rollstuhl
Mobilitätsgrad 1: Innenbereichsgeher (allgemein)
Fähigkeit Prothese zum Transfer und langsamen Fortbewegen auf ebenen Böden zu nutzen Gehdauer und Gehstrecke stark limitiert
Mobilitätsgrad 1: Innenbereichsgeher (Therapieziele)
Stehfähigkeit auf Innenbereich limitierte Gehfähigkeit
Mobilitätsgrad 1: Innenbereichsgeher (prothetische Versorgung)
niedrige Komplexität einfache Handhabung bewegliche Füße einfacher Bauart Kniegelenke mit manueller oder automatischer Sperre (Standsicherheit ohne Nachdenken)
Mobilitätsgrad 2: Eingeschränkter Außenbereichsgeher (Therapieziele)
Stehfähigkeit Im Innen- und Außenbereich Gehfähigkeit
Mobilitätsgrad 2: Eingeschränkter Außenbereichsgeher (prothetische Versorgung)
niedrige Komplexität einfache Handhabbarkeit Füße mehrachsig beweglich oder mehsachsig flexibel Kniegelenke mit automatischer, lastabhängiger oder geometrischer Sperre
Mobilitätsgrad 3: Uneingeschränkter Außenbereichsgeher (allgemein)
mittlere bis hohe Geschwindigkeit meiste Umwelthindernisse freies Gelände berufliche, therapeutische und andere Aktivitäten keine überdurchschnittliche mech. Beanspruchung der Prothese Gehdauer und Gehstrecke nur unwesentlich limitiert
Mobilitätsgrad 3: Uneingeschränkter Außenbereichsgeher (Therapieziele)
Stehfähigkeit im innenbereich nicht und im Außenbereich unwesentlich limitierte Gehfähigkeit
Mobilitätsgrad 3: Uneingeschränkter Außenbereichsgeher (prothetische Versorgung)
standard Mobilitäts- und Funktionsanspruch hoher Sicherheitsanspruch hohe mech. Belastungen Füße mehrachsig Beweglich oder flexibel für Energierückgabe Kniegelenke Standphasensicherung pneumatische oder hydraulische Schwungphasensteuerung eventuell computergesteuert
Mobilitätsgrad 4: Uneingeschränkter Außenbereichsgeher mit besonders hohen Ansprüchen (allgemein)
Fortbewegung wie ein uneingeschränkter außenbereichsgeher wg. hoher funktioneller Anforderungen hohe Stoßbelastungen, Spannungen, Verformungen Gehdauer und Gehstrecke nicht limitiert
Mobilitätsgrad 4: Uneingeschränkter Außenbereichsgeher mit besonders hohen Ansprüchen (Therapieziele)
Stehfähiogkeit im Innen- und Außenbereich unlimitierte Geh- und Mobilitätsfähigkeit
Mobilitätsgrad 4: Uneingeschränkter Außenbereichsgeher mit besonders hohen Ansprüchen (prothetische Versorgung)
Kniegelenk hohe Gehgeschwindigkeiten unterschiedlicher Einsatz Standphasensicherung mit Yielding geschwindigkeitslenkende, gelenksteuernde Zusätze ggf. computergesteuerte Stand- und Schwungphasensteuerung Ziel: maximale Gehgeschwindigkeit und Funktionalität bei Tempowechseln weitere Bauteile: an Belastungen anpassen Kompromiss zwischen Leichtbauweise und Belastung Titan, Carbonfaser
MOBIS
Otto Bock Mobilitätssystem zur Klassifizierung von Prothesenkomponenten vier Mobitätsgrade 1 2 3 4 vier Gewichtsklassen bis 75 kg bis 100 kg bis 125 kg über 125 kg
Arten von Prothesensystemen
Schalenbauweise (auch konventionelle oder exoskelettale Prothese) meist Holz oder Kunststoff Wandung übernimmt formgebende und tragende Funktion Modular-Prothesen (auch Rohskelett- oder endoskelettale Prothesen) Rohrkonstruktion übernimmt tragende Funktion äußere Form durch Ummantelung aus Schaumstoff
Für welche Amputationshöhen sind Beinprothesen in Schalenbauweise geeignet?
alle außer Knieexartikulation
Einsatz von Beinprothesen in Schalenbauweise
robust wenn wg. Patient oder anderen Bedingungen Modular-Prothesen nicht eingesetzt werden können
Herstellung von Prothesen in Schalenbauweise
Paßteile im Rohzustand dickwandig verleimen Ausrichtung anpassen Wanddicke zur Formgebung reduzieren Pergamentieren oder Laminieren
Wie können bei fertigen Prothesen in Schalenbauweise statische Änderungen durchgeführt werden
kaum, nur noch in geringem Umfang
besonderes Einsatzgebiet von Prothesen in Schalenbauweise
wasserfeste Gehhilfen oder Badeprothesen
Für welche Amputationshöhen sind Modularprothesen geeignet?
für alle
Wie müssen die Bauteile einer Modular-Prothese bezüglich Ihrer Abmessungen dimensioniert sein?
So, dass sie in der kosmetischen Schaumstoffverkleidung untergebracht werden können
Können Bauteile einer Modular-Beinprothese ausgetauscht werden?
ja, problemlos sie sind lösbar miteinander verbunden
Können Änderungen am statischen Aufbau einer Modular-Beinprothese durchgeführt werden?
jederzeit nachvollziehbar
Vorteile des Pyramidenadapters
Einstellungen sind reproduzierbar durch das lösen von nur zwei rechtwinklig zueinander stehenden Schrauben kann die Position gesichert werden Parallelverschiebung durch gegensinnige Veränderung der Adapter an beiden Enden eines Rohres
Vorteile von Modularprothesen
durch Kombination von Alu, Titan, CFK bei hoher Stabilität Gewicht vermindert breite Palette an Bauteilen für vielfältige Versorgung Zusammenfügen aus versch. Adaptern und Modulen
Kriterien für die Auswahl der Konstruktion einer Modular-Beinprothese
Zustand des Stumpfes (Länge, Kraft, Beweglichkeit) körperliche Leistungsfähigkeit berufliche Tätigkeit persönliche Neigungen örtliche Gegebenheiten
Schritte des Versorgungsablaufes
Interimsprothese Herstellung der Prothese Nachsorge, Wartung
Aufgaben einer Interimsprothese
Überbrücken der Zeit bis zur endgültigen Versorgung Möglichkeit immer wieder an veränderten Stumpf angepasst zu werden
Tragezeitraum einer Interimsprothese
i.d.R. 6 Monate u.U. wenn Allgemein- und Stumpfzustand es zulassen zwischen 4 und 6 Monate nur in begründeten Einzelfällen über 6 Monate
Wodurch wird Tragekomfort einer Beinprothese weitestgehend bestimmt
individuelle Anpassung Paßform der Stumpfbettung
Was muß für gute Paßform der Stumpfbettung getan werden?
Gipsmodellabnahme mit großer Sorgfalt unter einer gewissen Belastung des Stumpfes immer öfter auch computergestützte Gestaltung und Fertigung der Stumpfbettung
Wie funktioniert computergestützte Herstellung einer Stumpfaufnahme
Stumpf scannen Aufnahme fräsen nachbearbeiten
Arten von Stumpfbettungen
steif oder Flexibel nach Bedarf zusätzlich Weichwandinnenschaft oder Liner
Herstellung einer Prothese
Anprobe Üben von Anziehen, Gehen, Stehen ... Paßform der Stumpfbettung kontrollieren Länge der Prothese kontrollieren Lage der Bauelemente kontrollieren Körperschwerpunkt und Belastungslinie messen Nach Anprobe technisch ferigstellen Stumpfbettung fertigstellen endgültig verschrauben und sichern Schaumstoffverkleidung
Wofür steht LASAR
Laser Assisted Static Alignment Reference Posture